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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 12
Datum: 25.12.1904
Umfang: 12
, sich der frechen Verunglimpfung der besten Dichter unserer Zeit entgegenzustellen. Kranewitter, der Referent des „Tagblattes", dem jedes gute Werk ein Dorn im Auge ist, leistete sich anläßlich der Aufführung von Gorki's „Nachtasyl" die kühne Behauptung, daß keine Direktion einen Abend an das Werk gewagt hätte, wenn „er oder ein anderer Tiroler Dichter" diese Szenen geschrieben hätte. Das ist in Anbetracht dessen, daß Kranewitters „Hofer" trotz des Zensur-Verbotes und der ungeheueren Parlaments-Reklame sowohl

sein, daß er, wie dies Kranewitter trotz der gegenteiligen Kunstreferate ausdrücklich feststellt, die Darstellung der geradezu furchtbaren leiblichen lind seelischen Not dieser Aermsten der Armen ohne Gruseln und Schauern mitanznsehen vermag. Es ist wohl wahr, daß Gorki's Werk fein Drama im herkömmlichen Sinn genannt werden kann, aber desto mehr ist es eines in dem des Dichterfürsten Shakespeare, denn kein anderes haltet der Menschheit seiner Zeit mit so unerbitterlicher Strenge den Spiegel vor, wie Gorki's „Nachtasyl." Wer

an seine Seele pochen. Dieser tröst liche Lichtblick läßt daß Publikum trotz der Tatsache, daß diese Unglücklichen nach dem Abgang des gütigen, lichtspendenden Pilgers wieder in Nacht und Grauen versinken, mit der Hoffnung von hinnen ziehen, daß solch ein Nachtasyl nicht mehr möglich sein kann, wenn die herrschende Mehrheit der Menschen erkannt haben wird, daß die Menschlichkeit, deren Grundton die Güte ist, selbst im verworfensten Individuum nur mit ihm selber sterben kann. So betrachtet

Meißner, ein Schauspieler von höchst seltenen und ganz ausgezeichneten künstlerischen Qualitäten, gab den Baron und bot auch damit wieder eine geradezu voll endete Leistung von größter charakteristischer Feinheit, so zwar, daß er nach der Behauptung des erwähnten Dramatikers trotz einer anders gearteten Auffassung bezw. Wiedergabe der Rolle zu mindest auf der gleichen künstlerischen Höhe stand, wie der Berliner Darsteller. Frl. Gisela Qtt blieb als Nastja nicht weit hinter Herrn Meißner zurück

, besondereAnerkennung. Frau Glöckner's Gastspiel fand trotz der großen Beliebtheit, deren sich diese Künstlerin hier mit Recht erfreut, vor schlecht besuchten Häusern statt, was Frau Glöckner hoffentlich nicht abschreckt, zu einer besseren Zeit wiederzukommen. Diesmal trat sie an zwei Abenden in Hosenrollen ans, was viele gewiß bedauert haben, weil sie sich dadurch, ihres größten Reizes begab. Die Pikanterie, die sie in Franen- klcidern so anmutig macht, steht halbwüchsigen Jungen nicht gilt zu Gesicht, weshalb

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Alpenländische Bienenzeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 01.08.1916
Umfang: 16
sind die ungarischen Imker im Zuckerpreis noch viel schlechter weggekommen als wir mit unseren 57, 58, erst bei den allerletzten Frühjahrssendungen 59 h per Kilogramm, denn laut Kundmachung des Präsidiums des Ungarischen Landes - Bienen- züchteroereines („Ungar. Biene" Nr. 3, S. 18—1916) kostet dort das Kilogramm steuerfreien charakterisierten Zuckers 80 h, ein trotz der zwischen österreichischer und ungarischer Ware bestehenden Spannung sehr teurer Preis. Dank der außerordentlichen Anstrengung und Vorsorge

der Firma Urbach & Co., Prag-Kolin, welche fast den gesamten Zucker lieferte, ist die Aktion schließlich doch noch bestens gelungen. Doch auch im Frühjahr 1916 wurden — trotz aller erdenklichen, rechtzeitigen Maßnahmen unsererseits — wiederum bedauerliche Ver zögerungen durch die Zuckerzentrale in Wien veranlaßt, welche die Zuckerzuweisungen aus uns unbekannten Gründen verspätete. So mußten wir nach fruchtlosen Urgenzen bei der Zuckerzentrale vom 9. und 17. März 1916 unter Hinweis auf die drohende Schä

digung der bienenzüchterischen Interessen, insbesondere, da auch der uns angeschlossene Zemsky üstr. spolek vcel. pro markrabstvi' Moravskö in Brünn, welcher sein aus unserem Kontingent ihm zugeteiltes Quantum während eines Monates trotz Urgenz nicht zu gewiesen erhalten konnte, wiederum die Intervention des k. k. Acker bauministeriums und des k. k. Handelsministeriums anrufen. Ueber- dies hatte bereits am 18. März 1916 der Berichterstatter im Stän digen Ausschüsse der Oesterr. Agrar. Zentralstelle

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 04.02.1933
Umfang: 8
ReparatlonsverpflichtungcN blieb Oesterreich verschont und eine Kriegöfchuldfrage, wie sie Deutsch land heute noch beschäftigt, kennt es Nicht. Aber trotz dieser Schonung hat sich Oesterreich nicht erholt, ob wohl es seine inländischen Kriegsschulden durch die Inflation abgeschüttelt und seine Volkswirtschaft in takt aus dem Kriege übernommen hat. Und heute ist seine gesamte Lage derart schlecht, daß nicht nur nn Ausland, sondern auch in Oesterreich selber die Lebensfähigkeit des Staates bezweifelt wird und der Glaube

. Und da diese Führung in allen Einzelstaaten versagt hat, war auch nie anzunehmen, daß sie auf internationalem Boden erfolgreich fein werde: daher hat auch der Völkerbund und kas in ternationale Arbeitsamt trotz aller Geschäftigkeit die wirtschaftliche Zersetzung Europas nicht aufzuhalten ver mocht. Man lernt nicht aus den Mißerfolgen 5. Für Den Kenner der Volkswirtschaft bildet diese Entwicklung keine Ueberraschung. Erstaunlich ist höchstens die grenzenlose Geduld, mit welcher die Völ ker die Folgen

von einer Weltwirtschaftskrise rmd denkt dabei ohne weiteres an eine Weltursache, d. h. an eine einheitliche zentrale Ursache, aus der sie entsteht. Der eine betrachtet als „Weltursache" die sogenannte Überproduktion, wöbet er allerdings die Erklärung, weshalb denn mif einmal dieser Warenüberschuß trotz größter Bedürftigkeit der Völker entsteht, schuldig blei- ben muß. Der andere denkt an eine wirtschaftliche Rückwirkung politischer Störungen, führt die verderb lichen Zölle auf politisch-nationale Momente zurück

und wiederum die Erklärung, wieso denn die Staaten trotz des Rufes nach internationaler Zusammenarbeit die Zollmauern errichten und erhöhen, schuldig bleiben. Wie der andere reden von einer Strukturkrise und ver- wechseln dabei die Ursache und Folge: denn wenn heute tatsächlich eine Entwicklung zur Autarkie, zur geschlossenen Nationalwirtschaft eingesetzt hat, so ift dies ja nicht die Ursache, sondern im Gegenteil ge rade eine Folge der in den verschiedenen Staaten herr schende Krise, und zwar eine Folge

, obwohl es wie Frankreich Siegcrstaat war. Englands Krise begann schon 1921-22 mit Churchills Rückkehr zur Goldwährung und dauerte mit größter Heftigkeit bis 1932, erst seit dem 21. September 1931 macht sich eine fortschreitende Besse rung bemerkbar, seit dmr Tage nämlich, da England die Goldwährung verlassen und zur Festigung des In landpreisstandes übergegangen ist. Wie läßt sich die englische Krise trotz Reichtmrr, trotz Sieg, trotz Ko lonien, trotz politischer Machtstellung „international

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Wörgler Nachrichten
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Seite 6 von 6
Datum: 04.02.1933
Umfang: 6
Reparationsverpflichtungen blieb Oesterreich verschont und eine Kriegsschuldfrage, wie sie Deutsch land heute noch beschäftigt, kennt es nicht. Aber trotz dieser Schonung hat sich Oesterreichs nicht erholt, ob wohl es seine inländischen Kriegsschulden durch, die Inflation abgeschüttelt und seine Volkswirtschaft in takt aus dem Kriege übernommen hat. Und heute ist seine gesamte Lage derart schlecht, daß nicht nur im Ausland, sondern auch in Oesterreich selber die Lebensfähigkeit des Staates bezweifelt wird und der Glaube

es nicht am politischen System. Und da diese Führung in allen Einzelstaaten versagt hat, war auch nie anzunehmen, daß sie auf internationalem Boden erfolgreich sein werde: daher hat auch der Völkerbund! und das in ternationale Arbeitsamt trotz aller Geschäftigkeit die wirtschaftliche Zersetzung Europas nicht aufzuhalten ver mocht. Man lernt nicht ans den Mißerfolgen 5. Für 'den Kenner der Volkswirtschaft bildet diese Entwicklung keine Ueberraschung. Erstaunlich ist höchstens die grenzenlose Geduld

, daß die Wirtschaftskrise als Welterscheinung betrachtet wird. Man redet von einer Welttvirtschaftskrise und denkt dabei ohne weiteres an eine Weltursache, d. h. an eine einheitliche zentrale Ursache, aus der sie eMsteht. Der eine betrachtet als „Weltursache" die sogenannte Ueberproduktion, wobei er allerdings die Erklärung, weshalb denn auf einmal dieser Warenüberschuß trotz größter Bedürftigkeit der Völker entsteht, schuldig blei ben muß. Der andere denkt an eine wirtschaftliche Rückwirkung politischer Störungen

, führt die verderb lichen Zölle auf politisch-nationale Momente zurück und wiederum die Erklärung, wieso denn die Staaten trotz des Rufes nach internationaler Zusammenarbeit die Zollmauern errichten und erhöhen, schuldig bleiben. Wie der andere reden von einer Strukturkrise und- ver wechseln dabei die Ursache und Folge: denn wenn heute tatsächlich eine Entwicklung zur Autarkie, zur geschlossenen Nationalwirtschaft eingesetzt hat, so ist dies ja nicht die Ursache, sondern im Gegenteil ge rade

. Italien aber geriet von 1925 an immer tiefer in die Krise, obwohl es wie Frankreich Sicgcrstaat war. Englands Krise begann schon 1921-22 mit Churchills Rückkehr zur Goldwährung und dauerte mit größter Heftigkeit bis 1932, erst seit dem 21. September 1931 macht sich eine fortschreitende Besse rung bemerkbar, seit dem Tage nämlich, da England die Goldwährung verlassen und zur Festigung des In- landpreisstandes übergegangen ist. Wie läßt sich die englische Krise trotz Reichtum, trotz Sieg, trotz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 29.10.1928
Umfang: 8
, daß in Tirol, trotz Heimatwehr und Unternehmerterror, trotz offen kundiger Parteinahme der Behörden für gesetzmißachtende Unternehmer, die Gewerkschaftsbewegung nicht zu schwä chen oder gar auszurotten sei. Leder den Verlaus der Landrsiousereuz orientiert nachstehender Bericht: Nach 9 Uhr leitete die „Typographia" die Verhand lungen stimmungsvoll mit Uthmanns kraftvollem nordi schem Kampflied „Tord Foleson" ein. Im Namen der Landesgewerkschaftskömmission eröfs- nete sodann Gen

. H ü t t e n b e r g e r die Konferenz, darauf hinweisend, daß im Berichtsjahre nach längerer Zeit wieder ein Mitgliederzuwachs innerhalb der Tiroler Gewerkschafts bewegung zu verzeichnen sei. eine Reihe Erfolge zu buchen sind, trotz Arbeitslosigkeit und Arbeitskräfte überflüssig machender Rationalisierungsbestrebungen. Alle Versuche der Unternehmer, die Schlagkraft, Werbekrast und Einigkeit der Gewerkschaften zu hemmen, sind erfolglos geblieben, trotz der von den Unternehmern und bürgerlichen Parteien gehätschelten christlichen

und nationalen Gewerkschaften, trotz der sogen, „unabhängigen" Gewerkschaften, trotz des beispiellosen Terrors in den Betrieben, der die Arbeiter in die Heimatwehr pressen will. Trotz dieser Mittet, die freien Gewerkschaften zu schwächen, ist es uns gelungen, im Jahre 1927 vorwärts zu schreiten. Möge die Konferenz da zu beitragen, daß es auch weiterhin mit unserer Gewerk schaftsbewegung vorwärts gehe! Nachdem der Vorsitzende der Toten des Jahres ge dachte. begrüßte Nationalrat S ch e i b e i n im Namen

, die aber schließlich doch von Erfolg gekrönt sei; die Mitgliederzahl wachse und bei den Be triebsratswählen am Samstag gelang es der freien Gewerk schaft. ihre Stimmenzahl seit der letzten Wahl um 45 zu vermehren, so daß jetzt die Zahl der sreigewerkschaftlich Stimmenden so groß ist wie die der gehätschelten Christ lichsozialen. Trotz Terror und der Tatsache, daß 90 Pro zent der Arbeitenden in der Täbakfabrik Arbeiterinnen sind. . Sekretär Härtl (Metallarbeiter) begrüßte es, daß die Reorganisation

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 12
Datum: 22.03.1908
Umfang: 12
Staatsbahn-Aktien 671.— Rand-Dukaten 4% Tiroler Pfand-Briefe . . 98.25 Geld, 99.25 Ware 31 / 0 / ° hl IO " " » . . . . 94.— „ 95.— „ 4 °/ 0 Zentralb -Schuldverschr. . . 98.— „ 99— „ 1492 Obgleich ich dieser starken Forderung eine derbe Kritik des Benehmens der Suttner. gegen ihre Angestellten folgen lies;, und ihr unter anderen vorwarf, daß sie mich trotz ihrer demokratischen Mätzchen, die sie der Welt gegenüber stets zur Schau trage, mit einem empörenden Hochmut behandelt

, mich zurückholen zu lassen, Gebrauch zu machen, und so wolle es sie bei meiner augenblicklichen Entlassung bewenden 'lassen, wenn ich die mit genommene Kasse sofort zurückstellen würde. Diese schwere Beschimpfung versetzte mich begreiflicher Weise in eine namenlose Aufregung, die mein schwaches Lebenslicht hätte ausblasen müssen, wenn der Wille zu meiner Rechtfertigung Nicht so stark gewesen wäre. Gleichwohl brachte ich trotz mehrfacher Versuche nicht die Kraft aus, die Antwort auf diesen empörenden Vorwurf

jemand in die Feder zu diktieren, sondern mußte es meiner Frau überlassen, die Suttner über meinen Zu stand anfzuklüren, und gegen die mir zuge fügte Beschimpfung mit der Bemerkung Pro test zu erheben, daß eine ausführliche Recht fertigung Nachfolgen werde, sobald ich dazu die nötige Kraft ausbringen winde. Nachdem dieser Brief abgegangen war, verlangte ich selbst zu einem weitum berühmten Arzt nach Schüttenhosen gefahren zu werden, wozu ich Mich vordem trotz des Drängens meiner Angehörigen

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 12
Datum: 30.08.1908
Umfang: 12
Oesterreichs hätte dich den Rotstift, wenn auch seufzend, weglegen geheißen, weil du es trotz deines himmelstürmenden Ehrgeizes nie und nimmer fertig gebracht hättest, über die Leiche deiner höher stehenden Wiener Kollegen zum traurigsten Ruhm emporzusteigen. ,Jm loyalen Wettbewerb bist du beincit höher stehenden Kollegen um mauche warme Rotstiftlanze vor gewesen, aber ein Schwarzwild, das sie passieren ließen, war vor betitcr Feder sicher. Galts der Pfaffen tausenfältig Weh und Ach, stachst

, wie wir trotz der gegenteiligen Meinung deiner obersten Hüter von Gesetz und Recht aus dem Kerl im Handumdrehen zur Beschämung unserer Wiener Kollegen einen Verbrecher machen werden. Wir haben diesem Menschen unsere Verachtung schon damit zu erkennen gegeben, daß wir das Konfis kations-Erkenntnis nur mit -einem absolut unleser lichen Gekritzel unterschrieben haben. Was braucht so ein Zeitungsschuft zu wissen, wer ihn uins Geld bringt! Es ist genug, daß er sich darum gebracht sieht und erkennt

, daß wir unsere Gewalt jederzeit zum Recht machen können 'und dabei trotz unseres hohen Ge haltes so faul 'fein dürfen, daß wir die von uns ver übte Vergewaltigung nicht einmal lesbar zu unter schreiben brauchen, während er sich jeden Groschen mit bitterster Galläpfeltinte erschreiben muß. So kann man diesen unerhört brutalen Zensur gewaltakt, der selbst einen Tschurtschenthaler noch be schämen muß, auslegen, aber weil die Rechtswege unserer Staatsanwaltschaft nachgerade schon überun- forschlich

sind, und ich niemand ein Unrecht zufügen mag, werde ich trotz meiner diesbezüglichen, üblen Erfahrungen gegen diese Konfiskation vor Gericht Ein spruch erheben und nach der sollst wohl zwecklosen Einspruchsverhandlung die dabei ein gehandelten Brom beeren vor den Augen meiner Leser fein säuberlich ausbreiten, um die sozialdemokratischen Abgeordneten, die nun stark genug sind- Parlamentsräder zum Still stand zu bringen, anzuspornen, die nun lang genug abgelegene Preßgesetzreform endlich durchzusetzen. Ulie herrlich

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Gardasee-Post
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Seite 1 von 12
Datum: 26.11.1910
Umfang: 12
hatten, so ist es eingetroffen. Wer es nicht glaubt, der lese den Bericht, den der Sekretär des Vereines für Wiener Stadt- Interessen über Jagdausstellung und Fremden verkehr verfaßt hat. Herr kaiserlicher Rat S. Lehr kommt in diesem Berichte zu höchst traungen, aber bezeichnenden Ergebnissen. Das nieder schmetterndste Ergebnis ist wohl dies, daß z. Bi im Jahre 1907, wo keine Aus stellung, kein Festzug etc. in Wien stattfand, 396,513 Oesterreicher nach Wien kamen und dort sich aufhielten und daß diese Zahl trotz

Jagdausstellung, trotz Reklame etc. im Jahre 1910 nicht erreicht, geschweige denn überflügelt werden dürfte. Weiters erhellt daraus noch folgendes. Während in den Monaten Jänner 1910 bis Ende April, wo keine Jagdausteilung be stand, um 7064 Ausländer mehr als in den gleichen Monaten des Vorjahres Wien be suchten, betrug das Plus des Ausländer verkehrs in den Monaten Mai — inklusive September nur 2324, gegenüber den gleichen Monaten des Vorjahres. Endlich wird noch das Geständnis gemacht, daß der Fremden

verkehr aus Rußland, England und dem Orient nur ganz unwesentlich zugenommen, der aus Frankreich, trotz der schönen Phrasen beim Diner der Abgeordneten des französischen Arbeitsministeriums sogar abgenommen habe. Das nennt man mit anderen Worten „gegenseitige Interessen gemeinschaft“. — Es ist nicht meine Auf gabe, den weiteren Ausführungen des Herrn kaiserl. Rates zu folgen, so sehr sie auch interessant sind. Nur eines möchte ich mir erlauben zu bemerken, nämlieh die An sichten puncto der Ursachen

Verlegenheits-Ausstellung auch ziemlich, trotz aller Dementis, in den Sumpf geraten sind. Ausstellungen mögen heute noch etwa in Paris, in London, ja sogar noch in Berlin ziehen. Aber nie in Wien. Alle die genannten Städte liegen mehr minder im Zentrum reicher, industrieller Gegenden. Aber Wien? Mein Gott! Metter nich sagte doch selbst: „Asien fängt auf der Landstraße an“ und Hermann Bahr be hauptete von Wien: „In Asien kann mau nicht Europa spielen.“ — Woher soll Wien seinen Fremdenzuzug erhalten? Einzig

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Tiroler Wastl
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Seite 9 von 12
Datum: 21.06.1919
Umfang: 12
Urteil des Auslandes über das Schicksal aus, dem wir unfehlbar entgegengehen, wenn dieser Friede nicht abgewevöet werden sollte, wenn es nicht bald gelingen sonre, im Inneren zu Arbeit und Ordnung zu gelangen. Ter Kurs von 16:50 ist nunmehr das Ende, trotz aller Valutapolitik trotz aller Beschränkungen, die im mißver standenen Valntaiuteresse unserem Handel auferlegt wur den und noch immer auferlegt sind. Eine falsche Politik wir es schon während des Krieges, die geringe Ausfuhr ware, über die roir

. Nur herrscht aber zum Beispiel in der Lchweiz ein dem unseren gerade entgegengesetzter Zu stand. So wie bei uns das Geld, so ist dort die Ware ent wertet. Auf jeden Kopf der Bevölkerung entfallen hun derte won Schuhen und anderer fertiger Artikel, die im Lande aufgestapelt sind und vergeblich des Absatzes har ren. Manch ein Schweizer Haus ist trotz aufgefüllter Lager in Schwierigkeiten geraten, weil es nicht über lt- gmde Mittel verfügt, um leinen Verpflichtungen nachzu kommen

. Deutschösterreichischen Kaufleuten liegen nam hafte Anbote von Schweizer Firmen vor, welche konzi liante Bedingungen stellen, mit der Zahlung in Kronrn einverstanden sind und ein ganzes Jahr Ziel geben, ja auch damit einverstanden sind, daß der Kaufschtlling hier erlegt werde und nur zu ihrer Verfügung in Deutsch österreich dienen soll. Die Schweiz vertraut also rwch immer trotz des niedri gen Kurses der Zukunft der Krone,' die deutschösterrei chische Regierung stellt aber der Ausführung solcher Ge schäfte noch immer

Beschäftigungsmöglich keit bieten und die Arbeitslosigkeit mildern, muß das Schweizer Angebot mit Freuden angenommen werden, darf der Durchführung der Geschäfte kein Hindernis in den Weg gelegt werden. Die Schweiz glaubt noch immer an die Krone und glaubt auch, daß sie, wenn sie Deutsch österreichs Industrie und Gewerbe durch Rohstoffe über die Anfangsschwierigkeiten htnweghilft, in absehbarer Zeit dafür reale Gegenwerte eutgegennehmen wird. Man hat bisher trotz aller Behinderung der Einfuhr die Va luta nicht halten

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 05.06.1931
Umfang: 12
Wiese stehenden Stadel des Harpferbauern einäscherte. Trotz sofortigen Eingreifens der Feuerwehren von Matrei, Huben, Birgen. Mitteldorf und Ober mauern breitete sich, der Feuerherd, begünstigt durch den herrschenden Südostwind, immer wei ter aus, sodaß selbst die zusammenhängeden Wälder der Fraktion Bichl, Weiher u. Ganz u. eventuell sogar der Gemeinden Birgen und Prägraten in die Gefahrzone kamen, wodurch eine unermeßliche Katastrophe hervorgerufen worden wäre. Daher wurde die gesamte Gar nison

der Lienzer Bundeswehr für die Löschi- aktion aufgebotein und auch- die nächste Garni son Villach in Bereitschaft gestellt. Alle Nach barfraktionen wurden zur Hilfeleistung auf gerufen. Herr Bezirkshauptmann Oberregie rungsrat Kundratitz traf in Lienz und sodann an Ort und Stelle die erforderlichen Maßnah men. Am nächsten Tag setzte ein heftiger Ge witterregen ein, welchem weitere Regengüsse folgten, sodaß Nach tagelanger, aufreibender Löscharbeit die große Gefahr gebannt werden konnte. Trotz

des gewaltigen Feuerherdes ist der ermittelte Schaden nicht sehr bedeutend (kaum S 10.000.—), da an der Brandstelle sich nur Niederholz befindet. Die Brandfläche betrug ca. 18 Hektar. Trotz wiederholter Be lehrung der Bevölkerung, trotz Bekanntma chung und Hinweis in den Zeitungen und trotz der Androhung strenger Strafen durch! die Behörden wird mit Feuer und Streichhölzern im Walde noch! immer nicht mit der nötigen Vorsicht vorgegangen. 6» Nachtrag rimWelfMchmiiMMl im Jlpril. Bekanntlich fanden Ende April

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 24.02.1918
Umfang: 12
r, TS sU eile <6, ül dm Da Ikon Dämonische Annon- ren-LxyrSitton A.-A. Gofla. Alle Jla hrlchten. Berichte fow'e andere MlNellungea slnS »u sch!7en in die SchrlftleNunz Sss „Alpen! See Sole". oaumlirchen (ttnlerlnntal. Telepchon: DaumNrchea Nr. i. Nr. 8. Innsbruck Sonntag, den 24. ^ebrnnr Iahrianf; 10!8 Trotz?! gibt doch nach. In der letzten Sitzung der Friedenskonferenz zu Brest-Litowsk am 10. ds. hat der Führer der russischen Abordnung, der bekannte jüdische Trotz kopf Trotzki erklärt, daß Rußland

unter Verzicht aui einen förmlichen Friedensschluß den Kriegs zustand für beendet erkläre und die völlige De- | Mobilisierung (Entlassung) der russischen Streit« j kräfte anordue. Alle Welt faßte das so auf, daß die Russen beziehungsweise Herr Trotzki und sein ; Anhang diese Form der Beendigung des Krieges [ gewählt habe, damit es sich etwas schöner aus- [ nehme. Was sie wollten, konnten sie trotz des langen Redens nicht erreichen, die verlorenen Ge biete waren nun einmal für Rußland verloren, offen zugeben

mit demselben durch den Friedensschluß nicht . im geringßen berührt werde, das heißt: durch den - Friedensschluß mit der Ukroine werde dieselbe - nicht bebindert. trotz ihrer. Selbständigkeit, ein Glied dc«s russischen Bölkersiaatcs zu sein oder ?u werden, je nachdem sich das gegenseitige Ver- hältms gestalte. Trotzki war daniit ober nicht - Sufriedeu, ging nach Petersburg und ließ durch den Oberbefehlshaber Krylenko drei Stunden, nachdem der Temobilisierungsbcfehl erflossen war, denselben zurücknehmen. Genützt

Selbständigkeitsgelüste und das Frieden- . scbli ß'n aust'eiben. Die Ukraine sollte es in erster Linie büßen, daß sie es gewagt hatte, einem Trotzki Trotz zu. bieten und nach den von ihm : mit solcher Feierlichkeit aufgestellten Grundsätzen, zu handeln. Und so wurden die russischen Ban den in die Ukraine gesandt, um dort zu sengen und zu brennen, namentlich die Getreidevorräte und Saaten zu vernichten, die Bahnen zu zer stören, friedliche Bürger zu morden und derglei chen, uns halt die Arbeit eines rich igen Revo lutionärs

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 16
Datum: 25.10.1919
Umfang: 16
, wie ihn sich die frühere Monarchie leistete, die bei zehn Mächten, nämlich in Ber lin, Petersburg, Rom (am Hofe und beim Heiligen Stuhl), Paris, London, Konstantinopel, Madrid, Tokio und Washington, durch Botschafter vertreten war, die fo glanzende Häuser ft'ihrten, !daß die meisten von ihnen trotz der Hohen Staatsbezüge noch darauszahlen mußten, wes halb für solche Posten gewöhnlich nur schr reiche Staats männer ausersehen werden konnten. Außer diesen Bot schaftern unterhielt die Monarchie noch 21 Gesandtschaf ten

sein, sondern ihre Fähigkeiten, ihre Beziehungen ^ und Kenntnisse 'des Landes, in dem sie tätig sein sollen. i Die Anschauung der alten Diplomaten, daß sich die wich tigen Staatsaktionen in den Gesellschaftssalons entschei den, wird äls unrichtig gänzlich beiseite geschoben!. Es hat sich ja gerade nn Weltkrieg gezeigt, daß trotz der Ver wandtschaft der Potentaten, trotz der anscheinend freund lichen Beziehungen der Staaten untereinander viele Di plomaten schlecht orientiert waren und schwere Fehler gemacht trmrden

. Den Gesandten Deutschösterreichs soll trotz der geringen' Mittel, die zur Verfügung stehen, ein würdiges Einkommen! gesichert werden, wenn auch mit der Tradition der Verschwendung von- Staatsgeldern zur Ausrechterhaltung guter Beziehungen gebrochen werden wird. Die Heranbildung eines neuen diplomatischen .Korps wird gewiß manche Schwierigkeiten bieten; es sollen junge, tatkräftige, intelligente Kräfte herangezogen wer den. oie bereits airs ihrer bisherigen! Tätigkeit eine ge- wisse Routine im Verkehr

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 24
Datum: 01.09.1921
Umfang: 24
WIDERHALL Hotels, wie z. B. in Spitz a. D., die leer stehen und trotz dem, wenn nachts um 10 Uhr Dutzende obdachloser Wiener anpochen, gar nicht geöfsnet werden; es ist dies ja nur eine Episode; aber so ist es überall am Lande; der Bauer ist saturiert, „es steht ihm nicht dasür". Noch trauriger mutz die Lage des Großstädters sich gestalten, wenn wir sehen, wie ein zweiter großer Stand sich dem Gemeindewohle widmet: der der Be amten. Man kann ruhig von einem völligen Versagen desselben sprechen

Ausgelaugten zu nehmen, was des Staates ist. In Wien sinds, durch die Va lutaänderung, oft nur fiktive Werte, da draußen in unserer nächsten Umgebung aber ist es der wirkliche, noch immer vorhandene Wohlstand: Aecker, Häuser. Scheunen, Weinkeller alles ist voll und reich und wird nur ganz ungenügend erfaßt. Ich übertreibe wahrhaft nicht. Aufreizend ist es nur, zu sehen, wie draußen, trotz relativ hohem Lohn der Arbeiter dennoch unterernährt ist. In Herzogen- burg z. B.: Der Bauer kaum zehn Meter nebenan

, füttert sogar die Schweine mit Milch! Dem Arbeiter wird kaum ein Glas davon hergegeben! Oder die Interesselosigkeit der Beamten (es sind ja nur kleine Einzelfälle, aber sie sind zu bezeichnend). Die Brief post dauert in Wien noch immer zwei Tage, in der Provinz zwei bis drei Tage; auf den Bahnhöfen gibt es noch immer nicht Fahrpläne zur Genüge; so war trotz Umfrage anfangs Juli auf dem großen Villacher Bahnhofe kein Fahrplan für die Strecke Wien—Bre genz aufzutreiben! — Oder die Post! In Zell am See

, mit Recht, bes ser entlohnt sein. Hand aufs Herz, arbeitet ihr so, wie ihr solltet? Mit ein wenig Verstand und ein we nig Interesse am Gemeinwohle? oder wollt ihr nur weiter zwecklos Aemter füllen? Diese Frage gilt wohl hauptsächlich den Herren in den Landesdirektionen. Dasselbe wäre auch den Herren Steuerbeamten zu sagen, mit dem Zusatze: „O e st e r r e i ch i st reich, trotz a l l e d e m". So könnte und sollte man sprechen; denn man be trachtete bisher nur das Zunächstliegende, in die Augen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 05.04.1934
Umfang: 8
gegangen war. Das Ge wicht einer Person drückte eine Planke nieder, so daß ein Kontakt ausgelöst wurde. Außerdem hatte sich der Mann Innsbrucker Beirates zum Jahre 1932 als ausgeglichen bezeichnet werden konnte, | hat unter den Auswirkungen der Ereignisse der letzten Jahre schwer gelitten. Trotz Sparmaßnahmen und _ Ein schränkungen, die sich der frühere Gemeinderat auferlegt hat, war es nicht möglich, allen eintretenden Zwischenfäl len die Stirn zu bieten. Die Ausgaben für den Schulden-- dienst

und Steuern lange nicht jenen gewaltigen Schwan kungen nach unten unterworfen waren, wie es die gemein schaftlichen Abgaben des Bundes und des Landes sind. Das Jahr 1933 hat ganz bedenkliche Lücken im Haushaltspläne aufgerissen. Trotz großen Opfern — Budgetabgänge Mein Bestreben war es. den Versuch zu unternehmen, trotz der schweren Wirtschaftskrise ohne Aktivierung neuer Schuldverpflichtungen das Auslangen zu finden. Zu wie derholten Malen wurden im Laufe der letzten zwei Jahre schwere, einschneidende

der Wirtschaft zu helfen. Es mußte sogar die einzige Baulichkeit, welche die Gemeinde im Jahre 1931 (Pradler Hauptschule) begonnen hat, eingestellt werden, da ich voraussah, daß die Aufbringung der Mittel nicht mehr möglich wird. Trotz allen Mühen und Sorgen, trotz allen Opfern, die Steuerzahler und Lohnempfänger gebracht haben, waren die Abgänge unvermeidlich. Schwere, aber unbedingte Pflicht ist es nun. alles vorzukehren, um wenig stens nicht tiefer in die Abgangswirtschaft hinein zu ge raten

unter der Kontrolle des Sozialministe riums vereinigt werden. Es wäre dies eine Genossenschaft' von ganz gewaltiger finanzieller Kapazität, die in der Lage sein wird, auch Fürsorgeausgaben zu übernehmen. Ich werde die Frage zur Diskussion stellen, ob nicht die Gemeinde jenen Hausbesitz, den sie nicht sür Wohnungsfürsorgezwecke benötigt, zur gegebenen Zeit in diese Genossenschaft über führen sott. Furchtbare Wohnungsnot Leider ist trotz aller Anstrengungen, welche die Ge meinde gemacht hat, die Wohnungsnot

auch kinderreiche Familien trotz Sparsamkeit ihre alten Mieterschutzwohnungen ver lieren. Es ist in solchen Fällen nichts anderes möglich, als daß eben wieder die Gemeinde helfend einfpringt. Schaffung von Erwerbslosenfiedlnngcn Ich habe beim Sozialministerium eine Eingabe um Zuteilung von Darlehen zur Erstellung von sogenannten Stadtrandsiedlungen, auch Erwerbslosensiedlungen ge nannt. gemacht. Da im Sozialministerium die Situation des Wohnungsmarktes in Innsbruck von früheren Ver handlungen zur Genüge bekannt

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 12
Datum: 21.10.1906
Umfang: 12
Offerten belästigt haben. Das ist der Wie ner Parteileitung zweifellos sehr wohl bekannt, und trotz dem dürfen sich dö Rodenlos charakterlosen Mander nach wie vor als Häupter der alldeutschen Partei aufspielen. Wo ist da also der Unterschied zwischen den Volksparteilern und den Schönerianern? Da wird man selbst die besagte Kaizl- sche papierdiinne Wand ganz vergeblich suchen. Sie braucht also nach dem Wunsch des /Tageblattes zum Zweck eines gemeinsamen Frontmachens gegen den gemeinsamen Feind

ist. Die Wiener Geschworenen haben das alles in Rechnung gezogen, die Tat zwar einstimmig als Totschlag erkannt, der Angeklagten aber auch Sinnesverwirrung zu gebilligt und sie damit 'freigesprochen, während man hier der Rutthofer trotz der mehrfachen laut dafür sprechenden Tatsachen und Umstände sogar die Notwehr einstimmig ab gesprochen hat. Die zwei Urteile beweisen, daß die Mensch lichkeit, dö bis dato mehr auf dein Land dahoam gewesen ist, über Nacht in die Großstadt übersiedelt ist. Sprugg

. Während in Tirol und auch in Wien unten unter den Ueberpatrioten Tirols von nix anderem die Red geht, als davon, wie man anno 1906 das Andenken Hofers und seiner Kalnpfgenossen am würdigsten feiern könnt, ist ein Urenkel Hofers trotz seiner glücklich abgelegten Forst- Prüfung net imstand, ^eine feinen Fachkenntnissen entspre chende bescheidene Stellung zu bekommen, sondern er muaß trotz seiner glorreichen Herkunft beim Handelsministerium als Diyrnist sein Leben fortfristen, d. h. ratenweise verhungern, Lin

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Tiroler Post
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Seite 2 von 16
Datum: 12.12.1900
Umfang: 16
Der Schulkrach. Alle Augenblicke hört man von der „freien" Schule, vom österreichischen Reichsvolksschulge setze, das die „Perle der österreichischen Gesetze" genannt wird; und in der jüdischen Presse, wie in den Versammlungen der sogenannten „Fort schrittlichen" wird immer hoch und theuer ge schworen, dass man an die Errungenschaften dieses Gesetzes trotz aller „Finsterlinge und der Pfaffenknechte" festhalten werde. Aber nicht nur die Bevölkerung hat es erfahren, sondern auch ihre treuen

ge langen müssen. Das ist aber viel mehr als die die Hälfte. Wenn ein Drittel als schwach be gabt, eines als mittelmäßig begabt und das letzte als begabt anzusehen ist, müssen zwei D r i t t e l der in die erste Classe eintretenden Kinder das Lehrziel erreichen. Wie viele haben es nun erreicht von den 12.389 Kindern des 1897er Jahrganges? Ant wort: 2628, die Mittelschüler eingerechnet 3963, das gibt mit den Mittelschülern 32 Procent; ohne Mittelschüler — sage einund zwanzig Procente. Trotz der Millionen

des Wiener Schulbudgets, trotz Dittes und des Pädagogiums, trotz der judenliberalen Bezirks schul- und Landesschulinspectoren u. s. w., hat nichteinmaleinDrittel, das Drittel der begabten Kinder — das Lehrziel erreicht. Ist das nicht judenliberaler Schulkrach? Den Fortschrittlichen würde mit der Zeit vor diesem Scandal doch bange. Ihre Pflicht wäre es gewesen, den grauenhaften Misserfolg aufzu decken und entschiedene Wege zur Behebung des selben einzuschlagen, aber die Blamage wurde in echt „liberaler

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Tiroler Wastl
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Seite 11 von 16
Datum: 03.08.1920
Umfang: 16
im Hochland Hirten und Lämmer, Treiben am Absturz Mühlen und Hämmer, Grüßen viel Dörfer, viel Städte und ziehn Jauchzend zum Ziel, unserm einzigen Wien' Du herrliches Land, unser Heimatland, Wir lieben dich, .wir schirmen dich. Ehedem nannte man diese Art didaktischer Dichtung in Wien j „Katarrhzeltelverse", jeder Apotheker erzeugte solche Reime für seine Brustbonbons. Renners geographische Strophe ist dem schö nen alten Gedicht „Hoch vom Dachstein her" trocken nachempfun den. Trotz allem jauchzendem

, du Bergländerbund, .wir lieben dich! Frei durch die Tat und vereint durch Wahl, Eins durch Geschick und durch Blut zumal! (wirklich: zumal!) Einig auf ewig, Oftalpenlande! Treu unserm Dolksbund, treu dem Verbände! Friede dem Freund, doch dem Feinde, der droht. Wehrhaften Trotz in Kampf und Not! Du Bergländerbund, unser Ostalpenbund, Wir lieben dich, wir schirmen dich. Die Landkartenpoesie dieser Strophe erschüttert durch ihre innere Wahrhaftigkeit. Zwar sind Niederösterreich, Tirol, Salzburg, Känten so „vereint

durch Wahl", daß ein Wiener, der im Som mer für vierzehn Tag« nach Tirol oder Oberösterreich, also mitten in den Bergländerbund, will, keine Einreiseerlaubnis erhält, selbf« wenn er fein eigenes Häusel in den Bergen oder an einem Alpen see besitzt. Am putzigsten aber wird der Dichter, wenn er dem Feind«, der droht, dräuend wird und wahrhaften Trotz in Kampf und Not — ursprünglich hieß es wohl Tod, das unangenehme Wort wurde wohl aus pazifistischen Rücksichten umgedichtet — ankündigt. Die madjarischen

Offiziere, die das durch den Vertrag von St. Germain Oesterreich zugesprochene Deutsch-Westungarn nicht aus den Klauen lassen, werden erzittern, wenn sie auf diesem poetischen Umweg R«nners wahrhaften Trotz kennen lernen. Aber warum dieses undichterische, abstrakte Wort: wahrhaft! Alle Attribute sind diesem Dichter-Kanzler gestattet. Nur dieses eine sollte er aus seinem Wortschatz streichen. diene Bücher. Neuerscheinungen. Von Senator Benedetto Croce, dem vornehmsten und besten italienischen Kenner dcs

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