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Tiroler Post
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Seite 5 von 8
Datum: 15.08.1900
Umfang: 8
Seite 5. 15. August 1900. Nr. 65. Sie Staatskrankheit still und ungehemmt weiter am Marke des Reiches. Und es findet sich kein geschickter Operateur, der das Faule au^uschneiden und Bluterneuerung zu schaffen wüsste. Auch Herr v. K o e r b e r ist ein energie loser Quacksalber. Wohin ist unser Reich ge- rathen? Zwischen Oesterreich nnd Ungarn gibt es seit drei Jahren nur ein Rothverhältnis, keinen normalen Ausgleich mehr. Ja, Oester reich hat seit drei Jahren nicht einmal ein ver fassungsmäßig

weiter „fortgewurstelt". Und wenn der Wahl- Ausfall dann noch schlimmere Verhältnisse bringt, was allseits erwartet wird, was dann? Offen bar zerbricht man sich darüber an maßgebenden Stellen den Kopf nicht zu sehr, sonst würde dies Experiment uicht mehr erst auf die Tages ordnung gestellt werden. Denn vergeblich ist es sicher. Damit aber wird wieder viel kost bare Zeit verloren. Dabei schrotet Ungarn Oester reichs große Nothlage und Ohnmacht mit Feuer eifer aus. Jetzt sucht es sogar unsere Industrie- Produkte trotz

- st ä n d i g b e s e i t i g t; die israelitische Reli gionsgemeinde erhielt auf die Initiative des Fürstprimas eine officielle Einladung zu dem r e i n ch r i st l i ch e n F e st e. — In Budapest findet aus gleichein Anlasse eine große Katholiken-Versammlung statt. Dass der Träger der St. Stefanskrone und apostolische König von Ungarn nicht persönlich an der Jubiläums feier theilnimmt, hat allgemein enttäuscht. Die Frage, warum es zu dieser Enttäuschung ge kommen ist, wird in der „Kath. Kirchenzeitung" dahin beantwortet, dass die Einladung

hiezu in der Unrechten Art erfolgt sei. Die Einladung geschah durch Cardinal Vaßary mit Zustim mung der Regierung und im Wege des Oberst- hofmeisteramtes des Königs. Der Fürstprimas von Ungarn als legatus natus, als Geheimer Rath des apostolischen Königs von Ungarn bedarf zu der Einladung der Krone zu einer Feierlichkeit vom Geiste, Character und von Be deutung der Jnbilüumsfeier des Katholicismus in Ungarn weder der Zustimmung der unga rischen Regierung noch des Weges durch das Obersthosmeisteramt

des Königs — ihm steht direct die Thüre zum Arbeitszimmer des Monar chen offen und gerade bei der katholischen Ge sinnung des regierenden Nachfolgers des ersten apostolischen Königs von Ungarn, gerade bei dessen besonderem Wohlwollen für Cardinal Fürstprimas Vaßary würde dessen zeitgerechte, directe und mündliche Einladung der Krone zu der Jubiläumsfeier des Katholicismus — oder wie die Leisetreter sagen — der Einführung des Christenthums in Ungarn zweifelsohne das per sönliche Erscheinen des Monarchen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 26.09.1903
Umfang: 16
beschäftigt sich heute alles mit Po litik und was mit ihr zusammenhängt. Ter Rekrut wie der Reservist verfolgt den Streit zwischen der Krone und den Ungarn inbezug auf die der Lösung harrenden Militärfragen; den Fabrikant i'owohl als auch den Landwirt interessiert es hinwieder sehr lebhaft, wie sich im nächsten Jahre die Handelsbe ziehungen Oesterreichs zu Ungarn, beziehungsweise zum Auslande gestalten werden. Kurz alles beschäftigt sich heute in Oesterreich mit Politik, aber keiner kann eine günstige

Zukunft vorhersagen. Ueberall wohin man blickt, stößt man auf Zweifler, und die Antwort, die man auf dies' bezügliche Fragen bekommt, ist höchstens ein - Achselzucken. Tie gesetzgebenden Körperschaften beider Reichs hälften sind augenblicklich versammelt, aber weder hüben noch drüben dürfte in absehbarer Zeit durch sie etwas Zweckdienliches geschossen werden. Um Kommandosprache und Fahnenbilder streitet man sich heute in Ungarn und zerrt damit auch die dies seitige Neichshälfte in die Verwirrung

, während so wohl die Ungarn, als auch wir alle Ursache haben, das Haus zu bestellen, um nicht die wirtschaftliche Beute der Nachbarn zu werden. Nicht die Kom mandosprache oder Fahneubilder, oder die Frage, ob die Soldaten den Eid dem Kaiser oder aus die Versassnng schwören sollen, ist die Hauptsache, son- vor allem die Sicherung der wirtschaftlichen Eri'tenz. Jene Fragen mögen zwar sehr interessant sein, pressant sind sie sicherlich nicht und könnten daher ganz gnt auf eine Zeit verschoben werden, wo eben Zeit

hiezu vorhanden wäre. Freilich müssen wir sagen „könnten', denn dies ist und bleibt nur ein vlatonischer Wunsch. In Ungarn ist die natio nale Hitze bis zum Siedepunkt gekommen, ein „Zu rück' ist dort schwer möglich, ja sehr unwahrschein lich und kein Mensch denkt heute dort an Handels verträge. Ein seltsames Schicksal hat uns mit Un gar» in einer Weise verkettet, daß wir in unseren Lebensfragen in dessen vollständige Abhängigkeit gelangt sind. Oesterreich wird praktisch nie imstande sein, auf Ungarn

einen entscheidenden Einfluß aus üben zu können, aber Ungarn vermag in Oesterreich zu diktieren. Ungarn ist ein Land, das mit beson deren Vorrechten ausgestattet ist. die so weit reichen, laß es bereits der Krone gegenüber sich sehr unan genehm fühlbar macht. Alle Rechte der Krone hat das Volk derselben verliehen, sagen die Ungarn; -ic Krone hat ihre Macht mit dem Volke geteilt und kann diese Schenkung jederzeit zurücknehmen, Mgt man in Oesterreich. Wie schnell wäre man in. Oesterreich fertig, wenn man etwa

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 28.12.1895
Umfang: 10
des Eisenbahnwesens Oesterreichs im Gegen satze zu Ungarn gehalten. Wir erwähnen dieses Vortrage« deswegen, weil Herr Büchelen dcr zu Be ginn drs heurigen Jahres in unserem Blatte er- s^icncnen Studie: „Local oter Vollbahncn'? die Ehre erweist, in den KreiS seiner Betrachtungen hincin- zuziclien. Er svraÄ: „Wie sich auS einer jüngst in Innsbruck von einem anonymen Verfasser heraus gegebenen Broschüre „Vocal- oder Vollbahnen?' nach weisen läset, ist es Ungarn, welches den Bau von ^ Voll bahnen' — in Oesterreich

— verlangt. Dcr Verfasser, welcher, wie mir bekannt, in den letzten Jahren in Ungarn eine tiohe Stellung einnahm, die Wünsche und Absichten Ungarns kennen lernte und sich nun zum Sprachrohr und :uni Vertreter derselben hergibt, will uns glauben machen, dass die wesentlich Ungarn zuliebe gebaute Allbergbahn nicht genüge, dass vielmehr der Verkehr SüdungarnS und EroatienS mit dem Westen, mit Deutschland, der Schweiz und Italien den Bau dcr Fernbahn von Jnist nach Füssen, und den Bau

zweckdienlich erweisen. Ungarn hat gar kein Interesse an der Herstellung dieser Bahnen, daher die Tendenz dieser im ungarischen Interesse geschriebenen Broschüre nur tarin gesunden werden lann, die Fern bahn gegen die Triester Bahnverbindung auszuspielen, in Tirol HilsSvölker zum Kampfe gegen diese uns so notbwendiae, Ungarn c-.der vcrdas«t? Bahn zu wcrbcn, um die Triester Bahmrage neuerdings zu verwirren und um deren dringende Lösung abirmalS hinauszu schieben.' , ES ist doch merkwürdig, wie feinfühlig

Kriegs-) Falle die „volle' Leistungsfähigkeit dcr Hauptbahnen gefordert werden kann. Interessant ist die von Büchelen gegebene Be gleichung der Entwicklung dcS Eisenbahnnetze» in Oesterreich-Ungarn, Deutschland und in der Schweiz: Im Jahre 1867 kamen auf je 1(10 QuadM Kilometer Fläche in Oesterreich-Ungarn 1 04, in Deutschland 3 0, in der Schweiz 3 14 Kilometer und auf je 10.000 Einwohner in Oesterreich-Ungar» 176, in Deutsch land 3 91 und in der Schweiz 5 Kilometer Eisen bahnen. Von 1867—1893 wurde

das österreichisch-ungarische Bahnnetz um 22.000 Kilometer oder um rund 350 Percent vermehrt, wogegen der Zuwachs in Deutsch land nur 166 Perccnt bcträgi, trotzdem dort 2760<) Kilometer Bahnen gebaut wurden. Obwohl wir nun seit 1867 iu der Ausgestaltung des Eisenbahnnetzes doppelt so rasch als Deutschland vorgicngen, haben wir dasselbe doch noch nicht eingeholt, denn im Jahre 1893 entfielen pro 100 Quarrat Kilonieter Fläche in Oesterreich-Ungarn 4 72 KilomeUr, in Deutschland 8 2 und pro 10000 Einwohner

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 4
Datum: 23.06.1920
Umfang: 4
zu verwirklichen. Lo?lawrmokrstlkcher tzungrrkrirg gegen Angara. Die östrireichischen Sozialdemokraten sind recht sonder bare Leute. Wie bekannt beschuldtgen sie die alte österreichische Regieruvg der Urheberschaft des Weltkrieges, weil sie mit dem serbischen Nachbar nicht im guten Einvernehmen zu leben verstand und über die serbischen Schweine und Rinder gleich- sam deu Boykott verhängte, d. h. sie nicht nach Oesterreich- Ungarn heretnlleß. Und jetzt haben sie, die österreichischen Sozialdemokraten

, die sozialdemokratische internationale Ge- werkschastSzeutrale in Amsterdam veranlaßt, über Ungarn den Boykott zu verhängen, d. h. es vollständig von jedem Ver kehr mit der Außeowllt abzuschließeu, weder zur Post noch zur Bahn etwas nach Ungarn oder aus Ungarn gelangen zn lassen. ES ist das nichts anderes, als die Ei klS-uvg des Hungerkrlr^es gegen Ungarn, d'e sinnp'mäße Eineveruvg und Aowentuvg der Abspenungs- und Auehungerungsblockode. welche dle Entente unter Führung Englands über die Mtttel- ir ächte verhängt

hatte und dte Millionen von Frauen und Kindein den giausom«» Hungertod gebracht bat, auf Ungarn. Der Protest gegen dieses unmenschliche Vorgehen gegen Oesterreich und Deutschland wäre die wirksamste Waffe gegen dle Entente gewesrn, um dle Welt von der Uugerechltgketl des Versailler und St. Gerivatoer Friedens zu überzeugen ur d dessen Abänderung zu erringen. Allein die österreichische Sozialdemokratie hat sich dieser Woffc als Friedeusmtttel be geben. indem sie selber dt» gleichen Hungerkrirg gegen Ungarn

abzuschließeu. Das spätabendliche Kommuuisteublatt vom 17. d. brachte in sensationeller Aufmachung deu Inhalt eines Rundschreibens, das der sozialdemokratische Abgeordnete Tomschik au die Orts- gruppen der österreichischen Eiseubahnergewerkschaft gerichtet Ir», in dem die zur Durchführung des Boykotts gegen Ungarn geiroffeueu Bestimmungen enthalten sind. Der Boykott bedeutet in Wirklichkeit aber uichtS anderes, als -atz die Sozialisten» führ.r die Arbeiter zur Exekutive der jüdischen Rache

an dem christlichen Ungarn mitzbranche» wolle». Als Ursache wird das Todesurteil eines uugartscheu Gerichtes über einen gkwlssen Juden Levej angegeben, drr als der Führer der sozialistischen Postbeamtengewerkichaften iu Ungarn hin- gestellt wird. Der ungarische Minister des Aeußern Graf Telecky stellte demgegenüber in einem Interview fest, daß Levej nie iu deu Dieusteu der Post- oder Telearaphenver- waltung gestaudrn war und auch nicht in der Gewerkschaft sich betätigt hatte. Er war ang» klagt Wege» dreifache

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 26.01.1928
Umfang: 12
« organen ungehalten, aber von Ungarn, well bereits auf ungarischem Boden befindlich, nicht mehr ausgekiefert. Inzwischen hieß es, die Waffenfendung sei für die Aufrüstung Ungarns bestimmt. Die Nachbarn Ungarns hielten sich für bedroht. Tscheche», Rumänen und Serben drohten mit Anzeige beim Völ kerbund, weil die Sendung mit den für Ungarn geltenden Waffenbestimmungen der Friedensverträge in Widerspruch stehe. Es soll eine llntersuchungskommission nach Ungarn gesendet werde». Ungarn verbittet

sich ziemlich entschieden jede Beunruhigung. Graf Albert Apponm erklärt, daß sich Ungarn in keinerlei Verhandlungen über neue Garantien seiner Wehrlosigkeit ein lassen dürfe. Die ungarische Regierung mutz eine solche Zumutung auf das entschiedenste zurückweise». Ungarn ist inmitten von drei bis an die Zähne bewaffneten Nachbarn voll kommen entwaffnet. Alan darf die Wunden, welche durch die Wehrlosigkeit Ungarns ent standen sind, nicht fortwährend aufreitzrn. Die Eesühlswelt der Ungarn ist nicht vogel frei

. Ungarn ist mit der Erfüllung der ihm vom Frteoensvertrag auferlegten Verpflich tungen keineswegs im Rückstand. Dagegen hätten sich andere Ungarn gegenüber mit schwerer Schuly beladen. Die einseiüiae Ent waffnung Ungarns bis zur Wehrlosigkeit war im Friedensvertrag nicht als eine dauernde Maßnahme gedacht. Ungarn hätte auch m feiner verzweifelten Lage den Friedensvertrag nicht unterschrie ben. wenn dies der Fall gewesen wate. Nun schaut Ungarn die lästig gewordene Sendung von sich abzustoßen. Zunächst

wur den von Ungarn den österreichischen Bahn- behörden in St. Gotthard, dann der öster reichischen Bundesregierung die fünf Wag gons mit Waffenbestandteilen, die in St. Gotthard beanstandet wurden und dann den Gegenstand diplonratifcher Aufregungen bildeten, zur Verfügung gestellt. Oesterreich hat diese Äückübernabme nach so langer Zeit abgelehnt. Man wisse nicht, ob heute noch die gleiche Ware in den Waggons ist, oder ob sie inzwischen umgeladen wurden. Es fei nicht mehr möglich, die Identität

der Sen dung festzustellen. Kurzum, Oesterreich mag nichts mehr damit zu tun haben. Man mag neugierig sein, wie die Geschichte zu Ende kommt. Kardinalsempfang ln Angarn Letzten Donnerstag, den 19. Jänner, ist der neue Fürstprimas und Kardinal Eeredi in Ungarn eir^etroffen und am Grenzbahn hof in Großkonizsa feierlich eingeholt wor den. Als der Fürstprimas am Fenster des Salonwagens erschien, begrüßte ihn Erzher zog Josef Franz mit einer Ansprache, in der er unter anderem sagte: In der Person

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 12.05.1920
Umfang: 8
in einer Ansprache, er habe nicht das Recht, offiziell die Bedingungen des Frieden? mit der Türkei mitzuteilen, aber Griechenland verwirkliche sein Programm der nationalen Ansprüche in einem Umfange, den man sich vor ein paar Jahren nicht habe träumen lassen. Griechenland besitze jetzt alles, was nötig sei, um ein mächtiger, reicher Staat, ein Faktor des Friedens und ein Zentrum der Zivilisation im nahen Osten zu werden. Der Untergang des geschichtlichen Ungarn. Die Antwort der Entente auf die Einwendungen

, welche die ungarische Friedensdelegation gegen die grausamen Bestimmungen der Fliedensentwürfe der Entente vorgebracht hat i'nd die vom Grafen Ulbert Apponyi in so beredter Weise vertreten worden sind, wird auf die öffentliche Meinung Ungarns nieder schmetternd wirken. Man hat sich wohl in Ungarn keinem überspannten Optimismus bezüglich des dem Lande im Großen Rate beschiedenen und längst beschlossenen Schicksals hingegeben, aber man hat doch erwartet, daß es gelingen^ werde, wenigstens die schreiendsten

Ungerechtigkeiten aus dem Bertrage auszumerzen, jene Bestimmungen, deren Aufrecht- Haltung ein erträgliches Verhältnis zwischen Ungarn und seinen Nachbarn von vornherein ausschließen muß. Keine ungarische Regierung, sie möge die loyalsten Absichten gegenüber den Nachbarstaaten haben, wird imstande sein, jene irredentistischen Strömungen zu unterdrücken, welche die gewaltsame Lostrennung rein magyarischer Gegenden, wie der Insel Schütt und des linken Donauufers bis zur Eipelmündung, der Stäote Preßburg, Ko^.orn

, Laschau,Szatmar,Großwardein, Aradund Szcbadka in der dadurch in erster Reihe betroffenen Bevölke rung auslösen muß. War es vernünftig, ein neues Pulverfaß im Herzen Europas schaffen zu wollen? Und wird Ungarn, dessen öffentliche Meinung einen fo ausgeprägt nationalen Sinn hat, imstande sein, diesen Frieden, gegen den sich jede Faser deS natio- vale» EmpfiadenS sträubt, der alles eher als einen Tiroler Dolksblatt. Frieden in des Wortes wirklicher Ledeutunq dar stellt, anzuerkennen? Uagarn steht

vor schwere» Evschlüssen. Nach den Mitteilungen tber den Inhalt der Nutwort der Entente ist d«S Todesurteil, da? die Entente über Ungarn verhängt hat, mit der Anklage motiviert, daß Ungarn ein Teil jener Doppel- mooarchie »«r, deren imperialistische Politik die Verantwortung für die Entsessel«ng des Weltkrieges zu tragen hat. Es ist erstaunlich, daß die Entente nicht müde wird, diese Anklage zu wiederholen, die gewiß keinen Schimmer »on Berechtigung besitzt. Die Politik Oesterreich'Usgarvs

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 08.06.1906
Umfang: 12
. 2U«ran: Zum Abholen monatl. XI.—; vtertelj. L 8.-; ganzj. X12.—. Mit Zustellung ins Haus ta Meran uud Bozen: Monatl. X 1.20;. v»erteljZ.3.W; ganzj. L12.80.— Gesterreich-Ungarn: Mit Zusendung monatl.L1.40: viertelj.X 3.70; Hanzj .L14.8i).— Einzelne Nummer 10k. «»« »k n»« Deutschland- Monatl. L 1.80.- viertelj. X 5.30; ganzj. X 21.20. — Ausland - Monatl. L 2.10; viertelj.XS.30; ganzj. X25.20.— Anzeigenpreis -Mj ltjjkU nach Tarif. Annahmt von Aufträgen in alle» Anzeigen-Geschäften. — Erscheint

gegen die Vergewaltigungspolitik, welche Ungarn uns gegenüber bei jeder Gelegenheit ein zunehmen beliebt, protestieren dagegen, daß sei tens Ungarns einseitige Verfügungen, bezüglich der wirtschaftlichen Verhältnisse Oesterreichs zu Ungarn getroffen werden, und beglückwünschen den Prinzen Hohenlohe, daß derselbe unbeugsam diesen Standpunkt vertreten und sich« nicht dazu herge geben hat, sich dem ungarischen Diktate Au beugen. Prinz Hohenlohe wurde besiegt — geht aber dennoch Äs moralischer Sieger aus diesem Uns in frivoler Weise

, wir erblicken darin die endlich? Verwirklichung der von uns schon seit Jahren aufgestellten For derung, die. erste Etappe zu einer reinlichen Scheidung zwischen Oesterreich Und Ungarn. Tie vermeintliche Niederlage, die uns Ungarn beigebracht hat, gestaltet sich daher für uns M einem großen agrarischen Erfolg und wird für Ungarn zu einem Pyrrhussiege werden, denn die Kugel ist damit ins Rollen gekommen und toir werden dafür Sorge tragen, daß sie nicht Zum Stillstand kommt bis unser Ziel voll und ganz

erreicht ist. ! Tie ohne Verständigung , mit der österreichi schen Regierung und dem! österreichischen Parka mente erfolgte Proklamierung des ungarischen Zollgebietes und ungarischen Zolltarifs ist ein Danaergeschenk, mit welchem Dr. Alexander We- kerle und Herr Kossuth Ungarn bescherten. Tieft Herren beabsichtigen, ihrer Politik durch! eineil Scheinerfolg einen seriösen Charakter zu verleihen und dadurch ihre Position Z,u verstärken, unbe kümmert darum, ob die Ungarische Landwirtschaft

. bei diesem Experiment zugrunde geht oder nicht. Unbegreiflich ist es uns, daß die Ungarischen Agrarier diesem Spiele mit den Häitden im Schöße ruhig Ansehen und nicht voraussehen, 'daß diese neuerliche Provokation einen Kampf zwi schen uns entfachen muß, der nur mit ihrer Niederlage enden kann, da der Verlust des öster- ^ reichäschen Absatzgebietes gleichbedeutend ist mit einer agrarischen Katastrophe für Ungarn. Wir österreichischen Agrarier werden, wenn unsere Un *) Sonderabdrnck ans der „Wiener

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 05.09.1861
Umfang: 6
Ich kann daher nicht zugeben, daß blos darin, daß die Fe bruar -Verfassung Ungarn gegenüber eine ausgebreitere Ver- trettmg eingeführt hat, ein entscheidender Grund für den ungarischen Landtag lag, die Beschickung des Wiener Reichs- raths abzulehnen. Auch darin, daß in früherer Zeit ein Mißverhältniß in den Regierungsformen zwischen Ungarn und den Ländern der uichtniigarischcn Krone bestand, k.in» heute noch ein begründeter Vorwand nicht genommen wer den. an den Berathungen in Wien

nicht tbellziinehmen. Ich begreife, daß Ungarn in mehreren Beziehungen in der Regie,ungsform und der Negierungsgewalt den nicht- ungarischen Landern, wie sie heißen, ferne stand, solange Ungarn sich noch einer freien Verfassung erfreute, wahrend die übrigen Kronländer absolut regiert wurden. Ich be greife dieS; allein diese Verhältnisse sind jetzt ganz anders geworden. Dieselben Regierungsformen. wie sie in Ungarn durch 300 Jahre eingeführt waren, sind min durch die Gnade Sr. Majestät allen Ihren Landen

in Oester reich stattfand, nicht einverstanden erkläre, doch erklären muß, daß gerade Ungarn es war, was unter der Verwal tung dieses Systems entschieden gewonnen hat. (Bravo links und im Centrum.) Wenn wir heute, meine Herren, unparteiisch prüfen, wie Ungarn sich befunden hat, als es nach den Katastrophen von Temesvar, Komorn und Vilagos in die Hände der österreichischen Gewalt, der Gewalt von damals kam, und wie es war. als am 20. Oktober ein großer Theil jener Beamten, die ihre Thätigkeit

der Verwaltung, dem Lande gewidmet, zurückkehrten, ich glaube, die Bilanz würde nicht zum Nachtheile der österreichischen Regierung ausfallen. (Bravo, richtig, links.) Was. meine Herren, macht ein Land glücklich? Zweierlei, ich gebe eS zu: Formen, die seiner Freiheit entsprechen, aber auch dasjenige, was seine mate riellen Bedürfnisse befriedigt. Zch gebe zu. daß in einem Lande wie Ungarn, das durch drei Jahrhunderte und län ger „och eines constitutionellen Staatslebens sich erfreute, -der Mangel

desselben schwer empfunden werben' konnte, und schwer empfunden werden mußte; ich gebe zu, daß da her Ungarn sich schmerzlich getroffen fiihlte, als es die Frei heit, die es so lange genossen, vollständig entbehren mußte; aber demungeachtei, meine Herren, dürfen wir doch zuge stehen, daß, wenn von Seite der österreichischen Regierung auf.der. einen Seite die Freiheit unterdrückt wurde, auf der ander»!-Seite für bie materiellen Güter sehr viel, ich bekenne es, spreche es laut aus — sehr viel geschehen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 16
Datum: 08.06.1867
Umfang: 16
hatten, jedem Abwarten entgegen zu sein; und ich bin der Ansicht, daß wenn auch jetzt der Auegleichsversuch nicht gemacht wird, wir leicht in die vage kommen könnten, in fernerer Zeit denselben und dann vielleicht unter ungünstigern Auspicken vornehmen zu müssen. ES ist ganz richtig, daß den Ungarn große und wichtige Concessionen gemacht worden sind, und ich sühlt mich durchaus nicht verpflichtet, hier den Anwalt der Ungarn zu machen; allein ich habe gefunden, daß fast sämmt liche Vorredner

sich specifisch auf dem Standpunkte dies» seit« der Leitha ausgehalten haben und daß so eine Meinung platzgreift, die eine wahrhaft unparteiliche Behandlung sehr erschwert. Erlauben Sie mir daher, daß ich mich auf den neutralen Boden begebe; da zeigt fich denn, daß, wenn wir Ungarn brauchen. Ungarn uns noch weit mehr braucht und zwar vorzüglich in zweierleiHinstcht: in staalöwirthschaftlicher und politischer. Gerade das düstere Bild der Gefahren, das in staatS-, wirthfchaftlicher Beziehung als eine Konsequenz

mit Ungarn gewesen, als der gegenwärtige. Im gegenwärtigen Augen blick, wo sich dasSlaventhum in allen feinen Stämmen rührt, ist der Bestand der magyarischen Nationalität nicht unerheblich gefährdet. Dies sehen auch die Ungarn wohl ein. und wenn sie es auch nicht an die große Glocke hängen, so würde doch niemand unter ihnen die Verantwortlichkeit übernehmen, durch Ueberspannung der Anfodcrungen den Ausgleich zu verzögern oder gar zu vereiteln. Je einmüthiger und kompakter wir jedoch zu einander

und zu der Regierung stehen, um sr> kräf tiger wird unser Wort und unsere Entschließung wirken, desto rascher wird eS zu einem dauernden Ausgleich führen. (Bravo, Bravo!) Freiherr v. Wassilko: Zur Kennzeichnung meines. Standpunktes will ich bloß jenen Theil der Adresse berühren, der den Ausgleich mit Ungarn betrifft. Die Adresse glaubt hier insbesondere ausdrücken zu müssen, daß die Zweitheilung der Monarchie mit großen Be sorgnissen zu erfüllen geeignet sei in einer Zeit, wo iiberall eine straffere Centralisation

angestrebt wird. Ich gebe zu» daß die Idee der Centralisation manches Verlockende habe, allein ich bin auch überzeugt, daß ein neuerlicher Versuch, die Centralisation in Oesterreich durchzuführen, nur Von den verderblichsten Folgen für die Monarchie begleitet wäre. Weich kann daher die Zweitheilung des Reiches nicht mit jener Besorgniß er füllen , wie sie in der Adresse ausgesprochen ist; mich als Rumänen erfüllt nur die vollendete Thatsache des Ausgleiches mit Ungarn mit Besorgniß, weil es mir scheint

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 04.01.1896
Umfang: 10
Für Gm, Kittscr mid Valumud! — t Gratis-Beila«: „Sountagsblumen^, „Tiroler Landw. Blätter' und „Literarischer Anzeiger.' Erscheint jeden Mittwoch und Hurag früh. Pränumeration für Bozen halbjährig fl. 1.S0; ganzjährig fl. S.80. Zranco per Post für Oesterreich-Ungarn halbjährig fl. S.50 ganzjährig fl. ö.—; für DeuNH»' ganzjähr. M. 1i!.—; — für die übrigen Länder des Weltpostvereins ganzjähr. Ar. 1».—. — Einzelne Nummern 10 kr. — Unversiegelte Reclamationen sind portofrei. — Briefe und GeldeKrden

Das Jahr 1896 in seiner wlitischen und wirthschaftlichen Bedeutung Kir Oesterreich. Unter dem Titel: „Politiswk und wirth schaftliche Ausgaben desDZahres 1896' bespricht der Abgeordnete Dr. EbUyoch im „Linzer Volksbl.' eine Reihe hochwichtigeGöegenstände, welche in dem eben begonnenen Jahre Erledigung gelangen und dieses wichtigsten für Oesterreich seit dei werden. Es sind dieses die Wah gleich mit Ungarn, die Rev steuerkatasters, die Steu Reform. In ungemein klare: verbreitet sich der verehrte

-im Abgeordneten- Hause beschränkt bleiben, wHhrind die nichtdeutschen Abgeordneten nahezu eine Zweidrittelmajon'tät besitzen würden.' ! i Was den Ausgleich mit!Ungarn angeht, so haben wir erst kürzlich im „Tiroler Volksblatt' ein gehend über diese Frage gehandelt/und auf das unge heure Mißverhältniß zwischen den Leistungen beider Staaten hingewiesen. Wir wollw Iheute noch dem Ge sagten einige Ausführungen dt Z Abgeordneten Dr. Ebenhoch beifügen: ! „An der Gesammteinsuhr Ilnarns nimmt Oester reich von Jahr

zu Jahr in geringerem Maße Antheil. Von der Gesammtausfuhr Oest rreichs kommen nur 39 Percent nach Ungarn, d. h von 100 Gulden, die Ungarn aus seiner Ausfuhr bezie t, kommen 72 Gulden aus Oesterreich, ivährend von 1<? > Gulden, die Oesjer« . reich aus seiner Ausfuhr einmGnt, nur 39 Gulden aus Ungarn kommen. Außer dMn Beträgen, die von Oesterreich nach Ungarn fließen W die Gegenleistungen, wenn wir so sagen dürfen, weit Aerflügeln, hat Oester« reich aber überdies noch 70 vH gemeinsamen Angelegenheiten

zü mehr! Von der Bevölkerung 100 Gulden zu den zahlen. Aber noch dW Gesammtmonarchie entfallen auf Ungarn 43 3 PlWnt, von dem beider seitigen Gesammterträgnisse der fallen auf Ungarn 49 Percent, zehrungssteuern 36 Percent. Tr^ Direkten Steuern ent- von jenem der Ver- dem. werden per Kopf der Bevölkerung zu den gemeinsamen Lasten in Oester reich 2 fl. 94 kr., in Ungarn nur 1 fl. 84 kr. geleistet. Ungarn behebt vom Ertrage des Zollgefälles 30 Perc., obwohl es kaum 17 Percent -der. aus dem Auslande

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 06.02.1897
Umfang: 10
war; die Regierung sei aber bereit, im Sinne der Antrag steller mitzuwirken, sie stehe auf dem Standpunkte, den Schutz des Waldes mit den Interessen der Be völkerung zu vereinigen. — Der Antrag wurde dem volkswirthschaftlichen Ausschüsse zugewiesen. Abg. Dr. v. Grabmayr begründete sodann den in der vorhergegangenen Sitzung eingebrachten Pro testantrag gegen die von Ungarn geforderte Be seitigung des tirolischen Getreideaufschlages. Der Ausgleich einige die zersplitterten Parteien und ! Völker Oesterreichs

. Man verlange einen wirklichen Ausgleich, nicht 70 % Rechte u. 30% Pflichten für die ! Ungarn. Tirol stehe in diesem Feldzuge mit allen andern Ländern in Reih' und Glied; doch in einem Punkte stehe Tirol vereinzelt, nämlich bezüglich des Ge- treideaufschlagfondes. Aus unserer Haut sollen nun die Riemen geschnitten werden für das Bündniß. Es handle sich um eine Laune derUngarn und des halb sollen wir einen Umsturz des Landesbudgets, eine finanzielle Katastrophe erleiden. Die Ein nahme des Landes

nicht der Fall. Die - Beschwerde der Ungarn sei auch wirthschaftlich un- ; begreiflich; Ungarn habe von der Aufhebung des ! Forns keinen Vortheil, ebensowenig die ungarische Landwirthschaft. Den Vortheil hätten die Zwischen händler, die tirolischen Bäcker und Müller, die das Brot nicht schwerer machen würden. Den Getreide aufschlagsfond trage das tirolische Volk. Derselbe sei wohl theoretisch anfechtbar, aber praktisch un entbehrlich. Redner betonte die Pflicht, zu pro- testiren. Der Protest

dasselbe so schnell als möglich und mit Gewalt zu romanisiren, indem sie den Unterjochten römische Sprache, römische Sitten und Gewohn heiten aufdrängten und an gut ausgewählten Plätzen ihre ausgedienten römischen Soldaten mit deren Familien als „Kolonien" verpflanzten. Die meisten wird als Regierungs-Vertreter bei den Grundbuchs verhandlungen im Vorarlberger und Tiroler Land tage intcrveniren. Politische Rundschau. Oesterreich-Ungarn Wie man aus St. Pe tersburg meldet, wird der Gegenbesuch des Kaisers Franz

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 21.11.1940
Umfang: 4
, die nur für Taten absolut ausnahmsweisen Heldentums ge währt wird. » Roma, 2l). — In der Kirche von S. Ignazio wurde zum Gedenken an Jose Antonio Primo De Rivera ein feierlicher Gottesdienst abgehalten. Anwesend waren Vertreter der Regierung und des Gouver nätorates von Roma. Augaru tritt dem Vreierpakt bei Unterzeichnung àes Zusatzprotokoll?? in Wien äurch «Zie BevollmSchtigten von Deutschland» Italien, Japan unà Ungarn Blaue Waffe im Angriff .?,x,x, 2». — In der Nacht zu,n ),9. vom bordier,t«, leichte

dem deutschen Außenmi nister v. Ribbeatrop, dem italienischen Autzenminifter Graf Galeazzo Dans, dem japanischen Berliner Botschafter kurusu einer'-its und dem ungarischen Außenmi nister Graf Esaky aydèHHl»'eiA'MjSW. ches Protokoll des Beitrittes Un garns zu dem am 27. sMember IStv zwischen Deutschland, Italien und Japan abgeschlossenen O x è i e r p a t l nntexzeich- net. ' Das Protokoll tautet folgendermaßen: „Die Regierung von Deytschlanld» Ita lien und Japan àerfèits und He Regie rung von Ungarn

anderseits bestimmen durch ihre BevollmäDigten: Art. l — Ungarn tritt dem zu Berlin am 27. S^tember stSO zwischen Ztalieri Deutschlaud und Za^in abgeschlossener, Dreierpakt bei. A r t. 2 — Was den Artikel 4 des Drei- erpaktes über die durch technische köm- Ntissionen gemeinsam zu entfaltende Tä tigkeit betrifft, so wenden ungarische Ver treter Mesmos ^ßeMen ' .wMeja,' so oft Angèlegenhelteu zur Behandlung '.kom- men. weW die Interessen Ungarns be- rKhren/ ' ' A,rt. Z — Der Wortlaut des Dreierpak- tcs

wird als Anhang d»efem Protokoll D. keschlossen. Das Protokoll rvird in deut scher. ìtolienischer. japanischer pnì> unga- raschen Sprache ausgefertigt un^ 'De.r Wortlaut gilt als nuMWch. Es tritt am Tage des Abschlusses in Kraft.' Bor der Unterzeichnung richtete Reichs außenminister o. Ribbentrop einen Herz lichen Gruß an die Ungarn, wobei er be tonte, daß Ungarn als erstes Land den Wunsch ausgesprochen hat, dem Dreier- pfikt beizutreten. Deutschland und Italien haben diesen Wunsch mit Freude erfüllt. Weitere

aus der Menschheit lastet, eine Grenze zu zie hen, und um der Welt sobald als möglich einen dauerhaften und gerechten Frieden zu schenken. Die Großmächte känip/en à hie Aufrichtung einer neuen O .chMNg, die Mstande ist. d>n Fortschritt der Potter in den, ihnen gebührenden Lebensraum zu fördern und ihren Wahlstynd ö.' heben- Ungarn DNrde dnrch die schändlichen Friedensverträge zu Boden geworfen zwei Jahrzehnte lang wandte es sich UNI Hilfe an lene Mstchte, die, vom gleichen Schicksal und von der gleichen Unbill

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 25.10.1921
Umfang: 8
, den Eisenbahnverkehr mit Ungarn zeitweise einzustcl, len. Das hiesige Heeresministerium hat einen ein gehenden Aufmarschplan ausgearbeitet, der dann zur Durchführung kommen soll, wenn die Ungarn sich anschicken, gegen die österreichische Grenze vor zudringen. « » « Die Stärke des ungarischen Heeres. Belgrad, 23. Oktober. In Offizierskreisen oersichert man. daß die Ungarn schon seit 1. Okto ber Truppen einberufen hätten. Schon damals wurden die Jahrgänge 1895 und 189k einberufen. Kurze Zeit darauf wurde

die Rekrutierung der Jahrgänge 1897 bis 1991 angeordnet. Die Trup pen wurden an die jugoslavische Grenze geworfen und mit tadelloser Artillerie versehen. Das sei ein Zeichen, daß Ungarn über die Intentionen Karls schon auf dem Laufenden war. Wie die österreichischen Behörden auf oertrau lichem Wege in Erfahrung brachten, kann Un- l garn auch nach erfolgter formeller Durchführung der ihm durch den Friedensvertrag auferlegten Bedingungen ganz bedeutende Kräfte ins Feld stellen. Die Nationalarmee zählt

bezüglich Heeresstärke und Organi- vur auf dem Papier Rechnung getragen. Die Schweizer einhellig gegen eine Rückkehr König Karls. Bern. 24. Oktober. Die Schweizer Zeitungen stellen einmütig fest, daß diesmal sich das ganze schweizerische Volk gegen die Rückkehr Karl in die Cckweü auflehnen würde. Ne ersten Urteile. Aus den Wiener Sonntagsblättern. Dl» „Reichspost': Was sich gestern ereignet hat, wurde für kurz rder long doch einmal erwartet. Ungarn ist seiner Verfassung nach Königreich und die unga

eingetreten ist. Ministerpräsident Graf Vethlen hat erst letzten Sonntag in seiner bekannten Fünftirch- «e^ Rede darauf hingewiesen, daß schon die Verpflich tung Ungarn» zum Vertrag von Trianon die pragmati Ich« Sapjion tn dem dort ausgesprochen«, ReHtsgrund- satz der Unteilbarkeit und llntrennbarkeit der bisher Habsburgischen Länder endige. Der erklärte Wille der ungarischen politischen Fakto ren und die von König Karl in der Proklamation vom 2. April bezeugte Rechtsauffassung begrenzen das dies malige

Erscheinen König Karls w Ungarn noch Narer wie sein erstes als eine reinungarische Angele genheit. Niemand I st bedroht, in keines Nach bars Verfassung ist an eine Einmischung zu denken.' Ruhiger als die andern, die ihr schlechtes Gewissen drücken mag. kann Oesterreich dem Lauf der Dinge fol gen. Auch die glühendsten Republikaner werden dabei nicht vergessen können, daß es auch in Ungarn um das Recht der freien Selbstbestimmung eine» Volkes geht, jenes Recht, dessen hundertfache Verge waltigung

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 27.03.1919
Umfang: 8
Anzeigen. billigst nach Tarif. Jedes solide Annoncen-Büro nimmt Anfträge entgegen. gilt als Abonnements-Verpflichtung. Ar 7l Ionnerstag, 27. Wärz Z.9IV S7.Iahrg. Sieg des Bolschewismus in ^ Ungarn Vor Jahrhunderten, wo die türkischen . Heeressäulen. der Janitscharen über die Donau in Ungarn eingedrungen waren, schreckte der Alarmruf durch Europa: Die Türken vor Wien! Vor den Mauern Wiens kam es zu Entscheidungsschlachten und die abendländische Kultur siegte über den Halb mond. In eine ähnliche Lage

scheint Eu ropa jetzt zu kommen, wo aus Ungarn ge meldet wird, daß dort eine neue Kommuni stische Negierung sich gebildet und den An schluß Ungarns an das bolschewistische Ruß land beschlossen hat. Zu dieser überraschen den Meldung, der letzten Tage möchten wir vorausschiäien, daß bei der bekannten diplo matischen Schlauheit der Magyaren eine ge wisse Vorsicht geboten erscheint. Der „An- - schluß' Ungarns an' die russischen Bol sche inen' könnte auch nur ein schlaues Schreck mittel der Ungarn

gegen die Entente'sein, um für Ungarn möglichst viel zu retten. Dies vorausgeschickt, lassen wir die ungarischen Nachrichten sprechen: / Die Diktatur des P r o l e ta ri a ts wurde in Budapest nach der Demission des Präsidenten Karolyi und seiner Regie rung proklamiert. Die sozialistische und die Kommunistenpartei haben sich vereinigt. Die Diktatur — so sagt ein offizielles Tele gramm — wird vom. Arbeiter-. Soldaten- und Bauernrat ausgeübt. Um die Herrschaft des Proletariats zu sichern und den Impe rialismus

zu bekämpfen, wurde eine volle Allianz der Waffen und der Herzen mit der russischen Republik geschlossen. . Nach , der Demission des Ministeriums hat derArbei- terrat eine neue provisorische Regierung ge bildet, deren Mitglieder i>en Namen „Volks kommissäre' führen. Sie setzt sich folgender maßen zusammen: Garbay, Präsident,- Bela Kuhn. Aeußeres.- Poganyi, Krieg: Barga. Finanzen,- Böhm. Sozialisie- rung. Die Regierung hat den Belagerungs zustand über Budapest und ganz Ungarn verhängt. Der neue

Volkskommissär sür Ernährung hat in seiner Antrittsrede er klärt, daß Ungarn sich wegen der Absicht der Entente, Siebenbürgen den Rumänen und die Slowakei den Tschechen zu geben, mit Rußland alliiert habe und durch Flieger der russischen Regierung mitgeteilt hat, daß sich Ungarn gegen die Entente unter den Schutz der russischen Bolschewiki-Truppen gestellt habe: In Budapest sind Plakate angeschla gen, die zur Ruhe auffordern. Die Stadt ist ruhig.- das Tragen von Waffen ist bei Strafe von fünf Iahren

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 16.04.1896
Umfang: 4
Nr. 87. „Lozner Z«itung (Südtiroler Tagblatt'). Donnerstag, den 16. April 1896. Jer Ausgleich. Dcr Ausgleich zwischen Oesterreich und Ungarn, um den sich zur Zeit einmal wieder die Sorgen der beiderseitigen Staatsmänner drehe», ist lediglich ein wirtschaftlicher. Der erste große politische oder staatsrechtliche Ausgleich ist 1867 „skr ewige Zeiten' durch die Selbständigmachuug Ungarns in allen inneren Fragen geschlossen worden, dcr nächste solcher Art, der es auch in allen anderen Fragen

„für ewige Zeiten' selbständig wachen wird, steht zwar seit Jahren auf der Ta gesordnung dcr verschiedenen Parteien, aber noch nicht aus jener dcr Regierungen. Dafür sind die Dinge vorerst noch nichl reif. Der wirtschaftliche Ausgleich nun, dcr jetzt zum dritten Mal auf zehn Jahre, nämlich n'ir die Zeit von 1898—1908, gctroffcn werden soll, besteht auö zwei H.iupt- theilen. Dcr erste Theil betrifft die Festsetzung der Quote, zu welcher Ungarn und Oesterreich zu den gemcinsamcn Aus gaben für daö Heer

und die auswärtige Vertretung, beizu tragen haben: dcr andere Theil betrifft die Erneuerung oder Aufhebung dcr Zoll- und HandelSgcmcinschast. Während der zu Ende gehenden AuSglcichspcriode halte Ungarn für die Mili'tärgrenze vorweg 2 Prozent zu tragen; für den Nest war es bei dem Verhältnisse vom Jahr 1868 und 1878 geblieben: Ungarn zahlte hievon 3V, Oesterreich 70 Prozenl, so daß vom gesamten gemeinschaftlichen Budget Oesterreich 68, 6 Prozent, Ungarn 31, 4 Prozent bestritt. Im Jahre 1867 mochte

die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Ungarns sich zu derjenigen Oesterreichs in der That nickt we sentlich über dem Verhältnis von 3 zn 7 bewegt haben, seit her ist aber Ungarn, theilweise auf Unkosten Oesterreichs wirthschaftlich derartig erstarkt, daß das alte Verhältnis durchaus nicht mehr zutrifft. Der Geschäftsgang bn Feststellung des QuotenausgleichS ist dcr, daß die beiderseitigen Parlamente aus ihrer Miltc eine Anzahl Abgeordnete wählen, welche dort und hier zur „Ouvtendepmation' zusammentreten

Qnotendeputation übersandt. Es ist lange kein Geheimnis mehr, daß die österreichische Quoten- deputation das Verhältnis von 1867 nicht länger gelten lassen will, vielmehr vorschlägt, daß nach Leistung des PräcipuumS von 2 Prozent für die Militärgrenze Ungarn von den ver bleibenden 98 Prozent der gemeinsamen Ausgaben 42 Prozent trage und Oesterreich 58. Auf Prozente von der Gesamtsumme umgerechnet, würde demnach künftig Ungarn 43,16, Oesterreich 56,84 Prozent zu tragen haben. Dieser Vorschlag dcr

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 28.02.1896
Umfang: 4
Nr. 4S. „Lozner Zeitung (Südtiroler Tagblatt)' Freitag, den 23. Febr. 1396 Oesterreich und Ungarn. Immer schärfer treten die Gegensätze zwischen Oesterreich und Ungarn bei Anlaß der SluSgleichSvcrhandlungen hervor. Wenn man auch aus die Brandreden Dr. LuegerS im nieder- österreichischrn Landtage, wo er die heftigsten Angrisse argen das „verjudcte Magyarentum' richtet, und auf die Gegen rede!!, welche die Pesler Zeitungen in gleichem Tone bringen, nicht allzugroßes Gewicht legt, so steht

doch unzweifelhaft fest, daß diesmal der Ausgleich zwischen den beiden Reichs- hälften viel schwerer durchzuführen ist, als die frühern Male. Den Hauptstreit in den Verhandlungen bildet die Höhe deS Beitrages, den jede Hälfte an die gemeinsamen Kosten zn tragen hat. Vi« jetzt hatte Ungarn dreißig Prozent daran -bezahlt, Oesterreich siebzig. Und doch sind beide Hälften un- ge'ähr gleich groß. Dabei übt Ungarn einen ungl> ich größeren Einfluß auf die allgemeine Politik de« Kaiserstaate« au» als Oesterreich

; wenn beide Neichthälsten je verschiedener Meinung sind, so seht Ungarn seinen Willen regelmäßig durch. Die östliche Reichshälfte hat nämlich den großen Vortheil vor der westlichen voraus, daß sie einheitlicher verwaltet w.rt, al« diese. In Ungarn bilden die Magyaren ungefähr die Hälfte der Bevölkerung und diese Hälfte btherscht die übrigen Nationalitäten. In der westlichen Hälfte, in Oesterreich, sollen wir Deutsche die nämliche vorherrschende Stellung einnehme!!, wir sind aber unter uns zerrissen

die Polen Meister. Aber alle diese Nationaliäten sind min entschlossen, den Ungarn nicht mehr so günstige Bedin gungen zu stellen. Sie verlangen von Ungarn mehr als dreißig Prozent und stützten sich hiebei auf folgende Er wägung : Vor dreißig Jahren war Ungar» fast noch reiner Ackerbaustaat, der alle industriellen Bedürfnisse auö Oesterreich bezog. Die östliche Hälste hatte also weniger Geld als die westliche und eS war recht und billig, daß sie an die gemein samen Kosten weniger zahlte. Nun abei

ist Ungarn selbst ein Industriestaat geworden, hat sich wirtschastlich ungemein ent wickelt und eS ist darum uur am Platze, daß eö gleichviel oder doch annähernd soviel zahle, wie Oesterreich. Diese Ansicht kam nicht nur in unserem RcichSrathe, sondern vor allem auch schon in den Landtagen zur Sprache. Und zu diesem Zwecke forderten die Landtage die rechtzeitige Kündigung des Zoll- und Handelobündniss.s und der Reichsrath unterstützte einstimmig diese For derung. Damit ist Oesterreich den Ungarn

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Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 10
Datum: 20.09.1899
Umfang: 10
Z811 Giovanini Domin ik, aus Trient, S3 Jahre alt, Erdarbeiter, gestorben am 17. August 1896 in Csik-Szent-Mihalh in Ungarn. Glass Mila, geboren am 2. November 1897. in Fiume, Tochter deS Mathias Glass aus Trieft und der Annita TreoeS. Glatzl Marie, aus Unterwaldbauern, 82 Jahre alt. gestorben am 10.August 1896 inLeka (Ungarn). Goia. Marius, aus Trieft und zuständig nach Görz. Sohn des Josef Goia und der Maria Eldsich, gestorben am 17. Juli 1896 in Fiume. Gi,ja Cesira. geboren am 3. November

1897 in Fiume, Tochter des Josef Goja aus Trieft und der Marie Elersig. Golub Josef, geboren am 11. October 189K in Kozla (Ungarn), Sohn des Tarl Golnb aus Trieft und der Anna Hanke. Gottnik Anna, aus Tr est, 21 Jahre alt, Tochter des Anton Gottnik und der Theresia Ban, gestorben am 4. April 1897 in Soroksar in Ungarn. Gonska Josef, aus Prag, Kl Jahre alt, Gas- bcamter. gestorben am' IK. Dezember 1894 in Bor deaux (Frankreich). Gönczy Stefan, aus Laibach, 29 Jahre alt, Schlffsmaschinist, Sohn

des Lndwig Gönczy und der Marie Tribuc, verehelicht mit Maria Boi6 am 6. Juni 1897 in Raab. ^ Götz JneS Natalic, geboren am 18. De cember 1897 in Fiume, Tochter des Josef Götz aus Hrnetiv in Croatien nnd zuständig nach Böhmen und der Antonia Roois. Graf Anna, geboren am 8. Jänner 1897 zu Salgo-Tarjan in Ungarn, Tochter des Aegydius Graf aind der Marie Sneff, gestorben am 8. März 1897 zu Salgo-Tarjan. Graf Marie, geboren am 8. Jänner 1897 zu Salgo-Tarjan in Ungarn, Tochter des Aegydius Graf und der Marie

Sneff, gestorben am 10. März 1897 zu Salgo-Tarjan. Gras Felix, aus Wien, so Jahre alt, Koch, Sohn des Josef Gras, gestorben in Marseille in Frankreich am 14. Jänner 1893. Gregoröi«5 Josefa, geboren am II. Jänner 1897 in Fmme, Tochter des Martin Gregoreio und der Marie Bojc. Groszmann Friedrich Norbert Wilhelm, aus Benthen (Theresiengrube) in Schlesien, .Sohn des Wilhelm Groszmann und der Thekla Benda, ver ehelicht mit Marie Elisabeth Fankini am 23. No vember 189S in Jglohntta in Ungarn. Gröger

Johann, geboren am S. December 1896 in Budapest, Sohn des Florian Gröger aus Trieft und der Anna Schreil. Gröger Florian, aus Trieft, 35 Jahre alt, Südsrüchtenhändler, Sohn des Johann Gröger, Post beamter ,n Trieft, und der Anna Scarponi, ver ehelicht mit Anna Schreil am 6. Februar 1896 in Budapest. Gruber Theresia Franziska, aus Oedenburg und zuständig nach Spanberg, 14 Monate alt, Tochter des Lorenz Gruber und der Theresia Horvath, ge storben am 23. September 1896 in Oedenburg in Ungarn. Gualtiero

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 31.08.1861
Umfang: 6
auch im Lande jenseits der Lcitha ic. sind die Hauptnwmeiite, die dein Ausschuß bei Abfassung der Adresse vorschwebten. Von der Aermittluiig zur Wie- dcranknüpsüng des abgerisseutii Fadens der »«niet- Handlung mit Ungarn glaubte der Ausschuß, daß sie besser der Negiernng überlassen bleibe. Smolka erinnert, an das Verfahren des Reichs tages von den Jahren lö-iö.49, der eine ungarische Deputation nicht empfangen wollte. Vielleicht hätte damals eine Verständigung erzielt werden können. Die gegenwärtige

der eingeschlagene Weg ein ver derblicher, auf dem Ungarn nie befriedigt, die großen Fragen des Reiches nie befriedigend gelöst werden können. Darum möge die Antwort auf die Adresse reiflichst erwogen werden. Die ministerielle Mittheilung erscheint ihm durch aus, auch dem Wesen nach nicht als kaiserliche An sprache. Das Ministerium, nicht aber der Kaiser, hat dariu seine ungarische Politik einwickelt und so gar ei« Programm aufgestellt. Der Name des Kai sers, der im konstitutionellen Staate nie unrecht thun

kann, hätte nicht herbeigezogen werden sollen. (Bravo.) Nur die Minister stnd für «lies verantwortlich. Wäre dem nicht so, man müßte an der konstitutionellen Ge sinnung des Ministerllims zweifeln. Bevor der Redner auf eiiic Kritik der Regiernngs- mittheilung eingeht, wiederholt er den Anssprnch, daß der engere Reichsrath Ungarn gegenüber nicht kom petent sei, nnd daß seine Beifallsälißernngen der un garischen Politik der Regierung keine Krästignng zu geben vermögen. Der Redner anerkennt

das über allen Zweifel er habene Recht des Monarchen zur Auflösung des un garischen Landtages, spricht aber gegen die ministe rielle Motivirung dieses Aktes, daß nemlich die mate riellen Interessen in Ungarn in Fvlge des landtägli- chen Gebarens gelitten haben. Der Behauptung, daß Komitate ihre Autonomie mißbraucht hätten, kann der Redner nicht widersprechen; dieser Mißbrauch sei jedoch nur Folge einer Begriffsverwirrnng nnd halber Maßnahmen gewesen. Der Vorbehalt, daß Finanz- nnd Heerwesen der gemeinsamen

Behandlung anheim fallen müßteu, erscheint dem Redner zu groß und dem positiven uugarischeu Staatsrecht zuwiderlaufend, wie er durch Gesetzcitate zu beweise« sucht. Dieser Vorbehalt gefährde alle den Ungarn belassenen Rechte; die neneu Vcrfassnngsgrundgcsctze hätten im Einklang mit den ungarischen Rechten abgefaßt werden müssen. (Bravo.) Die Behauptung, daß Ungarn durch die Revolu tion seine ursprünglichen Rechte verwirkt habe, sei die schwächste Partie der Negiernngsiniitheiluiig. Das Verhältniß

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 29.04.1905
Umfang: 8
„Brixener Chronik/' 29. Npril 1905. Seite 2. Nr. 51. Samstag, die Pragmatische Sanktion seien Ungarn und die Erbländer unteilbar unter die Habsburgische Dynastie vereinigt. Die Unabhängigkeit, Freiheit und Verfassung Ungarns sei durch die Pragmatlsche Sanktion gewährleistet; nur gegen auswärtige Gefahren müssen beide (Ungarn und die Erbländer) solidarisch auftreten. Noch 1791 sei unter Leopold II. ein Fundamentalgesetz erlassen worden „über die Unabhängigkeit des ungarischen Reiches

', dessen Artikel 10 besage: Ungarn sei mit seinen Nebenländern ein freies, unabhängiges Königreich, d. h. keinem anderen Volk unterworfen, sondern im Besitz eigener Regierungsform und Verfassung; es müsse daher auch nach den eigenen Gesetzen regiert werden, nicht nach der Norm anderer Provinzen. In diesem Gesetzartikel sei das politische Kredo des ungarischen Volkes niedergelegt. Das sei die juridische Grundlage der Beziehungen zwischen Ungarn und der habsburgischen Dynastie. Die ungarische Rechtsgeschichte

sei durchaus originell; es sei gewissermaßen „naturgeschichtlich' unmöglich, ein solches Volkswesen und Staats gebilde mit einem anderen zu verschmelzen, ja auch nur die ungarische königliche Würde mit einer anderen monarchischen Würde zu verschmelzen. In der einen physischen Person des Monarchen, der zugleich Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn ist, seien zwei juridische Persönlich keiten und trotz dieser Union sei das ungarische

KönigreichnichtmindereineunabhängigeJnstitntion, als wenn es verschiedene Personen wären, welche die beiden Kronen tragen. Unter den Prärogativen des Königs von Ungarn finden sich solche, welche er als Kaiser von Oesterreich nicht besitze. Der König von Ungarn habe ohne Einschränkung das Recht, mit fremden Staaten Verträge abzuschließen, wozu eS in Oesterreich der verfassungsmäßigen Zu stimmung des Reichsrats bedarf. Die ungarische Verfassung kennt keinen Z 14 wie die öster reichische. So sei der Inhalt des ungarischen (politischen) Volkslebens ganz Original; sowohl

juridisch wie geschichtlich und naturgeschichtlich könne eS nur als unabhängiges Volk, als selbst ständiger Staat bestehen. Es könne höchstens vielleicht vernichtet werden; die Geschichte zeige aber, daß es ein zähes Leben besitze. Zum Schlüsse besprach Graf Apponyi noch die Nationalitätenfrage in Ungarn, bezüglich deren er keine Schwierigkeiten fürchte; denn auch hiefür hätte Ungarn eine tausendjährige Tradition. Es werde allerdings künstlich (?) Unzufriedenheit und der Geist der Auflehnung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 28.07.1905
Umfang: 16
einführt, Rechnung ge tragen, doch konnte dieses Gesetz infolge der allgemeinen politischen Wirren bisher nicht dem Parlament zur Beschlußfassung vorgelcgt werden. Ter Minister hofft, daß dies nunmehr bald möglich sein werde und gab der Ansicht Ausdruck, daß diese Frage nicht im Verordnungswege, sondern, falls sich die politischen Verhältnisse nicht bessern und die Vorlage des neuen Wehrgesetzcs verzögert würde, durch ein Nachtragsgesetz gelöst werden müßte. Die Kerren Ungarn treiben es immer

unverschämter, wenn dies überhaupt möglich ist. Koss uth schreibt in der umstürzlerischen Zeitung „Budapest", die Nation habe nun einmal die militärischen Fragen ausgervor'en. Diese müßten unbedingt ihre Lösung finden ohne Rücksicht auf den Standpunkt der Krone. — Wie schon bereits mitgeteilt, hat die Umsturzpartei in Ungarn die städtischen Ver- Wallungen zu Steuerverweigerungen verleitet. Viele Bezirke und Städte gehen auch in diesem Sinne vor. weshalb der ungarische Ministerpräsident Fejervary

nichts anderes als eine Aufforderung zur Revolution. Der Kitt zwischen Oesterreich Ungarn löst sich immer mehr und mehr. Unsere Landwirte würden beim Zerfall nicht zu Schaden kommen. Anarchillevtäligkeit. Ter italienische Konsul (Vertreter einer Regierung im Aus lande) in New-Jork (Nordamerika) hat die Regierung telegraphisch verständigt, daß ein Anarchist nach Europa gereist ist und beauftragt sein soll, König Viktor Em anu el zu ermorden. Ein zweiter trachte dem Präsidenten Loubet von Frankreich nach dem Leben

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