daher die Wahrheit sagen wollten, müßten selbe bekennen, daß ihnen ntchrs unangenehmer ist, als daß Schraffl die Schuldner der Stamser, Neuftister, Grieser und Kälterer Gegend fortwährend drängt, ihre Schulden durch die Bank ablöfen zu lassen. Der Wehverkeyr Ungarns mit Hesterreich. Die „Wiener Landw. Zig." veröffentlicht eine Ausstellung über den Wert des jährlich von Ungarn nach Oesterreich einge- sührten Viehes. Dieser Wert betrug im Jahre 1900 163,994.573 K, 1901 162,191.375 K, 1902 184,728.457
. Die Verweigerung des Abschlusses einer Viehseuchenkonoentton mit Ungarn wäre da her wohl unsererseits die richtigste Amwort, welche wir demselben aus seine Forderung nach einer Uebergangsgebühr für österreichi- chm Zucker erteilen könnten. Wenn die ungarischen Zuckerfabri ken und Blanmweinbrenuereien ihren gesickerten Absatz von Mast vieh nach Oesterreich einbüßen, so ist ihr Ruin für alle Zeiten besiegelt. Wir sehen aus diesen Darstellungen, daß wir auch be züglich des Viehverkehres Ungarn gegenüber einr
herrschtnde Stel lung einnehmen, und es wäre an der Zeit, dieselbe auch bei den Veryrndmngen mit Ungarn in entschiedenster Weise zur Geltung zu bringen. Nicht Oesterreich ist von Ungarn, wie auch die Dar stellung des Viehverkehres in diesem Lande unanfechtbar beweist, in wirtschaftlicher Beziehung abhängig, sondern Ungarns ganze volkswirtschaftliche Extstenz hängt innig mit der Erhaltung des österreichischen Marktes für seine landwirtschaftlichen Erzeugnisse zusammen. Es wäre daher geradezu unsinnig
. Nach einer Zusammenstellung war der Wert des von Oester reich-Ungarn ausgesührten Viehes in den letzten fünf Jahren fol gender: im Jahre 1900 K 91,031.009, 1901 K 93,439.395, 1902 K 109,273.003, 0903 K 121,155.928, 1904 K 118,154.135. Diese für Oesterreich-Ungarn günstig lautende Ausstellung verdanken wir hauptsächlich unserer R-ndoiehausfuhr nach dem Deutschen Reiche, sowie unserer Pferde-Ausfuhr nach dahin und nach Italien, während unsere Schaf- und Schweine-Ausfuhr von immer geringerer Be deutung
wird. Wenn wir nun durch die Hochschutzzollpolitik des Deutschen Reiches, wie leider zu befür. en ist, unserer Viehaus- suhr dahin verlustig werden, so ist dies ein Schlag, der, solange wir mit Ungarn zu einem Zollgebiet vereinigt sind, die öster reichische und die ungarische Landwtrtschast gemeinsam trifft. Ge lingt es uns hingegen, die wirtschaftliche Trennung von Ungarn durchzusetzen, so wird Ungarn allein die Zeche zu zahlen haben. Schon von diesem Gesichtspunkte aus ist die Verblendung Ungarns, mit welcher es seinem volkswirtschaftlichen Verderben