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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 14
Datum: 08.02.1931
Umfang: 14
Oesterreich rmö Ansarn. MnistLrpräsidenL Gras BeLhlen m Wien. r Seit dem Jahre 1526, also fast volle 400 Jahre, war Ungarn mit Oesterreich vereint. Die Vereini gung kam hauptsächlich infolge einer Heirat zu stande und sie glich auch einer Ehe. Und diese Ehe war eine glückliche, aber nicht allzeit eine fried liche. Glücklich, weil beide Reiche zueinander pas sen und aufeinander angewiesen sind. Ohne Oesterreich wäre Ungarn sicher mindestens noch ein, wenn nicht zwei Jahrhunderte unter türki

scher Herrschaft geblieben und ohne Ungarn hätte Oesterreich weder dem Ansturm des verschlage nen Preußenkönigs Friedrich zur Zeit Maria Theresias widerstehen noch dem stolzen Napoleon Halt gebieten können. Die Ehe war auch insoweit eine glückliche, als die beiden Länder wirtschaft lich vorzüglich einander ergänzten. In Oesterreich hat von jeher das Handwerk und später die Indu strie geblüht und Ungarn war Agrarland; es konnte Oesterreich in vorzüglicher Weise mit Ge treide und Schlachtvieh

versorgen. Trotzdem, daß die beiden Länder zueinander paßten wie die linke zur rechten Hand, ging es oft sehr wenig friedlich her — soll auch in den glücklichsten Ehen ab und M Vorkommen. Gefehlt wurde, wie ja in der Re gel, auf beiden Seiten. Ungarn wollte sich eine ge wisse Selbständigkeit wahren beziehungsweise er- riltzen und in Oesterreich herrschte zeitweilig das Bestreben vor, Ungarn zu einem Kronland zu machen, das von Wien aus regiert werden sollte. Im Revolutionsjahre 1848 hielt man in Ungarn

die Zeit für gekommen, sich ganz loszurerßen. Unter Kosiuth wurde ein Aufstand angezettelt. der jo gefährlich war, daß Oesterreich Rußland zu Hilfe rufen mußte, um desselben Herr zu werden. Fm Jahre 1866, nach dem unglücklichen Kriege mit Preußen, erhielt Ungarn eine gewisse Selb ständigkeit. Das Reich hieß nicht mehr Oesterreich, sondern Oesterreich-Ungarn. Der Kaiser von Oester reich war auch König von Ungarn, und zwar ge krönter König. Ungarn war in der Regierung. Verwaltung usw. selbständig

, gemeinsam war nur das Oberkommando, die Heeresauslagen und dre Vertretung gegenüber anderen Reichen. Unablässig arbeitete Ungarn noch auf weitere, ja aus volle Selbständigkeit hin. Jede Gelegenheit wurde, benutzt, um dem Kaiser das eine und an dere Stück; abzuzwingen. Das gab eine Verstim mung zwischen beiden Reichen und manch unwilli ges Wort gegen den Kaiser wurde gesprochen hüben und drüben. Der Krieg hat diese Unstim migkeiten noch vermehrt.- Man war bei uns sehr unzufrieden, weil in Ungarn

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 23.07.1933
Umfang: 16
Rr.29 Oefteeretch un- Ansaen. Oesterreich-Ungarn hieß es bis zum Kriegsende, heute heißt es Oesterreich und Ungarn. Ob es wie der einmal heißen wird Oesterreich-Ungarn, wer kann das sagen; ist auch für uns ganz neben sächlich aus lange Zeit hin. Vor 400 Jahren hieß es auch Oesterreich und Ungarn. Dazumal waren die beiden Staaten vollständig voneinander unab hängig, sie hatten nichts miteinander gemein als die Grenzen und das Wasser der Donau. Aber schon dazumal erkannte man, daß diese beiden

Nachbarstaaten auseinander angewiesen seien, ja eigentlich zusammen gehörten. Deswegen hat der damalige König Ludwig mit den Habsburgern einen Erbschaftsvertrag geschlossen, laut welchem Ungarn nach seinem Tode an Oesterreich fallen sollte. Es war dazumal die Zeit der ärgsten Tür kennot. Von Konstantinopel her gingen die Tür ken daran, sich des katholischen Abendlandes zu bemächtigen, wie sie sich vor Jahrhunderten des christlichen Morgenlandes bemächtigt hatten. Im Jahre 1529 war bis auf einen geringen Rest

ganz Ungarn in ihren Händen. Me Ungarn wären allein nie und nimmer imstande gewesen, das harte und grausame Joch der türkischen Herr schaft abzuschütteln. Oesterreichs Völker mußten, unterstützt von einigen deutschen Fürsten, Blut und Leben einsetzen, um die Türken aus Ungarn zu vertreiben. Von 1683 bis 1717 tobten fast ununter brochen die schwersten Kämpfe, bis es endlich ge lang, die Türkenherrschast zu brechen und sie bis Belgrad Zurückzuwerfen. In Ungarn hätte man das nie vergessen sollen

. Nach der Vertreibung der Türken stand Ungarn zu Oesterreich wie ein an deres Land; es wurde von Wien aus verwaltet und regiert. Bald machten sich in Ungarn Be strebungen bemerkbar, um wieder eine gewisse Selbständigkeit zu erlangen, was an und für sich ja gewiß nicht verwerflich gewesen wäre. Hätte man vor hundert Jahren in den Wiener Staats- kanzleien etwas mehr Einsicht gehabt und all den Königreichen und Ländern eine gewisse Selbstän digkeit und Selbstverwaltung gegeben, bestünde Oesterreich heute noch in altem

Glanz und Größe. Es gab in Ungarn Leute, die ihr Ziel noch viel weiter steckten; sie wollten sich von Oesterreich ganz losreißen. Im Jahre 1848 hat ja Kosiuth mit stiller Unterstützung Piemonts (Italien) Revolu tion gemacht, um sich gänzlich von Oesterreich los zureißen. Es gelang zwar nicht, aber es kam doch im Laufe der Jahre soweit, daß Ungarn mit Oesterreich nichts mehr gemeinsam hatte als den Kaiser, das Heer — nicht aber die Landwehr — und die gemeinsame Vertretung gegenüber dem Ausland

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 30.08.1931
Umfang: 16
, abends, brachte der Telegraph die Nachricht, daß Minister präsident Gras Bethlen zurückgetreten sei. Die Nachricht Kam aller Welt überraschend. Erst vor ein paar Monaten hatten in Ungarn die Wahlen stattgesunden und hatten seiner Regierung eine bedeutende Mehrheit gebracht. So glaubte man, daß Gras Bethlen ncch lange an der Spitze der Regierung bleiben werde. Da auf einmal erklärte er, ohne daß seine Freunde auch nur das Ge ringste ahnten, er sehe sich aus Gesundheitsrück sichten genötigt

das alte Bauernversl aus den 60ger-Jahren eingefallen, das ungefähr so lautete: „In Ungarn unten bin i g'sessen und Han G'sundheit trunken mit ein Tischvoll Juden. — Bua- do hat's g'stunken." Graf Bethlen war diesen Dingen gegenüber zu nachsich tig, gerade wie unsere Regierung. Dazu kam dann die nicht sonderlich gute Finanzwirtschaft. Graf Bethlen hat sich mehr mit Außenpolitik, sagen wir es offen, mit fruchtloser Außenpolitik, als mit Wirtschaftspolitik abgegeben. Es ist richtig, daß Ungarn neben

Oesterreich der Hauptleidtragende des Krieges und des Friedensschlusses war. Es wurde ebenso wie Oesterreich, der besten und schönsten Gebiete beraubt. Früher hatte Ungarn 19 Millionen Einwohner, beim Friedensvertrag verblieb ihm noch ein Gebiet mit 9 Millionen Einwohner. Alles andere haben die Nachbarstaa ten eingeheimst. Daß Ungarn durch seine unkluge Unterdrückung der anderssprachigen Völkerstämme innerhalb seines Gebietes viel zum schlechten Aus gang des Krieges beigetragen hat, ist bekannt

. Daß Ungarn die Friedensverträge als Unrecht be trachtet, kann ihm niemand verübeln. Es war ein schönes Zeichen ungarischen Patriotismus und un garischen Nationalstolzes, daß ungarische Politiker und Staatsmänner, wie der greise Graf Apponyi und andere, öffentlich sogar beim Völkerbund ge lten das Unrecht, das Ungarn widerfahren, prote stierten. Es hat Eindruck gemacht, genützt hat es nichts, geschadet aber auch nichts. Ungarn fand in seinem Unglück Freunde, und zwar die Freunde aller unglücklichen

, zu vernichten. In dem Oelgebiet Ost-Texas (Nordamerika), dem größten der Welt, ist die Tagesproduktion von 738.600 auf 270,513 Barrels zwangsweise und mit Hilfe des Stand rechts herabgesetzt worden Mit Zwang mußte also hier menschlichem Fleiß einhalt geboten werden, um die Preise hoch zu halten. Unser Bild zeigt oben die Baumwoll-, mitten die Weizenernte und unten die Oelgewinnung. an Ungarn angebiedert und laut und vernehmlich die Abänderung der Friedensverträge verlangt — allerdings

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 10.08.1930
Umfang: 12
Erscheint wöchentlich Bezugspreise mit Beilage „Der Wett-Guck: Tür Oesterreich durch die Post oder tm pofft dalbjübrlg s s- Mir Deutschland halbjährig Reich«- markS so. für Ungarn pengv?.-,fflf Tschechoslowakei 40 tschech. Kr. sürZugoslawien go Dinar, für 2tollen 30Lire, für dle Schwel» und Llechtenfteln 10 Gchw. Franken, für A merlka 2 '—Dollar. VolenLl. io so, sllr da« übrige Ausland 10 Gchw. Franken. Dle Bezugsgebühr ist lm vorhinein zahlbar. Entgeltliche An kündlgungen im revaktkonellen

ihren Anfang genommen. Unser Mld zeigt eine Tanzszene aus „Jedermann". Wer wir» König von Angam? In diesen Tagen finden in Ungarn große Fest lichkeiten statt. Es gilt der Feier des 1000jährigen- Todestages des Königsohnes Emmerich des Hei ligen. Emmerich war der Sohn des ersten christ lichen König Ungarns, des hl. Stephan und der bayrischen Prinzessin Gisela. Der Vater, ein wei ser und kluger, gerechter und weitschauender Re gent hatte die richtige Auffassung vom Leben in dieser Welt und dementsprechend

auch von den Aufgaben einer Regierung und eines Regenten. Ihm verdankt Ungarn die eigentliche und ernst liche Einführung des Christentums. Sie ging ohne Gewalt vor sich. Der beste Missionär war das Bei spiel des Königs und seiner frommen Gemahlin. In diesem Geiste und Sinne erzog er auch seinen Thronerben Emmerich. Wie der Vater war, wurde der Sohn, was auch nicht alle Tage vorkommt, ja der Sohn schien noch viel der bessere und tüch tigere Regent zu werden als sein Vater. Da berief ihn Gottes unerforschlicher

Ratschluß zu einen: viel größeren und schöneren Reiche, zum Himmel- j reich. Das war vor tausend Jahren. Heute feiert Ungarn den hl. Sohn des hl. Königs. Die Feier ist nebstdem auch eine Betonung, daß der ungarische Staat auf zwei Pfeilern stehe, auf dem Christen tum und dem Königtum. In beiden Belangen hat Ungarn seit dem Umsturz sich musterhaft, ja bei spielgebend gehalten. Es ist viel geschehen zur Er haltung und Stärkung des christlichen Geistes und Lebens inner- und außerkirchlich. Die Katholiken

uns sicher, daß er in ab sehbarer oder sagen wir kurzer Zeit den Thron seines Vaters besteigen wird. Uns scheint, daß die Ege hiezu geebnet sind. Im Innern dürfte Ottos Thronbesteigung keiner Schwierigkeit mehr begeg nen; die Lage hat sich vollständig geklärt. Fürs Königtum war, die Kommunisten und ein paar- ganz rote Sozialisten ausgenommen, in Ungarn ohnedies alles; man blieb bei der tausendjährigen -Verfassung. Außerdem hatte man von der Repu blik und Demokratie einen hinlänglichen Begriff

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 24.05.1931
Umfang: 10
, daß während des ganzen Jahres nur vier Millionen Kilo Garne ausgeführt werden können. Weitere Betriebs einschränkungen stehen nicht nur in öer Spinnerei, sondern auch in öer Weberei und in öen anderen Zweigen öer Textilindustrie bevor. Die einzige Hoffnung auf eine Belebung wird gegenwärtig auf öen Kon tingentvertrag mit Ungarn gesetzt, in dem öie österreichische Baumwollindustrie besondere Berücksich tigung finden soll. Starker Rückgang des Bierkonsnms. Wie», 23. Mai. (Priv.) Die Ziffern über den Vierausstoß

, die um so schwerer ins Gewicht fallen, als der Mehrertrag ans der Bierstener für das Notopfer zn Gunsten der Landwirtschaft hätte verwendet werden sollen. Wenn sich bis Ende des Jahres 1931 nicht erhebliche Mehreinnahmen ergeben, so wüßte die Biersteuererhöhung in das Jahr 1932 verlängert werden, was weiterhin auf öen Vierkonsum sehr nachteilig einwirken muß. Der Kontingenwertrag Sesterreichs mit Ungarn und Italien. Wie«, 23. Mai. (Priv.) Allmählich werden die Einzelheiten öer KontingentVer- träge Oesterreichs

mit Ungarn und Italien bekannt. Es steht nunmehr fest, daß zwischen diesen drei Ländern ein gemeinsames Uebereinkommen abgeschlos- schen wird, und zwar in der Weise, daß Italien die Ueber- schüsse im Export, die Oesterreich und Ungarn nicht über nehmen kann, übernehmen soll. Diese Kombination spielt aus diesem Grunde eine sehr große Rolle, weil Oester reich nicht in öer Lage ist, öie gesamten Getreiöeüber- schüsse Ungarns aufzunehmen, während anderseits Ungarn kaum Gelegenheit haben dürfte

, die Ueberschüsse an österreichischen Jnöustrieproöukten zu übernehmen. Der Vertrag wird daher bestimmen, daß bis zu einer Se- [ stimmten Menge Ungarn öie österreichischen Industrie- Produkte übernehmen wird und daß nur die zwischen dieser Mindestquantität und dem ganzen Kontingent liegende Menge von Italien übernommen wird. Anderseits müßte Italien wieder von Ungarn Getreide und Mehl fix übernehmen. Oesterreich wie Ungarn hätten sich dann zu verpflichten, ihrerseits von Italien bestimmte Menge von Südfrüchten

, Seidengeweben, Hüte, auch Hutfilze, Automobile und Teigwaren zu übernehmen. Dafür würde Oesterreich nach Italien be stimmte Kontingente von Rund- und Schnittholz und Ungarn Bergbauproöukte und spezielle Bodenerzeugnisse liefern. Was öen Vertrag zwischen Oesterreich und Ungarn an belangt, so sind einzelne Kontingente bereits festgesetzt. So wird Ungarn 2.6 Mill. Meterzentner Mehl und Ge treide nach Oesterreich liefern,- weiter annähernd die gleiche Menge an Vieh, Gemüse, Wein und Obst wie im Jahre 1929

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 13.02.1933
Umfang: 8
für das Verbot. Des! sozialdemokratischen Abgeordneten Dr. Eisler und Pölzer haben in der Budgetdebatte über den Finanzetat den neuesten Skandal des agrarischen Kurses, das schändliche Debakel der Negierung Dollfuß beim neuen Handelsvertrag mit Ungarn enthüllt. Diese neueste Blamage der Dollfüßler zeigt wieder so recht, wie verantlvortungslos die Hegierungsmethoden der Antimarxisten sind. Die wichtigste Streitfrage bei den österreichifch-ungari- schen Handelsvertragsverhandlungen, die bekanntlich acht Monate

gedauert hatten, war die Frage der österreichischen Holzausfuhr nach Ungarn. Den agrarischen Ministern, die die Handelsvertragsverhandlungen führten, lag vor allem daran, den österreichischen Holzexport nach Ungarn zu si chern. Den Ungarn war wiederum vor allem daran gelegen, die Kontingente ihrer Vieheinfuhr nach Oesterreich in 'Sicherheit zu bringen. Die Oesterreicher haben wieder er klärt, daß sie die Vicheinsuhr nur dann bewilligen könnten, wenn die Holzausfuhr gesichert wäre. Schließlich

hat man sich darüber geeinigt, daß Ungarn 11.700 Stück Vieh nach Oesterreich einsühren solle. Nun ging es um die Frage, wieviel Holz Oesterreich nach Ungarn liefern solle. Aus der Eeheimgeschichte der Hcmdelsvertvagsverhand- lungen mit Ungarn hört man nun, daß das ungarische Zugeständnis, das für den österreichischen Holzhandel lebenswichtig wäre, schon so gut wie gewährt war, als der Vizekanzler Winkler zu den Verhandlungen nach Ungarn kam und auf alle Sicherungen für das Holz- geschäft verzichtete

, um die Verhandlungen mit Ungarn zu beschleunigen. Bundeskanzler Dollfuß soll wegen dieses leichtfertigen Verzichtes nach Budapest gefahren sein, um diesen furcht baren Schaden wieder gutzumachen: als aber Dollfuß nach Budapest kam, war es bereits zu spät. So mußte sich Oester reich mit der Tatsache abfinden, daß als Entschädigung für die 11.700 Stück Vieh, die Ungarn gesichert und mit Riesen gewinnen in Oesterreich absetzen kann, 7000 Waggons öster reichischen Holzes ohne jede Zahlungsgarantie

und ohne jede Preissicherung nach Ungarn verkauft werden können. Statt siebenhundert — LrchrhnhundertkLnM! Nachdem diese für Oesterreich beinahe völlig wertlose Kompensation vereinbart war, handelte es sich darum, die beiderseitigen Kontingente zahlenmäßig zu bewerten. Als Berkausswert eines Waggons Holz wurde ein Preis von 1350 Schilling festgesetzt. Dabei weiß jeder- I Es soll ausgesprochen werden, nachdem die Frist zur Einbringung von Kandidatenlisten abgelaufen sein wird, damit keine Ersatzorganisationen unter neuem

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 21.09.1937
Umfang: 8
Bedeutung legte sie der Erfassung der weiblichen Jugend unter achtzehn Jahren bei. Die Kleine Entente «nd Ungarn Bukarest, 61. September, lieber die Genfer Ver handlungen der Kleinen Entente über die Regelung ihres Verhältnisses zu Ungarn macht der Genfer Korrespondent des Glattes „Dimineata" aufschlußreiche Mitteilungen. Der gegenwärtige Ratsvorsitzende der Kleinen Entente, der rumänische Außenminister Antonescu habe mit dem 'Chef der ungarischen Delegation verhandelt und dann die an deren Delegierten

der Kleinen Entente informiert. Die Verhandlungen mit Ungarn stehen noch im Anfangs stadium, das man folgendermaßen charakterisieren könne: Mus dev Konferenz von Sinaija legte der Bukarester unga rische Gesandte Bardossy dem Rat der Kleinen Entente die Maximalforderungen Ungarns für eine Neuregelung der Beziehungen zu der Kleinen Entente vor. Ungarn ver langte, daß die Kleine Entente ihre Zustimmung gebe zur militärischen Gleichberechtigung Ungarns, daß den magya rischen Minderheiten in den Ländern

der Kleinen Entente besondere Konzessionen gemacht würden, und schließlich, daß die Kleine Entente Ungarn auch wirtschaftliche Zuge ständnisse mache. Das Glatt will wissen, daß grundsätzlich beschlossen worden sei, daß die einzelnen Länder der Klei nen Entente mit Ungarn gesondert, aber in vollem Ein vernehmen miteinander verhandeln können. Sollte es mit Ungarn zu einer Einigung kommen, so würden drei Ver träge gleichen Wortlautes unterzeichnet werden. Die Staa ten der Kleinen Entente hätten auch bereits

definitiv be schlossen, daß sie auf keinen Fäll die Forderung Ungarns aus Konzessionen an die magyarischen Minderheiten er füllen könne, da die Regierungen der einzelnen Staaten der Kleinen Entente sich gegenüber ihren magyarischen Minderheiten schon jetzt genau nach dem Wortlaut des Vertrages über den Schutz der nationalen Minderheiten verhalten hätten. In den Verhandlungen mit Ungarn seien die drei Staaten absolut solidarisch. Für die Atmosphäre, in der mit Ungarn verhandelt wird, sei besonders

bezeichnend, daß Ungarn sich verpflich tet habe, in den Verhandlungen mit der Kleinen Entente nicht die geringsten Anspielungen aus eine Revision des Vertrages von iTrianon zu machen, und daß eventuelle, politische Konflikte entsprechend den Wünschen der Kleinen Entente in den Hintergrund treten würden. Bei der Rege lung der Beziehungen zwischen Ungarn und der Kleinen Entente sollen vor allem die wirtschaftlichen Probleme do minieren. Die Organisierung der wirtschaftlichen Zusam menarbeit im Donauraum

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 8
Datum: 18.02.1931
Umfang: 8
Oesterreich und Ungarn. An die Unterzeichnung des zwischen Oesterreich unv Un garn abgeschlossenen Freundschastsvertrages werden in einem Teile der Auslandspresse immer noch Vermutungen geknüpft, die der tatsächlichen Lage der Tinge nicht entsprechen. Alle diese Mißdeutungen gehen in der Hauptsache nach auf die Bemühungen gewisser Kreise zurück, gegen die im Zuge be findlichen wirtschaftspolitischen Verhandlungen zwischen Ungarn und Oesterreich Mißtrauen zu erwecken, um' dadurch ihren erfolg

von Ein- und Ausfuhrorganisationen und Kreditbegünstigungen günstigere Absatzbedingungen für ihre landwirtschaftlichen Produkte zu sichern. Ter abnorme Rückgang des Warenaustausches zwischen! Oesterreich und Ungarn in den letzten zwei Jahren legte den Gedanken nahe, die Genfer Anregungen zunächst in entspre chenden wirtschaftspolitischen Abmachungen zwischen den bei den Staaten zu verwirklichen. Die politischen Interessengegen sätze, die zwischen einem Teil der mitteleuropäischen Staaten zur Zeit bestehen, ließen es als selbstverständlich erscheinen

, daß die Verhandlungen -wischen Oesterreich und Ungarn aus schließlich auf das wirtschaftspolitische Gebiet beschräilkt wurden und keine politische Machtkonstellation einschlossen, da eine solche die Erweiterung der zwischen Oesterreich und Ungarn zu treffenden wirtschaftspolitischen Vereinbarungen aus andere Nachbarstaaten verhindert würde. Selbstverständlich mußte sich diese „Entpolitisierung" des Versuches eines regionalen Wiederauf baues der europäischen Wirtschaft auch auf jene politische Frage beziehen

, die neuestens wieder zum Vorwand genom men wird, um die Verhandlungen und Abmachungen zwischen Oesterreich und Ungarn in einem falschen Lichte erscheinen zu lassen, aus die Frage der Restauration der Habsburger. Ter österreichische Außenminister hat niemals auch nur den geringsten Zweifel darüber bestehen lassen, daß er die ungarische Königssrage als eine rein innenpolitische Angelegen heit Ungarns betrachte, auf deren Lösung Oesterreich weder Einfluß nehmen könne und wolle, deren Lösung

aber unter keinen Umständen für Oesterreich irgendwelches Präcedetlz be deuten würde, da ein staatsrechtlicher Zusammenschluß Oester reichs und Ungarns in irgendwelcher Form für Oesterreich nach der ganzen Lage der Tinge vollständig ausgeschlossen sei. Denselben Standpunkt nimmt auch der gegenwärtige ungarische Ministerpräsident Gras Bethlen ein, für den die ungarische Königsfrage eine rein nationale Frage ist. Gerade die voll- ftändige llebcreinftimmung, die in dieser Beziehung zwischen Ungarn und Oesterreich herrscht

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Alpenländer-Bote
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Seite 15 von 17
Datum: 03.08.1930
Umfang: 17
' uc ifietfül wenige fäÄjßUttgeeUuut’ a££e £eßeH&&igeH4efa>Mme*t'. feines Vaters besteigen wird. Uns 'scheint, daß die Wege hiezu geebnet sind. Im Innern dürfte Ottos Thronbesteigung keiner Schwierigkeit mehr begeg nen; die Lage hat sich vollständig geklärt. Fürs Königtum war, die Kommunisten' und ein paar ganz rote Sozialisten ausgenommen, in Ungarn ohnedies alles; man blieb bei der tausendjährigen -Verfassung. Außerdem hatte man von der Repu- oufc und Demokratie einen hinlänglichen Begriff

unter und durch Bela Kun und seinem Anhang er halten. Aber gespalten waren die Ungarn in der Konigsfrage. Die sogenannten Legitimisten stan ken auf dem Standpunkt. König kann nur sein und werden der rechtmäßige Nachfolger des ge fronten Königs Kaiser Karl und das ist Kron- Unnz Otto. So steht es in der Verfassung, also ist rden aus Die Füh- Gombös, .verweser Otto zu anfäng- ld wollte ehemali- wie eine ngst auf echt, der . Seine so gern nner un- tche auf- sten den )tto. eirunde. : Ketten ächte der rnn Otto - gesche

- könnten l Ungarn ann eine schechien, nit Krieg ung blei cher gar ^.^ckpseifen. Daß Frankreich nichts dagegen hat, ist trotz eini ger Zeitungsstimmen sicher. Die Verwandten der Kaiserin sind in Frankreich wohl gelitten. Frank reich würde heute ein altes Oesterreich hundertmal lieber sehen, als die gegenwärtige Zerfahrenheit in Europa. Es ist übrigens Tatsache, daß schon Kaiser Karl bei seinem letzten Fluge nach Ungarn die Zu stimmung Frankreichs in der Tasche trug. England war früher ein scharfer

Gegner eines Königtums Habsburg aus oben angegebenen Gründen. Es wollte einen englischen Prinzen auf den ungari schen Thron bringen, deswegen hat es auch seiner zeit Kaiser Karl so unmenschlich behandelt und in den Tod getrieben. Es ist zur Einsicht gekommen, daß seine früheren Pläne Spintisierereien waren. Ute OVCUClUjUHV^ IVUI()V^ In England machen sich Zwei verschiedene Strö mungen geltend. Die Kreise um Lord Rothermere wollen Ungarn möglichst an England ketten und tun ihm schön

, sind aber einflußlos. Die Regierung und die Hochfinanz dagegen verlangen, angesichts der Bemühungen des Ministerpräsidenten Graf Bethlen um eine Anleihe, „gewisse Garantien be züglich der Verwicklung, die in Osteuropa eine Rückkehr des Erzherzogs Otto und dessen Krönung zum König von Ungarn nach sich ziehen würde". Aber schließlich wünscht England nur Ruhe und Frieden sowie den Fortschritt der Wirtschaft und dürfte bei den glänzenden Beziehungen des magya rischen Hochadels zum englischen Hofe keine über mäßigen

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 07.04.1934
Umfang: 8
um MMnßlongen m Rmvakl beginnen. In dem zwischen Italien, Oesterreich und Ungarn ab geschlossenen Dreierabkommen wurden die wirtschaftlichen Bestimmungen nur in der Art eines Rahmenvertrages fest- gelegt und die Details den Beratungen zwischen den Dele gationen der vertragschließenden Teile Vorbehalten. Pro grammgemäß setzen nun die Einzeloerhandlungen ein. Die Mitglieder der wirtschaftlichen Kommission Oester reichs. und zwar Gesandter und bevollmächtigter Mi nister Dr. Schüller, Sektionschef Dr. Mörth

aus gedrückte Handelsbewegung deutlich erkennen läßt, boden- und entwicklungsbedingte Unterschiede auf. Während die Handelsbilanz Oesterreichs, Italiens und seit neuestem auch jene der Tschechoslowakei mit einem mehr oder minder hohen Einfuhrüberschüsse (passive Handelsbilanz) ab schließt, weisen Deutschland, Rumänien, Ungarn und Bul garien einen Ausfuhrüberschuß (aktive Handelsbilanz) auf. Die Staaten mit einem Einfuhrüberschuß sind bestrebt, die Handelsbilanz auszugleichen, während Staaten

mit einem Ausfuhrüberschuß diesen wenn schon nicht zu ver größern, so doch aufrecht zu erhalten bemüht bleiben. Was die wechselseitigen Wirtschaftsbeziehungen Italiens. Oesterreichs und Ungarns anbelangt, deren Vertreter sich vor einigen Tagen neuerlich in Rom an den Verhand lungstisch gesetzt haben, so ergibt sich als Grundlage für die Beurteilung der Aussichten folgendes Zahlenbild: 1933: Eefamt-Einfuhr Gesamt-Ausfuhr Saldo Einfuhr Ueberlchutz — Ausfuhr-Ueberfchuß ft- Oesterreich . 1.200 816 - 384 Millionen 8 Ungarn

. . 314 396 -j- 82 Millionen Pengö Italien . . 7.4 6 — 1.4 Milliarden Lire Die Handelsbeziehungen der drei Vertragsstaaten unter einander stellen sich wie folgt: 1933: ^Einfuhr Ausfuhr tzSaldo aktive''Handelsbilanz -f- pasfweLHandelsbilanz — Oesterreich-Ungarn 135 81 — 54 Millionen S Oesterreich-Italien 50.4 86.8 + 36 4 Millionen S Ungarn-Italien . 23 34 4-11 Millionen Pengö Der ursprüngliche Plan, durch eine Zollgemein schaft zwischen den drei Staaten einen größeren Wirt- schaftsraum zu schaffen

folgender: Wenn Italien Ungarn weitere Begünstigungen für den Absatz seines Getreides gewährt, wird Ungarn kaufkräf tiger und kann von Oesterreich größere Mengen an In dustrieerzeugnissen abnehmen. Auf der anderen Seite kann Oesterreich Ungarn größere Einfuhrmengen an Ge treide zugestehen, wenn es die dadurch bedingte Verschlech terung seiner Handelsbilanz durch eine entsprechende Stei gerung seiner Ausfuhr nach Italien ausgleichen, unter Umständen sie sogar verbessern kann. Wichtiger jedoch

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 23.08.1931
Umfang: 8
-Eugen-GtraKe sämtliche in Innsbruck. / Wiener Süro: Wien, U Elisabethstraße 9/II., Femruf B 22-4-29, / Postsparkaffen-Konto 52.877. / Entgeltliche Ankündigungen Im Textteile sind mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich Auswärtige Anzeigenannahmestelle: Oesterreichische Anzeigen-Gefellschaft A.G^ Wien. I., Brandstätte 8. Fernruf v SS-L-S5. Nr. 192* Innsbruck. Sonntag, den 23. klugust 193t, 19. 7«hrg. Der stockende Handel mit Ungarn. ä. Wien, 22. August. Kaum einen Monat ist der neue

Handelsvertrag zwischen Oe st erreich und Ungarn, der einen neuen handelspolitischen Weg mit der Erstellung von zollbegün- stigten Kontingenten für beide Länder einschlug, in Kraft, und schon macht sich infolge der Devisensperre in Ungarn Unzu friedenheit mit dem Vertrag auf österreichischer Seite gel tend. Es ist dabei allerdings zu berücksichtigen, daß es sich um eine ganz anormale Gestaltung handelt, die beim Abschluß des neuen Vertrages nicht in Rechnung gestellt werden konnte

; denn es war nicht vorauszusehen, daß in Ungarn eine Devisensperre erfolgen werde. Sie ist der eigentliche Grund der Unzufriedenheit der österreichischen Exporteure mit dem neu in Kraft gesetzten Abkommen. Der Warenverkehr hat sich zwischen Oesterreich und Ungarn in den letzten Jahren zu Ungun st en Oesterreichs ent wickelt. Wie aus der Handelsbilanz hervorgeht, ist das öster reichische Passivum gegenüber Ungarn von 90 Millionen im Jahre 1928 auf 168 Millionen im Jahre 1930 gestiegen und dabei hat den Hauptanteil

an dieser Entwicklung die um 70 Millionen gesunkene Ausfuhr Oesterreichs. Diese Benach teiligung war es, die zu einer Revision des Handelsvertrages mit Ungarn führte. Es wurde mit dem neuen Vertrag der Versuch unternommen, über den Rahmen der Meistb egün- stigung hinauszugehen und Kontingente zu schaffen, die sich der Natur des Warenaustausches zwischen diesen beiden Ländern entsprechend für Oesterreich auf In- dustrieartikel und für Ungarn aus Agrar Produkte bezogen. Schon beim Abschluß des Vertrages wurden

von österreichischer Seite mancherlei Bedenken geäußert. Ihnen wurde damit begegnet, daß der Vertrag selbst weitgehende Revisionsmöglichkeiten, besonders für das Aus maß der Kontingente vorsieht, falls es sich im Laufe des Jahres, für das das Uebereinkommen zunächst gilt, Heraus stellen sollte, daß das eine oder das andere Kontingent nicht den Bedürfnissen des Handelsverkehres angemessen wäre. Nun hat die Wirtschaftskrise in Ungarn dazu geführt, daß sich zu nächst auf ö st e r r e i ch i s ch e r Seite

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 26
Datum: 19.11.1938
Umfang: 26
Etreifzug durch die Karpato-Alraine Deutsches Schicksal in den Karpaten Es ist ein ebenso romantisches Me seltsames Land, dieser östlichste Zipfel des tschecho-slowakischen Staats gebildes, das bis vor kurzem in der europäischen Politik gar keine Rolle spielte und plötzlich in den Brennpunkt des politischen Interesses rückte. Von den Tschechen Pod- karpatska Rus, das heißt soviel wie Süd-Karpatoruß- land, von den Ungarn Rnssinsko genannt und seit der Neuordnung der Verhältnisse in der Tschechei

unter dem Namen Karpato-Ukraine bekannt, gehörte dieses Gebiet bis zum Zusammenbruch der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie zu Ungarn. Bis dorthin hatte es weder ein Karpatorußland noch eine Karpato-Ukraine gegeben, sondern das in den letzten Monaten so vielumstrittene Gebiet bildete ganz einfach einen Bestandteil von Ober- Ungarn und gehörte als wichtiges Grenzgebiet dem Lande der heiligen Stephanskrone an. Neunhundert Jahre lang! Erst durch den Trianoner Vertrag wurde auch dieses Gebiet von Ungarn

losgerissen und der Tschecho-Slowakei einverleibt, sozusagen als „Bindeglied" zwischen dem Benesch-Staat und der Sowjetunion. Diese Rolle war nämlich der Karpato-Ukraine zugedacht. Erst nach dem Wiener Schiedsspruch ist ein Teil der Karpato- Ukraine wieder zu Ungarn gefallen. Auch während des Weltkrieges bildete die Karpato- Ukraine ein heißumkämpftes Gebiet. Die Kämpfe um die Karpaten-Pässe — Uzsoker Paß, Jablonica-Paß, Beski- den-Paß — waren die blutigsten und opferreichsten der österreichisch

-ungarischen Armee. Der Boden der Kar- patenpässe ist vom Blute Hunderttausender getränkt und jo mancher deutsche Krieger fand dort den Heldentod. Innerlich tief erschüttert, wanderte ich durch einen der kleinen Friedhöfe, wie man sie so oft in den Wald karpaten jirtirifft. Dieser Friedhof bestand aus zwei Massengräbern und sieben Einzelgräbern. In diesen Gräbern ruhen dreiundfünfzig Russen, fünfundzwanzig Ungarn, siebzehn Tschechen, dreizehn Deutsche, zwei Ita liener und einige unbekannte Soldaten

machen die Hochtäler zu einem der großartigsten Jagdreviere Ost europas. Bis zum Wiener Schiedsspruch umfaßte die Kar pato-Ukraine mit einer Länge von rund 200 Kilometer und einer Breite von 60 bis 60 Kilometer ein Gebiet von rund 12.600 Quadratkilometer, auf dem rund 700.000 Bewohner lebten, davon fast eine halbe Million Ukrai ner. Der Rest verteilt sich auf Ungarn, Slowaken, Tsche chen, Deutsche, Ruthenen, Huzulen, Zigeuner usw. Deutsche Kolonisten-Jnseln Die schwächste Volksgruppe der Karpato-Ukraine bilden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 24.02.1933
Umfang: 8
auf dem Luftwege von Italien nach Ungarn gesandt worden seien, wo sie abmontiert und versteckt wurden. Sir John Simon erklärte, daß seine Aufmerksamkeit auf die Berichte der auswärtigen Presse gelenkt worden sei. in denen eine solche Behauptung aufgestellt worden sei. Die ungarische Negierung habe aber diese Behauptung offiziös dementiert. Der Kampf der Wiener Eisenbahner Leidenschaftliche Erregung in der ersten Massenversammlung Wien, 23. Februar. (-) Gestern fand im großen Saale

Europa Auf sehen und Erregung hervorgerusen. Diese Gründe muß die österreichische Oeffentlichkeit verstehen lernen. Aufrüstung Ungarns Italien will Ungarn, seinen Vasallen, >be -affnen, um im Falle eines Konflikts mit Jugoslawien die jugo slawische Nordgrenze durch Ungarn bedrohen zu lasten. Will aber Italien seinen ungarischen Vasallen Waffen schicken, so hat es dazu keinen andern Weg als über Oester reich. Denn da weder Jugoflawien noch Rumänien erlauben wird, daß über sein Gebiet italienische

Waffen nach Ungarn gebracht werden, führt kein anderer Weg als über Oester reich. Es hängt also ausschließlich von Oesterreich ab, ob Ungarn ausgerüstet.wird. Die Hirtenberger Sendung war nicht die erste, aber sie sollte auch noch weniger die letzte sein; es war in Aussicht genommen, daß ihr sehr viele andere Sendungen folgen sollten. Wir aber halten die Auf rüstung des faschistischen Ungarn für eine Gefahr für den Frieden. Wir wünschen nicht, daß Oesterreich dazu helfe, den faschistischen

Staaten'block aufzurüsten. Deshalb haben wir durch Aufdeckung dieser Waffenschiebung diese Wassen sendung unmöglich gemacht und jede spätere ähnliche Waffenfchiebung erschwert. Spiel mit dem Krieg Ungarn plant die Ausstellung einer »Kroatischen Legion" auf ungarischem Boden. Diese Legion soll, falls cs in Kroatien zu Unruhen kommen sollte, was sehr wohl möglich ist, in Kroatien cinbrechen. Zur Bewaffnung dieser Legion sollte ein Teil der Hirtenberger Waffen verwendet werden. Wer mitten im Frieden

hat sich verpflich tet, die Waffen zurückzunehmen. Ungarn wird diese Wasfensendung also nicht, bekommen. Das ist unser Erfolg. Aber damit allein ist noch nicht genug getan. Es handelt sich um die Frage: will Oesterreich in Zukunft Waffen sendungen von Italien nach Ungarn erlauben oder nicht? Neutralität gegenüber allen Staaten Solange der Friedensvertrag in Kraft ist, der Ungarn die Waffeneinfuhr verbietet, wird jeder Waffentransport Italiens nach Ungarn heimlich und verstohlen geschehen können; wenn Oesterreich

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 22.07.1932
Umfang: 12
. Handelskrieg mit Ungarn. Da i!N de-n Handelsvertragsverhandlungen Keine Einigung erzielt werden Konnte, trat am 15. Juli der vertragslose Zustand mit Ungarn eiin. Jahr für Jahr hatte Ungarn einen Aus fuhrüberschuß, nach Oesterreichs von 140 Mil lionen Schilling. Die Ungarn verlangen jetzt, daß, Oesterreich! von ihnen nicht stur Agrar-, fionberrt auch! IndustrieproduKte kaufe. In den ersten vier Monaten des Jahres Kauften wir von Ungarn um 42 Mill. Agrar- und um 12 Mill. Industrieprodükte, mährend Ungarn

uns in derselben Zeit nur für 265,000 Schilling Agrar- und für 2 2Mill. Industrieprodukte abkaufte. Das ergab zu Unseren Ungunsten ein Defizit von 32 Millionen Schilling. Zu einer Zeit, da wir eine halbe Million Ar beitsloser haben, ist es natürlich! unmöglich, daß, wir — so wie es Jahre lang geschehen ist — unser Volksvermögen verschleudern, da mit die Nachbarn Geschäfte machen. Zumal Produkte bei den Einsuhrgegenständen sind, die unserer Industrie Konkurrenz machten. So führte Ungarn nacht Oesterreich! Papier

und Pappe, Möbel und Holz!!!, Seidemvdren, Schuhe, Leder, Maschinen und elektrisch^ Ar tikel ein. 140.000 Zentner Getreide mußten wir monatlich Kompensationslos den Ungarn abkaufen. Ungarn ergreift Repressalien und drosselt den Fremdenverkehr nach, Lesterreich, sodaß für Uns ein Schaden von 6 Millionen Schillitng erwachsen wird. Allerdings wird den Ungarn ihr magyarischer Dickschädel noch! teu rer zu stehen kommen. Denn für soviele Pro dukte läßt sich' Nicht so rasch> ein anderer Markt finden. Seit

dem Vertragslosen Zustand sind die Preise in Ungarn wahnsinnig gefallen. Für das kg. Marillen wurde gegenüber dem vorjährigen Durchschnittspreise von 80 Heller noch ein solcher von 20 Heller erzielt. Das kg. Gurken kam gar nur auf 2 Heller zu stehlen. Die Preise für Geflügel, das haupt sächlich Nach, Oesterreich ausgesührt wurde, sind ebenfalls auf die Hälfte gefallein. Auf dem letz ten 'Wiener Rindermarkt waren nur mehr einige Stück ungarischen Viehes aufgetrieben. Hoffentlich wird die Regierung jetzt endlich

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 04.11.1938
Umfang: 8
Grenze für Ungarn. Der Schiedsspruch von Wen. Wien, 2. Nov. Am Mittwoch abend um 7 Uhr fällten in den historischen Räumen des Schlosses Belvedere die Außenminister Deutschlands und Italiens, von Ribben- trop und Graf Ciano, den Schiedsspruch in dem Streitfall zwischen Ungarn und der Tschecho-Slowakei, auf Gmnd dessen nunmehr zwischen diesen beiden Staaten die neue und endgültige Grenze gezogen werden wird. Der Spruch macht ein Unrecht des Diktatfriedens von Tria- non wieder gut, indem er das gesamte

geschlossene unga rische Siedlungsgebiet der Slowakei und der Karpatho - Ukraine erneut mit dem ungarischen Staatsgebiet vereinigt. Dort, wo die Verhältnisse eine genaue volksmäßige Grenzziehung nicht zuliehen, hat .eine sorgfältige Abwägung der beiderseitigen Interessen statt gefunden. Etwa 15 000 Quadratkilometer mit rund 860 0Q0 Ein wohnern werden nach Ungarn zurückkehren. Von den um- Menen Städten verbleibt die Hauptstadt der Slowakei. Preß bürg, der tschecho-slowakischen Republik, ferner

hat Ungarn aber allen Gmnd, mit der Regelung, die die befreundeten beiden Mächte getroffen haben, völlig zu frieden zu sein. Denn seine neuen Nordgrenzen gegenüber der Tschecho-Slowakei werden sie nun weitgehend mit der Volks tumsgrenze decken, und die Rückgabe Kaschaus, wo in der Kathedrale die Gebeine des ungarischen Nationalhelden Na- kvlzy mhen, wird dem ungarischen Volke nicht weniger freu dige Genugtuung bereiten, als die Rückgliedemng auch der beiden einzigen größeren Städte der Karpatho-Ukraine

Ung var und Munkatsch. Andererseits werden nun aber auch die Slowaken und Kar- patho-Ukrainer, denen sich Deutschland gleichfalls freund schaftlich verbunden weiß, nach den Opfern, die fie ebenso wie die Ungarn im Interesse des Friedens bringen mußten, rn ihrem Staat neu aufbauen können. Die Räumung der abzutretenden Gebiete durch die Tschecho-Slowakei und ihre Besetzung durch Ungarn beginnt am 5. November 1938 und ist bis zum 10. November 1938 durchzuführen. Wien. Nach der Verkündigung

des Schiedsspruches und der Unterzeichnung des Protokolls wies Neichsaußen- minister von Ribbentrop in seinem Schlußwort darauf hin. daß die neue Grenzfestlegung nach Ansicht der Schieds richter eine gerechte Lösung des Problems darstelle. Ungarn gewinnt 12 400 Quadratkilometer mit 1 Million Einwohner. Budapest. Nach dem Eintreffen der Nachricht von dem Wiener Schiedsspruch versammelten sich in Buda pest Zehntausende am Freiheitsplatz vor den Standbildern der abgetrennten Gebiete und zogen dann jum Minister

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 12 von 12
Datum: 21.06.1938
Umfang: 12
Ueite De» siche <<biissttmnsi Dienstag, den 21. Juni 1938 Nr. 141 SfioUmdS^C Wie Ztalien den Weitmeistertitel errang Ein rassiges schönes Spiel Nervös scheinen die Ungarn. Italien greift an, aber der Angriff geht ins Aus. Gleich zu Beginn erzielen die Italiener eine Ecke, die nichts einbringt. Aber die Angriffe der Ungarn lassen auch nicht auf sich warten und das uner. hört schnelle Spiel bringt beide Tore in Gefahr. Schüsse gehen hier wie dort nebenbei und über die Tore

. Aber kaum ist die Begeisterung verebbt, als Ungarn im Gegenstoß ebenfalls durch seinen Linksaußen. zum Ausgleich einsendet. Ter Ball '.st vom Halbrechten Vincze zu Czitkos gekommen und nach einer etwas unübersichtlichen Situation vor Italiens Tor sendet Czitkos zum 1:1 in der 6. Minute ein. Tie Angriffe der Italiener werden stärker und man verspürt allmählich die größere Einheit, diesen noch eisernen Willen der Italiener, die dieses Spiel nicht ans der Hand geben wollen. Bald darauf ist der zweite

italienische Treffer fällig. Aber die Querlatte ist der Retter der Ungarn. Ferraris Schuß wird gehalten und Piolas Schuß aus fünf Meter Entfernung geht an die Latte und von dort in Aus. Beiderseits ent stehen dramatische Szenen vor dem Tor, die Spannung steigt noch mehr. Man erlebt eines der wundervollsten, spannendsten Spiele im Fußballsport. Da, in der 15. Minute: der Ball ist im ungarischen Strafraum, er wandert hin und her. von einem italienischen Spieler zum anderen, man erwartet den Schuß

, 10 Sekunden, 20 Sekunden, 30 Sekun-oen lang wan dert der Ball. Die Ungarn stehen wie versteinert vor ihrem Heiligtum und da: als Piola den Ball schußgerecht vor dem Stiefel hat, ist Szubo im ungarischen Tor geschlagen, Ita lien führt 2:1. Die Ungarn lassen sich nicht entmutigen. Auch ihrerseits gibt es wuchtige Gegenangriffe, aber man ver mißt bei ihnen den krönenden harten Schuß. Man erlebt eine Kopfball-Artistik von höchster Virtuosität vor dem ita lienischen Tor. Aber auch diese brenzliche Lage

und damit ist Ungarns Schicksal von vornherein besiegelt. Man kann sich schon vor Beginn der zweiten Spielzeit die Taktik der Ungarn vorstellen. Sie werden alles auf eine Karte setzen und ihr Heil im Angriff suchen. So erleben wir es auch in der Tat. Ungarn stürmt mit 10 Spielern Italien. wird zeitweise völlig eingeschnürt, die ita lienische Läuferreihe mit ihrem wunderbaren Mittelmufer Andreolo kann diesen machtvollen Ansturm nicht halten und als in der.'22. Minute dieses zweiten Durchgangs der zweite Treffer

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 07.07.1935
Umfang: 20
geregelten Kreditwesen für die Mdwirte kann in Ungarn nicht gesprochen wer- Tie Geldgeber sind die Banken. Bei uns ooinmen in zweiter Linie bei Kreditbedarf der ^ndwirte, wenn sie Geld nur für kürzere Zeit Wen, die R a i f s e i s e n k a s s e n in Frage, J' last jeder Ortsgemeinde bestehen, in denen igl•• ? l ? ern ihre Gelder einlegen und bei denen «tige Darlehen zu einem sehr günstigen Zins- p/Anehmen können. Die Raiffeisenkassen sind l-Msche Kreditinstitute der Bauern, die von den aem

selbst ehrenamtlich verwaltet werden. In Mn existieren solche nicht und haben die Bau- ^ M ihre Geldinstitute soviel wie gar keinen österreichischen Bauern sind daher in "politischer Hinsicht um vieles besser gestellt. 3m Verkauf und in der Preisgestaltung ^^Wirtschaftlichen Produkte haben die Bau- 'n Ungarn ebenfalls nichts mitzureden. Un Eröffnung des Prager Katholikentages garn ist auf die Ausfuhr angewiesen. Diese wird von Syndikaten besorgt, denen nur einige wenige finanzkräftige Leute angehören, wobei

festgestellt, daß es na türlich schwerer ist, annehmbare Preise zu. be zahlen, wenn man auf die Ausfuhr angewiesen ist. Aber das eine ist sicher: wenn wir dieselbe Organisation beim Verkauf der landwirtschaft lichen Produkte hätten wie in Ungarn, wenn die Bauern auf die private Händlerschaft angewiesen wären, wir hätten einen . um vieles niedrigeren Preis als jetzt, auch wenn wir, wie bei Weizen, nicht exportieren. Um einige Ziffern über die Preise in Ungarn und in Oesterreich zu nennen, sei angeführt

nen der Fall, die in Ungarn je. Kilogramm Lebend gewicht mit 50 bis 70 Heller notieren, währende die Preise in Wien zur gleichen Zeit mit 120 bis 150 Groschen verlautbart werden. Bei den Schweinen stehen also in Oesterreich ebenfalls mehr als dop» pelt so hohe Preise in Geltung. Faßt man nun die sozialen Verhältnisse in der Arbeiterschaft ins Auge, so ist vor allem die Fest stellung wichtig, daß es in Ungarn keine Arbeitslosenunterstützung gibt, sondern daß sich um die Betreuung der Be dürftigen

nur die privaten karitativen Vereine kümmern. Daraus ersieht man, daß die Arbeiter schaft bei uns um vieles besser gestellt ist, als in Ungarn. Wer arbeitslos wird, muß sich in Ungarn allein zurechtfinden und hat keinen Anspruch aus Unterstützung wie bei uns. Die Arbeitslosigkeit in der Industrie ist allerdings verhältnismäßig kleiner als bei uns, weil es auch weniger Indu strien gibt und die Industriebetriebe von der Re gierung weitgehend unterstützt wurden und wer den. Bei einer Bevölkerungszahl von rund

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 14.12.1934
Umfang: 6
in der Verwaltung sowie in alle« Annoncenbüros des In- und Auslandes. Die entgeltl. An kündigungen im redakt. Teile find mit Nummern versehen JnnsbrucR Freitag 14 . Dezember 1934 «Kummet 288 Die Zusammenarbeit im Donauraum Wien, 13. Dezember. Bundeskanzler Dr. Schuschnigg hat dem Vertre ter des „Ungarischen Telegraphenkorrespondenzbu reaus" im Hinblick auf seinen offiziellen Besuch in Budapest folgende Erklärungen abgegeben: „Die enge Freundschaft, die Ungarn und Oesterreich verbindet, macht

es selbstverständlich, daß die Regie rungen beider Staaten in ständigem Kontakt miteinan der stehen. Unmittelbar nach dem schmerzlichen Ereig nis vom 25. Juli nahm ich Veranlassung, Ungarn zu besuchen. Es drängte mich, dem ungarischen Volke für die Beweise herzlicher Freundschaft und S y m p a t h i e zu danken, die es uns in schweren Ta gen gegeben hatte. Es ist mir aber auch ein Herzens bedürfnis, mit dem ungarischen Ministerpräsidenten, Herrn v. Gömbös, wieder persönlich in Fühlung zu treten, der in voller

kann in uns den Willen zu engerer Zusammenarbeit verstärken und zur weiteren Vertiefung des zwi schen Ungarn und Oesterreich bestehenden Verhältnis ses beitragen. — Wir erblicken darin, so wie in den von Ungarn und von Oesterreich mit Italien getroffe nen Vereinbarungen eine der sicher st e n Ga rantien für die friedliche Entwicklung derDingeimDonauraum und für die Wieder herstellung lebenswichtiger, wirtschaftlicher und kultu reller Zusammenhänge zwischen den Völkern an der Donau. Wir sind dankbar dafür, in Ungarn

im Laufe der Inter pellation Abg. Gciger (legitimistische Volkspartet). daß die deutschfreundliche Außenpolitik v ö l l i g v e r s a g t habe. Er richtete an die Regierung die Frage, ob sie bereit sei, daraus die Konsequenzen zu ziehen. In seiner Antwort erklärte Ministerpräsident Gömbös zunächst, er verfolge eins deutschfreundliche Politik, weil Ungarn historische Beziehungen zu Deutschland auch aus der jüngsten Vergangenheit habe und vor allem, weil Deutschland eine der größten

und st 8 r k st e n Ratio n e n Europas sei und schon wegen seiner Nähe zu Ungarn nicht vernachlässigt wer den könne. Zu der Behauptung Grigers, daß das Deutsche Reich von Weimar Ungarn gegenüber tole rant er war als das Dritte Reich, stellte der Minister präsident fest, daß Deutschland gegen Ungarn immer eine freundschaftliche Politik verfolgt habe, nicht nur jetzt, sondern auch während der Negierungszeit seiner Vorgänger. Wenn man den Vorwurf erhebe, daß er eine freundschaftliche Politik gegen Deutschland ver folge

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Lienzer Nachrichten
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Seite 5 von 16
Datum: 14.08.1936
Umfang: 16
und Ungarn kommt. Bei einer solchen gewaltigen Konkurrenz muß man das Ergebnis öer Kämpfe für Oesterreich, öie in vielen Disziplinen an öie ersten Stellen, wenn auch ohne Medaillenplätze, rückten. Wettere Ergebnisse: Kajak-Zweier über 2000 Meter: 1. Wevers-Lanöen —Deutschland, 41:45.0. 2. Kalisch-Steinhuber—Oesterreich, 42:05.4. 3. Schweden. 4. Dänemark. 5. Holland. 6. Schweiz. Laufen über 5000 Meter: 1. Hökert-Finnland, 14:22,2. 2. Finnland. 3. Schweden. 4. Japan. 5. Polen. 6. Finn land. Laufen über 400

. 6. Südafrika. Die Oesterreicher Duschek, Wö- ber, Rothmaier stehen an 14., 22. und 32. Stelle. Staffel über 4mal 100 Meter (Herren): 1. Owens, Metcalfe, Draper, Whkoff(U.S. A.), 39.8. Neuer Weltrekord. 1. Italien. 3. Deutschland. 4. Argentinien. 5. Kanada. Staffel über 4mal 400 Meter (Herren): 1. Wolf, Rampling, Roberts', Brown (England), 3:09. 2. U.S.A. 3. Deutschlanö. 4. Kanada. 5. Schweden. 6. Ungarn. Staffel über 4mal 100 Meter (Frauen): 1. U.S.A., 46.9. 2. England. 3. Kanada. 4. Italien. 5. Holland

. Hochsprung für Frauen: 1. Czak-Ungarn, l.öo m. 2. England. 3. Deutschlanö. 5. Frankreich. Schwimmen über 100 Meter Crawl (Herren): 1. Ezik-Ungarn, 57.6. 2. Japan. 3. Japan. 4. Japan. 5. Deutschland. 6. U.S.A. Ringe« (griechisch-römisch): Federgewicht: 1. Erken-Türkei. 2. Finnland. 3. Schweden. Halbsch w e r g e w i cht: 1. Cadier-Schwe- öen. 2. Lettland. 3. Deutschland. S ch w e r g e w i ch t: 1. Palussalu-Estland. 2. Schweden. 3. Deutschland. Bantam ge w i ch t: 1. Löring-Ungarn. 2. Schweden

. 3. Deutschlanö. L e i ch t g e wicht: 1. Koskela-Finnlanö. 2. Tschechoslovakei. 3. Estland. Weltergewicht: 1. Svedberg-Schwe- öen. 2. Deutschland. 3. Finnland. Mittelgewicht: 1. Johannson-Schwe- den. 2. Deutschland. 3. Ungarn. 100 Meter Crawl für Damen: 1. Mastenbroeck-Holland, 1:05,9. (Neuer olympischer Rekord). 2. Argentinien. 3. Deutschlanö. 4. Holland. 5. Holland. 6. U. 5. A. Segelboot-Bewerbe: O l y m p i a j o l l e n : 1. Holland, 163 Punk te. 2. Deutschlanö. 3. England. 4. Chile. 5. Italien

. 4. England. 5. Aegypten. 6. Zemann- Oesterreich, 387 Kilo. Damen-Florett-Fechten: 1. Schacherer-Lllek (Ungarn), 6 Siege, 1 Niederlage, 17 erhaltene Treffer. 2. Helene Mayer-Deutschland, 5 Siege, 2 Niederlagen, 19 erhaltene Treffer. 3. Ellen Preis-Oester reichs, 5 Siege, 2 Niederlagen, 20 erhaltene Treffer. 4. Haß-Deutschland. Stabhochspringen 1. MeadewS-U.S.A., 4.35 m. 2. und 3. Oe und Nishiöa-Japan. 4. U.S.A. 5. U.S.A. Moderner Fünfkampf: 1. Hanörick-Deutschland, 33.5 Punkte. 2. U.S.A. 3. Italien

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 29.05.1935
Umfang: 8
- minister Gömbös u. a., das wichtigste Problem Ungarns sei, die noch immer nicht erreichte Gleichberechtigung herzustel len, und er werde im Einvernehmen mit dem Außenmini ster alles tun, um die Gleichberechtigung zu erlangen. Hiebei werde Ungarn nicht von kriegerischen Hetzereien oder von Interessen der Kriegsindustrie geleitet. Es halte sich vielmehr nur die Interesien des Friedens vor Augen. Ungarn fühle sich dadurch gedemütigt, daß ihm noch immer ein Teil seiner nationalen Souveränität nicht zuge

werden, wird Ungarn noch immer über eine kleinere Wehr macht verfügen als der kleinste Staat der Kleinen Entente. Das ungarische Volk ist zu selbstbewußt, um seine Gegenwart und Zukunft in Knechtschaft zu sehen. Ich und der Minister des Aeußeren sind der Ueberzeugung. daß schließlich doch die Einsicht siegen werde; denn es muß jene Politik siegen, die man allgemein Friedenspolitik nennt, und der Sieg dieser Politik ist gesichert, wenn ein jeder der Gerechtigkeit zur Gel tung verhelfen will. Jene Politik

, welche die einseitig-deior- mierte Lage aufrechhrhalten will, gefährdet mit dieser Po litik den europäischen Frieden. Budapest. 28. Mai. (UTKB.) Bei der Verhandlung des Etats des Außenministeriums ergriff Ministerpräsident Gömbös das Wort, wobei er auf die Ungarn besonders in teressierenden Fragen zu sprechen kam. Als solche zählte der Ministerpräsident auch die Frage der Revision, die Minderheitenfrage, die Gleichberechti- | gung und jene wirtschaftlichen Probleme, die Ungarn infolge des Friedensvertrages

belasten, aus. Der Römerpakt habe sich nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch bewährt. Auch heute werden Verhandlungen über die Ordnung in Europa geführt. Wenn diese Verhand lungen gutgläubig ihre Ziele verwirklichen wollen, wenn sie nicht die Stabilisierung der gegenwärtigen Lage als Grund lage der Ungerechtigkeit wollen, so werde auch Ungarn gerne au der auf die Stabilisierung des europäischen Friedens ab zielenden Arbeit teilnehmen. Die Königssrage sei nicht aktuell. Der Ministerpräsident

fühle sich mit Oesterreich und Italien solidarisch und hege Shmpathiegefühle gegenüber Deutsch land. Die Regierung befolge aber eine lediglich die Interes sen Ungarns sich vor Augen haltende Außenpolitik. Ungarn könne nicht dem Beispiel Deutschlands folgen und vertraue darauf, daß die moralischen Kräfte feiner gerechten Sache zum Siege verhelfen werden. Ungarn appelliere an die Groß mächte, sie mögen Ungarn in seiner Provokatorischen Wehr losigkeit beschützen gegen diejenigen, welche ihre einseitige

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