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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 18.09.1921
Umfang: 12
Erschein» wöchentlich. = Bezugspreis = durch die Bof! oder im Bafel bezogen füt Neuttchvfterreich monatlich fcr. 6 —, für Ungarn um?. Kr. 6.—, für Jugoslawien sugosl. Kr. 4 .-. für die Tschechoslowaiei tschech. Kr. 2.30, für ©üötiro! Lira 1.—, für das Deutsche Reich Mart 1 -, für das tlvriqe Ausland Mart 3.—. Slnzeinummrr Kr. 3.—. Die VeNvaitung in Innsbruck. Maxi- mllianstr. y. nimmt alle BesieNuDgen Seibsenbun! cn. Beschwerden wegen RichtzufteNung des Blattes. Geschäfts emysehlungen

hat am 10. ds. das Burgenland oder Kestungarn vollständig geräumt; mit ungeheurem Jubel nahmen die Ungarn wieder vom Lande Be sitz. Es blieb unserer Regierung auch gar keine i andere Wahl, als in diesen sauren Apfel zu beißen, i Mt den paar Lausend Mann Gendarmerie war sie | unmöglich imstande, das Land gegen die immer - zahlreicher auftretenden Banden zu halten. Die ^ Bundeswehr, wie unsere Wehrmacht jetzt glaube ich heißt, konnte sie und durfte sie nicht verwenden. Sie durste sie nicht verwenden, weil die Entente

! das neuerdings uns untersagt hatte. Sie konnte - ' (is wohl nicht verwenden, weil sie zum Kriegfüh- ■ licn teilweise nicht sonderlich geeignet sein soll. Da Aber sowohl das ungarische Militär, als auch die Mgarifchen Banden nicht bloß wohl bewaffnet r Md, sondern auch nicht spassen ließen, so war es e jfen aus diesem Grunde nicht ratsam, sich der l ' ’ Bundeswehr zu bedienen. Außerdem wäre unsere rt Wehrmacht ohnedem zu schwäch gewesen, da die rt | Ungarn uns zahlenmäßig weit überlegen waren, i Die Entente

hat zwar den Ungarn noch eine sehr § 1 «ästige Rote oder Zuschrift Zugesandt, in der M ihnen mitgeteilt wird, daß sie sich ja nicht einbilden . sollen. Westungarn behalten zu dürfen und in der di: Ungarn für alles Vorgekommene verantwort- " lich gemacht wurden, allein gefruchtet hat das \ Schreiben nickt viel. In Ungarn weiß man allem ; Anscheine nach weit besser, als bei uns, wieviel es I geschlagen hat. Es ist doch ersichtlich, daß irgend 1 eine Macht, wahrscheinlich Frankreich. Ungarn ins- J geheim den Rücken

, daß man durch den Schaden nicht klüger geworden ist. Un sere Beziehungen zu Ungarn haben damit eine so arge Störung erlitten, daß es alles brauchen wird, um den Schaden wieder gut zu machen und mit Ungarn wieder aus guten Fuß zu kommen. Und das erfordert von uns der eigene Nutzen und die einfachste Rücksicht aus unsere gegenseitige Lage. Es erfordert das unser eigener Nutzen. Ich brauche nicht wieder hinzuweisen auf die allbekannte Tat sache, daß wir von gar nirgends her so billig und bequem mit Lebensmitteln versorgt

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 02.10.1921
Umfang: 12
haben die Ungarn in Kiralyhida die Baracken umgangen und die österreichische Gendarmerie überrascht, worauf diese sich zurück- ' zogen. Au; österreichischer Seite betrugen die Verluste an Toten 3 Mann und 22 Verwundete, während aus Seite der Ungarn 3 Mann verletzt wurden. Der Rangierbahnhof verblieb auch weiter m den Händen der Oesterreicher. Ansonsten schei- g ch-n sich die Ungarn im Burgenland und mit ihrem Ä'.rdMland ganz wohl zu befinden. Am 22. ds. o ^ : erhielt die ungarische Regierung.zwar

von | \ den Gr: ßmachten ein Ultimatum, das heißt eine letzte Aufforderung, Westungarn binnen 10 Tagen zu räumen, d. h. für den Fall, daß Ungarn sich nicht fügen sollte, wird mit Zwangsmaßregeln gedroht. Erst soll der Verkehr gesperrt, dann anderweitige wirtschaftliche Zwangsmaßregeln durchgeführt werden und schließlich stellt man Militärgewalt in Aussicht. Es scheint aber, daß dasselbe nicht allzu großen Eindruck in Ungarn gemacht hat. In Un garn weiß man genau, daß die Drohungen nur auf dem Papiere stehen

und nicht durchgeführt werden und daß man am allerwenigsten zu mili tärischen Gewaltmaßregeln greifen wird. Wer sollte es auch tun? Frankreich? Frankreich steift ja gerade den Ungarn den Rücken. Zweifellos im Einverständnis mit England will es die alte Donaumonarchie oder Oesterreich-Ungarn mit Kaiser Karl an der Spitze wieder ausrichten. Des wegen werden diese zwei sich in Ungarn ihre Finger nicht verbrennen. Es herrscht auch eine ganz auffallende Stille in den englischen Zeitun gen über die westungarische Frage

werden. Also von England und Frankreich dürfte Ungarn nichts zu befürchten haben. Bleibt von den Groß mächten nur Italien. In Italien weiß man das oben Gesagte gut genug, ärgert sich darüber grün und gelb, da man nichts so sehr fürchtet, als das Wiedererstehen Oesterreich-Ungarns, aber ein- greifen kann man nicht. Das Wagnis könnte Italien bitter büßen müssen. Frankreich würde mit Vergnügen die Gelegenheit wahrnehmen und den Wälschen ihre Großmannsucht austreiben. Die kleine Entente, das ist die Tschechen

oder Jugoslawien? Gewiß täten es beide gerne. Am liebsten würden sie selbst Westungarn einsacken, um eine gemeinsame Grenze und Verbindung zu bekommen, um so die beiden slawischen Reiche enger zu knüpfen. Die Frage ist nur, wie man's angreifen soll. Ungarn hat scheint's mobilisiert und würde sicherlich Wiederstand leisten. Schickt Tschechien oder Serbien seine Regimenter nach Ungarn, so können beide sicher sein, daß es hinter ihren Rücken, in Kroatien und Slavönien, Mon tenegro und Mazedonien, in Dalmatien

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 20
Datum: 15.01.1928
Umfang: 20
Seite 3 Nr. 8. ertappen, obwohl schon einige Male derartige Nachrichten durch die Presse gegangen seien. In Prag regt man sich darob um so mehr und mit Grund auf, weil man gut weiß, daß hinter Ungarn maßgebende Kreise Englands stehen. Lord Rother- mer und sein Anhang treten offen für die Wieder herstellung des alten Ungarn in seiner früheren Größe ein. Der Grund ist selbstverständlich nicht die Einsicht, daß man Ungarn beim Friedensschluß ungerecht behandelt habe, o nein, dann müßte

man in England für die Wiederherstellung des alten Oesterreich überhaupt sein, sondern ganz ein ande rer. England braucht Italien als Gegengewicht gegen Frankreich und Jugoslawien, Italien braucht Ungarn, um die Jugoslawen im Rücken zu belä stigen. und, wie man sieht, für den Kriegsfall auch ernstlich zu bedrohen. Daher liefert man den Un garn Waffen, deswegen sieht man es gerne, wenn in Ungarn der Irredentismus in die Halme schießt, das heißt, wenn man an allen Grenzen Propa ganda für die Wiedererwerbung

der verloren ge gangenen Gebiete macht und das nationale Feuer haushoch emporlodert. Noch etwas darf man zum Verständnis der Lage nicht übersehen. In Eng land hat man den Gedanken nicht ausgegeben, aus den ungarischen Thron einen e n g- li sch en Prinzen zu bringen. Der Ge danke ist schon im Jahre 1919 aufgetaucht, fand aber in Ungarn geringen Anklang. Fallen gelassen hat ihn England aber trotzdem noch lange nicht. Das war auch der Grund, warum Kaiser Karl bei seiner Rückkehr nach Ungarn gerade von den Eng

ländern so grausam behandelt und dem Tode über liefert wurde. Deswegen ist England genau fo wie Italien gegen die Rückkehr Kaiser und König Ottos. Die Sache geht auch uns an, und zwar viel mehr, als man glaubt. Auch wir haben ehemals ungarisches Gebiet, das Burgen land oder Westungarn. Westungarn wurde uns im Friedensvertrage zugesprochen, und zwar das ganze. Ungarn machte aber gar keine Miene, das Land freiwillig herauszugeben. Oesterreich hat nun bedauerlicherweise nichts besseres zu tun gewußt

, als Westungarn sich mit Gewalt anzuelg- nen. Die Friedensverträge sind Rechtsbrüche; dar über ist sich heute alles einig. Wenn es unrecht war, uns Südtirol zu nehmen, dann war es aucy unrecht, den Ungarn das Burgenland zu nehmen und uns Zuzusprechen. Es wäre daher gerecht und staatspolitisch klug gewesen, wenn Oesterreich ge sagt hätte, das Burgenland nehmen wir nur dann, wenn wir dazu gezwungen werden. Statt dessen ist Oesterreich mit Militär ins Burgenland gerückt unk hat sich desselben zu bemächtigen

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Alpenland
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Seite 1 von 13
Datum: 31.03.1921
Umfang: 13
MopsenöjaE" Qusgab« 6 Uhp fimh xuöö«6cp/(5ittöt^Jn WISaur/JnnÄbnick «rfcädtrf’afö Momen-und QbsndblE L. ^akryany Innsbruck, Donnerstag, am ZI. Marz 1021 . /folge 155. Die Lage in Ungarn noch nngeklart. - Vormarsch der Leharttnppen ans Bndanest? OeuWösterreichs Slcherungsvorlehrimgen getrogen. — Eine Ententenote erklärt jede Wiederkehr der Habsburger als Krlegslall. Die SozialdemokraSen fordern unverzügliche Einbervstmg ües Nationalrates. Wien. 80. März. (K o r r b ft r o.) Der Vorstand

de- Io. zialdemvkratischen Verbandes hielt heute nachmittags eine Sitzung ab. in der er sich mit der Rückkehr des ehemaligen Kaisers nach Ungarn beschäftigte. Der Vorstand beauftragte das Präsidium in der morgigen Sitzung des .Ausschusses für Äengeres die Angelegenheit sofort zur Sprache zu brin gen und beim Präsidenten des Nationalrates die sofortige Einberufung des Hauses zu begehren. Demgemäß hatte daT Präsidium de8 Verbandes Unter» redungen mit dem Bundeskanzler Dc. Mahr und dem Prä» sidemen

Dr. W e i s k i r ch n e r. Dem Präsidenten wurde folgendes Schreiben überreicht: Der Staatsstreichversuch Karl HabSbnrgS in Ungarn macht die unverzügliche Einberufung des Nationalrares not» wendig. Wir betrachten den Versuch der Wiederemfetzung eines Habsburgers in Ungarn nicht aks eine innere unga- xifche Angelegenheit: man könnte eS allenfalls als eine innere ungarische Angelegenheit ansehen. wenn die herrschenden Klaffen Ilngarns einen Mann auS einem beliebigen anderen Deschlechre zum König einsetzen wollten. Aber die Einsetzung

der habsburgische Putschversuch in Ungarn noch andere fragen auf. Es ist notwendig, von der Regie- rung Rechenschaft zu verlangen für das Verhalten der öster reichischen Behörden, die K a r ( 6 abSbur g die Reise nach Ungarn ermöglicht haben. Es ist unerläßlich. das; unter der MrNv'.rknng der Volksvertretung entschieden werde. oh und unter welchen Bedingungen die etwaige Rückreise Karl HabSbnrgS dirrck, Deutschösterreich zugelaffen werden kann. Endlich beweisen die Ereignisse der letzten Tage die Notwendigkeit

dieser Angelegenheit auf Oesterreich sei umso weni ger zu befürchten, als die Staatsform in Oesterreich durch den Volkswillen festgelrgt und so gesichert sei, daß niemals tm u v e daran gedacht werden könnte, durch die Person des &&laijetä eine Umwälzung in Oesterreich herbe izujüüreL. Wie WSals Karl nach Ungarn gelangte. 8. Wien. Sv. Mär,. Eigendraht. Ueber die Reise deS Exkönigs durch Deutschösterreich er- fahren wir seitens der Wiener Pvlizeidirektivn. daß Karl den Expreßzug Straßburg-Wien benützt

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Seite 1 von 12
Datum: 10.08.1930
Umfang: 12
Erscheint wöchentlich Bezugspreise mit Beilage „Der Wett-Guck: Tür Oesterreich durch die Post oder tm pofft dalbjübrlg s s- Mir Deutschland halbjährig Reich«- markS so. für Ungarn pengv?.-,fflf Tschechoslowakei 40 tschech. Kr. sürZugoslawien go Dinar, für 2tollen 30Lire, für dle Schwel» und Llechtenfteln 10 Gchw. Franken, für A merlka 2 '—Dollar. VolenLl. io so, sllr da« übrige Ausland 10 Gchw. Franken. Dle Bezugsgebühr ist lm vorhinein zahlbar. Entgeltliche An kündlgungen im revaktkonellen

ihren Anfang genommen. Unser Mld zeigt eine Tanzszene aus „Jedermann". Wer wir» König von Angam? In diesen Tagen finden in Ungarn große Fest lichkeiten statt. Es gilt der Feier des 1000jährigen- Todestages des Königsohnes Emmerich des Hei ligen. Emmerich war der Sohn des ersten christ lichen König Ungarns, des hl. Stephan und der bayrischen Prinzessin Gisela. Der Vater, ein wei ser und kluger, gerechter und weitschauender Re gent hatte die richtige Auffassung vom Leben in dieser Welt und dementsprechend

auch von den Aufgaben einer Regierung und eines Regenten. Ihm verdankt Ungarn die eigentliche und ernst liche Einführung des Christentums. Sie ging ohne Gewalt vor sich. Der beste Missionär war das Bei spiel des Königs und seiner frommen Gemahlin. In diesem Geiste und Sinne erzog er auch seinen Thronerben Emmerich. Wie der Vater war, wurde der Sohn, was auch nicht alle Tage vorkommt, ja der Sohn schien noch viel der bessere und tüch tigere Regent zu werden als sein Vater. Da berief ihn Gottes unerforschlicher

Ratschluß zu einen: viel größeren und schöneren Reiche, zum Himmel- j reich. Das war vor tausend Jahren. Heute feiert Ungarn den hl. Sohn des hl. Königs. Die Feier ist nebstdem auch eine Betonung, daß der ungarische Staat auf zwei Pfeilern stehe, auf dem Christen tum und dem Königtum. In beiden Belangen hat Ungarn seit dem Umsturz sich musterhaft, ja bei spielgebend gehalten. Es ist viel geschehen zur Er haltung und Stärkung des christlichen Geistes und Lebens inner- und außerkirchlich. Die Katholiken

uns sicher, daß er in ab sehbarer oder sagen wir kurzer Zeit den Thron seines Vaters besteigen wird. Uns scheint, daß die Ege hiezu geebnet sind. Im Innern dürfte Ottos Thronbesteigung keiner Schwierigkeit mehr begeg nen; die Lage hat sich vollständig geklärt. Fürs Königtum war, die Kommunisten und ein paar- ganz rote Sozialisten ausgenommen, in Ungarn ohnedies alles; man blieb bei der tausendjährigen -Verfassung. Außerdem hatte man von der Repu blik und Demokratie einen hinlänglichen Begriff

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Alpenland
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Seite 11 von 14
Datum: 30.03.1921
Umfang: 14
weilenden Parteiführer und Regiernngsmitglieder entsprechend, die Hauptstadt verlassen. Tie ungarische Regierung hat Verfügungen getroffen, damit die Rückkehr des Königs Karl nach einem neutralen Staate ermöglicht werde. In der Hauptstadt und auf dem Lande herrscht vollkommene Ruhe. Das Publikum erhielt von der Reise des Königs kaum Kenntnis. Ütber die durch die Anwesenheit des Königs Karl in Ungarn hervorgerufenen Vorgänge gehen der ..Politischen Korrespondenz" Mitteilungen

, habe. Der Erkönig beriet sodann lange mit Maior P r o n a l> und Oberleutnant Heyjas. Beide rieten ihm. das Land so schnell als möglich zu verlassen, da Ungarn durch seine Anwesenheit iy die größte Gefahr gestürzt werden würde. Der Eikönig sei durch diese Mitteilung äußerst erschüttert gewesen und habe seiner tiefen Enttäüschnng Ausdruck ge geben. da er einen stürmischen und festlichen Empfang in Ungarn erwartet habe. Verhaftung von Legitimisten. Im Zusammenhang mit dem Eintreffen des Exkönigs in Usigarn

habe die Regierung die Verhaftung des legitimistisck, gesinnten ehemaligen Ministers de? Jimern B e n i c k y und des Präsidenten des Vereines der Erwachenden Ungarn Smereesanyi verfügt.' Auch der ehemalige Stadtkom mandant von Budapest L u k a s i z soll verhaftet worden seist. Die „Kleinen Landwirte" gegen die Rückkehr. In einer gestern abgehaltenen Konferenz hat die Partei der kleinen Landwirte den Beschluß gefaßt, eine energische Aktion gegen die Rückkehr des Königs auf ur.aarischen Bo den einznleiten

nach Steinamanger zurückgekehrt. Exkönig Karl habe während der Besprechung mit dem Reichsverweser wiederholt erklärt, daß er lieber sterben, als Ungarn verlassen werde. Nichtsdestoweniger habe er den überzeugenden Worten der ihn beratenden Offiziere sich nicht verschließen können und eingewilligt. Ungarn zu verlassen. Nach der Ankunft aus Budapest in Steinamanger nahm der frühere König wieder im Palais des Bischofs M i k e s Ouarlier. das von Gendakmen stark bewacht ist. Die Gar nison von Steinamanger

soll dem Exkönig den Treir- eid geleistet haben. In Wiener politischen Kreisen sei man der Ansicht, daß Erkalfer Karl auf dem Wege über Tirol und die südlichen Gebiete Oesterreichs nach Ungarn gereist und unter falschem Namen den Uebertritt auf unaarisches Gebiet ermöglich! habe. Während alle sonstigen Meldungen besagen, daß sich der Kaiser in Steinamanger bestnde. meldet die „Neue Freie Prelle", daß er über Ersuchen der ungarischen Regierung unter dem S^utz Spaniens ans Ungarn abgereist sei

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 24
Datum: 01.08.1921
Umfang: 24
— wie auch für solche Gegner, die aus ande ren Gründen die Wiederherstellung der Rechtsord nung in Ungarn durch den gekrönten König bekämp fen. Zu diesen letzteren Gegnern, gehört in erster Li nie Italien, in zweiter Deutschland. Abgesehen von der außerordentlichen politischen Unklugheit Italiens stch mit der kleinen Entente, d. h. mit Tschechien und Jugoslawien, zu verbünden, trotzdem Jugoslawien Italiens natürlicher Gegner und Konkurrent an der Adria ist, während Ungarn als das Land, das jen seits Jugoslawiens liegt

ist es, daß Italien in dem Falle der Rückkehr des Königs von Ungarn auf seinen recht mäßigen Thron, den das ungarische Volk als dessen heiliges Eigentum erklärt hat, eine derartige, gegen jedes Völkerrecht verstoßende Haltung einnimmt. Der zweite Gegner der Restauration der Habsburger in Ungarn im weiteren Sinne ist Deutschlands Politik. Es sind höchst egoistische Gründe, welche Deutschland zu einer solchen Haltung treibt. Man rechnet, ob mit Recht oder mit Unrecht, bleibt dahin gestellt, daß die Uebernahme

der Regierungsgewalt durch König Karl in Ungarn alsbald auch die glei chen Verhältnisse in Oesterreich Hervorrufen würde, was natürlich zur Folge hätte, daß die Annexion Oesterreichs an Deutschland aus dem Wege des soge nannten Anschlusses unmöglich würde.. Der zweite Grund, welcher Deutschland bestimmt, gegen die Rückkehr König Karls nach Budapest Stel lung zu nehmen, besteht darin, daß es glaubt, dessen Anwesenheit in Budapest werde alsbald zentripetale Wirkungen auf die anderen Sukzessionsstaaten aus üben

und in rascher Folge einen großen und mächti gen Donaubundesstaat entstehen lassen, welcher Deutschland in seinem wirtschaftlichen Bestreben ge gen den Orient hindern könnte. Aber diese wie die vorgenannten Gegner der Rück kehr des Königs von Ungarn auf den Thron seines Reiches täuschen sich, weil sie über ihre kleinlichen, egoistischen Ziele die große europäische Not wendigkeit der Rückkehr geordneter Verhältnisse in Ungarn übersehen. Sie übersehen, daß Karl IV. aus dem Throne Ungarns ein Ferment

des Königs gebieterisch verlangen. Der Staat ohne Oberhaupt. Bei dieser Ueberschrift wird mancher Leser an Un garn denken, das vielfach von schlecht informierten Blättern so genannt wurde. Aber Ungarn ist kein Staat ohne Oberhaupt mehr, sondern nur ein Staat, dessen Oberhaupt auch heute, zweieinhalb Jahre seit dem die Kanonen schweigen, noch immer ein Opfer der Kriegspsychose unbeteiligter Staaten, gezwungen ist, an den blauen Fluten des Vierwaldstättersees die Abkühlung des erregten Blutes

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 17.09.1920
Umfang: 8
hin, daß wieder eine Zettele! vorhanden ist, die in einem neuen Krieg enden kann. Schauen Sie sich einmal die chrisklichsoziale »Reichs- post" an. Dieser Organ Ungarns verteidigt jede Gervalt- ikat des ungarischen Ofstziersregimes. Lin großer Teil der christlichsozlalen Presse verteidigt selbst die magyari- fchen Einbrüche auf österreichisches Gebiet, die »Reichs- , post" heißt es gut. wenn in Ungarn wiederum die drei- jährige Dienstzeit eingeführt wird. Wohin die Dinge . gehen, mögen Sie daraus ersehen, daß Horthy

«, was sie vergessen zu haben scheinen, was aber . unser leicht vergessendes Volk niemals vergessen soll. Ich Hab« früher von der Nationalitätenpolitik gesprochen und habe davon gesprochen, welche- Fehler von unserer Seite gemacht wurden. Aber was sind unsere Fehler, die in Oesterreich gemacht worden sind, gegen das, was Un. garn vor dem Kriege mit seinen Nationen getrieben hatl Ungarn hat die Slowaken bis aufs Blut gepeinigt, wäh. rend in der ungarischen Slowakei kein Slowake sich rüh. ren durfte

, hatten alle nach Amerika ausgewonderten Slowaken schon lange eine stramme Organisation und haben die öffentliche Meinung von Amerika so bes'nflußt. baß Willon die Zerstückelung Oesterreichs deshalb wollte, weil er die Dinge in Ungarn kannte. Dann haben die Ungarn die Kroaten gepeinigt und mit Hochverratsprozessen heimgesucht. Die Ungarn haben Bosnien niedergehalten und haben die Rumänen in Siebenbürgen niedergetreten und die Sachsen und Deutschen in Ungarn. Und wir Deutschöstbrreicher haben das gedeckt

, daß die Ungarn ihre Landsleute in Ungarn unter- drücken?" Wegen dieser ungeheuren Gewalttaten — die Ungarn waren auch die Führer in der Drangsalierung der Gerben — haben die Serben losgeschlagen, wegen dieser ungarischen Gewalttaten haben sich die Rumänen im Kriege gegen uns beteiligt. Und wenn wir Deutsche in Oesterreich geradezu einer Katastrophe ausgcsetzt wa. ren, so danken wir es hauptsächlich dem Umstande, weil wir immer und Immer den Ungarn die Kastanien aus dem Feuer geholt

haben. so daß die anderen einen Grund dazu hatten, ihre Feind seligkeiten auch gegen uns zu kehren. Und jetzt, was wollen die Ungarn? Passen Sie' sehr wohl auf, denn Liese Sache ist von h ö ch st e r A k t u a- lität Die Ungarsi wollen sich nicht auf den Frieden beschränken. Der Friede hat ihnen magyarisches Gebiet mit wenigen Ausnahmen gelassen. Die Ungarn wollen aber mehr, sie wollen die Herrschaft der Magyaren über die Slowaken, über die Rumänen und die Südslawen oufrichten. Ich beiße das nicht gut und es kann den Magyaren

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 01.04.1921
Umfang: 12
s. lakrgang Innsbruck, Zreitag, am i. flpril 1Y21. Zolge 157. Der Staatsstreich in Angarn. Vettere Trunvea gehen zu Karl über. - Serbien tM EinmarMoorbereitnngen. Die Lage in Angara. Vormarschvorbereitrmgen in Steinamanger. 8. Wien, 31. März. Eigendraht. In krassem Widerspruch zu den beruhigenden Dersicherun- ptn der offiziellen ungarischen Stellen, die allgemein als me leere Geste gewertet werden, stehen alle Nachrichten und Gerächte, die hier über die augenblickliche Lage in Ungarn lursiren

. Reisende, die aus Ungarn kommen, berichten, das; Steinamanger festlich beflagot-sei und die Bevölkerung der Ctadt und der umgebenden Ortschaften dem König un unterbrochen Huldigungen darbringe. Truppen aller Waf fengattungen, mit Munition und Verpflegung reichlich ver sorgt, die. unter Kommando des Obersten Lehar stehen und sicherem Vernehmen nach bereits den Treueid für K ö-j nig Karl geleistet haben, treffen umfassende Vorbereitun gen, um den Marsch auf Budapest anzutreten. Auf dem Vahnhofe

ein- gelrofftn und hat ganz unumwunden erklärt, daß zunächst ein Königreich We st Ungarn aufgerichtet werde. | Weitere Garnisonen gehen über. Aaven. 31. Marz. Aufnahme der eigenen Kunkenstatton. Aus Verschiedenen Nachrichten aus Ungarn verlautet, ** Hatz die Stellung des KönigsKarlsich stündlich günstiger gestalte, da sich nicht nur die Truppen des Obersten L e h a r j ihm anschließen, sondern auch die angrenzenden Garnisonen ' vollzählig zu ihm übergehen. Die Truppen erklären allseits ihre Bereitwilligkeit

des Staatsstreiches nicht unterschätzt werden, nachdem 15.000 Mann, darunter die Truppen von Steinamanger, die dem König bereits den Treueid geleistet haben, bereit stehen. Wie verlautet, be- . Äsichtigt der König, sobald er die Regiernngsgewalt in Händen hat. zugunsten seines Sohnes äbzudanken. Der Staatsstreich in Ungarn war seit langer Zeit vorbereitet und zweifellos von Frankreich begünstigt. Wenn König Karl tzch m Ungarn halten kann, dann nur von Frank- . Deichs Gnaden. Das Unternehmen

kann also von deutscher 'deüe nur mit Mißtrauen angesehen werden. I Politische Illusionen König Karls. I 3. Wien, 31. März. Sigendraht. Trotz der angeblich ablehnenden Haltung der B u d a - j peftec Regierung wird die durch das Erscheinen 1 ^onlg Karls in Ungarn geschaffene Lage sehr ernst deurteüt. Den Versicherungen ungarischer Negierungskreise, saß alles daran gesetzt werde, um König Karl zum Der- «Mn ungarischen Bodens zu bewegen, wird wenig Glauben ^schenkt. Man nimmt an, daß der durch die Unmöglichkeit

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 03.09.1921
Umfang: 4
zn- rttcktreten werde. Er würde dann durch Loucheur ersetzt werden, es sei aber auch möglich, daß das ganze Kabinett zurücktrete, doch werde es sich nur uw eine kurze Krise handeln, die wahrscheinlich au einem Tage ge löst wird. Ungarn hat sich, wie Oesterreich, dem FriedenSdrrrate der siegreichen Ententestaaten uMerworfen. Es hat den Friedensvertrag von Trianon unterzeichnet und ratifi ziert und damit die Verpflichtung übernommen,- den Teil Deutschwestungarns, der durch den Friedensvertrag von St. Germain

Oesterreich zugesprochen wurde, an Oesterreich zu übergeben. Die Art der Uebergabe wurde zwischen der Entente, Oesterreich und Ungarn genau ver einbart. Nicht unmittelbar an Oesterreich war darnach das Burgenland von Ungarn zu übergeben, sondern an die Entente, und aus den Händen der Entente hatte das Burgenland in die österreichische Verwaltung übergeben zu werden. Die Uebergabe des Burgenlandes an die En tente vollzog sich in vollster Ordnung. Allem Anscheine nach sollte auch die Uebergabe

an Oesterreich sich ord nungsgemäß vollziehen. Damit konnte umsomehr gerech net werden, als Ungarn seinen diplomatisch-politischen Kaurpf um das Burgenland, in dem es ersichtlich die Un terstützung Frankreichs genossen hat — wenigstens bis zum Osterabenteuer des gewesenen Kaisers Karl in Ungarn ließ sich diese Unterstützung deutlich erkennen — in aller Form verloren hatte. Die Entente blieb bei den Bestimmungen des Frie- densvertrageL über das Burgenland, sitr deren Inhalt seinerzeit nicht etwa

verbinden sollte, stark im Vordergründe der Erörterungen stand. Die Gefahr, daß das Burgenlanö den wesentlichen Teil dieses tschechoslowakisch-südslawi schen Korridors bilden könnte, war nicht gering. Sie be weist, daß das Burgenlanö, wenn es schon Oesterreich nicht zugesprochen werden sollte, auf keinem Fall unga rischer Besitz geblieben wäre. Die Tatsache, die nieman dem Vesser bekannt ist, als den politischen Kreisen Un garns, wäre durchaus geeignet gewesen, Ungarn das Ab finden mit dem Abtreten

des Burgenlandes an Oester reich zu erleichtern. Vom Standpunkte auch der ungari schen Interessen mutzte der Uebergang des Burgenlandes in österreichischem Besitz vorteilhafter erscheinen, als das Bilden des erwähnten tschechoslowakisch-südslawischen Korridors, der Ungarn dauernd von öer Möglich keit unmittelbaren Verkehrs mit dem österreichischen Nachbar getrennt hätte, mit dem es immerhin doch früher durch zahlreiche Beziehungen wirtschaftlicher Natur ver bünde- war. Es wäre nicht möglich

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Seite 15 von 17
Datum: 03.08.1930
Umfang: 17
' uc ifietfül wenige fäÄjßUttgeeUuut’ a££e £eßeH&&igeH4efa>Mme*t'. feines Vaters besteigen wird. Uns 'scheint, daß die Wege hiezu geebnet sind. Im Innern dürfte Ottos Thronbesteigung keiner Schwierigkeit mehr begeg nen; die Lage hat sich vollständig geklärt. Fürs Königtum war, die Kommunisten' und ein paar ganz rote Sozialisten ausgenommen, in Ungarn ohnedies alles; man blieb bei der tausendjährigen -Verfassung. Außerdem hatte man von der Repu- oufc und Demokratie einen hinlänglichen Begriff

unter und durch Bela Kun und seinem Anhang er halten. Aber gespalten waren die Ungarn in der Konigsfrage. Die sogenannten Legitimisten stan ken auf dem Standpunkt. König kann nur sein und werden der rechtmäßige Nachfolger des ge fronten Königs Kaiser Karl und das ist Kron- Unnz Otto. So steht es in der Verfassung, also ist rden aus Die Füh- Gombös, .verweser Otto zu anfäng- ld wollte ehemali- wie eine ngst auf echt, der . Seine so gern nner un- tche auf- sten den )tto. eirunde. : Ketten ächte der rnn Otto - gesche

- könnten l Ungarn ann eine schechien, nit Krieg ung blei cher gar ^.^ckpseifen. Daß Frankreich nichts dagegen hat, ist trotz eini ger Zeitungsstimmen sicher. Die Verwandten der Kaiserin sind in Frankreich wohl gelitten. Frank reich würde heute ein altes Oesterreich hundertmal lieber sehen, als die gegenwärtige Zerfahrenheit in Europa. Es ist übrigens Tatsache, daß schon Kaiser Karl bei seinem letzten Fluge nach Ungarn die Zu stimmung Frankreichs in der Tasche trug. England war früher ein scharfer

Gegner eines Königtums Habsburg aus oben angegebenen Gründen. Es wollte einen englischen Prinzen auf den ungari schen Thron bringen, deswegen hat es auch seiner zeit Kaiser Karl so unmenschlich behandelt und in den Tod getrieben. Es ist zur Einsicht gekommen, daß seine früheren Pläne Spintisierereien waren. Ute OVCUClUjUHV^ IVUI()V^ In England machen sich Zwei verschiedene Strö mungen geltend. Die Kreise um Lord Rothermere wollen Ungarn möglichst an England ketten und tun ihm schön

, sind aber einflußlos. Die Regierung und die Hochfinanz dagegen verlangen, angesichts der Bemühungen des Ministerpräsidenten Graf Bethlen um eine Anleihe, „gewisse Garantien be züglich der Verwicklung, die in Osteuropa eine Rückkehr des Erzherzogs Otto und dessen Krönung zum König von Ungarn nach sich ziehen würde". Aber schließlich wünscht England nur Ruhe und Frieden sowie den Fortschritt der Wirtschaft und dürfte bei den glänzenden Beziehungen des magya rischen Hochadels zum englischen Hofe keine über mäßigen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 08.11.1928
Umfang: 16
der Obersten deutschen Heeresleitung leider unbenützt verpaßt worden. Den Weltkrieg mußte die österreichisch-ungarische Monarchie mit ihrer Auflösung und mit ihrem Unter gang bezahlen. «Es wird so oft «behauptet, der Weltkrieg sei Oesterreich-Ungarns wegen aus-gebrochen und durch Oesterreich-Ungarn fei auch Deutschland in Krieg und Niederlage verwickelt worden. Wahr ist eher das Gegen teil. Oesterreich-Ungarn hatte bloß zwei «Erbfeinde, näm lich Italien und «Rußland, welche beide auf «Grund

des Nationalitätsprinzipes auf den «Untergang der Donau monarchie hinarbeiteten. Italien wollte «sich die noch un- erlösten Provinzen angliedern, die Alleinherrschaft auf dem Adriatischen «Meere an sich reißen und auf dem west lichen Teile der Balkanhalbinsel maßgebenden «Einfluß gewinnen. Rußland aber wollte mit «dem Panslawismus Ernst machen und deshalb die «slawischen Völkerschaften in Oesterreich und «Ungarn sowie auf dem «Balkan unter seine Oberherrschaft bringen. Die Interessen dieser zwei Erbfeinde Oesterreich-Ungarns hätten

'sich gar bald ge kreuzt und so hätten sich deren Kräfte teilweise gegen kreuzt und «so hätten sich deren Kräfte teilweise gegen seitig aufgehoben. Es wäre nicht im Interesse Italiens gelegen gewesen, den russischen Einfluß bis an die Küsten des Adriatischen «Meeres «Vordringen zu lassen. Bei aller Erbfeinschaft hätte «Italien ohne Zweifel das friedfertige Oesterreich-Ungarn dem eroberungssüchtigen Rußland als Nachbar vorgezogen. Anderseits lag es nicht im In teresse «Rußlands, den italienischen Einfluß

auch aus den Balkan «sich erstrecken zu lassen. Ueberdies «war es das Interesse «Frankreichs und «Englands, Italien und Ruß- Jahren. landland nicht übermächtig werden zu lassen. Niemals hätten sie es zugeben können, daß «Rußland alle Balkan staaten und überdies noch die slawischen Völkerschaften Oesterreich-Ungarns unter feine «Botmäßigkeit bringt. Bei «solcher Lage der «Dinge hätte sich Oesterreich-Ungarn bei einigermaßen kluger Politik unschwer zu «behaupten vermocht. Wesentlich anders stand es bei Ausbruch

das ebenso unkluge «wie heraus fordernde «Auftreten des «Kaisers Wilhelm II. und vieler seiner von ihm instruierten «Staatsmänner. Der Weltkrieg ist nicht wegen «O «e st e r r e i ch-U n- g a r n, sondern «wegen Deutschland zum Ausbruch gekommen. Die «Feindschaft jener Mächte, welche den Krieg «gewonnen haben, nämlich die Feindschaft Frankreichs, «Englands und Nordamerikas, richtete «sich gegen Oesterreich-Ungarn nur aus dem Grunde, «weil letzteres «der «Bundesgenosse und der bril lante Sekundant

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Seite 1 von 4
Datum: 27.10.1921
Umfang: 4
. Borbereitnnge« der Kleinen Entente. Wien, 26. Oktober. (Priv.) Die Gefahr einer interna tionalen Komplikation in Mitteleuropa ist durch die Ge fangennahme Exkaiser Karls keineswegs als be reits gebannt zu betrachten. Es herrscht die Ansicht vor, daß Jugoslawien und die Tschechoslowakei ein für allemal die Bedrohung, der sie durch Ungarn aus gesetzt sind, ein Ende machen wollen. Diese beiden Staa ten werben darauf bestehen, baß Ungarn innerhalb der ktirzesten Frist den Friebensvertrag von Tria

- n o n vollinhaltlich erfülle und das ungarische Heer sofort entwaffnet werde. Diese Forderungen wird die Kleine Entente in den nächsten Tagen stellen und darauf Hinweisen, baß Ungarn noch über eine sehr starke bewaff nete Macht verfügt, ein bewaffnetes Ungarn aber eine Gefahr für die Tschechoslowakei und Jugoslawien bedeute. Ferner besteht in Belgrad die Absicht, das Vene diger Pro tok o l l. als dem Friedensvertrage wider sprechend zu erklären und eine Abänderung des Frie- densvertrages durch die A bstim mun

g in Oeben- burg nicht zuzulassen. Beibe Staaten wollen ihre Mo bilisierung nicht einstellen, sondern bis zu Ende durch führen, um dann mit umso größerem Nachdruck ihre For derungen nach strenger Einhaltung der Bestimmungen des Frieöensvertrages zu vertreten. Sie werden sich hie von durch keine Bedenken der Großen Entente abhalten lassen und falls sich Ungarn weigern sollte, dem Verlan gen der Kleinen Entente nachzugehen, soll der Einmarsch der tschechischen und jugoslawischen Armee in Ungarn erfolgen

, um selbst die Entwaffnung der ungarischen Streitkräfte burchzuführen. Inzwischen weilt G a r a m i in Prag. G a r a m i ist der Führer der in Wien versammelten sozialistischen Flüchtlinge aus Ungarn. In Prag hat Garami den Plan angeregt, den Konflikt mit Ungarn endgültig auszutra gen, das bestehende Regime, das sich an H o r t h y knüpft, zu st ü r z e u und die Aufrichtung eines demokra tischen Systems zu erzwingen. Z!e iüii Her Soge in Ungarn. KB. Prag, 26. Oktober. Das „Prager Tagblatt" schreibt zur Lage

: Der Aufenthalt Karls in Ungarn war kurz be fristet worden und es ist mit seiner Deportation nach einem Orte zu rechnen, der zwischen der Großen und der Kleinen Entente vereinbart werben wird. Es bleiben jedoch noch weitere Forderungen bestehen, die die kleine Entente aufgestellt hat und die Ungarn entweder freiwillig oder unter dem Zwang von Maßnahmen wird erfüllen müssen. Die wichtigsten dieser Forderungen sind die Entwaffnung entsprechend den Bestimmungen des Trianoner Vertrages, eine Beschlußfassung

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 02.11.1921
Umfang: 12
Anwerbung von Truppen während des Kmgsputsches in Gewahrsam genommen worden ist, gestern cknds freigelassen. Mt Ententen dringen auf Dethronifienmg Hamburgs. Paris, 31.Okt.(Korrbüro.)Funkspruch.Da sich König Karl weigert, abzudanken und den Ungar. Boden zu verlaßen, haben die Großmächte Ungarn in Kenntnis gesetzt, daß sie sich tot Vorbereitungen der Kleinen Entente nicht mehr wider- j'chn würden, wenn die Abdankung des Königs sich Mer verzögern sollte. Die Vertreter Rumäniens, der Tsche- Mwakei

beträchtlich. Die Verhandlungen dauern fort. Prag, 1. November. Aufnahme der eigenen Funkenstation. Samstag unterbreiteten die Vertreter der Kleinen En- Mte den Kabinetten in Paris, London und Rom eine ^ote, enthaltend die Auffassungen und Forderungen der kager, Belgrader und Bukarester Regierungen bezüglich der ungarischen Frage, worauf sofort die Botschafterkonferenz M Diskussion dieser Note einberufen wurde. Entspannung? A. Wien, 1. November. Eigendraht. Der Streit der Kleinen Entente mit Ungarn

einen unfreundlichen Akt er- tocken würden. Man erwartet daher, daß es zu keinem be- Mneten Vorgehen der Kleinen Entente kommen werbe, nur ^sde Ungarn raschestens 'die Abdankung Karls, bezieh-ungs- M* Dethronisierung Habsburgs durchführen müssen. Weiter Mrd Ungarn bereit sein müssen, in absehbarer Zeit und unter Kontrolle abzurüsten, während die Botschafterkonferenz die novlerung der Kleinen Entente nach Ersatz -der Kosten als un- imchtfertigt ablehnen dürfte, Durch den Abtransport König Karls nach Galatz

ist in der politischen Lage eine Entspannung eingetreten. Eben so durch das Zugeständnis der Meinen Entente in die Ent waffnungskommission für Ungarn Vertreter der Kleinen Entente auszunehmen. In hiesigen unterrichteten Kreisen ist daher die Meinung verbreitet, daß die Entwaff nung zwar nicht in eiligem Tempo, wohl aber noch tm Laufe dieses Winters durchgesührt werden dürfte. Dr. Renner in Prag. Pra^ 1. November. (Tschechosl. Preßb.) Gestern vormit tags weilte der ehemalige österreichische Bundeskanzler Dok tor

und Rumänen nicht besetzte, obwohl der englische Militärbevollmächiigte Oberst Cuningham wissen ließ, daß die alliierten und assozi ierten Mächte gegen eine Besetzung Deutschwestungarns, das damals unter der Schreckensherrschaft Bela Kuns schmachtete, durch Deutschösterreich nichts einwenden würden. Ebenso unverständlich war weiten Kreisen der deutschöster reichischen Bevölkerung das Verhalten derselben sozial demokratisch-christlichsozialen Koalitionsregierung nach dem Systemwechsel in Ungarn im August

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Alpenland
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Seite 2 von 10
Datum: 24.10.1921
Umfang: 10
2 . Seite, Folge 501 . ■ _ , .. -• -» Akp e vkikKv^^ M or genV I atr Me Kaltmg DrvWWemW. Beratungen der Parteien. i c n; 28. Oktober. (Korrbüro.) Die Führer der öster reichischer! Parteien hatten, wie die Abendblätter melden, vormittags im Parlament wiederholt Besprechungen mit dein Bundeskanzler und untereinander. Der soMdemo- kratische Verband trat zu einer 'Klubsitzung zusammen. Wie die Blätter erfahren, herrsche vollständige Einmütigkeit dar über, daß. angesichts der Ereignisse in Ungarn

alle Parteien mit gleicher Energie zusamenstehen müssen, um die Rückwir- kung der Oedenb'urger Vorgänge aus die Republik zu ver meiden. .. Wien, 22. Oktober. (Korrbüro.) Die Parteivorstände sämtlichem Parteien des Nationalrates waren bis in die Abendstunden im Parlament versammelt uüd erörterten die durch die Rückkehr des Exkaisers nach Ungarn geschaffene Lage. Die Stellungnahme der Christlichsozialen. W i e n, 22. Otober. (Korrbüro.) Wie die Residenzkorrespon denz meldet, berichtete in der heute

unter dem Vorsitze des Präsidenten Dr. W e i s k i r ch n e r abgehaltenen Sitzung des weiteren Parteirates der Wiener Christlichsozialen Partei Nationalat Dr. Seipel über die durch die Ankunft des Ex kaisers in Ungarn geschaffene Lage. Der Parteirüt teilte end- gültig die Auffassung, daß dieses Ereignis für Oesterreich als außerpolitisches rn Betracht komme. Oesterreich habe keinen Anlaß, sich in diese Angelegenheit mit einzunrischen- Der Parteirat bedachte es als besondere Aufgabe aller be sonnenen Elemente

Personen sich zu dem mon archistischen Gedanken bekennen. Man sei des Bundesheeres, das allerdings schwach sei, vollkommen sicher und daher werde es den Karlisten niemals gelingen, in Oesterreich zum Siege zu gelangen. Um seine Ansicht über die weitere Entwicklung der Angelegenheit befragt, erklärte Dr. Renner, daß die Er eignisse auch davon beeinflußt werden, ob das Kompromiß von Venedig zustandekomme oder scheitere. Aus alle Fälle werde es zu einer Auseinandersetzung zwischen Ungarn und der kleinen

seien Haus durchsuchungen ungeordnet worden. — Das „Acht-Uhr- Abendblätt" teilt mit, daß die Mvnarchistensührer unter strenger Beobachtung gehalten werden. Usberraschrmg in monarchistischen Kreisen. A. Wien, 23. Oktober. Eigendraht. In hiesigen mornarchistischen Kreisen ist man ob der Ent wicklung, welche die Ereignisse in Ungarn nehmen, vollkorn- men überrascht. Man hat darauf vertraut, daß die Bespre chung, wie schon gemeldet, zwischen Anhängern Hothhs und Vertretern Karls in Barmberg stattfand

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 31.03.1921
Umfang: 8
ist. Allein dieses jämmerliche Ende des maßlos frechen Unterfangens isst nicht auf den Widerstand zurückzuführen, auf den Karl bei den Machthabern in Ungarn stieß. Diese Herren hätten mit sich bald reden lassen und die breiten Schichten des Volkes wären durch die Menschenschlächter, die Oberst Lehar und andere Henker der ungarischen Revolution sich gesammelt haben, zum -„Monarchismus" bekehrt worden. Karl Hcrbsburg rechnete aus die ung arischen Offiziere; er war überzeugt, daß sowohl die Garden, mit denen

kein anderes, als das: ob Karl ge nügend Menschenschlächter findet, die alle jene Ungarn, welche es abzulehnen glauben, daß er von Gottesgnaden zum König von Ungarn ge worden sei, mittels Galgen oder einer Mord waffe in das Jenseits befördern. Jedes König tum ist eine Schöpfung der Galgen; und die Re stauration der Habsburger wäre ohne die inten sivste Benützung dieses Wahrzeichens des Gottes- gnadentums ganz und gar undenkbar. Gescheitert ist der Staatsstreichversuch des Habsburgers an dem Widerstand der sogenann ten

kann nun nur noch die eine sein, dem Habsburger einen neuen Auf enthaltsort ausfindig zu machen (die Schweiz will dem Geschmeiß keinen Unterstand mehr ge ben) und dorthin einen Weg zu entdecken, der ohne allzu großes Unfallrisiko befahren werden kann. Das Zwischenspiel, das der Habsburger mit seinem Einbruch nach Ungarn aufgeführt, ist demnach so gut wie beendet. Nicht die mon archistische Belvegung. Die Knechte der Habs burger geben wegen dem einen Fehlgriff ihr Ziel nicht auf. Vor allem werden jene ehemali gen kaiserlichen Offiziere

zweckmäßig, Neu wahlen herbeizuführen. Das Volk soll entschei den, ob es Lust hat, weiterhin mit seinen bluti gen Steuern monarchistische Verschwörer zu füttern! Karl möchte mit dem MUiKrsäbrl regieren Aus Wien wird heute gemeldet: Nach verschiedenen, jedoch noch nicht amtlich beglaubigten Meldungen aus Ungarn soll der Habsburger in Steinainanger die ganzen in Westungarn liegenden Truppen zusammengezo gen und die Militärdiktatur ausgerufcn haben. Der Verbrecher ist demnach entschlossen, Un garn

tatsächlich in einen Bürgerkrieg zu stürzen. Indes ist wahrscheinlich, daß der Mensch, der ebenso feig wie niederträchtig ist, sobald er er fährt, daß die Kleine Entente den Restaurations- versnch mit dem Krieg gegen Ungarn beantwor ten will, unverweilt das Weite suchen wird. Eine weitere Nachricht aus Wien behauptet, daß die Kleine Entente übereingekommen sei, von Ungarn die Entwaffnung der militärischen Banden zu fordern, weil darin die beste Bürg schaft gegen einen neuen Putschversuch liegt

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 12
Datum: 30.04.1922
Umfang: 12
WIDERHALL König Otto II. von Ungarn. Von Austrlacus Spectator. Ist es nicht lächerlich, einem neunjährigen Knaben einen Artikel zu widmen? Ich höre schon wieder das Wutgeheul über den „Byzantinismus", das die Roten und die Schwarz-rot-gelben erheben, wenn sie diese Ueberschrist lesen! Doch gemach? Byzantinismus ist es, wenn man Personenkultus in der Art treibt, wie ihn die entarteten Oströmer im alten Byzanz mit ihren Kaisern und deren Angehörigen trieben. Wir Oester reicher lieben unsere

Dynastie gewiß von ganzem Herzen und sind ihr mit jener Treue ergeben, die alle zeit eine Zierde der deutschen Alpenbevölkerung war. aber kriechender Byzantinismus ist nicht unsere Art. Wenn wir aber jetzt uns mit dem Rechtsnachfolger unseres Kaisers beschäftigen, so tun wir dies, weil er uns ein Prinzip verkörpert, jenes Prinzip, aus das alle Patrioten in Oesterreich und Ungarn ihre Hoffnung für die Zukunft setzen. Auch Kaiser Karl wußte, daß er ein verkörpertes Prinzip sei. Es war einst in Prangins

bekämpft werden, mußte er einsam fern von der Heimat sterben. Karl IV. war regierender Kaiser von Oesterreich gewesen; als solcher stellte er in sei ner Person den Plan der Wiederherstellung jenes gesunden Gedanken Groß-Oesterreichs von der Adria bis zu den Sudeten, vom Bodensee bis zum Pruth dar. Aber er war auch gekrönter König von Ungarn. Als solcher hatte er auf dem Krönungshügel in Buda pest die symbolischen Schwertstreiche nach den vier Himmelsrichtungen aetan. Was bedeuteten sie an ders

als Schutz der historischen Grenzen des Reiches der heiligen Stefanskrone, der Grenzen jenes Groß- Ungarn, das man in törichtem Wahn gegen den Willen seiner Völker zerrissen hat? Karl IV. war daher auch nach seiner Abreise ins Eril für jeden un garischen Patrioten die personifizierte Hoffnung auf die Wiederherstellung der alten Grenzen auf den Höhen der Randkarpathen von Arpads Grab bei Hamburg an der Donau bis zum Eisernen Tor bei Orsova? Ist nun mit dem letzten Seufzer des Märtyrer königs

dieses Prinzip von der Bildfläche der Welt verschwunden? Ist die Hoffnung der Millionen treuer Ungarn, die in diesen Tgen in allen Städten und Dörfern für das Seelenheil des Trägers der heiligen Krone gebetet haben, gänzlich zunichte geworden? Ist der Ruf. der vor wenigen Tagen aus hunderttau send Kehlen rings um den ehrwürdigen Stefansdom brausend emporstieg, just nachdem man das Reguiem ueternam für Kaiser Karl gebetet hatte, der Ruf „Gott erhalte, Gott beschütze unfern Kaiser und sein Haus" ein leerer

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 16
Datum: 30.11.1921
Umfang: 16
WIDERHALL ianbs sei und auch das beste Bollwerk gegen den Bolschewis mus, dessen Gefahr viel unmittelbarer als die germanische ist. Dennoch hat die Konferenz dahin entschieden, daß Ungarn so- meit als möglich geschwächt und seine Wirtschaftslage unhalt bar gemacht werden soll. Seit der Untersertigung des Frie- bensvertrages ist in unserem Lande eine starke Propaganda gegen Ungarn im Gange. Die Quellen, aus denen sich diese Propaganda nährt, sind offenkundig, und jede Nachricht

, auch die Selbstverteidigung des Königs zu hören. Unser Premier minister sagte in der Vorwoche, daß in diesem Lande jeder ein zelne Untertan des Königs als schuldlos angesehen werden müsse, bis seine Schuld erwiesen sei. Nun muß ich daraus Hin weisen, daß in unseren Blättern bloß sehr wortkarge Berichte über die Ereignisse erschienen sind, die sich während des Auf enthaltes des Königs in Ungarn abgespielt haben. Soviel scheint sicher zu sein, daß eine Proklamation an die Armee und eine an das Volk erging

. Doch ist von diesen Offenbarungen kein Wort zu uns gedrungen. Als der König Ungarns Boden verließ, richtete er einige Worte an feine Umgebung, in denen tt sagte, datz er für die Mächte der Entente freundschaftliche Erfühle hege. Angeblich soll die hieraus bezüglich Depesche in Oesterreich zensuriert worden sein. Ich möchte wissen, mit wel chem Rechte der österreichische Zensor ein Telegramm verstüm melt. das von Ungarn an die Presse des Bereinigten König reiches abgesendet ist? Ich mutz gestehen, daß ich es lebhaft bedaure

Schlag gegen das monarchistische Prinzip geführt. Auch möchte ich wissen, weshalb wir dieses Veto lediglich dem Hause Habs- bürg gegenüber ausstellen? Wenn die Ungarn allenfalls den bayerischen Kronprinzen oder den preußischen Prinzen Eitel Fritz zum König wählten, würden wir diese Wahl genehmigen, oder auch gegen sie ein Veto erheben? Jedenfalls bleibt es Tatsache, daß unser Protest dem Selbstbestimmungsrechte schnurstracks zuwiderläuft. Ich bedaure sehr, daß wir einen derartigen Standpunkt

eingenommen haben, und ich hoffe, daß wir in Gemäßheit des Selbstbestimmungsrechtes, ohne die Wünsche der pilzartig entstandenen Nachbarländer zu beach- ten, Ungarn gestatten werden, seinen Herrscher aus freiem Wil lensschluß zu küren. Rede des Lord PhMimore. Mylords! Die aus dem Tapet befindliche Frage betrachte ich als eine sehr ernste, und ich kann bloß meinem Bedauern darüber Ausdruck geben, daß wir den Herrn Staatssekretär des Auswärtigen nicht an seinem Platze sehen. Zweifellos wird das irgendeine

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 03.04.1921
Umfang: 16
Erscheint wSHenMch. '= Bezugspreis = d»rch die Dost oder «m Valet bezogen ft» Drvtschdsterrelch monattlch Kr.. Nv Ungarn ung. Kr. . flr JugoNawiest iagvN. Kr. 4.-, für die TfchechoNowaket »ichech. Kr. 2 so. für Südnrol Lira i —» W» tat Deutsch» Nelch war» ».-. rar da« klbrtie Ausian» war» 3.-> Einzelnummer Kr. 1 so. DI» Derwattung in Lnnsbruch war»- mNianstr. o. nimmt an» Deftelluagru. «»wseadunzen. Beschwerden Wege, «ichsptstkNung de« Blattes. Geschäft«, »«pseviuogkn unS Änfrrat» entgesra

. BustrrSem wrrven Vnzktgen vvu alle» Annouk»nb"ros de« 3a- und Aus- langes ongenommrn. F3r Vr-n Balkan BaSoa. Bnuonren-Expedtttv» Gvfla. BR» Nachrichten. Bericht» sowle an- d»r» wlttetlunJen fluS »u schicken an kU tSchrtfilrliung vr« „Alpen! nke» Bst»". Daumklechen (llöter:-'.»- tef). rreleydsn: Baumktrchcn Olr. «. «r, 1B. Kaiser Karl in Ungarn. Mannilich ist Ungarn keine Republik, ^sas Wüsche Volk hat erklärt, an der - dmchie (Königtum) festzuhalten. Ungarn >t daher auch keinen .Präsidenten

, sondern Wi Reichsverweser, den Admiral Horthy, Immen des Königs die Negierung it Worüber in Ungarn ein Zwiespalt W, ist das eine, daß einige dafür find. ' lder König neu gewählt werden soll. Die MMckö Mehrzahl steht aber auf d-em mdpE, dag Kaiser Karl nach wie vor HkHig« König von Ungarn sei. da er als iher gekrönt wurde, die Beamten und ^ksHerr auf ihn verewiget sind und 'er die Mngsgewalt nie abgelegt und auch Be- kirmd Heer vom Eide der Treue nicht tbuckn hat. -Die Frage ist daher eigent

, wenn Ungarn seinen Kö- '' Mnickrufen sollte. Dr. Benes hat ein * 'U Ms Bündnis mit Italien geschloffen, HP* Rückkehr Kaiser Karls zu vbhin- ^-Mien ist ja der erstinteressierte Staat. ^Wiedererstehen Oesterreichs zu fürch- D es könnte dann seinen Rvub heraus- Men — wenn nicht sofort, so doch im :t >> Zeit. Nun haben die Tschechen bei £>of hMzosen schon lange gebohrt, daß auch fr M<h sich dagegen erkläre, angeblich, bat! ^Wurch der Weltsriede gefährdet würde, ge jj hat Kaiser Karl in der Schweiz

« M nicht Rechnung getragen. Uebel be- _> J von einigen Heißspornen und Hitz- A ? er nun den Ruf des Landes nicht ?"el, sondern ist ohne weiteres am „ Wstag in Ungarn eingetroffsn. Usber 8-- Mauf der Ereignisse liegt bis dato nur « halbamtliche Mitteilung vor. 1 ?! km volles Bild der Lage gibt. Wir .^wieder. wie wir sie finden. Es wird ösrlautbart: Kaiser Karl fft Samstag lr 4ft{f, ln ^"rkleidung in Steinamanger ein- -Vlenund beim dortigen Bischof abge- ''uuo veim dortigen Bischof abge- l jJr Jninifterpräfibent

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 10.04.1921
Umfang: 16
Innsbruck, Sonntag der; 10. April — Bezugspreis == durch dir Dost oder Im Osket dersgr« JQr »ruttchSVerrrlch monotfiP Kr. 6., tOr Ungarn uns. Rf ».—. t2r Z.igoflowirM Jugofl. . fflr M t Tkch»ch?livwok« »fchech. Kr. r »g. für SSdttrol Lira . f«x tat Deutsch, Reich Tttort ».—. »Or tat ntrictt 2lu«!anS Oftart ».-% <£i.!id3umrr.*r Kr. t W. Air Drrwaltunq in SnnsdrvS. ORart* mirianstr. o. nimmt off, »rßeNunscM, «Kr'.dserrdunsen. Dr!chwerSe» wrg^ Rrcht»usts2una btt Diattes. Grkch2N«- »mpsrSlungr

. der ganz Europa in Aufregung lachte. Weber die ganze Geschichte schwebt heute «ch ein gewisses geheimnisvolles Dunkel. . ® sich wohl erst im Laufe der nächsten ch aufhellen wird, vorausgesetzt, daß die Wn reden. Es ist daher sehr schwer, ein Wehendes Urteil darüber zu geben. Nack- Wes scheint rms aber sicher zu sein. Fürs iMajj die Reife nicht von der ungarischen Mng angeregt war, noch mit derselben Wart war. 'Ungarn, namentlich der Wverweser. war von der Ankunft des ^rr vollständig überrascht

. Und das uns ein schwerwiegender Fehler ge- . sein, wenigstens, wenn man cm- M daß der Kaiser die Absicht hatte, die in Ungarn ?u übernehmen. Zwei- MW es d n Eindruck, daß in Ungarn E aW geklappt hat. Irgend jemand >X | Jffw falsches Schel gespielt, so daß der der Reise nicht erreicht wurde. Es ist daß die Lage der ungarischen nach außen nicht eine angenehme !öt —M %L, WWWWWWWWW ii (i r(( Mmve'fle ich ftljr. D^r' u n n o r i ,„JPJ) ,eb . c . !st ncch nicht ratifizier der tn mit ^ »«ui taipen riajr eine anntjneyrne ? er Gründe

allein maßgebend iert befindet sich Un- insolgedefsen «la-i .scmen ehemals feindlichen Nachbar- 2 tl m * E'rbkn, Malten. Rumänien usw. N" UN Wasf-nstUlstcindszustant'. Ein l * i ^.„ Aanjd kann aber jederzeit gekündet ' D7: bst ober der Frredenszustand end- Mrgestellt und Ungarn ein Mitalied M'Wundes. dann haben die Nachbar- ^ Mt das geringste Recht, sich in die ifa fcWniffe Ungarns einzumischen. " ftQ nn dann seinen König, den Kaiser } Karl zurücknehmen. wenn es will. Drittens « gewinnt

man aus allem, was man Hort und ! liest, den Eindruck, daß man in Frankreich j ganz b stimmt und sehr wahrscheinlich auch ! in England wenn auch nicht gerade mit die- ! ser Reise einverstanden war. wohl aber davon ! unterrichtet war und daß die Regierungen I beider Länder mit der endgültigen Wieder- ! kehr Kaiser Karls als König von Ungarn ins- i geheim einverstanden sind. Alle Proteste da- ! gegen scheinen mir nickt sonderlich ernst ge- j meint zu sein. Italienische Zeitungen oeuten j das ziemlich unverblümt

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 4
Datum: 14.05.1918
Umfang: 4
. Man darf sich des halb auch nicht wundern, wenn reichsdeutsche Blätter hie wmd da sich unvertraut mit den öster reichischen Begebenheiten zeigen. Umso mehr Freude empfinde ich darüber, daß viele rcichs- deutsche Zeitungen die Ereignisse, welche jetzt hier so starke Erregung Hervorrufen, maßvoll u. ruhig besprechen." — Ein anderer Politiker wieder bemerkte: „Das Bündnis zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn ist ganz anderer Art als das unserer Gegner. Ter Krieg hat uns näher zu einander gebracht

, eines starken Oesterreich-Ungarn. Dieses aber ist nur stark als Monarchie. Oesterreich- Ungarn als Republik oder auch nur aufgelöst in verschiedene Einzelstaatcn, wäre im Nu zerschla gen und eine Beute der wildesten Anarchie. Des-' halb ist jede dynastiefeindliche Bewegung für un ser Vaterland ein Verderben und geradezu ver hängnisvoll. Oesterreich-Ungarn bedarf aber wei ter, um stark zu sein, des Friedens zwischen sei nen Nationen. Der Völkerstreit zehrt an seinen Kräften und lähmt

seine volkswirtschaftliche Tätigkeit. Des wirtschaftlichen Auii-bwungcs aber bedarf Oesterreich-Ungarn als eines dritten Faktors, um stark zu sein. Dies jedoch nicht bloß die Gesamtmonarckne als solche, sondern auch Oesterreich im besonderen, um nicht gegen Ungarn zu verkümmern oder auch nur zurückzutreten." Dieser Gedanke: „Deutschland bedarf eines starken Oesterreich-Ungarn wurde noch weiter un ter voller Zustimmung aller besprochen ungefähr in folgenden Gedankengängen: Eine alldeutsche Bewegung, etwa im Bestreben

, die deutschen Ge biete Oesterreichs dem Deutschen Reiche anzuglie dern, wäre nicht bloß unheilvoll für Oesterreich- * Lienz, Dienstag, 14. Mai Ungarn, sondern ebenso für Deutschland. Die notwendige Folge wäre, daß immer mehr nicht deutsche Völker und Staaten feindselig sich gegen das Deutsche Reich wenden würden. Der Plan der Gegner, Deutschland einzukreisen, würde dann trotz der jetzigen militärischen Niederlage der En tente doch noch zur Verwirklichung gelangen. — Tie Polen haben in der Cholmer Angelegen

käme keine Hilfe der T ü r k e i auf, die ja selbst immer noch Hilfe braucht. Es erwahrt sich auch so das Wort: „Bestände der Staat Oesterreich- Ungarn noch nicht, man müßte ihn neu schaffen." Dies war auch Bismarcks Auffassung. Darum fei es noch einmal gesagt: eine deutsche Jrredenta in Oesterreich wäre das größte Unglück für — Deutschland ebenso wie für Oesterreich- Ungarn und noch mehr für Europas Frieden. Kein Wunder darum, daß ernste deutsche Politiker das immer zurückweisen von Bismarck

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