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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 27.05.1904
Umfang: 16
230 agrarischen Abgeordneten die Textilindustrie, das ungarische Absatzgebiet er- für die letzte Nummer zu spät eingelaufene Be- abgeschafft, bezw. unter Strafe gestellt. Aber in halten will nnd daher mit allen Mitteln be richt unseres Bozener Korrespondenten zum Ab- Ungarn besteht der Getreideterminhandel noch fort strebt ist, das gemeinsame Wirtschaftsgebiet ,;u er drück gebracht. I und Börse, Banken, Großkapital und Manchester- halten und so jedem Ausgleiche zustimmt, der Bozen, 28. Mai

sich wieder aus die österreichische Hierauf ergriff Herr Kommerzkalrat Amandlhaben die Ungarn in dem sog. Staffeltarif,IRegierung überträgt, so daß man bei »ns ängst-- Fuhrich (Wien), Präsidialmitglied des nieder-!der es einer ungarischen Mühle erlaubt, ihretlich vermeidet, diesbezüglich mit der ungarischen österreichischen Mühleiwerbandes, das Wort zu Ware auf den k. k. österreichischen Staatsbahnen Regierung in einen Konflikt zu geraten. Nachdem einer hochinteressanten, inhaltsreichen Rede. Er billiger zu verfrachten

/<. das Opfer des österreichisch-ungarischen Aus» Erntejahr 1867 förderte die ungarischen Mühlen- Will aber der Jnnsbrncker Müller sein Mehl nach gleiches war. Und noch ein dritter Faktor kommt betriebe ungemein'und es begann ein lebhafter Bregenz senden, so kostet ihm das weitere 110/^, in Betracht, nämlich das Gespenst, welches die Mehlexport aus Ungarn nach Deutschland, Eng-«somit ist also die Mühle in Tebreczin um 130 I Ungarn immer zitieren, wenn sie an Oesterreich land, Frankreich, Holland

und die Schweiz. In Pro Waggon mit ihrem Mehl billiger in Bre- eine neue (Erpressung ausüben wollen und hier Oesterreich machte sich die ungarische Konkurrenz genz, als eine Mühle in Innsbruck, welche aus leinen Widerstand sinden. TieseS Gespenst heißt örst fühlbar, als das Krisenjahr 1873 die Ungarn! Tebreczin den Weizen bezieht und das daraus l Zolltrennung, und jeder erschrickt dann bei uns zwang, ihren Absatzmarkt zu vergrößern, um! sich «gewonnene Mehl nach Bregenz versendet. Tast in Oesterreich

Mühle noch 20 X pro Waggon l Sinne der ungarischen Forderungen zu beein- österreichischen Mühlenindustrie wurde nUn von Ueberschuß hat. Die Ursache hievon liegt aus-1 slussen. Toch wenn schon jemand vor der gefähr den Regierungen Eis- und Transleithaniens der schließlich in dem sogenannten Stasseltarif und l deten Großmachtstellnng Oesterreichs Angst haben sog. Mahlverkehr eingeführt. Derselbe be-I genügt wohl dieses eine Beispiel, um Ihnen diel muß, so ist eS gerade Ungarn, denn Ungarn kann steht

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 30.04.1913
Umfang: 8
war also nichts als ein Pakt zwischen Essad Pascha und dem König. Dieser kühne Streich schafft eine ganz neue Situation in Albanien, der die Mächte zur Zeit nichts gegenüber stellen können. Aggressive Stimmung in Montenegro gegen Oelterreich-Dngarn. Cattaro, 27. ds. Man zeigt in Cetinje keiner lei Geneigtheit, einzulenken. In militärischen Kreisen herrscht eine aggressive Stimmung gegen Oesterreich- Ungarn. Man sagt, daß ein österreichisch-ungarisches Expeditionskorps erst nach Ueberwindung der monte negrinischen Armee

einmarschieren könne und in der Zwischenzeit anderweitige Komplikationen eintreten könnten, die Oesterreich-Ungarn auch nach einer an deren Seite hin binden müssen. Die offiziösen Blätter behaupten, Montenegro werde auch vor der Gefahr einer völligen Vernichtung nicht zurückscheuen, um Skutari zu behaupten. Die französische Pretfe gegen Oesterreick. Paris, 28. ds. Die hiesige Presse nimmt gegen über Oesterreich eine unfreundliche Haltung ein. Sie rät Oesterreich-Ungarn, sich nicht in Gegensatz zu Eng land

, Rußland und Frankreich zu setzen. Oesterreich -Ungarn. Eine Konferenz beim Kaiser franz Josef. Wien, 26. ds. Der Minister des Aeußern Graf Berchtold und Generalstabschef Conrad v. Hötzendorf erschienen heute abends beim Kaiser in Audienz. Die Konferenz, an der auch der Kriegsminister teilnahm, dauerte 2^/s Stunden und wird allgemein als Zeichen für den Ernst der Situation angesehen. Die Vinsckgauvakn. Wien, 26. ds. Dem Tiroler Landesausschuß ist es nach langen Verhandlungen gelungen, das Eisen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 31.07.1907
Umfang: 8
, sind wir nicht zu haben. Die Herren Aktionäre wollen eben — wenn dies auch bei der momentanen Lage der Südbahn un angenehm ist — nicht in den Sack greifen, so not wendig es auch ist — das sollen wir für sie tun. Darauf gibt es von unserer Seite nur eine einzige Antwort und die muß lauten: möglichst baldige Verstaatlichung der Südbahngeselljchast! (Sehr richtig !) Aber auch mit Rücksicht — das möchte ich mir noch nebenbei zu bemerken erlauben — auf unser Verhältnis zu Ungarn halte ich die Verstaatlichung der Südbahn

. Wir haben uns jetzt durch 40 Jahre hindurch von Ungarn — ich will den starken Ausdruck „aus- beuten' nicht gebrauchen (Abgeordneter Silberer: Einen besseren finden Sie nicht, Herr Kollega!) ... also bleiben wir dabei — ausbeuten lassen. Aber dabei haben wir es gründlich verlernt, Ungarn zu trauen, im Gegenteil, das tiefste Mißtrauen gegen Ungarn erfüllt alle Kreise Oesterreichs. (Beifall.) Wir werden uns jeden neuen Ausgleich — und mögen sich die Regierungsflöten heute auch noch so süß hören lassen (Heiterkeit und Rufe

nichts anderes als eine vom Judentum gegängelte Adels oligarchie (Beifall und Händeklatschen), die sich im wesentlichen zur Unterdrückung der anderen Nationen in Ungarn zusammengeschlossen hat (Zustimmung), darunter auch zur Unterdrückung von 2 i j. J Mil lionen unserer Volksgenossen. Wir wissen aus der Geschichte, daß Oesterreich seit dem XVI. Jahrhundert alle Jahrhunderte einmal Ungarn mit den Waffen hat erobern müssen. Das ist bis in HX. Jahrhundert geschehen. Heute werden wir Ungarn nicht mit blutigen Waffen er obern

, aber wir können wenigstens den wirt schaftlichen Krieg erklären; wir müssen ihn erklären im Falle des weiteren Vorgehens der Ungarn, wie es ihnen bisher beliebte. Wir lassen uns diese brutale Magyarenpolitik uns gegenüber nicht mehr gefallen. (Zustimmung.) Wir verfolgen auch mit großer Aufmerksamkeit und mit großem Mitgefühl die jetzigen Bestrebungen der stets kaisertreuen und für Habsburg so opferwilligen Kroaten gegenüber den Ungarn. (Beifall.) Es ist also unsere Anschauung, daß wir Ungarn gegenüber unser eigenes Haus

in wirtschaftlicher Beziehung vor allem gut bestellen müssen und in dieser Beziehung ist auch die Südbahn mit ihren wichtigen Linien ein großer Faktor und darum habe ich mir erlaubt, auf die Frage betreffend Ungarn etwas näher einzugehen. Noch ein Moment darf ich vielleicht hinzufügen. Wenn Ungarn in früherer Zeit, wo es recht über mütig war, ja noch vor ein paar Jahren immer gedroht hat, es werde nur mit einem parlamen tarisch regierten Oesterreich die Gnade haben zu ver- handeln, können wir heute mit Recht

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 4
Datum: 28.02.1917
Umfang: 4
(Oesterreichisches Zeitungspapier für Ungarn.) Infolge der Papiernot erscheinen die Budapester Blätter in etwas verringertem Umfange. Ministerpräsident Graf Tisza hat auf eine Anfrage deS Abg. Szümegy zugesagt, daß die ungarischen Blätter v»n Oesterreich einen Eifenbahnzug Papier erhalten werden. Daraufhin hat Abg. Szümegy seine Anfrage wieder zurückgezogen. (Wir haben nämlich solchen Ueberfluß an Zeitungspapier und geben also freudigen Herzens ganze Eisenbahnzüge von Papier an die Un garn

ab. uns besten in Dankbarkeit erinnernd, daß die Ungarn uns auch stets in allem, was uns wieder mangelt, zum Beispiel in Mehl, Getreide usw., lieb reich beiaestanden haben!) Bozen (Schrecklicher Tod.) Am Samstag um halb 7 Uhr früh blieb am Bozner Bahnhof der Kuppler der Südbahn Franz Pföß, als er mit dem Nuskuppeln von Personenwagen beschäftigt war, mit einem Schuh zwischen der Leitschiene stecken und konnte sich nicht mehr rechtzeitig befreien. Pföß wurde nieder gestoßen und kam solcherart unter die Räder

hat sich für seine Tätigkeit während des Krieges schon eine Reihe von Auszeich nungen erworben. Mörgl. (Trauung.) In Wörgl wurde der Staatsbahn-Reserveheizer Gottfried Grünauer mit Frl. Aloisia Tecillia getraut. klebrige ttronkander u. Ungarn. 2el1 a. See (Wegen Fleischgenuß an einem fleischlosen Tage) wurden hier zwei Frauen zu je 30 Kronen Geldstrafe verurteilt. Budapest. (Ein Millionenvermächtnis für die Beamten der Südbahn.) Der jüngst verstorbene Generaldirektor der ungarischen Linien der Südbahn. Max Ritter v. Bram

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 25.10.1921
Umfang: 8
80.— bi» 90.—, mittel 50.— bis 60.—, gewöhnlich 40.— bis 50.—. Italienische Marktpreise für Hanf. Modena, 18. Oktober. Hanf Lire 400-550; Abfälle Lire 150 —300 je 100 Kilogr. Rovigo, 18. Oktober. Hanffasern, erste Qualität Lire 375—400, zweite Qualität Lire 875—350; Abfälle L. 80—120 je 100 Kilo. Letzte Drahtnachrichten. (Eigenberichte der „Südtlroler Landeszeitung' ) Die Stärke der ungarischen Armee. Wien, 24. Oktober. Wie die österreichischen Behörden auf vertraulichem Wege in Erfahrung brachten, kann Ungarn

Generalstabsofflzieren und durch den Nachwuchs aus einer eigenen Generalstabsakademie ergänzt. Die ungarische Heeres verwaltung hat den Bestimmungen des Friedensvertrages be züglich Heeresstärke und Organisation nur auf dem Papier Rechnung getragen. Budapest, 24. Oktober. (Indirekt.) Die ungarischen Zei- Ä dürfen über die Ereignisse in Ungarn nur die amtlichen «Äautbar«. 8» wurde die Ubvpttfu» desretteet. Die Rückwirkung auf Oesterreich. 12 i e N, 24. Oktober, nachmittags. Die Ereignisse in Ungarn haben noch keine Rückwirkung

auf Oesterreich gehabt. Es herrscht hier vollkommene Ruhe, wenn auch über die Ereignisse in Ungarn zahllose unkontrollierbare Gerüchte zirkulieren. Eines, da» verbreitetste, erzählt, daß König Karl bereits in Budavest einmarschiert und auf Grund einer zustandegekommenen Ver einbarung von Horthy die Regierungsgewalt übernommen habe. Aus Kreisen der österreichischen Staatspolizei wird mit geteilt, daß dis Republik Oesterreich nicht in Gefahr sei. Gestern sei infolge des Aufrufes der sozialdemokratischen Partei

sind, Kundgebungen für die Republik veranstalten. Die Eisenbahner gewerkschaft berät augenblicklich» ob es nicht angezeigt wäre, den Eisenbahnverkehr mit Ungarn zeitweise einzustellen. Das hiesige Heeresministerium hat einen eingehenden Aufmarschplan ausgearbeitet, der dann zur Durchführung kommen soll, wenn die Ungarn sich anschicken, gegen die österreichische Grenze vor zudringen. Die in Wien anwesenden Ententemisflonen hielten gestern gemeinsame Beratungen ab, in denen, wie es heißt, be schlossen wurde

, vorderhand die Staaten der kleinen Entente zu ermächtigen» alle geeignet erscheinenden Schritte zur Siche- nina ihrer Grenzen zu unternehmen. Ein Einmarsch in Ungarn müsse indes so lange unterbleiben, bis vom Botschafterkollegium eine diesbezügliche Weisung ergehe. Wie verlautet, soll zwischen den Bertretern der Entente volles Einverständnis in der Königsfrage herrschen, eine Meldung, die, wenn sie sich bewahr heitet. ergeben würde, daß die Annahme, Frankreich unterstütze Ungarns und des Königs Politik

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Brixener Chronik
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Seite 9 von 10
Datum: 07.09.1920
Umfang: 10
Staates hat den vorübergehend ausgeschalteten seelischen Kontakt aller sozialistischen Gruppen mit elementarer Gewalt wieder hergestellt. Daher der gemeinsame Sturmlauf gegen die Ein wohnerwehren und daher das gemeinsame Schwei gen von den Waffen in den Händen der Radikalen! Die MMie M die weite MMimle. Auf dem Kongreß der Zweiten Internationale in Genf bildete einen der Hauptgesprächsstoffe die Frage der Wiederaufrichtung der Monarchie, vorerst in Ungarn. „Ungarn und Habsburg,' schreibt

die „Ostschweiz', „das sind die düsteren Punkte der roten Internationale, die Dinge, die sie fürchtet und vor denen sie zittert! Ungarn, das Volk, das aus eigener Kraft die Fesseln des Sozialismus und Bolschewismus gebrochen, das zum Glauben der Väter und zu der Treue zur angestammten Staatsform zurückgekehrt ist, Ungarn, das Land, dm nach dem Martyrium eines verlorenen Krieges von nie dagewesener Furchtbarkeit, nach dem Schrecken zweier Revolutionen und endlich nach der Ausplünderung durch ein Nachbarvolk

sich selbst wiedergefunden und den Mut hatte, die rechte Parole auszugeben: Sozialisten, , seid auf sozialem Gebiet tätig, aber Hände weg von der Politik! — dieses Ungarn ist das rote Tuch für den Genfer Kongreß. Der Kampf gegen die,Reaktion' Horthys als Bahnbrecher der Rückkehr Habsburgs auf den Thron des hl. Stephan, das ist der Punkt, in dem sich Huysmans und Rogier, Molkenbuhr und William finden! Ein katholisches Staatswesen und eine katholische Dynastie, das ist es, wovor die Zweite Internationale zittert. Lerass

? 1'infame, so lange es Zeit ist, rufen die Roten, die sich in der Stadt Calvins das Stelldichein gegeben. Sie, die sonst die Staatsregierungen zu ignorieren pflegten, telegraphierten Hilferufe an die Mini sterien um Beistand gegen Ungarn und Habs burg. Wir wissen, warum der roten Internationale vor Ungarn und Habsburg bangt: dort unten an der Donau richtet sich ein Ordnungs- und Rechtsstaat ein, der ein Musterbeispiel für manchen anderen Staat werden kann, der heute noch eine Beute des Sozialismus

, ein rotes Chaos bildet! Und wenn erst einmal Ungarn zeigen wird, daß es auch im 20. Jahrhundert noch möglich ist, einen Staat zu halten, ohne närrische Teuerung, ohne törichtes Streikfieber, ohne Schiebertum und Schleichhandel, kurz, ohne alle .Segnungen', welche der rote Umsturz gebracht, dann wird man auch rasch anderswo abfahren mit dem ganzen Sozia listenwahnsinn und seinen volksverhetzenden Träu mereien. / . ^ . Ungarn, das heute kaum em Dnttel semer einstigen Größe besitzt und aus einer Großmacht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 10.08.1905
Umfang: 8
. Er hat über laufende Angelegenheiten Bericht erstattet. Bei der letzten Audienz war über die tschechische Paralleltlassensrage und die Aktion betreffend die Verstaatlichung der Prioatbahnen Bericht erstattet worden. Diesmal trat auch die Frage der ungarischen Krise in den Vordergrund. Was. das Parlament anbelangt, so dürfte die E i n b e r u f u n g erst im November erfolgen. Nur wenn-die Verhältnisse in Ungarn eS notwendig machen sollten, könnte die Einberufung auch schon im September erfolgen. Zum Ausgleich

mit Ungarn. , Nun liegt der Bericht des SubkomiteeS des über Antrag Dr. v. TerschattaS gewählten Aus schusses betreffend Regelung des Verhältnisses zwischen Oesterreich und Ungarn vor. An der Hand eines reichen statistischen Materials berechnen die Berichterstatter, daß Oesterreich von den Zollein- Nahmen 80 Prozent, an Quote 66^/^ Prozent bezahlt,« hazu kommen noch die Surtaxe auf Zucker und die Teilung des Erträgnisses der österreichisch-ungarischen Bank. Um diesen Preis sei das Zoll

- und Handelsbündnis mit Ungarn zu teuer erkauft. Man müsse nun mit der Möglichkeit einer Trennung des gemein- samen Wirtschaftsgebietes rechnen. Eine solche voll- ziehe sich nur unter einer wirtschaftlichen und finanziellen Krise, welche aber in Oesterreich leichter als in Ungarn zu überstehen ist. Uns bleiben für den Fall der wirtschaftlichen Trennung 80 Prozent der gesamten Zolleinnahmen, ja diese Einnahmen werden durch das gesamte Erträgnis der gegen Ungarn errjchteten Zollinie noch erhöht, die Ueber

- weisuügen aus den Verzehrungssteuern hören auf und unsere Quote muß nacd der'Rekrutenziffer auf Prozent des Erfordernisses für Armee und Marine sinken. Die Trennung der Bank, wenn auch diese durchgeführt wird, wurde zu einer Verbilligung des Zinsfußes bei uns, zu ewer Erhöhung desselben in Ungarn führen. Wei ers spricht'für unS-der-größere Nationalreichtum. WiF sind 'dielGläubiger Ungarns. Der Bericht gelangt zu folgenden- Anträgen: »), Im Falle der Aufrechterhaltung des gemeinsamen Wirtschaftsgebietes

allem zu ; 2. der vHM österreichischen Abge ordnetenhause beschlossene ^autonome Zolltarifs hat mit entsprechender Abänderung die Grundlage für den Abschluß eines Handelsvertrages mit; Ungarn zu bilden; Z. die Regierung wird aufgefordert, an« gesichts der in Ungarn k>ercschenden politischen Ver- hültnisse alle Vorkehrungen zu treffen, damit die dann notwendige Zollinie gegen Ungarn errichte: und die diesbezüglichen Vollzugsorgane sofort in Funktion treten können, e) Sowohl für den Fall der Aufrechterhaltung

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 26.06.1920
Umfang: 8
; die Mitgliederzahl M derzeit weit über 3^ Millionen. Der Antrag Protei VolkSblatr. des Kongreßbureaus auf Schaffung eines inter nationalen Verbandes der christlichen Gewerkschaften wurde begeistert begrüßt. Das Bureau legte ein diesbezügliches Statut ein. * Die Konferenz von Spa soll am' 5. Juli statt finden. * Die französische Kammer hat für das Armee- bndget fünf Milliarden Frank s genehmigt. Zer Boykott gegen Ungarn. Der vom Amsterdamer Gewerkschaftsverband über Ungarn verhängte Boykott dauert nun schon

den fünften Tag an und hat zur vollkommenen Einstellung des Personenverkehrs auf den öfter. Staatsbahnstrecken, die nach Ungarn gehen geführt. Da auch auf der Südbahn der Frachtenverkehr nach Ungarn vollkommen, der Personenverkehr teil weise ruht, so ist lediglich auf dem Donauwege die Versendung von Post und Warengütern nach Ungarn möglich. Tatsächlich sind noch mit einem Dampfer fünf Waggons Papier nach Ungarn ab' gegangen, doch ist bereits eine Bewegung im Zuge, um auch die Verladearbeiter

der Donaudampfer zum Anschluß an den Boykott zu bewegen. Auch sonst wird ver Boykott in Oesterreich ziemlich scharf gehandhabt — die Bankbeamten haben sich gleichfalls der Bewegung angeschlossen, so daß jeder Geldverkehr mit Ungarn aufhört — schärfer allem Anschein nach als in den anderen an Ungarn angrenzenden Staaten. So hört man insbesonders aus der Tschecho-Slowakei Dinge, die nicht darauf schließen lossen, daß dort die Sperre lückenlos funktioniere. Jedenfalls ist die Durchfüh rung in der Tschecho

den Weiter transport für nach Ungarn bestimmter Waren. Frankreich und die übrigen westlichen Länder kom men weniger in Betracht, da die Warenbewegung von diesen Ländern nach Ungarn ganz minimal ist. Rom gegen eine Verfolgung der SMiroler. Der Schleie? über die nnqualifizierbaren Vor gänge an den beiden letzivergangenen Sonntagen von feite übelb eratener und aufgeregter ital. Unter- behörden, die sogar eine kleine Armee von Süden ins deutsche Land schickten, lüftet sich. Der Sturm kam von Trient, ohne Wissen Roms

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 06.10.1903
Umfang: 6
wiederholt zum Aus druck gekommen. — Die neuerliche Festigung des Freundschaftsverhältnisses Oesterreichs und Rußlands vom Jahre 1897 ist ein wertvolles Unterpfand des europäischen Friedens. Weiß Gott, ob Kaiser Franz Joses angesichts der drohenden Sachlage in Ungarn bei der Einladung des Zaren ebenso wie des Kaisers Wilhelm 7— nicht noch einen andern Zweck im Auge hatte. Immerhin bleiben diese Kaiserzu sammenkünste für Oesterreich von höchster Wichtigkeit. Zur Kattuug der Welschtiroter. Bezüglich

werden; wenn aber nicht, dann werden die Italiener zu ihrer früheren Taktik zurückkehren und der Landtag werde wahrscheinlich vertagt werden. Es ist jedoch wahrscheinlich, daß sich eine Ueberein stimmung wird erzielen lassen, da auch viele deutsche Abgeordnete die Erledigung der Lehrer srage wüüschen. Die Fragen der Autonomie und der Fleimstalbahn bleiben späteren Verhandlungen vorbehalten. : ^ Kossuth, der Diktator des ungarische» Konventes. Die Regierungspartei in Ungarn ist nun auch vollständig ins Lager der Kossuthianer abgeschwenkt

und die allgemeine Verwirrung hat schon beinahe ein revolutionäres Stadium erreicht. Die liberale Partei fiel von Khuen ab und zwang ihn zur zweiten Demission, weil er es gewagt hatte, zu sagen, daß Körber mit gleichem Recht gegen Bestrebungen i Ungarn, welche Oesterreich, sowie die ganze Monarchie schädigen würden, sich wende, wie Ungarn mit volle Berechtigung sich gegen Bestrebungen mit anti-unga- rischen Tendenzen von Seite Oesterreichs wenden wur - Diese offene Sprache, welche doch ganz

''.6 selbstverständlich sein sollte, war den magyarischen Chauvins schon zu viel und daher verbanden M diese gleich mit den Kossuthiauern. Da der MlMll Präsident Khuen sich erlaubte zu sagen, daß reich , von Ungarn auch das Recht der gegenseitig verlangen könne und nicht bloß Pflichten gegen Ungarn habe, daß Oesterreich das Recht ha , s verhüten, daß österreichische Wehrpflichtige durch Treibereien der ungarischen Obstruktion zu ^ kommen: so mußte er gestürzt werden, denn damit zum Feinde der ungarischen Nation gew

Dies muß in Oesterreich auch dem letzten machen, was wir zu tun habett: einen Au g darf es mit Ungarn nicht mehr geben, denn ° . allgemeinen Oesterreichfeindlichkeit der Ungarn ^ ein Ausgleich auf Kündigung mit fortwahren gewißheit für Oesterreich von immensem Schave! Die jetzige Lage in Ungarn ist eine so oerw und düstere, wie sie es bis nun memals » . war, aber schließlich werden die Ungarn die die sie sich selbst eingebrockt haben, immery . selbst auslöffeln müssen. — Zur D°>msfl°a HedervaryS sagen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 15.05.1876
Umfang: 6
Jahr festzustellenden Schlüssel vornehmen wird, wel chem die faktischen Steuerverhältnisse und die that sächlichen Produktionsmengen zu Grunde liegen. Der Gewinn, der hieraus für Ungarn resultirt, wird jähr lich auf etwa LSO.VVO fl. beziffert. Zwar läßt sich gegen diese Concession einwenden, daß man auch diese Frage bei der Feststellung der Quote im Jahre 1867 erwogen habe, allein in diesem Fall sprach die Billig keit wie die auffällige Verkürzung Ungarns für eine Gewährung jenes Anspruches

überschritt. Wir gelangen nun zu den Resultaten, welche Un garn in der Bankfrage erzielte. Da ist vor Allem zu konstatiren, daß der künftige VankorganiSmnS in Oesterreich-Ungarn in seiner höchsten Spitze ein einheitlicher sein wird, und die Einheit der Währung, der Noten wie der Bedeckung, mit aller Präzision gewahrt erscheint. Dagegen wird der jetzige Bank- organiSmus allerdings wesentliche Veränderungen in formeller Richtung erfahren. Die künftige österreichisch ungarische Neichsbank

ein der Bank vollkommen frei stehendes Recht — haftet für jede Note, und nichts wäre irriger als die Annahme, daß die etwa von der Bank nach Pesth transserirten Bärr-n die Bedeckung für die in Ungarn cirknlirende Noteinnenge bilden würden. So wie in der zwei sprachigen Note, so wird auch iu der lokalen Verthei lung' des BarschatzeS der staatsrechtliche Anspruch Ungarns in der Bankfrage formellen Ausdruck finden; allein darüber hinaus auch uicht. Von ungarischer Seite wollte man allerdings

jenes Metallquantum, welches der in Ungarn cirknlirende»,Notenmenge ent- sprechen hätte, nach Pesth geschasst wissen; allein da mit wäre der BankdualiSmuS geschaffen und die fakti sche Theilung des BankschatzeS vollzogen gewesen, wogegen ' man sich hier mit aller Energie erklären müßte und auch durchdrang. Werthvoller als der von Ungarn nur mit schwerem Herzen vollzogene Verzicht auf die Theilung des BankschatzeS ist das Ungarn gemachte Zugeständniß, daß von der cirknlirenden Nölenmenge 30 Prozent der Pesther

Bankabtheilung zur Verfügung gestellt werde». Wenn anch die bis herige Dotation der Bankfilialen in Ungarn jener Summe gleichkam, oder um nicht viel gegen dieselbe zurückblieb, so wird Ungarn doch der von ihm bitter empfundenen Bevormundung seines Geldverkehres da durch ledig, daß es genau die Höhe derZiffer kennt, btl. welcher feine Ansprüche an die Leistungöpflicht ded in ihre Gränze erreichen. Aus diesen An- 8R0 deutungen wird mä»i sich unschwer das Bild des künftigen BankorganiSmuS in Oesterreich-Ungarn

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 25.10.1921
Umfang: 8
als Abonnements-Verpflichtung. ----- Ausgabe täglich abends S Uhr. ------ Nr. 341 Dienstag, W. Oktober 1821 29. Jahrg. Die KSnigstruppen teils besiegt, teils abgefallen. Die Entente diktiert die Absetzung des Königs. Die kleine Entente fordert die Entwaffnung Ungarns. Die Reise des Königs Karl nach Ungarn, Kreise in Österreich sind auch sehr ausgeregt, hat alsbald mit einer Katastrophe geendet.Vielleicht bilden sich die betreffenden Zei- Der König ist gefangen von der Armee der j tungen und Kreise

nun ein, sie seien auch Regierung des eigenen Landes, welches sich j einmal zu einem Stück Entente avanciert Mit diesem Überfall und dieser Kraftprobe sich abzufinden, ist Sache des ungarischen Staates allein. Läßt man die Ungarn sich mit ihrem König nach eigener Selbstbe stimmung sich abfinden und betrachtet man es als innere Angelegenheit des ungarischen Staates, wie sie das machen, so braucht es keinen Konflikt und keine Aufregung und kein Blutver gießen. Das Getöse ist alles Wauwau. So o h n e äußeren

. In seiner Aufenthalts- s österreichischen Landen Zeitungen, die dem j ^^ ,^.^ Auslander,dis doch alle m- abmeldung an die Schweizer Behörden hat' König Karl von Ungarn schon fürchterliche - uerhalbchrer ^eigenen Grenzpfahle e:n el- er betont, er sei von Ungarn aus unter Schuld aufladen, ihn ungezügelter Herr-' 3^^ Bündel Sorgen haben, kleine oder Hinweis auf seinen Eid und seine Pflicht schergier bezichtigen und auf ihn die Ver- Was brauchen ^ antwortung wälzen für alles Blut, das W stchwegen Ungarns Komgsangelegen

hat mir den kein Tropflem Blutvergießen Man la^ ^ geleistet und muß Mglich meinen Be- dle Einreise des Komgs von Ungarn nach - fehlen gehorchen. Nur der gesetzliche Reichs- Ungarn eme ungaryche Angelegenheit 'jst autorisiert, S. M. Karl IV. die -f? darum. Komg Karl Regierungsgewalt zu übergehen, was jedoch ist Nicht rnu. emer großen fremden Soldner- i unter den jetzigen Umständen einem Ruin armee nach Ungarnemgefallen, um das! Landes gleichkäme. Ich erwarte daher Land zu erobern Er ist nicht gekommen

, i allen Mitgliedern der Armee, daß sie wie weiland der Hunnenkomg Attila oder geleisteten Eid halten und meinen nach Ungarn gerufen worden. Es mögen einige gewesen sein, die ihn-gerufen haben, aber so war die Sache einmal nicht wie seinerzeit bei Bonaparte, als dieser von Elba nach Frankreich ging und ihm der Anhang, wohin er seinen Fuß setzte, lawi nenartig zuwuchs. Kar! IV. von Ungarn sah sich alsbald bekämpft und verlassen. Drei Tage brauchte es nicht einmal feit Betreten des Landes und da ist er schon

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 10.12.1867
Umfang: 6
des gewöhnlichen EeremonielS übergeben. X ÄLie», 7. Dez. (Ueber den finanziellen Ausgleich mit Ungarn.) Das Abgeordnetenhaus ist bereit in die Berathung der Ihnen bereits signali- sirten drei Gesetzentwürfe, nämlich über die BeitragS- quoten zu den gemeinsamen Angelegenheiten, über die allgemeine Staatsschuld und über das Zoll- und Han- delsbündniß mit Ungarn einzugehen. Diese drei Gesetz entwürfe bilden in ihrer Gesammtheit den finanziell- kommerziellen Theil des vielfach diskutirlen Ausgleichs werkes

Gränze streift. Diesem Geständnisse gegenüber hat uns aber die Minorität zu sagen vergessen, wie sie es verstan den und vermöcht hätte, die opponirenden Ungarn zu größeren Lasten heranzuziehen. Denn mit dem An trage, den sie stellt: „Es sei von den im Reichsrathe vertretenen Ländern jener Betrag als Antheil der Zin senlast der österreichischen Staatsschuld zu übernehmen, welcher den kommissionell festzustellenden faktischen bis herigen Leistungen entspricht, und sei die Regierung aufzufordern

, hinsichtlich des unbedeckt bleibenden Be trages ungesäumte Vorlage zu machen' — mit diesem Antrage, sagen wir, wird das angestrebte Ziel nicht erreicht. Der Vorschlag der Minorität mag wohl zum Zwecke haben, die BeitragSquote zur Staatsschuld der diesseitigen Länder zu verringern, aber die Leistungen der Ungarn werden dadurch nicht erhöht, lediglich die Vergrößerung des gemeinsamen Defizits erreicht, das wohl dann in einem höhern Betrage auf die diesseiti gen Länder entfallen

würde, als in der jetzt ihnen zu- gemutheten Leistung ausgesprochen wird. UebrigenS wolle bedacht werden, daß Ungarn durch den Ausgleich mehr leiste., wird, als was es vor 1848 und 1349 zu zahlen sich erbot, und daß dasjenige Ungarn, wel ches heute die Zusammengehörigkeit mit dem Reiche als eine politische Nothwendigkeit und die BeitragS- leistung zur Staatsschuld als seine politische Schul digkeit anerkennt, mit der Zeit auch zu größeren Lasten wird herangezogen werden können. Diese Erwägungen waren es, welche die Majorität bestimmten

, sich in Betreff der drei Gesetzentwürfe zu einigen und zugleich zu erklären, daß nach der Annahme des DelegationS- gesetzeS, nach der Regelung der staatsrechtlichen Be ziehungen zu Ungarn nunmehr mit dem ^finanziellen AuSgleiDe nicht gezögert werden dürfe. Die Majori tät erblickt in dem Jnslebentreten der revidirten Ver fassung. in der regelmäßigen Funktion aller verfassungs mäßigen Organe die Kompensation für die großen Opfer, welche durch die neuen Abmachungen mit Ungarn der dieSseitiqen Reichshälfte

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 26.10.1918
Umfang: 8
eine Desorgani sation eingetreten, die zn ernsten Besorgnissen An» laß gibt und insbesondere auf dem Gebiete der Voltseruähruug verhängnisvoll zu werden droht. Am schwersten betroffen wird durch diesen anarchischen Zustand die bisherige Reichshauptstadt Wien, deren Lebensmittelversorgung durch Nieoer- österreich allein nicht sichergestellt werden kann und daher auf Zuschübe aus den übrigen Krouläuderu und aus Ungarn angewiesen ist. Diese Zuschübe drohm nun während des staatsrechtliche» Uiuge

und 29 Starland Wald er steigerte Franz Peterlin, Bauer im Markt um deu Preis vou 93.000 Kr. Durch diese und im Monat Juli erzielten Resultate erhalteu die Kälterer Krieger- Juvalideu eiue Erbschaft von über eiue halbe Million Kroneu. Die Ungarn. Ein Teil der Wiener Blätter behandelt die Eile, mit der die Ungarn die Verbindung mit der diesseitigen Reichshälfte zu lösen trachten. Man kann sagen, daß iu diesen Betrachtungen allzugro ßer Schmerz darüber zutage tritt, wenn auch die Blätter meinen, daß die Ungarn

doch ein bischen Vertragstreue hätten bewahren können, denn der Dualismus sei nicht bloß ein Vertrag mit dem König, sondern auch mit Oesterreich gewesen. Die „Arbeiterzeitung' schreibt: ^ Wenn die Ungarn ^ glauben, daß sie durch ihr rasches Lossagen von Oesterreich und dem Bünd nis mit Deutschland bei der Entente auf mehr Gnade stoßen würden, werden sie sich täuschen. Auch vor dem berühmten ungarischen Globus werde Wilson nicht Halt machen. Es werde den Magyaren nicht mehr gegeben sein, die Deutschen, Slowake

», Serben, Rumänen und Ruthenen iu ihrem Lande als Nationen zweiten und letztes Ranges zu behandeln. Das „Neue Wiener Journal' meint, es werde nicht möglich sein, daß Ungarn aus dem Kriege mit einer eigeueu Armee uud einem eigenen aus wärtigen Amte hervorgeht uud die Forderungen der Demokratie und der Nationalitäten als unnö tigen Ballast fallen läßt. Wo eine Welt umgejätet wird, könne Ungarn allein nicht die Insel der Se ligen bleiben, auf der die alte Welt, die Vorzeit der Epoche vor dem Kriege

und ihre Nutznießer weiter fortbestehen. Die „Zeit' schreibt, bewunderungswürdig fei, wie schnell Ungarn alle staatlichen Beziehungen mit Oesterreich abbreche und das Bündnis mit Deutsch land abstreife. Viel langsamer arbeite hingegen das ungarische Anpassungsvermögen, wenu es gilt, die Formel vou der Selbstbestimmung der Völker auf die Nationen anzuwenden, die im Gebiete der heili gen Stephauskioue fiedeln. Die Uugaru glauben noch immer, ausweichen uud sich herauswiudeu zu können. Uugaru mache eine eilfertige

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Zeitungen & Zeitschriften
Maiser Wochenblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 14.09.1907
Umfang: 10
konzedieren, aber als Gegenkonzession verlangen wir die unverän derte Fortdauer der jetzigen Aufteilung -der Zolleinnahmen und der jetzigen Quote. Und es sollte uns nach allen Erfahrungen, die wir in Verhandlungen österreichischer Regier ungen mit ungarischen schon gemacht haben, nicht wundernehmen, wenn die österreichische Regierung die Aufrechterhaltunq der Bank gemeinschaft schließlich als österreichischen Erfolg hinstellen wird, der eine Gegenkon zession an Ungarn wert war. Das Gesamterfordernis

der gemeinsamen Ausgaben stellte sich im Jahre 1906 auf 461.7 Millionen Kronen. Hievon wurden 116.4 Millionen Kronen durch die Zollein nahmen gedeckt, zu dem Reste trug Oester reich 226.5 Mill. Kronen, Ungarn 118.8 Mill. Kronen bei. Recht und billig wäre es, wenn die Zolleinnahmen nach der örtlichen Bestim mung der verzollten Waren aufgeteilt würden, in welchem Falle dann — bet gleichen Zoll einnahmen und gleichbleibenden gemeinsamen Ausgaben — von den Zolleinnahmen 93.1 Mill. Kronen auf Oesterreich

und nur 23.28 Mill. Kronen auf Ungarn entftelen. Dadurch würde sich die Rechnung um 34.9 Millionen Kronen zu unseren Gunsten verschieben. Aber selbst eine Austeilung der Zollemnahmen nach der jetzigen Quote würde zur Folge haben, daß Ungarn an den Zolleinnahmen nicht wie jetzt mit 58.2, sondern nur mit 40.04 Mill. Kronen teilnehmen würde, fwas die Rechnung um 18.16 Mill. Kronen zu unseren Gunsten ändern würde. Was aber die Beitrags leistung zum restlichen gemeinsamen Anfwand betrifft, so bedeutet — falls

man das vor jährige Bttdget zur Grundlage nimmt — jedes Mehrprozent der Quote, das Ungarn über seinen jetzigen Beitrag leisten würde, 3.45 Mill. Kronen. Wenn die Andeutungen richtig sind, die über die wichtigsten Ausgleichsbestimmungen in die Oeffentlichkeit gedrungen sind, dann steht die Rechnung einfach so: Das Zuge ständnis der Zuckersurtaxe nimmt unserer Zuckerindustrie mit einem Schlage das un garische Absatzgebiet und durchbricht in ekla tanter Weise das Prinzip des freien Waren verkehrs; das Zugeständnis

, daß wir uns eine gewisse Beschränkung in der Tarifbestim mung für den Durchzugsverkehr aus Ungarn Gymnasium den Namen Rufin-Platz gegeben und dieser Name sollte, gegenüber der, wenn j derselbe in letzterer Zeit angewendeten Be zeichnung: „Theaterplatz' aufrecht erhalten werden. Sein älterer Bruder Franz, geboren zu Meran am 5. Juli 1668 war. vermählt mit Maria Stellin. Derselbe spielte in Meran eine große Rolle, er war Advokat in den Jahren 1705,1708,1713, Bürgermeister 1706 1709, 1717 und 1718 Richter. Am 16. Avril

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 31.01.1907
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 14. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 31. Jänner 1907. XX. Jahrg. politische IKundfckau. Oesterreich-Ungarn. Nuflöwng Ses kekchsrstes. Am 30. Jänner 1907, also genau 6 Jahre nach dem Zusammen tritt des 1901 neugewählten Hauses, wird der Reichsrat aufgelöst werden. Beim Wahlkampfe vor 6 Jahren erklärte damals Baron Josef Di Pauli, daß es eigentlich ganz gleich sei, wen man als Abgeordnetm nach Wien sende. Denn der Reichsrat werde doch arbeitsunfähig sein und dann kämen

so zusagen nichts. So oft das Haus einen Anlauf nehmen wollte zu einer gründlicheren Revision unserer manchesterliberalen Wirtschaftsordnung, traten jedesmal geheimnisvolle Lähmungser scheinungen auf, sowohl bei der Regierung wie bei den Deputierten. — — Besonders lendenlahm zeigte sich das Abgeordnetenhaus bei Behandlung des Ausgleiches mit Ungarn. Wohl schien sich das Haus manchmal aufzuraffen zu energischen Taten. Wir erinnern diesbezüglich nur an den berühmten D ersch atta-Aussch uß, der tat sächlich

ein kreisender Berg war und nicht ein mal ein Müuslein hervorbrachte. Auch bei Behandlung der ungarischen Frage kam über das Haus jedesmal jene geheimnisvolle Lähmung, die jede Kraft erstarren ließ. Das parlamentarische Ministerium Beck wurde doch berufen ausdrück lich zum Zwecke, um Oesterreichs Interessen gegen Ungarn zu wahren. Das Ministerium aber brachte die Wahlreform mit vieler Meister- hastigkeit zur Erledigung, während wir mit Ungarn im besten Falle immer noch am gleichen Flecke stehen

wie vor Jahresfrist. Der neue Reichsrat wird ein Volkshaus sein, wahrscheinlich mit einer erklecklichen Mehr heit von überschäumenden und radikalen Elementen. Dem neuen Hause fehlt fast sicher jener staats männisch zurückhaltende Zug, welchen das ver flossene Haus Ungarn gegenüber durchschnittlich in seiner übergroßen Mehrheit an den T> ^elegt hat. Wenn das alte Haus wenigstens in seinen Taten stets den Grundsatz befolgte: „Der G'sch eitere gibt nach!', dürfte das neue Haus nach dem Grundsatz handeln: „Entweder

biegen oder brechen!' Jene geheimnis vollen Kräfte, welche im alten Hause zur gegebenen Zeit mit solcher Leichtigkeit die bekannten Lähmungs erscheinungen zu bewirken vermochten, dürften im neuen Hanse beim gleichen Geschäft wesentlich schwierigere Arbeit finden. Wie im Verhältnis Zu Ungarn, wird das neue Haus — das hoffen wir zuversichtlich — auch in der Sozialreform ein rascheres Tempo einschlagen und schärfere Akzente finden. Freilich ist die gefährliche Stromschnelle des drohenden Kulturkampfes

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 18.04.1907
Umfang: 8
Episode zeigt, daß die unvereinbaren Ge gensätze sich noch imnrer schroff gegenüberstehen, aus denen diese Zkisgleichskrise geboren wurde. Diese Gegensätze bestehen darin, daß Ungarn in Wahrheit keinen Ausgleich schließen will, sondern einen Herrschastsvertreg. ES will Oesterreich Ailin gen, die volle Selbstständigkeit Ungarns anzuer kennen, zugleich aber fordert es, daß Oesterreich ihm jene Benefizien der Genieiufanikeit gewähre, die mir als Leistungen der reellsten GeILN'eiiig- keit denkbar

Einfuhr mindestens von 1917 ab. - 5. Auf politischem Gebiete: Verzichtleistung Oesterreichs auf den Abschluß eines Zoll- und HandelsbündnisseZ und Ersetzung dessen durch einen Handelsvertrag: Zustimmung Oesterreichs, daß alle Handelsverträge künftig von Ungarn als selbständigem Staat neben Oesterreich rarifizicrt werden, so daß die staatliche Smweränität Un garns »ach außen zur unbedingten Anerkennung kommt- Aufstellung und gesetzliche Jnartikulie- rulig eine's selbständigen ungarischen Zolltarifes

. Es ist nicht sicher, daß in dieser langen Liste alle von Ungarn in den bisherigen Verhandlungen erhobenen Forderungen enthalten sind. Auf die St,»» den Mhmen der genannten priWrprellen Foroe» rungen gehören, haben wir verzichtet. Und nun angesichts dieser Forderungstiste die Frage: Was bietet Ungarn dafür? Die Antwort kantet kurz und ttocken: Nichts! Denn nach der ungarischen An'ckauung sind alle diese Forderun gen Zugeständnisse an> Oesterreich. Denn Unzarn i<t ^virtschaftlich selbständig, es Vann am 1. Jänner

ihre Furchen gezogen harten^ In diesen! AMitz? War deuMch ein Arg v?n hoher JntelkÄen» eingegmöen. der auch aus d.n Augen leuchtete. Auffallend Maren die schon- 31. Tezember IM? nur «in Tag zweiter Ordnunz. Ter große und entscheidende Termin tritt mit dem Erlöschen der Handelsverträge !917 «in. Und nun ist Franz Kossutl» bereit, itaineits der Ungarn schon heute sich zu verpflichten, daß zwar Ungarn Zollschranken gegen Oesterreich errichte». Oester reich aber an diesen Zollschranken Miisliger behan deln

wird, als das andere ZollauÄani». wenn Oesterreich die gleiche Verpachtung übernimmt. Es wäre unmöglich, einen solchen Widersinn zu begreifen, zöge man nicht das hochgespannte SelbstzefWl der nnMrischen Unabhängigkeitspar» tei in Rechnung, die über Nacht zirr herrschenden und regierenden Partei in Ungarn wurde. Tie strenge Schnlnng in der harten Zucht politische« und wirtschaftlicher Notwendigkeiten ist dieser Par tei noch nicht zuteil geworden. Zie hat noch nicht gelernt, in ibrein Wiinschen das Erreichbare

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 12
Datum: 20.11.1895
Umfang: 12
mehr als zweimal so viel Eisenbahnen hatte, als Oesterreich, habe es ein großes Ueberge- wicht über dasselbe erlangt. Seit 1867 haben dann auch Oesterreich wie Ungarn große Anstrengungen gemacht, die Ver säumnisse nachzuholen und das Verkehrs wesen kräftig zu entwickeln, erreicht sei aber das Ziel noch nicht. In Deutschland kommen 1893 auf je 100 Quadratkilo meter Fläche, beziehungsweise auf je 10.000 Einwohner 8 2, beziehungsweise 8-8 Kilometer, in Oesterreichungarn

, be ziehungsweise 10.000 Einwohner 1.38, beziehungsweise 2.03 Kilometer, in Un garn nur 0 7, beziehungsweise 1.34 Kilo- meter. 1893 dagegen in Oesterreich 5 32, beziehungsweise 6 7, in Ungarn aber 4 13, beziehungsweise 7 2 Kilometer Eisen bahnen, so daß Ungarn heute per Kopf der Bevölkerung mehr Eisenbahnen baute als Zisleithanien, das heißt, uns in der Ausgestaltung der Eisenbahnen schon über flügelt habe. Der Vortragende erblickt in der von Ungarn so thatkräftig und ziel bewußt durchgeführten Ausgestaltung

seines Verkehrswesens eine der wesentlichsten Ur- fachen des so überraschenden, in dem Re ferentenentwurf einer Denkschrift über den Ausgleich mit Ungarn trefflich dargestell ten wirthschaftlichen Aufschwunges Ungarns; dies sei nur dadurch möglich geworden, daß Ungarn sein Lokalbahnwesen freier und unbehinderter als Oesterreich entwickeln konnte und durste. Namentlich sei Ungarn in seinen Lokal bahnbauten nicht so sehr auf die Rück sichtnahme militärischer Forderungen und Einflüsse angewiesen, wie dies im zis

- leithanischen Bahnbaue der Fall sei. Bei detaillirterer Besprechung des Triester See verkehres berührt Herr Büchelen auch den Rückgang Triest's im Vergleiche zu Fiume und findet, daß gegen denselben bisher nur den Ungarn und der Südbahn „zu Liebe' keine gründliche Abhilfe ge schaffen worden sei. Diese letztere wahrscheinlich nicht unbe rechtigte Motivirung gibt uns Beranlaß- ung, auch einer anderen Besprechung hier zu gedenken, die über den gleichen Bor- trag des Herrn Büchelen aus dem „Ber liner

Börsenkourrier' in das Wiener Fi nanzblatt „Der Kapitalist' übergegan gen ist. Das Leitmotiv: „Ungarn und der Süd bahn zu Liebe' wird hier in einer ande ren Variation abgespielt, wobei es aber völlig ein Blinder mit dem Stocke greisen kann, daß die Worte: „Der Süd bahn zu Liebe' in dieser Wiedergabe des Vortrages die vorgezeichnete Tonart bildeten. Es wurden nämlich die mehr- erwähnten Darlegungen Büchelens haupt sächlich dahin ausgeweidet, daß die ganze Binstgauer- und Fernbahn nur eine den Un garn zu Liebe

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 06.05.1898
Umfang: 8
Vierteljährig fl. 3.S2 Halbjährlich fl. 7.85 Ganzjährlich fl. 1S.2t> Der migarischc Ausgleich. (Fortsetzung.) Auch was die Eisenbahn- und Tarifpolitik betrifft, werden den Ungarn erhebliche Vor theile vor den Oesterreichern zugewendet; so muß man zum Beispiel für einen halben Waggon österreichischer Baumwollwaren 46'/- Gulden Fracht bezahlen, wahrend die Fracht für dieselbe Menge ungarischer Baumwoll waren 3?!/- Gulden beträgt: bei Glaswaren beträgt die Frachtbegünstigung der ungarischen Waren gegenüber

den österreichischen 23—23 Prozent, ja bei Blechwaren wurde gegenüber österreichischen Waren sogar ein Frachtnach laß von 40 Prozent gewährt. Wie vortheilhaft wäre die Verstaatlichung der Südbahn für Oesterreich, besonders für die Alpenländer, gewesen! Wir hätten unsere Bodenerzeugnisse nnd Waren billiger als bis her versenden und daher leichter verkaufen und mit Ungarn in Wettbewerb treten können, auch Trieft hätte dabei gewonnen. Gleich bemerkten dies die Ungarn und vereitelten die Verstaatlichung der Südbahn

. Auch unser Marken-- und Musterschutz wurde von den Ungarn verletzt und geschädigt, und dadurch die Absatzmöglichkeit unserer altbewährten Jndustrieprodukte wesentlich be einträchtigt. Ueberhaupt überall, wo ungarische und österreichische Interessen sich kreuzen, müssen immer die österreichischen zurückstehen, und die Ungarn bekommen Vortheil, ein.Zu» geständniß nach dem anderen, manchmal in anscheinende Nebenbestimmungen geschickt ein gekleidet, thatsachlich aber von riesiger Trag weite. Bei solchen Umständen

ist es wohl nicht zu verwundern, daß Ungarn auf unsere Kosten emporblüht, während unsere Verhältnisse nur einen kümmerlichen Fortgang nehmen oder gar in Verfall gerathen. So hat zum Beispiel sich der ungarische Seehandel von Fiume vom Jahre 1371 mit 1,210.000 Meterzentnern im Werthe von 14'/» Millionen Gulden auf 10,169.000 Meterzent ner im Werthe von 127 Willionen Gulden des Jahres 1393 gehoben, hat sich also ver- neunfacht, was also einer Steigerung von fast 900 Prozent gleichkommt! In eben dieser Zeit

konnte das stiefmütterlich behandelte Trieft, der größte österreichische Handelshafen nur eine Verkehrssteigerung von 33 Prozent erreichen, es ist also sein Aufschwung gegen den Fiumes um das 27sache zurückgeblieben! Dieses außerordentliche Anwachsen Ungarns war aber eben nur dadurch möglich, daß — wie früher angedeutet — alljährlich viele und viele Millionen aus Oesterreich gezogen wur den, um Ungarn damit groß zu machen. Wenn man- bedenkt, daß diese Gelder in Oesterreich hätten bleiben sollen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 22.03.1893
Umfang: 8
zurückzukommen, und der Generalredner Jax gebrauchte den Ausdruck „Panama der Südbahn.' Ans Ungarn. Kennt Ihr die Geschichte vom Wolf und Lamme und vom getrübten Wasser? In Ungarn wird die Fabel in die Politik übersetzt. Lange Jahre war vollkommene Ruhe und Frieden auf religiösem Gebiete. Das war nicht zum kleinsten Theile das Verdienst der Katholiken und der Bischöfe insbesondere, welche der Re gierung gegenüber die alleräußerste Konnivenz bewiesen. Da kam aber das Ministerium Wekerle, das den Juden

Ungarns sich tribulär gemacht hatten, wollen sie nun in die Familien ein dringen, sie fordern die Töchter des Landes für sich und ihre eigenen wollen sie den Nachkommen des glor reichen ungarischen Adels vermählen. In fünfzig Jahren wäre Ungarn von Grund aus verändert und neben dem einheimischen christlichen, fröhneenden Volke gäbe es eine herrschende Kaste von Juden und Judenstämm- lingen. Palästina an der Donau! Weil aber in Ungarn noch Leute mit steisem Nacken leben, die sich nicht beugen

vor dem goldenen Kalbe; weil es Ungarn gibt, welche sich mit Stolz erinnern, daß ihre Vorfahren durch zwei Jahrhunderte gegen die Orientalen siegreich kämpften, weil endlich im marianischen Königreiche das christliche Bewußtsein zu erwachen beginnt: darum erheben sich jetzt Männer, welche zürnend die frechen Uebergriffe orientalischer Herrschsucht zurückweisen. Die Bischöfe Ungarns traten an die Spitze der Bewegung. An den apostolischen König wenden sich die Bischöfe um Hilfe gegen den Versuch, Ungarn

zu einer Satrapie Sr. Majestät von Rothschild zu machen. Vor dem Throne klagen sie die Ruhestörer an und sie klären den Monarchen darüber auf, wer es ist, der den konfessio nellen Frieden in Ungarn stört und gestört hat. Mögen sie nicht umsonst bitten! Das christliche Volk Ungarns aber wird wissen, wem es den religiösen Hader zu danken hat, und es wird auch verstehen, diesem „Danke' äußeren Ausdruck zu geben. Der Antisemitismus wird in Ungarn in einer christlich-sozialen Bewegung bald seine Urständ feiern

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 02.02.1882
Umfang: 8
, die Jahrhunderte lang ausschließlich unter dem Ein fluß deS DeutschthumS standen, fich von letzterem nicht allein losgesagt, sondern demselben gegen über eine geradezu f-indseligeStellnag eingenommen haben. ES muß ferner festgestellt werden, daß die Aufsaugung rein deutscher BolkSiheile, speciell iaoerhalb der.österrelchisch'nngarischea Monarchie, große Fortschritte 'macht und daß. wenn diese Degermanisirung nicht bald aufhört, in abseh barer Zeit da» Deutschthum in Ungarn, Böhmen, Siebenbürgen, Kärnthen

außerhalb deS Deutschen Reiche? erlitten, so ergibt sich eine wenig erfreuliche Rechnung. Vor Allem in dem jenigen Staate, welcher in erster Linie dazu be rufen war. deutsche Cultur nach 0em Osten zu jragev, also Oesterreich Ungarn. ' DaS ganze Gebiet, welches jetzt unter den Begriff j,TranSleithanien' fällt, ist in Jahrhnn- .^»erte langen blutigen Kämpfen erst den Slaven «nd Magyaren entrissen und dann in nicht minder gewaltigen Kämpfen gegen den Ansturm deS Halbmondes veriheidigt worden. Und zwar ver

theidigt mit deutschem Blute und mit deutscher Macht, denn die Ungarn, welche jetzt den Mund so gewaltig voll nehmen, waren von den Türken unterjocht und ihre Nationalität rettungslos ver loren, wenn nicht Deutschland fich ihrer ange nommen hätte. Wir sagen Deutschland, da eS nicht allein die habSburgische Monarchie war, welche die Türken auS Ungarn verdrängt, sondern die Streitkräfte des deutschen Reiches. Viele Tausende von Brandenburgern, Sachsen, Hessen, Bayern und Württembergern liegen

in ungarischer Erde begraben, die für die deutsche Sache dort gefochten. Und jetzt verkümmert dasselbe Ungarn dem Stamme, der eS allein vom Unter- gange gerettet, daS Dasein, die nationale Existenz. Ja Ungarn, speciell in Siebenbürgen, wird ein erbitterter Kampf gegen die Deutschen geführt, ihnen heilige Rechte der Erziehung, der Gesetz gebung, der Sprache, auf daS Empörendste ver stümmelt, der Ruin ihrer Nationalität systematisch mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln von StaatSwegen betrieben

. Aehnlich liegen die Verhältnisse in Böhmen, wo eS durchaus nicht am guten Willen der Herren Czechen fehlt, eS den Ungarn ia Bezug auf Deutschenhaß gleichzuthun, wohl aber an der Macht, obgleich auch hier wie in anderen von Slaven und Deutschen gemeinsam bewohnten Kronländern die Regierung den deutschen Inter essen geradezu entgegenarbeitet. Sonst war die deutsche Sprache im öster reichischen Kaiserstaate die Sprache der Gebildeten, der Wissenschaft, der Beamten, und zwar jenseits wie dieöseitS

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