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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 17.05.1902
Umfang: 12
ist die des ungarischen Aus gleichs. Wenn nun einmal das Budget erledigt ist, so hat das Abgeordnetenhaus bewiesen, daß es wieder gesund ist, und Herr Dr. v. Körber hat, keine Aus rede mehr> um vielleicht einmal zu sagen, mit diesem Parlament lasse sich nichts machen. Wir glauben auch, daß das Abgeordnetenhaus hauptsächlich aus diesem Grunde eine rasche Erledigung der Beratung des Staatshaushaltes anstrebt und Herrn Körber alles bewilligt, damit er ja keine Ausrede habe und in seinen Unterhandlungen mit Ungarn

nicht im ge ringsten gestört werde. Wir sind wirklich neugierig, was aus diesen end losen Verhandlungen unserer Regierung mit Ungarn schließlich herauskommen wird. Wir dürfen unsere Hoffnungen nicht allzuhoch spannen, damit uns eine etwaige Enttäuschung nicht gar zu hart trifft. Es müßte wahrlich fast gar nicht mehr mit natürlichen Dingen zugehen, sollten wir wirklich bei diesen Ver handlungen unser Recht erreichen können. Wie gesagt, es ist unmöglich, schon heute auch nur annähernd sich darüber zu äußern

, wie die Würfel in dieser Frage fallen werden. So sehr man auch nach irgend einem Anhaltpunkte zu deren Beurteilung suchen mag, überall stößt man auf Zweideutigkeiten, die die Sache nur noch verwickelter machen. Letzthin ver nahmen wir von höchster Stelle die Worte, daß ein Ausgleich mit Ungarn zwar erwünscht, aber nicht unbedingt nötig sei. Nicht lange ist es aber her, daß Dr. v. Körber entschieden erklärte: „Die Grundlagen, auf welchen das Verhältnis zwischen den beiden Reichshälsten aufgebaut sei, dürften

nicht ins Wan ken geraten.' Das heißt: Die Regierung will den Ausgleich mit Ungarn unter allen Umständen zu stande bringen. Die erste Aeußerung ist freilich jünger und von maßgebenderer Stelle als die letztere, so daß' also noch immer eine Hoffnung vorhanden ist, daß wir wenigstens diesmal nicht der unterliegende Teil sein werden. Diese Hoffnung er scheint noch berechtigter, da auch unser Parlament in dieser Frage fest und entschlossen hinter Dr. v. Körber stehen soll, der in letzter Zeit hierin

etwas energischer geworden zu sein scheint. Stehen soll, sagen wir, denn wissen können wir es nicht, weil schon so manche Abgeordnete oft tapfer in Worten, aber nicht tapfer in der Tat gewesen sind; weil es so manche Volksvertreter gibt, die sich nach dem in den oberen Regionen herrschenden Winde richten. Deshalb dürfen wir nur hoffen, daß das Parlament und die Regierung diesmal den Ungarn gegenüber unbeugsam bleiben werden. Wenn Oesterreich will, so wird es auch bei den Verhandlungen mit Ungarn sein Recht

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 29.01.1902
Umfang: 6
-Bu reaus in Wien. Annoncen sind im vor hinein zu bezahle». Manuskripte werden nicht zurückgesendet. Mit 52 Unterhaltung«-Beilagen, 52 humoristischen Beilagen und 26 Modebeilagen. Nr. SS Schriftleitung: Kornplatz. Mittwoch, den 29. Jänner 1S0Ä. Fernsvrechstelle: Nr. 68. KÄ. Jahrg. Me HandelsbezichungenOestemichs WZeutschen Reiche nnd ^Ungarn. In einem äußerst instruktiven Vortrage hat Ab geordneter Dr. Chiari die große Bedeutung des Jahres 1903 für die europäischen Staaten und ins besondere

für Oesterreich-Ungarn eingehend erörtert und seine Ausführungen mit einem reichen statisti schen Materials belegt. Im Jahre 1903 laufen bekanntlich die Handels verträge Oesterreich-Ungarn» mit folgenden Staaten ab : Belgien, Bulgarien, Deutschland, Italien, Ruß. land und der Schweiz; die Handelsverträge mit den Vereinigten Staaten Nordamerikas, mit Frankreich, England, den Niederlanden, Rumänien, Schweden, der Türkei sind auf unbestimmte Zeit mit einjähri ger Kündigung, jener mit Japan im Jahre 1897

auf 12 Jahre geschlossen. Mit allen diesen Staaten besteht die Meistbegünstigungsklausel; diesbezüglich lvicS Abgeordneter Dr. Chiari als insbesonders wichtig auf den Meistbegünstigungsvertrag Deutsch lands mit Frankreich hin, welcher im vielbesproche nen Z 11 des Frankfurter Friedensvertragrs festge stellt wurde und insbesondere bei. dem Bestreben nach einer Zolleinigung zwischen dem Teutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn sehr in.Berücksichtig ung zu ziehen ist. Was das Verhältnis Oesterreichs zu Ungarn

betrifft, erörterte der Vortragende zu nächst die Szell'sche Formel und gab dann eine ge schichtliche Uebersicht des handelspolitischen Verhält nisses beider Staaten. Auf Grund der Statistik wies Abgeordneter Dr. Chiari nach, daß Oesterreich- Ungarn zu den handelsstatistisch aktiven Ländern gehört. Was die Ausfuhr und Einfuhr betrifft, äußerte sich Abgeordneter Dr. Chiari in folgender Weise: Daß die Art der Produkte, welche vorwiegend zur Aussuhr kommen, namentlich für uns in Oester reich besondere

Bedeutung hat, hat seine Begründ ung darin, daß bei den Handelsverträgen in der Monarchie immer zwei entgegengesetzte Ansichten sich geltend, machen, nämlich jene des industriell ent wickelten CisleithanienS und des auf die Ausfuhr seiner Naturprodukte angewiesenen Ungarn. Ungarn war früher selbstverständlich gegen jeden Schutzzoll auf österreichische Jndustrieartikel, da es nur land- wirthschaftttche Produkte ausführen konnte und keine Industrie hatte. Schon bei den Verhandlungen 1868 traten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 06.08.1903
Umfang: 8
. Man hätschelte die Magyaren, die, so -Age sie nicht von den Juden beherrscht waren, ja MZ angenehme, zum Teile ja recht ritterliche Nach- An waren. Sie ließen leben unti lebten selbst. Aikr entarteten die „Edlinge des Volkes' in sehr Ämllichem Maße, als sie die Errungenschaften der 'Wichen Kultur kennen lernten. Sie wurden ötnußmenschen, lebten nur mehr ihrem Vergnügen, andere für sich arbeiten und — denken. Ersteres -äßten die Armen des Landes und die in Ungarn Essigen slavischen Volksgenossen besorgen

, das Me ^ ^s Denken — besorgten die Juden. Schmeicheleien liehen die Ungarn seit je sehr ? Hr Ohr. Wer kann aber das Schmeicheln ^lr als der Jude, wenn er dadurch hofft, Vorteile Erringen? Erklommen die Slaven durch ihre '^vcicheikunst diesseits die Staatsbeamtenkarrieren, ^ es heute nach 30 Jahren ihres Eindringens ^ m den Zentralämtern des Reiches bedenklich ' so brachte es jüdische Schmeichelei dazu, ungarische Volk samt seinem ehrver- ^en Adel zum Sklaven der Judenherrschaft ge- ^ wurde. Land, ist heute daran

, seinen bankerott anzusagen. Der Land- und ^ größten Teile dem ungarischen Lf. ^ ^ ^ef den Juden verschuldet, so man- ^ seinen: Gut nur mehr den ^Ärft^- Revenue, die ihm sein Hausjude das tatsächliche Erträgnis in die ^ ^'den fließt, die für den Magnaten »arbeiten-. Das Handwerk ist auf . angelangt, den unsere deutschen ^ st.r ^ traurigsten Epochen noch nicht ^it ^ haben und was sich in Ungarn Jn- eine Gründerspekulation er- die schon lange alle Geldkreise ^ lene Summen fürchten lassen, die sie Unternehmungen

wird. Straßenaufläufe und Straßenskändale bilden seit Jahren in Budapest eine ständige Einrichtung. Nie hatte man die Courage, die außer Rand und Band gelangte politische Bewegung beherrschen zu wollen, nur wenn sich. die durch die Ausbeutungs sucht von Juden bis zur Verzweiflung getriebenen Landarbeiter und Industrie-Bevölkerung ihrer Blut sauger erwehren wollten, dann schoß die Flinte stets mit unverschämter Sicherheit und hieb der Säbel jede Volkserhebung nieder. Daß man in Ungarn die österreichischen Truppen

haßt, so daß die ungarischen Chauvinisten und Verräter an der österreichisch-ungarischen Monarchie ein begeistertes Echo mit ihrer Forderung nach nationaler Gliederung des Heeres in Ungarn finden, ist begreiflich, m u ß t e n doch die deutsch en und slavische »Regimenter daz »die nen, das Tyrann enjo ch zu schützen, das die Juden dem schönen Ungarland und seinen Völkern auferlegt.hatte. In Ungarn bewahrheitet sich das Mahnwort: „Die Sünden der Väter rächen sich an den Kindern.' Vor über 30 Jahren

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 27.03.1919
Umfang: 8
Anzeigen. billigst nach Tarif. Jedes solide Annoncen-Büro nimmt Anfträge entgegen. gilt als Abonnements-Verpflichtung. Ar 7l Ionnerstag, 27. Wärz Z.9IV S7.Iahrg. Sieg des Bolschewismus in ^ Ungarn Vor Jahrhunderten, wo die türkischen . Heeressäulen. der Janitscharen über die Donau in Ungarn eingedrungen waren, schreckte der Alarmruf durch Europa: Die Türken vor Wien! Vor den Mauern Wiens kam es zu Entscheidungsschlachten und die abendländische Kultur siegte über den Halb mond. In eine ähnliche Lage

scheint Eu ropa jetzt zu kommen, wo aus Ungarn ge meldet wird, daß dort eine neue Kommuni stische Negierung sich gebildet und den An schluß Ungarns an das bolschewistische Ruß land beschlossen hat. Zu dieser überraschen den Meldung, der letzten Tage möchten wir vorausschiäien, daß bei der bekannten diplo matischen Schlauheit der Magyaren eine ge wisse Vorsicht geboten erscheint. Der „An- - schluß' Ungarns an' die russischen Bol sche inen' könnte auch nur ein schlaues Schreck mittel der Ungarn

gegen die Entente'sein, um für Ungarn möglichst viel zu retten. Dies vorausgeschickt, lassen wir die ungarischen Nachrichten sprechen: / Die Diktatur des P r o l e ta ri a ts wurde in Budapest nach der Demission des Präsidenten Karolyi und seiner Regie rung proklamiert. Die sozialistische und die Kommunistenpartei haben sich vereinigt. Die Diktatur — so sagt ein offizielles Tele gramm — wird vom. Arbeiter-. Soldaten- und Bauernrat ausgeübt. Um die Herrschaft des Proletariats zu sichern und den Impe rialismus

zu bekämpfen, wurde eine volle Allianz der Waffen und der Herzen mit der russischen Republik geschlossen. . Nach , der Demission des Ministeriums hat derArbei- terrat eine neue provisorische Regierung ge bildet, deren Mitglieder i>en Namen „Volks kommissäre' führen. Sie setzt sich folgender maßen zusammen: Garbay, Präsident,- Bela Kuhn. Aeußeres.- Poganyi, Krieg: Barga. Finanzen,- Böhm. Sozialisie- rung. Die Regierung hat den Belagerungs zustand über Budapest und ganz Ungarn verhängt. Der neue

Volkskommissär sür Ernährung hat in seiner Antrittsrede er klärt, daß Ungarn sich wegen der Absicht der Entente, Siebenbürgen den Rumänen und die Slowakei den Tschechen zu geben, mit Rußland alliiert habe und durch Flieger der russischen Regierung mitgeteilt hat, daß sich Ungarn gegen die Entente unter den Schutz der russischen Bolschewiki-Truppen gestellt habe: In Budapest sind Plakate angeschla gen, die zur Ruhe auffordern. Die Stadt ist ruhig.- das Tragen von Waffen ist bei Strafe von fünf Iahren

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 28.11.1900
Umfang: 8
, daß die diessei tige Neichshälfte aus diesen „Erleichterungen' da ja Cisleithanien gegenüber Ungarn als Konsumgebiet zu betrachten ist. kaum einen besonderen Nutzen ziehen wird, so sind auch die Befürchtungen bis heute nicht verstummt, daß wir wegen dieser „Gleichberechtigung' unseren mit Aufwendung von bedeutenden Mitteln erreichten Tiefstand in der Ausbreit ung von Thierseuchen nicht lange werden weiter erhalten können und daß Oesterreich bei diesem Kapitel des Ausgleiches die ganze Zeche wird bezahlen

müssen. Und thatsächlich scheinen diese „Pessimisten' im Rechte zu sein, denn durch diesen Aus gleich wird die Anwendung des Thierseuchen gesetzes den österreichischen Behörden nicht nur nicht sehr erschwert, sondern in manchen Punkten sogar verhindert, da jene rühmlich hervorgehobenen „Erleichterungen' einzig und allein den Ungarn zu Gute kommen. Einige Punkte aus den Ausgleichsbestim mungen genügen, um den Vortheil der Un garn bei dieser „Gleichberechtigung' darzu thun: 1. Die Anordnung

von Beschränkungen oder Verboten im gegenseitigen Viehverkehre wird von den betreffenden Ministerien, in Kroatien von dem Banus veranlaßt; Ungarn darf von unseren LandesbehSrden nicht ge sperrt werden, und zwar mit Rücksicht auf die „Gleichzeitigkeit und Gleichmäßigkeit' der Maßregeln (Motivenbericht des Ministeriums des Innern zur Ausgleichsvorlage). Dasselbe Motiv, welches den einzelnen österreichischen Provinzen viel näher liegen würde, als gegen über Ungarn, kommt im Inlands nicht zur Anwendung

. Bei uns wird eine Provinz von der andern nicht durch das Ministerium, fon dern durch die betreffende Landesregierung abgesperrt, was zur Folge hat, daß sehr oft sie Einfuhr von Vieh aus einer Provinz in eine andere verboten und nach einer anderen erlaubt ist. 2. Die Verbote gegen Ungarn treffen nur die durch das ungarische Ministerium ausge wiesenen, verseuchten Ortschaften mit idealen, nicht namentlich ausgewiesenen Nachbarort schaften, in Oesterreich werden von den Lan desbehörden gegenseitig beliebige, ganze

, nicht verseuchte Sprengel, ja halbe Provinzen und noch mehr gegen die Einfuhr gesperrt. Ungarn ist im Sinne des Thierseuchengesetzes Ausland und doch muß es dank des Ausgleiches viel besser behandelt werden, als die eigenen Pro vinzen Oesterreichs. Ungarisches Vieh hat also bei uns das Recht des freien Verkehres und darf, soferne es aus seuchensreien Gemeinden stammt und gesund am Bestimmungsorte anlangt, nicht anders behandelt werden, als das Vieh des eigenen Staates, d. h. es wird so angesehen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 07.06.1902
Umfang: 12
des Ge setzes, zwei Drittel der Börsenleitung, welche nicht der Landwirtschaft angehören, kurienweise zu wählen sind. — Die Hauptangelegenheit aber, welche Politiker und Bürger gleich intensiv beschäftigt, ist die immer noch in Schwebe stehende Frage des Ausgleiches mit Ungarn. Daß die im Zuge befindlichen Verhand lungen mit den teuern Brüdern jenseits der Leitha in Betreff des Ausgleichs und der Erstellung eines neuen autonomen Zolltarifes an einem kritischen Punkte angelangt sind, zeigen

uns u. a. auch die Worte, welche Ministerpräsident Dr. v. Körber dieser Angelegenheit am 30. v. M. im Herrenhause wid mete. Wie aus dieser Rede, welche wir in unserer Montag-Nummer ausführlich brachten, hervorgeht, scheint sich die Regierung mit dem Gedanken der wirtschaftlichen Scheidung von Ungarn, falls dieses auf seinem unnachgiebigen Standpunkte weiter be harren und den gerechten Wünschen der österreichi schen Bevölkerung im neuen Ausgleich nicht entspre chen sollte, bereits vertraut gemacht

und wahren Patrioten demissionieren mußte. Gerade die wichtigsten Punkte in der Regelung des Verhältnisses zwischen Oesterreich und Ungarn sind derzeit noch strittig. Es sind dies: 1. Die Grundzüge des Zoll- und Handelsbünd nisses zwischen beiden Staaten, sowie alle damit zu sammenhängenden Fragen, namentlich einige Steuer fragen, Tariffragen der Verkehrsunternehmungen u. f. w. 2. Einige wichtige Positionen des autonomen Zolltarifes für die Vertragsverhandlungen mit dem gemeinsamen Zollausland

. In den das Zoll- und Handelsbündnis zwischen Oesterreich und Ungarn betreffenden Fragen harren noch der Erledigung: Die Regelung der Rentensteuer, des Ueberweisungsverfahrens, der Besteuerung der Kommissionslager; die Abschaffung der ungarischen Transportsteuer und der ungarischerseits einzelnen einheimischen Unternehmungen gewährten geheimen Tarifbegünstigungen (Refaktien) ; die Veterinärmaß regeln auf österreichischer Seite gegen die Einschlep pung von Tierseuchen aus Ungarn. Eine wesentliche

Meinungsverschiedenheit besteht auch hinsichtlich der Dauer des erneuerten Zoll- und Handelsbündnisses. Im autonomen Zolltarif liegt die Verschiedenheit der Auffassungen hauptsächlich darin, daß sich Un garn gegen Schutzzölle auf Ganzfabrikate in vielen Positionen ablehnend verhält, dagegen Schutzzölle auf bisher zollfreie Rohstoffe in einem Ausmaße verlangt, welches Oesterreich nicht bewilligen kann, ohne die eigene Industrie empfindlich zu schädigen. Ungarn verlangt Schutzzölle «mf Roheisen, Schaf wolle, Baumwolle, Hanf

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 12
Datum: 07.11.1900
Umfang: 12
hin auf die Kundgebung des JndustrielleutagcS in Angelegenheit dcS Ausgleiches mit Ungarn, welche hinlänglich beweise, welche Stim mung selbst in den auSgleichsreundlichsten Kreisen herrsche. Wenn es, sagt das genannte Blatt, eine Versammlung in Oesterreich gibt, wo die wirtschaft liche Gemeinschaft beider Staaten überzeugte Vertreter und Anhänger findet, so ist es die Versammlung der Industriellen. Trotzdem befindet sich in ihren Be schlüssen eine Stelle, welche besagt, dass, wenn beiden neuerlich einzuleitenden

werden, wenn er sie gewisser maßen mit einer eclatanten Niederlage in einem Änteressin-Conflicte mit Ungarn einleiten würde, und eine Preiögebung wesentlicher Interessen Oesterreichs in der bosnischen Eisenbahnsrage müsste eine Reihe von Parteien, die heute entschlossen sind, die wirt schaftliche Politik des CabiuetS zu unterstützen, in eine entschieden oppositionelle Stellung drängen. Den gleichen Standpunkt vertreten die „Deutsche Zeitung' und die „Reichswehr', welch letztere nament lich auf die hohe strategische

Bedeutung einer Verbin dung Bosniens mit Dalmatien hinweist und es be streitet, dass Ungarn durch die Eisenbahnverbindung Spalato—Sarajewo zu Schaden käme. Vielmehr würde Fiume sehr gewinnen; leiden würde höchstens Budapest, aber Budapest sei nicht Ungarn. Aber selbst wenn wirklich eine theilweise Ablenkung des Handels von Fiume nach Trieft stattfinden würde, müsste man wohl nach dem Gesetze fragen, welches vorschriebe, dass drr bosnisch-hercegovinische Handel ganz oder zum größten Theile über Ungarn

unbedingt gehen muss. Die österreichische ReichShälste habe doch wohl auch ebensolchen Anspruch auf den Handel der Reichölande wie Ungarn. Die „Arbeiter-Zeitnng' erinnert daran, dass die Occupation seimrzeit daniit begründet wurde, dass Dalmatien ein Hinterland erhalten solle. Heute aber gravitiere das ganze bosnische Verkehrsnetz nach Un garn, ja man möchte drüben, dass der bosnische Ver kehr in alle Ewigkeit über Ungarn geführt würde. Das Blatt besorgt, dass auch diesmal Ungarn seinen Wille

:: durchsetzen werde. Die neue Demüthigung, die Oesterreich hier erfahren soll, würde aber jene Verbitterung in der Bevölkerung verstärken, die endlich zur Trennung der beiden ReichShälften führen müsste. Was das bedeute, mögen sich die Ungarn vor Augen halten. Nur dann, wenn Ungarn die Wirkungen der Trennung am eigenen Leibe verspürt habe, könne man hoffen, ein aaf paritätischer Grundlage ruhendes Ver hältnis mit Ungarn herzustellen. Ohne Krieg werde es keinen gesunden Frieden mit Ungarn geben

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 14.12.1899
Umfang: 8
N-. 2LS !'ojmer ^ellung^ fSüdtirole? Tllg^a Donnerstag. dm 14 Dezember 189i) sumiert und bezahlt, zweitens aber steckt erst «och die österreichische Regierung eine Ver brauchsabgabe für Zucker ein. Dadurch werde Ungarn geschädigt. Wenn ein anderer Staat, zum Beispiel Deutschlard nach Ungarn Zucker exportiert, dann erhebe man ja eben einen Zoll, der auch der ungarischen Reichshälfte zugute kommt, vom österreichischen Zucker aber habe Ungarn nichts. Infolge dessen wurde daS Abkommen getroffen

, daß ein Theil des Ertrages der Verzehrungs- und Verbrauchs steuern und Abgaben von Oesterreich an Un garn überwiesen werde, und umgekehrt wieder für Produkte, die in Ungarn produzirt und besteuert und nach Oesterreich eingeführt wer den, Ungarn einen gewissen Theil der Steuer an Oesterreich überweist. Dieses Ueberwei sungsgesetz ist aber natürlich stark zu Gunsten Ungarns gemacht, denn alle die Artikel, um die es sich handelt, werden zumeist in Oester reich produzirt und eingeführt, zum weuigsten Theile

aber umgekehrt. Dieses Ueberweisungs» gesetz schafft den Ungarn so große Vortheile, daß es sogar die Regierung Badeni. welche leichtsinnig, was Ungarn nur wollte, dem selben auch zugestand, für nöthig fand, das Ueberweisungspesetz mit der Quote in eine gewisse Verbindung zu bringen und zu sagen: wir können diese Üeberweisung nicht annehmen, wenn nicht wenigstens eine Kompensation für Oesterreich durch die Erhöhung der ungari schen Quote zugestanden wird. Nun hängt daS Ueberweisungsgesetz in der Luft

. Die Ungarn schreien jetzt schon, daß ihnen das Werthvollste am ganzen Ausgleiche, das Ueberweisungsgesetz am End? entschlüpfen könnte. Das Ueberweisungsgesetz ist ja einer der Haupttheile der ganzen Beute, die Un garn mit diesem Ausgleiche davonträgt. Nun wurde Ministerpräsident v. Szell im ungari schen Abgeordnetenhause wegen des Ueber- weisungsgesetzes interpelliert und gab dabei folgende Antwort: Oesterreich hat mit Un garn einen Vertrag geschlossen, laut welchem der zwischen Badeni und Banffy

vereinbarte von Thun und Szell dann angenommene Ausgleich beiderseits acceptiert wird. Ungarn habe seinerseits die Ausgleichsgesetze parla mentarisch erledigt. Wenn Oesterreich das Ueberweisungsgesetz nicht bis Ende Dezember annimmt, dann werde sich Ungarn selber helfen, und zwar, indem es nicht etwa Zoll schranken aufrichtet, sondern indem es die Vortheile des übrigen Ansgleiches, die es mit Hilfe des § 14 erhalten hat, behält und sich die Ueberweisung selber verschafft. Es wird nämlich kein Stück Zacker

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 14.05.1903
Umfang: 8
schaftliche Verhältnis zu Ungarn — der sog. Aus gleich — soll wieder auf ein Dezennium festgelegt und im Zusammenhang damit der autonome Zoll« tarif, der die Grundlage für abzuschließende Hau delsverträge mit den auswärtigen Staaten bilden wird, aufgestellt werden. Bereits 1897 hatte Graf Baden! — unseligen Andenkens — die Punktationen mit den Ungarn vereinbart. Sie wurden von den Deutschen teils aus wirtschaftlichen, teils aus poli tischen Gründen mit aller Entschiedenheit bekämpft und infolge

der Obstruktion der Deutschen konnten jene Vereinbarungen gar nicht zur parlamentarischen Verhandlung gelangen, so daß ein bis zum Jahre 1903 währendes Provisorium außerparlamentarisch vereinbart werden mußte, laut welchem mit Aus nahme der Aenderungen — Reparation der indirekten Steuereingänge, der Aufhebung des sog. Malver» kehrS und der Erhöhung der Zuckersteuer — so ziem lich alles beim alten blieb. Das Ministerium Körber hat den Faden der Verhandlungen mit den Ungarn wieder aufgenommen und das Ergebnis

derselben war leider nur — der Badenische Ausgleich in neuer, sehr wenig verbesserter Auflage. Die Vieheinsuhr von Ungarn soll wenigstens etwas strengeren veterinärpolizeilichen Vorschriften unterworfen werden und der Tiroler Getreideauf- fchlag, welchen Badeni den Ungarn geliefert hatte, blieb im neuen Pakte unberührt. Der Staat ist da durch vorläufig der Verpflichtung enthoben, das Land Tirol für den Ausfall von jährlich 1 Million Kronen durch Zuweisung anderer Einnahmen zu entschädigen. Die Erhöhung

Ausgaben (z. B. für die Militärauslagen) wurde nicht gesunden, so daß wic alljährlich das bedauerliche Schauspiel haben werden, daß die Krone als Schiedsrichter zwischen Oesterreich und Ungarn auftreten und den Ouotcnschlüssel von Jahr zu Jahr festsetzen muß. Was ist das für ein Freundschaftsbündnis, wenn die beiden Freunde sich nicht einmal verständigen können, in welchem Maß stabe jeder von beiden zu den Kosten des gemeinsamen Haushaltes beisteuern soll? Vom staatspolitischen Standpunkte aus sei

es wohl keine Frage, ob der Ausgleich abgeschlossen werden solle oder nicht, da Oesterreich und Ungarn als großes, mächtiges und einheitliches Ganzes bei dem Abschlüsse der Handelsverträge ganz anders be urteilt werden würde, als zwei kleinere Staaten. Es sei kein Zweifel, daß man, wenn ein Ausgleich mög lich wäre, bessere Verträge erzielen würde — es sei aber die Frage, ob die Vorteile die Nachteile überwiegen. Man möge nur die Interessen Tirols, namentlich des tirolischen Weinbaues bedenken

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 24.10.1921
Umfang: 4
hauptschrislleitung; Meran, Postgasse 4, (Fernsprecher 384 und 5)ciuptgeschäslgsteIIe Fernsprecher 276). Schriftleitung und Geschäftsstelle Bozen. Obstmarkt 6 (Fernsprecher 370) — Drahlanschrist: Landeszeitung Meran Italienisches Postsparkassen»Konto Triest 11/133. Oesterreichisches Postsparkassen-Konto l 11.77b. Münchner Postscheck-Konto 28.104 Nummer 240 Montag, den 24. Oktober 1921 2.Zahrgang Der neue karlistenputsch in Ungarn Aus Ungarn kommen bedenkliche Nachrichten. Schon seit geraumer Zeit mußte

man, daß die ungar. Lvgitimisten eine fieberhafte Tätigkeit entfalten, um den Boden für eine Nück» kehr des Exkönigs nach Ungarn vorzubereiten. Hand in Hand mit diesen Vorarbeiten in Ungarn, die durch die Entwicklung der Lage iin Burgenlande gefördert und beschleunigt'wurden, ging eine starke monarchistische Propaganda In den österreichi schen Bundesländern. Die karlistischen Agenten arbeiteten allerorts mit Hochdruck. Jedermann war davon überzeugt, daß in Bälde irgendeine Explosion erfolgen

würde. Nun ist die Bombe geplatzt: Karl von Habsburg ist — diesmal per Flugzeug — in Oedenburg eingetroffen, um den zu Ostern d. I. mißglückten Versuch, mit Frankreichs Erlaubnis König von Ungarn zu spielen, zu wiederholen. Ms zur Stunde läßt sich ein sicheres Urteil darWer, ob und welches Unheil die Bombe angerichtet hat, nicht gewinnen. Die vorliegenden Nachrichten sind zu unklar und Widerspruchs» voll. Ist die Lustreise Karls nach Westungarn nur eine Wie» derholung seines unüberlegten, voreilig unternommenen

der ganzen Grenze gegen Oester reich finden bereits Kämpfe statt. Seit gestern abends ist jeder verkehr zwischen Oesterreich und Ungarn unterbrochen. Man neigt zu der Annahme, daß Exkönig Karl im Einverständnis mit Frankreich handelt. Frankreich soll die Pläne des Exkönigs auf Wiedervereinigung Oesterreichs mit Ungarn unterstützen, wofür Oefterrälch eine deutschfeindliche Politik elnzuhalten ge zwungen sein wird. Die österreichisch-ungarische Armee soll nach Wiedervereinigung der beiden Länder

. Aeber die Reife Karls aus der Schweiz werden folgende Einzelheiten bekannt: Der Ex könig ist in einem Flugzeug der „Aslra-Gescllschast', die den Flugdienst Genf—München besorgt, nach Ungarn gekommen. Am Mittwoch kamen der Exkönig und Iitta nach Genf und mieteten ein Flugzeug für einen Flug nach München. Dieses Flugzeug würde von einem ungarischen Piloten geführt, der einfach, statt ln München zu landen, längs der Donau nach Ungarn welterflog. Das Flugzeug landete ln der Nähe von Oedenburg beim Gute

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Der Bote für Tirol
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Seite 8 von 8
Datum: 21.09.1899
Umfang: 8
1820 alt, gestorben am «. September I8SK in Hunfalu in Ungarn. Kozel Rosina, geboren am 20. September 189k in Halaszi, Tochler des Josef Kozel aus CsaS- zlau und der Susi Szirak. Krainc Guido, geboren am 19. Februar I39S in Venedig, Sohn des Anton Krainc und der Anna Briscik. Krajncz Anton, geboren am 26. März 1897 in Sarisap in Ungarn. Sohn des Jgnaz Kraincz aus Tolmein und ker Gertrud Jereb. Kral Anton, aus Zbudow, 33 Jahre alt, Schneider, Sohn des Mathias Kral, getraut mit Magdalena Dahinden

am 14. Jänner 1893 in Paris. Kratky Josef, geboren am 19. Juni 1897 in Budapest, Sohn des Anton Kratky aus Klobuk und der Jostfine Bauer Kraus, am 27. März 189K in Budapest, todt geborene Tochter d»s Emanuel Kraus aus Trieft und der Adelheid Deutsch. Kraus Katharina, geboren am 27. Mälz I3SK in Budapest, Tochter des Emanuel Kraus aus Trieft und der Adelheid Deutsch. Krausz Marie, aus Innsbruck, so Jahre alt, Tochter des Johann Stettner, gestorben am 2K Juli I39K in Felka in Ungarn. Krainer Marie

, auS Trifail, 5 Jahre alt, Tochter des Jakob Kreincr und der Katharina Kolsek, gestorben am 11. Mai 189« in Livazeny in Ungarn. Krejüi Valburga, geboren am 13. November 1895 in Nemtibanya-Felep in Ungarn, Tochter des Mathias Krejöi und der Katharina Maesnik. Kren Aloisia Marie, aus Görz, 31 Jahre alt, Näherin, Tochter des Johann Kren und der Katha rina Flamio, verehelicht mit Giusto Capudi am 28. November 1895 in Fiume. Krisöiak Jnes Marie geboren am 30. Sep tember 189« in Fiume, Tochter der Virginia

Krisöiak aus Störte (Se2ana). Kristoviv Alois Josef, geboren am 8. März 1897 in Fiume, Sohn des Jakob Kristoviö aus St. Barbara und zuständig nach Pettan und der Antonia Todesco. Kromer Aloisia. aus Wien, 70 Jahre alt, Tochter des Anton Kronier, gestorben am 3. Jänner 1894 in Paris. Krusii-s Lidia, geboren am 10. Jänner 189K in Tokod in Ungarn, Tochter des Johann Krusics aus Laibach und der Lidia Czcrna. Kubik Emanuel, aus Cernov in Böhmen, 29 Jahre alt, Schneider, verehelicht mit Bozna Maria Lebne

am 7. Juni 1893 in Caen (Frankreich). Labek Franz viäv Schlager Franz Ladie Franciska, geboren am 17. September 1897 in Fiume, Tochter des Ferdinand Ladio ans Adelsberg und der Marie Morelj. La na Ma ie. ans Castel di Trento, 83 Jahre alt, Tochter des Fortnnat Malignoni und der Mafsenza Lana, gestorben am 27. Jänner 1898 in Bagna- cavallo in Italien. Lancssarics Peter, uus Laibach, 57 Jahre alt, Schuster, Sohn des Johann Lancsarics, gestorben am 17. Juni 189« in Tapsony in Ungarn. Landa Katharina

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 08.10.1903
Umfang: 8
Nr. 229 „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Donnerstag, den 8. Oktober 1903. gegen die intransigenten Tschechen bei uns dasselbe Chaos erzeugen, das die Nachgiebigkeit der unga rischen Regierung gegen die Kossuthianer in Ungarn zustande gebracht hat. Darum wäre es vielleicht besser, wenn statt der Parole: „Los von Ungarn!' das Losungswort: „Ordnung unserer inneren An gelegenheiten!' ausgegeben würde. So lange wir dem Ex-ler-Zustande in Ungarn nur den §14 ent gegenzustellen

haben, sind wir nicht stärker als die Ungarn: wir müssen aber und werden immer den Ungarn gegenüber den kürzeren ziehen, wenn Un garn wieder geordnete parlamentarische Zustände bekommt und bei uns die Anwendung des Z 14 die Regel, eine ordentliche, gesetzgeberische Tätigkeit des Parlaments nnr die Ausnahme bleibt. „Was bcn Ungarn in nationaler Hinsicht eingeräumt wird, taun unS Tschechen auf die Dauer nicht versagt wer den.' so ertönt es aus dem tschechischen Lager und darnm erfreuen sich die überspanntesten ungarischen

Forderungen der Sympathien und der Unterstützung der Tschechen. Und daß die Tschechen zum Lohne da für noch von der österreichischen Regierung auf alle Weis? begünstigt nnd in ihrem Größenwahn be- stärlt werden, darin liegt sür unsere Reichshälfte eine weit größere Gefahr als in dem zweiteiligen Chaos in Ungarn. Wohl dauert die Verwirrung in Ungarn schon beiläufig ein halbes Jahr, allein die Duldung der tschechischen staatsrechtlichen Bestrebungen, ja ihre Förderung von oben her. die Unterminierung

der Verfassung und die heimliche Unterstützung aller separatistischen Bestrebungen in Oesterreich durch die Regierung dauert schon Jahrzehnte und darum ist Oesterreich heute mehr geschwächt als Ungarn selbst in ieinem heutigen Er-ler- und regiernngs- losen Auslande. So lange die aknte Krise in Un garn dauert, denkt in Ungarn kein vernünftiger Politiker an Ansgleichsverhandlnngen mit Oester reich: trachten wir deshalb lieber nach der Konsolidierung der inneren Verhält nisse. damit wir im entscheidenden Augen

blicke nicht infolge unserer inneren Zersah- renheit den Ungarn gegenüber machtlos sind. Wie immer die Krise in Ungarn ihre Lösung sinden mag. die ganze politische Situation dürfte dann in Ungarn wenigstens znm Teile eine von Grund aus geänderte sein, nnd damit muß dann auch die ganze Ausgleichsfrage in ein neues Licht treten. Ein füh rendes Mitglied der ungarischen Opposition soll sich über den Ausgleich mit unserer Neichshälste solgen- dermaßen geäußert haben: „Unser Verhältnis zu Oesterreich muß

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 08.10.1903
Umfang: 8
- ictiastliche Trennung von Ungarn als etwas Unab wendbares hinzustellen oder mit aller Entschieden best zu fordern. In solchen Fragen nur der Stimme Scr Leidenschaft Gehör zu geben, sei verhängnisvoll, hier müsse vielmehr alle politische Leidenschaft ichweigen und nur die nüchterne Erwägung der tat- lächlichen Verhältnisse, die Rücksicht auf die wirt- ichastliche Lage ausschlaggebend bleiben. Ganz gut! aber wenn nicht die geringste Aussicht ist. mit dem Partner ein vernünftiges Wort sprechen und sachlich

verhandeln zu können, was dann? Ganz Ungarn ist nun einmal von einem Taumel erfaßt, daß auch mit den Besonnensten kein ruhiges Ver handeln möglich ist. Was sagt Fürst Bisinarck in seinen „Gedanken und Erinnerungen' über Un garn? „Wenn in Ungarn stets die besonnenere poli tische Erwägung den Ausschlag gäbe, so würde diese tapfere und unabhängige Nation sich darüber klar bleiben, daß sie als Insel in dem weiten Meere sla vischer Bevölkerungen sich bei ihrer verhältnismäßig geringen Ziffer

nur durch Anlehnung an das deut sche Element in Oesterreich uud in Deutschland sicher stellen kann. Aber die Kofsuth'fche Episode und die Unterdrückung der reichstreuen deutschen Elemente in Ungarn selbst und andere Syinptome zeigten, daß in kritischen Momenten das Selbstvertrauen des ungarischen Husaren und Advokaten stärker ist als die politische Berechnung und die Selbstbeherr schung.' Bismarcks politischer Scharfsinn wurde durch die gegenwärtigen Zustände in Ungarn glän zend bestätigt. Von politischer

Berechnung und Selbstbeherrschung ist fast bei keinem ungarischen Politiker mehr eine Spur zu finden, alle gebärden sich, als könnte Ungarn es mit der ganzen Well auf einmal aufnehmen. Zu gleicher Zeit herrschen aber in, Lande geradezu anarchische Zustände. Tas muß sich schwer rächen, Ungarn wird seinen na- tionalen Rausch teuer genug bezahlen müssen, die Ernüchterung kann nicht ausbleiben und mit der Ernüchterung wird der Katzenjammer sich einstel len. Je länger das Chaos anhält, desto schwieriger muß

es werden, wieder .Ordnung herzustellen nnd desto empsindlicher müssen sich die Folgen der heil- losen Verwirrung geltend machen, insbesondere auch auf wirtschaftlichem Gebiete, und diese Folgen ver scheucht kein Bramarbasieren. Schon beinahe ein halbes Jahr wird in Ungarn ohne einen gesetzlich bewilligten Staatsooranschlag gewirtschaftet, die Steuerverweigerung wird immer allgemeiner, die ganze Staatsverwaltung wird zerrüttet, der ganzen Bevölkerung bemächtigt sich eine leidenschaftliche Aufregung, die alles Augenmaß

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 01.04.1921
Umfang: 6
und zwar sollte das für das ganze am 31. Mürz ISIS endende Mobtlmachungajahr S elten, demnach frägt- man sich, ob da» nach einer Absicht, den !rteg entfesseln zu wollen, aussehe. , Entdeckung eine« riesigen Sonnenfleckras. Nauen, 31. März. Archenhold, der Direktor der Sternwarte tn Treptow bet Berlin, entdeckte einen neuen riesigen Sonnenstrck als den größten aller bisher beobachteten mit einem Durchmesser zwülfmalsolong als den Crddurch- meger. Der Staatsstreich ln Ungarn. Budapest 31. März. 8 Uhr nachmittags. Jnnkfpruch

die MIlskärdiktatur über Westungarn ausge- rufen worden. Exkaiser Kar! hak als König von Ungarn die Leitung der Militärdiktatur übernommen und den Oberst Lehar zum Kommandanten feiner Truppen ernannt. Der Telegraphen- und Telephonverkehr mll Budapest ist unter bunden. Der Handstreich Karls. N a u s n, 31. März. Der Versuch de« Cxkatser Karl zur Festsetzung tn Budapest wird von den deutschen Republikanern als willkommener Fehlschlag für alle monarchistischen Bestre bungen ln Mitteleuropa begrüßt. was Schauer sagt

und Oesterreich gegenüber Ungarn. Wien, 31. März. Die tn der kleinen Entente vereinigten Mächte sind entschlossen, die Rückkehr des Exkaisers auf den ungarischen Thron nicht zuzugeben und rohen mit der Kriegs erklärung. Auch die Wiener sozialdemokratische Partei for dert dte sofortige Entfernung des Exkaisers Karl und hat ver anlaßt, daß heute der Nationalrat zufnmmentritt, in dem der Bundeskanzler Dr. Mayr zu dieser Angelegenheit Stellung nehnren wird . Die österreichische Frage vor dem Völkerbunde. - Parts

iWftiaarBaBawMwwiiiMi Der habsburgische Putsch in Ungarn. Noch ist es unmöglich, aus der Fülle der sich teilweise widersprechenden Meldungen über das Abenteuer Karls von Habsburg in Ungarn ein klares Bild zu gewinnen. Dte unga risch» Regierung hat ein» Telegraphen- und Telephonsperre vermögt, so daß unbedingt verläßliche Nachrichten über den Verlaus des vom Exkaiser inszenierten Putsche« fehlen. Del der Würdigung der Ereignisse, die sich in diesen Tagen in Ungarn abspielen, ist daher zweifellos eine gewisse Zurück haltung geboten

, de sich insbesonders auf die Beurteilung der Aussichten des haboburgifchen Staatsstreiches tn Ungarn be ziehen muß. Ob und inwieweit es dem Exkaiser gelingen wird, in Ungarn vorübergehend — an eine dauernde Festsetzung der Habsburger in Ungarn kann ja kein vernünftiger Mensch den ken —> Fuß zu fassen, läßt sich heute noch nicht beurteilen. E» ist unbestreitbar, daß starke Telle des ungarischen Volkes und der ungarischen Arme« auch heute noch habsburgisch orientiert sind, wobei freilich innerhalb der Habsburger

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Der Bote für Tirol
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Seite 8 von 12
Datum: 22.09.1899
Umfang: 12
1828 1SS7 in Steinamanger in Ungarn, Tochter des Franz MoLnik aus Trieft pnd der Elisabeth «erzegnassi. Modrian ^^oma§, ans Laibach, 54 Jahre alt, Taglvhner, gestorben am 27. December 1895 in Egrcs (Ungarn). Monsreda Emilie, aus Trieft, 20 Monate alt, Tochter des Johann Monfrcda und der Emma Kolar, gestorben am 4. März >896 in Fiume. Mortl Andreas, aus Klagenfurt, 33 Jsihre alt, Soldat der französischen Fremdenlegion, gestorben am Bord des „Vich Long' am 4. September 1895. Moskovjts Jgnaz Carl

, geboren ain 20. Oc> tober lß!>« in Bpdapest. Sohn der Beatrix Boskowits aus Trsest. Mo2ina Victor. geboren am 4. Juli 1397 in Fiume. Sohn des Christian MoSina aus Görz und der Theresia Fabjonie. Mrakiv Jacob, aus Trieft, 39 Jahre alt, Sohn des Ciun? Mraliv, verehelicht mit Veronika Tellini am 31. October 1897 zu Palvauova in Italien. Muhla Marie, geborene Sulrtka, lio Jahre alt, aus Unter-Radeho, gestorben am II. Jänner 1897 in Salgo-Tarjan in Ungarn. Muli Aloisia, geboren am 21. Juli 1897 in Budapest

, Tochter des Johann Muli aus Laibach und der Marie Sauer. MnnkacsiNudolfConstantin, geboren am II. März 1896 in Perecsseny in Ungarn, Sohn des Ferdinand Munkacsi aus Krakall und der Elisabeth Vikuk. Mursiv Marie, aus Breznicz. 3V Jahre alt, Tochter des Georg Mursiv und der Josefa Megla. verehelicht am^ e. April 1396 in Budapest mit Samuel Ludwig. Mussel MedarduS, geboren am 3V. October 1897 in Finne, Sohn des Josef Mussel aus Trieft und der Jda Naldner. Mülller Theresia, geboren in Bares, 6 Jahre alt

, Tochter des Carl Müller aus Trossan (Peschau) und der Katharina Exler, gestorben am 19. April 1397 in Bares in Ungarn. Nachtigal Wenzel, aus Prag, 63 Jahre alt, Eisenbahnwächter, Sohn des Wenzel Nachtigal und der Barbara Nachtigal, gestorben am s. Juli 1 SSL in Pressburg. Nachtmann Max, geboren am 30. April 1896 in Gran (Ungarn), Sohn des Anton Nachtmann aus Csaszlau und der Adolfine Haffner. Na glitsch Jacob, aus Laibach, 41 Jahre alt, Taglöhner, gestorben am I. Aril 1697, in Tisza Roff in Ungarn

. Negnta Hermine, geboren am 27. Februar 1896 in Naros-Szalonak in Ungarn, Tochter des Robert Neguta aus Names in Böhmen und der Ka- tharine Laschek. Nein et Marie, aus Znaim, 78 Jahre alt, Tochter des Georg Weigerl und der Marie Kaufmann, gestorben am 2. Juli 1896 in Budapest. Nepomucky Emannel Celist, getraut am 21. Tec mber 1805 in Upsala (Schweden) mit Ebba Johanne Atfrieha Lindros. Neubauer Anna Johanna, aus Unter-Locsen. 24 Jahre alt, Orden-schwester, Tochter des Franz Neubauer und der Marie

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 04.08.1896
Umfang: 8
) »l». Mria ^o kr., mit ganzjährig 80 . Mf sede» weite« Dutzend ebeitfall» »olltbot««' »»»t>rei»efpalteiu Petitteilt Wv. 62. Brixen, Dienstag, den 4. August W6. IX. IcrHrg. Oesterreich «ud Agaru. Ueber die Ausgleichsverhandlungen zwischen Oesterreich und Ungarn wird dies und jenes be richtet, ohne dass man recht klar wird, was die Regierungen vorhaben. Der schwierigste Punkt bleibt die Quotenfrage.. Wie sehr das Verhalten Ungarns selbst auswärts überrascht, ersieht man aus folgendem Artikel

der „Frankfurter Zeitung', die sicherlich nicht gegen Ungarn voreingenommen ist: „Noch dorniger ist die dritte der drei Aus gleichsagenden, die Quotenfrage. Die Aufgabe, diese ins Reine zu bringen, ist nicht den Regierungen, sondern den aus den beiderseitigen Parlamenten, zu wählenden zwei Quotendeputationen über tragen. Seit 1867, seitdem der Dualismus be steht, zahlt Ungarn bloß 30 Procent zur Be streitung des gemeinsamen Aufwands (Heer, aus wärtiger Dienst, gemeinsames Ministerium), während Oesterreich

die übrigen 70 Procent bluten muss. Es mag sein, dass diese Relation vor dreißig Jahren den Verhältnissen entsprach. Sicher ist, dass sie heute in einen immer wachsenden groben Widerspruch zu der wirtschaftlichen und Politischen Entwicklung der beiden Reichshälften gerathen ist. Denn zunächst, politisch gesprochen, hat Ungarn es verstanden, einen größeren Ein fluss aus die gemeinsamen Angelegenheiten zu ge winnen als Oesterreich, und wenn Ungarn die Ehre der politischen Führung im Reiche

hat, ist es nicht mehr als gerecht, dass es auch dafür bezahle. Wirtschaftlich ferner ist es Ungarn ge lungen, das Handelsbündnis der beiden Reichs theile jederzeit in seinem einseitigen Interesse aus zunützen und Cisleithanien zu Übervortheilen, zu weilen durch Mittel, welche starke Bedenken hervorrufen mussten. Theils dadurch, theils durch andere Umstände hat sich Ungarn in diesen dreißig Jahren wirtschaftlich weit rascher ent wickelt als Oesterreich. Das liegt ja zum Theil in der Natur der Sache, da Ungarn

der eulturell rückständigere Staat war und noch heute ist. Aber, je mehr Ungarn Oesterreich wirtschaftlich einholt, desto veralteter wird die alte Quote, bei deren Festsetzung man noch Ungarn als eine Art halbbarbarischen Staat betrachtete. Schon als vor zehn Jahren der Ausgleich erneuert wurde, erhoben sich auf österreichischer Seite Stimmen für die Aenderung der Quote zugunsten Oesterreichs. Diese Anschauung, die damals noch nicht durchdrang, hat seither an Boden gewonnen, eine je rücksichtslosere

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.09.1921
Umfang: 8
morgen Italienische Truppen die bisherige österreichische Grenze überschreiten und bis zur neuen Grenze vorrücken. Dort werden' sie einen starken Kordon lieben. Hieraus dürste Oesterreich neuerlich die Aufforderung erhalten, seine Verwaltung im Durgenland zu installieren. lieber Auf trag Torreltas hat gestern der italienische Dolschaslsrat auf die ungarische Antwort eine neue Rote gesendet, In der In überaus scharfer Weise den Ungarn der Standpunkt klargemacht und er klärt wird, daß Ungarn, im Falle

der Verhinderung des Ein marsches der italienischen Truppen sich die Folgen des Wider standes zuzuschreiben habe. Auf diese Rote dürfte Ungarn nur eine Antwort geben: Ja oder Rein. Italienische Truppen fürs Burgenland? Rom, 13. September. An zuständiger Stelle wird die Nachricht von der Entsendung italienischer Truppen nach dem Burgenlande dementiert, gibt aber zu. daß diesbezüglich unter den Lntenleregierungen Verhandlungen gepflogen werden. Die Reform der Staatsverwaltung. Rom, 13. September

. . Mailand, 10. September. (Bon unserem M-Korrespondenten.) Die österreichische Sache in. Angelegenheit der Burgenlands frage findet in Italien eine sehr gute Presse. Das vollkommen korrekte Verhalten der österreichischen Regierung, die Mäßigung der österreichischen Presse, das ruhige Verhalten der Bevölke- ning werden einstimmig gewürdigt und all dem das turbulente Wesen des ungarischen Elementes gegenübergestellt. Ungarn schneidet nunmehr in Italien nicht mehr zu seinem Vorteil ab. Nach Einlangen

durchsetzte, daß der Effekt derselben nur wieder eine neue Aufmunterung der Ungarn zum Ausharren in der Auflehnung gewesen wäre. Frankreich scheute sich auch nicht, dadurch ziemlich unoerhüllt eine dem Standpunkt der kleinen Entente gegnerische Haltmig einzunehmen. Der Putsch der Ungarn Im Burgenland wird In Italien als der Vorläufer neuerlicher Restaurationsbestrebungen ge deutet, als ein Abtasten der Schärfe der mutmaßlichen Wlder- tände in der großen Entente, welche sich diesen Bestrebungen

, daß, wenn nicht sofort ein energischerer Schritt beschlossen werde und nicht auch im weiteren Verhalten Ungarn gegenüber größte Energie bewiesen werde, die kleine Entente nicht zögern werde, den Richtlinien der In der Milltärkonoention niederge» .legten Klauseln zu folgen. Durch das Abkommen mit Jugosla wien Ist aber auch Italien dieser Milltärkonoention beigetreten. Um einen bewaffneten Konflikt zu vermeiden, wäre somit die Botschafterkonferenz gezwungen, die Entwaffnung Ungarns durchzuftihren. Das Organ

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 24.11.1936
Umfang: 6
der Reichsverweser von Un- »irn und seine Gemahlin sind heute nach Italien Ibaereist. ' IM der ganzen Strecke von der Königsburg in Wa bis zum Ostbahnhof stand eine dichte Men- ànmenge Spalier, die das Staatsoberhaupt mit Meisterten Zurufen „Es lebe Ungarn' und „Es Ijbe Italien' begrüßten. ' 1 Am Bahnhof hatten sich alle Mitglieder der Jegierung, die Funktionäre der Legationen Jta- Dens und Oesterreichs und der Geschäftsträger der Wstolischen Nuntiatur eingefunden. I Der Reichsverweser, seine Gemahlin, der Chef

Militärstaates, der Chef des Zivilstaates und Hm Adjutanten nahmen im Sonderzug Platz, der ms sieben Waggons besteht. Weiters fuhren mit dem Reichsverweser der Ministerpräsident Daranyi, der Außenminister ljm Kanya, der Minister Italiens in Budapest, Hr Kabinettschef des ungarischen Außenministe- Hums und der Sekretär des Ministerpräsidenten Nranyi. ' . > i Um 15.35 Uhr fuhr der Zug unter neuerlichen Wchrufen auf Ungarn und Italien aus dem Bahn- m- Alle Budapester Zeitungen widmen der Reise

is Reichsverwesers nach Italien herzliche Artikel 0 unterstreichen die neuerliche feierliche Bekräf- !gung der italienisch-ungarischen Freundschaft. Erklärungen S. E. Daranyi Bor seiner Abreise nach Italien hat Minister präsident Daranyi den Pressevertretern folgende Ikrllärungen abgegeben: 1 „Ich bin glücklich, daß ich mich gleichzeitig mit dem Neichsverweser nach Italien begeben kann, «in mich dem Chef der fascistischen Regierung vor zustellen. Äie historische Freundschaft zwischen Ungarn und Italien

hat in den letzten Jahren neue Bestäti gungen erfahren, sowohl mit dem italienisch-unga- tischen Freundschastsvertrag vom Jahre 1927 als auch mit den Römischen Protokollen vom Jahre IM. ' , Diese Protokolle haben den Beziehungen Zwi lchen unseren beiden Völkern neuen Sinn und nnen neuen politischen und wirtschaftlichen Ge halt gegeben und haben den gemeinsamen Nachbar Oesterreich noch fester an Ungarn und Italien ge bunden. Ich hoffe, daß meine persönliche Begegnung mit dem großen Staatsmann des italienischen

Impe riums und Führer des Fascismus die aufrichtige öreundschaft zwischen Italien und Ungarn ver liefen werden. Ich bin überzeugt, daß diese Freundschaft eine außerordentliche Bedeutung hat auf dem Gebiet m Politik, der Wirtschaft und der Kultur nicht bloß für unsere beiden Nationen, sondern daß sie auch ein unumgänglich notwendiger FaktorLt für die Entwicklung und das Gedeihen von Mittel europa. Darum hoffe ich fest, daß dieser Besuch, m den Zweck verfolgt, die Freundschaft zwischen dm beiden

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 18.04.1862
Umfang: 4
' berichtet: „Die Nachricht, daß der Kaiser nach England und nach Preußen zu gehen beabsichtige, ist unrichtig (ine.xacl).' (A. Z.) Turin, 15. April. Die Regierung wird die von dem Herzog (par iv äue) von Modena confiscirten Güter restituiren. (A. Z.) New-Zlork, 3. April. Die Operationen gegen New-Orleans haben begonnen. Die „New-Z)ork Times' nimmt an, der Krieg werde noch vor Ende des Sommers beendigt sein. (A. Z.) Oesterreich und Ungarn. Von Bvnamy Price. (Fortsetzung.) - Ungarn verwarf jedoch

eines kaiserlichen Dekretes die einzige Ursache für die Haltung der Ungarn bilden. Es wäre eine Ungerechtigkeit — wenn auch nur in der Form, nicht in der Sache, — eine solche Erklärung als ausreichend gelten zu lassen. Die Zusicherung, .daß Ungarn mit loyalem Willen auf die neue parlamentarische Re gierung eingehen würde, ohne zu versuchen, Oester reich in zwei Nationen aufzulösen, würde alsbald in Wien ein herzliches Entgegenkommen finden und so fort die Berufung des Landtages herbeiführen

. Aber unter den Klagen über das dem Landtag widerfahrene Unrecht verbirgt sich ein überaus mächtiges Gefühl, ein bis dahin aller Behandlung unzugängliches Gefühl, weil es ein durchaus unerreichbares Ziel -anstrebt. Dieses Gefühl ist das heiße Verlangen Ungarns, auf sich selbst gestellt zu bestehen, nicht in einer gemein, samen Verfassung mit irgend einem Volke zu leben. Es fand feine Befriedigung, so lange Ungarn unter den österreichischen Ländern allein eine Verfassung hatte. Ungarn blieb hiedurch außer

, wie dem ungarisch«!; und diese Vereinzelung wurde nicht ver letzt, so lange Ungarn außerhalb feiner Gränzen aus schließlich nur mit seinem Könige zu thun hatte. BiS auf das Jahr IL6l) herab war dieser mächtige Jnstinct der ungarischen ^Nationalität durch keine wirkliche Ge fahr der Verschmelznng aufgeregt worden; denn der bureaukratifchen Gewaltthätigkeit der Bach'fchen Cen- tralisations-Erperimente ward als einer Unterdrückung einfach nur Widerstand entgegengesetzt, und es genügte, daß dieser Widerstand bloß

ein passiver war. Allein mit dem Auftreten des Parlaments in Oesterreich er gab sich eine Gefahr, welche Haß und Bitterkeit in jede währhaft magyarische Seele senkte. Ungarn hatte nicht länger bloS mit seinem Könige zu thun, es steht dem österreichischen Volke gegenüber, und es muß mit demselben in Action treten für die gemeinsamen Inter essen deS Gesammtstaates. Die Beschlüsse und die Thätigkeit des Landtages sollen nicht blos mehr mit der Znstimmnng oder dem Veto eines einzelnen Souveränes sich abfinden

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 08.01.1901
Umfang: 10
mannschaft Bozen um ihr Gutachten ange gangen werden. Seit jener Zeit habe ich aber nie mehr etwas gehört über das Schicksal die ses Fiakertarifes. Zur Förderung des Gewerbetreibenden müssen wir auch den Schutz der ehrlichen Arbeit gegen unreelle Konkurrenz und die Er leichterung der Militärlasten anstreben. Der künstige Reichsrath wird auch Fragen von universeller wirthschaftlicher Bedeutung zu lösen haben: die Erneuerung der Handels verträge mit den fremden Staaten und den Ausgleich mit Ungarn

, mit aller Entschiedenheit aufzutreten. Wohl etwas anders steht die Sache bezüg lich des wirthschastlichen Ausgleichs mit Un garn. Bekanntlich wurde durch eine kaiserliche Verordnung vom Jahre 1899 — auf dem be quemen Weg des § 14 erlassen — festgesetzt, daß bis auf die Beute, welche Ungarn schon jetzt nach Hause führte und die in der Er höhung der Bier- und Zuckersteuer, sowie in der geänderten Vertheilung der Einnahmen aus den indirekten Steuern besteht, alles beim Alten bleiben soll bis zum Jahre 1907

, wenn nicht etwa bis zum Jahre 1903 ein neues Zoll- und Handelsbündnis zwischen Oesterreich und Ungarn zustande gekommen sein sollte. Das Zustandekommen eines solchen Zoll- und Handelsbündnisses wird nun thatsächlich ver sucht werden. Während bei den übrigen Handelsverträgen mehr oder weniger die Interessen einzelner Gruppen in Frage kommen, welche zu wenig berücksichtigt zu sein behaupten mögen, ist die Frage des wirthschastlichen Verhältnisses Oester reichs zu Ungarn von so universeller Bedeu tung

, daß die Regierung einer Detailberathung, einer vollständigen Zergliederung des ganzen etwa provisorisch geschlossenen Paktes sich nicht entgegensetzen kann. Meine geehrten Herren! Gewiß werden Sie von mir Aufschluß darüber zu erhalten wünschen, welche Stellung ich gegenüber einem künftigen sogenannten Ausgleich mit Ungarn einnehmen werde. Als vor mehreren Wochen in Bozen eine Wählerversammlung stattfand, habe ich mich auch über diese Frage ausge sprochen und am Schluß erklärt, daß ich der zeit kein positives

der genommen, daß sie überhaupt Zeit gefun den haben, sich einmal mit einer anderen Per son zu beschäftigen als wie mit Dipauli. Schraffl, Hölzl oder Trogmann. Daß dieses Blatt gegen den Feind auch noch mit ehrlichen Waffen kämpfen soll, das wäre wahrhastig nach meinen Erfahrungen zu viel von ihm verlangt gewesen! Ich sagte soeben, es sei selbstverständlich, daß man seine Haltung einem etwaigen Ausgleich mit Ungarn gegen über nicht heute schon bestimmen könne, ohne den Inhalt der Ausgleichsvorlagen gesehen

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