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Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 16
Datum: 08.10.1916
Umfang: 16
Sie es ihm nicht, er lügt," mischte sich der Waldebner Friedrich ein; „droben im Walde hat er gesagt, es wären ihrer vierzig, fünfzig — ja die halbe Gemeinde wäre beisammen." „Dir und dem Alten Hab' ich allerdings soviel hinausdividiert," lachte rauh der Tischler; „aber gewesen sind unser nur zwanzig — lauter brave Männer." Die welschen Arbeiter bestätigten die Rede des Tischler und versicherten zugleich, daß sie von den Dorfleuten keinen erkannt hätten. Da schrie der Waldebner Friedrich wieder: „Aus alle Fülle

war es eine Verschwörung. Eie haben ausgemacht, daß sie nicht bloß den Wald umhauen, soirdern auch jeden Niederschla gen wollen, der sie daran hindert. Meinen Vater hat der Tischler mit der Hacke angefallen und von dem jähen Schrecken ist der alte Mann so krank geworden, daß er hat sterben müssen." „Bürschl, tu' dir nicht zu viel Kraut heraus, sonst bringst's nicht mehr hin," grollte der Tischler; „Dein Vater ist zuerst mit dem blanken Messer auf mich losgegangen, und ich Hab' ihm erst die Ho.cke gezeigt

, wie er hat wollen Gewalt brau chen Wenn er nicht tot wäre, könnt' ich ganz anders reden, aber die Toten soll man in Ruhe lassen." Sie stritten eine Zeitlang hin und her. Da fragte der Vorsitzende den jungen Waldebner: .Men haben Sie unter den Holzschlägern ge sehen und mit Sicherheit erkannt?" „Den Tischler da und einige welsche Arbeiter," entgegnete Friedrich. „Den Uhrenmacher nicht?" „Nein doch, wohl; wo der Tischler ist, da ist auch der Uhrenmacher." „Strick, verdrehter, verlogener!" donnerte der Tischler. „Junger

?" Auf eine neuerliche Frage des Richters erklärte Friedrich, ganz bestimmt könne er nicht sagen, daß er den Uhrenmacher gesehen habe, aber trotz dem sei dieser gewiß bei der Holzschlägerei dabei gewesen; denn der Tischler und der Uhrenmacher steckten immer beisammen, namentlich, wenn es irgendwo einen faulen Handel oder eine Schand tat auszuführen gebe. Nun zeterte wieder der Uhrenchristl: „Herr Richter, oder sozusagen Rat, gehen Ihnen nicht die Augen aus? Merken Sie jetzt, wie er mir ohne hinreichenden Grund

der Tischler grob auf, wäh rend Leopold finster zu Boden blickte und das Haupt schüttelte. „Sie sind aber in jener Nacht, als der Wald streifen abgeholzt wurde, oder eigentlich in der Früh droben im Walde getroffen worden," be gann wiederum der Richter. „Ja, ich bin hinaufgegangen, aber aus purer Neugierde." beteuerte das Männlein; „mitten in der Nacht hat mich meine Alte oder sozusagen meine Frau plötzlich geweckt und gefragt, was denn der Lärm imb das KraÜM droben im Walde zu bedeuten

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 18.06.1916
Umfang: 16
um Hilfe anzurufen, aber er gab die Absicht schnell wieder auf; denn er wollte um keinen Preis et was verlangen, was als Entschädigung für seinen Dienst betrachtet werden konnte. Dann erinnerte er sich an den Schulmeister; aber es war ihm peinlich, dessen Güte und Freundschaft über Ge bühr, wie er meinte, auszunützen. Da er kein an deres Mittel wußte, beschloß er endlich, sich an den Vetter Jörg zu wenden. Am Abend ging er ins Dorf hinunter und kehrte beim Tischler zu. Er traf

denselben noch in seiner Klause und er zählte ihm mit fliegendem Atem die ganze Ange legenheit. Knurrend und kochend hörte der Tisch ler zu, dann begann er fürcherlich zu wüten und zu toben. Als der Schwestersohn mit der Bitte herausrückte, ihm ein Gelddarlehen vorzustrek- ken, lachte der Tischler grell auf und erklärte, daß er keine dröi Sechser in der Tasche habe und sel ber an Pun:p denken müsse; aber es gebe schon andere Nester. Er riß das Fenster auf und sandte einen eigenartigen Pfiff zum Nachbarhaus hin über. Bald

ging drüben die Tür auf, der Uhren- Christl schlürfte über die Straße und trat, ohne anzuklopfen, zum Tischler in die Werkstatt her ein. Man setzte ihm die Angelegenheit des Leopold auseinander, da lachte er auf den Stockzähnen, fiedelte mit feister spitzen Nase in der Luft herum als ob er eine Witterung aufnehmen wolle und sagte endlich mit tückischem Kichern: „Hehehe, ist eine saubere Geschichte, die sich im Spülwasser gewaschen hat; aber wir wollen das Kind samt dem Bade ausschütten. Geld leiben

, strebsamen jungen Menschen unter den Nach stellungen der schlechten Welt nicht zugrunde gehen zu lasten." Leopold dankte und trat um vieles erleichtert den Heimweg an. Ganz froh konnte er nicht wer den; denn so oft der Tischler und der Uhren macher eine Sache in die Hand nahmen, ging es nichts Weniger als sankt her. Die Beiden zündeten auch rasck ein helles Feuer an. Zwei Tage nach ihrer Unterredung mit den: Waldebnersohn war Sonntag. Nachmittags pfleg ten die Dorfbürger beinahe vollzählig beim Rößl

- wirt zusammenzutreffen. Der Tischler und der Uhrennmcher fanden sich diesmal noch zeitiger als sonst ein. Zwei Tische von ihnen entfernt ließen sich nach einer Weile der Schmied, der Müller, der Sixtenbauer, der Gasteiger und der Braun nie der. Grimmig blickte der Tischler auf sie. Er war heute geladen wie ein Pulverfaß. Sein Pfeiflein saß im linken Mundwinkel, aber es steckte so tief drinnen, daß man von: Röhrlein nichts sah und daß nur das Weifenköpflein zwischen den Bart stoppeln ein wenig

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 20
Datum: 13.09.1913
Umfang: 20
. Kokal-Uachrlchten. Zur Uergeb««g öffentlicher Arbeiten. Wir erhalten folgende Zuschrift von der Genossenschaft der Tischler Halls mit der Bitte um Veröffentlichung: „In den 3 Tagesblättern „Innsbrucker Nachrichten", „Tiroler Anzeiger" und „Tiroler Stimmen" stand unter dem Titel „Bürgerausschuß-Sitzung Hall" unter anderem auch die Arbeitsvergebung der Türen zum hiesigen Spital neubau. Dem Schreiber dieses Artikels — vielleicht dürfte er von einem oder mehreren Bürgerausschuß-Mitgliedern inspiriert

sein lassen. Aber eines muß unbedingt auf fallen und das ist die alleinige Ausschreibung der Tischler arbeiten, während andere wie Schlosser- und Spenglerarbeiten nicht zur Ausschreibung gelangt sind. Dem Leser des Artikel» fällt es auf, daß ein so großer Preisunterschied vorhanden ist. Die Tischlergenossenschaft hat nicht das höchste Offert gestellt, sie hat offeriert wie eben mehrere Großfirmen im Baufache offeriert haben. Wenn schon Großfirmen ähnlich oder gleich offeriert

auf dieselben. Es ist überhaupt sehr beklagenswert, daß die Gewerbetreibenden im Ausschüsse sehr dünn gesät sind. Mit der oft ausgesprochenen und betonten Gewerbe freundlichkeit sieht er in Hall überhaupt schlecht aus. Daß die Haller Tischler weiters im Preise etwas höher sein können und müssen, gegen die Firmen mit großen maschinellen Be trieben, ist leicht einzusehen und zu begreifen. Köstlich ist e» zu lesen, die Tischler hätten bei den Fenstern 1000 Kronen geschenkt erhalten. Nein, das Geld war schon verdient und sauer

auch noch. Die Genossenschaft übergibt diese Zeilen der Oeffentlichkeit, um in ihrem Gewerbe nicht Schaden leiden zu müssen, da man den Zeilen de» ArtiklerS nach glauben müßte oder wenigstens annehmen könnte, die Haller Tischler wären unfähig, richtig zu kalkulieren und Offerte zu stellen oder sie steigen dem Arbeitgeber bis auf den „Grund" in den Sack." Wir geben diese Ausführungen unverändert wieder, müssen aber die Verantwortung für die Nichtigkeit der An gaben der Genoffenschaft überlassen. Weilers erhalten

es doch möglich, daß in unserer Zeit, wo die Demagogen wie Pilze aus der Erde schießen, sie der Lächerlichkeit preis gegeben würden« Man darf also konstatieren, daß der Bürger- Ausschuß keinen anderen Weg gehen konnte, als den, den er ging, weil die Differenz zu groß war. Diese war schuld daran. Nun wäre festzustellen, wieso diese Differenz zustande kam? Das müßte eine der größten Bemühungen der Tischler genoffenschaft sein. Zwischen Zirl und Hall ist in den Pro duktionskosten kein so großer Unterschied

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Alpenländische Bienenzeitung
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Seite 5 von 24
Datum: 01.04.1914
Umfang: 24
werden. Ein Grnndhobel kommt auf 2 K, eine Gratsäge auf 80 h, mit verstellbarer Wand 2,50 K. Von größter Wichtigkeit für gutes Hobeln ist eine scharfe Schneide aller Hobeleisen. Ein gut geschliffener Hobel erleichtert die Arbeit so bedeutend, daß ein richtiger Tischler alle halbe Stunde zum Schleifstein geht und doch seine Arbeit erheblich rascher zu Ende bringt, als sein Gefährte, der mit ungeschärftem Eisen vielleicht immerfort darauf loshobelt. Das richtige Schleifen der Hobeleisen bedarf aber großer Uebung

und es ist daher dem Anfänger zu empfehlen, dies nur von einem tüchtigen Tischler besorgen zu lassen 3. Sägen. Eine gewöhnliche Hand- oder Spannsäge, wie sie ohnehin zum Halzsägen überall verwendet wird, findet sich so in jedem Haushalte vor. Weiters möchte ich eine sehr feingezähnte, soge nannte G o l dl eist ens ä g e empfehlen, die zum Feinschnitt, sowie zum Abschneiden der Rähmchenstäbe unentbehrlich ist. Sie schneidet vorzüglich und die Schnittfläche ist so fein und glatt, daß man kaum noch nachzuputzen

braucht. Das Sägeblatt selbst soll nicht . zu schmal sein, weil breite Sägen viel besser die gerade Schnittlinie einhalten. Eine Goldleistensäge von 60 bis 70 cm Länge, schon geschränkt und gefeilt, kostet samt Holzfassung etwa 2 I\. Die Holzfassung besorgt am besten der Tischler. Recht brauchbar sind auch die Schweifsä gen; dieselben be sitzen ein ganz schmales Sägeblatt von nur -4 bis 8 mm Breite, damit sie im runden Schnitte nicht klemmen. Sie werden zum geschweiften Schnitte, zu Bögen

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Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 16
Datum: 17.09.1916
Umfang: 16
Leite 6. Nr. 37. Male scholl von unten herauf eine Stimme; die lärmte: „Hoio, wer ist da oben? Was geht im Walde vor?" Der Tischler, der auf dem äußersten linken Flü gel arbeitete und sogleich die Stimme des alten Waldebners erkannte, schrie hinab: „Halt, halt! Tu' keinen Schritt weiter, sonst kommst ins Unglück. Da fallen überall Bäume und kugeln Steine." Drunten ertönte ein dumpfes Grunzen, dann war nichts mehr zu hören. Nach einer halben Stunde tauchte plötzlich der Waldebner

," schrie ihn der Tischler an. „Ah, bist wohl du*s?" schnaubte der Bauer; ,,hab' mir's schon gedacht, daß die ganze Lumpensippe bei einander ist. Die Schlechtigkeit sieht euch gleich." „Donner und Montoria," kochte der Tischler, ; „wenn du einer Lumpensippe nachfragst, brauchst !nicht so weit zu gehen. Die ärgste Lumpensippe ist um deinen Stubentisch herum mit dem Vater der : Ungerechtigkeit in der Mitte. Und Schlechtigkeit * treiben wir da keine, sondern gebrauchen nur unser > Recht." „Niemand har

steht in ' deinen Schuhen, die du heute anhast. Mir wenig- , stens ist so weit ich in der Welt herumgekommen bin, kein ärgerer Gauner, Schwindler und Leute- ' drücker begegnet als du." „Tischler, wir treffen uns an einem anderen Ort; aber ich will mit den: reden, welcher hier ! schafft." ' „Dann mußt schon mit mir reden, Schwester- mann, im sauberer, denn hier schaffe ich." „Wer hat die Leute zum Holzhacken angestellt?" . „Das geht dich einen Pfefferkern an; ich frag' dich cmd

, daß du noch keinen Schaden erleidest." „Himmelstern, das wird nur zu arg!" schäumte der Waldebner und langte nach seinem Stechmesser, das er in der Hosentasche trug. „Laß dein Messer ruhig sitzen, Schwestermann," donnerte ihm der Tischler zu, „sonst fliegt dir meine Hacke an deinen dicken Schädel, daß du die Himmelsgeigen singen hörst. Ueörigens sind noch andere Leute da, richtige Teufelskerls, die keinen Spaß verstehen." „Wer ist da? Wieviel Leute habt ihr?" „Zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig; kannst's wohl

vom Waldfleck abnehmen, den wir schon nie dergelassen haben. Die halbe Gemeinde ist da und hilft uns, einem Schuft das Handwerk legen." „Ich muß mich selbst überzeugen, ich muß die Leute sehen," rief der Waldebner und ging auf die Schlagfläche zu. Mit einem Sprung stand der Tischler vor ihm, hob drohend die Axt und schrie: „Keinen Schritt tust weiter, du Schnüffler, du Leuteschinder, wenn du dein Leb-en gern hast! Hier gilt, wer stärker ist, und nicht wer mehr Geld hat. Noch einen Schritt und ich schlag

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 04.06.1916
Umfang: 16
sein, und dann ist das Wasser ausgebrochen." „Ja, ganz sicher liegt irgendwo die Ursache", tat der Uhrenchristl gescheit, der mit seinem Freund, dem Tischler Jörg, noch zur Stelle war; „eine Ur- sach' muß die Elementarkatastrophe haben, sonst wäre sie nicht eingetreten. Hinter der Ursach' kommt immer die Wirkung; ich Hab' es euch oft schon gesagt, aber ihr glaubt mir's nicht." „Bomben und Karthaunen, ich Hab' gemeint, es sei ein Erdbeben, so hat's gekracht und getrom melt," rief der Tischler. „Wasser ist ein schlim mes

Element, fast das schlimmste von allen; das Hab' ich erfahren." „Alle guten Geister!", schrie auf eimnal der Wirt, „was kommt denn da für ein Unform?" Durch die Bachrunst herunter bewegte sich etwas, bas einer weißen Kugel glich und im Scheine der Fackeln mehr als gespenstig aussah. Es kam schnell näher und krabbelte am „Wirtsplatzl" aus dein Bachbett. Unwillkürlich wichen die Männer einige Schritte zurück, nur der Tischler blieb stehen und rief: . „Mantua, Morlara, bist du ein Mensch oder ein Unwesen

?" „Bist in die Überschwemmung hineingekom- inen?" „Hat dich das Wasser nicht mitgerisien? Oder warst du hintendrein?" — So schwirrten jetzt die Rufe durcheinander. „Laßt mich, laßt mich," keuchte Leopold, „ich habe nicht Zeit, mit euch zu reden. Ich muß schnell in den Pfarrwidum hinunter und einen Geist lichen holen; der Waldgartner ist zum Sterben." „Bist ja selber halb tot", sagte der Tischler, „geh in die Wirtsstube und trink einen Wein. Den Kooperator will ich rufen. Du vermagst kaum auszuschreiten, so voll Knollen

." „Es geht nicht", wehrte der Bursche, „wir haben höchste Eile. Wenn ich in Bewegung komm', krieg ich schon wieder warm." Nur ein Glas voll heißen Wassers nahm er an, das er über den Kopf austrank, dann stapfte er in die Kirche hinüber, wo der Kooperator schon mit dem höchsten Gute bercitstand. Auf Leopolds Bitten gingen nebst dem Mesnerknecht auch der Tischler Jörg und zwei Wirtsknechte als Begleitung mit. Hinter dem Rößlwirtshause stiegen sie in das Bachbett und arbeiteten sich mühsam am Ranft empor

. Voraus ging Leopold, hinter ihm der Tischler Jörg mit einer Fackel, dann der Kooperator mit dem Allerheiligsten, und ihm folg ten die drei Knechte mit einer Laterne und mit Schaufeln. Die Schwierigkeiten des Anstieges wuchsen von Minute zu Minute. Zwar kletterte der junge Geistliche mutig und tapfer voran, doch an einzelnen Stellen kam er nicht allein weiter. Er mußte sich von den Männern über eine Fels stufe hinaufheben oder vom Leopold über einen Wassertümpel tragen oder sonst helfen lassen

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Industrie- und Handels-Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 17.10.1920
Umfang: 12
. : Der Bezirksverband der Gewerkschaften in Meran erliess an die Arbeiterschaft folgenden Aufruf: „Seit drei Wochen stehen die Tischlergehilfen in Meran im Ausstand. Mehrere Verhandlungen mit den Arbeitgebern verliefen ergebnislos und geht daher der Kampf weiter. Bisher haben sich die Tischler aus eigenen Mitteln erhalten, die aber jetzt zu Ende gehen. Auf diesen Moment warten die Arbeit geber, in der Hoffnung, dass der Streik dann zusammen brechen wird und die Arbeiter gezwungen seien, sich dem Diktat

einiger Scharfmacher zu beugen. Dies darf nicht geschehen, ein verlorener Streik der Tischler würde auf die anderen Branchen rückwirkend sein. In Berücksichtigung dieser Umstände hat der Bezirks verband beschlossen, eine wöchentliche Steuer von min destens einer Lire, je nach dem Einkommen des Ein einzelnen, einzuheben, und ist dadurch die Gewähr gegeben, die noch hier verbleibenden Tischler, alles Familienväter, ausreichend zu unterstützen. Wir erwarten, dass, alle Mitglieder diesem Beschlüsse nachkommen

“, sondern aus Pflichtgefühl und im Interesse ihrer Sache, die alle eint, ob Tischler oder Schuster oder Buchdrucker. Ein Gegenstück: Bei dem erst kürzlich beendeten Streik im Bozner Maler gewerbe musste die Genossenschaftsvorstehung in den Zeitungen bekanntgeben, dass zehn Malermeister die Beschlüsse der Genossenschaftsversammlung brachen und den im Lohnkampf stehenden Meistern in den Bücken fielen. Die Veröffentlichung der erwähnten Notiz erfolgte haupt sächlich deshalb, weil die Gefahr bestand, dass es den wort

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Alpenländische Gewerbe-Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 13.02.1913
Umfang: 6
werden. Der Kollekkivoerkrag der wiener Tischler erneuert. Einer der wichtigsten Verträge, die im Jahre 1913 ablaufen, so schreibt die „Inns brucker Volkszeitung", der Vertrag der Holz arbeiter Wiens, der ungefähr 15.000 Arbeiter umsaht, ist kürzlich wieder erneuert worden. Damit ist einer bedeutenden Gruppe von Ar beitern im heurigen, ereignisreichen Jahre der Lohnkampf erspart worden. Am Sonntag haben die Tischler Wiens in einer von fast 1000 Vertrauensmännern besuchten Versammlung zur Erneuerung

ihres Kollektivvertrages Stel lung genommen und dem vom Gehilfenaus- fchuh vorgelegten Vertragsentwurf, der auch von der Vereinigung der Tischler genehmigt wurde, ihre Zustimmung gegeben. Es geschieht Heuer zum erstenmal, daß die Tischler Wiens ohne Streik oder Aussperrung zu einem fried lichen Abschluß ihres Vertrages kommen. — Aber warum die Herren heuer keine Streik lust haben, schreiben sie nicht. ~ Lohnforderungen in der Wirtschaftskrise. In seiner letzten Sonntagsnummer weist der sozial demokratische „Moniteur

können wir Sie ver sichern. Tischler. Vozen. Wir werden in nächster Nummer, nachdem wir von Innsbruck offizielle Nachricht haben, nachholen, was Sie meinten, daß wir vergessen haben. Maler, Vozen. Die Gehilfen-Umlagesache werden wir in Nr. 8 separat behandeln. Gleichzeitig wird dann auch der Antrag der tschechischen sozialdemokratischen Ab geordneten in den Bereich der Betrachtung gezogen. „Oesterreichische Vackerzeitung", Wien. Jährlich bei 400 K wird geleistet. Montan. Nachricht eingetroffen. Das Verzeichnis

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 07.05.1916
Umfang: 16
Tischler Jörg, feiner Mut ter Bruder, zu. H. Zuäußerst im Dorfe Gladenzell standen zwei Häuschen sich unmittelbar gegenüber und waren nur durch die schrnale Gasse voneinander getrentit. Das eine, von Holz, lvar niedrig, lnorsch, verlot tert, und hatte kleine, altersgefärbte, halbblinde Fenster. Das andere, von unten bis oben ge- mauert und blank geweißt, war schntal und hoch, seine großen, breiten Fenster ließen für die Wand beinahe keinen Raum, auf den Dachsimsen standen allerhand Blechfigürchen

und im Giebel prangte eine runde Kuckucksuhr, die alle Stunden ihren schrillen, heisereli Vogelruf über die Gasse ertönen ließ. In dem Holzhaus wohnte, als Junggeselle allein, der Tischler Jörg, in dein Mauerhaus der Uhrenmacher Christian, auch der Uhren-Christl ge nannt, mit Lisbeth, seiner Ehefrau. So ungleich die Behausungen, so ungleich waren auch deren Bewohner. Der Tischler Jörg war eine robuste, breitschulterige Figur, mit schwarzen, flackernden Augen und dunkler Gesichtsfarbe; er stand trotz

Verdienst und das kläg liche Hundeleben, das ein Patriot und ehemaliger Vaterlandsverteidiger zu führen gezwungen sei. Daß aber dieses klägliche Leben mit dem vielen Herumrutschen auf den Wirtshausbänken zusam menhing, wollte der Tischler nicht anerkennen. Im Wirtshaus traf man den Jörg nicht nur alle Sonn- und Festtage, sondern auch jeden Werktag nach Feierabend; wenn er Geld besaß/konnte er selbst eine halbe Woche neben den Gläsern aus harren. Sinnlos betrunken war der Tischler nie, aber stark geheizt

nicht zum Schmucke bei sich, sondern um bei jeder Gelegenheit einen Tausch oder einen Schacher mit denselben machen zu können. Ueber der Weste trug es einen halblangen, grauen Frack und auf dein Haupte einen niederen Zylinder. Wie der Tischler Jörg, so ging auch der Uhren- Christl jeden Abend in das Wirtshaus, jedoch nicht so fast wegen des Trinkens, sondern um zu reden und reden zu hören, oder richtiger, über andere Leute etwas Abträgliches zu erfahren. Der Christ! war nämlich auf alle Klatschmärchen und faulen

Geschichten erpicht und verstand sich darauf, wenn es irgendwo einen Skandal gab. alle Einzelheiten auszuschnüffeln. In jüngeren Jahren hatte er als Uhremnachergeselle die Schweiz und einen Teil von Frankreich durchwandert. Ueber diese Reisen sprach er mit Vorliebe, mischte auch gerne in seines Schilderungen politische Erörterungen hinein. Aber seine Rede war so voll Plattheiten und Selbstver ständlichkeiten, daß die Leute ihn auslachten und zum Besten hielten. Nur der Tischler Jörg hörte aufmerksam

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 17.09.1916
Umfang: 16
über unfern Tür ban m fetzest, reck' ich dir die Ohren." Friedrich raffte sich schnell vom Boden auf und lief, ohne ein Wort zu sagen, heimzu. Erst als er fünfzig 'Schritte fort lvar, drehte er sich um und .schrie: „Du Hundling, das sollst du mir büßen, oas bleibt dir nicht geschenkt." - Eine Stunde später war Leopold im Dorfe un ten bei feinem Vetter, dem Tischler Jörg, und er klärte, daß er mm fest entschlossen sei, trotz des Verbotes der Obriakeit einige hundert Stämme im Bannwald zu fällen

; vor unserem Herrn getraue er sich die Tat zu verantworten, da er wirklich nur 4n der äußersten Zwangslage handle, und er nehme alle Folgen auf sich. „Donner und Doria, Viktoria!" lärmte der Tischler; „Io ist's recht. Hab's ja gesagt, daß du iein heller Kopf bist und schon das richtige Loch tref fen wirst; aber heute können wir die Sach' nicht 'mehr angehen, heute ist's zu spät. Dafür wollen wir uns den Plan genau zurecht legen, daß morgen alles aufs Haar klavpt." - Der Tischler rief wiederum

Gulden auf die Hand, wofür dieser einen Schuldschein unter schrieb. Der Tischler Jörg versprach, die nöt'gen Holzarbeiter aufzudingqn und morgen abends an Ort und Stelle zu bringen. Man bestimmte das sogenannte Kreßbrünnl im untern Bannwald, wo man Zusammenkommen sollte. Den ganzen folgenden Tag strich Leopold im Walde herum, maß die Abstände zwischen Den ein zelnen Bäumen und Baumgruppen zeichnete manche Stämme besonders an, umspannte sie mit den Armen und betrachtete ihren Neigungswinkel. Ost ging

der Wirtsohn; „nur ist es eine Unterhaltung. Einen tüchtigen, braven Menschen läßt man nicht untergehen, und ich tu's nicht wegen dir allein, sondern auch wegen dem Hannele." Nach einer Weile kamen fünf Burschen von Gladenzell, die bei Leopolds Hochzeit an der Abend feier teilgenommen hatten, etwas später klapperten quer durch den Bannwald herüber vier Pechklauber von Valdein, nur der Tischler Jörg war immer noch ausständig. Mit einem Male drang ein dump fes Stimmengewirr von unten herauf und bald erschien

der Tischler mit einem halben Dutzend welscher Arbeiter, die er erst am Abend gewonnen und von einem Brückenbau weggeholt hatte. Die Welschen waren mit Säge;: und Aexten. ausge rüstet, auch die Pechklauber hatten ihr Gerät bei sich, und einiges Werkzeug hatte Leopold untertags in den Wald geschafft. „Mantua, Mortara, ist das ein Höllenweg!" keuchte der Tischler, „die Zunge hängt einem her aus, daß man fast darauf tritt, und die L.ber ist so zundertrocken, daß sie fast zum Brennen kommt." „Wenn Feuersgefahr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.11.1912
Umfang: 8
die Innsbrucker Arbeiterschaft, ver- -a«käßten den Abst. Abram und Gen. Holzhammer gestern, den Statthalter über den Stand des Tisch lerstreiks zu informieren. Die beiden Genossen beschwerten sich, daß die Po lizei ohne irgend eine Verständigung der Vereins- leitung ins Arbeiterheim eindrang und alle im Heiin anwesenden Tischler nötigte, unter Polizei- bedeckung in die Wiltener Wachstube zu marschieren, um dort mit den fremden Streikbrechern konfron tiert zu werden. Während der Revolverheld frei herumläuft

, erlaube man sich, ehrliche Arbeiter gleich gefährlichen Verbrechern truppenweise zur Polizei zu führen. Wie unrecht man den Tischlern getan, beweist, daß gestern alle Tischler freiwillig zu einer Konfrontation in dem Rathaushof erschie nen sind. Von den ganzen gestern aufmarschierten Tischlern seien von den Streikbrechern drei bezeich net worden, an dem Auflauf vor dem Gesellenhause beteiligt gewesen zu sein — doch auch diese drei wur den nach Aufnahme ihres Nationales f r e i ge lassen

. Als eine geradezu empörende Schmach emvfan- den es die ganzen Tischler, daß sie auch dem noch immer frei herumlaufenden Revolverhelden gegen- übcrgestellt wurden. Im weiteren verwiesen die beiden Genosien dar auf, daß der Streik noch immer fortbestehe, weil sa 12 Mitglieder des christlichen Holzarbeitervereines doch kaum einen Streik für beendet erklären können, den fast 400 freiorganisierte Tischler begonnen und der noch heute mit Ausnahme der paar christlich sozialen Frondeure ungeschwächt fortdauert. Ganz

ist, wohl kaum ohne Verständigung der Vereinsleitung wagen, in ein Vereinsheim einzudringen. Diese brutale Be handlung der Arbeiter zeigte sich auch als zwecklos, weil alle streikenden Tischler gestern freiwillig zur Konfrontierung ins Rathaus gekommen seien. Von allen erschienenen streikenden Tischlern sind von den Streikbrechern drei belastet worden, doch auch diese konnten nicht zurückbehalten werden, weil die An gaben der Streikbrecher sich bei anderen als absolut fa! r '. erwiesen. Kein Tischler

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Der Arbeiter
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Seite 5 von 12
Datum: 08.12.1912
Umfang: 12
. (K a r t e l l b e r f a m m I u n g.) Am Diens tag den 17. November fand im Gasthaus „Parkschlößl" eine sehr gut besuchte Versammlung des Ortskartells der christlichen Gewerkschaften von Bozen statt. Als Re ferent war Kollege Schmid aus Wren, der Obmann des ZentralverbandeS christlicher Holzarbeiter Oester reichs, erschienen. Kollege Schmid erstattete ein aus führliches Referat über die Lohnbewegung und den Vertragsabschluß der christlichen Tischler in Innsbruck und behandelte zugleich die Frage: „Warum sind wir gezwungen, neben

der „freien" Gewerkschaft stets sepa rat bei Lohnbewegungen vorzugehen?" Redner schilderte an Hand der Tatsachen das Vorgehen der „Genossen" seit Beginn der Bewegung, wie man die christlichen Tischler ausschalten, sie einfach an die Wand drücken wollte,, um die christliche Organisation, nach dem Be schlüsse des letztjährigen roten Verbandstages, in Inns bruck unmöglich zu machen. Nun, nachdem die christ lichen Tischler selbständig vorgegangen und selbständig einen'Vertrag abgeschlossen haben, brüllen

diese Herren von einem Verrat der Christlichen, man will die ver heirateten sozialdemokratischen Tischler brotlos machen usw. Ja, find denn nicht die Sozialdemokraten selbst schuld, daß unser Verband separat abgeschlossen hat? Oder ist es nicht ein wirklich organisierter Streikbruch, wenn die Sozialdemokraten auch in solchen Werkstätten Verträge für die Dauer des Streikes abgeschlossen has ben, wo auch christliche Tischler arbeiten konnten. Frei lich, dies war lediglich daraus abgesehen, die christlichen

Tischler vom Platze Innsbruck zu verdrängen. Darum, was dem einen recht ist, muß dem anderen billig sein. Es soll dies eine Lehre sein für die Zukunft; überall dort, wo '• uns die Sozialdemokraten nicht anerkennen wollen, .werden wir selbständig Vorgehen und uns um die Sozialdemokraten nicht im geringsten kümmern. Die Ausführungen wurden mit großem Beifall ausgenom men und noch nachstehende Resolution einstimmig an genommen: „Die heutige/ gut besuchte Versammlung des christlichen

Gewerkschastskartells tn Bozen' erklärt sich mit den christlichen Holzarbeitern in Innsbruck so lidarisch und versichert dieselben ihrer vollsten Sympa- thie.. Gleichzeitig bedauert die Versammlung das ar- beiterschädigende Treiben und Verhalten der Sozial demokraten auf das, lebhafteste und können die christ lichen Tischler in Innsbruck aus die Unterstützung der christlichen Arbeiter tn Bozen jederzeit rechnen." Mit der Annahme dieser 'Resolution fand die Versammlung ihren Abschluß. Der Balkaukrieg. W-ffcustAftLnd

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Arbeiter
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Seite 1 von 8
Datum: 24.02.1921
Umfang: 8
. Donawitz 8L 6. Marchrl ^ranz, MetaAarbeUer, Weiz, Alte Gra- 7. St ix August. Hilfsarbeiter, Graz, PeterSgaffe 39. 8. Pölzl Sylvester, Sägearbeiter, D.-Landsberg, Parkgaffe 87. 9. Weißbacher Stefan, Tischler, Graz. Eggenberger- yürtl 40. 10. Adler Heinrich» Fabriksarbeiter, Frohnleiten. 11. Pichler Konrad, Bergarbeiter, Fohnsdsrf. 12. Sabathi Johann. Bauarbeiter, Schwanücrg A4 13. Berthold Ludwig, Baupolier, Graz, Znsertalxaffe Nr. L 14. Spitzer Franz, Monteur, Graz, Jakominigaffe 33, 2. Stock

. 15. Küberl Josef, Hilfsarbeiter, Eggenberg, Gesrgi- 16. '^rith Alois. Hilfsarbeiter, GSsting. Angaffe 165. 17. Gschaider Johann, FabrikSarbelter, Knittelfrld, Vanfrndorf 25. 18. Hold Franz, SSgearbriter. Eisenerz, Krumpental Nr. 7. 19. T-tschcr Johann. Tischler, Graz, Sch'eWsttgafle Nr 16 a. 20. Schuster Johann, Sägearbeiter, KniLtelfeld, Ss^ chendor? 17. 21. Ärrttcr Paul, Fsbrirsarberter, Fronleiten 22° ZwangSieituer Vinzenz, SSgearbelter, Gußwerk bei Mariazell. 23. Fluch Leo, Elektromonteur, Turnan

, derzeit Kind berg. 24. Wimmer Josef, Bergarbriter, Alt-Nnffee. 25° Bauer Franz. FabriksarbrUek, Fürftenfew. 26. Leorchsrd Josef. Buchbinder, Gröbming. 87° Ranz Untm, &ef?ett», Graz, Franz JssefWat K W. Spannring Edrrard, Werksarbeiter. Eisenerz. 29. Huber Josef, Maler, Graz, Pfeifengaffe 16° 30. Salzer Josef, Aimmermann, Eisenerz. 34 Rarnhofer Martin, Tischler. Weiz. 32. Hütter Karl, Werksarbeiter, Donawitz. 33. Schmicdinger Josef, Maler, Leoben, Mautgaffe H- 34. Fetscher Anna, Hilfsarbeiterin

, Schönaugaffe 84 35. Käfer Josef, Portier, Graz, Mariengaffe 27. 36. Fischer Ferdinand, Tischler, Graz, Prantergaffe 14 37. Herzog Karl, Bergarbeiter Köflach 38° Trüm mer Josef, Tischler, Graz, Augaffe Nr, 38» Wik hie WMrctfe Wlilükk- ui WMtM bkMit. Widersprüche (HI).«) Nochmals müssen wir die Schieberentrüstung deK Vizebürgermeisters Rappoldi im Landtag näher ins kritische Auge fassen. Sprach doch der Gewaltige i „Das kapitalistisch-bürgerliche Schiebertum ist's, das Voll und Staat zugrunde richtet

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 8
Datum: 27.08.1916
Umfang: 8
Erde haust, wo man stetig auf der Hut sein muß und in den vordersten Gräben wegen der vielen Minen sprengungen nie seines Lebens sicher ist. Hier also hat der wackere Tischler als Musketier lange Monate seiner Soldaten- und Kriegszeit zugebracht, und selbst verständlich hat er oft Gelegenheit gehabt, neben dem militärischen auch seinent Zivilberttf nachzugehen, denn es mußten in den Argonnen viele Blockhäuser gebaut und mit Möbeln versehen werden. Aber einmal war man auch damit fertig nnb

das Kriegshandwerk allein befriedigte den ostpreußischen Tischler nicht. So kam ihm der Gedanke, sich seine von den Russen verwüsteten Möbel aus französischem Boden selbst zu zimmern. Und immer, wenn es der Dienst zuließ, arbei tete er mit Säge und Meißel, mit Hobel und Politur. Gerne halfen ihm seine Kanteraden dabei. An einem Morgen war man gerade fröhlich bei der Arbeit, er und zwei andere, die sich unter seiner Leitung das Tischlerhandwerk aneigneten, als man Pferde nahen hörte und plötzlich eine Anzahl

freundlich !" Der sonst so Gewaltige unter den „Hochfürstlichen" ist cnt- der Offizier lachte. Er sprach mit einem älteren Herr seiner Begleitung. Dann wandte er sich an den Ost preußen: „Wann werden denn die Sachen fertig sein?" „Zu Befehl, Exzellenz," stotterte der Tischler, „ich — globe, dat ward zwei Woche dürre!" „Also zwei Wo chen?" „Zu Befehl, jawohl, Exzellenz!"^ Da klopfte der Geuerat ihm auf die Schulter: „So — dann werde ich nach zwei Wochen dafür sorgen, daß Ihre Sachen frachtfrei nach Hause

gesandt werden können. Sie haben sich nach zwei Wochen an Ihren Feld webel zu wenden. Er wird unterrichtet sein und das Nötige besorgen." Die drei Soldaten standen stramtn, der junge General stieg auf sein Pferd und ritt mit feinen Begleitern davon. „Ioa, Mönsch. west ock, wer dat woar?" platzte dann der eine der Mitarbeiter heraus. „Neu, wer soll dat denn sönd en General!" ..Dat es der Kronprinz gewese!" Da riß der ostpreußi sche Tischler noch einmal die Hacken zusammen. „Diewel ock, doa been öck

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Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 16
Datum: 14.05.1916
Umfang: 16
. Unterdessen hockten der Tischler Jörg und der Uhrenchristl breit an ihrem Stammplatz hinter dem Ofentischchen beim Rößlwirt. Außer ihnen befanden sich noch anderthalb Dutzend Gäste in der Wirtsstube. Ein böser Zufall wollte es. daß an diesem Abende auch der Waldebner ins Torf her untergekommen und Geschäfte halber beim Rößl wirt zugekehrt war. Der Großbauer saß im eifri gen Gespräch mit seinem Geschäftsfreunde an der äußersten Zimmerecke, durch drei, vier Tische vom Jörg und vom Christ! getrennt. Trotzdem

spitzte der Tischler immerfort nach ihm hinüber und schnitt grimmige Gesichter, indem er seinen besen förmigen Schnurrbart bald gegen das linke, bald gegen das rechte Ohr hinaufdrängte. Auch knurrte er unverständliche, halblaute Bemerkungen durch Bart und Pfeiflein heraus. Der Uhrenmacher schenkte fleißig ein und flüsterte ihm ab und zu etwas Heimliches in die Ohren. Dem Tischler schwoll zusehends die Galle und er gab sich Mühe, schneller denn sonst eine höhere Stufe zu erklet tern. Plötzlich rief

er mit Donnerstimme: „L uomini si distinguon dal parlar, come ii conoscon i rampani dal suong. Egli grida com un ciuc.“*) Es wurde einen Augenblick stille. Tann lachten einige Gäste und fragten den Tischler, mit wem er denn spreche, andere setzten unbekümmert ihre Unterhaltung fort. „Mit wem ich red'? Mit dem Kaiser von Hol land", gurgelte der Tischler; „Ihr seid so dumm und ungebildet wie die Heuochsen; ihr versteht nichts, wenn ich ihn herunter kampl wie einen Lausbub." Er stieß einen wilden Lacher

so, daß er dem Schreier den Rücken zukehrte. Der Tischler don nerte aber noch lauter: «Hoho, Schwestermann, deine schönere Seite brauchst du mir nicht zu zeigen; ich kenn' deine Speckschwarten schon. Bist auch nur mit dem Weibergeld so fett geworden. Oder hast das Wei bergeld schon verpulvert und bist jetzt Pater? Komm her, ich schenk' dir einen Sechser, magst dir Vockshörnln kaufen. Zweitausend Gulden habe ich dir ehe schon geschenkt." Der Waldebner zappelte auf seinem Stuhle; bald stand er auf, bald setzte

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 21.05.1916
Umfang: 16
, der ein Weib und eine Werkstatt zu Hause hat, will nicht mit Dir meinen Rockärmek im Kri minal abftreifen. Du bringst meine Ehre, meine Reputation in Schande, ja sogar in Mißkredit, Tu Schimpfer, Du Schreier, Du rabiater!" „Was, Tu möchtest auch noch aufdrehen, Tu bockbärtiger Gambetta!" lärmte der Tischler; „ist das eine Treu und Dankbarkeit, wo ich Dich das ganze Jahr mit mir ins Gasthaus gehen lasse und Dir Gesellschaft leiste und Dir alle Tage Wein zahl', bis Tu zubervoll bist?" „Jetzt hört

über Trumpf, während die anwesenden Gäste sich beinahe krank lachten. Endlich zahlte der Uhrenmacher, stand auf, und ging fauchend und greinend wie ein zorniger , Kater nach Hause. Ter Tischler stand auch aus, i aber er zahlte nicht und ging wutschnaubend hin- »nter dem Uhrenmacher her. Ans Zahlen mahnte I ihn niemand, denn die Wirtsleute wußten be- k stimmt, daß am nächsten Abend der Christ! alles ! begleichen würde. Hundert Schritte voneinander entfernt steuerten die zwei feindlichen Brüder

I ihren Wohnungen zu. Der Uhrenmacher voraus brodelte und zeterte in einem fort, aber halblaut: „So ein Schmafoukerl, so ein gemeines Sub jekt, so ein unverschämtes Prädikat, so ein nieder trächtiger Garibaldi." Der Tischler hintendrein brüllte in kurzen Ab schnitten, daß es durch die Gassen hallte: „Gambetta! — Du Uhrenschwindler! — Du Kreuzerbettler!" Zu Hause rumorten die Beiden so fürchterlich in ihren Wohnungen herum, als ob sie den Dach stuhl ablegen wollten. Frau Lisbeth, des Uhren machers Gattin, durfte

." Aus dem Holzbause erscholl ein tiefes Grunzen, dann ein bärenmäßiges Knurren. Durch ein Fen ster zu ebener Erde fuhr ein schwarzer Kopf, und schon brüllte der Tischler: „Gambetta, Gambetta, hundsföttischer Gam betta!" Ein alter Pantoffel flog von oben herab, ein klebriger Leimpinsd schoß von unten hinauf und klatschte an des Ubrenmachers Fenster, dann be gann wieder die Litanei: „Garibaldi — Gam betta — usw." Das Spiel dauerte länger als eine Viertelstunde; schließlich waren beide stockmüde und zogen

sich wieder in ihre Kammern zurück, um wei ter der Ruhe zu pflegen. An diesem Vormittag hatte der Waldebner mit seiner Gattin eine längere Unterredung. Beide -Ehegatten waren überzeugt, daß ihrem Liebling, dem Friedrich, eine schwere Gefahr drohe. Aus all dem, was der Tischler in seinem Halbrausche herausgeschrien hatte, konnte man sicher schließen, daß der Leopold zu einer Gewalttat aufgestachelt worden war. Er schien seit einigen Tagen noch düsterer und verschlossener geworden zu sein, und wenn ihn der plötzliche Grimm

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