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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 24.03.1905
Umfang: 16
Pie ungarischen Landwirte rühren sich! Aus Anlaß der Annahme der Handelsverträge im deutschen Reichstage verlangen die ungarischen Landwirte, daß angesichts der neuen Handelsverträge mit Deutschland Oesterreich-Ungarn sich unbedingt der serbischen Vieh- und Fleischeinfuhr verschließe. Unter keinen Umständen dürfe man Serbien und Rußland einen Handelsvertrag bewilligen, durch den die Vieh- und Fleischeinfuhr nach Oesterreich-Ungarn weiterhin anstandslos betrieben werden kann. Per Handelsvertrag

mit Peutschkand. Am 28. Februar erfolgte im auswärtigen Amte in Berlin durch die Staatssekretäre des Innern und des auswärtigen Amtes und des österreichisch-ungarischen Botschafter die Unterzeichnung einer Zusatzbestimmung zum neuen Handelsverträge mit Oester reich-Ungarn, wodurch der Termin für das Inkrafttreten dieses Vertrages vom 15. Februar 1905 ans den 1. März 1906 ver legt wird. . Gin Wink mit dem Zaurrpsayle. In Deutschland hat man aus den Abschluß des österreich ungarisch-serbischen Handelsvertrages

ein wachsames Auge. Die „Deutsche Agrarkorrespondenz" vom 27. Februar 1905 bespricht unseren neuen Handelsvertrag mit Deutschland und kommt hiebei zu folgenden Schlußfolgerungen: „Für Deutschland gilt es noch eine künftige Schädigung zu verhüten, die aus einem neuen öster- reichisch-ungarisch-serbischen Handelsverträge wiederum drohen könnte. Oesterreich-Ungarn hat den jetzt geltenden Vertrag mit Serbien, sowie das damit verknüpfte Viehübereinkommen neulich gekündigt. Dieser Vertrag enthielt sowohl

nach Oesterreich-Ungarn eingeräumt werden. Stellt man vom deutschen agrarischen Jnteressenstand- punkt aus die Frage, was für uns wichtiger sei: die Verhütung besonderer österreichisch.serbischer Begünstigungen im Viehverkehr, oder deren Uebertragung auch auf der deutschen Ausfuhr, dann kann die Antwort nicht zweifelhaft sein. Serbien bildet die beständig frisch sprudelnde Quelle der Seuchenverschleppungen aus den Balkanstaaten über Oesterreich- Ungarn nach Deutschland. Serbien ist gegen seine Hinterländer

ganz geöffnet; vermöge der jetzt auf ein Geringes begrenzten Be schränkungen des serbischen Viehoerkehres nach Oesterreich-Ungarn gewinnt bas von deutscher Seite an unser Nachbarreich leider wiederum bewilligte Viehübereinkommen die ganz besonders schäd liche Bedeutung, die uns Anlaß gab, uns gegen dieses neue Tier seuchenübereinkommen mit Oesterreich-Ungarn so heftig zu sträuben. Würde nun die deutsche Diplomatie dafür sorgen, daß Oesterreich- Ungarn das gekündigte Seuchenloch im Osten

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 10
Datum: 20.03.1896
Umfang: 10
Negierungen ihnen „Tabellen" vorgelegt, die recht interessant wenn auch recht trocken sind. Die erste Tabelle umfaßt die gesammten Brutto steuereinnahmen von 1886 bis 1894. Diese ergaben ein schließlich der indirekten Steuern für Oesterreich 3565°5 Millionen Gulden, für Ungarn 2288*8 Millionen Gulden. Rach dem Bruttoschlüssel ergäbe sich also für Oesterreich eine Quote von 60*91 Perzent und für Ungarn eine Quote von 39*09 Perzent. — Die Tabellen enthalten ferner eine Nachweisung für beide Reichstheile

über jene Posten, welche, da sie keine wirk lichen Einnahmen sind, aus den Brutto-Einnahmen auszu scheiden wären, wie die Restitutionen, die Bonifikationen an landwirthschaftliche Brennereien, der Grundentlastungs zuschlag in Ungarn. An solche)! Posten werden in Oester reich ausgewiesen 88*27 Millionen Gulden, in Ungarn 397'4 Millionen Gulden. — Die Tabellen enthalten über dies einen Nachweis über die nur in Oesterreich und nur in Ungarn eingeführten und eingehobenen Steuern für die gleiche Periode von 1886

bis 1894. Diese Steuern er gaben in Oesterreich zusammen eine Einnahme von 58*03 Millionen Gulden, in Ungarn 368*5 Millionen Gulden. Wir wollen gleich hinzusügen, daß in der ungarischen Ta belle Steuern abgezogen wurden, welche unter kaum wesent lich verschiedener Benennung auch in Oesterreich eingehoben werden und daher unmöglich abzuziehen sind. Werden von den Brutto-Einnahmen für Oesterreich und für Ungarn die ausznscheidenden Posten abgezogen, so ergibt sich das Folgende: Brutto-Einnahmen für 1886

bis 1894: Millionen Gulden Oesterreich . . . 3565*5 — 88*27 = 3477 23 Ungarn .... 2288-8 — 397*4 == 1891*5 Daraus ergäbe sich ein Beiträgsverhältniß zwischen Oesterreich und Ungarn von 35*2 Percent für Ungarn und von 64*8 für Oesterreich. Wird die Rechnung, wie es augenscheinlich in der ungarischen Absicht liegt, derart gemacht, daß von den Brutto-Einnahmen die nur in Oesterreich eingehobenen Steuern (58*5 Millionen Gulden) und die nur in Ungarn eingehobenen Steuern (368*5 Millionen Gulden) abgezogen

werden, so ergibt sich folgende Rechnung: Millionen Gulden Oesterreich .... 3565*5 — 58*03 — 3507*4 Ungarn 2288*8 — 368*5 — 1920*3 Aus den: Verhältniß beider Zahlen ergibt sich mit auffallender Gleichmäßigkeit und auf Grund dieser Ziffern- grnppirung ebenfalls eine Quote von 35*3 Perzent für Ungarn und von 64*7 Perzent für Oesterreich. Man sieht hier die Tendenz der ungarischen Zifferngruppirung ganz deutlich. Jeder dieser Schlüssel würde der Gerechtigkeit näher kommen, als das gegenwärtige Verhältniß

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Tiroler Post
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Seite 1 von 16
Datum: 16.06.1905
Umfang: 16
ihres Reiches weiter nach Osten verlegen, upd der Rat, den er bei anderer Gelegenheit gab, in den politischen Begriff „Ungarn" alles hineinzustopfen, was sich hinein stopfen läßt, ist von Seite der hochmögenden magyarischen Politiker mit Eifer aufgegriffen, mit Geschick ausgeführt und als ein politisches Dogma des magyarischen Zukunftsstaates hingestellt worden. Der erste Schritt zur Unabhängigkeit und der erträumten politischen Vormacht war die Annahme der Delegationseinrich tung, denn damit wurde Ungarn

zunächst al pari, d. h. auf die gleiche Bank gesetzt wie Oester reich. Da nun aber Ungarn wohl die v^7e Hälfte der Rechte einheimste, welche Oesterreich besaß, während es auch nicht einmal annähernd ; die Hälfte der Lasten übernahm, so war schon ! durch diese eine Tatsache der Schritt hinausgetan j über die Parität, über die Gleichheit und j Ungarn ging fest und stolz den Hügel hinan,' den die Suprematie, die Vorherrschaft^ im Gesamtreiche krönte. Ungarn machte bereits am 1h. August 1867

| der Vertretung des österreichischen Reichsrates j das unverschämte Anerbieten, baß Oesterreich i drei Viertel, Ungarn aber ein Viertel der! gemeinsamen Ausgaben bestreiten solle. Damit! hätte sich Oesterreich allerdings den nun schon chronisch gewordenen Quoten st reit erspart, allein auf eine derartige Imparität oder Ungleichheit in der Tragung der Lasten konnten und wollten die „Erblande" sich denn doch nicht einlassen und so erfolgte die Einführung, daß die Feststellung der Ouote von zehn zu zehn Jahren

zu erneuern ist. Die Ungarn wollten auch — und dieses Beispiel ist sehr lehrreich und fingerzeigend für die Dinge, die eintreten würden, wenn einmal Rußland in den Rock der Verfassung schlüpfen sollte — die Staatsschuld auf die einfachste Art, nämlich durch einen richtigen Staatsbankerott, von sich abwälzen. Die Vertreter Zisleithaniens ließen sich aber schon aus Sympathie für die Großjuden auf diesen Kaiserschnitt nicht ein und — luden lieber Oesterreich den Bankerott, den sie mit Ungarn gemeinsam

zu machen sich scheuten, allein auf. Ungarn schrie in die Welt die Phrase von seinem „jungfräulichen Kredit" hinaus und wies mit Verachtung auf Oesterreich als Bankerotteur hin, obwohl Oesterreich Dank der Dummheit seiner Unter händler nur die Schuld Ungarns übernommen und dann in der Erkenntnis der Dummheit, die es begangen, wieder abgelehnt hatte. Die Ungarn nahmen stets einen dumm pfiffigen Standpunkt, dumm in der Form, pfiffig in der Sache, ein. Der ungarische Finanzminister Lonyay rechnete dem unter dem Vorsitze

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 12.08.1904
Umfang: 16
politische Ausschau. Masere „öessere" KäMe, damit meinen wir selbstverständlich Ungarn, treibt die Hetze gegen Oesterreich schon ganz gewaltig. Die Frechheit Ungarns erreicht ihren Höhepunkt aber darin, daß sie nach dem Muster eines großstädtischen Spitzbuben, welcher bei seiner Verfolgung selbst ruft: „Haltet den Dieb!", arbeitet, indem Ungarn be hauptet, Oesterreich hetze gegen Ungarn. Freilich müssen sich dann die armen Ungarn ihrer Haut wehren. Die Ungarn üben jetzt Vergeltung

), bei welcher es sich um eine Erhöhung von zwei Millionen han delte. Die sogenannte Unabhängigkeitspartei war es da besonders, welche den Kaiser und sein Haus mit den verletzendsten Ausdrücken der schärfsten Art belegte. Die Vorlage selbst wurde als „Unverschämt heit" und „Schweinerei" bezeichnet, die Redner warfen mit den unflätigsten Ausdrücken um sich. Sie forderten zunächst, daß der König mehr in Ungarn residiere. Dann heißt es: Wie ist es aber mit den Herren Erzherzogen? Die könnten doch einmal den Versuch machen, aus eigenen

, doch verdienen bloß Erzherzog Josef und Erzherzog Josef August das Geld, da sie in Ungarn leben; die übrigen nicht. Gegen die Vermehrung könnte man sich so wehren, daß man aus den Erzherzogen katholische Pfaffen macht." Ugron: „Die Habs burger sollen zum Zweikindersystem greifen! Aus den Damen der erzherzoglichen Familien möge man Nonnen machen!" Und so ging es weiter. Dabei behaupten aber die Ungarn, ihren König unendlich zu lieben und bezeichnen sich als eine ritterliche Nation. Man wird sagen

, daß dies nur eine Partei ist, die übrigen doch besser sein werden. Allerdings ist das nur eine Partei, aber diese Partei wird in nicht allzu ferner Zeit eine geschloffene regierungs fähige Partei sein, da die heutige Majorität in Ungarn dem Verfalle nahe ist. SLinkt's? Die österreichischen Truppen, welche sich in den italienischen Gebietsteilen Oesterreichs befinden, werden zu den Manövern nicht herangezogen. Als Grund hiefür werden die Haltung der Italiener Oesterreichs und militärische Maßnahmen Italiens

abgeschlossen ist. Die deutsche Reichspolitik hat damit einen Er folg zu verzeichnen, der auf den Abschluß der Handelsverträge mit anderen Staaten, besonders mit Oesterreich-Ungarn, seine Wirkung nicht unbemerkt lassen wird. Früher hat man sich zumeist in Berlin und Wien geeinigt und dann zwischen Berlin und Petersburg. Das ist jetzt anders. Dadurch folgt, daß für die österreichisch-ungarischen Unterhändler die „Perlagger"- oder „Watter"-Partie noch schwerer gemacht wurde als früher. Deutschland

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Unterinntaler Bote
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Seite 4 von 12
Datum: 26.03.1897
Umfang: 12
hatte, in seinem Wahlaufrufe zu behaupten, daß die „Klerikalen" bei dem Ausgleich mit Ungarn nachgiebig sein und vor Ungarn capitulieren werden, so ist es angebracht, zu zeigen, wie ein durchaus klerikaler Landtag dar über denkt. Ein solcher, nämlich der ober- österreichische Landtag, hat kürzlich mit großer Schärfe in der schwebenden Aus - gleichsfrage mit Ungarn Stellung genommen. Ueber Antrag des Abg. Pfarrers Niedermayr und Ge nossen wurde nämlich die Regierung seitens des Landtages neuerdings ersucht, es sei

bei der Fest stellung des Ausgleiches mit Ungarn unbedingt daran sestzuhalten, daß der Mahlverkehr, sowie im Tarif wesen der Eisenbahnen das System der Staffeltarife und Refactien aufgehoben und ein einheitlicher Kilo metertarif für den inländischen Verkehr eingeführt werde. Weiter nahm der Landtag gleichfalls ein stimmig den Antrag Niedermayr's und Jäger's an, die Regierung sei auszusordern, bei dem Ausgleiche unter keinen Umständen von der Forderung der Her absetzung der Quote auf mindestens 58 Percent

für Cisleithanien und von der Verbesserung des Zoll- und Handelsvertrages zu Gunsten der österreichischen Landwirthschaft und Industrie abzulassen. In der Debatte hierüber schildert Abg. Niedermayr die schlimmen Folgen der ungarischen Getreide-Einfuhr für die oberösterreichischen Landwirthe und wünscht, daß Oesterreich bei dem Ausgleiche Festigkeit gegen über Ungarn bewahre. Abg. Plaß sagt, wenn be züglich der Getreide-Einfuhr nicht rasch Abhilfe ge schehe, werden viele oberösterreichische Grundbesitzer Haus

und Hof verlieren. Abg. Dr. Jäger empfiehlt ein kräftiges, unbeugsames Auftreten gegen Ungarn. Abg. Dr. Ebenhoch berichtet zunächst über die Haltung der österreichischen Quotendeputation, deren Anträge bei Ungarn kein Entgegenkommen, ja eine schroffe Ablehnung gesunden haben; die Quotendepu tation des künftigen Reichsrathes werde noch schärfer gegen Ungarn austreten und mit Ungarn einmal ein deutsches Wort sprechen muffen. Referent Abg. Baum gartner verweist auf den Aufschwung und den Reichthum

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 11.09.1921
Umfang: 8
schen Korrespondenten des „Seeolo" bestätigt man im italie nischen Ministerium des Aeußeren die Nachricht, daß Italien kn Budapest einen äußerst energischen Schritt unternommen habe, um Ungarn zu veranlassen, von den Angriffen an der westungarischen Grenze abzusehen. die Bundesregierung hält trotz der Räumung feierlich an ihrer Souveränität fest. Wien, 10. Sept. ^Korrbüro.) Die österreichische Re gierung hat der interalliierten Generalkommission in Oe den bürg zur Kenntnis gebracht

.Kontributionen ein. Der Völkerbund gegen Ungarn verstimmt. Paris, 9. Sept. (Korrbüro.) Die „Republique sran- caise" erklärt in einem Artikel über die Arbeiten des Völker bundes, das Ansuchen der ungarischen Regierung um Zu lassung zum Völkerbund habe keinerlei Aussicht auf Erfolg, da der Widerstand der Ungarn geaen die Durchführung des Vertrages von T r i a n o n in der Frage der westungarischen Komitate entschieden den ungünstigsten Eindruck in Genf gemacht haben. Parffer Urteile. Paris, 9. September

. (Korrbüro.) Die Blätter heben den enevg-iischen Ton hervor, in dem die Note der Entente an Ungarn gehalten fei und weisen auf die Bolgen hin, die die Weiaernnq, Oesterreich die westungar. Komitate inGemäßheit des Vertrages von Trianon auszufolgen, für Ungarn haben könnte. „Kablogvamme" betont die Verantwortung, die die unyarffche Regierung treffe, und sagt, es sei heute eine Tatsache, daß aktive Offiziere der ungarischen Armee an der Spitze der bezahlten Banden stehen. Ebenso seien die Zusam menhänge

erwiesen, die zwischen den westungarischen Insur genten und der ungarischen Regierung bestehen. Die von un garischer Seite verbreitete Fabel über einen angeblichen bol- schewfftffchen Anschlag auf das Burgenland durch österrei chische Kommunisten sei nur erun'den worden, um die sonder-, bare Haltung der Bndapester Regierung in ungeschickter Weise zu rechtfertigen. Das Blatt betont, daß die Entschei dung«« der Entente von den Ungarn shstematffch ignoriert tasten und schließt, man könne heute sagen

, daß Ungarn tlrttiurn Tff ngr ffirf-m T~ »der Burgenlaildsrage? zifizierung Europas in Frage stelle und die Interessen der Alliierten in den Donauländern bedrohe. Die „Prager Presse" seht ihre Enthüllungen fort. Prag, 9. September. (Korrbüro.) Der „Prager Presse" wird von ihrem Wiener Privakkorrespondenten gemeldet: Der bereits an gekündigte Plan der Bndapester Machthaber, einen Hauptstoß gegen Oesterreich zu führen und einem monarchistischen Umsturz in Oester reich die Wege zu ebnen, scheint heute

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 13.02.1933
Umfang: 8
für das Verbot. Des! sozialdemokratischen Abgeordneten Dr. Eisler und Pölzer haben in der Budgetdebatte über den Finanzetat den neuesten Skandal des agrarischen Kurses, das schändliche Debakel der Negierung Dollfuß beim neuen Handelsvertrag mit Ungarn enthüllt. Diese neueste Blamage der Dollfüßler zeigt wieder so recht, wie verantlvortungslos die Hegierungsmethoden der Antimarxisten sind. Die wichtigste Streitfrage bei den österreichifch-ungari- schen Handelsvertragsverhandlungen, die bekanntlich acht Monate

gedauert hatten, war die Frage der österreichischen Holzausfuhr nach Ungarn. Den agrarischen Ministern, die die Handelsvertragsverhandlungen führten, lag vor allem daran, den österreichischen Holzexport nach Ungarn zu si chern. Den Ungarn war wiederum vor allem daran gelegen, die Kontingente ihrer Vieheinfuhr nach Oesterreich in 'Sicherheit zu bringen. Die Oesterreicher haben wieder er klärt, daß sie die Vicheinsuhr nur dann bewilligen könnten, wenn die Holzausfuhr gesichert wäre. Schließlich

hat man sich darüber geeinigt, daß Ungarn 11.700 Stück Vieh nach Oesterreich einsühren solle. Nun ging es um die Frage, wieviel Holz Oesterreich nach Ungarn liefern solle. Aus der Eeheimgeschichte der Hcmdelsvertvagsverhand- lungen mit Ungarn hört man nun, daß das ungarische Zugeständnis, das für den österreichischen Holzhandel lebenswichtig wäre, schon so gut wie gewährt war, als der Vizekanzler Winkler zu den Verhandlungen nach Ungarn kam und auf alle Sicherungen für das Holz- geschäft verzichtete

, um die Verhandlungen mit Ungarn zu beschleunigen. Bundeskanzler Dollfuß soll wegen dieses leichtfertigen Verzichtes nach Budapest gefahren sein, um diesen furcht baren Schaden wieder gutzumachen: als aber Dollfuß nach Budapest kam, war es bereits zu spät. So mußte sich Oester reich mit der Tatsache abfinden, daß als Entschädigung für die 11.700 Stück Vieh, die Ungarn gesichert und mit Riesen gewinnen in Oesterreich absetzen kann, 7000 Waggons öster reichischen Holzes ohne jede Zahlungsgarantie

und ohne jede Preissicherung nach Ungarn verkauft werden können. Statt siebenhundert — LrchrhnhundertkLnM! Nachdem diese für Oesterreich beinahe völlig wertlose Kompensation vereinbart war, handelte es sich darum, die beiderseitigen Kontingente zahlenmäßig zu bewerten. Als Berkausswert eines Waggons Holz wurde ein Preis von 1350 Schilling festgesetzt. Dabei weiß jeder- I Es soll ausgesprochen werden, nachdem die Frist zur Einbringung von Kandidatenlisten abgelaufen sein wird, damit keine Ersatzorganisationen unter neuem

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 21.09.1937
Umfang: 8
Bedeutung legte sie der Erfassung der weiblichen Jugend unter achtzehn Jahren bei. Die Kleine Entente «nd Ungarn Bukarest, 61. September, lieber die Genfer Ver handlungen der Kleinen Entente über die Regelung ihres Verhältnisses zu Ungarn macht der Genfer Korrespondent des Glattes „Dimineata" aufschlußreiche Mitteilungen. Der gegenwärtige Ratsvorsitzende der Kleinen Entente, der rumänische Außenminister Antonescu habe mit dem 'Chef der ungarischen Delegation verhandelt und dann die an deren Delegierten

der Kleinen Entente informiert. Die Verhandlungen mit Ungarn stehen noch im Anfangs stadium, das man folgendermaßen charakterisieren könne: Mus dev Konferenz von Sinaija legte der Bukarester unga rische Gesandte Bardossy dem Rat der Kleinen Entente die Maximalforderungen Ungarns für eine Neuregelung der Beziehungen zu der Kleinen Entente vor. Ungarn ver langte, daß die Kleine Entente ihre Zustimmung gebe zur militärischen Gleichberechtigung Ungarns, daß den magya rischen Minderheiten in den Ländern

der Kleinen Entente besondere Konzessionen gemacht würden, und schließlich, daß die Kleine Entente Ungarn auch wirtschaftliche Zuge ständnisse mache. Das Glatt will wissen, daß grundsätzlich beschlossen worden sei, daß die einzelnen Länder der Klei nen Entente mit Ungarn gesondert, aber in vollem Ein vernehmen miteinander verhandeln können. Sollte es mit Ungarn zu einer Einigung kommen, so würden drei Ver träge gleichen Wortlautes unterzeichnet werden. Die Staa ten der Kleinen Entente hätten auch bereits

definitiv be schlossen, daß sie auf keinen Fäll die Forderung Ungarns aus Konzessionen an die magyarischen Minderheiten er füllen könne, da die Regierungen der einzelnen Staaten der Kleinen Entente sich gegenüber ihren magyarischen Minderheiten schon jetzt genau nach dem Wortlaut des Vertrages über den Schutz der nationalen Minderheiten verhalten hätten. In den Verhandlungen mit Ungarn seien die drei Staaten absolut solidarisch. Für die Atmosphäre, in der mit Ungarn verhandelt wird, sei besonders

bezeichnend, daß Ungarn sich verpflich tet habe, in den Verhandlungen mit der Kleinen Entente nicht die geringsten Anspielungen aus eine Revision des Vertrages von iTrianon zu machen, und daß eventuelle, politische Konflikte entsprechend den Wünschen der Kleinen Entente in den Hintergrund treten würden. Bei der Rege lung der Beziehungen zwischen Ungarn und der Kleinen Entente sollen vor allem die wirtschaftlichen Probleme do minieren. Die Organisierung der wirtschaftlichen Zusam menarbeit im Donauraum

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 01.04.1921
Umfang: 12
s. lakrgang Innsbruck, Zreitag, am i. flpril 1Y21. Zolge 157. Der Staatsstreich in Angarn. Vettere Trunvea gehen zu Karl über. - Serbien tM EinmarMoorbereitnngen. Die Lage in Angara. Vormarschvorbereitrmgen in Steinamanger. 8. Wien, 31. März. Eigendraht. In krassem Widerspruch zu den beruhigenden Dersicherun- ptn der offiziellen ungarischen Stellen, die allgemein als me leere Geste gewertet werden, stehen alle Nachrichten und Gerächte, die hier über die augenblickliche Lage in Ungarn lursiren

. Reisende, die aus Ungarn kommen, berichten, das; Steinamanger festlich beflagot-sei und die Bevölkerung der Ctadt und der umgebenden Ortschaften dem König un unterbrochen Huldigungen darbringe. Truppen aller Waf fengattungen, mit Munition und Verpflegung reichlich ver sorgt, die. unter Kommando des Obersten Lehar stehen und sicherem Vernehmen nach bereits den Treueid für K ö-j nig Karl geleistet haben, treffen umfassende Vorbereitun gen, um den Marsch auf Budapest anzutreten. Auf dem Vahnhofe

ein- gelrofftn und hat ganz unumwunden erklärt, daß zunächst ein Königreich We st Ungarn aufgerichtet werde. | Weitere Garnisonen gehen über. Aaven. 31. Marz. Aufnahme der eigenen Kunkenstatton. Aus Verschiedenen Nachrichten aus Ungarn verlautet, ** Hatz die Stellung des KönigsKarlsich stündlich günstiger gestalte, da sich nicht nur die Truppen des Obersten L e h a r j ihm anschließen, sondern auch die angrenzenden Garnisonen ' vollzählig zu ihm übergehen. Die Truppen erklären allseits ihre Bereitwilligkeit

des Staatsstreiches nicht unterschätzt werden, nachdem 15.000 Mann, darunter die Truppen von Steinamanger, die dem König bereits den Treueid geleistet haben, bereit stehen. Wie verlautet, be- . Äsichtigt der König, sobald er die Regiernngsgewalt in Händen hat. zugunsten seines Sohnes äbzudanken. Der Staatsstreich in Ungarn war seit langer Zeit vorbereitet und zweifellos von Frankreich begünstigt. Wenn König Karl tzch m Ungarn halten kann, dann nur von Frank- . Deichs Gnaden. Das Unternehmen

kann also von deutscher 'deüe nur mit Mißtrauen angesehen werden. I Politische Illusionen König Karls. I 3. Wien, 31. März. Sigendraht. Trotz der angeblich ablehnenden Haltung der B u d a - j peftec Regierung wird die durch das Erscheinen 1 ^onlg Karls in Ungarn geschaffene Lage sehr ernst deurteüt. Den Versicherungen ungarischer Negierungskreise, saß alles daran gesetzt werde, um König Karl zum Der- «Mn ungarischen Bodens zu bewegen, wird wenig Glauben ^schenkt. Man nimmt an, daß der durch die Unmöglichkeit

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 27.10.1921
Umfang: 4
. Borbereitnnge« der Kleinen Entente. Wien, 26. Oktober. (Priv.) Die Gefahr einer interna tionalen Komplikation in Mitteleuropa ist durch die Ge fangennahme Exkaiser Karls keineswegs als be reits gebannt zu betrachten. Es herrscht die Ansicht vor, daß Jugoslawien und die Tschechoslowakei ein für allemal die Bedrohung, der sie durch Ungarn aus gesetzt sind, ein Ende machen wollen. Diese beiden Staa ten werben darauf bestehen, baß Ungarn innerhalb der ktirzesten Frist den Friebensvertrag von Tria

- n o n vollinhaltlich erfülle und das ungarische Heer sofort entwaffnet werde. Diese Forderungen wird die Kleine Entente in den nächsten Tagen stellen und darauf Hinweisen, baß Ungarn noch über eine sehr starke bewaff nete Macht verfügt, ein bewaffnetes Ungarn aber eine Gefahr für die Tschechoslowakei und Jugoslawien bedeute. Ferner besteht in Belgrad die Absicht, das Vene diger Pro tok o l l. als dem Friedensvertrage wider sprechend zu erklären und eine Abänderung des Frie- densvertrages durch die A bstim mun

g in Oeben- burg nicht zuzulassen. Beibe Staaten wollen ihre Mo bilisierung nicht einstellen, sondern bis zu Ende durch führen, um dann mit umso größerem Nachdruck ihre For derungen nach strenger Einhaltung der Bestimmungen des Frieöensvertrages zu vertreten. Sie werden sich hie von durch keine Bedenken der Großen Entente abhalten lassen und falls sich Ungarn weigern sollte, dem Verlan gen der Kleinen Entente nachzugehen, soll der Einmarsch der tschechischen und jugoslawischen Armee in Ungarn erfolgen

, um selbst die Entwaffnung der ungarischen Streitkräfte burchzuführen. Inzwischen weilt G a r a m i in Prag. G a r a m i ist der Führer der in Wien versammelten sozialistischen Flüchtlinge aus Ungarn. In Prag hat Garami den Plan angeregt, den Konflikt mit Ungarn endgültig auszutra gen, das bestehende Regime, das sich an H o r t h y knüpft, zu st ü r z e u und die Aufrichtung eines demokra tischen Systems zu erzwingen. Z!e iüii Her Soge in Ungarn. KB. Prag, 26. Oktober. Das „Prager Tagblatt" schreibt zur Lage

: Der Aufenthalt Karls in Ungarn war kurz be fristet worden und es ist mit seiner Deportation nach einem Orte zu rechnen, der zwischen der Großen und der Kleinen Entente vereinbart werben wird. Es bleiben jedoch noch weitere Forderungen bestehen, die die kleine Entente aufgestellt hat und die Ungarn entweder freiwillig oder unter dem Zwang von Maßnahmen wird erfüllen müssen. Die wichtigsten dieser Forderungen sind die Entwaffnung entsprechend den Bestimmungen des Trianoner Vertrages, eine Beschlußfassung

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Alpenland
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Seite 2 von 10
Datum: 24.10.1921
Umfang: 10
2 . Seite, Folge 501 . ■ _ , .. -• -» Akp e vkikKv^^ M or genV I atr Me Kaltmg DrvWWemW. Beratungen der Parteien. i c n; 28. Oktober. (Korrbüro.) Die Führer der öster reichischer! Parteien hatten, wie die Abendblätter melden, vormittags im Parlament wiederholt Besprechungen mit dein Bundeskanzler und untereinander. Der soMdemo- kratische Verband trat zu einer 'Klubsitzung zusammen. Wie die Blätter erfahren, herrsche vollständige Einmütigkeit dar über, daß. angesichts der Ereignisse in Ungarn

alle Parteien mit gleicher Energie zusamenstehen müssen, um die Rückwir- kung der Oedenb'urger Vorgänge aus die Republik zu ver meiden. .. Wien, 22. Oktober. (Korrbüro.) Die Parteivorstände sämtlichem Parteien des Nationalrates waren bis in die Abendstunden im Parlament versammelt uüd erörterten die durch die Rückkehr des Exkaisers nach Ungarn geschaffene Lage. Die Stellungnahme der Christlichsozialen. W i e n, 22. Otober. (Korrbüro.) Wie die Residenzkorrespon denz meldet, berichtete in der heute

unter dem Vorsitze des Präsidenten Dr. W e i s k i r ch n e r abgehaltenen Sitzung des weiteren Parteirates der Wiener Christlichsozialen Partei Nationalat Dr. Seipel über die durch die Ankunft des Ex kaisers in Ungarn geschaffene Lage. Der Parteirüt teilte end- gültig die Auffassung, daß dieses Ereignis für Oesterreich als außerpolitisches rn Betracht komme. Oesterreich habe keinen Anlaß, sich in diese Angelegenheit mit einzunrischen- Der Parteirat bedachte es als besondere Aufgabe aller be sonnenen Elemente

Personen sich zu dem mon archistischen Gedanken bekennen. Man sei des Bundesheeres, das allerdings schwach sei, vollkommen sicher und daher werde es den Karlisten niemals gelingen, in Oesterreich zum Siege zu gelangen. Um seine Ansicht über die weitere Entwicklung der Angelegenheit befragt, erklärte Dr. Renner, daß die Er eignisse auch davon beeinflußt werden, ob das Kompromiß von Venedig zustandekomme oder scheitere. Aus alle Fälle werde es zu einer Auseinandersetzung zwischen Ungarn und der kleinen

seien Haus durchsuchungen ungeordnet worden. — Das „Acht-Uhr- Abendblätt" teilt mit, daß die Mvnarchistensührer unter strenger Beobachtung gehalten werden. Usberraschrmg in monarchistischen Kreisen. A. Wien, 23. Oktober. Eigendraht. In hiesigen mornarchistischen Kreisen ist man ob der Ent wicklung, welche die Ereignisse in Ungarn nehmen, vollkorn- men überrascht. Man hat darauf vertraut, daß die Bespre chung, wie schon gemeldet, zwischen Anhängern Hothhs und Vertretern Karls in Barmberg stattfand

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 14
Datum: 25.12.1921
Umfang: 14
keinem großen Widerstand begegnen. Stinnes sucht im Ausland auch die finanzielle Unterstützung für ein großangelegtes Projekt zur Gewinnung elektrischer Kraft durch Ausbau der Wasserkräfte und Verkehrsentwicklung. Dieses Projekt erstreckt sich nicht nur über Deutschland, sondern über Oesterreich. Ungarn und die russischen Grenzländer. Stinnes-Politik geht auf eine englisch-deutsche finanzielle Ge meinschaft hinaus, sie steht in einem gewissen Ge gensatz zu Walther Rathenaus Wiesbadener Ab kommen

damit der Grund gelegt ge wesen zur Neubildung des alten oder wahrscheinlich eines vergrößerten Oesterreich-Ungarn. Das mußte um jeden Preis verhindert Werden, also mußte ein Zankapfel da zwischen geworsen werden, und der hieß Westungarn. Die Entente hat ihren Zweck damit in einer Weise erreicht wie sie sichs wohl kaum hatte träumen lassen. Die beiden aufs ärgste gepeinigten und aufs tiefste geschädigten Staaten oder Staatenreste gingen in diese Enlentesalle mit einer Eile und Unvorsichtigkeit

. lieber Einladung Italiens setzte man sich dann in Venedig an den Verhandlungstisch. Oesterreich hätte dazumal die letzte Gelegenheit gehabt, der Entente den Krempel vor die Füße zu werfen und zu sagen. Frau Entente mit deinem Bocksfuß. führ dir deine Friedens- Verträge selbst durch, ich bin nicht dein Büttel. Man tat es nicht, sondern ließ sich dort tüchtig einseifen. Das Rasieren hat Ungarn unter Beihilfe der Entente soeben besorgt. Es wurde ausgemacht. Oesterreich erhält das Land, Oedenburg

. die Hauptstadt und Umgebung ausge- nommen. Die Bewohner dieses Teiles dürfen abstim men, ob sie zu Oesterreich kommen oder bei Ungarn bler- den wollen. Damit wußte jedermann, was das Ende sein werde. Nur in Oesterreich hoffte man immer noch, daß Oedenburg aus lauter Liebe zu uns Deutschen für Oesterreich sich entscheiden werde. Oesterreich nahm also im vorigen Monate den ihm zuerkanntcn Teil des Lan- des in Besitz; die gesäurte Volkswehr wurde hiezu aus geboten. In Oedenburg wurden indessen die Wahlvor

der Kommission reisten daraufhin ab. Die Ab. stimmung fand statt und ergab das voranszufehende Er gebnis: sie siel zugunsten Ungarns aus. Es wurden ins gesamt 25.570 Sttmnrzettel abgegeben, davor» für Oester reich 6227. für Ungarn 15.343. In der Stadt Oedenburg selbst entfielen 72,5 Prozent der adgegebenen Slinnnsettel auf Ungarn. Das Ergebnis wurde tn Oedenburg mtt Glockengeläute, mit Fahnen und Unrzügen gefeiert. Ein« uns gewiß nicht feindlich gesinnte Schweizer Zetz- tung („Morgen") bringi

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 22.07.1932
Umfang: 12
. Handelskrieg mit Ungarn. Da i!N de-n Handelsvertragsverhandlungen Keine Einigung erzielt werden Konnte, trat am 15. Juli der vertragslose Zustand mit Ungarn eiin. Jahr für Jahr hatte Ungarn einen Aus fuhrüberschuß, nach Oesterreichs von 140 Mil lionen Schilling. Die Ungarn verlangen jetzt, daß, Oesterreich! von ihnen nicht stur Agrar-, fionberrt auch! IndustrieproduKte kaufe. In den ersten vier Monaten des Jahres Kauften wir von Ungarn um 42 Mill. Agrar- und um 12 Mill. Industrieprodükte, mährend Ungarn

uns in derselben Zeit nur für 265,000 Schilling Agrar- und für 2 2Mill. Industrieprodukte abkaufte. Das ergab zu Unseren Ungunsten ein Defizit von 32 Millionen Schilling. Zu einer Zeit, da wir eine halbe Million Ar beitsloser haben, ist es natürlich! unmöglich, daß, wir — so wie es Jahre lang geschehen ist — unser Volksvermögen verschleudern, da mit die Nachbarn Geschäfte machen. Zumal Produkte bei den Einsuhrgegenständen sind, die unserer Industrie Konkurrenz machten. So führte Ungarn nacht Oesterreich! Papier

und Pappe, Möbel und Holz!!!, Seidemvdren, Schuhe, Leder, Maschinen und elektrisch^ Ar tikel ein. 140.000 Zentner Getreide mußten wir monatlich Kompensationslos den Ungarn abkaufen. Ungarn ergreift Repressalien und drosselt den Fremdenverkehr nach, Lesterreich, sodaß für Uns ein Schaden von 6 Millionen Schillitng erwachsen wird. Allerdings wird den Ungarn ihr magyarischer Dickschädel noch! teu rer zu stehen kommen. Denn für soviele Pro dukte läßt sich' Nicht so rasch> ein anderer Markt finden. Seit

dem Vertragslosen Zustand sind die Preise in Ungarn wahnsinnig gefallen. Für das kg. Marillen wurde gegenüber dem vorjährigen Durchschnittspreise von 80 Heller noch ein solcher von 20 Heller erzielt. Das kg. Gurken kam gar nur auf 2 Heller zu stehlen. Die Preise für Geflügel, das haupt sächlich Nach, Oesterreich ausgesührt wurde, sind ebenfalls auf die Hälfte gefallein. Auf dem letz ten 'Wiener Rindermarkt waren nur mehr einige Stück ungarischen Viehes aufgetrieben. Hoffentlich wird die Regierung jetzt endlich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 23.12.1953
Umfang: 6
!“ Der bekannte ungarische Auswahlstürmer Ferenc Puskas sprach am Sonntag in Buda pest vor einer Aufführung des ungarischen Filmes über den 6:3-Sieg gegen England. Er versicherte dabei nochmals, daß der schwerste und stärkste Gegner der Ungarn nach wie vor Oesterreich sei. — Für die im Juni 1954 in der Schweiz stattfindenden Fußball-Weltmeisterschaften gibt Puskas ne ben der ungarischen Nationalmannschaft den südamerikanischen Teams, Oesterreich und auch Deutschland re eie Siegesschancen. WAC-Tormann ein Jahr

zu haben. Yamashita schwamm erstmals 1950 über diese Distanz und erreichte damals 20:26. Im Schmetterlingsschwimmen mußte Her bert Klein seine bisherige Spitzenposition an die beiden „Delphine“, die Ungarn Tumpek und Feter abtreten, welche mit 2:33.6 bzw. 2:34.7 klar an der Spitze liegen. Außerdem konnte sich noch der Russe Borisenko mit 2:35.8 vor Herbert Klein, welcher mit 2:37.1 somit heuer nur an 4. Stelle rangiert, schie ben. Interessanterweise scheint unter den ersten 5 der Rangliste kein einziger USA

- Schmetterlingsschwimmer auf! Im orthodoxen Bruststil führt der Russe Mineschkin mit 2:42.8 vor Utassy Ungarn mit 2:43.3 und Bodinger (Ostdeutschland) 2.43.8. Der Weltrekordmann über 200 m, Knut Gleie, Dänemark, scheint in der Bestenliste über haupt nicht auf. Anscheinend fühlt, er sich nur auf kurzen Bahnen wohl. Die 100-Meter- Rückenstrecke ließ sich auch heuer Welt rekordler Gilbert Bozon (Frankreich > nicht nehmen. Mit 1:05.6 liegt er noch deutlich vor dem Olympiasieger Oyakawa (USA), der 1:06.8 benötigte. Dagegen ist bei den Damen

liegt mit 1:18.0 ganz knapp vor der Weltrekordinha berin Szekely (Ungarn), welche 1:18.1 be nötigte. Zusammenfassend kann also gesagt wer den, daß bei den Herren das Schwerge wicht bei den Schwimmern in Uebersee liegt, während bei den Damen Europas Hegemonie nach wie vor unangetastet ist und hier prak tisch von den Ungarinnen und Holländerin nen ausgeübt wird. Diese beiden Nationen werden sich bei den nächstjährigen Europa meisterschaften in Turin wohl den Löwen anteil der zu vergebenden

Meistertitel holen. Und nun die Liste der 3 Besten: Herren: 100 m Kraul: 1. Henricks, Australien, 0:57.2; 2. Kadas, Ungarn, 0:57.2; 3. Cleveland, USA, 0:57.3. — 400 m Kraul: 1. Konno, USA, 4:37.0; 2. Nyeki, Ungarn, 4:39.1; 3. Yamashita, Japan, 4:39.6. — 1500 m Kraul: 1. Yamashita, Japan, 18:27.4; 2. Konno, U c \, Kraftfahrer! Blendet beim Begegnen mit anderen Verkehrsteilnehmern die Scheinwerfer rechtzeitig ah und nicht zu früh wiedei auf. 18:41.6; 3. Csordas, Ungarn, 18:47.6. — 100 Meter Rücken: 1. Bozon

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Tiroler Post
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Seite 7 von 20
Datum: 18.12.1908
Umfang: 20
findet", sagte der Reichskanzler, „durch eine un fruchtbare Kritik zu erhöhen, sei nicht richtig. Wir stehen zu Österreich-Ungarn und wir glau ben, auch der Sache des Friedens am besten da durch zu dienen, daß wir keinen Zweifel lassen über die Unerschütterlichkeit dieses Bündnisses und über den Ernst, mit dem wir unsere Bünd nispflicht betrachten." Ein Sturm von Beifall ging durch den Saal, als er diese Worte gespro chen hatte. In diesen Worten liegt aber auch ein wert volles Dokument

vor das Parlament treten, als wenn die Verhältnisse noch fo spitz wären, wie früher. Mit der Besserung der österreichisch-türki schen Beziehungen sind auch die Aussichten für das Zustandekommen der europäischen Konferenz erheblich gestiegen. Das jungtürkische Blatt „Schurai Ummet" sagt nicht unrichtig, „die Kon ferenz hänge von dem Einvernehmen # zwischen Österreich-Ungarn und der Türkei und Österrich- Ungarn und Rußland ab. Für das erstere seien die Aussichten günstiger, weil Österreich-Ungarn infolge

des Boykotts zu einer Verständigung mehr geneigt sei. Es sei wahrscheinlich, daß, wenn man aus beiden Seiten mehr Tätigkeit zeige, ein Einvernehmen rasch möglich sein werde. Viel schwieriger sei infolge der russisch-italienischen Beziehungen eine Verständigung zwischen Öster reich-Ungarn und Rußland. Hiedurch würde das Zustandekommen der Konferenz verzögert, was wahrscheinlich zu einer Verständigung zwischen Österreich-Ungarn und der Türkei beitrage." Es läßt sich indes nicht leugnen, daß auch Rußland

, so ist das selbe in verstärktem Maße von den Mitgliedern derselben Partei, den Abgeordneten Dr. Spahn und Erzberger, zu sagen. Justizrat Dr. Spahn erklärte mit Nachdruck: „Wenn Öster reich-Ungarn angegriffen wird, werden wir ihm natürlich mit unserer Militär macht zur Seite stehen, und zwar so lange, bis der Frieden wieder geschlossen ist." Abg. Erzberger führte aus: Mit den Er klärungen des Reichskanzlers gegenüber Öster reich-Ungarn sind wir voll und ganz einverstan den. Wenn wir der Sympathie für Österreich

- Ungarn so nachdrücklich Ausdruck verleihen, so geschieht das nicht deshalb, weil in unserer Mitte noch viele alte großdeutsche Traditionen lebendig sind. Ich brauche nur an das Wort vom „bril lanten Sekundanten" und an die vom hohen Hause mit Beifall aufgenommenen früheren Äußerungen des Reichskanzlers über unser Verhältnis zu Österreich-Ungarn zu erinnern." Redner weist darauf hin, daß die offizielle (frei sinnige) Presse, die „Kölnische Zeitung" wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 04.11.1938
Umfang: 8
Grenze für Ungarn. Der Schiedsspruch von Wen. Wien, 2. Nov. Am Mittwoch abend um 7 Uhr fällten in den historischen Räumen des Schlosses Belvedere die Außenminister Deutschlands und Italiens, von Ribben- trop und Graf Ciano, den Schiedsspruch in dem Streitfall zwischen Ungarn und der Tschecho-Slowakei, auf Gmnd dessen nunmehr zwischen diesen beiden Staaten die neue und endgültige Grenze gezogen werden wird. Der Spruch macht ein Unrecht des Diktatfriedens von Tria- non wieder gut, indem er das gesamte

geschlossene unga rische Siedlungsgebiet der Slowakei und der Karpatho - Ukraine erneut mit dem ungarischen Staatsgebiet vereinigt. Dort, wo die Verhältnisse eine genaue volksmäßige Grenzziehung nicht zuliehen, hat .eine sorgfältige Abwägung der beiderseitigen Interessen statt gefunden. Etwa 15 000 Quadratkilometer mit rund 860 0Q0 Ein wohnern werden nach Ungarn zurückkehren. Von den um- Menen Städten verbleibt die Hauptstadt der Slowakei. Preß bürg, der tschecho-slowakischen Republik, ferner

hat Ungarn aber allen Gmnd, mit der Regelung, die die befreundeten beiden Mächte getroffen haben, völlig zu frieden zu sein. Denn seine neuen Nordgrenzen gegenüber der Tschecho-Slowakei werden sie nun weitgehend mit der Volks tumsgrenze decken, und die Rückgabe Kaschaus, wo in der Kathedrale die Gebeine des ungarischen Nationalhelden Na- kvlzy mhen, wird dem ungarischen Volke nicht weniger freu dige Genugtuung bereiten, als die Rückgliedemng auch der beiden einzigen größeren Städte der Karpatho-Ukraine

Ung var und Munkatsch. Andererseits werden nun aber auch die Slowaken und Kar- patho-Ukrainer, denen sich Deutschland gleichfalls freund schaftlich verbunden weiß, nach den Opfern, die fie ebenso wie die Ungarn im Interesse des Friedens bringen mußten, rn ihrem Staat neu aufbauen können. Die Räumung der abzutretenden Gebiete durch die Tschecho-Slowakei und ihre Besetzung durch Ungarn beginnt am 5. November 1938 und ist bis zum 10. November 1938 durchzuführen. Wien. Nach der Verkündigung

des Schiedsspruches und der Unterzeichnung des Protokolls wies Neichsaußen- minister von Ribbentrop in seinem Schlußwort darauf hin. daß die neue Grenzfestlegung nach Ansicht der Schieds richter eine gerechte Lösung des Problems darstelle. Ungarn gewinnt 12 400 Quadratkilometer mit 1 Million Einwohner. Budapest. Nach dem Eintreffen der Nachricht von dem Wiener Schiedsspruch versammelten sich in Buda pest Zehntausende am Freiheitsplatz vor den Standbildern der abgetrennten Gebiete und zogen dann jum Minister

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 12.02.1888
Umfang: 8
ließ. Diese Beziehungen sind von mir stets mit Vorliebe gepflegt worden; dennoch erkalteten die freundschaft lichen Gesinnungen Rußlands. Ich sage dies, um erklärlich zu machen, warum wir das Bündniß mit O e st e r r e i ch - Ungarn schlossen. Die Anforderungen Rußlands an uns vor dem letzten Orientkriege lehnten wir ab. Rußland wandte sich nun vergeblich an Oesterreich-Ungarn. Dann kam der Krieg. Auf dem Kongresse, dessen Zustande kommen mir nicht ohne große Mühe ge lang, war ich bemüht

, allen russischen Inte ressen Geltung zu verschaffen und alle rus sischen Wünsche durchzusetzen. Ich glaube wirklich ein Recht auf die Anerkennung Rußlands erworben zu haben, aber ich konnte und wollte mich Oesterreich-Ungarn nicht entfremden. Hätte ich es gethan, so wären wir in Europa isolirt worden und wären in unbedingte Abhängigkeit von Ruß land gerathen. — Man habe tu der Veröffent lichung des Bündnißvertrages ein Ultima tum, eine Drohung erblicken wollen; sie ist nichts von alledem; der Vertrag

ist der Ausdruck der Gemeinsamkeit der beidersei tigen Interessen der Verbündeten. Das sollte die Welt erfahren. Aber nicht nur dieser Vertrag, sondern auch der mit Italien ist nur der Aus druck der gemeinsaiüen Interessen und Be strebungen, gemeinsame Gefahren abzuwen- den und gemeilisam für die Friedenserhal- tung einzustehen. Oesterreich-Ungarn hat diese besonnene Politik im Jahre 1870 befolgt, daß es den Werbungen Frankreichs widerstand und zu Deutschland hielt. Oester reich-Ungarn ist unser natürlicher

mit Jubel begrüßt und von deutscher Parteiseite im oft. Reichsrathe wurden auch sofort Schritte gethan, um die Einverleibung des Vertrages in die Staats- Grundgesetze von Oesterreich-Ungarn und Deutschland anzubahnen. Dr. Knoh stellte nämlich im österr. Abgeordnetenhause am 7. Februar einen diesbezüglichen An trag. Sosehr wir nun, und gerade weil wir mit dem Inhalte des Antrages ein verstanden sind, so möchten wir wünschen, daß derselbe in dieser oder ähnlicher Form nicht nur von einer Abtheiluug

-Ungarn. Nächst der Rede Bis marcks über den Bnndes-Vertrag zwischen Dentsch- land und Oesterreich-Ungarn beschäftigt sich die öffentliche Meinung fortgesetzt mit dem Liechten - steinschen Schulantrag und es treffen nach wie

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 20.09.1921
Umfang: 12
derung mit dreimal 24 Stunden zu befristen. Wenn also die Uebergabe Westungarns nicht bis zum 24. dieses Monats erfolgt sein sollte, so hätte an diesem Tage zunächst die voll kommene Perkehrssperre gegen Ungarn zu erfolgen. Diese Sperre soll sich auf den Bahn-, Pries-, Fernsprech- und Drahtverkehr erstrecken. Kein nMMrWes Vorgehen der Mietten. Nauen, 19. September. Aufnahme der eigenen Funkenstation. Die Alliierten beschlossen in Paris, von einem militärischen Vorgehen gegen Ungarn abzusehen

, um die Gefahr eines neuen Krieges zu vermeiden. * f Sollte diese Nachricht auf Tatsachen beruhen; jo dürste dadurch wohl die oben erwähnte Maßregel auf Ungarn keinen großen Ein druck machen. Immerhin bleibt auch dann erst noch abzuwarten, ob sich nicht die kleine Entente zu Maßnahmen militärischer Natur gegen Ungarn entschließen' sollte. Die Sorge, daß daraus ein neuer« Krieg entstehen sollte, ist wohl überflüssig. Tenn wenn die tschechische Republik, Jugoslawien und Rumänien ihre Armeen gegen Budapest

II/5 ist im Krankenhause in Wiener-Neustadt gestorben. Die Meinung des „Temps". Paris, 18. September. (Havas.) In Besprechung der Frage der weskungarischen Komitate sagt der „T e m p Die Alliierten könnten wohl bei der österreichischen Regierung darauf dringen, sich zu direkten Verhandlungen mit Ungarn bereit zu erklären, doch könnte dies weder rechtlich noch tatsächlich den Ver zicht oder auch nur die Aufschiebung der restlosen Durchführung der Verträge bedeuten, die von den Alliierten den früheren feindlichen

der Bndapester Regierung, weil sie der Ansicht sind, daß jedes Abweichen vom Vertrag eine Bedrohung ihrer eigenen Sicherheit und ihrer Lage aus der geänderten Karte Europas bedeuten würde. DaS Blatt schließt, die ernste Gestaltung dieses' Pro^emes habe auf die Dölkerbundversammlung ihre Rückwirkung geübt, indem die Lufncchme Ungarns, die bereits gesichert erschien, neuerdings eine heftige Debatte -Hervorrufen könnte. Es verstehe sich von selbst, daß Ungarn nicht darauf . Anspruch Machen könne, den. Vertrag

Posten besetzt wurde. Am selben Tage umzingelte eine aus 20 Infante risten und 40 berittenen Soldaten bestehende Abteilung Eperies und überraschte den ungarischen Posten, der ent waffnet und gefangen genommen wurde. Wie verlautet, wurde die Mannschaft des Postens nach Pelmonoster ge bracht. Das Vorgehen der Serben ist widerrechtlich, da E p e- ries gemäß der Entscheidung der Entente Ungarn gehört. Nachdem wir aus eigener Erfahrung wiffen, mrt welcher Virtuo sität das U.T.K.B. Tatsackien

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 26.09.1921
Umfang: 8
Negierung sich weigert, diesem'Auftrag nachzukommen, wären „die Verbündeten gezwungen, Zwangsmaßnah men zu ergreifen".,Allein die Horthy- und Habs bürgerbanditen, die heute in Ungarn die Macht in Händen haben, sind durch die bestimmte Sprache der neuen Noten herzlich wenig einge schüchtert. Am Samstag schon gab die ungarische Regierung auf die neuen Noten eine ablehnende Antwort. Die ungarische Regierung erklärt den „hohen Mächten", daß sie „W estungarn un- ter den jetzigen Verhältnissen aus Gründen

der inneren Politik nicht h e r a u s g e b e n könne. Die Abtretung würde die Gefahr mit sich brin gen, daß sich Ungarn in mehrere Gouvernements auslöse. Um sich in den Augen des Landes zu rechtfertigen, verlange die ungarische Regierung die Entsendung einer aus drei Ententedelegier ten zusammengesetzten Kommission in die an Oesterreich abzutretenden Komitate, die die amt liche Mission hätten, neue Grundlagen für ein Abkommen ausfindig zu machen". Bleibt abzuwarten, ob sich die Entente nun znm Handeln

entschließen kann oder ob sie es mit neuen Drohungen ' bewenden läßt. . Jedenfalls sind mehrere Ententestaaten gegen ein Eingrei- fen; Italien will sich mit Ungarn nicht verderben, weil es Ungarn einmal gegen Jugoslawien aus- spiesen zu können glaubt. Frankreich konzentriert alle Gewalt nur gegen Deutschland und ist, wie England, der Auffassung, daß es bei Ungarn Noten auch tun! Jedenfalls war sich die ungari sche Regierung, als sie die Antwort abschickte, klar, daß sie aller Wahrscheinlichkeit

nach von der Entente nichts zu befürchten habe. Aus dieser Zuversicht heraus sind auch die Ge walttaten zu erklären, die Ungarn verübt. Am Samstag haben ungarische Banden die österrei chischen Sicherungs truppen bei Bruck a. d. L. angegriffen. Ein Teil der Banden hat sich dabei als Eisenbahner verkleidet. Diese neue Provoka- Biberach »nd HohenzMerscher Hochverrat. Biberach! Denkt man La nicht an Erzberger? Was sollte aber einer aus Lem „erlauchten" Stamm der Hohenzollern mit Btberach zu tun haben? Im Jahre 1SS2

Jagdschloß Chom- tion beweist wohl, daß Ungarn papierenen Noten nicht weichen will und wird. Wenn die Entente, selbst nicht einschreitet und wenn sie weiterhin auch ein Einschreiten der kleinen Entente ver hindert, dann bricht der Vertrag von Trianon; die anderen Verträge werden erschüttert und • bald wirb die Entente erfahren, daß das unga rische Beispiel Schule macht. Zwischen dem österreichischen Bundeskanzler Schober-und dem tschechischen Außenminister Be nesch fanden vor einigen Tagen Besprechungen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.02.1915
Umfang: 8
eingezogen und es handle sich lediglich um vorbereitende Maßnahmen in den Militärbezirken Kiew, Odessa, vielleicht Kasan und Moskau. Infolge der Erklärungen des deutschen Botschaf ters habe dann der Kriegsminister Sucholinow den deutschen Militärattache zu sich gebeten uttd ihm die selbe Versicherung ebenfalls unter Ehrenwort gegeben. Wenn Oesterreich-Ungarn die serbische Grenze überschreite, werden die auf Oesterreich- Ungarn gerichteten Militärbezirke Mobilisiert, unter keinen Umständen

die an der deutschen Front; man wünsche dringend Frieden mit Deutschland. Der Militärattache erwiderte, daß auch die Mobil machung gegen Oesterreich-Ungarn als sehr bedroh lich angesehen werden wurde. Mitteilung vom Abbruch der diplomatischen Be ziehungen mit Serbien an die Mächte. Am selben Tage teilte Graf B e r ch t o l d unseren Botschaftern bei den fremden Kabinetten den Ab bruch der diplomatischen Beziehungen zu Serbien mit, der erfolgen mußte, weil die serbische Regierung unsere Forderungen

, welche wir zur dauernden Si cherung unserer von ihr bedrohten vitalen Interes sen an sie stellen mußten, abgelehnt habe. Graf Berchtold fügte hinzu: Zu unserem Bedauern und sehr gegen unseren Willen sind wir dadurch in die Notwendigkeit versetzt worden, Serbien durch die schärferen Mittel zu einer grundsätzlichen Aenderung seiner bisherigen feindseligen Haltung zu Dringen. Weitere Verhandlungen in Petersburg. Oesterreich-Ungarn bestreitet erneut, Eroberungs pläne zu hegen. Am 27. Juli setzt Graf Szapary dem Minister

Sasonow in längerer Unterredung auseinander, daß man in Rußland irrtümlicherweise Oesterreich- Ungarn einen Vorstoß auf den Balkan und einen Marsch nach Salonich oder gar nach Konstantinopel imputiere (unterschiebe). Es handle sich um Selbst erhaltung und Notwehr. Bei einer solchen könne man sich durch gar keine wie imrner gearteten Konse quenzen beirren lassen. Sasonow erwiderte, dieses ihm geschilderte Ziel sei vollkommen legitim, aber der Weg sei nicht der sicherste. Die Mitwirkung

von österreichisch-ungarischen Funktionären in Serbien und die Entsetzung der Offiziere und Beamten, die Oesterreich-Ungarn bezeichnen würde, sei in dieser Form unannehmbar. Diese Punkte wurden von dem Grafen Szapary teils interpretiert, teils als not wendig erklärt. Am 27. ermächtigte Graf Berchtold den Grafen Szapary telegraphisch, sich Sasonow gegenüber da hin auszusprechen, daß, solange der Krieg zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien lokalisiert bleibe, die Monarchie irgendwelche territoriale Er werbungen

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Alpenland
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Seite 1 von 4
Datum: 13.10.1927
Umfang: 4
Sprache. Der Zollkrieg zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten von Frankreich beginnt seinen Anfang zu nehmen. M Wen» »es FmdeMckW m Trimm. Der Budapester Mitarbeiter der Prager „Sudeten deutschen Aages-Zeitung" bringt über die große politische Sensation, die Ungarn durch das Bekanntwerden der Ver handlungen, welche 1920 sich zwischen den damaligen Machthabern von Paris und Budapest abgespielt haben, erhalten, einen intereffanten Artikel. In dieser Zeit, heißt es, da stand Polen

nicht in Betracht kamen, fiel die Wahl auf Ungarn, dem man — mitten in den Friedensverhandlungen — leine territoriale Unversehrtheit garantieren wollte, wenn es eine eigene Armee zur Rettung Polens aufstellte. Paleologue, der damals Generalsekretär des französischen Außenmini, steriums war, hatte selbst diese Verhandlungen geführt und kein Geringerer wie Churchill dazu seine Zustimmung gegeben und Sir Francis B a r k e r mit seiner Vertre tung betraut. Soweit die Enthüllungen des Budapester Legitimisten

- blattes nur diese Tatsache aufdecken, scheint keine Unklarheit mehr zu bestehen. Aber darüber hinaus verwirren sich dann die Wege.Vielleicht hat man in Ungarn die große Chance nicht sofort einzuschätzen gewußt und zu viel kostbare Zeit verloren, die nach der Reorganisation der polnischen Armee durch den Chef des französischen Goneralstabs W e y g a n d die erbetene Hilfeleistung hinfällig machte. Vielleicht waren der inzwischen eingetretene Sturz Paleologues und die Nachfolge Verthelots die Schuld

an dem Scheitern der Verhandlungen und der Vorwurf eines politischen Ver säumnisses von ungeheurer Tragweite trifft gar nicht die Männer, die im Sommer 1920 die Geschicke Ungarns lei teten. Aber diesen Unklarheiten wird wieder durch die neue Sensation begegnet, die Verhandlungen zwischen Frank reich und Ungarn hätten sogar nach der Unterzeich nung des Vertrages von Trianon noch eine Fortsetzung gefunden und M i l l e r a n d selbst habe das Angebot in aller Form wiederholt und ergänzt. Und selbst als Mil

, aber doch ein allen Wissenden deutliches Versprechen enthielt. Ungarn hat schließlich keine Gelegenheit mehr gehabt, seinen Geg nern bei den Friedensverhandlungen Waffenhilfe zu leisten und so wurde der Vertrag von Trianon zur Wahrheit, der das Land der Heiligen Stefanskrone völlig zerstückelte und auf weniger als die Hälfte verkleinerte. Weil Ungarn auf der Seite der Mittelmächte angeblich den Krieg verloren hatte oder die berühmten Wilsonschen Punkte verwirklicht werden mußten? — Rein, weil aus irgendeiner Verkettung

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