Andreas Hofer der Sandwirt vom Passeiertale : eine Erzählung für die reifere Jugend
Segen zu dem Werke, das wir Vorhaben, und er wird uns auch nit verlaffen, denn ein gerechtes Werk ist's, den Unterdrückten zu zeigen, daß der Tiroler sich keinen Herrn aufdringen läßt." „'s ist wahr, der Ander! hat recht," versetzte Anton Wallner, „eine sakrische Wirtschaft treiben die fremden Beamten bei uns allüberall, daß einem schier die Galle überläuft. Aber wir wol- len's nicht länger dulden, wollen wieder gut österreichisch werden, wie es unsere Voreltern gewesen sind, und sollt
' es die letzte Kugel und den letzten Tiroler Buben kosten?" „Der Bayer hebt in unserm Tirolerland Soldaten aus," rief Joseph Speckbacher mit Zornblitzenden Augen, „als wären wir eine alte bayrische Provinz, die sich gehorsam fügen muß, und nicht ein Land voll freier, tapferer Männer, die sich kein Haar breit von ihren verbrieften Rechten nehmen lassen. Als freie Tiroler aber wollen wir leben und sterben, als freie Tiroler unserm Kaiser Franz angehören, und er soll wieder unser Herr werden, wie es sein Haus
von uralten Zeiten her gewesen ist!" „Wenn alle Tiroler Männer denken wie ihr drei," sagte der Erzherzog voll freudiger Genugtuung über den Eifer der Ab geordneten, „gewiß? dann werdet ihr euren Kaiser und Herrn wiedergewinnen, allen Bayern und Franzosen zum Trotz." „Kein Bursch im ganzen Tirolerland, dessen Arm den Stutzen heben kann, denkt anders als wir," meinte der Hofer bedächtig, „denn alle mitsamt, ein Mann wie der andre, haben wir feierlich gelobt, unsre Ketten abzustreifen: nur bedürfen