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Alpenländer-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 16.12.1917
Umfang: 16
Lette 10. Nr. a vorhanden sind, werden die Toten in den Park anlagen übereinander geschichtet. Der N"ichsrat hat sich in den letzten Sitzun gen i; ausführlicher Weise mit der provi- orischen Verlängerung des Ausgleiches mit Un garn auf zwei Jahre beschäftigt und schließlich derselben auch zugestimmt. Wie wir schon oft dargelegt haben, besteht un'er Reich aus zwei wirtschaftlich getrennten Staaten, Oesterreich Md Ungarn. Das gegenseitige Verhältnis wird 'eit dem Unglücksjahre 1866 alle zehn

Jahre ge regelt, man heißt das Ausgleich. Heuer hätte es ne Verlängerung wieder getroffen; man konnte Iber darüber nicht schlüssig werden. Ter Krieg iöt nämlich gelehrt, daß beide Staaten auf ein ander angewiesen sind wie Mann und Weib. Zu dieser Erkenntnis ist man in allen ernstdenken- )en Kreisen sowohl bei uns als auch bei den Ungarn gekommen. Vor dem Kriege war es mders. Ta gab es sowohl bei uns als noch nehr bei den Ungarn Leute, die glaubten, es gäre das Beste, es ginge sowohl Oesterreich

als such Ungarn in wirtschaftlicher Beziehung seine ügenen Wege und die zwei sollten mit einander stehen, z. B. im Zollwesen, wie zwei fremde ptgaten. Daß das der Anfang einer gänzlichen Trennung gewesen wäre, ist sicher. Nun denkt nan zwar anders, wenn auch das wirtschaftliche jenseitige Verhältnis im Kriege durchaus nicht befriedigend ist, wie wir sa leider alle wißen. Daß das Verhältnis für später einer besseren Re gelung bedarf, und zwar einer für längere Zeit rls von zehn zu zehn Jahren, ist heute

jedermann ilap. All die langwierigen jahrelangen Verhand- ungen haben aber noch zu keinem Ergebnis ge führt. Deswegen fand eine vorläufige Verlänge rung des Ausgleiches auf zwei Jahre statt. Mitt elwelle wird man wohl ans Ziel kommen. Einige besonders scharfe Abgeordnete waren dagegen und verlangten schon für diese zwei Jahre eine Besse rung des gegenseitigen Verhältnisses, das heißt: Ungarn sollte zu den gemeinsamen Leistungen mehr herangezogen werden. Daß sich das bei einer bloß vrovisori'chen

Verlängerung nicht durchfüh ren läßt, ist selbst klar. Tie Folge wäre gewesen, daß wir jetzt während des Krieges in ein gegen seitig unhaltbares Verhältnis gekommen, das noch schlimmer wäre als das gegenwärtige, zu einem Verhältnis ohne gegenseitige Verpflichtun gen; gefährlicheres könnte es aber jetzt während des Krieg s nicht geben. Dagegen machte der Abgeordnete Athanas von Guggenberg mit Recht darauf aufmerksam, es wäre viel vernünftiger, wenn man die Ungarn verhalten würde, endlich einmal den vor zehn

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Der Bote für Tirol
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Seite 7 von 8
Datum: 24.05.1912
Umfang: 8
. Grub er Leopoldine, geboren am 23. Okto ber 1909 zn Temesvar, Tochter des Karl Gru ber aus Meran »lud der Maria geb. Malkitt. Saubl Margarethe, geboren am 6. Dezem ber 1909 zu Budapest, Tochter der Amalia 5?aubl aus Ponigl (Steiermark). Dauer Georg aus Tautendorf, Bezirk Krems, Fabriksarbeiter, 78 Jahre alt, Sohn des Josef 5>auer und der Barbara geb. Friedrich, g e- storben am 22. Februar 1909 zu Leduiczroua (Ungarn). Hintner Jean Lucien Jgnaz, geboren am 7. Oktober 1903 zu Nizza, Sohn des Jeau

am 24. Oktober 1910 zn Mascara. Jergl Maria, gebürtig aus Ratte, 61 Jahre alt, gestorben am 2^ Mai 1911 zu Massa (Italien). . Jungwirth Marie aus' St. Peter, Bezirk Judenburg, 19 Jahre -alt, Tochter des Wil helm Jungwirth, gestorben am 22. April 1910 in Jak (Ungarn). Julian Josef, geboren am 10. Februar 1903 zu Kebele (Ungarn), Sohn des Franz Jnvan, Waldarbeiter ans Pekel und der Theresia geb. Horvath. - Kaufer Olga aus Bochnia, Tochter des Simon Kaufer, Trödler, nnd der Anna geb. Feichner, geworben

am 8. November 1907 zn Lehnicz (Ungarn). Kesits Ivan, geboren am 1. November 1909, Sohn des Luka Kesits, Arbeiter aus Kosznal- kov (Mähren) un^> der Johanna geb. Kovacs. Keßler Michael, geboren am 17. Jänner 1906 zu Budapest, Sohn der Franziska Keßler aus Podhajce. Kiudl Adele Viola, geboren am 13. Februar 1909 zu Kispest, Tochter des Heinrich Vin zenz Kindl, Reisender ans Groß-Pohlam, und der Hermine geb. Scheseik. Kirka Josef, gestorben am 10. Jäuner 1910 zu Szakolcza (Ungarn), 7 Tage alt, Sohn

Franziska, verehel. Vialelle, gebürtig aus Trieft, 88 Jahre alt, g e- . Itorbcn am 21. Mai 1903 zu Marseille. ötlucuiak Franz, geboren am 17. Mai 1907 zu Budaepst, >^ohn des Franz Klncniak, Berg mann ans Janowih, und d rFaiini g,b. Svobotnik. iocevar Josef, geboren am 13. März 1903 zu Finme, Sohn des Josef Kocevar aus Loko- vec -uud der Maria geb. Bacelina. Koczbek Stefan, geboren am 12. November 1909 zn Barcs (Ungarn), Sohn der Elisabeth Koczbek ans Schiltern. . Kohen Mathilde, verehel. Hosinann

, gebürtig ans Görz, 56 Jahre alt, gestorben am. 15. November 1909 zu Florenz. Kokalj Olga aus Aich, Tochter des Leopold Kokalj uud der Helene geb. Petrats, gestor- . ben am 2. März 1910 zn Eger (Ungarn), 9 Jahre alt. Kolenics Susanna geb. Florian aus Gali- zieu, Tochter des Johauu uud der Anna Flo rian, gestorben am 27. Oktober 1905 zu .iszobolist (Uugarn). Kolseg Pierina geb. Ferlan aus Schönstein, Tochter des Joses Ferlan uud der Johauua geb. Citkovic, gestorben am 24. Juli 1903 zu Fiume. Koliauder

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 28.12.1895
Umfang: 10
des Eisenbahnwesens Oesterreichs im Gegen satze zu Ungarn gehalten. Wir erwähnen dieses Vortrage« deswegen, weil Herr Büchelen dcr zu Be ginn drs heurigen Jahres in unserem Blatte er- s^icncnen Studie: „Local oter Vollbahncn'? die Ehre erweist, in den KreiS seiner Betrachtungen hincin- zuziclien. Er svraÄ: „Wie sich auS einer jüngst in Innsbruck von einem anonymen Verfasser heraus gegebenen Broschüre „Vocal- oder Vollbahnen?' nach weisen läset, ist es Ungarn, welches den Bau von ^ Voll bahnen' — in Oesterreich

— verlangt. Dcr Verfasser, welcher, wie mir bekannt, in den letzten Jahren in Ungarn eine tiohe Stellung einnahm, die Wünsche und Absichten Ungarns kennen lernte und sich nun zum Sprachrohr und :uni Vertreter derselben hergibt, will uns glauben machen, dass die wesentlich Ungarn zuliebe gebaute Allbergbahn nicht genüge, dass vielmehr der Verkehr SüdungarnS und EroatienS mit dem Westen, mit Deutschland, der Schweiz und Italien den Bau dcr Fernbahn von Jnist nach Füssen, und den Bau

zweckdienlich erweisen. Ungarn hat gar kein Interesse an der Herstellung dieser Bahnen, daher die Tendenz dieser im ungarischen Interesse geschriebenen Broschüre nur tarin gesunden werden lann, die Fern bahn gegen die Triester Bahnverbindung auszuspielen, in Tirol HilsSvölker zum Kampfe gegen diese uns so notbwendiae, Ungarn c-.der vcrdas«t? Bahn zu wcrbcn, um die Triester Bahmrage neuerdings zu verwirren und um deren dringende Lösung abirmalS hinauszu schieben.' , ES ist doch merkwürdig, wie feinfühlig

Kriegs-) Falle die „volle' Leistungsfähigkeit dcr Hauptbahnen gefordert werden kann. Interessant ist die von Büchelen gegebene Be gleichung der Entwicklung dcS Eisenbahnnetze» in Oesterreich-Ungarn, Deutschland und in der Schweiz: Im Jahre 1867 kamen auf je 1(10 QuadM Kilometer Fläche in Oesterreich-Ungarn 1 04, in Deutschland 3 0, in der Schweiz 3 14 Kilometer und auf je 10.000 Einwohner in Oesterreich-Ungar» 176, in Deutsch land 3 91 und in der Schweiz 5 Kilometer Eisen bahnen. Von 1867—1893 wurde

das österreichisch-ungarische Bahnnetz um 22.000 Kilometer oder um rund 350 Percent vermehrt, wogegen der Zuwachs in Deutsch land nur 166 Perccnt bcträgi, trotzdem dort 2760<) Kilometer Bahnen gebaut wurden. Obwohl wir nun seit 1867 iu der Ausgestaltung des Eisenbahnnetzes doppelt so rasch als Deutschland vorgicngen, haben wir dasselbe doch noch nicht eingeholt, denn im Jahre 1893 entfielen pro 100 Quarrat Kilonieter Fläche in Oesterreich-Ungarn 4 72 KilomeUr, in Deutschland 8 2 und pro 10000 Einwohner

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 25.10.1907
Umfang: 8
. der- nur über ungarisches Gebiet erfolgen kann, verweigert, so daß 'Talmatien sich bis jetzt in einer Art wirl'ckx»ftlicher Abhängigkeit von Ungarn befindet. Im Interesse der ösrerreichisckie» Landivirtschasi wurde zwischen beiden Regierungen vereinbart, daß Ungarn ein Gesetz betreffend die Einschrän kung des Börsenspieles init Getreide und ebenso ein Gesetz zum Schutze des echten Weins zu be schliehen habe - alko zwei Gesetze, wie wir sie in der abgelaufenen Reichsratsperiode auch für Oesterreich geschaffen

haben. Auch, daß Sie öfter- reichliche Regierung imstande war. sich künftig die Freiheit der Tarisbildung im Eisenbahnverkehre nach dem Auslande vorzubehalten und eine die österreichisck>en Interessen schiver schädigende Be dingung dieser Tarife, wie sie bisher bestanden l>at, auszuschließen. Wünschenswert war unbe dingt auch die unnmehr durchgesetzte Auseinander setzung mit der ungarischen Regierung über die sogenannte gemeiniaine Staatsschuld. Ungarn l>alte bekanntlich im Jahre 1867 sich geweigert

die von der österreichischen Regierung während der Suspension der uugarisckzeu Verfassung ohne Zu stimmung des ungarischen Reichsrates gemachten Schulden anzuerkennen. Ta ja das Geld zum guten Teile auch zum Besten der Ungarn ver wendet worden war. so übernahm Ungarn „aus Billigkeiisgründen'. wie es sagte, einen Teil der Zinsen dieser Schuld und verpflichtete sich, all jährlich zu diesem Zwecke an die österreichische Re gierung 29 188 00015 zu bezahlen. Es behielt sich vor, anstatt der Zinsen auch das entsprechende

keine Mittel gehabt, Ungarn zur Anerkennung des österreichischen Standpunktes zu zwingen. Da nun auch Unzarn die Verpflichtung übernommen hat, in absehbarer Zeit anstatt der Zinsen den Kapitalsbetrag von rund 1349 Mil lionen Kronen an Oesterreich zu bezahlen und Oesterreich dadurch in die Lage kommt, sein eige nes Schuldenkonto nm tmgefähr 1300 Millionen Kronen zu entlasten und dadurch feine Kredit fähigkeit zu steigern und den Wert seiner eigenen «Schuldeupapiere demgemäß zu erhöhen, so stehe

und die diplomatische Vertretung von 34.4A- am 36.4A zu erhöhen ist, Haie ich bereits oben 5urz erwähnt. Ich gestehe, daß ich von dieser „Errun genschaft' . am allerwcniigsreii befriedigt wurde. Denn einerseits entspricht dieser Teilnngsschlnssel noch lange '-nicht dem- Bevölkeruttgsverhältnisse zwischen Oesterreich und Ungarn, da von. der Ge- samtbevölkerunz der Monarchie auf Ungarn 43A entfallen, und nicht 36.4A, andererseits bezieht ^vozner Leitung- (Cüdtiroler Tazblatr) sich dieser Teilungsschlüssel nicht anf

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 08.06.1906
Umfang: 12
. 2U«ran: Zum Abholen monatl. XI.—; vtertelj. L 8.-; ganzj. X12.—. Mit Zustellung ins Haus ta Meran uud Bozen: Monatl. X 1.20;. v»erteljZ.3.W; ganzj. L12.80.— Gesterreich-Ungarn: Mit Zusendung monatl.L1.40: viertelj.X 3.70; Hanzj .L14.8i).— Einzelne Nummer 10k. «»« »k n»« Deutschland- Monatl. L 1.80.- viertelj. X 5.30; ganzj. X 21.20. — Ausland - Monatl. L 2.10; viertelj.XS.30; ganzj. X25.20.— Anzeigenpreis -Mj ltjjkU nach Tarif. Annahmt von Aufträgen in alle» Anzeigen-Geschäften. — Erscheint

gegen die Vergewaltigungspolitik, welche Ungarn uns gegenüber bei jeder Gelegenheit ein zunehmen beliebt, protestieren dagegen, daß sei tens Ungarns einseitige Verfügungen, bezüglich der wirtschaftlichen Verhältnisse Oesterreichs zu Ungarn getroffen werden, und beglückwünschen den Prinzen Hohenlohe, daß derselbe unbeugsam diesen Standpunkt vertreten und sich« nicht dazu herge geben hat, sich dem ungarischen Diktate Au beugen. Prinz Hohenlohe wurde besiegt — geht aber dennoch Äs moralischer Sieger aus diesem Uns in frivoler Weise

, wir erblicken darin die endlich? Verwirklichung der von uns schon seit Jahren aufgestellten For derung, die. erste Etappe zu einer reinlichen Scheidung zwischen Oesterreich Und Ungarn. Tie vermeintliche Niederlage, die uns Ungarn beigebracht hat, gestaltet sich daher für uns M einem großen agrarischen Erfolg und wird für Ungarn zu einem Pyrrhussiege werden, denn die Kugel ist damit ins Rollen gekommen und toir werden dafür Sorge tragen, daß sie nicht Zum Stillstand kommt bis unser Ziel voll und ganz

erreicht ist. ! Tie ohne Verständigung , mit der österreichi schen Regierung und dem! österreichischen Parka mente erfolgte Proklamierung des ungarischen Zollgebietes und ungarischen Zolltarifs ist ein Danaergeschenk, mit welchem Dr. Alexander We- kerle und Herr Kossuth Ungarn bescherten. Tieft Herren beabsichtigen, ihrer Politik durch! eineil Scheinerfolg einen seriösen Charakter zu verleihen und dadurch ihre Position Z,u verstärken, unbe kümmert darum, ob die Ungarische Landwirtschaft

. bei diesem Experiment zugrunde geht oder nicht. Unbegreiflich ist es uns, daß die Ungarischen Agrarier diesem Spiele mit den Häitden im Schöße ruhig Ansehen und nicht voraussehen, 'daß diese neuerliche Provokation einen Kampf zwi schen uns entfachen muß, der nur mit ihrer Niederlage enden kann, da der Verlust des öster- ^ reichäschen Absatzgebietes gleichbedeutend ist mit einer agrarischen Katastrophe für Ungarn. Wir österreichischen Agrarier werden, wenn unsere Un *) Sonderabdrnck ans der „Wiener

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 30.10.1907
Umfang: 12
Seite 2 hatte bekanntlich im Jahre 1867 sich geweigert, die von der österreichischen Regierung Während der Suspension der ungarischen Verfassung ohne Zustimmung des ungarischen Reichsrates gemachten Schulden anzuerkennen. Da ja das Geld zum guten Teile auch zum Besten der Ungarn ver wendet worden war, so übernahm Ungarn „aus Billigkeitsgründen', wie es sagte, einen Teil der Zinsen dieser Schuld und verpflichtete sich, all jährlich zu diesem Zwecke an die österreichische Regierung 29188000

zu entscheiden hätte, welcher von den beiden Standpunkten der richtige ist und Oesterreich hätte keine Mittel gehabt, Ungarn zur Anerkennung des österreichischen Standpunktes zu zwingen. Da nun auch Ungarn die Verpflichtung übernommen hat, in absehbarer Zeit anstatt der Zinsen den Kapitalsbetrag von rund 1349 Mil lionen Kronen an Oesterreich zu bezahlen und Oesterreich dadurch in die Lage kommt, sein eigenes Schuldenkonto um ungefähr 1300 Millionen Kronen zu entlasten und dadurch seine Kredit fähigkeit

zu steigern und den Wert seiner eigenen Schuldenpapiere demgemäß zu erhöhen, so stehe ich nicht an, meiner Ueberzeugung Ausdruck zu geben, daß dieser Punkt des Ausgleichsüberein kommens als vorteilhaft für uns Oesterreicher bezeichnet werden muß, und zwar umsomehr, als gleichzeitig vereinbart wurde/ daß je länger Ungarn mit der Rückzahlung des Kapitals zögert, das an Oesterreich zu zahlende Kapital sukzessive von 1349 Millionen auf 1389 Millionen Kronen aussteigt

. Daß im Ausgleichsübereinkommen auch be dungen wurde, daß der Anteil Ungarns an den jährlichen Ausgaben für das Heer, die Kriegsmarine und die diplomatische Vertretung von 34,4 auf 36.4 °/g zu erhöhen ist, habe ich bereits oben kurz erwähnt. Ich gestehe, daß ich von dieser „Er rungenschaft' am allerwenigsten befriedigt wurde. Denn einerseits entspricht dieser Teilungsschlüssel noch lange nicht dem Bevölkerungsverhältnisse zwischen Oesterreich und Ungarn, da von der Ge samtbevölkerung der Monarchie auf Ungarn 43 °/g entfallen

, und nicht 36.4 °/<>, andererseits bezieht sich dieser Teilungsschlüssel nicht auf die gesamten gemeinsamen Ausgaben, die sich auf rund 360 Millionen Kronen belaufen, sondern nur auf jenen Teil der gemeinsamen Ausgaben, der nach Abzug der Erträgnisse der Zölle erübrigt. Nun machen aber diese Reinerträge der Zölle derzeit 129 Mil lionen Kronen, also 35.2 aus und von den Zöllen gehen eben, wie ich schon erwähnte, 80 in Oesterreich und nur 20°/o in Ungarn ein. Da kommt noch ein besonderer Umstand zu berücksich

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 18
Datum: 20.10.1900
Umfang: 18
' geblieben, daß es unserem ungarischen Bruder gut geht. Leider denkt er nicht daran, uns in unserer Noth beizustehen, sondern lacht uns in seinem jugendlichen Uebermuthe, nachdem wir ihn großgezogen, noch aus. Ja wo er uns einen Schaden zufügen und wo er auf unsere Kosten sich bereichern kann, da thut er es. Mit traurigen Blicken muß jeder öster reichische Patriot zusehen, wie Ungarn jetzt daran geht, die Vortheile aufzuzählen, die »hm derThun-Kaizl-Dipauli'fche Ausgleich gebracht hat. Ein unsäglich

trauriges Kapitel für Oesterreich schlug der ungarische Finanzmini- ster auf, als er vorige Woche, bei der Dar stellung des Staatsvoranschlages für das kommende Jahr, dem Hause die Mittheilung machen konnte, daß die Finanzen des Landes dank des Ausgleiches ungemein günstig stehen. Vor allem das Kaizl'sche „Ueberweisungsgesetz' konnte er nicht genug loben, denn dieses „Ge setz trägt den Ungarn für das laufende Jahr nicht weniger als 3,400.000 fl., also weit mehr, als man ursprünglich auch nur ange nommen

hatte. Der Finanzminister ist auch mit der Ent wicklung der Industrie sehr zufrieden. Mit besonderer Befriedigung erzählte er dem er staunten Hause, daß die Zuckerausfuhr Un garns nach den außereuropäischen Ländern heute schon größer sei, als jene Oesterreichs. Unsere Zuckerindustrie, die in Ungarn vor Jahren sozusagen fast eine ausschließliche Do mäne für ihren Absatz besaß, hat diesen schon zum größten Theile verloren, ja ungarische Raffinerien versorgen jetzt schon zum größten Theile die Alpenländer

; diese werden mit un garischem Zucker, ungarischem Mehl, ungari schem Bieh und Fettwaren geradezu über schwemmt. Ja noch mehr; die ungarischen Zuckerfabriken haben die unsrigen von dem Rohzuckermarkte in Italien ganz verdrängt und ihre Raffinerien konkurriren erfolgreich mit den unsrigen in der Levante. Nicht besser steht es mit unserer Spiritusindustrie und bald auch mit der Bierbrauerei. Ebenso wer den wir bald die letzte Maschine nach Ungarn verkauft haben. Vom Papier und Glas gilt dasselbe. Die Ungarn schreiten

mit einem Wort von Erfolg zu Erfolg, wobei sie von ihrer Regie rung auf das kräftigste unterstützt werden. Ungarn zieht riefige Vortheile sür seinen land- wirthschaftlichen und sonstigen Absatz aus dem Zoll- und Handelsbündnisse, wogegen unsere Ausfuhr von Jahr zu Jahr abnimmt. Die Ungarn thun sogar noch ein Uebriges. Zum Danke für die ungeheuren Bortheile, die sie aus dem Zoll- und Handelsbündnisse schöpfen, gründen die Ungarn jetzt massenhaft Vereine, welche sich zur Ausgabe machen, die Einsuhr

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 23.10.1906
Umfang: 8
»2 Ä ee. . . Mg Der.Tiroler' erscheint jedenLienstag.Donners tag und -s am-tag. Druck und Verlag: ..Torolta', Bozen. M»seumstraße ZZ. Bezugspreise: Für Oesterreich-Ungarn mit Postversendung: ganzjährig T halbjährig , bso vierteljährig . FürBozensamtZustellung ganzjährig ic lv — halbiährig . S-— viertcliährig . 2 ,0. Für alle anderen Länder unter Anrechnung der höheren Pougebührcii. Einzelne Nummern u? k,. Lausende Be^ugsanmel- dungcn gelte» bis zur Absage. Schriftleltnng und Aerwaktung: ZZozeu, Musenmllratze

« und Landragsabgeordne ter ^ Josef Schraffl, Bauernr^lt Karl Niedrist, Sekretär Peter Unterkircher und Bauer Alois Bauhofer. Aie Stoß ins Kerz-H'oritik. Die Ungarn schreiten von Erfolg zu Erfolg. Nun muß Gras Goluchowski, der Minister des Aeußern, weichen und einem Manne den Platz einräumen, den die Ungarn wollen. Tie Ungarn sind dem Minister Goluchowski solange nicht feindlich gesinnt gewesen, als er ihnen ihre Ansprüche erfüllte. Und dies tat er auch reichlich. Seme magyarische Liebe dienerei bestand darin

, daß er den ungarischen Aristokraten die Vertretung unserer Monarchie im Auslande anvertraute, die deutsche Reprä sentanz unserer Monarchie zurückdrängte, es stillschweigend gestattete, daß der Einfluß Un garns im Auslande immer mehr zu Ungunsten Oesterreichs zur Geltung kam. Ferner hatte er gernegefällig zu Gunsten der Ungarn, zu Ungunsten der Oesterreicher eingegriffen, wenn die Politiker diesseits der Leilha den An sprüchen der Söhne der Pußta nicht in jenem raschen Tempo folgten, als sie wünschten

wski nie den Trennungsbestrebungen der Magyaren, die seit zehn Jahren von Ofen» pest mit beharrlicher Konsequenz betrieben wer den, im Interesse der Gemeinsamkeit der Mon archie entgegengewirkt. Im Gegenteile, er war für die Ungarn in boSnifch-herzegowinischen Fragen der Schutzherr der Ungarn und der stete Widersacher der Wahrer der österreichi schen Interessen im Okkupationsgebiete. Trotz dieser vielen Dienste, die Goluchowski den Ungarn erwies, lassen sie ihn jetzt fallen. Fragen wir warum

, so hören wir zur Ant wort, daß die Differenzen, die Oesterreich mit Serbien hat, die Ursache waren. Die Ungarn betrachten die Serben schon lange als ihre zu künftigen Bundesgenossen, wenn die Scheidung von Oesterreich und Ungarn zur Tatsache ge worden sein wird. Nun ist Oesterreich — nicht Ungarn — ein treuer Abnehmer serbischer Exportartikel seit Jahrzehnten gewesen. Millionen Kronen wanderten von Oesterreich nach Serbien, die österreichischen Viehzüchter litten schwer durch die Einschleppung

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Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 10
Datum: 20.09.1899
Umfang: 10
Z811 Giovanini Domin ik, aus Trient, S3 Jahre alt, Erdarbeiter, gestorben am 17. August 1896 in Csik-Szent-Mihalh in Ungarn. Glass Mila, geboren am 2. November 1897. in Fiume, Tochter deS Mathias Glass aus Trieft und der Annita TreoeS. Glatzl Marie, aus Unterwaldbauern, 82 Jahre alt. gestorben am 10.August 1896 inLeka (Ungarn). Goia. Marius, aus Trieft und zuständig nach Görz. Sohn des Josef Goia und der Maria Eldsich, gestorben am 17. Juli 1896 in Fiume. Gi,ja Cesira. geboren am 3. November

1897 in Fiume, Tochter des Josef Goja aus Trieft und der Marie Elersig. Golub Josef, geboren am 11. October 189K in Kozla (Ungarn), Sohn des Tarl Golnb aus Trieft und der Anna Hanke. Gottnik Anna, aus Tr est, 21 Jahre alt, Tochter des Anton Gottnik und der Theresia Ban, gestorben am 4. April 1897 in Soroksar in Ungarn. Gonska Josef, aus Prag, Kl Jahre alt, Gas- bcamter. gestorben am' IK. Dezember 1894 in Bor deaux (Frankreich). Gönczy Stefan, aus Laibach, 29 Jahre alt, Schlffsmaschinist, Sohn

des Lndwig Gönczy und der Marie Tribuc, verehelicht mit Maria Boi6 am 6. Juni 1897 in Raab. ^ Götz JneS Natalic, geboren am 18. De cember 1897 in Fiume, Tochter des Josef Götz aus Hrnetiv in Croatien nnd zuständig nach Böhmen und der Antonia Roois. Graf Anna, geboren am 8. Jänner 1897 zu Salgo-Tarjan in Ungarn, Tochter des Aegydius Graf aind der Marie Sneff, gestorben am 8. März 1897 zu Salgo-Tarjan. Graf Marie, geboren am 8. Jänner 1897 zu Salgo-Tarjan in Ungarn, Tochter des Aegydius Graf und der Marie

Sneff, gestorben am 10. März 1897 zu Salgo-Tarjan. Gras Felix, aus Wien, so Jahre alt, Koch, Sohn des Josef Gras, gestorben in Marseille in Frankreich am 14. Jänner 1893. Gregoröi«5 Josefa, geboren am II. Jänner 1897 in Fmme, Tochter des Martin Gregoreio und der Marie Bojc. Groszmann Friedrich Norbert Wilhelm, aus Benthen (Theresiengrube) in Schlesien, .Sohn des Wilhelm Groszmann und der Thekla Benda, ver ehelicht mit Marie Elisabeth Fankini am 23. No vember 189S in Jglohntta in Ungarn. Gröger

Johann, geboren am S. December 1896 in Budapest, Sohn des Florian Gröger aus Trieft und der Anna Schreil. Gröger Florian, aus Trieft, 35 Jahre alt, Südsrüchtenhändler, Sohn des Johann Gröger, Post beamter ,n Trieft, und der Anna Scarponi, ver ehelicht mit Anna Schreil am 6. Februar 1896 in Budapest. Gruber Theresia Franziska, aus Oedenburg und zuständig nach Spanberg, 14 Monate alt, Tochter des Lorenz Gruber und der Theresia Horvath, ge storben am 23. September 1896 in Oedenburg in Ungarn. Gualtiero

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 07.06.1902
Umfang: 12
des Ge setzes, zwei Drittel der Börsenleitung, welche nicht der Landwirtschaft angehören, kurienweise zu wählen sind. — Die Hauptangelegenheit aber, welche Politiker und Bürger gleich intensiv beschäftigt, ist die immer noch in Schwebe stehende Frage des Ausgleiches mit Ungarn. Daß die im Zuge befindlichen Verhand lungen mit den teuern Brüdern jenseits der Leitha in Betreff des Ausgleichs und der Erstellung eines neuen autonomen Zolltarifes an einem kritischen Punkte angelangt sind, zeigen

uns u. a. auch die Worte, welche Ministerpräsident Dr. v. Körber dieser Angelegenheit am 30. v. M. im Herrenhause wid mete. Wie aus dieser Rede, welche wir in unserer Montag-Nummer ausführlich brachten, hervorgeht, scheint sich die Regierung mit dem Gedanken der wirtschaftlichen Scheidung von Ungarn, falls dieses auf seinem unnachgiebigen Standpunkte weiter be harren und den gerechten Wünschen der österreichi schen Bevölkerung im neuen Ausgleich nicht entspre chen sollte, bereits vertraut gemacht

und wahren Patrioten demissionieren mußte. Gerade die wichtigsten Punkte in der Regelung des Verhältnisses zwischen Oesterreich und Ungarn sind derzeit noch strittig. Es sind dies: 1. Die Grundzüge des Zoll- und Handelsbünd nisses zwischen beiden Staaten, sowie alle damit zu sammenhängenden Fragen, namentlich einige Steuer fragen, Tariffragen der Verkehrsunternehmungen u. f. w. 2. Einige wichtige Positionen des autonomen Zolltarifes für die Vertragsverhandlungen mit dem gemeinsamen Zollausland

. In den das Zoll- und Handelsbündnis zwischen Oesterreich und Ungarn betreffenden Fragen harren noch der Erledigung: Die Regelung der Rentensteuer, des Ueberweisungsverfahrens, der Besteuerung der Kommissionslager; die Abschaffung der ungarischen Transportsteuer und der ungarischerseits einzelnen einheimischen Unternehmungen gewährten geheimen Tarifbegünstigungen (Refaktien) ; die Veterinärmaß regeln auf österreichischer Seite gegen die Einschlep pung von Tierseuchen aus Ungarn. Eine wesentliche

Meinungsverschiedenheit besteht auch hinsichtlich der Dauer des erneuerten Zoll- und Handelsbündnisses. Im autonomen Zolltarif liegt die Verschiedenheit der Auffassungen hauptsächlich darin, daß sich Un garn gegen Schutzzölle auf Ganzfabrikate in vielen Positionen ablehnend verhält, dagegen Schutzzölle auf bisher zollfreie Rohstoffe in einem Ausmaße verlangt, welches Oesterreich nicht bewilligen kann, ohne die eigene Industrie empfindlich zu schädigen. Ungarn verlangt Schutzzölle «mf Roheisen, Schaf wolle, Baumwolle, Hanf

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Tiroler Post
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Seite 5 von 10
Datum: 18.08.1900
Umfang: 10
nicht die Gnade der Regierung, sondern das Interesse der katholischen Kirche in Ungarn als Richt schnur galt. Ablassverleihung. Papst Leo XIII. hat mit Breve vom 28. Juli anlässlich der Feier der Diöcesansynode allen Christglüubigen unserer Diöcese einen vollkommenen Ablass verliehen, wenn dieselben am Sonntag, den 19. August, oder Sonntag, den 26. August, die hl. Sacra- mente der Buße und des Altars empfangen und in der Kirche, wo nach Anordnung des Bischofs vor ausgesetztem Sanctissimum eine Bet stunde

nach Salzburg. P. Willibald Kramer nach Gauen stein. Braunau: P. Thomas Ag. Fisch - naller nach Neumarkt, Prediger in Salnrn. P. Floribert Pircher nach Radstadt. Br. Abel nach Radstadt. Bruder Jacobon nach Mals. M ü n st e r. Br. Gorgonius nach Brnneck. WOjähriges Jubiläum der Einführung des Christenthums in Ungarn. Am Feste Maria Himmelfahrt, waren es 900 Jahre, dass Herzog Stephan von Ungarn, nachdem er bereits im Jahre 994 durch den Bischof von Prag, Adalbert, getauft worden war, vom Bi schof

von Veszprim mit der ihm vom Papste Sylvester II. gesendeten Krone in Gran zum Könige von Ungarn gekrönt wurde. Er erhielt damals gleichzeitig auch den Titel eines „apo stolischen" Königs, welcher Ehrenname auch ans seine Nachfolger in der ungarischen Königs würde übergieng. — Die Jubiläumsfeierlichkeiten wurden am 15. d. M. mit Glockengelünte und Mörserschüssen eingeleitet. Der Fürstprimas celebrierte eine Festmesse, welcher der Erzherzog Friedrich in Vertretung des Kaisers beiwohnte. Auch im Freien wurde

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 24.08.1902
Umfang: 20
des In-«. Auslandes. — Erscheint: Dienstag. Donnerstag u. Samstag, abends K Uhr. ——>—— M. M Sonntag, den 24. August ZS. Ichrgang Gesterreich-Ungarn im^Iahre 191V. - Seit zuerst Bellamy mit einen: kühnen Sprunge der Einbildungskraft die Zukunft zu schildern bc-, gaun und, um die Schilderung wahrscheinlicher^ zu inachen, die Zukunft als Gegenwart und Ver- ^ gangenheik erzählte, hat es nicht an Visionen^ dieser Art gefehlt, die mit mehr oder weniger > Geschick den Leser unterhielten; ganz neu aber^ ist der Versuch

lebt, wissen wir nicht; wer sich aber an der Universität Barinen nach Tr. Helmes erkundigen wollte, würde bald erfahren, daß sowohl Tr. Helmes als auch die Universität in Barmen völlig unbe kannt sind. Wir habeu es also mit der Schrift eines zunächst anonym gebliebenen Verfassers zu tun, meinen »cjber doch, es wirde der Leser von ciuer kurzen Tarleguug ihres Inhalts mit eini gem Interesse Kenntnis nehmen. Zuerst stellt Helmes in aller Kürze historisch die heute zwischen Oesterreich und Ungarn

durch den Entwurf des Badeni-Banfsy'schen Aus gleiches geschaffeue Lage dar, erwähut, daß iu Ungarn ein, in Oesterreich schon drei Ministerien über diesen Ausgleich zu Falle kamen, berührt die Szell'sche Formel (Fortdauer des bestehenden Ausgleichs, mit 1997 als Endtermin), dann die Rede Körbers im Abgeordnetenhaus^ vom 17. Oktober 1901, worin zum erstenmale vor der Öffentlichkeit eine Grenze für die ungarischen Forderungen gezeigt und der Badeni-Banffy- Ausgleich als reformbedürftig erklärt wurde. Helmes fährt

dann fort: Tie Versuche einer Ver ständigung der leitenden Staatsmänner miß langen uud die öffentliche Stimmung in Ungarn wies jede Aenderung am empfangenen „Scheine' ab. Tie wirtschaftliche Trennung von Oesterreich im Jahre 1907 ward das Losungswort jenseits der Leitha, worauf denn auch Oesterreich, schou um die Ungarn in ihrem Entschlüsse nicht noch weiter zu bestärken, sich mit dein Gedanken dieser Trennung vertraut machte und zahlreiche österreichische Stimmen schon jetzt die Trennung forderten

. .Hier nun setzt die Znknnftsvision ein. Sie führt uns einen englischen Staatsmann vor, Sir R. Hey, welcher in seinem zu London im Jahre 190Lj veröffentlichten „Tagebuche eines Reisen den in Ungarn' unterm l0. April 190-l seinen ungarischen Freunden gegenüber die Frage stellt, „wie es denn eigentlich komme, daß Ungarn daran gehe, eine Zolllinie gegen Oesterreich zu zi.chen und Einrichtungen zu treffen, dnrch welche es sein großes Absatzgebiet in Oesterreich offenbar verlieren müsse?' Diese Frage war gestellt

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 14.12.1899
Umfang: 8
N-. 2LS !'ojmer ^ellung^ fSüdtirole? Tllg^a Donnerstag. dm 14 Dezember 189i) sumiert und bezahlt, zweitens aber steckt erst «och die österreichische Regierung eine Ver brauchsabgabe für Zucker ein. Dadurch werde Ungarn geschädigt. Wenn ein anderer Staat, zum Beispiel Deutschlard nach Ungarn Zucker exportiert, dann erhebe man ja eben einen Zoll, der auch der ungarischen Reichshälfte zugute kommt, vom österreichischen Zucker aber habe Ungarn nichts. Infolge dessen wurde daS Abkommen getroffen

, daß ein Theil des Ertrages der Verzehrungs- und Verbrauchs steuern und Abgaben von Oesterreich an Un garn überwiesen werde, und umgekehrt wieder für Produkte, die in Ungarn produzirt und besteuert und nach Oesterreich eingeführt wer den, Ungarn einen gewissen Theil der Steuer an Oesterreich überweist. Dieses Ueberwei sungsgesetz ist aber natürlich stark zu Gunsten Ungarns gemacht, denn alle die Artikel, um die es sich handelt, werden zumeist in Oester reich produzirt und eingeführt, zum weuigsten Theile

aber umgekehrt. Dieses Ueberweisungs» gesetz schafft den Ungarn so große Vortheile, daß es sogar die Regierung Badeni. welche leichtsinnig, was Ungarn nur wollte, dem selben auch zugestand, für nöthig fand, das Ueberweisungspesetz mit der Quote in eine gewisse Verbindung zu bringen und zu sagen: wir können diese Üeberweisung nicht annehmen, wenn nicht wenigstens eine Kompensation für Oesterreich durch die Erhöhung der ungari schen Quote zugestanden wird. Nun hängt daS Ueberweisungsgesetz in der Luft

. Die Ungarn schreien jetzt schon, daß ihnen das Werthvollste am ganzen Ausgleiche, das Ueberweisungsgesetz am End? entschlüpfen könnte. Das Ueberweisungsgesetz ist ja einer der Haupttheile der ganzen Beute, die Un garn mit diesem Ausgleiche davonträgt. Nun wurde Ministerpräsident v. Szell im ungari schen Abgeordnetenhause wegen des Ueber- weisungsgesetzes interpelliert und gab dabei folgende Antwort: Oesterreich hat mit Un garn einen Vertrag geschlossen, laut welchem der zwischen Badeni und Banffy

vereinbarte von Thun und Szell dann angenommene Ausgleich beiderseits acceptiert wird. Ungarn habe seinerseits die Ausgleichsgesetze parla mentarisch erledigt. Wenn Oesterreich das Ueberweisungsgesetz nicht bis Ende Dezember annimmt, dann werde sich Ungarn selber helfen, und zwar, indem es nicht etwa Zoll schranken aufrichtet, sondern indem es die Vortheile des übrigen Ansgleiches, die es mit Hilfe des § 14 erhalten hat, behält und sich die Ueberweisung selber verschafft. Es wird nämlich kein Stück Zacker

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 24.10.1921
Umfang: 4
hauptschrislleitung; Meran, Postgasse 4, (Fernsprecher 384 und 5)ciuptgeschäslgsteIIe Fernsprecher 276). Schriftleitung und Geschäftsstelle Bozen. Obstmarkt 6 (Fernsprecher 370) — Drahlanschrist: Landeszeitung Meran Italienisches Postsparkassen»Konto Triest 11/133. Oesterreichisches Postsparkassen-Konto l 11.77b. Münchner Postscheck-Konto 28.104 Nummer 240 Montag, den 24. Oktober 1921 2.Zahrgang Der neue karlistenputsch in Ungarn Aus Ungarn kommen bedenkliche Nachrichten. Schon seit geraumer Zeit mußte

man, daß die ungar. Lvgitimisten eine fieberhafte Tätigkeit entfalten, um den Boden für eine Nück» kehr des Exkönigs nach Ungarn vorzubereiten. Hand in Hand mit diesen Vorarbeiten in Ungarn, die durch die Entwicklung der Lage iin Burgenlande gefördert und beschleunigt'wurden, ging eine starke monarchistische Propaganda In den österreichi schen Bundesländern. Die karlistischen Agenten arbeiteten allerorts mit Hochdruck. Jedermann war davon überzeugt, daß in Bälde irgendeine Explosion erfolgen

würde. Nun ist die Bombe geplatzt: Karl von Habsburg ist — diesmal per Flugzeug — in Oedenburg eingetroffen, um den zu Ostern d. I. mißglückten Versuch, mit Frankreichs Erlaubnis König von Ungarn zu spielen, zu wiederholen. Ms zur Stunde läßt sich ein sicheres Urteil darWer, ob und welches Unheil die Bombe angerichtet hat, nicht gewinnen. Die vorliegenden Nachrichten sind zu unklar und Widerspruchs» voll. Ist die Lustreise Karls nach Westungarn nur eine Wie» derholung seines unüberlegten, voreilig unternommenen

der ganzen Grenze gegen Oester reich finden bereits Kämpfe statt. Seit gestern abends ist jeder verkehr zwischen Oesterreich und Ungarn unterbrochen. Man neigt zu der Annahme, daß Exkönig Karl im Einverständnis mit Frankreich handelt. Frankreich soll die Pläne des Exkönigs auf Wiedervereinigung Oesterreichs mit Ungarn unterstützen, wofür Oefterrälch eine deutschfeindliche Politik elnzuhalten ge zwungen sein wird. Die österreichisch-ungarische Armee soll nach Wiedervereinigung der beiden Länder

. Aeber die Reife Karls aus der Schweiz werden folgende Einzelheiten bekannt: Der Ex könig ist in einem Flugzeug der „Aslra-Gescllschast', die den Flugdienst Genf—München besorgt, nach Ungarn gekommen. Am Mittwoch kamen der Exkönig und Iitta nach Genf und mieteten ein Flugzeug für einen Flug nach München. Dieses Flugzeug würde von einem ungarischen Piloten geführt, der einfach, statt ln München zu landen, längs der Donau nach Ungarn welterflog. Das Flugzeug landete ln der Nähe von Oedenburg beim Gute

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 01.04.1921
Umfang: 6
und zwar sollte das für das ganze am 31. Mürz ISIS endende Mobtlmachungajahr S elten, demnach frägt- man sich, ob da» nach einer Absicht, den !rteg entfesseln zu wollen, aussehe. , Entdeckung eine« riesigen Sonnenfleckras. Nauen, 31. März. Archenhold, der Direktor der Sternwarte tn Treptow bet Berlin, entdeckte einen neuen riesigen Sonnenstrck als den größten aller bisher beobachteten mit einem Durchmesser zwülfmalsolong als den Crddurch- meger. Der Staatsstreich ln Ungarn. Budapest 31. März. 8 Uhr nachmittags. Jnnkfpruch

die MIlskärdiktatur über Westungarn ausge- rufen worden. Exkaiser Kar! hak als König von Ungarn die Leitung der Militärdiktatur übernommen und den Oberst Lehar zum Kommandanten feiner Truppen ernannt. Der Telegraphen- und Telephonverkehr mll Budapest ist unter bunden. Der Handstreich Karls. N a u s n, 31. März. Der Versuch de« Cxkatser Karl zur Festsetzung tn Budapest wird von den deutschen Republikanern als willkommener Fehlschlag für alle monarchistischen Bestre bungen ln Mitteleuropa begrüßt. was Schauer sagt

und Oesterreich gegenüber Ungarn. Wien, 31. März. Die tn der kleinen Entente vereinigten Mächte sind entschlossen, die Rückkehr des Exkaisers auf den ungarischen Thron nicht zuzugeben und rohen mit der Kriegs erklärung. Auch die Wiener sozialdemokratische Partei for dert dte sofortige Entfernung des Exkaisers Karl und hat ver anlaßt, daß heute der Nationalrat zufnmmentritt, in dem der Bundeskanzler Dr. Mayr zu dieser Angelegenheit Stellung nehnren wird . Die österreichische Frage vor dem Völkerbunde. - Parts

iWftiaarBaBawMwwiiiMi Der habsburgische Putsch in Ungarn. Noch ist es unmöglich, aus der Fülle der sich teilweise widersprechenden Meldungen über das Abenteuer Karls von Habsburg in Ungarn ein klares Bild zu gewinnen. Dte unga risch» Regierung hat ein» Telegraphen- und Telephonsperre vermögt, so daß unbedingt verläßliche Nachrichten über den Verlaus des vom Exkaiser inszenierten Putsche« fehlen. Del der Würdigung der Ereignisse, die sich in diesen Tagen in Ungarn abspielen, ist daher zweifellos eine gewisse Zurück haltung geboten

, de sich insbesonders auf die Beurteilung der Aussichten des haboburgifchen Staatsstreiches tn Ungarn be ziehen muß. Ob und inwieweit es dem Exkaiser gelingen wird, in Ungarn vorübergehend — an eine dauernde Festsetzung der Habsburger in Ungarn kann ja kein vernünftiger Mensch den ken —> Fuß zu fassen, läßt sich heute noch nicht beurteilen. E» ist unbestreitbar, daß starke Telle des ungarischen Volkes und der ungarischen Arme« auch heute noch habsburgisch orientiert sind, wobei freilich innerhalb der Habsburger

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 06.11.1895
Umfang: 8
Tette L Meraner Zeilvvg. Nr. 133 28 Prozente zu den Kosten der gemeinsamen An gelegenheiten bei, welche für das Jahr 1895 mit rund 149 Millionen Gulden veranschlagt sind. Ge wöhnlich wird, schreibt die „Bohemia', angenommen, Oesterreich zahle 70, Ungarn 30 Prozent der ge meinsamen Auslagen oder — mit Rückficht darauf, daß für die, Ungarn einverleibte Militärgrenze 2 Prozent im Vorhinein dem ungarischen Staats schatze zur Last geschrieben werden und nur der Rest im Verhältniß

von 70 zu 30 aufgestellt wird — Oesterreich zahle 68.6, Ungarn 31.4 Prozent. Daß die österreichische Reichshälfte thatsächlich über 72Pro zent trägt, soll später nachgewiesen werden. Die für die Bestimmung der Quote maßgeben den Verhältnisse haben sich feit dem Jahre 1887, in welchem der Ausgleich zum letzten Male er neuert wurde, ungleich mehr verändert, als die irgend einen der anderen Ausgleichspunkte betreffen den Momente. Würde jeder der beiden Vertrags theile einseitig nur die für eine Verschiebung

sich zum österreichischen wie 29 zu 71 verhielt, wenden wir dieselbe Methode für den gegenwärtigen Zeitpunkt an. Im öfter- reichischenVoranschlage für dieses Jahr sind die Ein nahmen mit 638 Millionen, in dem ungarischen Voranschlage für dieses Jahr die Einnahmen mit nahezu 468 Millionen Gulden präliminirt. Würden die gemeinsamen Auslagen der Höhe der beiden Budgets entsprechend vertheilt, so müßte Ungarn j.tzt mit 42 Prozent, Oesterreich mit 58 Prozent derselben belastet werden. Nun ist das Budget eines Staates

allerdings ein wichtiger An haltspunkt sür die Beurtheilung seiner wirthschaft lichen Kraft, aber doch kein absoluter Maßstab der selben. Sonst müßte die finanzielle Macht Frank reichs, seinem enormen Budget gemäß, ungleich größer sein, als die Englands, was thatsächlich nicht der Fall ist. Immerhin wird die Vergleichung der Aufwendungen, welche Ungarn für seine besonderen und Denkmaler Wien» und Oesterreich-Ungarns in bunter und doch übersichtlicher Anordnung zeigen. Dome und Theater, Burgen auf hohen

zwar dem Bodens'« mit seinen 474 Kw» Fläche um ein tüchtige» Stück, um fast 200 Km» voraus, aber jener Hot dafür eine Moximalticfe von 276 m, während letzterer nur bis aus 16 m (?) hinabgeht, dabei aber noch den ansehnlichen Neusiedlersee, der an seiner tiefsten Stelle nur 1V m Tiefe hat, um L w übertrifft. Wenn wir un» die Verwerthung der Bodenfläche be trachten, finden wir, daß sich Oesterreich und Ungarn in Bezug aus Wiesen und Weiden die Waage halten. 2 t'/»'/» der Fläche ungefähr dient den verehrten

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 02.08.1905
Umfang: 12
^ m,.«, ,,M„ ermm Meran» Zum Adholen monatl. XI.-; viertelt. X S.—; ganzj. X12.—. Mit Zustellung ins Hau» in Meran und vozen: Mouatl. X 1.20; viertelt^ 3.20; ganzj. X12.80.— <vesterreich»Ungarn»Mit Zusendung mouatl.X 1.40; viertelt. X 3.70; ganzj. Xlt.30.— Einzelne Nummer 10 k Deutschland- Mouatl. X 1.80; viertelj.XS.30; ganzj. X 21.20. — Ausland- Monatl.X2.10; viertelt. X S.ZV; ganzj. X25.20. — Anzetgenprei»A«jklAA« nach Tarif. Anuahme von Austrägru iu allen Anzeigen-GeschSsten. — «scheint

: Dienstag, Donnerstag u. SamStag, abeudS » Uhr. — Telephon «». - »r. SS Mittwoch de« Ä. August RSVS SS. ZatzlWg Wie es kommen wird! Meran, 1. August. Die österreichische Regierung gibt sich alle Mühe, sich bezüglich ihres Verhaltens zu Ungarn nicht in die Karten blicken zu lassen und die gvten Oesterreichs in dem Glauben zu erhalten, daß diesmal ihre Sachs in den besten Händen ist. Wie es uns Oesterreichern bisher und noch immer er gangen ist, das weiß schon jedes Kind. „Wie es kommen wird', prophezeit

M be seitigen. Das ist die Kauptaufgabe seiner Politik, nicht etwa ein Friedensschluß zwischen Deutschen und Tschechen, eine Regelung der Sprachenfrage und dergl. Eher das Gegenteil. Denn ein Durch setzen der bevorstehenden neue,! Abmachungen mit Ungarn wird nur mit Hilfe der Slaven und ihrer Gönner gegen die Deutschjen möglich sein, wenn es überhaupt möglich 'ist. Trotz allen Geschreis von dem selbständigen Zollgebiet für Ungarn wird die Zollgemeinschaft erhalten bleiben. Die Ungarn selbst kennen

in diesem Punkte ihre Schwäche. Sie wollen nur die Vorrechte, die ihnen in diesem gemeinsamen Zollgebiete eingeräumt wurden, retten knd sich dazu neue Vorteile sichern. Nun wäre Oester reich in der Lage, sein wirtschaftliches Ueberge wicht geltend tzu machen und hierzu schon jetzt alle zweckdienlichen Einleitungen zu treffen. Das würde natürlich die Verhandlungen der Krone mit den Ungarn gewaltig beirren. Die „freie Hand', welche sie den Ungarn in Zollsachen zu gestanden hat, um sie in militärischen Fragen

etwas milder zu stimmen, würde ihren Wert ver lieren. Herr v. Gautsch Hat also jetzt die Aufgabe, die Zusage der Krone an die Ungarn bei ihrem vollen Werte zu erhalten, sowie es später seine Ausgabe sein wird, die zollpolitischen Abmachml- gen der Krone mit Ungarn in Oesterreich parla mentarisch oder auch über das Parlament hinweg zur Geltung Ku bringen. Noch schlimmer wird das neue Abkommen mit Ungarn in Bezug aus das „gemeinsame Heer' aussehen. Diese „Gemeinsamkeit' ist ja tatsäch lich bereits ausgegeben

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 24
Datum: 16.09.1906
Umfang: 24
Nr. in Mg. vr. v. Lradmavrs Hblcdiea von Meran. (Schluß aus dem Hauptblatte.) Unser Verhältnis zu Ungarn. Noch einen dritten Punkt enthält das Pro gramm der Regierung: die Ordnung .unseres Verhältnisses zu Ungarn. Seit 1867 Wichen wir mit Ungarn von zehn zu zehn Jahren einen ,Ausgleich'. Der ganze Kreis wirtschaftlicher Be ziehungen zwischen den beiden Reichshälften wird jedesmal von neuem vertragsmäßig, geregelt. Doch als das letztemal die Vertragsfrist ablief, wollte die Vertragserneuerung

, daß es für die Monarchie nur eine Zollgrenze und n'ur einen Zolltarif gebe. Tiefe vollzogene Tatsache anzuerkennen wußte sich die Koalition, die in Ungarn int AprT 1906 ans Ruder kam, verpflichten, Und so sind für die Tauer der Handelsverträge nach -außen die einheitliche Zollgrenze, nach innen der freie Ver kehr gesichert. UeberaN wo der zwingende Effekt dieser Beschränkung aufhört, erheben sich Streit- ftagm aller Arten, die teils aus wirtschaftlichen Interessengegensätzen, teils aus der von den Magyaren zielbewußt

; es muß sich zeigen, kier stärker ist: die alte Monarchie loder das aller- neueste ungarische Staatsrecht. i D a s K v m p'r io m i ß von 1867. Das Geschöpf des Jahres 1867, durch ein Kompromiß zwischen der Krione und den Ma gyaren, gezeugt, leidet an schlimmen Geburts fehlern, an schweren vrganischen Gebrechen. Für die Ungarn wax die Volke staatliche Selbständig keit Ungarns, für die Krone war die unversehrte Machtstellung der Monarchie, deren diplomatische und militärische Einheit die Unerläßliche

Grund bedingung des Ausgleiches. Zwischen diesen bei den gegensätzlichen Standpunkten gibt es keine Weraner Zeitung dauernde Versöhnung. Um sich nach allen Seiten zu behaupten, bedarf der unabhängige Staat der in Fornt der Armee organisierten Staatsmacht. Daher ist der Kampf der Ungarn gegen die ein heitliche Armee, ihr Streben nach! Umwandlung! der ungarischen Regimenter in eine gesonderte ungarische Armee nur der logische Ausstuß der von ihnen beanspruchten vollen Souveränität des ungarischen

der Auflösung, die nur auf die rechte Zeit Zu ihrer zerstörende Entfaltung warten. Der Kampf der Ungarn gegen die Ein heitlichkeit des Heeres. Bekanntlich kann man trotz 'organischer Aehler ein hohes Alter erreichen, wenn man eine ent sprechende Lebensweise einhält. Auch Jas staats rechtliche Zwillingsgeschöpf des Jahres 1867 konnte erträglich gedeihen, so lange die unga rische Politik von dem Geiste Deaks, von seiner Loyalität und klugen Mäßigung beherrscht, war, so lange drüben der ehrliche Wille bestand

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.09.1921
Umfang: 8
morgen Italienische Truppen die bisherige österreichische Grenze überschreiten und bis zur neuen Grenze vorrücken. Dort werden' sie einen starken Kordon lieben. Hieraus dürste Oesterreich neuerlich die Aufforderung erhalten, seine Verwaltung im Durgenland zu installieren. lieber Auf trag Torreltas hat gestern der italienische Dolschaslsrat auf die ungarische Antwort eine neue Rote gesendet, In der In überaus scharfer Weise den Ungarn der Standpunkt klargemacht und er klärt wird, daß Ungarn, im Falle

der Verhinderung des Ein marsches der italienischen Truppen sich die Folgen des Wider standes zuzuschreiben habe. Auf diese Rote dürfte Ungarn nur eine Antwort geben: Ja oder Rein. Italienische Truppen fürs Burgenland? Rom, 13. September. An zuständiger Stelle wird die Nachricht von der Entsendung italienischer Truppen nach dem Burgenlande dementiert, gibt aber zu. daß diesbezüglich unter den Lntenleregierungen Verhandlungen gepflogen werden. Die Reform der Staatsverwaltung. Rom, 13. September

. . Mailand, 10. September. (Bon unserem M-Korrespondenten.) Die österreichische Sache in. Angelegenheit der Burgenlands frage findet in Italien eine sehr gute Presse. Das vollkommen korrekte Verhalten der österreichischen Regierung, die Mäßigung der österreichischen Presse, das ruhige Verhalten der Bevölke- ning werden einstimmig gewürdigt und all dem das turbulente Wesen des ungarischen Elementes gegenübergestellt. Ungarn schneidet nunmehr in Italien nicht mehr zu seinem Vorteil ab. Nach Einlangen

durchsetzte, daß der Effekt derselben nur wieder eine neue Aufmunterung der Ungarn zum Ausharren in der Auflehnung gewesen wäre. Frankreich scheute sich auch nicht, dadurch ziemlich unoerhüllt eine dem Standpunkt der kleinen Entente gegnerische Haltmig einzunehmen. Der Putsch der Ungarn Im Burgenland wird In Italien als der Vorläufer neuerlicher Restaurationsbestrebungen ge deutet, als ein Abtasten der Schärfe der mutmaßlichen Wlder- tände in der großen Entente, welche sich diesen Bestrebungen

, daß, wenn nicht sofort ein energischerer Schritt beschlossen werde und nicht auch im weiteren Verhalten Ungarn gegenüber größte Energie bewiesen werde, die kleine Entente nicht zögern werde, den Richtlinien der In der Milltärkonoention niederge» .legten Klauseln zu folgen. Durch das Abkommen mit Jugosla wien Ist aber auch Italien dieser Milltärkonoention beigetreten. Um einen bewaffneten Konflikt zu vermeiden, wäre somit die Botschafterkonferenz gezwungen, die Entwaffnung Ungarns durchzuftihren. Das Organ

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 30.07.1915
Umfang: 16
Bürgermeisterei von Trient in ihrer An hänglichkeit und Liebe für Italien italinenische Städtebezeichnungen, wie „Piazza Venezia", „Via Roma" uiw. verliehen hat, wieder die altemNamen gegeben. ttc ^ngmve TstäUens. Die österr.-ungar. Regierung hat nun ein neues Rotbuch herausgegeben, in welchem über die Verhandlungen zwischen Oesterreich-Ungarn und . Italien in der Zeit vom 20. Juli 1914 bis 23. Mai 1915 ausführlich berichtet wird. Durch Sie Enthüls lungen, die unsere Regierung in diesen Aufzeich nungen macht

hat, welches besagt, daß Italien eine herz lich freundschaftliche Haltung gegenüber seinen Ver- . bündeten gemäß dem Dreibundvertrage beobachten wird." Einige Tag, hernach, am 4. August, langte auf eine Anfrage unseres Generafftabes ein Ant wortschreiben des welfchen Generalstabschefs Ca- dorna ein, welches lautet: „Konferenzen gegen- ■ standslos, da Ministerrat Neutralität Italiens be schlossen. Leichte Mobilisierung augeordnet. Wenn Oesterreich-Ungarn Lovcen (ein Berg an der dalmatinisch-montenegrinischen

■ Grenze) nicht besetzt und Gleichg ew i ch t in derAdrianicht stört, wirdJtalien niemals gegen Oesterreich-Ungarn v o r g ehe n." Weder der Lovcen wurde besetzt, noch das Gleichgewicht in der Adria gestört und doch wurde von der italienischen Regierung der schändlichste Verrat, den die Weltgeschichte aufzuweisen hat, be gangen. Die welsche Heimtücke zeigt sich, wenn man erfährt, daß die welsche Lumpenregierung die Vor bedingung aufstellte, daß die Abtretungs- Unterhandlungen mit unserer Regierung ganz

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 22.05.1895
Umfang: 14
. Sl. kt. Mittwoch, den SS. Mai I8S5. 2S. IahrgW. Des Christi-Himmelfahrtsfestes wegen erscheint die nächste Nummer der „Mer. Ztg.' schon morgen abends K Uhr. Nuntius Agliardi hat mit seiner Ungarnreise die österreichisch-ungarische Welt in gewaltige Be wegung versetzt. Wollte man die große Krise — Kampf zwischen dem Ultramontanismus und der Denk- und Gewissensfreiheit, welcher schon recht lange in Oesterreich-Ungarn spielt und wieder ein mal zu einem lärmenden Feldzug beider einander feindlich entgegenstehenden

wahrscheinlich in dieser Beziehung auch kein — Anderer sein würde. Es scheint aber schließlich Kalnoky doch schwer geworden zu sein, seinen klerikalen Herzenszug mit der in Ungarn vor herrschenden liberalen Richtung nicht in Widerspruch zu bringen. Von der Wegtaufenfrage an, mit welcher der kirchenpolitische Streit in Ungarn seinen Anfang nahm, hat Rom durch seine Einmischung nichts dazu beigetragen, den Streit zu beseitigen und ihn nicht ver hindert, in einen wahrhaftigen Kulturkampf aus zuarten. Da gelang

es auch Kalnoky nicht, die Curie zu einem Einlenken zu bewegen. War es nicht möglich oder brachte es Kalnoky nicht über sich, die nöthigen Mittel anzuwenden — der Streit griff immer weiter um sich und erfaßte endlich Kalnoky selbst als eines seiner Opfer. Die Verdienste Kal noky's um den europäischen Frieden und um die Führung unserer auswärtigen Angelegenheiten durch nahezu fünfzehn Jahre wird Niemand leugnen, selbst nicht die Ungarn; aber die Neigung Kalnoky's, vielleicht auch das ganze Gefüge unserer

auswärtigen Politik ist nicht auf ein Ringen mit den im Vatikan waltenden Mächten eingerichtet. Man vergißt dort, man vergißt aber auch in Wien allzuleicht, daß Ungarn zur Hälfte nicht katholisch ist, daß also die Ansprüche der katholischen Kirche auf Unterwerfung des ganzen Landes unter ihren Willen weder der historischen Ueberlieferung, noch den thatsächlichen Verhältnissen in Ungarn entspricht. Der nichtkatholische Theil Ungarns ist sogar der politisch kräftigere, der führendeim Lande, eine auswärtige

Politik, welche das übersieht und nur das „marianische Königreich' im Auge hat, wird in Ungarn jeder zeit Unzufriedenheit hervorrufen und mit den Ungarn in Zwist gerathen, ihrem Widerstande begegnen. Kalnoky tritt also ab und übergibt seine Mappe dem Grafen Agenor GoluchowSky. Unsere Klerikalen sind über den Abgang Kalnoky's Haupt, sächlich darum wüthend, weil nicht zugleich mit ihm auch Banffy gegangen ist. Sie verlangen nun eine „Demarche' — das dumme Wort will nicht mehr weichen — gegen die Ungarn

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