46.936 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1902/20_06_1902/TI_BA_ZE_1902_06_20_9_object_8359584.png
Seite 9 von 16
Datum: 20.06.1902
Umfang: 16
Tiroler Bauern-Zeitung Seite 9 Nr. 13 Ungarn »nd die WeinzoMlansel. Im Jahre 1867 hat Oesterreich mit Ungarn eine unglückliche Ehe geschlossen, durch die es so ziemlich „unter den Pantoffel" geraten ist. Oester reich zahlt zu den gemeinsamen Auslagen der Ge samt-Monarchie weit über 70 Prozent, dafür hat sich Ungarn zirka ebensoviel „Dreinreden" oder „Kommandieren" Vorbehalten. Darum heißt es so oft, wenn man in Oesterreich etwas erreichen will: Das hangt von Ungarn ab: wenn Ungarn

will, dann geht's, sonst geht's nicht. So war es seiner zeit auch mit der Weinzollklaus el. Wäre am Beginn der neunziger Jahre Ungarn mit Ernst gegen die Weinzollklausel gewesen, sie würde gewiß nicht zustande gekommen sein. Damals war aber der italienische Wein den Ungarn ganz lieb und recht, weil bei ihnen die Reblaus viele Anlagen zerstört und der einheimische Weinhandel dadurch sehr ge litten hatte. Heute stehen die Dinge anders. Der ungarische Weinbau hat sich wieder erholt, die Ungarn brauchen

1893 auf 1,188.000 Zentner. In der letzten Zeit sei die Einfuhr zwar gesunken, doch sei die Aufhebung der Weinzollklausel unbedingt notwendig. Italien wird auch nicht starr an der Forderung der Klausel festhalten, da Ungarn sonst in solchen Tariffragen, welche Italien sehr nahe berühren, ja auch in anderen Teilen des Han delsvertrages, welche für die wirtschaftlichen Ver hältnisse Italiens sehr wichtig sind, nicht in der Lage wäre, Zugeständnisse zu machen. Die Angelegenheit der Weinzollklausel

wird jedenfalls nicht leicht zu erledigen sein, aber die Hindernisse sind nicht un überwindbar. Dann hat die Frage auch eine andere Seite. Vom Jahre 1904 könnte auch Frankreich die gleiche Behandlung fordern und gegenüber Frankreich mit seinem „petit vin“ (Piccolo) zu zwei bis drei Franks per Hektoliter könnte auch Italien nicht konkurrieren. Seien wir also froh, daß in dieser Frage ein mal Ungarn auf unserer Seite ist. — Nur so neben- bei müssen wir auf etwas anderes aufmerksam machen. Wenn hier die Antwort

v. Szells richtig wieder gegeben wurde (dieser Wortlaut ist in den großen Blättern mitgeteilt), dann hat der Ungar wieder ein mal den Mund ordentlich voll genommen. Wie die Leser wissen, schließt nicht Oesterreich und nicht Ungarn, sondern die Gesamt-Monarchie Zoll vertrüge ab. Szell aber spricht hier, als ob Ungarn allein zu schaffen hätte. So was muß man den Herren jenseits der Leitha halt Nachsehen. Die Aekäiupfniiq der Aevlaus tu Tirol. lieber den Stand der Reblausverseuchung und deren Bekämpfung

1
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1902/20_06_1902/TI_BA_ZE_1902_06_20_1_object_8359576.png
Seite 1 von 16
Datum: 20.06.1902
Umfang: 16
geäußerte tvimfche der Bauernschaft veranlassen uns folgendes bekannt zu geben: Ulerden außer Bozen zwölf Lremplare paketweise unter gemeinsamer Adresse bezogen, so kostet der einzelne Jahrgang der „Tiroler Bauern-Zeitung" nur )lvei Rroneit füntzig Heller. Der Adressat erhält außerdenr ein Freiexemplar. Für jedes weitere Dutzend ebenfalls ein Freiexemplar Inhalts-Verzeichnis. Der Vichverkehr mit Ungarn. — Wem gehören die Leil- wälder? — Abschreibung der Grundsteuer. — Verläßliche Zeugen. - Mähet

zur rechten Zeit! — Politische Ausschau. — Bauern briefe. — Was gibt's sonst Neues? — Ungarn und die Wein zollklausel. — Die Bekämpfung der Reblaus in Tirol. - Ziegen als Zugtiere. -- Etwas Heiteres. — Vom Landwirtschaftsrat. - Gegen die Lagerung des Getreides. — Allerlei aus der Land wirtschaft. — Volkswirtschaftlicher Teil. — Das Juni-Wetter. — Das Kegelspiel der Margaretha Maultasch. — Predigtstncklein. - Lahmheiten bei Pferden. — Marktberichte. - Briefkasten. — Getreidepreise. — Inseratenteil

. Der Wiepverkel-r mit Ungarn. Die „Tiroler Bauern-Zeitung" hat in Nr. 11 vom 23. Mai einen Artikel gebracht mit der Ueber- schrift „Kritische Tage". Darin wurde nütgeteilt, daß der österreichische und der ungarische Minister präsident nicht Handeleins werden in Bezug auf den zwischen beiden Staaten zu schließenden Ausgleich. Unser Ministerpräsident Dr. v. K ö r b e r verlangt, was der ungarische Dr. v. Szell nicht zugeben will. Wir dachten schon damals, bei den Lesern der „Tiroler Bauern-Zeitung

" könnte der Vorwitz darüber aufsteigen, um welche Gegenstände es sich bei diesem Widerspruch zwischen beiden Regierungen handelt. Richtig, möchten einige genauer wissen, wo denn die Sache eigentlich stockt, ob dabei Angelegen heiten, die auch die Bauern interessieren, im Spiele sind. Ja freilich, und zwar um eine sehr wichtige bäuerliche Frage handelt es sich unter anderen dabei, nämlich um den Viehverkehr mit Ungarn. Von Oesterreich nach Ungarn wird sehr wenig Vieh verkauft; es ist kaunr der Rede wert

. Aber von Ungarn zu uns herüber gehen ganze Massentrans porte von Vieh, was für unsere Bauern natürlich nicht gleichgültig ist. Je mehr ungarisches Vieh zu uns herüber kommt, umsomehr leidet die österreichische Viehzucht und der Viehwert unter der ungarischen Konkurrenz, um so tiefer werden die Preise der ein heimischen Tiere gedrückt. Dies wäre aber noch zu ertragen, wenn nur nicht mit dem ungarischen Vieh noch etwas anderes über die Grenze zu uns herüber käme, nämlich die Viehseuche. In Ungarn

2
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Sonntagsbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRSO/1888/09_12_1888/TIRSO_1888_12_09_1_object_7911589.png
Seite 1 von 10
Datum: 09.12.1888
Umfang: 10
Die Verzehrungssteuer. Nachstehend sei zur Abwechslung einmal eine kleine Blüthenlese wiedergege'ben über den Ertrag der Verzehrungssteuer m Oesterreich-Ungarn im Jahre 1887 nach dem vom Finanzministerium veröffentlichten Ausweise. Es betrug demnach der gesammte Ertrag der Verzehrungssteuer im Jahre 1887 in Oesterreich 91,514.000 fl. (gegen 97.140.000 fl. im Jahre 1886), in Ungarn 25.101.000 fl. (gegen 25,166.000 fl. im Jahre 1886), in der Gesammt-Monarchie 116.615.000 fl. (gegen 122,306.000 fl. im Jahre 1886

). Die Biersteuer allein lieferte in Oesterreich 24,802.000 fl., in Ungarn 1.324.000 fl., zusammen also 26,126.000 fl. Es gibt in Oesterreich-Ungarn 1962 Braue reien in Thätigkeit, davon bloß 109 in den Ländern der ungarischen Krone. Die B r a n n t w e i n st e u e r, die ja jetzt dem Staate viele Millionen einbringen soll, betrug im Jahre 1887 in Oesterreich 8.728.000 fl., in Ungarn 9,805.000 fl., in der Gesammt-Monarchie also 18,533.000 fl. Diese Steuer wurde von 149.000 Bren nereien entrichtet

, von welcher horrenden Airzahl sich bloß 45.000 in Ungarn be finden. Man sieht aus diesen Ziffern, wie verbreitet das Schnapsbrennen und in Holge dessen das Schnapstrinken in Oester reich ist! . . . Mehr als 100.000 Bren nereibetriebe sind sogenannte landwirthschaft- liche und bloß diese zahlten unter 5 fl. Steuer. Etwa 34.000 Brennereien bezahlten Abgaben zwischen 5 und 50 fl. pro Jahr. Die Zuckersteuer im Betrage von 35.114.000 fl. in Oesterreich u. 2,392.000 fl. A Ungarn, also zusammen 27,506.000 fl., lvurde

von 217 Zuckerfabriken gezahlt, ^oit diesen Fabriken befinden sich bloß 14 '-n Ungarn, 203 in Oesterreich .und von diesen letzteren haben 139 in Böhmen Eein ihren Sitz. — Die Petroleum- sleuer betrug 3,229.000 fl. in Oester deich, 4,440.000 fl. in Ungarn, zusammen ^,669.000 fl. Von dieser Summe zahlt die Flumaner Petroleum-Raffinerie-Aktien- Gesellschaft allein 2,726.000 fl. Steuer. , Die Wein- und Moststeuer lieferte w Oesterreich einen Ertrag von 4,498.000fl., in Ungarn von 3,905.000 fl., zusammen

also 8,403.000 fl. — Die F leis ch ste uer brachte 5,395.000 fl. in Oesterreich und 2,582.000 fl. ln Ungarn dem Fiskus ein, daher zusammen 7,977.000 fl. Die Akzisabgaben in den großen Städten betrugen 5,774.000 fl. in Oesterr- reich und 299.000 fl. in Ungarn, zu sammen also 6,073.000 fl. Budapest ist dabei weit besser daran als Wien, welches geradezu eine kolossale Summe zu dem Ertrage der Verzehrungssteuer liefert. Da die Bevölkerung von Wien innerhalb der Linien, wo die Verzehrungssteuer einge hoben

3
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1905/28_07_1905/TI_BA_ZE_1905_07_28_3_object_8360912.png
Seite 3 von 16
Datum: 28.07.1905
Umfang: 16
daher die Wahrheit sagen wollten, müßten selbe bekennen, daß ihnen ntchrs unangenehmer ist, als daß Schraffl die Schuldner der Stamser, Neuftister, Grieser und Kälterer Gegend fortwährend drängt, ihre Schulden durch die Bank ablöfen zu lassen. Der Wehverkeyr Ungarns mit Hesterreich. Die „Wiener Landw. Zig." veröffentlicht eine Ausstellung über den Wert des jährlich von Ungarn nach Oesterreich einge- sührten Viehes. Dieser Wert betrug im Jahre 1900 163,994.573 K, 1901 162,191.375 K, 1902 184,728.457

. Die Verweigerung des Abschlusses einer Viehseuchenkonoentton mit Ungarn wäre da her wohl unsererseits die richtigste Amwort, welche wir demselben aus seine Forderung nach einer Uebergangsgebühr für österreichi- chm Zucker erteilen könnten. Wenn die ungarischen Zuckerfabri ken und Blanmweinbrenuereien ihren gesickerten Absatz von Mast vieh nach Oesterreich einbüßen, so ist ihr Ruin für alle Zeiten besiegelt. Wir sehen aus diesen Darstellungen, daß wir auch be züglich des Viehverkehres Ungarn gegenüber einr

herrschtnde Stel lung einnehmen, und es wäre an der Zeit, dieselbe auch bei den Veryrndmngen mit Ungarn in entschiedenster Weise zur Geltung zu bringen. Nicht Oesterreich ist von Ungarn, wie auch die Dar stellung des Viehverkehres in diesem Lande unanfechtbar beweist, in wirtschaftlicher Beziehung abhängig, sondern Ungarns ganze volkswirtschaftliche Extstenz hängt innig mit der Erhaltung des österreichischen Marktes für seine landwirtschaftlichen Erzeugnisse zusammen. Es wäre daher geradezu unsinnig

. Nach einer Zusammenstellung war der Wert des von Oester reich-Ungarn ausgesührten Viehes in den letzten fünf Jahren fol gender: im Jahre 1900 K 91,031.009, 1901 K 93,439.395, 1902 K 109,273.003, 0903 K 121,155.928, 1904 K 118,154.135. Diese für Oesterreich-Ungarn günstig lautende Ausstellung verdanken wir hauptsächlich unserer R-ndoiehausfuhr nach dem Deutschen Reiche, sowie unserer Pferde-Ausfuhr nach dahin und nach Italien, während unsere Schaf- und Schweine-Ausfuhr von immer geringerer Be deutung

wird. Wenn wir nun durch die Hochschutzzollpolitik des Deutschen Reiches, wie leider zu befür. en ist, unserer Viehaus- suhr dahin verlustig werden, so ist dies ein Schlag, der, solange wir mit Ungarn zu einem Zollgebiet vereinigt sind, die öster reichische und die ungarische Landwtrtschast gemeinsam trifft. Ge lingt es uns hingegen, die wirtschaftliche Trennung von Ungarn durchzusetzen, so wird Ungarn allein die Zeche zu zahlen haben. Schon von diesem Gesichtspunkte aus ist die Verblendung Ungarns, mit welcher es seinem volkswirtschaftlichen Verderben

4
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Sonntagsbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRSO/1887/12_06_1887/TIRSO_1887_06_12_1_object_7910932.png
Seite 1 von 8
Datum: 12.06.1887
Umfang: 8
! <§88® Der neue Ausgleich. „Der neue Ausgleich zwischen Oesterreich und Ungarn betreffs beiderseitiger Beitrags- lcistung zu den Gesannnt-Anslagen der ganzen Monarchie ist ooltendet", — so ju beln die Regierungsblätter, und die Tschechen inid dieSlooenen werfen sich in die Brust und prahlen: „Den Ausgleich haben wir zu Stande gebracht." Und sie spotten dabei noch über die Leichtigkeit, mit welcher der Aus gleich dießmal fertig gebracht wurde, während er in früheren Jahren viel Zeit, Anstreng ung und Geduld

immer, was mein Weib will, und unterlasse, was mein Weib nicht will." Es ist leicht, einen Ausgleich zu Stande zu bringen, wenn man den Ungarn in allen Dingen nachgibt, v Und die Slaoen und die Klerikalen haben dieß gethan. Sie sind bei der Berathung des Zolltarifs den Ungarn gegenüber äußerst gefällig gewesen. Sie haben nicht den Muth gefunden, jenem Petroleumschwindel ernstlich entgegen zu treten, welcher den ungarischen Petroleum- Größen schweren Nutzen bringt, dem ungari schen Staatsschätze gute

Einnahmen liefert, aber Oesterreich jährlich um einige Millionen Gulden schädigt. Bon deutsch- fortschrittlicher Seite hatte man einen sehr praktischen Antrag gestellt, um diesem Schwindel ein Ende zu machen. Aber die Mehrheit des Abgeordnetenhauses verwarf ans Furcht vor den Ungarn diesen trefflich ersonneiien Antrag. Ungarns Verhältnisse haben sich seit dem Jahre 1867 so weit gebessert, daß es mehr als die bisherigen 314 Prozent zu den gemeiusainen Auslagen beitragen konnte. Bei einem entschlossenen

kräftigen Auftreten wären gewiß auch einige Zugeständnisse von den Ungarn zu erreichen gewesen. Aber die Mehrheit unseres Abgeordnetenhauses ließ es an dieser Entschlossenheit gar sehr- fehlen und gab sich schon zufrieden, als die Ungarn großmüthig erklärten, daß sie einverstanden seien, wenn Alles beim Alten verbleibe. Selbst Tisza hat im ungarischen Abgeordnetenhause zugestanden, daß bei den Verhandlungen über die Beitragsleistnng zu den gemeinsamen Angelegenheiten (das heißt bei den Verhandlungen

über die Bei trags-Quote) die Oesterreicher mehr nach- gegeben haben als die Ungarn. So etwas müssen wir nns selbst öffentlich sagen lassen und haben also zum Schaden auch noch den Spott! Das ist ein trauriger Ausgleich. Und zu allem Ueberfluß ist er noch nicht einmal fertig. Es fehlen noch verschiedene Be stimmungen, und bei der bisherigen Nach giebigkeit uiiserer Abgeordnetenmehrheit ist zu besorgen, daß wir eben wieder den Kürzeren ziehen werden. Früher ging das freilich nicht so einfach und glatt

5
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1905/13_10_1905/TIPOS_1905_10_13_9_object_7994060.png
Seite 9 von 16
Datum: 13.10.1905
Umfang: 16
. Am Freitag nahm Abg. Schöpfer da» Wort als Generalredner für die Dringlichkeit der Anträge, welche von verschiedenen Seiten behufs Einführung der Wahlreform gestellt worden waren. Wir bringen diese Rede ebenfalls auszugsweise. Abg. Schraffl führte aus, eines der wichtigsten Momente der Debatte sei gewesen, daß der Minister präsident, den man beschuldigt hatte, gegen das allgemeine Wahlrecht in Ungarn intrigiert zu haben, dies nicht zugegeben, aber auch nicht geleugnet habe. Er hat auch kein Wort

des Freisinnes, vom ganzen Fortschritte, von der ganzen freisinnigen Presse des avouiert worden. Die Sozialdemokraten, welche behaupten, daß sie allein es seien, die offen und ehrlich für das allgemeine Wahlrecht eintreten, haben in dieser Debatte zwar dafür gesprochen, gleichzeitig aber etwas getan, was beweist, daß Worte und Taten bei dieser Partei nicht immer genau stber- einstimmen. Wir wissen, daß gerade während dieser Debatte in einem anderen Hause in Wien über die Reform des Wahlrechtes in Ungarn

eingetreten fein muß. Die Führer dieser Partei zählen zu denjenigen, welche die feinste Witterung für einen Umschlag deS Höhenwindes haben; und tatsächlich hat der Höhenwind umge schlagen, wenn man auf Zeitungsnachrichten über haupt etwas geben kann. Redner beschäftigt sich sodann mit dem Verhältnisse zu Ungarn. Die Re vision deS Verhältnisses zu Ungarn steht aus der Tagesordnung. WaS wollen die Ungarn? Sie wollen angeblich nichts als eine nationale Armee, Kanonen und Militärmacht und erklären

, daß sie dann erst recht gute, königstreue Patrioten wären. Im Sinne des Ausspruches eines Klassikers der Revolution, Lassalle, das Wichtigste für den Sieger sei, den Besiegten zu entwaffnen, machen die Führer der gegenwärtigen Revolutionäre in Ungarn den Ver such, den Besiegten, den Staat Oesterreich, zu ent waffnen. Ganz Oesterreich hat aufgeatmet, als die fünf Vertreter der ungarischen Revolution vor kurzem in Wien endlich so empfangen worden sind, wie sie es verdienen. Seit 1867 sind die Vertreter der Ungarn

man in Oesterreich nicht als Volksvertreter hinstellen. Der Ministerpräsident hat Dr. Lecher gegenüber die Frage aufgeworfen, was er, wenn er österreichischer Ministerpräsident gewesen wäre, gegenüber den Ungarn anderes hätte tun können. Dr. Lecher ist die Antwort auf diese Frage bis dato schuldig geblieben. Redner würde auf diese Frage folgendes antworten: Wir haben bei der Beratung des Zolltarifes alle Wünsche der Ungarn, die nicht direkt an daS Haus, sondern an die Re gierung gestellt worden

6
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1915/28_05_1915/TIRVO_1915_05_28_5_object_7609345.png
Seite 5 von 8
Datum: 28.05.1915
Umfang: 8
und Deutschlands in den Krieg zu ziehen, denn der Angriff durch die serbischen Provokationen ging von Rußland aus, „das sich bei der Durchführung seiner weitausgreifenden Pläne Serbiens als Sturmbock gegen Oesterreich-Ungarn bediente". Aber man hielt es vorweg für wahrschein lich, „daß Italien nicht, wie es dem Wortlaut und dem Geiste des Bündniies entsprechen. würde, an Seite seiner Verbündeten in den Krieg eintreten werde." Diesen Schluß zogen unsere Diplomaten aus dem Verhalten Italiens in früheren

und dies durch allerlei am Texte des Vertrages geübte Auslegungs künste begründen werde. Italien sicherte uns „wohlwollende Neutralität" zu. Das Rotbuch legt dann dar, daß Italien zunächst Oesterreich-Ungarn nachdrücklichst seiner Neutrala- tät versichert habe. Ein italienischer Ministerrat am 1. August 1914 hat den Beschluß gefaßt, daß Ita lien neutral bleiben werde. „Als Gründe hiefür wurden angegeben, daß das Vorgehen der Monar chie (Oesterreich-Ungarns) gegen Serbien einen agressiven Akt gegen Rußland darstelle

, weshalb der Bündnisfall für Italien im Sinne des Vertrages nicht eingetreten sei (diese Behauptung entkräftigt das Rotbuch mit dem Hinweis auf die zeitlichen und umfassenden Vorbereitungen Rußlands für einen Angriffskrieg), ferner, daß Italien den Gefahren eines Weltkrieges bei seiner exponierten geographi schen Lage besonders ausgesetzt wäre." Schließlich be merkte damals Italien, daß Oesterreich-Ungarn es verabsäumt habe, sich vor den entsprechenden Schrit ten im Sinne des Bündnisvertrages, Artikel

ein, die das Ziel verfolgte, unter Berufung auf den Artikel 7 des Dreibundvertrages (dieser Artikel verpflichtet Oesterreich-Ungarn und Italien die Be sitzstandsverhältnisse in der Türkei aufrecht zu er halten. Sollte aber im Laufe der Ereignisse die Aufrechterhaltung des Status quo im Gebiet des Balkan oder der ottomanischen Küsten und Inseln im Adriatischen oder Aegäischen Meere unmöglich werden, so verpflichten sich die Vertragschließenden zu gegenseitigen Kompensationen) für den Fall der Besetzung

würden". Diesen Standpunkt . *) Der Artikel III des Dreibundvertrages lautet: Falls einer oder zwei der hohen Vertragschließenden ohne direkte Herausforderung von ihrer Seite von zwei oder mehreren (Aroßmachten, bte den gegenwärtigen Vertrag nicht unter zeichnet haben, angegriffen und in einen Krieg mit ihnen verwickAt wurden, würde sich der cn8U8 toeäeri8 für alle hohen Vertragschließenden gleichzeitig ergeben. nahm Oesterreich-Ungarn in den Verhandlungen zunächst ein. „Mit Rücksicht auf die zwar neutrale

7
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1906/02_06_1906/TIGBO_1906_06_02_1_object_7731763.png
Seite 1 von 12
Datum: 02.06.1906
Umfang: 12
Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen u. Ankündigungs - Aemtern entgegengenommen. Crscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Oesterreich - Ungarn. Der Rücktritt des Prinzen Dobenlobe und die politische Lage. Prinz Hohenlohe ist nach nur 27-tägiger Tauer seines Ministeriums zurückgetreten. Er ist der öster reichische Ministerpräsident, der die kürzeste Zeit im Amt geblieben ist, aber sein Abgang ist ein ehren voller gewesen und alle Parteien erkennen das an. Er ging, weil er das dem Parlament

gegebene Versprechen, die Rechte Oesterreichs Ungarn gegenüber standhaft zu vertreten, ehrlich gehalten hat, er ging, weil er die Nachgiebigkeit der Krone den immer maßloser werdenden Forderungen der Ungarn gegenüber auf Kosten Oester reichs nicht unterstützen konnte. Er hatte den Mut, dem doppelten Druck zu widerstehen, der von jenseits der Leitha und von oben ausging. Die Krone hat noch vor den Delegationswahlen, die jetzt stattgefunden haben, das Vorgehen der ungarischen Regierung gebilligt

Staatswesens noch deutlicher zu machen. Denn das steht fest, ein österreichisches Parlament, das nach dem Vorgefallenen wieder noch dem bisherigen ungerechten Modus des Ausgleichs mit Ungarn, der bisherigen Ausbeutung Oesterreichs durch Ungarn zustimmen würde, würde die Interessen Oesterreichs verraten und ver kaufen. Ungarn strebt entschlossen und zielbewußt die völlige Trennung von Oesterreich an, die bei dem ge ringen Widerstand der Krone lediglich eine Frage der Zeit ist. Soll Oesterreich immer

weiter für die Ungarn bezahlen, ihre Begehrlichkeit mit seinem guten Gelde weiter großziehen, wo das Ende doch so sicher abzu sehen ist? Diese Frage ist jetzt brennend geworden, die ungarische Frage hat für den Augenblick die Wahl reform in den Hintergrund gedrängt und für den Moment wenigstens sämtliche Parteien, sämmtliche Na tionalitäten im Reichsrat geeinigt. Einstimmig hat sich das Abgeordnetenhaus mit dem vom Prinzen Hohenlohe eingenommenen Standpunkt solidarisch erklärt. Am 29. Mai hatte Graf Vetter

verhandelt. Dabei ergab sich die denkwürdige, in den Annalen des österreichischen Reichsrates noch nicht dagewesene Tatsache, daß alle Parteien einig waren, einig gegen Ungarn und das gegen Treu und Glauben verstoßende Vorgehen der ungarischen Regierung. Es wurde beschlossen, in einer Obmännerkonferenz zu bestimmen, in welcher Weise zu der durch die Haltung der Krone geschaffenen Si tuation Stellung genommen werden soll. — Mittags trat die Obmännerkonferenz zusammen und faßte den Beschluß, daß am 30. Mai

8
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Sonntagsbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRSO/1888/12_02_1888/TIRSO_1888_02_12_1_object_7911228.png
Seite 1 von 8
Datum: 12.02.1888
Umfang: 8
ließ. Diese Beziehungen sind von mir stets mit Vorliebe gepflegt worden; dennoch erkalteten die freundschaft lichen Gesinnungen Rußlands. Ich sage dies, um erklärlich zu machen, warum wir das Bündniß mit O e st e r r e i ch - Ungarn schlossen. Die Anforderungen Rußlands an uns vor dem letzten Orientkriege lehnten wir ab. Rußland wandte sich nun vergeblich an Oesterreich-Ungarn. Dann kam der Krieg. Auf dem Kongresse, dessen Zustande kommen mir nicht ohne große Mühe ge lang, war ich bemüht

, allen russischen Inte ressen Geltung zu verschaffen und alle rus sischen Wünsche durchzusetzen. Ich glaube wirklich ein Recht auf die Anerkennung Rußlands erworben zu haben, aber ich konnte und wollte mich Oesterreich-Ungarn nicht entfremden. Hätte ich es gethan, so wären wir in Europa isolirt worden und wären in unbedingte Abhängigkeit von Ruß land gerathen. — Man habe tu der Veröffent lichung des Bündnißvertrages ein Ultima tum, eine Drohung erblicken wollen; sie ist nichts von alledem; der Vertrag

ist der Ausdruck der Gemeinsamkeit der beidersei tigen Interessen der Verbündeten. Das sollte die Welt erfahren. Aber nicht nur dieser Vertrag, sondern auch der mit Italien ist nur der Aus druck der gemeinsaiüen Interessen und Be strebungen, gemeinsame Gefahren abzuwen- den und gemeilisam für die Friedenserhal- tung einzustehen. Oesterreich-Ungarn hat diese besonnene Politik im Jahre 1870 befolgt, daß es den Werbungen Frankreichs widerstand und zu Deutschland hielt. Oester reich-Ungarn ist unser natürlicher

mit Jubel begrüßt und von deutscher Parteiseite im oft. Reichsrathe wurden auch sofort Schritte gethan, um die Einverleibung des Vertrages in die Staats- Grundgesetze von Oesterreich-Ungarn und Deutschland anzubahnen. Dr. Knoh stellte nämlich im österr. Abgeordnetenhause am 7. Februar einen diesbezüglichen An trag. Sosehr wir nun, und gerade weil wir mit dem Inhalte des Antrages ein verstanden sind, so möchten wir wünschen, daß derselbe in dieser oder ähnlicher Form nicht nur von einer Abtheiluug

-Ungarn. Nächst der Rede Bis marcks über den Bnndes-Vertrag zwischen Dentsch- land und Oesterreich-Ungarn beschäftigt sich die öffentliche Meinung fortgesetzt mit dem Liechten - steinschen Schulantrag und es treffen nach wie

9
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1912/08_06_1912/TIGBO_1912_06_08_1_object_7737531.png
Seite 1 von 8
Datum: 08.06.1912
Umfang: 8
Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 b; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengenommen. Erfcheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Oie Deutschen u. Magyaren in Gesterreich-Ungarn. Im „Vorarlberger Volksfreund" entwickelt I. Heim felsen unter obiger Ueberschrift eine Idee, um den sich jetzt breitmachenden Trialismusforderungen, deren Erfül lung für Oesterreich-Ungarn verhängnisvoll werden müßte

erste Stimme im Rate der neugeformten Monarchie brachte. Der Sündenstraffall des Jahres 1867, die Nichtabforde- rung der deutschen Staatssprache in Oesterreich, als Gegengewicht für die magyarische in Ungarn, kann wohl nicht mehr gutgemacht, wohl aber können die bösen Folgen noch abgeschwächt werden. Der Weg dazu führt über die durch die nüchterne Erwägung ge schlagene Brücke: „Gewinnung eines mitinteresfierten Bundesgenoffen." „Dieser Bundesgenosse," sagt Heimfelsen, „kann für uns Deutsche

nur der Magyare sein." Wenn Heimfelsen die Ungarn zum „Bundesgenossen" erhebt, so tut er diesen Leuten, die mit Oesterreich in sieter Fehde leben, die sich lieber heute wie morgen von Oesterreich ganz lossagen würden, wenn sie die phy sische Macht dazu hätten, wohl zu viel Ehre an. Un garn ist ein integrierender Bestandteil der Monarchie, an der es mit sehr losen Fäden hängt. Eine Un botmäßigkeit von Seite Ungarns gegen Oesterreich könnte man doch nimmer als „Bundestreuebruch", sondern müßte

man nur als „Rebellion" bezeichnen. Heimfelsen sagt: „Die Einwürfe: .Dieses Bündnis abschließen, hieße den Bock zum Gärtner machen/ stimmen nicht. Denn selbst angenommen, es würde über Nacht ganz Ungarn zu einem wirklichen rein magyarischen Nationalstaate werden, was könnte dieses rein magyarische Königreich, eingekeilt zwischen Deutschen, Slawen und wieder Slawen dem Deutschtum Oester reichs schaden?" Wir fragen: was könnte Ungarn in diesem Falle Oesterreich als Bundesgenosse nützen? „Mit nur etwas gutem Willen

und mit der dazu bedingten klaren Einsicht hier und dort dürften sich die bisher bestandenen Gegensätze zwischen den Deutschen und Magyaren leicht beheben lassen." Man kann Oesterreich gewiß nicht den Vorwurf machen, daß es Ungarn gegenüber brüsk aufgetreten wäre, im Gegen teile hätte der Vorwurf vollkommene Berechtigung, daß Oesterreich in totaler Verkennung der magyarischen Ziele, durch stetes Nachgeben und energieloses Eingehen auf die Wünsche Ungarns, die stets in das Gewand der Forderungen gekleidet

10
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1907/04_10_1907/TI_BA_ZE_1907_10_04_2_object_8361862.png
Seite 2 von 16
Datum: 04.10.1907
Umfang: 16
dem steirischen Landesausschuß übermittelt. Diesen Entwurf, der auch allen anderen Landesvertretungen der Alpenkronländer zugehen wird, will sie der Sanktion unterbreiten. — Hoffen wir, daß in dieser Sache endlich für die Landwirtschaft etwas geschieht. Ver sprochen ist schon viel geworden. Nun soll es doch auch einmal ans Halten kommen. Schkechte Aussichten für den Ausgleich mit Angarn. Die Verhandlungen bezüglich des Ausgleiches mit Ungarn sind wieder einmal ins Stocken geraten. Es ist geradezu schon

ekelhaft, wie die Ungarn die Oesterreicher foppen, und welche Frech heiten sie sich gegen den greisen Kaiser-König Franz Josef erlauben. Jetzt möchten sie gar haben, daß der König von Ungarn seine Re- gierungögewalt in Ungarn zu Gunsten jener adeligen Politiker einschränke, die gegen Oesterreich und ihren König schon wiederholt geradezu rebellierten. Bürgermeister Dr. Lueger, den die Kur in Brixen in der Dr. v. Guggenberg'schen Wasserheilanstalt recht ge- kräfttgt hat, hat vor einigen Tagen gesagt

, er glaube nicht daran, daß noch einmal ein Ausgleich mit Ungarn erfolgen werde. Doktor Lueger kennt die Verhältnisse sehr gut und wenn Dr. Lueger dies sagt, jo kann man ihm schon glauben. Die österreichischen Land wirte werden nichts verlieren, wenn es zu einer staatSwirtschaft- lichen Abtrennung Ungarns von Oesterreich kommt. Dabei ist allerdings Voraussetzung, daß im österreichischen Parlamente keine Verräter Oesterreichs sitzen. Wie es herschaut, werden im öster reichischen Parlamente

keine Abgeordneten fich finden, die sich von den Ungarn bestechen laffen. Der Thronfolger Franz Ferdinand ist auch nicht dafür, daß dem rebellischen Hochadel in Ungarn immer wieder nachgegeben wird und so kann eS leicht sein, daß diesmal die Ungarn in die Grube fallen, die fie den Oesterreichern gegraben haben. Zur Mlchpreiserhöhung. Gezwungen durch die fortwährende Preiserhöhung jener Ar tikel, welche der Bauer für seinen Haushalt und seine Wirtschaft einzukaufen genötiget ist, sowie durch die immer höher

11
Zeitungen & Zeitschriften
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1903/20_03_1903/UIBO_1903_03_20_7_object_8314828.png
Seite 7 von 14
Datum: 20.03.1903
Umfang: 14
der Vorlagen mit der Hoffnung ein, daß die Regierung den agra rischen Interessen vollen Schutz angedeihen lassen werde. Die Abgeordneten Kink und Bärnreither erkannten die Geschicklichkeit und Beharrlich keit der Regierung bei den Verhandlungen mit Ungarn an, wodurch es wenigstens gelungen ist, die verschiedenen Härten des früheren wirtschaft lichen Verhältnisses zu Ungarn zu mildern und begrüßten den Abschluß des Ausgleiches als die Be endigung des gegenwärtigen, jede Entwicklung der Industrie hemmenden

Zustandes der Ungewißheit. Abg. Bärnreither erklärte, der Ausgleich müsse an genommen werden, weil der wirtschaftliche Bruch mit Ungarn das größere von beiden Übeln wäre. Redner betonte die Notwendigkeit, die nächsten zehn Jahre zur Festigung und Selbständigmachung des ästerreichischen Wirtschaftsorganismus sowie zur Schaf fung einer neuen Form für die wirtschaftliche Ge meinschaft mit Ungarn zu verwenden. Abg. Kink verlangte eine intensivere Förderung der Industrie. Abg. Lindner erklärte

, die Alldeutschen seien für einen Ausgleich, welcher nur Ungarn zu Gute kom me, nicht zu haben; auch Abg. Lemisch erklärte, vom Ausgleich sowie vom Zolltarif profitiere nur Ungarn. Abg. Zehetmayr führte aus, daß die bäuerliche Bevölkerung den Ausgleich begrüße, weil die Aufhebung des Mahlverkehres aufrecht erhalten bleibe. Hoffentlich gelingt es durch besonnene Ar beit, daß die Vorlagen bald zum Gesetze werden. ADA" «2 jCnfevex Heutigen Kesarnmtauf- Lage Liegt ein ausführlicher? ^vofpeüt öer?St. Iofef-Z3ücher

12
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1903/19_06_1903/TI_BA_ZE_1903_06_19_1_object_8360016.png
Seite 1 von 16
Datum: 19.06.1903
Umfang: 16
" hat ihren Lesern schon öfter dargelegt, in welch' sonderbarem Ver hältnisse Oesterreich und Ungarn zu einander stehen. Sie sind zwei selbständige Staaten, und doch zu sammen nur eine Monarchie. Das einheitliche Band, welches diese zwei Staaten rnit einander umschlingt, ist vor allem die habsburgische Dynastie, mit anderen Worten: Oesterreich-Ungarn hat einen gemeinsamen Beherrscher, den Kaiser und König. Ein weiteres Band der Einheit ist die Armee; es gibt zwar eine eigene österreichische und eine eigene

ungarische Landwehr (bei uns Landesschützen genannt); aber das eigentliche Kriegsheer ist gemeinsam. Damit hängt zusammen, daß, wenn es etwa zu einem Krieg nach außen käme, Oesterreich-Ungarn als einheitliche Monarchie auftreten würde. Im Innern aber haben beide Staaten ihre Selbständigkeit, ihre eigenen Gesetze, eigene Ver waltung rc. Weil sie aber teilweise doch zusammen- gehoren, müssen auch die gegenseitigen wirtschaftlichen Beziehungen zu einander geregelt werden, was nach dem Gesetze vom Jahre 1867

erst Gesetzeskraft; darauf wird das Gesetz im Reichsgesetzblatt (R.-G.-Bl.) mitgeteilt (publiziert), wodurch für die Untertanen die Ver pflichtung, das Gesetz zu beobachten, begründet wird. Diesen Weg nun haben die Ausgleichsgesetze sowohl in Oesterreich, als in Ungarn durchzumachen. Während nun andere Gesetzesanträge während der Beratung sehr häufig abgeändert werden, ist eine Aenderung der Ausgleichsgesetze sehr schwer. Wird nämlich eine solche Aenderung zum Beispiel in Oester reich beschlossen

, so müßte sie auch in Ungarn ange nommen werden, da ja diese Gesetze in beiden Staaten gleichlautend sein sollen. Weil aber in Ungarn die Mehrheit des Abgeordnetenhauses mit der dortigen Regierung hält, so ist es dieser ein leichtes, zu er wirken, daß die Mehrheit an den Vorlagen, wie sie von beiden Regierungen vereinbart worden sind, sesthält und einer Abänderung nicht zustimmt. Man kann also sagen: Für die unveränderte Annahme der Ausgleichsoorlagen sind: beide Re gierungen, beide (das österreichische

13
Zeitungen & Zeitschriften
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1908/14_06_1908/ZDB-3077611-9_1908_06_14_1_object_8421379.png
Seite 1 von 16
Datum: 14.06.1908
Umfang: 16
Klasse (Unterlehrer) ihre ganze Kraft bcm Berufe wid men und erstere auch den örtlichen Verhältnissen gemäß eine Familie erhalten können. Als solche Mindestbezüge haben jene zu gelten, die den Staatsbeamten der vier untersten Rangsklassen nach den jeweils geltenden gesetzlichen Bestimmun gen zukommen, und zwar in Bezug auf Dienst einkommen und PensionsDrhältnisse. Dieser An trag ist gemäß dem § 42 , 3. Abs., sofort in erste Lesung zu nehmen. Millionen, der Wert der Ausfuhr nach Ungarn 390,2 Millionen

. Allgemeines Wahlrecht für Ungarn. Der Kaiser gab dem Grasen Andrassy die Genehmigung zur Einbringung eines Gesetzes über die Einführung des allgemeinen Wahlrechts in Ungarn. Die Vorlage wird im Herbste nach durchgeführter Fusion der Parteien einge bracht werden. Die Welser „Bauern-Zeitung" schreibt: „Nun kommt der zweite Teil der politischen Tragiko mödie, die in Oesterreich aufgeführt wird. Die Durchpeitschung des ungarischen Ausgleiches war der erste Teil, diejenige des serbischen Handels vertrages

ist der zweite Teil. Die anderen Ka pitel werden folgen, wenn das Staatsschiff in derselben Weise weiter gelenkt wird wie bisher, und am Schluffe des Trauerspieles werden die Völker Oesterreichs an der Bahre ihres zugrunde gerichteten Ernährers, des Bauernstandes, stehen. Es ist ja der reinste Hohn. Mit welchem Brust töne der Ueberzeugung haben nicht unsere Abge ordneten seinerzeit erklärt, unter keinen Umständen einem schlechten Ausgleiche mit Ungarn zuzustim- men. Einige Monate aber nur waren vergangen

auch in längerer Rede gegen Prof. Wahrmund. Bezüglich der Jahrhundert feier wurde der Wunsch ausgesprochen, daß die Feier eine allgemeine sein solle. Der Zwischenverkehr. Nach dem statistischen Ausweise über den Warenverkehr zwischen Oesterreich und Ungarn im Monat April d. I. betrug die Einfuhr aus Ungarn 84,2 Millionen, die Ausfuhr nach Ungarn 100,3 Millionen Kronen. Für die Monate Jänner bis einschließlich April 1908 ergibt sich der Wert der Einfuhr aus Ungarn mit 308,7 Oesterreichs Schulden. Die allgemeine

14
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1903/14_03_1903/OBEWO_1903_03_14_2_object_8027347.png
Seite 2 von 18
Datum: 14.03.1903
Umfang: 18
, welche zum ausschließlichen bäuerlichen, landwirthschaftlichen Betriebe nothwendig erscheinen, sind von der Entrichtung der Steuer gebühr für die nach Anzahl der Wohnräume zu besteuernden Wohnbestandtheile (Hausklassensteuer) ausgenommen." Wien, 5. März 1903. Die militärischen Leistungen der Festlandsmächte. Ueber die jährlich eingestellten Rekrutenkontingente liefert die Internationale Revue rie nachstehende Zusammenstellung: Im Jahre 1889 stellte im Heer Oesterreich-Ungarn 127.800, Rußland 254.600, Deutschland 185.422

, Frankreich 182.531 und Italien ö 2.942 Rekruten ein. Es entfielen daher, für die 39,2 bzw. 95,5. 47,0, 37,4 und 29,7 Millionen Einwohner dieser fünf Großmächte berechnet, die relativ meisten Rekruten auf Frankreich, nämlich je ein Rekrut auf 206 Einwohner; danach folgen Deutschland mit einem Rekruten auf 253 und Oesterreich-Ungarn mit einem Rekruten auf 307 Einwohner, während die relativ wenigsten Rekruten Italien mit einem Rekruten auf 358 und Rußland mit einem auf 376 Bewohner stellten. Auf 106.000

Einwohner berechnet, ergaben sich aus diesen Ziffern damals in Rußland nur 266, in Italien 279, in Oesterreich-Ungarn 323, in Deutschland 394 und in Frankreich 514 Rekruten, woraus folgt, daß die österreich-ungarische Monarchie schon damals auf 100.000 seiner Einwohner 71 Rekruten weniger als Deutschland und 191 Rekruten weniger als Frankreich auf gebracht hat. Bis zum Jahre 1898 haben nun alle diese Staaten ihr Rekrutenkontingent vermehrt, und zwar am meisten Deutschland um 82.578 Mann, dann Frankreich

um 81.469, Rußland um 38.400, Italien um 13.058 und Oesterreich-Ungarn am wenigste«, nämlich nur um 1500 Mann (Land wehr). In Prozenten zur Rekrutenzahl pro 1889 ausgedrückt beträgt diese Vermehrung in Frankreich und Deutschland je 44 Proz., in Rußland und Italien je 15 und in Oesterreich-Ungarn nur 1 Proz. Selbstverständlich verschoben sich durch diese so ungleiche Vermehrung auch die Verhältnisse zwischen Rekruten und Einwohnerzahl, und zwar Sein Volk! — er führt's zum höchsten Gnadenthrone

- Ungarn schon 45,4, Rußland 115,8, Deutschland 54.3, Frankreich 38,5, und Italien 31,3 Millionen Einwohner zählten. Es entfielen daher jetzt die meisten Rekruten in Frankreich, nümltch schon ein Rekrut auf 145 Einwohner, und in Deutschland ein Rekrut auf 238 Bewohner. Italien stellte weniger, nämlich einen Rekruten auf 335 Be wohner, Oesterreich-Ungarn noch weniger, nämlich einen Rekruten auf 350, und Rußland am wenigsten, nämltch einen Rekruten auf 390 Ein wohner. Wieder auf 100.000 Einwohner

15
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1956/15_10_1956/TIRVO_1956_10_15_2_object_7693856.png
Seite 2 von 8
Datum: 15.10.1956
Umfang: 8
. Zur Evakuierung der Bevölkerung von Neu-Delhi wegen drohender Ueberschwem- mungen mußten Truppen eingesetzt werden. Bereits jetzt ist ein Gebiet von 17 km Län genausdehnung unter Wasser. Bisher wurden 50.000 Menschen und mehrere tausend Tiere in höher gelegene Gebiete gebracht. OeFB-Präsident Ing. Walch: „Wir haben leider die Chancen vergeben, in den ersten 20 Minuten einen Zweitorevorsprung heraus zuholen, der uns auf Grund des Spielverlau fes zugestanden hätte. Nach der Pause wa ren die Ungarn

unvergleichlich besser und haben verdient gewonnen.“ Delegationsführer der Ungarn, Dr. Tipor: „Wir haben verdient gewonnen. Unsere Stürmer waren viel besser und dieser Um stand gab den Ausschlag. Berendi und Kar. pati spielten großartig und hielten die öster reichischen Stürmer in Schach.“ Verbandskapitän Bukovi: „Unsere Mann schaft war nach dem vierten Auswärtsspiel begreiflicherweise nicht mehr fullfit. Trotz dem hat unser besseres Mannschaftsspiel den Ausschlag gegeben. Das 2:0 ist vollkommen gerecht

wird sich der Verantwortung dafür nicht ent ziehen können! Wen n die OeVP ihre leichtfertigen Ver_ sprechungen nun nicht halten kann, soll sie es doch der Bevölkerung offen eingestehen men und führte letztlich zur Niederlage, die ich nicht beschönigen möchte, weil sie auf gezeigt hat, wo unsere Fehlerquellen liegen.“ Kapitän Hanappi: „Wir hatten gegen die Ungarn kein Glück. Vor der Pause hätten wir mit zwei Toren führen müssen. Wir hofften aber, daß wir trotzdem noch ein Remis erreichen werden, was leider

nicht eingetroffen ist.“ Engelmeier: „Die Ungarn waren sehr gut. Das zweite Tor war ein gutes Beispiel mo dernen Stürmerspiels.“ Schiedsrichter Wyssling: „Die Verletzun gen von Haummer und Hidegküti waren nicht auf beabsichtigte Vergehen gegen die Foulregeln zurückzuführen, sondern gehen auf den Kampfeifer der Spieler zurück. Ich muß sagen, daß sich beide Mannschaften sehr diszipliniert verhalten haben und mir mein Amt wesentiioh erleichtert haben.“ Ungarn Nachwuchself — Vorarlberg 5:1 (1:1) Nep-Stadion Budapest

, 15.000 Zuschauer, Schiedsrichter Mytnik (Polen). Die Ungarn landeten trotz nicht sehr über zeugendem Spiel einen zahlenmäßig aller dings etwas zu hohen Erfolg. Die Vorarlber ger begannen sehr gut, gingen 1:0 in Füh rung, zogen sich jedoch nach dem Wechsel — vielleicht aus konditionellen Gründen — in die Defensive zurück, den Ungarn gelangen im Finish innerhalb von 15 Minuten drei zende, Christian Pineau, daß die sowjetische Gegenstimme als Veto zu betrachten sei und daß daher der zweite Teil

16
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1939/26_08_1939/DOL_1939_08_26_14_object_1199415.png
Seite 14 von 17
Datum: 26.08.1939
Umfang: 17
Wirtschaft unö Sesetz Sport Die Stübenten-Weltspiele 1939 in Wien 2 . Tag: Italien schlügt Ungar« im Fußball. — Doppelerfolg tm Florettfechten. — Deutschland vor. herrschend im Schwimmen. Wien, 23. August. Die Stubcnten-Wcltspicle haben nun schon eine ziemliche SluSdebnung erhalten. Auf Sportplätzen, Hallen und Wasserbassins herrscht reges Leben und Treiben, überall sind die Kämpfe im volle» Gange und ein Titel fallt nach dem anderen. Italien hat mit Ungarn die zu vergebenden Meistertitel

tm Fechten geteilt. Ehrmenti errang den Weltmeister- trtel im Florettfechten für Männer, und Horwarth (Ungarn) für Frauen. Im Schwimme» räumen die Deutschen so ziemlich alles ab, was sich ihnen an Bewerben gegenüberstellt und gehen teilweise sogar so weit, daß st« sämtliche drei erste Plätze besetzten. Einen schönen Sieg errangen Italiens Fußballer, die die Stuoenten-Els Ungarn» nitt 4:3 besiegten. Der Kampf, dem zirka 10.000 Zuschauer beiwohnten, stand auf gutem Niveau und man bekam teilweise

sehr' schönen Fußball zu sehen. Italien skorte zuerst durch Frosst, aber bald daraus glichen die Ungarn aus. Dio Gegner gingen sogar in Führung, aber noch vor der Bause zog Eandiant 'mit einem schönen Schuh gleich. Nach der Pause waren die italienischen Studenten immer mehr Überlegen, der kleine Mittelstürm ex Venedigs. Pernigo, und abermals Frosst skorten zwei Wettere Male, so daß schließlich mit 4:2 Toren ein deutlicher Sieg für die Studenten Italiens her» auskam. Tennis, Basketball, Wasserbau und Korb

ball sanken ihren Fortlauf. & Tagt Italien Stege« im Degen-Mannschaft», fechte». 7 - Weitere Schwimmerfolg» Deutschlands. Wien. 24. August. Italiens Studenten holten sich im Fechten einen weiteren.Erfolg, indem sie den Weltmeistertitel im Degen-MannschaftSfechten an sich risien. In den Schwimmbewerben hingegen bewies Deutschland weiter seine Vorherrschaft und holte sich vier Titel. Der Rest fiel an die Ungarn. Allerdings mußten stch die deutschen Studenten Im Wasserball schwer von den Ungarn

schlagen lassen. Im Korbball siegte Ita lien über Peru ziemlich hoch, 4. Tag: Beginn der Leichtathletik. — Eanrprle Sieger im Herren-Eknzel. — Die Wasserballer von Ungarn geschlagen. Wien, 25- August. Der vierte Tag war wohl der ereignisreichste und interessanteste der jetzigen Weltspiele. Mit den: Be ginn der Leichtathletik, welche daS Hauptinteresse auf. sichzog, rollten die Ergebnisse und Titel in reichlichem Ausmaß auf den Plan. Besonders Deutschland, daS ein starkes Aufgebot nach Wien entsandte

17
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1903/11_09_1903/TI_BA_ZE_1903_09_11_1_object_8360112.png
Seite 1 von 16
Datum: 11.09.1903
Umfang: 16
— Bmiernbriefe. — Bienenzucht. — Land wirtschaftliche Nachrichten. — Auskünfte aller Art. — Getreide- utib Mehlprcise. — Marktberichte. — Inseratenteil. Wr wollen die Beurlaubung der dreijährigen Diener. In Ungarn scheint man Lust zu haben, wenn anläßlich der Ausgleichsverhandlungen ihm, dem Ungarreiche, nicht ein „nationales" Heer bewilligt wird, eine kleine Revolution zu machen. Die öffent liche Meinung ist dort sehr aufgeregt, die Zukunft sehr unsicher. Die deutschen Handelshäuser

, die die Börsejuden besessen haben, haben sie vor Eintritt der jetzigen Verwirrung im Ungarlande an die Christen zu hohen Kursen verkauft, so daß sie wieder einen ganz bedeutenden Rebbach (Gewinn) auf Kosten des christlichen, des arbeitenden Volkes wachten. Um nun die Ungarn zu strafen, kam man auf die unglückliche Idee, die Mannschaften des dritten Jahrganges, die Heuer im Herbste auf Urlaub gehen sollten, weiter dienen zu lassen. Man „strafte" aber nicht nur die Ungarn, sondern auch uns lammfromme Oesterreicher

die Ungarn, welche mit geradezu wahnwitzigen Forderungen hervortreten, deren Erfüllung den Be stand unserer Monarchie in Frage stellen würde. Wir stehen knapp vor dem Zusammenbruche des Systems, mit welchem, obwohl es vom Grund aus verfehlt war, seit Jahrzehnten in unserem Vater lande regiert wurde. Das System allerdings sei wert, daß es zu Grunde gehe, aber wie komme das schuldlose Volk dazu, bei diesem Zusammenbruche den leidendsten Teil abzugeben? wie komme insbe- sonders die Bevölkerung Oesterreichs

dazu, es büßen zu müssen, daß jenseits der Leitha alles toll gewor den sei und im Parlamente etliche Revolutionäre die ganze Gewalt an sich gerissen haben? Oesterreich hat seine Schuldigkeit getan, auch den Forderungen der Heeresleitung gegenüber. Wenn die Ungarn durch solche Maßregeln, wie sie jetzt das Kriegs ministerium zu ergreifen für nötig fand, mürbe ge macht werden sollen, so möge man dabei Oesterreich aus dem Spiele lassen. Durch die neueste Verfügung werden Tausende von Familien schwer getroffen

18
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1905/11_08_1905/TIPOS_1905_08_11_2_object_7993909.png
Seite 2 von 16
Datum: 11.08.1905
Umfang: 16
politischer Verbrecher statt. — Die bis herigen beiderseitigen Verluste im russisch-japanischen Kriege sollen gegen 400.000 Mann betragen. — Die Gebiete von Jpek, Djakowa und Pristina sollen in hellem Aufruhr stehen. Gegen fünfzig serbische Notabeln wurden von Albanesen niedergemacht. — In Erlau, Ungarn, kam es bei einem Volksfeste zu einem blutigen Exzesse zwischen Militär und Zivil, bei dem mehrere Soldaten und Zivilisten schwer ver wundet wurden. — In Frankreich geht es seit dem kirchenräuberischen

mich an, so bin ich und wenn du mich für einen rechten Mann hältst, so gehen wir dies Stück Weg zusammen? Wir sind auch überzeugt, daß Hunderte und Tausende von Männern Tirols, die heute noch im völkischen, judenduftigen Lager stehen, zu uns herüberkommen werden, daß sie in unser Lager abschwenken werden, wo 15 Bataillone, a 1000 Mann, wackerer, treuaugiger deutscher Bauern stehen. Nicht im Judenlager, in unserem Lager ist das Deutschtum, ist das Heil, ist der Sieg! Zum Ausgleich mit Ungarn. Nun liegt der Bericht des Subkomitees des über Antrag

Dr. v. Derschattas gewählten Aus schusses betreffend Regelung des Verhältnisses zwischen Oesterreich und Unzarn vor. An der Hand eines reichen statistischen Materials berechnen die Berichterstatter, daß Oesterreich von den Zollein nahmen 80 Prozent, an Quote 6 6 46 / 49 Prozent bezahlt, dazu kommen noch die Surtaxe auf Zucker und die Teilung des Erträgnisses der österreichisch-ungarischen Bank. Um diesen Preis sei das Zoll- und Handelsbündnis mit Ungarn zu teuererkauft. Man mHffe nun mit der Möglichkeit

einer Trennung des gemein samen Wirtschaftsgebietes rechnen. Eine solche voll ziehe sich nur unter einer wirtschaftlichen und finanziellen Krise, welche aber in Oesterreich leichter als in Ungarn zu überstehen ist. Uns bleiben für den Fall der wirtschaftlichen Trennung 80 Prozent der gesamten Zolleinnahmen, ja diese Einnahmen werden durch das gesamte Erträgnis der gegen Ungarn errichteten Zollinie noch erhöht, die Ucber- weisungen aus den Verzehrungssteuern hören auf und unsere Quote muß

nach der Rekrutenziffer auf 52 Prozent des Erfordernisses für Armee und Marine sinken. Die Trennung der Bank, wenn auch diese durchgeführt wird, würde zu einer Verbilligung des Zinsfußes bei uns, zu einer Erhöhung desselben in Ungarn führen. Wei ers spricht für uns der größere Nationalreichtum. Wir sind die Gläubiger Ungarns. Der Bericht gelangt zu folgenden Anträgen: a) Im Falle der Aufrechterhaltung des gemeinsamen Wirtschaftsgebietes soll das Ausgleichs gesetz in der Weise geändert werden, daß in Zukunft

20
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1903/01_08_1903/OBEWO_1903_08_01_2_object_8027701.png
Seite 2 von 16
Datum: 01.08.1903
Umfang: 16
irae“ und „Libera“ von Perosi zum Vortrage, welcher persönlich dirigirte. Um 1 / i l Uhr Mittags war der Gottesdienst beendet. Ungarn gegen Oesterreich. Die ungarischen Vorgänge neuester, wie letzter Zeit berühren aufs tiefste die österreichischen Ver hältnisse, so vor allem eine Rede des bekannten Parlamentariers Grafen Apponyi, die lange feierlich angekündigt und mit Spannung erwartet und im ungarischen Abgeordnetenhause am 22. Juli endlich auch gehalten wurde. Apponyi gehört

für Zug. als Zugeständnisse für andere politische oder militärische Zugeständnisse Ungarns sozusagen erhandeln, statt erkämpfen. Die Versetzung ungarischer Offiziere zu ungarischen Regimentern fordert er als altes Recht der Nation, er verlangt die ungarische Gerichtssprache im neuen Militärstrafprozeß, während die geplante Reform die deutsche Verhandlungssprache festlegen wollte. Er verlangt die ungarischen Emblemen und Fahnen, und daß in Ungarn nur derjenige Offizier werden dürfe, der die ungarische

, und Apponyi allmählich durch Zuge ständnisse erreichen. Barabas will die Trennung der gemeinsamen Armee wie die Trennung Ungarns und Oesterreichs überhaupt und statt der Gemein samkeit die bloße Personalunion, Apponyi will zwar den Ausgleich und also die Gemeinsamkeit aufrecht erhalten wissen, aber so, daß Ungarn die eigene selbständige Armee allmählich erhält, Ungarn also alle Rechte und Vortheile, Oesterreich also alle Lasten zufallen. Und Apponyi erhielt den stürmischen Beifall der liberalen

. Die Trennung hebt sich so immer deutlicher als Zukunftsbild aus allen den Nebeln der politischen Verwirlung in Ungarn heraus. Und nun soll auch ein neuer Schritt zur wirth- schaftlichcn Trennung geschehen. Die Zucker raffineure und Rohzuckerfabrikanten Oesterreichs und Ungarns hatten sich zu einem Kartell vereinigen wollen, um den Beschlüssen der Brüsseler Zucker konvention durch die Kontingentirung der Produktions mengen ein Paroli zu bieten. Dieser Versuch ist am Widerstande anderer Mächte gescheitert

. Nun wollen sich die Ungarn dafür entschädigen auf Kosten Oesterreichs. Sie planen Maßregeln, u m die Einfuhr österreichischen Zuckers nach Ungarn zu verhindern, ja es heißt, sie wollen auch die Einfuhr von Petrol eum, Bier und Branntwein aus Oesterreich verhindern. Das bedeutet aber nichts geringeres als den Bruch des Zoll- und Handelsbündnisses, durch welches Oesterreich und Ungarn als zollpolitische Einheit gegenüber dem.Auslande dasteht, während sich beide Reichshälften den freien wirthschaftlichen Verkehr zusichern

21