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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 18
Datum: 15.04.1911
Umfang: 18
die Konservativen der übrigen Kronländer in die christlichsoziale Ver einigung des Reichsrates eingetreten sind, hält man den Tiroler Konservativen in einem fort das Beispiel derselben vor und sagt: „Seht die Kon servativen der übrigen Kronländer! Diese sind der christlichsozialen Vereinigung des Reichsrates bei getreten, sie sind über das Reichsprogramm hin- avsgekornmen, sie haben sich in dasselbe hinein gesunden, und sind mit demselben zufrieden gewesen, sie haben im Rahmenprogramme Platz gefunden und fühlen

sich in der Partei wohl und so weiter. Nur die starrsinnigen Tiroler Konservativen be halten ihre eigenen Köpfe, sie wollen sich mit dem Reichsprogramm nicht zufrieden geben, ihnen ist das Reichsprogramm nicht gut genug; aber das sind alles nur Ausreden, um die Gegnerschaft gegen den Frieden zu bemänteln. In Wirklichkeit wollen die Konservativen keinen Frieden, sie sind Friedens störer, sie wollen bester sein und katholischer als die Konservativen der andsiÄn Kronländer, das ist alles nur Schein und Heuchelei

, in Wirklichkeit wollen die Tiroler Konservativen nur den Un frieden. Wenn das Reichsprogramm und die Reichspartei wirklich ein Hindernis für die Be tätigung eines katholischen Programmes und der alle, auch den Gab!" beifügte, taten besonders letzterem wohl. Erfühlte sich auch vereinsamt, seit das Regerl fort war, gerade, wie wenn er gleichzeitig mit ihr in ein Kloster gegangen wäre. Die Anna glich zwar ihrer Schwester wie ein Ei dem andern, und war noch fröhlicheren Temperamentes als diese, doch schien

nicht bei getreten sein oder nicht in der Reichspartei bleiben. Erst am 1. April 1911 haben die Führer der Konservativen der übrigen Kronländer öffentlich erklärt, daß die Tiroler Konservativen gar kein Recht haben, ein katholisches Programm für das Reich zu verlangen." So und ähnlich redenheutedie Christ- lichfozialen von Tirol, um einfältige und unerfahrene Leute irre zu machen und zum Wanken zu bringen und die Konserva tiven zu verdächtigen. Tatsache ist, daß die Christ lichsozialen die Wahrheit verschweigen

-konservativen Bauernverein. Man hat ihre katholischen Programme gelassen, kurz mit einem Worte, man hat ihnen die Existenz, die vollständige Selbständigkeit und Freiheit der katholisch konservativen Partei gelassen und garantiert, nnd unter diesen Bedingungen sind sie in die christlichsoziale Partei eingetreten. Aber von den Tiroler Konservativen verlangt man etwas ganz anderes. Zu den Tiroler Kon servativen wird nicht gesagt: Ihr könnt eure Preffe behalten, eure Organisation, euer Programm, eure Parlei

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Tiroler Stimmen
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Seite 13 von 34
Datum: 15.04.1911
Umfang: 34
darauf als separates Bändchen herausgegeben wurde. Später erfreute sich, wie die „Stim men", auch der vom seligen Redakteur Jehly gegründete „Andreas Hofer" der wackern Mithilfe Praxmarers. Ebenso brachte das „Tiroler Volksblatt" in Bozen aus seiner Feder einige Volksgeschichten, so „Die Wilderer" und „Die Dörcherfamilie". Neuer Redakteur und neuer Herausgeber. Mit 1. Jänner 1867 erhielten die „Tiroler Stimmen" einen neuen Herausgeber und neuen Redakteur. Sie waren bisher von der Vereinsdruckerei

durch zwei Jahr- zehnte ,m Tiroler Landtage, war auch eine Zeit lang Landesausschußstellvertreter und besonders im Finanzaus- lchusse eine geschätzte Kraft. Ein Alttiroler vom Scheitel ° ?, ä n r ,5 >0 f Ie - blieb er auch nach seiner kurzen Redaktions- zm stets em warmer Freund der „Stimmen" und war : bestrebt, deren Geist und Grundsätze hochzuhalten und zu verbreiten. Nachdem Lorenz aus der Redaktion ausgetreten, er scheinen in derselben zivei ausgeprägte Persönlichkeiten, die beide in ihrer Art

um die „Tiroler Stimmen" große Verdienste sich erwarben und auch später den „Stimmen" stets treue Freunde geblieben sind. Der eine lebt noch, der andere zählt schon seit mehreren Jahren zu den Toten' Der eine ist der Landeshauptmann Dr. Theodor Freiherr von Kathrein; hochw. Herr August Petter war der andere. Theodor Rathrem. Durch einige Artikel, die der junge Jurist Theodor Kathrein, nachdem er vom 66er Feldzuge zurückgekehrt war, ins „Tiroler Volksblatt" geschrieben hatte, waren die Herren

vom Redaktionskomitee auf die Fähigkeiten des jungen Mannes aufmerksam geworden. Dr. Alois Fischer, Statthalter i. R., ging auf die Werbung aus und es gelang ihm, Kathrein für die „Tiroler Stimmen" zu gewinnen. Da er aber noch nicht das gesetzliche Alter hatte, um die verantwortliche Redaktion zu übernehmen, zeichnete als „Verantwortlicher" ein Jahr lang der hochw! Herr August Petter, Benefiziat in Dreiheiligen. Kathrein selbst hat das mit folgenden^Worten in dem Bande, der den Jahrgang 1868 der „Stimmen" enthält

den Arbeiten für die „Tiroler Stimmen" mußten der Redakteur Kathrein und sein Redaktionskollege Dr. Graf im Vereine mit Msgr. Greuter zur Aufklärung des Volkes über die Bedeutung des Konkordatssturmes und der Schul- und Ehefrage häufig aufs Land hinaus, um allerorts in katholischen und patriotischen Vereinen und in den damals durch Professor Moriggl neu eingeführten Plauderstuben Vorträge zu halten. Es war eine strenge Kampf- aber auch eine Ruhmesperiode für das Blatt. Mit 1. Jänner 1868 erscheinen

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Tiroler Stimmen
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Seite 11 von 34
Datum: 15.04.1911
Umfang: 34
der Dankbarkeit gegenüber den zahlreichen Freunden und Förderern, den Mitarbeitern und gewesenen Redakteuren der „Stimmen"; ein Kranz auf das Grab der Toten, ein herzlicher Gruß an die Lebenden. Alle haben mit gearbeitet an einem großen Werke. Gott der Herr wird diesen Arbeitern seinen Lohn nicht vorenthalten haben, noch ihn in Zukunft vorenthalten. Der Eintritt der „Stimmen" in die Öffentlichkeit. Die „Tiroler Stimmen" sind ohne Geräusch und ohne Reklame jedvch nicht unvermittelt in die Welt getreten. Seit

1866 in Josef Minutti's Druckerei unter der Redaktion F. I. Gaßners ins Leben trat und mit den „Tiroler Stimmen" stets in heftigster Fehde stand. Das alte Tagblatt, wie wir das kleine „farblose" Organ im Gegensatz zum jüngern libe- raleit Nachfolger nennen wollen, besaß bis Mai 1856 nicht die Berechtigung, politische Nachrichten zu bringen und selbst Politik zu treiben. Es war ein von der Hoheit poli tischen Obrigkeit in den engsten Grenzen gehaltenes Blätt- cheit, welches nur mit lakonischer Kürze

Johann Aufschläger. Am 12. März 185/ trat Hammerle ganz von der Redaktion zurück, da das Blatt nicht mehr den Raum für seine hübschen Bei träge zur Landeskunde Tirols erübrigte. Das Blättchen hielt sich, seit dem Uebergang an die Aeremsbuchhandlung, strenge ans katholisch-konservative Tiroler Programm, ivtichs 1859 auf Quartformat an tind rückte bald mit trefflichen Leitartikeln hervor. Am 27. März 1861 brachte es folgende Ankündigung: „Unter Bezie hung auf die dem heutigen Blatte beigelegte erste

Num mer der in unserem Verlage neu erscheinenden politischen j Zeitung „Tiroler Stimmen" beehren wir uns, den verehrten Abonnenten des „Innsbrucker Tagblaues" an zuzeigen, daß das „Innsbrucker Tagblatt" mit Ende März zu erscheinen aufhörcn wird. Indem wir bei diesem Anlasse unfern respektivcn Abonnenten für ihr bisheriges uns so ehrendes Vertrauen verbindlichst danken und sie bitten, dasselbe in erhöhtem Grade den „Tiroler Stimmen", zu deren Herausgabe sich tüchtige und vollends verläßliche

literarische Kräfte geeint haben, zuwenden zu wollen, fügen mir bei, daß wir jenen tlnsern verehrten Abonnenten, deren eingezahltes Abonnement noch lauft, als Ersatz für das „Tagblatt" die „Tiroler Stimmen", so lange als das eingezahlte Abonnement ausreicht, zusenden werden." Dies ist in Kürze die Vorgeschichte der „Stimmen", woran noch angefügt sei, daß der erste Jahrgang des neuen Blattes nicht bloß das Format, sondern auch das Typenbild des Vorgängers noch aufwies. Die damaligen, in Innsbruck

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Tiroler Stimmen
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Seite 24 von 34
Datum: 15.04.1911
Umfang: 34
Titelkopf eingeführt wurde) die einzige materielle Er weiterung, die Jehly den widrigen Verhältnissen gegenüber erreichen konnte und doch sehen wir die Bände der „Tiroler Stimmen" von nun an immer mächtiger werden. Das erreichte der Schlaue durch möglichste Ausnützung seiner vertragsmäßigen Rechte, des heißt durch Vermehrung und Ausgestaltung der „Beilagen". Vom Jahre 1900 an finden wir eine regelmäßige, am Mittwoch, und Samstag und an Vorabenden von Festtagen erscheinende Beilage

war der erste „Sammler" als eine Art Probeblatt beigelegt. Vom Jahre 1903 an sollte der „Sammler" alle zwei Monate, also sechsmal im Jahre erscheinen; in Wirklichkeit aber finden wir jährlich neun Nummern, ein Beweis für den „Sammel"eifer seines Redakteurs. Wäre der „Sammler" nicht eine „Beilage der ,Neuen Tiroler Stimmen' gewesen, sondern ein selbständiges Unter nehmen oder die Beilage eines andern Blattes, so wäre er wohl nicht so schnell nach dem Tode Doktor Jehlys eingegangen, er würde wohl heute

der Gründer, Herausgeber, Erhalter und Redakteure der „Neuen Tiroler Stimmen", immer und überall die katholischen Grundsätze offen zu vertreten und zu verteidigen und jede Frage des öffentlichen Lebens am Maßstabe dieser Grundsätze zu messen. Unser Blatt betrachtete es als seine Pflicht, gegen jeden Versuch, Staat und Kirche sowie Religion und Politik voneinander trennen zu wollen, mit aller Entschieden heit aufzutreten. Die „Neuen Tiroler Stimmen" sahen im modernen öffentlichen Leben zn einem guten Teile

war es und ist es fremd, mit der kirchlichen Obrigkeit über die Grenzen ihrer Kompetenz zu rechten und ängstlich zwischen Wunsch und Befehl zu unterscheiden. Nach unserer Auffassung haben die Bischöfe im öffentlichen Leben eines katholischen Volkes zu gelten wegen ihres Amtes und nicht bloß wegen ihrer persönlichen Eigenschaften oder wegen ihres politischen Scharfsinnes oder wegen der begeisterten Anhänglichkeit der Parteigenossen. Die „Neuen Tiroler stimmen" haben stets darin eine ihrer Auf gaben erblickt

, die Rechte der Kirche und die Hirten der Kirche zu verteidigen, und zwar auch dann, wenn es mit großen Opfern verbunden war. Es war den „Neuen Tiroler Stimmen" beschieden, seit den Tagen ihrer Gründung bis heute das Wohl wollen der hochwürdigsten Landesbischöfe zu besitzen. Wir haben dieses Wohlwollen niemals so aufgefaßt, als ob die Autorität der Bischöfe die Haltung unseres Blattes decken müßte, sondern immer umgekehrt, daß von der katholischen Presse die kirchliche Autorität pflichtgemäß geachtet

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Tiroler Stimmen
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Seite 12 von 34
Datum: 15.04.1911
Umfang: 34
Generalreferent bei der Landschaft; für die katholische Presse, speziell für die Sustentation der „Tiroler Stimmen" und Aufrechter haltung der Korrespondenz mit den Gesinnungsgenossen war er ununterbrochen tätig. Mit gewandter Feder und großer Sachkenntnis schrieb er auch wiederholt Artikel für das Blatt. Er zeigte eine Rührigkeit, in der mit ihm nur Prof. Simon M orig gl wetteifern konnte. Auch Mvriggl arbeitete überaus eifrig mit der Feder, aber auch mit dem Klingelbeutel. Neben diesen beiden ragten

als Redner in Versammlungen auf. Er gehört wohl zu den markantesten Schriftleitern der „Tiroler Stimmen". Das erhebendste Ereignis im ersten Jahre seiner Tätigkeit war das Schützenfest in Lana. Bei einer begeisternden Versammlung, die den Abschluß des Festes bildete, wurde beschlossen, die „Stimmen" zu heben und zli fördern. Am 20. März 1862 erreichte das Blatt die erste Konfiskation. — Zu Ende desselben Monats konnten die „Stimmen" auf das erste ruhmvolle, opfer- volle Jahr ihres Bestandes zurückblicken

. Ende des Jahres 1862 waren einige Ergänzungswahlen in den Landtag notwendig, bei denen die „Stimmen" in kräftigen Wahl artikeln in den Kampf eingriffen. . Am 8. Jänner 1863 wurde jener ewig denkwürdige Tiroler Landtag eröffnet, der den Höhepunkt des Kampfes bildete, den Tirol und seine Getreuen für den katholischen Glauben führten. Und mit Eröffnung dieses Landtages nahte auch für die „Tiroler Stimmen" der Höhepunkt jener ruhmreichen Periode, in der sie den Kampf für die Glaub enseinh eit führten

der Landesgrenzen ihre Lösung fand. Dadurch wurde das Protestantenpatent und die Februarverfassung durch brochen und ein historisches Recht des Landes zur Geltung gebracht. Das Diplom vom 20. Oktober 1860 war von seiner kaiserlichen Hoheit dem Herrn Erzherzog Statthalter Karl Ludwig dem Tiroler Landtage in seiner ersten Sitzung am 6. Oktober 1861 übergeben worden. Es kann nicht oft und stark genug betont werden, daß dieses Staats- grundgcsetz vom Tiroler Landtag und der konservativen Presse jahrzehntelang

-Diplom als die maßgebende Grundlage für die staatsrechtlichen Aktionen in der ganzen Monarchie, Ungarn eingeschlossen. Die Tiroler Konservativen waren, wie alle ihre Ge sinnungsgenossen in Zisleithanien, entschiedene Gegner der Berwirkungstheorie Ungarn gegenüber, welche der Staats minister Schmerling, unterstützt von seinen zentralistisch jüdischen Anhängern, durch ein paar Jahre durchzupressen umsonst versuchte, wie sie nachträglich ebenso entschiedene Gegner des Dualismus

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Tiroler Stimmen
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Seite 17 von 34
Datum: 15.04.1911
Umfang: 34
, die von der Haltung des tirolischen Episkopates in hohem Grade bedingt ist - - - Ich stabe übrigens die Sache bereits öfter dem lieben Gott empfohlen und wir wollen es fortwährend tun- „Mitte, quem missurus es!“ In besonderer Hochachtung und mit den besten Segenswünschen Euer Hochwürden ergebenster Diener Franz Joseph Rudigier Bischof. Gerade um die Zeit, da Bischof Rudigier diesen Brief schrieb, stand die Nachricht, daß die österreichische Regierung über die Besetzung der Tiroler Bistümer schlüssig geworden sei

er (Rudigier) für die würdigsten hielte, um auf die Bischosstühle von Tirol zu steigen. — Die „Tiroler Stimmen" waren also in vollem Rechte, wenn sie die Nachricht des „Vaterland" für unglaubwürdig er klärten. Einstweilen waren, und zwar von Trient aus, entsprechende Schritte auch in Rom geschehen. Vom 19. August ist ein Brief des Kardinals Fran zelin datiert, in dem folgende Stelle vorkommt: „Seien die Tiroler überzeugt, daß man hier in Rom für eine gute Bischofswahl für beide vakanten Diözesen besorgt

und tätig ist; allein das Unglück ist, daß den guten und gewissenhaftesten Absichten von anders woher die größten Hindernisse in den Weg gelegt weiden. Wären doch die katholischen Tiroler in Wien so rührig wie das Häuslein Liberaler! Prucksntiores sunt filiis lucis." Gmbe August war Fürstbischof Zwerger für zwei Tage in Wien. Er erfuhr, daß Rom, ebenso der Nuntius, gestützt aus die Stimmung des Landes, gegen die Kandidaten der Regierung seien, daß aber die Regierung darauf beharre. Man hoffte da mals

Weg in den gehörigen Schranken. Es braucht nicht Wunder zu nehmen, daß sich Franzelm so angelegentlich um diese wichtige Tiroler Angelegenheit interessierte. Er war bekanntlich selbst Tiroler (geboren 1816 zu Aldein) und insbesondere mit den Verhältnissen der Trienter Diözese aus eigener Anschauung vertraut. __ In dem obigen Briefe ist, was die damalige Situation in der Bischofsfrage anlangt, namentlich dre Stelle charakteristisch, wo es heißt, in Rom werde ! man tun, was ohne größeren und allge

Abgeordnetenhaus. Es war Aussicht vorhanden, daß Gras Hohenwart vielleicht die Zügel der Regierung ergreifen werde. Damit wäre alles- gewonnen gewesen, denn Hohenwart war in die Tiroler Bischofsfrage längst eingeweiht und stand in dieseni Punkte gegen Taaffe. In der Tat wußte man irrt Dttober nochmals einen Aufschub der Entscheidung zu erzielen. Auf dieses Stadium bezieht sich die nach folgende undatierte Notiz, welche die Handschrift des Uditore an der Rota Romana Mons. Johann Monte! aufweist

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 13 von 18
Datum: 15.04.1911
Umfang: 18
mit der k. k. Staatsgewerbeschule durch- gesührte dreimonatliche Winterkurs für Stukkateure kam in den letzten Tagen zum Abschluffe. Zur Schlußfeier, die im eigenen, von der Handels- und Gewerbekammer mit Unterstützung des Tiroler Landes-Ausschusses, zur Heran- und Fortbildung der Lechtaler Stukkateure erworbenen Schulhause vor sich ging, fanden sich die Ortsgeistlichkeit und viele Bewohner von Elbigenalp und Vertreter der Nachbargemeinden ein. Aus Innsbruck waren er schienen, der kaiserl. Rat Dr. Koster, 1. Sekretär

" und in der „Tiroler Landzeitung" zu veröffentlichen. — Der bekannte Christlichsoziale Prokurist Anton Jäger wollte durch aus, wenn schon nicht mehr die „Wochenpost" wenigstens den „Tiroler Anzeiger", für den er auch sonst in Gasthäusern und selbst bei Privaten, mit großer Lebhaftigkeit agitiert, für diese Ver- öffentlichnngen benützen, aber er ist wieder durch- gefallen. Bei der entscheidenden Sitzung selbst war er nicht anwesend. Die Gegenpartei hat Stimmenmehr heit gehabt. Es war dies die letzte Sitzung

in Flirsch zu berück sichtigen. Tatsächlich hat es sich auch wieder er wiesen, daß die Firma Draxl ihren guten Ruf wirklich verdient und im öffentlichen Interesse jedermann empfohlen werden soll. Nauders. (Fre i e Mars ch k o m mis särstelle.) Wie der Tiroler Zeitungskorrespondenz von der k. k. Bezirkshauptmannschaft Landeck mitgoteilt wird, gelangt die Marschkommissärstelle für den Gerichts bezirk Nauders mit dem Sitze in Nauders zur Neubesetzung. Bewerber dieser Stelle haben die diesbezüglichen Gesuche

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Tiroler Stimmen
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Seite 23 von 34
Datum: 15.04.1911
Umfang: 34
, den Dank an die Abgeordneten aus der Resolution'zu streichen. Den einzigen Mißton auf dem ganzen Katholikentage, nannte damals ein hervorragender Teilnehmer das Vorgehen Zallingers. Damals hat Dr. Jehly, der als Vertreter der „Tiroler Stimmen" guf dem Katholi.entage anwesend war und sich besonders für dre Ausgestaltung und Vergrößerung des „Vaterland" emsetzte, wohl die kürzeste öffentliche Rede seines Zevens gehalten. Er sagte: „Ich werde nur einen Satz sprechen: Wenn Sie morgen oder übermorgen

habe, auf als Vorwurf zu hören bekommt. Er im-m ai Lichtblicke seien allen beschieden, die Uch m Gegei^atz stellen zur Kirche, von Döllinger bis b!m ^^ucklichen Ferk (einem Apostaten, von dem eben damals viel die Rede war). Stimm!!!'. "Lichtblicke" sind den „Tiroler beÄ /- ^ren Redakteuren erspart geblieben; nickt hn-iT 00 ^/sst"Vblstlen Gegners erwirbt man SÄä , e ‘ J "lche Tüchtigkeit, nicht durch helden- imnV§^V J l aU b r U Prinzipien, sondern nur durch ©cMT'r ,! J ^ lgegernommen, durch Konzessionen

ist: in erster Linie die Schärfe und Rastlosig keit, mit der die „Tiroler Stimmen" in dieser Periode den Kamps mit den „katholischen Bruderparteien" mi Lande führten; zuerst mit der „scharfen Tonart" und später mit den Christlichsozialen. Jchly war eben überzeugt, daß weder der Lidoralismus vulgaris noch die Sozialdemokratie dem Tiroler Volke feine treu katholische vaterländische Gesinnung zu rauben im stande sein würden, daß aber die Enttlerikalisierung, sei es unter dem Vorwände eines schärferen Katho

- lizismus, sei es durch ein erleichtertes allgemeines Christentum, dieses biedere Volk reis machen müßte für die endliche Liberalisierung. Er wußte ganz ge nau daß das Aufsetzen des „Wiener Hütls" mehr vedeute, als einen bloßen Wechsel der äußeren Kleidung. Und wie die Päpste in ihren Enzykliken stets du schärfsten Worte finden für die inneren Feinde der Kirche, die, scheinbar aus dem Boden der Kirche stehend, die Angriffe von außen vorbereiten, so sehen wir auch die „Tiroler Stimmen

ihnen gegenüber zu schildern. Es Ivaren sturmreiche und verworrene Jahre und mancher gute Fährmann hat in jenen Tagen den Kurs ver- loren und sich mutlos und willenlos den uhd nationalen Strömungen überlassen. Nicht so der Fährmann der „Tiroler stimmen". Mochte es auch lebensgefährlich werden für ihn, am Abend von der Nedaktwnskanzlei nach Hause zu gehen, so hatte das höchstens die Folge, daß er eben nicht nach Hause ging, sondern in dem Hause der Vereinsbuchhandlung übernachtete — auf die Haltung des Blattes

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Tiroler Stimmen
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Seite 15 von 34
Datum: 15.04.1911
Umfang: 34
ge übt, dafür war er um so eifriger als Mitglied des Finanzkomitees für die „Stimmen". Er sammelte Jahr um Jahr, auch in späteren Zeiten, unermüdlich talauf, talab wandernd, bei allen guten und ein sichtigen Gesinnungsgenossen die oft so dringliche Kriegsbeisteuer und suchte seinem Schmerzenskinde stets neue Freunde und Mitarbeiter zu gewinnen. Durch diese Tätigkeit hat er seinem Namen in der Geschichte der „Tiroler Stimmen" ein wahrhaft unver gängliches Ehrcndenkmal gesetzt. Petter starb hoch betagt

1910 lebt er im Ruhe stände in Innsbruck. Die „Tiroler Stimmen" brachten aus seiner fleißigen Feder eine in vielen Nummern fortlaufende „Chronik der Stadt Innsbruck", die ur sprünglich bis zum Jahre 1894 reichte und später bis 1904 ergänzt wurde. Diese Chronik, eine in weiten Kreisen geschätzte Forscherarbeit, erschien dann auch als Buch. Auch eine tirolisch-vorarlbergische Bibliographie der neuesten Zeit ließ Unterkircher in einer stattlichen Reihe von Fortsetzungen in unserem Blatte erscheinen

behandelnden Arti eln. In kan'ler R ^5 be 9egen ben österreichischen Reichs geführt ^wel^ ^ne lechenschaftliche, erbitterte Polemik biete "ach Form und Inhalt das möglichste Berachtuim katholisches Volk zum Hasse und zur könnte Jm0^^".ernen Staatsmann aufgereizt werden die Rede von, Artikel sei aber nicht mehr Wurf der Teilno/" ^ Beust allein, sondern der Vor reich uLik Li.^aube richte sich g'gen Oester reich und Beuü^^^eichr^che Staatsverwaltung. Oester wußten die synonyme Begriffe, dies " t>ie „Tiroler

Dtunmen" selbst, weil sie den redegewandten jungen Theologen aufmerksam zu wer den. Im Jahre 1869 finden wir seinen Namen be reits mitten unter den namhaftesten konservativen Politikern des Landes auf einer Adresse, die dem Redakteur der „Neuen Tiroler Stimmen" Dr. Friedr. Graf anläßlich einer wegen eines Preßdeliktes er littenen Arreststrafe überreicht wurde. Schon um jene Zeit schrieb Jehly Artikel in die „Stimmen" und blieb ihr Mitarbeiter, auch nachdem er Innsbruck verlassen, im Herbst 1871

der dortigen Bewegung, dem edlen Baron Paul Giovanelli, der gleich er- ! kannte, welch' ausgezeichnete Kraft in Jehly der ka- ! tholischen und konservativen Sache erstanden war. Es ist klar, daß sich, unter solchen Umständen, als in der Redaktion der „Neuen Tiroler Stimmen" wieder ein mal Krisenstimmung herrschte, die Augen der Po litiker in Nord und Süd dem jungen Jehly zuwandten. Am 28. September 1874 stellte der Stadtpfarr kooperator I. P. Rauch im Aufträge des Partei- Preßkomitees an Jehly (der kurz

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 14 von 18
Datum: 15.04.1911
Umfang: 18
- ! lehrer Falch hielt in derselben einen beifällig aufge- ! nommenen Vortrag über Obstbaurnzucht und die \ Düngung mit verschiedenen Sorten von Kunstdün- ; gern zur Hebung des Obstertrages ab. r Kramsach. (Besitzwechsel.) Die Erben \ nach Frau Aloisia Gertl verkauften das sogenannte l Wimmergut in Voldöpp um den Preis von 24.500 ? Kronen an Nikolaus Gögl hier. Kundl. (Die „Tiroler Aktienbräue r ei i Kundl".) Das Ministerium des Innern hat im s Einvernehmen mit dem Handelsministerium, der i Oesterr

. Länderbank und dem Dr. Martin Ritter, \ Advokaten in Innsbruck, die Bewilligung zur Er- « richtung einer Aktiengesellschaft unter der Firma jj „Tiroler Aktienbrauerei Kundl" mit dem Sitze in i Kundl erteilt und deren Statuten genehmigt. — j | Es handelt sich da bekanntlich um die Umwand- z lung der in Kundl gelegenen Brauerei in eine s Aktiengesellschaft. Das Kapital ist mit einer Million Kronen in Aussicht genommen und kann auf zwei j Millionen Kronen erhöht werden. Die Brauerei l hat einen Ausstoß

bis 15000 Kr., während der in Wattens besindliche Hauseigentümer Franz Einberger bei der Tiroler Feuerassekuranz auf 10 000 Kr. versichert ist und I daher keinen Schaden erleidet. Wie der Brand entstanden ist, ist bis jetzt noch unaufgeklärt. Kufstein. (Vom Hechtfee.) Ein Münchener Kommerzienrat hat den bekannten Hechtfee bei Kufstein mit den angrenzenden Gründen erworben ' und will sowohl für die Kufsteiner, als für die Fremden, die dieses idyllische Plätzchen gerne auf-

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Tiroler Stimmen
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Seite 4 von 34
Datum: 15.04.1911
Umfang: 34
50 Jahren. Der Verstorbene war eine in Tiroler Händlerkreisen sehr bekannte Persönlichkeit, gilt ja das Metzaervieb sowohl in Pferden als Rindvieh für eines der besten. Mit dem „Metzger-Franz" ist eine der bekanntesten und beliebtesten Persönlichkeiten von Miiterstll aus dem Leben geschieden. An der Bahre trauern die tiefgebeugte Gattin und die Tochter Anna. R. I. P. Meran, 14. April. (Asphaltierung. — Jahresrechnung.) Im Sommer wird der Renn weg vom Gymnasium bis zum Vinschgauertor sowie der Kornplatz

Summe belaufen. „Neue Tiroler Stimmen" Samstag, den 15. April 1911. Schnals'tal. (Ein großer Bittgang.) Am 27. März fand von der ganzen Talgemeinde Schnals ein Kreuzgang nach Unsersrau statt, um durch die Fürbitte 5er Müttergottes von der lästigen Maill- und Klauenseuche bewahrt zu bleiben. Die Leute von Katharrnaberg und Karthaus pilgorten hinein, wah rend jene von Unsersrau unter Vorantragung der Gnadenmütter etwa den halben Weg von Unsersrau heraus den K'atharinäbergern und Karthauscrn ent

. Ob diesem Beschlüsse herrscht im ganzen Be zirke Freude und Begeisterung; ganz ohne Unter schied der Parteirichtung. Bei dieser Wahl wird man § dann auch sehen, wer die Freunde des Außerfern ( sind, wer ihnen einen eigenen Abgeordneten gönnt. s Inhalt veL JuhiräUMsßerlage Ser „Neuen Tirsler StiMmen". Widmungsgedicht: „Den Neuen Tiroler Stimmen" zum 50jährigen Jubiläum. Zur Gründung der „Tiroler Stimmen". Verkleinerte Wiedergabe der Seiten l und 2 der ersten 1 Probenummer. Feuilleton von Bruder Willram: Unsere

Presse und ihre Stellung zur Kunst und Literatur. Vom Anfang der „Stimmen". Von Hofrat Pros Dr. Josef Hirn. Die „Tiroler Stimmen" und ihre Redakteure. Feuilleton: Einiges aus dem Gerichtssaale (Prozesse Graf, Greuter, Kathrein). Georg Jehly. Die ersten sechs Jahre seiner Redaktions zeit. Feuilleton: Briefaffäre Moriggl. Erinnerungen aus meiner Redaktionszeit. Von Niko- ( laus Recheis. Feuilleton: Der erste Leitartikel der „Stimmen", Fest gedicht zum 25jährigen Jubiläum der Stimmen. Dr. Georg Jehly

. Seine zweite Redaktionszeit. Von Universitätsprofessor Dr. Hans Malfatti. Die „Neuen Tiroler Stimmen" ein katholisches Blatt. Die katholisch-konservative Partei und die „Neuen Tiroler Stimmen". Bon Dr. Josef v. Wackernett, Obmann der katholisch^-konservativen Partei in Tirol. Vom Tode Dr. Jehlys bis zur Gegenwart. Die Vereinsbuchdruckerei und Buchhandlung tn Inns bruck. Anüoncen. * * * DU Der Preis der Festnummer ist 40 Heller ohne Zustellung, mit Postverfendung im Inland 42 Heller, ins Ausland 50 Heller

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Tiroler Stimmen
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Seite 14 von 34
Datum: 15.04.1911
Umfang: 34
der Regierungsvorlage um ein altes Recht zu bringen. Allein die konservative Landtagsmehrheit hielt trotz alledem an dem Landesrechte fest und lehnte infolge dessen den § 4 der Regierungsvorlage ab. Ein Blick in die „Neuen Tiroler Stimmen" jener Zeit zeigt, wie der Kampf um dieses Landesrecht monatelang ttach Schluß i des Landtages in der Presse forttobte und wie einig das ! Volk zu seinem Landtage stand, bis endlich der Landtags- j beschluß zum §4 sanktioniert und hiedurch das alte Landes- ! recht gesichert wtlrde

büßen, daß er es gewagt, der Volks stimmung einen kräftigen, aber wahren Ausdruck zu verleihen. In politischer Beziehung kam es in diesem Jahre im Abgeordnetenhause anläßlich der Adreßdebatte zu erregten Szenen und zu einem entscheidenden Konflikte mit den Tirolern. Die Folge war, daß die fünf deutschtirolischen Abgeordneten ihre Mandate nioder- legten. Im Tiroler Landtage, der im August und September beisammen war, kam es ebenfalls mehr mals zu sehr erregten Szenen und zu Debatten

aus der Redaktionsstube brachte und bringt Dr. R. v. Graf den „Tiroler Stimmen", die er einstens durch Jahre so vorzüglich geleitet, noch fortdauernd das regste Interesse entgegen. Im Jahre 1871 wurde das 25jähr. Papstjubiläum des ehrw. Dulders Pius IX. gefeiert. Tirol wurde zwei mal vom Kaiser besucht. Der soviel umstrittene § 4 der Landesverteidigungsordnung wurde vom Kaiser sank tioniert: alles Ereignisse, die im Gegensätze zu denen der letzten Jahre die Spalten der „Tiroler Stimmen" mit freudigen und begeisterten

Artikeln füllten. Am 14. Mai 1871 begann die Statthalterschaft des Grafen Ta affe. Sein Vorgänger Lasser hatte es ver standen, mit seiner Politik als Statthalter das Tiroler Volk stets einiger zusammen zu halten — selbstver ständlich gegen seinen Willen. Graf Taaffe war klug genug, diese Politik nicht zu befolgen und die Wirkung war auch für Außenstehende nur zu bald bemerkbar. Nur einmal und für nicht zu lange Zeit hatte es den Anschein, als ob Graf Taaffe, vielleicht infolge von nicht gerade

Liebenswürdigkeit wieder abschüttelte, wor auf die Herren ihre Hilflosigkeit erkannten und jede Opposition gegen die vom Fürstbischof Vinzenz ge leitete Landtagsmehrheit einstellten. Im Landtage dieses Jahres, dem der neue Landeshauptmann Dr. Franz Rapp präsidierte, kam es wieder zu zwei berühmten Schul- und Verfassungs debatten. Auch im Reichsrate setzte es solche De batten ab, über welche die „Tiroler Stimmen" ge- treuliche Berichte brachten. In den folgenden Jahren waren Deutschland und die Schweiz

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 14
Datum: 15.04.1911
Umfang: 14
Zwecke gewidmet. (Die Brotfabrik des Karpeles — Lie ferantin des „Moloch".) Der „A. T. A." meldet: „Sonntag früh fuhr der Wagen der Ersten Tiroler Arbeiterbäckerei vor der Klosterkaserne vor und lieferte einen Sack Gebäck ab. Montag früh brachte ein Brotausträger einen großen, vollgefüllten Korb in die Klosterkaserne und trug ihn nach der Entleerung in die sozialdemokratische Arbeiterbäckerei in der Drei heiligenstraße zurück. Dieser Vorgang der Brotversor gung aus der sozialdemokratischen

über unser Heimatland, nämlich „Die Ge schichte Tirols" gehalten, dessen Fortsetzung am Sonn tag den 23. stattfindet. G. Sch. Kirchbichl. (Besitzwechsel.) Das fünf Mi nuten von der Kirche entlegene „Kirchstiglgut" ging vom bisherigen Besitzer Matthias Mahlknecht durch Kauf um den Preis vom 15.000 Kronen samt Fundus instruktus an Joh. Weißbacher, Jagglbauer in Schwoich, über. Kundl. (Die „Tiroler Aktienbrauerei Kundl".) Das Ministerium des Innern hat im Einvernehmen mit dem Handelsministerium der Oesterr. Länderbank

und dem Dr. Martin Ritter, Advokaten in Innsbruck, die Bewilligung zur Errichtung einer Aktiengesellschaft unter der Firma „Tiroler Aktien brauerei Kundl" mit dem Sitze in Kundl erteilt und deren Statuten genehmigt. Kattenberg. (B e s i tz w e ch s e l.) Tischlermeister Johann Weiß hat sein Haus Nr. 7 in Rattenberg an Vinzenz Thaler und Josef Rupprechter in Kram- fach um den Preis von 6400 Kronen verkauft. Miß liche Familienverhältnisse und die gerichtliche Scheidung von seiner dritten Frau veranlaßten Weis

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 34
Datum: 15.04.1911
Umfang: 34
gegen Zahlung eines Pachtzinses die Jagdausübung zu gestatten. I. Wo im kahlen Gesteine produktive Teile Vorkommen, hat die physische Teilung einzutreten. 4 . Vor dem Betreten des Klagewrges ist die Entschei dung des Ackerbauministeriums einzuholen. Es dürften wohl selten Rechte der bäuerlichen An rainer und der Tiroler Gemeinden in so ausgiebigem Maße preisgegeben und verraten worden sein, wie es bei dieser sogenannten Regelung der Frage des Kahl gebirges von Seite der Tiroler

Reichsratsabgeordneten geschehen ist. Das nennt der „A. T. 21." eine wertvolle sterga b e. Worin besteht diese Ostergabe? Bon den Wählern wurde verlangt, daß das Hofdekret vom 7. Jänner 1839 aufgehoben wird, daß Tirol von diesem für Tirol allein geltenden Hofdekrele im gesetzlichen Wege befreit werde. Geschehen ist dies nicht, sondern vielmehr j haben es die Tiroler Abgeordneten für jeden einzelnen Fall der Regierung überlassen, zu entscheiden, ob das Aerar an der Beibehaltung des Kahlgesteines ein In teresse

auf die. tirolischen Gemeinden und Tiroler Abgeord nete leisten hiebei Vorschub. Durch diese von den Tiroler Abgeordneten hervorge rufene sogenannte Regelung der Frage des Kahlgebirges ist aber der Stand der Angelegenheit überdies noch in rechtlicher Beziehung bedeutend verschlechtert worden. Die Rechtsfreunde des Volkes sind sllts auf dem Stand punkte gestanden, das Hofdekret vom Jahre 1839 werde ganz unrichtig ausgelegt, es werde dadurch überhaupt kein Eigentum für das Forstärar begründet, sondern es behandle

nur das Bergregal Diese neueste sogen. Regelung stellt sich in dieser Rechtsfrage ganz auf Seite des Aerars, ste sindet nicht nur das Eigentum am kah len Gesteine, sondern wie aus Punkt 2 und 3 hervor geht, teilweise auch am Boden begründet, der sich bewei ben läßt. Die Tiroler Abgeordneten wurden von den Staatsjuristen einfach über's Ohr gehauen. Nach der jetzigen Sachlage wäre ein Sieg der Gemeinden, wie sie die Gemeinden Kaunsertal, Kauserberg, Kanus, Fag- gen, Prutz, Ried, Fendels und Tösens

im Gerichtsbezirke Ried davongetragen haben bedeutend erschwert, sagt doch Punkt 2 b, daßsogarbeikleinerenüberlassenen Oedgründen, welche jagdlich für das Aerar von geringem Werte sind, die Gemeinden einen Jagdpachtschilling — zahlen müssen. Das ist die Ostergabe dieser gewesenen Tiroler Abgeordneten, ein jährlicher Verlust von vielen Tausenden. Die christlichsoziale Partei gegen den Gewerbestand. Aus gewerblichen Kreisen des Unterinntales wird den „Neuen Tiroler Stimmen" geschrieben: Im „Tiroler Anzeiger

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 16
Datum: 15.04.1911
Umfang: 16
GamStag. 15. April 1911 .Der Tiroler' Seite S «I. Bibel in der linken Hand in die BarS und Kneipen ein. Wenn ihre frommen Mahnungen an die anwesenden Trinler nicht? nützten, schlug sie in dkm Lokal alles kurz und klein, zerbrach die Fenstirscheiben. zerhackte die Gläser und Flaschen. Natürlich wurde die unentwegte Streiterin oft verhaftet, aber fie erlitt nie eine ernstliche Strafe. Ein Teil deS PublikuniS brnchre ihrem Treiben Wohlwollen entgkgen und sis löste aus dem Ver kaufe kleiner

eine allgemein zugängliche Wählerversammtung ab halten. Tagesordnung: 1. Die Arbeiten des Tiroler Landtages. 2. Die Auslösung des ReichSrates und die politische Lage. — Zu zahlreichem Besuche wird hiemit eingeladen. Am Mittwoch, den 19. April, um 12 llhr mittags, findet im Hotel „Bruueck' deS Johann Schifferegger in Bruneck eine Gemeindevorsteher- und Ver trauensmänner-Konferenz statt, an welcher die Landtagsabgeordneten Dr. Schöpker und W-nkler teil nehmen werden. Tagesordnung: 1. Besprechung wich tiger

Angelegenheiten. 2. Stellungnahme zu den ReichS- ratSwahle». DaS FrievenSkomites Wörgl, ll. April, des Tiroler Unter landes hielt heute in Wörgl beim „ZÄawtner' eine S tzung ab. Naturgemäß waren die bevo-stehenden Wahlen in den Reichet der Haaptgegenstand der Be ratungen. Es wurde beschlossen, an die beiden Landes- Parteileitungen ein Schreiben zu richten, mit dem bringenden Ersuchen, ehestens ein Einverständnis herzu stellen zur Veni'.ei'ung von Doppelkandidaturen nnd der damit verbundenen unselige» Folgen

er glücklich aus d-r Schlacht komme, sich beim Gericht zu stellen. Nun war ein Stün von seinem Herzen gewälzt. Es war Ostern geworden in seiner Seele — Ostern, wie seit Iahren noch nie! Der 12. April nahte. Kaum als der Morgen graute, erdröhnte im Süden der Stadt der erste Kanonenschuß. Wie wütend stürzten sich die Tiroler, die Elsch- und Eisaktaler, die Bu^räfter, die Pasfeirer, die Stubaier, die Puster- und Untenmnal-r, auf den Feind, während die Oberinntaler, die Außerferaer und die Leutascher

denselben im Rücken angriffen. Die Bayern wollten um jeden Preis den Sieg eriingen. Die Tiroler aber fochten mit Löwenmut und wiesen wiederholt die Stürme der Feinde mit aller Kühnheit zurück. Dieselben wurden alsbald auf allen Seiten aus ihren Stellungen oerdrängt und auf das Zentrum der Stadt beschränkt. Hier, an der Hauptwachs, entspann sich aber nun ein furchtbarer Kampf. Der bayerische Oberst Dittsurt wollte durchaus nicht weichen, bis ihn endlich eine '.irolische Kugel zu Boden streckte. Schwer verwundet

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