den jungen Fabrikbesitzer halb ärgerlich, halb befangen. Mit einer Miene der Geringschätzung entgegnete er: „Hoflieferant? Ich denke gar nicht daran. Wenn der Fürst sich ent schließen würde, mir eine Auszeichnung zu verleihen, so müßte es schon etwas ganz anderes sein.' „Etwas ganz anderes?' Heinrich Lubenow sah sei nen Neffen forschend an. „Du denkst doch nicht etwa im Ernst daran, dir einen sarawakischen Titel, vielleicht gar den Kommerzienratstitel zuzulegen?' „Warum denn nicht?' entgegnete der junge
.' - , Damit war die Angelegenheit vorläufig zwischen den beiden Inhabern, der Firma Franz Lubenow erledigt. Drei Wochen später erhielt Karl Lubenow Doktor Bärs Besuch. Der ehrwürdige alte Herr sah sehr feierlich aus. Aus einer eleganten Ledermappe, die er unter dem Arm trug, nahm er ein kartoniertes Papier, das in schönen, kunstvollen Lettern und in englischer. Sprache die Be-« siätigung der Erhebung des Fabrikbesitzers Karl Lube now in den erblichen sarawakischen Grafenstand enthielt mit dem Titel: „Graf Lubenow of Bintulu
nicht zu hoffen, gewagt, war in Er füllung gegangen: er war Aristokrat geworden, er durfte sich von nun an zu den beneidenswerten, bevorzugten Sterblichen rechnen, die sich durch ihr Adelsdiplom von der großen bürgerlichen Masse abhoben. „Karl Graf Lubenow of Bintulu!' Er drückte seine Augen ein, während er den imponie renden langen Titel langsam vor sich hinsprach. Das klang— ja, es klang berauschend schön! Was würde Edith, was würden ihre Eltern und ihr Bruder dazu sagen?! Dann trat er vor den Spiegel
an. Es war ja das erstemal, daß er den stolzen Titel in sichtbar» Buchstaben kleidete: „Karl Graf Lubenow of Bintulu . . .“ Am anderen Morgen erfuhr Graf Lubenow eine an genehme Ueberraschung. Seine Haushälterin, eine ält liche schlichte Frau, strahlte über das ganze Gesicht und legte eine ungewöhnliche Nervosität an den Tag, als sie ihm den Kaffee ins Zimmer brachte. Auch die über das gewöhnliche Maß hinausgehende Sorgfalt und Adrettheit in ihrer Kleidung fiel dem jungen Mann auf. „Mein Gott,' sagte