! Tramin in Aufregung hielten, wurde nach dem Uebeltäter gefahndet. So patrouillierten Sicherheitsorgane am Abend des 6. Dezember stach dem neuerlichen Brandstiftungsversuch auch auf einem Feldwege, der sich zwischen dem sogenannten Roten Torhof und dem Elzenbaumhof hinzieht. Ueber Auftrag des Besitzers des erfteren Hofes, des auch in Eppan begüterten Herrn Karl Tetter, sollte sein Sohn Richard und der ebenfalls bei Tetter bedienstete Julius Wegscheider miteinander zum Elzenbaumhof gehen
, um dort nach vorher bestellten „Pennen" für die Erdarbeiten nachzufragen. Auf diesem Wege vernahmen die Burschen nun plötzlich in der Dunkelheit einen Ruf in italie nischer Sprache, den Wegfcheider anscheinend nicht verstand, unib der „Halt" bedeutete. Während Tetter stehen blieb, be gann der Begleiter Julius! Wegscheider zu laufen, was, zur Folge hatte, haß einer der Carabinieri ihm nachschoß und ihn dabei schwer verwundete. Der durch Bauchschuß vorletzte Wegscheider wurde dann nach Tramin gebracht und erst
am nächsten Tage nach Bozen ins Krankenhaus geliefert. Es war aber für die Operation bereits zu spät geworden. Richard Tettür wurde in Hast gesetzt und dann! am 7. Dezember ins, Präturgefängnis von Neumarkt gebracht. Wie oben schon mitgeteilt, ist nun seine Enthaftung erfolgt. Er war mit seinem gleichaltrigen Kame raden Julius Wegscheider am 5. Dezember vom Vater auf den diesem gehörigen Roten Torhof in Tramin zur Vornahme von Arbeiten gesandt worden,, war also zur Zeit dejr Brände, bezw. Brandstiftungen
, die zwischen dem 15. November und 1. Dezember zu verzeichnen waren nicht in Tramin, sondern auf feinem väterlichen Hofe in Eppan. Da am 8. < &eäemöer wieder ein Brandstiftungsversuch und am 27. Dezember noch mals ein Braridunglück zu verzeichnen war, also zu einer Zeit da Richard Tetter in Haft saß, ergibt sich von selbst, daß der Schuldige anderswo zu suchen ist. So hat das Unheil' der Sprachenverordnung' und nationaler , Fanatismus ein junges Menschenleben vernichtet, ein anderes ! ungerecht in Haft gesetzt