Hier sprachen Se. Excellenz der General-Lieu- renant vor dem landschaftlichen Gebäude kraft volle Worte an die in großer Menge versam melten Tiroler aus. Se. Excellenz sagten un ter andern: »Tiroler! Ich bin gekommen, euch entweder zu eurer Pflicht zurück zu führen, oder zu züchtigerr. Wäre noch ein Schuß ge schehen, oder hättet ihr Rebellen euch heute noch einmal gesetzet gegen die Truppen eures Königs, ich schwöre es euch zu Gott, kein Stein war auf dem andern geblieben, eure Felsen
General Chasteler, hatten den grausamen Ent schluß gefaßt, sich in der unglücklichen Stadt Schwah halten zu wollen. Ihr Gut, Jhr Erb- theil, diese Stadt Schwah, liegt nun in Staub und Asche. — Dankt es Gott, ihr Tiroler, daß euer König, daß Max Joseph ein so guter Herr, ein so weichherziger Vater seines Volkes ist. Er hat mir aufgetragen, zu scho nen, wo nur Möglichkeit zu schonen ist. Ich habe es geihan.» — Hier brach die ganze ver sammelte Volksmenge in ein lautes Vivat über den guten König
aus. Aber der General un terbrach sie mit starker Stimme: »Ruft nicht Vivat, Tiroler! es geht euch nicht von Herzen. — Ihr seyd noch nicht würdig, den Namen Maxi mi lia nJ osep h auszusprechen. Nach Jahren erst, wenn ihr Ihn ganz kennen werdet, wenn ihr euch als Seine treue Unterthanen ge zeigt habt, dann könnt ihr erst aufrichtig Vipat rufen.» — Es erscholl ein dreimaliges »Es lebe der General W r e d e n!« — Seine Excellenz ließ nun die Division ins Lager bey Wildau marschiren. Gegen 10 Uhr kam auch die Divi sion
in der Stadtpfarre bey. Eine Ab theilung des schönen Infanterie-Regiments Her zog Carl machte die Parade in und vor der Kirche. Die irregeführt gewesenen sich empört ha benden Tiroler sind in ihre Heimath zurückge kehrt, die Ordnung der Dinge ist wieder ein getreten, die Königlichen Civil-Beamten haben ihre Geschäftsordnung wieder angefangen. — Eine Deputation, anderen Spitze der alte Graf von Tannenberg stehet, ist nach München ab- gereiset, um Sr. Majestät ihre und der Aufrüh rer Unterwerfung zu Füßen zu legen
, und vor dem Throne des besten Königs um Gnade zu flehen. Morgen gehet eine zwcyte Deputation zu Sr. Majestät dem Kaiser und König Napoleon Beschützer des Rheinbundes, nach Wien ab. Folgendes ist von Sr. Excellenz dem Reichs» marschall Herzog von Danzig erlassen worden: Tiroler! Ihr habt meiner Aufforderung Gehör gege ben! Von Eurer sträflichen Verirrung kehrt Ihr jetzt zu Eurer Heunatd zurück. Ihr habt Euer Vaterland von den strengen Maaßregeln errettet, weiche Eure Empörung zu ergreifen zwang. Mit Freude glaube