, etschauf, etschab zogen die beiden Parteihäupter Schraffl und Schöpfer und predigten den geehrten Wählern das neue Evangelium, das aber schließlich so wenig Anklang fand. Aus Niederöster reich, aus Wien usw. verschrieb man sich christlich- soziale Trompeten und Posaunen, die den Leuten die Ohren tüchtig vollblasen sollten. Allein die Vinsch- gauer und Burggräfler lieben allem Anscheine nach derartige christlichsoziale Konzerte nicht, das einfache, aufrichtige Lied eines Tiroler Pfarrers
ist ihnen scheints lieber. In spaltenlangen Artikeln priesen die christlichsozialen Blätter, allen voran der „Tiroler", die Tüchtigkeit und Geschicklichkeit des Kandidaten Hölzl, die Güte des christlichsozialen Programms und vernaderteu in allen Tonarten, und die sind in christ lichsozialen Blättern nicht immer in Moll gehalten, den Einspänner Pfarrer Schönherr. Die christlich soziale Partei wußte ganz genau, wie ihre Sache im Burggrafenamt steht, sie wußte, daß es dort mit der Alleinherrschaft aus und vorbei
, wo die Unwahrheit und die unehr liche Wahlmache zu suchen ist. Heute möchten wir auf einen Anwurf des „Tiroler", der christlichsozialen Obertrompete, in diesem Wahlkampfe, auf den „Stim mungsschwindel der konservativen Blätter", des näheren eingehen. In der Nummer 52 des „Tiroler" vom 31. April heißt es: „Daß es die konservative Presse auch in früheren Zeiten verstanden hat, gefälschte S t i m m u n g s b e r i ch t e von dem politischen Kampffelde zu veröffentlichen, das ist bekannt— Auch jetzt geht
, wir wollten Tatsachen, Zahlen sprechen lassen. Nun werden wir aber der edlen christlichsozialen Bozener Trompete zeigen, bei welchen Blättern der „Stim mungsschwindel", in welchen Redaktionen die „Fäl schung der Stimmungs- und Situationsberichte" zu suchen ist. Wir werden uns erlauben, chronologisch die Wahlberichte des „Tiroler" etwas näher durch zublättern. Aus St. Martin- Passeier erhält der „Tiroler" eine:: Stimmungsbericht, in dem es heißt: „Die Kon servativen strengen sich aufs äußerste
, wie wir früher in konservativen Zeiten „vertreten" waren." Wie es mit der „schlecht fundierten" konservativen Kandidatur Schönherr in St. Martin stand, zeigte die Wahl, bei der 17 2 Wähler für Schönherr und 89 für Hölzl stimmten. Nach der Ansicht des „Tiroler" gibt es also in St. Martin nur 89 Gescheite, die übrigen gehören in die Klasse der Unvernünftigen. Wir glauben aber, daß die christlichsoziale Partei froh wäre, wenn sie recht viele so „schlecht fundierte" Kandidaturen hätte und auf recht viele