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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 12.08.1904
Umfang: 16
politische Ausschau. Masere „öessere" KäMe, damit meinen wir selbstverständlich Ungarn, treibt die Hetze gegen Oesterreich schon ganz gewaltig. Die Frechheit Ungarns erreicht ihren Höhepunkt aber darin, daß sie nach dem Muster eines großstädtischen Spitzbuben, welcher bei seiner Verfolgung selbst ruft: „Haltet den Dieb!", arbeitet, indem Ungarn be hauptet, Oesterreich hetze gegen Ungarn. Freilich müssen sich dann die armen Ungarn ihrer Haut wehren. Die Ungarn üben jetzt Vergeltung

), bei welcher es sich um eine Erhöhung von zwei Millionen han delte. Die sogenannte Unabhängigkeitspartei war es da besonders, welche den Kaiser und sein Haus mit den verletzendsten Ausdrücken der schärfsten Art belegte. Die Vorlage selbst wurde als „Unverschämt heit" und „Schweinerei" bezeichnet, die Redner warfen mit den unflätigsten Ausdrücken um sich. Sie forderten zunächst, daß der König mehr in Ungarn residiere. Dann heißt es: Wie ist es aber mit den Herren Erzherzogen? Die könnten doch einmal den Versuch machen, aus eigenen

, doch verdienen bloß Erzherzog Josef und Erzherzog Josef August das Geld, da sie in Ungarn leben; die übrigen nicht. Gegen die Vermehrung könnte man sich so wehren, daß man aus den Erzherzogen katholische Pfaffen macht." Ugron: „Die Habs burger sollen zum Zweikindersystem greifen! Aus den Damen der erzherzoglichen Familien möge man Nonnen machen!" Und so ging es weiter. Dabei behaupten aber die Ungarn, ihren König unendlich zu lieben und bezeichnen sich als eine ritterliche Nation. Man wird sagen

, daß dies nur eine Partei ist, die übrigen doch besser sein werden. Allerdings ist das nur eine Partei, aber diese Partei wird in nicht allzu ferner Zeit eine geschloffene regierungs fähige Partei sein, da die heutige Majorität in Ungarn dem Verfalle nahe ist. SLinkt's? Die österreichischen Truppen, welche sich in den italienischen Gebietsteilen Oesterreichs befinden, werden zu den Manövern nicht herangezogen. Als Grund hiefür werden die Haltung der Italiener Oesterreichs und militärische Maßnahmen Italiens

abgeschlossen ist. Die deutsche Reichspolitik hat damit einen Er folg zu verzeichnen, der auf den Abschluß der Handelsverträge mit anderen Staaten, besonders mit Oesterreich-Ungarn, seine Wirkung nicht unbemerkt lassen wird. Früher hat man sich zumeist in Berlin und Wien geeinigt und dann zwischen Berlin und Petersburg. Das ist jetzt anders. Dadurch folgt, daß für die österreichisch-ungarischen Unterhändler die „Perlagger"- oder „Watter"-Partie noch schwerer gemacht wurde als früher. Deutschland

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 10.08.1930
Umfang: 12
Erscheint wöchentlich Bezugspreise mit Beilage „Der Wett-Guck: Tür Oesterreich durch die Post oder tm pofft dalbjübrlg s s- Mir Deutschland halbjährig Reich«- markS so. für Ungarn pengv?.-,fflf Tschechoslowakei 40 tschech. Kr. sürZugoslawien go Dinar, für 2tollen 30Lire, für dle Schwel» und Llechtenfteln 10 Gchw. Franken, für A merlka 2 '—Dollar. VolenLl. io so, sllr da« übrige Ausland 10 Gchw. Franken. Dle Bezugsgebühr ist lm vorhinein zahlbar. Entgeltliche An kündlgungen im revaktkonellen

ihren Anfang genommen. Unser Mld zeigt eine Tanzszene aus „Jedermann". Wer wir» König von Angam? In diesen Tagen finden in Ungarn große Fest lichkeiten statt. Es gilt der Feier des 1000jährigen- Todestages des Königsohnes Emmerich des Hei ligen. Emmerich war der Sohn des ersten christ lichen König Ungarns, des hl. Stephan und der bayrischen Prinzessin Gisela. Der Vater, ein wei ser und kluger, gerechter und weitschauender Re gent hatte die richtige Auffassung vom Leben in dieser Welt und dementsprechend

auch von den Aufgaben einer Regierung und eines Regenten. Ihm verdankt Ungarn die eigentliche und ernst liche Einführung des Christentums. Sie ging ohne Gewalt vor sich. Der beste Missionär war das Bei spiel des Königs und seiner frommen Gemahlin. In diesem Geiste und Sinne erzog er auch seinen Thronerben Emmerich. Wie der Vater war, wurde der Sohn, was auch nicht alle Tage vorkommt, ja der Sohn schien noch viel der bessere und tüch tigere Regent zu werden als sein Vater. Da berief ihn Gottes unerforschlicher

Ratschluß zu einen: viel größeren und schöneren Reiche, zum Himmel- j reich. Das war vor tausend Jahren. Heute feiert Ungarn den hl. Sohn des hl. Königs. Die Feier ist nebstdem auch eine Betonung, daß der ungarische Staat auf zwei Pfeilern stehe, auf dem Christen tum und dem Königtum. In beiden Belangen hat Ungarn seit dem Umsturz sich musterhaft, ja bei spielgebend gehalten. Es ist viel geschehen zur Er haltung und Stärkung des christlichen Geistes und Lebens inner- und außerkirchlich. Die Katholiken

uns sicher, daß er in ab sehbarer oder sagen wir kurzer Zeit den Thron seines Vaters besteigen wird. Uns scheint, daß die Ege hiezu geebnet sind. Im Innern dürfte Ottos Thronbesteigung keiner Schwierigkeit mehr begeg nen; die Lage hat sich vollständig geklärt. Fürs Königtum war, die Kommunisten und ein paar- ganz rote Sozialisten ausgenommen, in Ungarn ohnedies alles; man blieb bei der tausendjährigen -Verfassung. Außerdem hatte man von der Repu blik und Demokratie einen hinlänglichen Begriff

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 17.08.1919
Umfang: 16
focht siegreich bei Stary Sambor. Zum Genera^,der Kavallerie ernannt, übernahm er das Kommando des 7. Korps, das er seither als Heereskomman dant geführt hat. Er trieb bei Sztropko die Russen zurück und hinderte deren Eintritt nach Ungarn. Nach der Kriegserklärung Ita liens übertrug ihm Kaiser Franz Josef die Or ganisation der Landesverteidigung in Ober kärnten. Bei den Kämpfen am Doberdo- platsau hielt fein Korps den Vormarsch der Italiener gegen Triest auf. Erzherzog Josef kämpfte

mert um das feindliche Feuer, besichtigte er persönlich und vielfach ohne Begleitung die Stellungen, sprach mit jedem Mann, erkun digte sich nach deren Verpflegung, Bedürfnis sen. Anliegen usw., schrieb sogar manchem die Feldpostkarle usw. Seine Sorgfalt galt aber fast nur dem ungarischen Soldaten. Er zeigte sich auch hier als Ungarn und fast nur als Ungar. Als er in Südtirol im Sommer 1918 nach deni Abgang Hötzendorfs kommandierte, konnte man von einer Aenderung oder Ver besserung, sei

ohne Oberkommando im Lande dastan den. Als nun auch Ungarn zu wanken begann, ersuchte der Kaiser den Erzherzog, einzugrei fen. um noch zu retten, was zu retten war. Es gelang ihm nicht, da die Führer dev Um- fturzbewegung hinter dem Rücken des. Erz herzogs ihre Ränke fortspannen, bis die Zu stände unhaltbar wurden. Erzherzog Josef war der einzige von der ganzen kaiserlichen Familie, der im Lande blieb und sich mit der Revolution abfand, allerdings in einer Weife, die vielfach Anstoß erregte. Er trug der Volks

stimmung in etwas zu auffälliger Weife Rech nung. Sofort legte er den Erzherzog-Titel nie der. nannte sich Josef Habsburg und später nahm er gar den Namen feines Besitzes als Schreibnamen an. Weiters ließ er einer Teil seiner Ländereien austeilen usw. Doch hätte ihn das alles nicht vor der Verfolgung der Bolfchewiki gerettet. Einzig feine ungeheure Beliebtheit, der er sich in ganz Ungarn er freute. verdankte er es. daß die Bolfchewiki- regierung ihn nicht anzulasten wagte. Die Mit glieder der neuen

Negierung hielten Freitag abends im Ministerpräsidium den ersten Mini- sterrat. Es wurde beschlossen, den Erzherzog Josef als Verweser von Ungarn anzuerken nen. der bis zu den Wahlen für die National versammlung im Amte bleiben wird, damit es in dieser schweren, verworrenen Ueber- gangszeit einen festen Punkt im Lande gebe. Auf Bitte des Ministerpräsidenten Friedrich erschien nach diesem Beschluß Erzherzog Jo ses im Ministerrat. um den Ministern den Eid abzunehmen. Nach einer Ansprache

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 20.04.1907
Umfang: 18
es, wenn die Wiener billiges Fleisch wollen. Aber für uns wäre eine Oeffnung der Grenzen der schwerste wirtschaftliche Schaden. Aus diesen und ähnlichen Gründen darf man sich nicht allzusehr an eine Zentrale fesseln lassen. Nach dem Vorsitzenden ergriff Direktor Dr. Tollinger das Wort zu seinen Ausführungen betreffend die wirtschaftlichen Aufgaben des künftigen Parlamentes. Einer der wichtigsten Punkte sei die endliche Regelung des Verhältnisses zu Ungarn. In. Ungarn ist gegen wärtig eine Partei am Ruder

und wirtschaftliche Einheit Oksterreich - Ungarns einstehen, sind in der unan genehmen Situation, die verhetzten Massen den radikalen Grundsätzen zujubeln zu sehen. Wenn heute in Ungarn ein Politiker empor kommen will, so muß er dieser Trennung das Wort reden. Leider haben wir in Oesterreich durch unseren Nationalitätenkampf und durch die Obstruktion eine solche Zerfahrenheit hecaufbe- schworen, daß die geschlossenen ungarischen Par teien Erfolge erzielen konnten, die nicht mehr leicht rückgängig

zu machen sind. Doch sind geordnete Verhältnisse zwischen Ungarn und Oesterreich von größter Wichtigkeit; beide Staaten sind von Natur aus auf einander angewiesen. Wenn Oesterreich und Ungarn ein Staatsgebilde darstellen, dann sind wir wirtschaftlich vom Auslande unabhängig; denn Oesterreich-Ungarn als Ganzes produziert sich größtenteils, was es verbraucht, selbst. Dieser günstige wirtschaftliche Stand ist bei Abschlüssen von Handelsverträgen mit den Nachbarstaaten selbst verständlich für uns von außerordentlichem Vorteil

. Wird aber zwischen Oesterreich und Ungarn eine wirtschaftliche Schranke aufgerichtet, dann sind wir beiderseits auf Einfuhr angewiesen, wir werden von den Nachbarstaaten abhängig und die Be dingungen, unter denen wir die Handelsverträge abschließen müssen, werden sich umso ungünstiger gestalten. Ferner muß man bedenken, daß wir Oesterreicher keinem Staate gegenüber gleichmäßige Handelsverbindungen haben, als mit Ungarn. Der gegenseitige Handelsaustausch, die Einfuhr und Ausfuhr hält sich ziemlich die Wage

. Würde eine Schranke aufgestellt, so müßte Ungarn als Aus land betrachtet werden. Diese Veränderung würde einen so großen Schaden bringen, daß wir heute davon noch keine Ahnung haben. Die Frage, wer mehr darunter leiden würde, ist für uns müzig. Nachteile werden beide Teile haben, und Vorteile wird nur das Ausland haben. Ferner müssen wir für Tirol in Betracht ziehen, daß wir aus Ungarn den größten Teil der Getreideapprovisio- nierung beziehen, zirka iy 4 Millionen Meter zentner Getreide jährlich. Müßten

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Alpenland
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Seite 1 von 16
Datum: 02.04.1921
Umfang: 16
i Movssnö^i^ Qusgabr 6 Uhu ftmh ßörciuöö«6<r/(5tftot^3n WlSaur/Jtt nsbruck TNttfsirmstr-Äfie 22 Morgen-und QbsndblE ffernfptc-fiet 160-162 Fernamt s 2. Zakryang Innsbruck, Samstag, am L. Dpril 1921. Zolge 159. Der Staatsstreich in Ungarn vor dem Ende. Sie ungarische Nationalversammlung billigt die Haltung Ssrtbns. — Kurz triftiger Ultimatum der kleinen Entente. — Karls Abreise bevorstehend. Ungarn einmütig gegen das Abenteuer. Budapest,!. April. (Korrbüro.) Der Präsident Mit mit. daß mehr

auf den Reichsverweser Ho r t h y. Ae anwesenden Abgeordneten erheben sich von den Sitzen 'id stimmen die National hvmne an. Al? der letzte Ton erklungen ist, erneuern sich die stürmischen Elfenrufe.) « Abg. Dalka besticht die Notwendigkeit einer Reakhoki- 'k. welche allein fähig sei. das Land der endgültigen Konso- noiernng zuzickübren. In Ungarn werde es niemanden ge ben. der ssir die Wiederherstellung des alten österreichischen Reiches auch nur einen Soldaten opfern wolle. Redner erin- tien an den Umstand

, daß die Beschlüsse der Parteien, wor» nach die Köniasfraae im Intereste des Landes ausgeschaltet n^erde. unter der Voraussetzung zustandegckommen seien cak, an dem vorhandenen .Zustande von keiner Seite gerüt- test werde. Redner stellr verschiedene auf die Ankunft und öen Aufenthalt K a r l S in Ungarn bezügliche Fraaen und betont, daß er und seine Partei auch fernerhin für die volle Konsolidierung und Souveränität des Landes Eintreten und nötigenfalls im Bewußtsein ihrer Pflicht von den Dünken der Opposition

des Landes nickt mehr aelährden können. Im gegenwärtigen Augenblicke sei eine Aknon un Gange, deren Vollendung infolge der durch die erwähnten Ereianiste geschaffenen Lage Pflicht der Regie» rung sei. Die Regierung sei bestrebt, dieier Pflicht zu ent sprechen gemäß fener Mentalität, welche einen jeden ehr lichen Ungarn bestelen wüste. Sobald die Aktion vollendet feu werde er die Verantwortzina für alle Vorgänae im vol len Matze tragen. Er bitte die Nationalversammlung durch Annahme der Beschlntzanträge

. Aufnahme der eigenen KunlenNation. Die Nachrichten über die Laae in Ungarn ünd nock immer widersprechend. Während in einer von Andrassp Un terzeichneten Proklamation König K a r l s an das ungarische Volk die Ergreifung der RenernngSgewalt angekündigt wird, wird unaarischerseits amtlich dementiert, daß Lehar sich mst seinen Trnvven dem König anbot. Aach offiziellen Aentzerungen der ungarischen Regierung ist der Staatsstreichvertzich als gescheitert anzusehen und steht Karls Rückkehr in die Schweiz

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Tiroler Post
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Seite 5 von 20
Datum: 25.10.1907
Umfang: 20
Regierung respektive deren Vertreter. Aber der Wirt, der schließlich den breiten Strich machen und zur rechten Stunde mit voller deut licher Stimme die Männer seines Vertrauens nennen wird, ist daS christlichsoziale Tiroler Volk. Wohin führt man Oesterreich? Jubelnd meldeten die Regierungsorgane, daß der Ausgleich mit Ungarn — bekanntlich nur für zehn Jahre — geschlossen sei zwischen den Ministern Beck und Wekerle. Stillschweigen gelobten sich die Herren bezüglich der Abmachun gen. Die Parlamentarier

und Politiker wollte man überraschen. Erst in den beiden Parla menten sollte bekannt werden, was die Unter händler beschlossen hatten. DaS Geheimnis sollte die Bürgschaft des Erfolges sein. Nun ist das Geheimnis gelüftet und die öffentliche Meinung blieb ruhig. In Oesterreich ruhiger als in Ungarn. Wir in Oesterreich find ja politisch schon so abgestumpft, daß unS die größten Überraschungen nicht mehr über raschen können. In Ungarn jubelt man, daß dieser Ausgleich zu stände kam. Koffuthsagt

es, daß man in Ungarn mit diesem Ausgleich zufrieden sein kann, denn, wenn auch die Gegen wart den Ungarn wenig im eben sinterten Aus gleich bietet, so bietet der neue Ausgleich den Ungarn doch reiche Erfolge über zehn Jahre und den Oesterreichern bietet er ja in der Gegenwart auch nichts, vielleicht sogar weniger als den Ungarn — die statistischen Kontrol leure unseres Parlamentes werden uns dies bezüglich ja zu berichten haben —, in der Zu kunft aber, über zehn Jahren, da schlägt für die Einheit unserer Monarchie

die Totenglocke, kommt daS Nirwana für alle, die an die Groß machtstellung Oesterreichs glaubten. Sieht man scharf hin, so kann man sagen, dieser Ausgleich ist heute nicht auf Kosten der Oesterreicher gemacht worden. Man ließ uns heute noch etwas gelten. Man hat unsere wirtschaftlichen Verhältniffe noch nicht zu Gunsten Ungarns untergraben. Zehn Jahre Galgenfrist gibt man dem wirtschaftlichen Leben Oesterreichs noch, dann aber.... Die Konzessionen, die man den Ungarn ge währte, schädigerstheute Oesterreich

angeblich nicht. Auf wirtschaftlichem Gebiete haben die Herren Magyaren sich sogar bereit erklärt, uns zwei Prozent mehr in die gemeinsamen Angelegen heiten dreinzuzahlen. DaS soll beiläufig 4,800.600 Kronen ausmachen. Damit sie aber auf diesem rein finanziellen Gebiete nicht etwa leer ausgehen, mußten wir den Ungarn die zehnjährige Steuerfreiheit ihrer Renten, deren Pupillarsicherheit rc. zugestehen. Daß unsere Wertpapierbefitzer nach zehn Jahren noch be deutende Kursverluste bei den ungarischen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.08.1919
Umfang: 8
Der Habsburger ernennt sich selbst zum „Feld marschall Erzherzog Joses". Amsterdam, 11.. Aug. Dem „Telegraaf" zufolge erklärte Josef Habsburg in einer Unter redung mit dem Budapester Korrespondenten der „Times", für die Patrioten Ungarns sei jetzt der Augenblick gekommen, um das Land aus dem Elend zu retten und zu versuchen, Ungarn eine bessere Zukunft zu sichern. Die Nationalver sammlung werde über die zukünftige Regie rungsform Ungarns entscheiden. Der „Times"-Korrespondent teilt ferner

, 11. Aug. Der „Lokalanzeiger" mel det aus Lugano: Wie aus Paris berichtet wird, ist bis Samstag abends von Seiten Rumäniens keine Antwort auf die Donnerstag abgegangene Note des Viererrates eingetroffen. Es ist wahr scheinlich, daß der Viererrat zunächst über die Haltung Rumäniens gegenüber Ungarn sich Ge wißheit verschaffen wird, bevor er eine Entschei dung in Angelegenheit der neuen Regierung in Ungarn treffen wird. In den Kreisen der Kon ferenz herrscht große Unsicherheit in Bezug auf die Ursachen

aus Bukarest nicht gar zu üppig werden lassen und setzen darum einen Habsburger auf die Bahn. „Lauf, was du laufen kannst!" Er lief und schaffte es, damit wenigstens Ungarn in der Familie bleibt. Un garn ist eine Republik mit dem Erzherzog an der Spitze. Josef von Habsburg residiert als En- tentissimus in Ofen, und der minderbeliebte Fer dinand von Hohenzollern zieht sich sichtlich ge kränkt zurück. So enden zwei Herrscherhäuser als die Mario netten des westlichen Imperialismus. Schon munkeln Vielwissende

das Selbstbestimmungsrecht gegeben werden sollte, sind sie wirklich dazu verdammt, ohnmächtig zuzusehen, wie die Weltgeschichte in der Hand der Pariser Drahtzieher zu einer Kö nigsposse wird? Wo bleibt angesichts der Tragö die Sowjet-Ungarns das angeblich so starke Sowjet-Rußland? Was haben uns unsere deutschen Kommunisten vorerzählt von der ge waltigen Hilfe an Menschen und Material, die uns aus dem Osten kommen würde, wenn wir uns nur zu Lenin bekehrten? Wo blieb diese Hilfe für das kommunistische Ungarn? Die gläu bigen

Apostel der Weltrevolution werden jetzt in Ungarn von entmenschten Horden mit Knütteln niedergeschlagen, Sowjet-Rußland aber sieht mit ohnmächtigem Grauen diesem Schauspiel zu, das vielleicht nur das Vorspiel seines eigenen Schick sals ist. Und wo bleibt die Hilfe der westlichen Sozia listen? Daß sie gegen den Gewaltfrieden, der über Deutschland verhängt wurde, nichts Ernst liches unternahmen, war nach der Meinung der Unabhängigen nur die Folge davon, daß sie für „das Deutschland der Ebert-Scheidemann

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 08.08.1919
Umfang: 4
. Die politische Umwälzung in Ungarn hat zu einer neuen Ueberraschung geführt. Das von der Entente wegen sei nes rein sozialistischen Charakters und seiner engen Ver hüllung mit den gestürzten kommunistischen Machthabern nicht anerkannte Kabinet Peidl wurde von General Zchn e tz er, Polizeioberinspektor WolL.enberg, dem früheren Sekretär der Nationalversammlung Dr. Job. Fritz und dem gewesenen Sektionschef im ungarischen Kriegsministerium Cs.illery zum Rücktritt gezwungen uni» mit Zustimmung öer in Budapest

J o- ief mit der obersten Macht und die Einsetzung Stefan Friedrichs als Ministerpräsidenten die Borberet- Mgen für eine Militärdiktatur sind, die vielleicht Mn in den nächsten Stunden installiert werden wird. Ls wird jetzt bekannt, daß die Wiedererrichtung >erMonarchie in Ungarn von langer Hand vorbe reitet war. Noch während der Konmruuistenherrschast anden immer Beratungen in Szeged in und Budapest tott wobei alle Pläne ausgearbeitet wurden. Es heißt, Jtä sich die Szegediner gegenrevolutionäre

gewesen, der der unabhängigen Nationalregierung den Treueid ge leistet habe. Die Ereignisse würden, so erklärte Lovassy, znr Folge haben, daß Ungarn innerhalb kurzer <reit eine einheitliche und starke Regierung erhalten wird. Lovassy gehört der freien Bürgerpartei an und es bezeichnend, daß an der Spitze der Szegediner Ge- ^nregierung ebenfalls ein Mitglied der freien Bürger- partei, Abraham, steht. In der neuen Regierung soll auch Graf H a d i k einen erhaben. Als Minister für nationale Minderheiten der klerikale

wird. In den nächsten Tagen sollen auch drei klerikale Blätter erscheinen. Man glaubt, daß die Entente deshalb damit einver standen war, daß Erzherzog Josef die oberste Gewalt übernimmt, um den Versuchen, die ungarische Königs krone dem König von Rumänien anzubieten, ein Pa roli entgegen zu setzen. Die Auseinandersetzung mit den Sozialistenführern soll nach dem Wunsche der Entente in kürzester Frist erledigt sein. Versuche zur Wiederaufrichtnng einer Monarchie Oester reich-Ungarn. Wien, 7. August. (Priv

) Nach dem „8 Uhr Abendblatt" wird die Lage in Budapest dahin auigefatzi, daß sie unter Umständen zur Wiedereinführung der Monarchie Oesterreich-Ungarn unter Ententeschutz, allerdings in be deutend kleinerem Maße führen könnte. Frühere Verhandlungen mit anderen Persönlichkeiten. Wien, 7. August. (Priv.) Die „Wiener Allgem. Zeitung" meldet: Zur Berufung des Erzherzogs Josef erfahren wir von besonderer Seite, daß die englische Regierung zuerst mit dem früheren Kaiser Karl verhandelt habe. Kaiser Karl

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 15.08.1919
Umfang: 12
dieser jüdische Schwerverbre cher und andere ungarische Kommunistensührer, die ebenfalls die Gastfreundschaft unserer rot--jüdi- schen Wiener-Regierung genießen, in einer Ver sammlung der Kommunisten in Wien zu sprechen. In letzter Stunde wurde von der Wiener Polizei ihr Vorhaben vereitelt. Mit dem jüdisch-bolschewistischen Hauptgauner Bela Kun und Genossen sind aus Ungarn auch de ren Weiber und ihre ganze Brut nach Deutschöster reich geflohen. Hören wir» was ein Wienerblatt über Die Flucht

gemeldet wird, laufen aus allm Ländern Deutschösterreichs Entrüstungskundgebun- gen ein, daß die Regierung den landftemden jü dischen Schurken und Verbrechern Schutz gewährt. Bei der rotjüdischen Regierung ist des allerdings nicht zu verwundern; ist sie doch dem jüdischen Bol schewismus in Ungarn auch ftüher sympathisch ge- genübergestanden. Das ungarffche RegienmgSbW» hat in wenigen Tagen eine merkwürdige Verände rung erfahren. Nach dem Sturze der kommunistffchen Regierung hat am 1. August eine rein

sozialdemokra tische Regierung die Zügel in die Hand genom men, sie regierte aber nur bis 5. August, an wel chem Tage sie wieder ab dankte. Warum? Die in Budapest weilende Mission der Entente hat d e m gewesenen Erzherzog Josef die höchste Gewalt überttagen und letzterer hat sofort eine Ne gierung geblidet. Es wird auch behauptet, daß die Entente in er ster Linie dem Exkaiser Karl die Führung der Ge schäfte in Ungarn angeboten habe, von demselben aber mit der Erllärung abgelehnt worden sei

, daß es ihm nicht nach Herrschermacht ge lüste. Ob diese Meldung auch auf Wahrhett beruht, ist allerdings eine andere Frage, und wir bezweifeln ganz besonders die Ablehmmgsbegrün- dung. Die Auftegung der roten „Volkszeitung" in Innsbruck über den Umschwung in Ungarn ist leicht begreiflich, denn der Unterschied zwischen einer bolschewistischen und einer Regierung, an deren Spitze ein „Habsburger" steht, und dieser Szenenwechsel in kaum acht Tagen, ist aller dings sehr verblüffend. Die „Vollszeitung" glaubt

hinter dieser Theaterkolisse „monarchistische Um triebe zu sehen. Sie dürfte aber wohl im Jrrtume sein. Wir haben schon einmal prophezeit, daß nichts so sehr die Wiederkehr des Monarchismus zeittget, als eine Regierung der Straße unter jüdisch-roter Führung. Einer solchen Regierung zieht das Volk die schlechteste monarchistische Regierung vor. Ungarn ist der sprechende Beweis dafür. Welches Volk würde eine solche Regierung, wie sie Ungarn unter Be l a Kun hatte, aus die Dauer dulden? Die deutsch österreichische Regierung

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 03.11.1921
Umfang: 12
werden, zu enthalten., Benesch dementiert das Ultimatum. Paris, 2. November. Eigendraht. Der tschechoslowakische Ministerpräsident erklärte dem Be richterstatter des „Matin", daß die Kleine Entente Ungarn tatsächlich zwingen werde, mit den Habsburgern ein defini tives Ende zu machen und die Entwaffnungsbestimmungen von Trianon durchzuführen. Es sei aber unrichtig, daß die Kleine Entente ein Ultimatum an Ungarn gerichtet habe. Dabei ist zu bemerken, daß Benesch nur von einem Ultimatum der kleinen Entente spricht

und ein solches nominell auch nur von Jugo slawien überreicht wurde. Großer Kronrat in Belgrad. Belgrad, 2. November. (Korrbüro.) Für heute ist ein großer Kronrat einberufen, dem große Bedeutung zuge schrieben wird. Er wird über die Lage in Ungarn und über die feierliche Eidesleistung des Königs aus die Verfassung be raten. Französische Anerkennung der Kleinen Entente. Paris, l. November. (Havas.) „Journal des Debats" betont die Wirksamkeit der Kleinen Entente gegen eine Wiedereinsetzung der Habsburger

Standpunkt, «daß eine Uebernahme des Burgenlandes erst dann erfolgen könne, bis das Land von den Banden zur Gänze geräumt sei. Ehe das nicht geschehen, könne von einer effektiven Besitzergreifung nicht die Rode sein. Bisher habe die österreichische Regierung zugewartet, da die Ereignisse in Ungarn es erklärlich erscheinen ließen, daß die ungarische Regierung über ihre Stellung nah nie zu dem Ab kommen von Venedig keine Antwort gab. Nunmehr hat die Negierung mit Ungarn bereits wieder Fühlung genommen

Veranstaltung den nötigen Ernst abgesprochen hat. In Oedenburg bestehe eine förmliche Fabrik zur Erzeugung falscher Heimatscheine. Unter Androhung schwerster Unbilden, wie Brandlegung, Bedrohung der persönlichen Sicherheit und dergleichen werde der deutschen Bevölkerung von Amtsorganen die Abstim mung für Ungarn ausgezwungen. Oesterreich habe dabei nicht die geringste Möglichkeit, seinerseits die Bevölkerung auf- znklären, weil die Grenze gesperrt sei und das ganze Ab- sperrungsgebiet

zeit nicht zu spät zu kommen. Nur Jugoslawien schweigt. Es hat sechs Armeekorps kriegs- und marschbereit. Einberufungen und Einrückungen klappten: das neue Reich der südslawischen Stämme, m sechs Jahren (1912—1918) aus fünf Staaten (Alt serbien, Mazedonien von der Türkei, Kroatien von Ungarn, Slowenien von Oesterreich und Montenegro) hervor gegangen, hatte einen in Europa weit unterschätzten Zu- sammenhalt, eine entwicklungsstarke Lebenskraft bewiesen! Die Oktober-Ereignisse sind liquidiert

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 28.09.1902
Umfang: 16
. Kossuthseier in Ungarn. Am vorigen Freitag wurde in Ungarn der 100. Geburtstag Ludwig Kossuths ge feiert, des Führers der ungarischen Revolution vom Jahre 1849, der als Gouverneur von Ungaru auf dem Rumpfland tag in Debrezin am 14. April 1849 die Absetzung des Hauses Habsburg-Lothringen in Ungarn und die Unabhängig keitserklärung Ungarns, aussprach, sich aber selbst zur Ab dankung gezwungen sah, sich flüchtete, in Kleinasien interniert und später in London, Turin und Rocaso lebte. Von der Amnestie machte

er keinen Gebrauch. Auffallenderweise ist Ludwig Kofspth selbst über den Tag seiner Geburt nicht ganz im klaren gewesen. Allmählich, so erklärte er einst, habe er den Tag seiner Geburt vergessen, möglich sei es, daß er zwischen 16. und 19. September das Licht der Welt erblickt habe. In einer Autobiographie, die aus dem Jahre 1844 stammt, behauptete er dann, daß er am 18. Oktober 1802 geboren sei. In Ungarn feierte man, wie schon bemerkt, seinen 100. Geburtstag am 19. ds. mit Festgottesdiensten, Versammlungen

; sie war selbst eine Erzherzogin von Oesterreich, Tochter des Palatins von Ungarn, Erzherzogs Josef, und seiner Gemahlin Marie Dorothea von Württemberg. Am 23. August 1836 in der Königsburg zu Ofen zur Zeit der ungarischen Statthalterschaft ihres Vaters geboren, genoß sie ihre Erziehung bis zum Jahre 1847 fast ausschließlich in Ungarn. Am 22. August 1853 vermählte sie sich mit dem Herzog Leopold von Brabant, der am 10. Dezember 1865 als Leopold II. den belgischen Königsthron bestieg. — Der vergangene Sonntag endete

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 12
Datum: 29.04.1911
Umfang: 12
welcher mit der Eroberung von Ofen endete, entschied über das Schicksal Tökölys und seiner Insurrektion. Tököly flüchtete nach Kon stantinopel, die Insurrektion löste sich auf. Aus der Stätte derselben etablierte die Wiener Reaktion die berüchtigte S ch l a ch t b a n k v o n Cp e r i e s. Das Jesuitenprogramm von 1626: Die ungarische Ver fassung zugunsten des Absolutismus und der katho lischen Gegenreformation zu konfiszieren, d. h. den Ungarn „böhmische Hosen anzuziehen", wie das zyni sche Witzwort hieß

, diese Politik stand jetzt am Ziel ihrer Wünsche. Die Szenen vom Prager Ring wieder holten sich in Eperies. Ein Blutgericht wurde nie dergesetzt und das bekannte Scheusal Caraffa, eine spanische Jesuitenkreatur, unumschränkter bevollmäch tigter Präsident desselben. Diese Caraffa nannte sich selbst den Attila und die Gottesgeißel von Ungarn und man hörte ihn sagen: „Wenn er in seinem ganzen Leibe einen ein zigen Blutstropfen wüßte, welcher den Ungarn milde wäre, so wollte er sich lieber gleich zu Tode

unter die Hand- und Fup- nägel oder an die heimlichen Orte. Caraffa belustigte sich, während so gemartert ward, im Angesichte der Opfern mit Weibern, spielte Würfel mtb' erpreßte von den Gemarterten Lösegeld. Einige zwanzig der edelsten Ungarn wurden enthauptet, andere gevierteilt, andere in Ketten gelegt, in welchen sie starben und verfaulten. (O du heilige jesuitische Liebe ,die du keine Grenzen kennest, wenn es die „höhere Ehre" der „edlen" Ge sellschaft Jesu gilt! Die Schriftl.) Niemand dünkte sich mehr

sicher in Ungarn. Die Gattinnen, die Ge schwister und Freunde der Unglücklichen eilten nach Wiett, um zu klagen, aber trotz der Gegenbefehle, die sie erwirkten, fuhr Caraffa mit seinen Prozeduren fort. Als ihm die Jnterzessionen zu oft vorkamen, zeigte er ein Handbillet vor, worin es hieß: „Man könne den Unglücklichen das Tor der kaiserlichen Huld nicht wohl völlig verschließen, er, Caraffa, möge aber auf alle Etnpfehlungen, Gegenbefehle und Gnadenbriefe gar keitte Rücksicht nehmen, sondern rastlos

und ohne Scho nung auf das große Ziel hin arbeiten". Das große Ziel war: Tie Verwandlung des Wahl- reiches in ein Erdreich und die Aufhebung des Rechtes zum bewaffneten Widerstand, was denn auch beides durch die Schlachtbank von Eperies, welche neun Monate dauerte, auf dem hierauf folgenden Reichstag in Preßburg den Ungarn glücklich abgepreßt worden ist. Als Endresultat dieser historischen Rückschau er gibt sich dem Leser das Fazit: Die Jesuiten haben das Güterleben und die Geistesbildung in Oesterreich

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 29.10.1921
Umfang: 12
Karl und der Köni gin Zita nach Ungarn. Dieses Ereignis kam zwar plötzlich, wurde aber über kurz und lang doch einmal erwartet. Gerade die sozialistische Presse brachte wiederholt Nachrichten von einer neuen Aktion König Karls. Ueber Erfolg oder Mißerfolg der zweiten Königsreise ein entgül- tiges Urteil zu fällen, hält trotz der letzthin eindeutig zuungunsten König Karls lautenden Nachrichten schwer. Man darf nicht vergessen, daß die Grenzen gegen Ungarn gesperrt und die Zeitungm

aufgefordert mit der Königin unverzüglich nach Ungarn zu kommen. Der Bundesrat stellte bei diesem An lasse erneut fest, daß der König sich ab 18. Mai in Hertenstein verpflichtet hat, dem poli tischen Departement von jeder beabsichtigten Abreise mindestens drei Tage vorher Kenntnis zu geben. Der Bundesrat sah sich demnach zu feinem tiefsten Bedauern zur Feststellung gezwun gen, daß der König durch seine Handlungsweise das gewährte Asylrecht mißbraucht und insbe sondere sein Versprechen gebrochen

haben in Budapest diploma tische Schritte unternommen. Der italienische Gesandte hat die Erklärung abgegeben daß Italien in der Frage der Entfernung Karls aus Ungarn mit Südflavien und der Tschechoslowakei soli darisch sei. Die Regierung in Belgrad ordnete den sofortigen Abbruch des Eisenbahnverkehrs zwischen Südflavien nnd Ungarn an, mobilsierte noch in der Nacht --drei serbische Divisionen und verständigte die Ententemächte von ihren bisherigen Beschlüssen. Der Draht zwischen Belgrad und Prag spielte

unausgesetzt. Die Botschafterkonferenz hat die Vertreter der Verbündeten in Osenpest angewiesen, die ungarische Regierung aufzufordern, die Abset zung Karls kundzumachen, sich seiner Person zu versichern und ihn zum Verlassen Ungarns zu verhalten, widrigenfalls die Verbündeten jede Verantwortung für die Folgen ablehnen, die für Ungarn entstehen sollten. Doch kehren wir nun zu den Ereignissen in Ungarn zurück. Ueber den Empfang des Königs Karl in Oedenburg berichtet die Extraausgabe der „Oedenburger Zeitung

Horthy stellten sich zum Kampfe gegen die Königstruppen! Wie kam das? Obwohl ganz Ungarn monarchistisch gesinnt ist, gehen in der Lösung der Königsfrage die Auf fassungen doch auseinander. Es gibt Legitimisten, freie Königswähler, Anhänger der Wahl des Erz herzog Josef und des Reichsverwesers Horthy zum König. Zu den ersteren gehört die geistige Elite des Landes. Zu den letzteren gehören die Kal- viner. die Jugend und im gewissen Sinne die Gasse. Wenn wir die bisher' verborgene Gesin nung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.08.1919
Umfang: 8
Journalisten und Offiziere und verprügelten das Gesandtschafts- Personal und warfen es aus dem Gesandtschasts- gebäude hinaus. Amerika gegen die rumänische Begehrlichkeit. Wien, 7. Aug. Die amerikanische Regierung ist beim rumänischen Armeeoberkommando we gen Zurückziehung der den Ungarn auferlegten Waffenstillftandsbedingungen eingeschritten und hat mit der Sistierung aller Zufuhren nach Rumänien gedroht. Die ungarische Regierung stellt sich auf den Standpunkt der passiven Resi stenz

,. da sie die praktische Durchführung für gänzlich unmöglich hält; sowohl die Abmontie rung der Maschinen als auch die Wegführung ver Ernte scheitert an dem vollständigen Kohlen mangel. Auch die Jugoslawen und die Tschecho- slowaken sollen dagegen protestiert haben, daß vas gesamte Volksvermögen Ungarns den Ru mänen zufallen soll. Die beiden Nationen haben ihre Ansprüche auf eine Entschädigung durch Ungarn bei den Ententemissionen, geltend ge macht. In der Kommission der vier Generäle, die die Entente zur Durchführung

der politischen Fragen von großer Be deutung sein. t Die Wiener Presse über die Wendung in Ungarn Wien, 7. Aug. In Besprechung des Um sturzes in Ungarn schreibt die „Zeit": Es ist wohl der größte politische Umschwung aller Zei ten, der sich heute nachts in Ungarn vollzog, die Entwicklung vom Bolschewismus zur Wieder einsetzung eines Habsburgers, und das alles in knapp fünf Tagen. Wir können die Wendung der Dinge in Ungarn nur mit tieffter Betrübnis und dem Gefühle schwerster Enttäuschung aus nehmen. Bela Kun

, mit denen die Kommunisten die Arbeiter ködern wollten, wäre in Erfüllung gegangen. So. zeigt uns die neueste Wendung der Ereig nisse^ in Ungarn die Verderblichkeit der kommu nistischen Taktik.^Wenn die ungarischen Meldun gen uns lehren, auf der Hut zu sein, um nicht durch eine falsche Taktik die politischen und so zialen Errungenschaften der Revolution zu ge fährden, so lehren sie uns aber auch auf der Hut ZU sein vor der Gegenrevolution selbst, die in hundertfacher Gestalt am Werke ist, um das Pro

letariat wieder Zu unterjochen. Die „Neue Freie Presse" schreibt: Der frühere Erzherzog Josef war einer der ersten, die nach Verkündigung der Republik dieser den Treueid leisteten. Er istzjetzt an der Spitze einer von mi litärischen Kräften und von einer fremden Ar mee geschützten Macht. Aus diesem unregelmäßi gen und ungesetzlichen Zustand kann Ungarn nicht rasch genug heraus. Die Ausschreitungen von links haben die Katastrophe über Ungarn gebracht und die Ausschreitungen von rechts eine Politik

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 10.08.1919
Umfang: 6
»KMLL :: l 'S:S r Zum Äbholen K 3.—. MttZustellung in» Laut Ki.tiO L.. »eueste Morgenzeitung- trifft täglich al« frühest^ Moraenblatt in .«»nDoflämtern der westlichen Alpenländer «in und unterhüt direkten ?-1««u»l>tschen und telephonische« Nachrichtendienst mit allen Laupt- ^ ^ städten Deutschvsterreichs, Deutschlands und der Schweiz. Folge ISS Innsbruck, Sonntag, de« 10. August 1919 7. Jahrgang Englische und französische Stimmen gegen die neue Diktatur in Ungarn. Der Friede. Die politischen

Belgrad. 9. Aug. (Funchspr. des Tel.-Korr.-Bur.) LsMNen Hat das Königreich der Serben, Kroaten und Irenen und dessen Regierung in Belgrad anerkannt. m Ensche dem Königreiche das Beste und hoffe, iifft ^Beziehungen zwischen den beiden Regt Zungen IQJ Mtner freundschaftlicher gestalten werden. Die Ereignisse in Ungarn. Das Mißtrauen der Sozialdemokratie. Wien. 9. August. (Priv.) Der aus der Schweiz hier ein getroffene ungarische Sozialistenführer G a r a m a i lehnt einen Eintritt in die ungarische

Regierung ab, mit der Begründung, daß die gegenwärtigen Verhältnisse in Ungarn keine Gewähr für die Erhaltung der Errungen schaften der Oktoberevolution, vor allem für die Republik bieten. Man glaubt hier, daß die deutschösterreichische sozialdemokratische Partei ihre ungarischen Genossen in ihrem Widerstande gegen die Wiederaufrichtung der Monarchie in Ungarn bestärkt, weil sie der Meinung ist, daß ein monarchisches Ungarn von Einfluß auf die politische Konstellation in Deutschösterreich sein müsse

zufallen wird. Scharfe Kritik der Londoner Preste. KB. Berlin, 9. August. Der „Lokalanzeiger" meldet aus Rotterdam: Die Londoner Presse kritisiert die Er nennung Erzherzogs Josef zum Diktator in Ungarn in scharfer Weise. Schlechter Eindruck in Paris. KB. Berlin, 9. August. Die „Deutsche Allgemeine Zei tung" meldet aus Paris: Die neue ungarische Regie rung, die allgemein für die Reaktion des alten Re gimes gehalten wird, macht in politischen Kreisen einen sehr schlechten Eindruck. Der Oberste Rat

, da die Rumänen diese Lebensmittelwenaen aus dem Lande fort schaffen Ein Beschluß des Ministerrates. Budapest. 8. August. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Die Mit glieder der neuen Regierung hielten heute um 6 Uhr abends im Ministerpräsiöium den ersten Ministerrat ab und beschlossen, öen Erzherzog Josef als Gouverneur von Ungarn anzuerkennen, der als solcher bis zu öen Wahlen in die Nationalversammlung verbleibt und vor ihm den Amtseid abzulegen. Dieser Beschluß wurde gefaßt, damit im Lande in dieser an schwerer

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 25.10.1928
Umfang: 16
. Tatsächlich wird nicht «selten auch an noch nicht aufgehobenen Festtagen gearbeitet zum «großer Aevgernis des christlichen Volkes. Jetzt aber heißt es wieder, «wir haben zuviel Arbeitstage, deswegen die erschreckende Zahl der Arbeitslosen und darum «sei in jeder Woche ein zweiter arbeitsloser Dag notwendig. In Ungarn ist das Königtum nicht abgeschafft worden, sondern Ungarn will eine Monarchie bleiben. Deswegen heißt in Ungarn der höchste Angestellte nicht wie in einer Republik Präsident

, «sondern Reichsverweser. Diese Bezeichnung will besagen, der Reichsverweser hat die Geschicke des Landes «solange zu leiten, bis wieder ein König «kommt. Wer nun dieser König sein soll unld woher er kommen soll, darüber «sind «die Ungarn in zwei Rich tungen «gespalten. Die eine Richtung, die man die legiti- misti'sche, das heißt die streng gesetzmäßige nennt, sagt, eine ungelöste Königsfrage kann es für Ungarn gar nicht geben. Denn nach dem Rechte der «gesetzlichen Erbfolge hat auf den verstorbenen gekrönten König

gehabt haben, in solcher Weise öffentlich zu reden, obwbhl er «wissen mußte, daß er da mit in Ungarn selber auf stärksten Widerstand stoßen wird und Ungarn in «seiner heutigen Lage «die größtmögliche innere Geschlossenheit braucht. Welches dürften die Be weggründe- für das merkwürdige Auftreten des Reichs verwesers gewesen sein? Man braucht bei Beantwortung dieser Frage nicht daran zu denken, >daß es Horthy in Ungarn ebenso zu machen gedenkt, «wie es Achmed Zogu in Albanien gemacht

hat. Was im rückständigsten Balkanstaat noch möglich gewesen, ist in Ungarn denn doch unmöglich. Mehr Wahrscheinlichkeit hat ein anderer Erklärungsversuch. Ungarn betreibt trotz seiner Ver stümmelung und Schwäche eine sehr rührige und selbst- bewußte Außenpolitik. Das kann es nur deswegen tun, weil es sich durch mächtige Freunde beschützt glaubt. Un garn baut auf sein Bündnis mit Italien, ebenso baut es auf den Einfluß «der Weltblätter des Lord Rothemere. Es ist nun nicht unwahrscheinlich, daß diese wirklichen oder bloß

vermeintlichen Protektoren Ungarns den Rat gegeben haben, man möge «den starren Rechtsstand auf geben, indem sonst die ungarischen Beschwerden keine aufrechte Erledigung finden könnten. Ein König Otto auf Grund des Erbfolgerechtes fei in Ungarn schon darum eine glatte Unmöglichkeit, weil nach dem gleichen Rechte der ungarische König auf alle Länder der früheren österreichisch-ungari'schen Monarchie Anspruch hätte, was eine Bedrohung aller Nachbarstaaten Ungarns bedeuten würde. Eine Besserung der Lage Ungarns

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 6
Datum: 13.08.1919
Umfang: 6
11'SO Mk.. Halbjahr. Mk. 6 , Vierteljahr. 3'50 Mk. MiMssrWLÄ KrrRLrWdiMrrgs-MkE . 4 . 4 . ßr zufolge starker Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine fünfspaltige Zeile Uo) oder deren Raum 25 d; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Rbholftellen und Unkündigungsämtern entgegengenommen Grscheimmgstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Cirol and die Monarchie. In den letzten Tagen konnte man lesen, daß in folge der Berufung des Erzherzogs Josef zum Präsi denten von Ungarn die Wiedererrichtung der Monar chie

in Oesterreich in Frage gezogen würde. Die „N. T. St." äußern sich hiezu in Be zug auf die staatlichen Verhältnissen Tirol: Das Experiment, von welchem das angedeutete Ge rücht redet, könnten gerade wir Tiroler am wenigsten brauchen. Die neue „Monarchie Oesterreich-Ungarn" oder die „Donaukonföderation" oder wie immer das Ding heißen würde, hätte den dauernden Verlust von Südtirol zur Folge. Denn ein solches Gebilde, das mit dem Stachel des Gegensatzes zu Italien von An beginn behaftet ist, hätte nie Hoffnung

, in friedlichem Wege Südtirol von Italien herauszubekommen. Das aber ist der heißeste Herzenswunsch der Tiroler und unsere erste Zukunftshoffnung. Wir wollen jetzt ein mal Frieden haben, Frieden an der Seite des Deut schen Reiches und Frieden auch mit Italien und auf friedlichem Wege wollen wir zu unseren Rechten kom- 'men. Und darum können wir einen Zwang, der uns mt den Tschechen und Ungarn unter ein Dach zwän gen würde, nicht brauchen. Wir Deutschösterreicher würden nur die Unterdrückten

und die Ausgebeuteten sein, die für die anderen arbeiten, sparen und zahlen können. Das wollen wir nicht und wir Tiroler können das Acht wollen, schon mit Rücksicht auf Südtirol. Es ! ß notwendig, jetzt, da gelegentlich der Umwälzungen in Ungarn die vielerlei Gerüchte gleich Versuchsballons auftauchen. gleich offen und ehrlich unseren Stand punkt klarzustellen. Wühlereien gegen den Volksstaat in Deutschösterreich. Mr die Wsrrarchie-WiedsreinMßrurrg. Berlin, 11. August. Die Fäden zwischen der englischen Regierung

und Exkaiser Karl wurden durch die Herzogin von Parma, der Schwiegermutter des Exkaisers, gesponnen. Die Verhandlungen gingen da hin, daß Exkaiser Karl zunächst als König von Un garn in Budapest die Regierung übernehmen und daß dann von Budapest aus versucht werden sollte, auch in Deutschösterrelch eine monarchistische Strömung zu erzeugen und die monarchistische Personalunion zwi- !<hen Deutschösterreich und dem verkleinerten Ungarn wieder herzustellen. Damit war die österreichische und ungarische

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 05.06.1920
Umfang: 4
« Äwchlaß. N WlHM W« ©encral ßOtoenDarf. — Eine MgeW Bes iiipilen W«Me mmm in Mninrk. Pi« tag« ft» Ungarn. Sstcke» irsr AnhLngerzahl des Exkönigs Karl. — El» Thronkandidat des bayerischen ESönigs in Ungar«? — Ein Beirat ans frühere« Finanzministern. Airs Budapest meldet die Wiener „Neue Zeitung": In der königlichen Bnvg zu Ofen residiert der ReichS- verrveser Admiral Hort Hy, dem die Nationalversaurm- bmg das Prädikat ^Durchlaucht" verliehen hat. Er wird noch lange Zeit sein Amt durchzuMren

haben, da die Vestimuuwg eines Königs außerordentlichen Schwierig keiten begegnet. Die Zähl der Anhänger des ehemaligen Königs Karl hat in letzter Zeit wesentlich aügeuom- fltt n. In Ungarn fühlt man sich monarchisch, aber auch ab- zeiehm vou dem Widerstande der Entente scheint man ycht den Wunsch zu besitzeir, den früheren König oder -einen ältesten Sohn Otto mit der Regierung des Landes zu betrauen. Die in Budapest weilenden fremden Missionen haben nunmehr auch gegen eine andere Thronkandidatnr Stel lung gerwnnnen

. Der frühere König von Bayern weilt i v teil in Ungarn aus seinem Gut und da er ungarisch i v so sahen manche Leute tu ihm einen geeigneten : <h;K Die Entente nahm auffällig rasch Stellung und l .v üudete den Standpunkt mit dem HtmveiS, daß auch in Bayern an eine Wiederkehr der Wittelsbacher gedacht würde und die Entente zwar die wirtschaftliche Verstän digung der Donaustaaten wünsche, eine neue Donaumon archie aber mit aller Kraft verhindern müsse. Auch von dem Erzherzog Josef wird in Budapest als Dhron

, daß sie bei längerer Trockenheit schlecht wird. Üwei gute Ernten in Ungarn und das Land ist Wer dte Kriegsfolgen heraus. Die Politik wird in Ungarn allge mein an zweite Stelle gerückt. Die rein menschlich-wirt schaftlichen Fragen beginnen Oberhand zu gewinnen. Die ungarische Nationalversammlung gegen den Zerstiickelungsfrieden. KB. Budapest, 4. Juni. Präsident RakowSky er öffnet die Sitzung der Nationalversammlung mit einer Ansprache, rdorin er unter anderem aussührt: »Ungarn ist heute an dem höchsten Wendepunkte

drücken, ver schmelzen sich unsere Seelen, sodaß keinerlei Kabale, kei nerlei Gewalt, keinerlei Macht sie von uns trennen kann. (Rufe: Wir nehmen nicht Abschied!) Die Mitglieder des Hauses erheben sich von ihren Sitzen. Der Präsident be antragt, die Sitzung zum Zeichen des Schmerzes aufzu heben. (Zustimmung und Rufe: Es lebe Ungarn!) Die Sitzung wird hierauf geschlossen. Nächste Sitzung morgen. Die Entente lehnt jede Milderung der Schndenersatzforderungen an Deutsch- , land ab. London, 4. Juni. (Priv

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 28.09.1919
Umfang: 16
T. Wollzstte iS. für den B a i ka n Baitanifche Bnnon- ren-Grprbition A.-S. Sofia. Alle Nachrichten. Berichte sowie andere Mitteilungen sind zu schicen an die Schrifileitung des..KilpenlSnSer Bote". Baumtlrchen lrinierwntay Telephon: Boumllrchen Rr. 1. Nr. 39. Innsbruck Sonntag, den 28. September Jahrgang 19L9 Dem Mutigen gehört die Welt. Es war ein wirklich interessantes Schau spiel. das sich in den letzten Wochen in Un garn abgespielt hat. Wie die Leser noch wis sen dürsten, kam in Ungarn

noch damit, sie verweigert ja dessen Auslieferung zur Abur teilung nach Ungarn. Als aber Erzherzog Jo sef unter dem Beifall des ganzen Volkes Ruhe und Ordnung wieder herzustellen begann, als die jüdischen Schreckensmänner das Feld räumen mußten, da ging das Gezeter los. Erzherzog Josef mußte Zurücktreten und tat es auch ohneweiters. Heute rühmen sich die verräterischen Rumänen ganz offen, daß sie es waren, die ihn zu Fall brachten. Daß sie Helfershelfer genug hatten, ist selbstklar. Von Paris kam nun der Befehl

verlangten die Sozial demokraten einen ungebührlichen Einfluß in der Regierung, womöglich die Stelle eines Ministerpräsidenten, andererseits war man in Paris mit der neuen Wendung der Dinge absolut -nicht einverstanden. Auch in Paris Erlangten die vier Herren, die derzeit die Welt regieren, daß den Sozialdemokraten der überwiegende Einfluß eingeräumt werde- fü'ine Gruppe Juden und Sozialdemokraten Me nach dem Wunsche der Pariser Macht haber über Ungarn gesetzt werden, gerade wie über Oesterreich

. Deutschland, Böhmen usw. K unt Recht. Warum sollten die Ungarn es Mer haben als wir!! Eine demokratische Re gierung nach Ansicht der Pariser Weltregen ten ist nur eine solche, wo das Judentum und Sozialdemokratie die erste Geige spielen, alles übrige Volk zählt nicht in ihren Augen. Daß man in Paris Gewicht darauf legte, gerade solche Leute an der Spitze zu haben, ist be greiflich. Nur Jud und Sozialdemokrat tan zen genau nach der Freimaurerpfeife, nur Jud und Sozialdemokrat sind dazu geeignet

es weiter, bis das Volk nichts mehr zu sagen hat und der Jude alles; dann ists' erst recht. Ungarn gegen über ging man in Paris so weit, daß man er klärte, eine Regierung Friedrich werde man nicht anerkennen, mit ihr werde man sich in keine Friedensverhandlungen einlassen, da das Volk dabei nicht zu Worte komme. Ver gebens erklärte Friedrich, er wolle die Regie rung nur so lange führen, bis die Wahlen vor bei wären, die sollen entscheiden, wer in der Regierung sitzen soll und wie das Land re giert werden solle

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 17.08.1919
Umfang: 16
", Baumklrchen (Unterinnta!) Telephon: Boumktrchen Nr, i. Nr. 33. Innsbruck Sonntag, den L7. August Jahrgang MW UnertDarteter Umschwung in Ungarn Erzherzog Josef üb-ZrmrmAt die Regierung. Wenn wir als Studenten in besonders fröh licher Stimmung waren, sangen wir nicht, sei ten das alte Lied vom Doktor Eisenbart. Vor Jahrhunderten soll er draußen in Deutschland gelebt haben und ganz absonderlich gute und -ch/echte Kuren vollführt haben. Sein rich tiger Murre ist nicht mehr bekannt. Wegen sei ner

; er hat jetzt Stof). Drum mahnt er: Vertraut sich mir ein Batient, so mach er gleich sein Testament; ich schick niemand aus der Welt, ehvor er nicht sein Haus bestellt. In Wirklichkeit mag er b so arg nicht getrieben, wie das Lied von ihm erzählt, aber immerhin mag er manche Aß- und Viehkur aufgeführt und manchen o gründlich kuriert haben, daß er das Ge- umdwerden vergaß. Solch ähnliche Doktoren imd unsere Sozialdemokraten, wenn es drauf ankommt, ihre Lehre in die Tat umzusetzen. Ar haben es in Ungarn gesehen

. Da haben sie die Leute nach ihrer Art kuriert. Da mußte Ach das Heuseil her, um den armen Kröpfe rn Mann zu Kurieren. Es war ein besonderes Mck, daß der rote Doktor Eisenbart seine jur nicht vollenden konnte, sonst iväre dem Menten sicherlich der Atem ausgegangen, mn darf sich daher nicht wundern, wenn Az Ungarn von dieser Wunderkur genug «und nicht bloß von den scharlachroten Bol- Awiken oder Kommunisten, von einem Bela M und Szamuely, sondern auch von den Aern des Kommunismus oder der Aufter

. Die Bevölkerung war über diese Halbheit äußerst erbittert und fürchtete mit Grund, daß das der erste Schritt zur Wieder kehr der alten Zustände sein würde. Die Un- zusriedenheit wurde noch dadurch gesteigert, da es sich zeigte, daß die neue Regierung sich als unfähig erwies, die Ordnung im Lande wieder herzustellen und aufrecht zu erhalten und das Land vor der Willkür der Rumänen zu schützen. Die Rumänen hausten in Ungarn wie in Feindesland. Nach dem Geständnisse des rumänischen Kommandanten Maderescu konnten

die rumänischen Truppen nur da durch zum Kampfe gegen Ungarn bewogen werden, daß man ihnen reiche Beute in Aus sicht stellte, mit anderen Worten, daß man ihnen die Erlaubnis gab, zu plündern nach Herzenslust. Und so begannen die rumänischen Truppen im Lande zu hausen wie etwa die Landsknechte in alter Zeit. Ganze Herden Vieh, Rinder, Pferde und Schweine wurden im Lande zufammengetrieben, mit der Ab sicht, sie nach Rumänien zu liefern. Die Bande jeglicher Ordnung schienen sich in den Städten, namentlich

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 30.10.1921
Umfang: 12
Ge'chöklS- cmvkediunnen und Fnkerate rniaeaen. Äutzrrdem werben An»elaen von alten Annvncen^ürv» des In> und -Aus- lanäeo angenommen. 2!lle Nachrlchten. Berichte sowie an- drre INtiteilunnen find m tchiüen c n die c^chriittrttuna des „Bivrniünber Doiez Boumitrchen tUniertnn- toN, Teiepvon: Ba'imkirchen Rr. i. Jahrgang 1921 Kaiser Karl in Angara gefangen Wie ein Lauffeuer durcheilte am Samstag das Land das Gerücht, der Kaiser und die Kaiserin |!ien mit einem Flugzeug nach Ungarn geflogen Ä in Oedenburg

gelandet. Die Nachricht fand scttig Glauben, da sie zu unwahrscheinlich schien. Sie Bestätigung kam aber bald. Es war also wirk- ch so. Ueber die Fahrt wird folgendes berichtet: Schon vorigen Montag erschien der Kurier des Gersten Ostenburg auf Schloß Hertenstein und aelbete dem König, daß er sofort nach Ungarn immen solle. Die Zeit des Handelns sei yekom- M. Karl erbat sich einen Tag Bedenkzeit. Er chm dann den Vorschlag an. Es wurden rasch die ; Mgsten Vorbereitungen für die Reise ge' offen. Dienstag

auch die diplomatischen Vertreter der Klei nen Entente eingeladen wurden und die sich mit dem Schicksal des früheren Kaisers befassen. Soweit die Berichte. Wenn dieselben der Wahr heit entsprechen, wird der Kaiser in absehbare Zeit nicht in der Lage kommen, den Thron seiner Väter zu besteigen. Es ist bis zur Stunde noch vie les im Unklaren. Vor allem ist es gänzlich unklnr, was Kaiser Karl bewogen hat, Knall und Fall nach Ungarn zu reisen. Sicher ist nur soviel, daß es nicht Abenteuerlust war, daß es nicht die Sucht

war, wieder einmal den Versuch zu machen, den Thron Ungarns zu besteigen, und daß es nicht ein unüberlegter Streich war. Zweifellos mußten in Ungarn wichtige Dinge im Gange sein. Minister präsident Graf Bethlen hat erst kürzlich in einer Wählerversammlung in Fünfkirchen erklärt, die Königsfrage müsse unbedingt baldigst bereinigt werden. Sicher ist weiters soviel, daß Frankreich und England mit der Rückkehr Kaiser Karls in Wirklichkeit einverstanden waren, daß infolge dessen von der Kleinen Entente nicht viel zu fürch ten

gewesen wäre. Es ist gar kein Zweifel, daß der Protest Englands kaum ernst gemeint war; es war ja zu auffallend, daß Frankreich sich an dem- selbett gar nicht beteiligte. Es scheint in Ungarn tvieder nicht geklappt zu haben; der Mann, der die ganze Sache wieder vereitelt hat, war zweifellos Horthy. Ob es bloß die Abneigung des Calviner (Protestant) — er ist Calviner — gegen den katholischen Habsburger ist, oder andere Gründe maßgebend sind, ist nicht ganz klar. Auffallend ist folgendes: Es ist Tatsache

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