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Haller Lokalanzeiger
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Seite 4 von 6
Datum: 25.02.1928
Umfang: 6
. Nun hatte sich Thomas ins Bett gelegt, gleich als wäre er schwach, in der Absicht, sich also zu verbergen und zu entrinnen. Und er antwortete Thomas dem Reiter: er sei ein kranker Mann, liege da und habe Fieber und sei sehr schwach, er sei zu dem Aufruhr nie gekommen. Der Reiter fand eine Tasche bei dem Bette liegen, nimmt sie und meinte vielleicht eine Beute also zu kriegen, da findet er Briefe darin, die Graf Albrecht von Mansfeld dem Thomas geschrieben hatte, um ihn zu ermahnen, daß er abstünde

von seinem Mutwillen. Da fragte der Reiter, woher ihm die Briefe kämen, ob er der Thomas sei. Thomas erschrak und leugnete zuerst, er wollte der Mann nicht sein, doch zuletzt bekannte er, da der Reiter ihm drohte. Also nahm ihn der Reiter gefangen. Solches ließ man die Fürsten wissen. Da schickten Herzog Georg und der Landgraf nach Thomas. Da er vor die Fürsten kam, fragten sie ihn, was er den armen Leuten vorwerfe, daß er sie also verführt hätte. Da antwor tete er noch trotziglich: er hätte recht getan

damit, daß er vorge habt hätte, die Fürsten zu strafen, dieweil sie dem Evangelium zuwider wären. Der Landgraf aber setzte ihm zu und bewies ihm aus der Schrift, daß man die Obrigkeit ehren sollte, daß Gott Aufruhr verboten hätte, daß sonderlich den Christen nicht gebührte, sich zu rächen, selbst wenn ihnen Unrecht geschähe. Darauf wußte der elende Münzer nichts zu antworten. Es begab sich auch da, daß man ihm die Daumenstöcke enger zuschraubte; da schrie er. Herzog Georg aber sagte darauf: „Thomas, dies tut

dir weh, aber es hat den armen Leuten heute weher getan, als man sie erstochen hat, die du in solches Elend gebracht hast." Antwortete Thomas als ein besessener Mensch lachend: „Sie haben es nicht anders haben wollen." Aus solchen frevlen Worten kann jedermann merken, daß der Teufel den Menschen ganz unsinnig gemacht hat, daß er gar kein Erbarmen über das Elend der erschlagenen Leute hatte. Darauf ward er nach Heldrungen geschafft in den Turm und da verhört. Es geschah aber darum, daß man ihn gen Held

rungen schickte: denn er datte Graf Ernst von Mansfeld gen Heldrungen einen Drohbrief geschrieben, darin geschrieben standen diese Worte: „Ich fahre daher." Daß aber Thomas seines frevlen Drohens inne würde, ward er auf einen Wagen gebunden und fuhr also dahin. Nach etlichen Tagen ward Thomas zu Heldrungen übel gemartert in der Folter. (Die Histori Thome Müntzers, Hagenau 1525.) Billige COeißware Miischrschiffan, Naturell Ia., 78 cm 8 1.20 Miischefchiffon, Strapazware, 80 cm „ 1.60 PolstevschiffoN

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Neueste Zeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 23.06.1933
Umfang: 16
Mädchens? Schön! Nimm an, wenn du kannst, daß sie entgleist ist, daß sie sich wirklich vergaß — — warum sollte sie einen solchen Bnef schreiben? Einen Brief, in dem sie freimütig ihre Schlechtigkeit zugibt, in dem sie in einem geradezu unfaßbaren Zynismus sich dieser Niedrigkeiten fast rühmt? Nein, diese Ada Thomas, die selbst, wenn du das Schlimmste annehmen willst — doch bis zum letzten Augenblick ihrer Abreise aus Holland den Schein wahrte, die selbst den Bruder bat, sie zum Schiff zu begleiten

, diese Ada, von der du selber mir gesagt hast, daß sie in Neu- orleans den Eindruck einer Verzweifelten gemacht hat, kann nie diesen Brief geschrieben haben. Nie! Nie! Und wenn mir tausend Richter, tausend Detektivs es beweisen wollten! Denn dies ist der Brief einer Dirne!" „Wenn ich dich höre —" ^ . . . ,. . „Laß mich ausreden! Klingt aus diesem Brief nicht der direkte Wunsch nach Rache? Warum sollte Ada Thomas sich iichen wollen, an denen, die sie nur namenlos unglücklich ge macht hätte? Im Gegenteil

! Eine Ada Thomas, die etwa durch Not und Verzweiflung auf falsche Bahn gekommen wäre, würde zum mindesten schweigend verschwinden. Dies ist der Brief einer Verbrecherin, die sieht, daß ihr frevles Spiel verloren ist, und die ihre Wut, ihre ganze Ge meinheit und Niedettracht nun an denen auslasten will, die sie durchschaut haben. Wahrscheinlich ist dieser Brief mit Absicht aus Quebec ge schrieben, um wieder einmal die Polizei zu täuschen, um sie auf falsche Fährte zu locken." „Aber die Geheimnisse

?" „Ich sagte dir schon, ich bin kein Detektiv. Was weiß ich, wo her diese Person in den Besitz jener Kenntnisse kam? Ich weiß nur das eine: Ebenso, wie ich unweigerlich an Georg Thomas glaube, ebenso, wie ich nie, nie glauben würde, wenn mir irgend jemand einreden wollte, er könne etwa ein niedriges Verbrechen begehen, ebenso bin ich fest überzeugt — diesen Brief hat Ada Thomas nicht geschrieben." Mac Clean saß in tiefen Gedanken und voller Bewunderung für seine Tochter. Was sie ihm sagte, was sie so fest

mit einer so begeisterten, herrlichen Ueberzeugung aussprach, war ja in Wirklichkeit nichts anderes als das, was er selbst empfand. Nur, daß sie aus weiblichem Empfinden heraus sprach, während er, weniger gewohnt, in Seelen zu lesen, als mit Tatsachen zu rechnen, sich unter die Nachricht des Detektivs gebeugt hatte. „Du hast mir in vielem aus der Seele gesprochen; nun aber laß uns in der Wirklichkeit bleiben. In jedem Falle ist alles verloren. Ist jene Briefschreiberin nicht Ada Thomas, dann ist allerdings der böse

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Tiroler Wastl
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Seite 12 von 16
Datum: 01.04.1931
Umfang: 16
versetzt und dies kränkte ihn so tief, daß er seelisch litt, körperlich erkrankte und in jungen Jahren aus dem Lebell ab berufen wurde. Thomas Ritz im Urteil der ausliindifcheu l Kritik. In der Pariser Illustrierten Kunstzeitschrift „La revue moderne" findet sich in der Nummer vom 28. Februar 1931 ein längerer Aufsatz von Clement Moro über die- Thomas-Riß-Ausstellung in Bozen, worin es u. a. heißt: Man weiß, wie wenig Geschmack ich für die Rolle eines Talententdeckers empfinde, aber man weiß

auch, daß dort, wo ich Talent wahrgenommen zu haben glaube, nichts und niemand mich daran hindern könnte, es auch zu sagen oder vielmehr die Ungerechtigkeit aufzudecken, deren Opfer jenes Talent hat werden können. Auf der Bozner Zweijahresausstellung glaube ich im Maler des Selbstbildnisses von Thomas Riß und des Bildes des Ultener Bauern einen der hervorragendsten und ge sündesten Porträtisten der Gegenwart gefunden zu haben. Man möge nur beruhigt sein, ich unterhalte meine Leser nicht über einen Menschen^, der weniger

als 30 Jahre alt ist. Thomas Riß ist 60 Jahre alt, er ist ein echter Tiroler, das Kind rauher Bauersleute des malerischen Landes, in dem die zügellosen und verderblichen geisti gen und moralischen Sitten der Großstädter noch kein Bür gerrecht erlangt haben. a Er selbst ist der würdige Sproß dieses schönen MeM schenschlages und sein Werk ist dafür eine Art Lobgedicht in Farben. Er hat Dirol nur verlassen, um an der Münchener Akademie einige notwendige Studien zu machen, das ist aber schon nicht wenige Jahre

her. Seither lebt er in der ihm teuern Luft seines Heimatlandes; in seiner Um gebung schaut er das arbeitsreiche und gesunde Leben der Hirten und Bauern; aus seinen Bildern und aus den Gesichtern seiner Modelle weht ein kräftiger Hauch körper licher und geistiger Gesundheit. Don Zeit zu Zeit wendet sich Thomas Riß ach! für kurze Zeit von seinen.lieben Bauern mit den scharf geschnittenen Gesichtern ab, um irgendwelche Persönlichkeiten, anmutige Landsleute, alten Landadel zu porträtieren

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 11.06.1933
Umfang: 8
führte Frau Mabel, die jetzt verweinte Augen hatte, in ein Zimmer, und Mac Clean befahl, schnell em Früh stück zu rüsten; dann kam er zu den Herren zuruck. „Ich habe mir überlegt, ich werde sofort an meinen De tektiv telephonieren. Sie kennen ihn ja schon, Mster Thomas. Ich glaube, ehe wir übereilt die Gerichte beunruhigen, wird uns der Rat eines erfahrenen Kriminalisten von Wert sein. Eine halbe Stunde später war der Detektiv in der Villa, und abermals mußte alles berichtet werden. „Meine Herren

, der, weil unbeteiligt, der ruhigste war, wiederholte dem Detektiv, übrigens demselben, der damals Will Thomas beraten hatte, nochmals den ganzen Hergang. Georg fiel ein: „Ich halte es für unmöglich, daß Ada in jenem Bordell gewesen ist." „Das ist ja auch gar nicht nötig!" „Aber wenn jene andere Ada die ist, die in Joseph City auftauchte? Gibt es denn noch eine dritte?" „Wann ist Ihre vermeintliche Braut nach Joseph City ge- kommen? War es nicht an demselben Tage, an dem die Ge richtsverhandlung tagte?" „Jawohl

." „Nun also! Nehmen wir einmal an, es hätte sich alles so ab gespielt, wie wir glaubten. Nicht wahr, die richtige Ada Tho mas ist nach Neuorleans gekommen, dort verhaftet und frei gelassen worden und dann mit Mister Mac Clean auf den Mississippidampfer gegangen." „Sehr richtig!" „Nun nimmt das Gericht an, daß jene Ada Thomas, die dann mit Mistreß Reed gerettet wurde, bereits die Verbrecherin Theresa Renani war, und als Frau Reed beschwören sollte, daß diese Ada Thomas in der Tat dieselbe sei, die von Neu orleans

aus auf dem Dampfer war, lehnte sie den Eid ab, er klärte zwar, sie sei davon überzeugt, habe sich aber, was ja auch Mister Mac Clean zugibt, auf der Fahrt nicht um die Dame gekümmert, die sich dann später nach dem Schiffsunglück durch ihren Paß als Ada Thomas auswies. Immerhin wäre es also möglich, daß Theresa Renani, wie das Gericht an nimmt, auch auf dem Schiffe war und nach dem Diebstahl des Passes die Rolle der Ada Thomas spielte." „Aber dann ist ja doch —" „Lassen Sie mich ausreden. Warum soll die wirkliche

Ada Thomas nicht, ebenso, wie es mit Mister Mac Clean geschah, doch noch gerettet worden sein? Vielleicht ist sie bereits damals, was nach dem Erleben in Neuorleans und dem Schiffbruch durchaus nicht von der Hand zu weisen ist, bereits in jenen Dämmerzustand oder wenigstens in seine Anfangsstadien versunken, die sie jeder klaren Hand lungsfähigkeit beraubten? Nehmen wir an, Theresa Renani, die klüger ist als alle an deren der Alcontibande, hätte vielleicht Ada selbst gerettet und vermochte

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Lienzer Nachrichten
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Seite 12 von 16
Datum: 14.02.1930
Umfang: 16
Bestgewinner vom Zeltenschießen der Schützengilde Kalo. Schlecker: Holaus Rupert. Trost Josef, Matrei i. O. Oberlohr Josef. Amrasser Peter. Glieder Matthias. Oberlohr Johann. Vergeiner Andrä, St. Johann. Wibmer Josef, Matrei i. O. Schneeberger David, Matrei i. O. Patterer Georg. Köll Florian, Matrei i. O. Glieber Rupert. Hüter Sebast. Wib mer, Alfons Matrei i. O. Holzer Alois Hopfgarten. Fieger Thomas. Egger Michael, Matrei i. O. Panzl Timon, Matrei i. O. 5er Serie- Vergeiner Andrä, St. Johann

. Oberlohr Josef. Schneeberger David. Hüter Sebast. Fieger Thomas. Amraffer Peter. Trost Josef. Wib mer Alfons. Egger Michael. Glieber Rupert. Holaus Rupert. Oberlohr Johann. 20er Serie: Vergeiner Andrä. Oberlohr Josef. Schneeberger David Hüter Sebast Fieger Thomas. Egger Michael. Holaus Rupert. Wibmer Alfons. Amrasser Peter. Glieber Rupert. Trost Josef. Grober Johann. Jagdscheibe: Hüter Sebastian. Trost Josef Holaus Rupert. Glieber Matthias Amraffer Peter. Schnell Alois. Wibmer Alfons. Oberlohr Josef

. Oberlohr Johann. Für die meisten Schuß: Holaus Rupert. Hüter Sebast. Amraffer Peter. Glieber Rupert. Fieger Thomas. Für die so zahlreiche und unverhoffte Teilnahme, insbesondere der auswärtigen Schützenkameraden, sagt auf diesem Wege den herzlichen Schützendank. Die Schützengilde Kals. Kleine Anzeigen haben in den „L.-N." großen Erfolg! 10 Worte Schilling 1’40. — Jede» weitere Wort 10 Groschen. Großer, leichter Verdienst S losen, billigen Schlagern. Neuheiten! Gangbarsten Massenartikeln! Ganz risikolos

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 28.06.1933
Umfang: 6
, der jetzt Alberto Caproni gehörte, und der jetzt wieder genau so geschmackvoll seine Blütenschatze zeigte wie damals, als Ada Thomas ihn zuerst betrat. Unerwartet sauste ein Auto aus emer der Nebenstraßen heran. Gleich darauf erscholl ein lauter Aufschrei. Die beiden „Brüder" lagen in ihrem Blut auf der Straße. Gellend hatte der Jüngere den Namen „Vittorino" ausgestoßen. Das Auto raste weiter. Niemand hatte bemerkt, daß am Steuer Alberto Caproni saß. Menschen sammelten sich. Ein Herr trat interessiert naher

Thomas, die Braut des Reverends aus Joseph City." „Dann behaupte ich, daß diese hier Theresa Renani ist." „Aber die Fingerabdrücke?" „Die wurden ja dann von der Ada Thomas genommen!" „vuroneä! Sie haben recht, Sir." „Sind die beiden schwer verletzt?" „Nicht lebensgefährlich." „Dann sorgen Sie gut, daß sie nicht wieder befreit werden. Uebrigens — der Autounfall war Absicht." „Vielleicht wieder eine Rache der Gegenpartei." Der Detektiv eilte zu Mac Clean, um ihm die Neuigkett so fort zu berichten

. 30. Georg Thomas hatte einen großen Teil der Nacht in dem Schreibzimmer des Pullmannzuges gesessen und einen Brief an Will Thomas geschrieben. Es war eigentlich kaum noch ein Brief, sondern ein umfangreiches Aktenstück, das er verfaßt hatte. Was mußte er Will nicht alles Mitteilen, wie genau die Vorgänge schildern, damit der Schwager ihn auch nur an nähernd verstand. Der Schwager! Jetzt nannte er Will wieder mit diesem Namen. Bei seiner Ankunft in Newyork übergab Georg den Brief sofort der Flugpost

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 29.03.1933
Umfang: 6
in Oe st erreich, dessen Grenzen sich hier oben mit denen des Reiches berühren. Nach Einbruch der sNachdruck verboten.) 1 Avas Vrautfayrt Original-Roman von Otfrid von Hanstein. Skomanberlag Otto Pnpke, BerNn-Steglitz, Forstftratze 29 . 1 . Die Dresdner Niederlage der großen Sprttfabrik von Hawli- czek & Co., Prag, befand sich im zweiten Hof eines häßlichen Een Miethauses. An jedem Morgen muhte Ada Thomas, die Tochter des verstorbenen Geheimen Regierungsrates Bernhard Thomas, einen körperlichen Ekel überwinden

den, sondern Berichte über das Wetter, über alle möglichen Wanzen und Schmetterlinge, und der Doktor erzählte immer, allerdings mit einem settfamen Lächeln, er sei ein großer Na turfreund und er wolle über solche Dinge seinem Jugendfreund >n Chicago berichten. Ada Thomas konnte es gleich fein, für welche Briefe ihr llhef sie bezahlte, aber sie atmete jedesmal auf, wenn es vier llhr nachmittags war und sie wieder in den warmen Sommer lag hinausschreiten konnte. Dann ging sie mit jugendlicher Elastizität

über die große Hängebrücke, die Blasewitz mit Losch- v^itz verbindet, und stieg zu der kleinen Villa hinauf, die sie in der Viktoriastraße noch besaßen. Seit Geheimrat Thomas in den Zeiten der Umwälzung sein Amt niedergelegt und in der ersten Verbitterung sogar auf Der Kameradschaftsabend der Tiroler Heimatwehr. Von links nach rechts: Bundesführer Starhemberg, Landcsführer Dr. Steidle und Minister Dr. Iakoncig Phot. Gratl, Innsbruck. Dunkelheit loderten die Flammen eines mächtigen Bergfeuers zum Himmel

entwendet. Er hatte sich im Museum versteckt gehalten, bis die Räume abgeschlossen waren. Dann erbrach er die Vitrine. Es fehlen Fingerringe, 9Nünzen, Arm ringe, ein Goldblechkreuz aus massivem Gold, Gürtelschnallen langobardischer Herkunft aus dem 6. bis 10. Jahrhundert, fer ner Goldsachen byzantinischen Ursprungs. Vom Diebe fehlt jede Spur. feine Pension verzichtet hatte, war die Sorge dort eingekehrt, zumal er kurz darauf starb. Frau Geheimrat Helene Thomas, eine feingebildete, ver wöhnte Dame, faird

Thomas hatte im unteren Stock werke große, schöne Räume, denen eine Veranda vorgelagert war, die in einen gepflegten Garten hinausging und eine wundervolle Aussicht über Fluß und Stadt gewährte. Das Haus war allerdings etwas altväterisch, aber sehr gediegen eingerichtet, und die Frau Geheimrat legte Wert darauf, wenig stens auf diese Weise vergangenen Wohlstand zu betonen. Heute allerdings saß die alte Dame mit verweinten Augen an ihrem zierlichen Schreibtisch im Erker des Herrenzimmers, und Ada

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 18.05.1933
Umfang: 6
vollstän dig sicher sein." „In einem Versteck?" „Im Gegenteil, ich werde ganz öffentlich herumgehen." „Heraus mit der Sprache!" „Ich werde den Reverend Will Thomas in Joseph City heiraten." „Du bist wahnsinnig!" „Durchaus nicht. Im Gegenteil, ich werde jetzt ernten, was vir, dein Bruder und ich, feit Monaten vorbereitet haben. Ich bin nicht umsonst in Neuorleans gewesen, als van Printen deinem Bruder die Ankunft jener dummen Gans telegraphisch meldete. Wir haben sie seitdem nicht aus den Augen gelassen

, daß jeder die Ada Thomas für Theresa Renani hielt. Heute morgens geschah das Letzte. Hier habe ich Adas Kleider, ihren Paß und alles, was sie bei ihrer Abreise aus Deutsch land besaß." „Auch alles gestohlen?" „Durchaus nicht, teuer abgekauft, denn ich habe ihr dafür einen tüchtigen Beutel mit Rauschgift in den Koffer gelegt." „Du bist eine Kanaille!" „Wenn die Polizei sie jetzt klappt, ist sie verloren, und man glaubt, Theresa Renani gefaßt zu haben." Gleichzeitig wird bekanntgegeben, daß auf die Dauer von acht

ausgestoßen worden waren, wieder zur Arbeit zurückkehren konnten. Die deutschen Be hörden betonen jetzt überall, daß sie unsere Landsleute schützen werden und in der Tat erweisen sie ihnen größtes Entgegen- „Und du?" „Ich fahre nach Pittsburg, so, wie ich jetzt bin, als Arbeiter- frau mit dem Bündel. Morgen früh bin ich da, und von dort telegraphiere ich als Ada Thomas an den braven Reverend, der noch immer nach seiner verlorenen Braut jammert." „Du bist verrückt. Wie kannst du länger als zwei Stunden

die Rolle eines jungen Mädchens spielen, von deren Familien verhältnissen du gar nichts weißt?" „Schafskopf! Ada Thomas war ein sehr ordentliches Mäd chen und hat von frühester Kindheit an ein Tagebuch geführt. Sie war dumm genug, mich zusehen zu lassen, wenn sie an jedem Abend ihre Eintragungen machte. Das Tagebuch habe ich natürlich auch und werde es während der Eisenbahnfahrt auswendig lernen. Sei überzeugt, ich werde besser über ihre Jugend und über ihre Erlebnisse Bescheid wissen

verwandelte sich im verschlossenen Waschraum des Bahnhofes in Pittsburg Theresa aus der armen Frau in Ada Thomas, so, wie sie auf ihrer Reise ge kleidet war. Dann kaufte sie sich einen Koffer, der jenem Adas glich, und telegraphierte an Will. Während sie im Schnellzuge nach Plymouth fuhr, von wo aus sie das Auto nehmen wollte, las sie die Morgenzeitungen, in denen der Mord an Alconti und die Verhaftung der Theresa Renani ausführlich geschildert wurden, und niemand hätte ihrem vollkommen beherrschten

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 20.06.1933
Umfang: 6
, der sich durch das Fenster hereinstahl, lag der Brief — der frivole Brief, mit dem Theresa Renani den Gipfel ihrer Gemeinheit erstiegen hatte, den ein Komplice des Alconti mit nach Mont real genommen und von dort an die Adresse des Reverend Thomas geschickt hatte. 27. Nachdem Theresa Renani die Überrumpelung des ahnungs losen Georg Thomas gelungen war, fuhr sie zunächst in rasen dem Tempo die Straße südwärts in der Richtung nach San Bend hinunter. Nun hatte sie alle Angst verloren, und — im Gegenteil — nun gefiel

ein Mastenanstreicher der Bundes- Dieses Gesicht? Natürlich — sie hatte sich die Züge der Ada Thomas genau genug eingeprägt, sie geradezu studiert, um sie möglichst nachzuahmen — jetzt sah sie sofort, daß dieser blonde junge Mann eine große Aehnlichkeit mit Ada besaß, wußte außerdem, daß er jeden Augenblick im Auto aus dieser Straße erwartet wurde. Es war also nicht allzu schwer, sich zu- sammenzureimen, daß es Georg Thomas war, dem sie das Auto entrissen hatte. Zudem hatte sie ihn deutsche Worte rufen hören

und — ein smarter Amerikaner hätte sich jedenfalls so leicht nicht über rumpeln lassen, hätte sicher einen Revolver bei sich gehabt. Mit höchst vergnügtem Gesicht fuhr sie weiter. Sie hatte ein vortreffliches Auto zur Verfügung, und ihre vollkommene Sicherheit in dessen Beherrschung machte es ihr möglich, die Lenkung rein mechanisch auszuführen und dabei nachzudenken. Sie war in schnellem Lauf mehr als zwei Stunden gegangen. Thomas Georg, der sich erst von seinem Schreck würde erholen müssen

, der den abschneidenden Weg, den sie zum Teil gewählt hatte, nicht kannte und auf der Chaussee gehen mußte, ge brauchte zum mindesten ebensoviel. Diese zwei Stunden waren ihr also geschenkt. Aber noch mehr! Dann kamen erst die Be grüßung, die Erzählung, die Benachrichtigung der Polizei, und darüber vergingen wieder ein bis zwei Stunden! Zuerst sahen sie sich wiederholt um. Es war ja immerhin denkbar, daß dem Georg Thomas ein anderes Auto begegnete, daß er um Hilfe bat und dieses andere Auto die Verfolgung aufnahm

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 07.04.1933
Umfang: 6
, Schmied meister in Prägraten; Anton Krö ll, Schuhmachermeister in Prägraten. DieMitarbeiter (Angestellte und Arbeiter). Bronzene Medaille samt Ehrenurkunde: August Vergeiner, Holzein- käuser und Betriebsaufseher der Fa. Alois Vergeiner, Säge werk und Holzexport in Lienz; Jakob Wackerle, Tischler bei der Ersten Tiroler Produktivgenossenschaft in Innsbruck. Ehrenurkunde: Josef Lechner, Zimmermann bei Zimmer meister Thomas Mayerl in Wattens. Anschließend wurde die Neuwahl der Ausschüsse der Kammer

Gewohnheit nannte Herr von Wolf den Sohn seines Freundes noch mit dem Vornamen. „Dieser Herr ist Kriminalbeamter Walter von der hiesigen Polizei." Georg sah den Beamten höchst erstaunt an und konnte sich nicht erklären, was er mit einem Kriminalbeamten zu tun hatte. „Lieber Junge, jetzt nehmen Sie einmal alle Beherrschung zusammen. Da kommt eine höchst merkwürdige Anftage aus Neuorleans. „Ist Ada etwas geschehen?" „Herr Kriminalkommissär, am besten ist es, wenn Sie Herrn Thomas wiederholen

, um sicher zu sein. Diese Uebelstände werden auch von den Fremden stark „Heute früh kam eine Funkspruch-Anfrage vom Schnell gericht des Kriminalgefängnisses in Neuorleans, in das heute vormittags ein Fräulein Ada Thomas, das auf der Jacht des Holländers van Printen verhaftet wurde, eingeliefert wurde. Sie müssen bedenken, daß es in Neuorleans bereits zwölf Uhr mittags ist, wenn wir hier erst sechs Uhr morgens haben." Georg hörte den Nachsatz kaum. „Ada? — Meine Schwester Ada ist im Gefängnis

?" „Wir haben einen dienstlichen Funkspruch erhalten. Die Jacht des Holländers war als Schmugglerschiff verdächtig. Im Besitz des Fräulein Ada Thomas befanden sich große Frachtkisten mit Möbeln, und als diese von der Mannschaft des amerikanischen Kriegsschiffes erbrochen wurden, stellte sich heraus, daß eine große Menge Alkoholflaschen und Rauschgifte darin verstaut waren. Sie trugen die Firmenbezeichnung Hawliczek, und laut Zeugnis war Fräulein Thomas bei dieser Firma tätig. Die amerikanische Polizei ersucht uns um unsere

Ansicht." Georg war wie vor den Kopf geschlagen. „Ich hatte doch gleich einen Verdacht bei diesem seltsamen Angebot der freien Reise." Dann erzählte er alles, was er wußte, auch, wie die Möbel abgeholt wurden, und der Präsident nickte lebhaft. „Ich übernehme jede Bürgschaft, daß Ada Thomas von dem Inhalt ihrer Kisten keine Ahnung hatte. Haben Sie Hawli czek schon vernommen?" „Das ist leider unmöglich; der Mann muß auch einen Funk spruch erhalten haben; denn er hatte heute morgens, gerade eine halbe

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 01.07.1933
Umfang: 6
sich um, und Theresa lachte ihm nach. „Leben Sie wohl, nein leb wohl, lieber Will! Ich wäre eine vorzügliche Psarrersfrau geworden." Sie standen im Büro des Gefängnislazaretts. „Was wird nun aus ihr?" Der Richter zuckte die Achseln. „Theresa Renani ist rechtskräftig zu lebenslänglichem Zucht haus verurteilt. Durh unglücklichen Zufall wurde Miß Thomas statt ihrer verhaftet. Es ist kein neuer Prozeß mehr nötig. So bald cs ihr Gesundsheitszuftand erlaubt, wird sie nach Michigan City überführt und sitzt ihre Strafe

ab. Vittorino Alconti ist bereits wieder in der Skafanstalt." „Und alles das, was wir gelitten?" „War ein Irrtum, denn auch wir Richter find Menschen. Es ist selbstverständlich, daß Miß Thomas den Anspruch auf eine Entschädigung hat. Das Gericht wird darüber entscheiden." „Dann also können wir gehen?" bzw. des Straßenstückes Lahnbach—Schießanger, zur öffent lichen Besichtigung ausgestellt. Man hat sich also für die Variante 3 der unteren Trasse entschieden, wonach die neue Hauptverkehrs st raße unmittelbar

privater Mittel erreichen. Die Innbrücke nächst Bnxlegg — Verbindung Brixlegg— Kramsach und Brixleg g—M ünst e r — darf, wie neuerlich verlautbart wird, nur mit Fahrzeugen bis zu einem Höchstgewichte von 3000 Kilogramm befahren werden. Gegen Eierteigwaren? ■h Mur Marke Salcher! „Ich habe Ihnen noch eine Mitteilung zu machen und Ihnen etwas zu übergeben." Es war der Paß der Ada Thomas, den Will empfing. „Die Jacht des Holländers van Printen ist auf der Höhe von New Foundland in Seenot gekommen

und in den Hafen geschleppt. Es fand sich Schmuggelware an Bord. Van Printen ist verhaftet und es hat sich herausgestellt, daß eine gesuchte Diebin den Paß mißbraucht und sehr geschickt das Bild aus getauscht hatte. Freilich, Miß Thomas wird sich einen neuen Paß ausstellen lassen müssen." Während Will im Hotel wartete, stand Georg vor Mister Mac Clean. Er fand keine Worte, aber der alte Herr machte es ihm leicht. „Meine Tochter hat mir alles gesagt. Alles, auch daß sie selbst es war, die sich in Kenosha offen

als Ihre Braut er klärte." Georg sah ihn an und wußte seine Stimme nicht zu deuten. „Ich lege mein Schicksal in Ihre Hand. Ich kann Ihnen nichts anderes sagen als, daß ich Miß Isabel innig liebe." Mac Clean lächelte. „Sie sind weniger energisch als mein Kind. Mister Thomas, ich will Ihnen offen sagen, daß mir diese schnelle Verlobung nicht recht ist. Sie sind mir lieb geworden, ich halte Sie für einen tüchtigen, strebsamen Mann, aber — Sie sind erst im Anfang Ihres Lebens und ich hätte Sie gern länger

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Tiroler Grenzbote
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Seite 5 von 8
Datum: 05.01.1909
Umfang: 8
„ Frau Pfister Josef n „ Ramsauer Leonhard „ Familie „ Rendl Georg „ Frau Stöckl Joses , Familie „ Dr. Karl Lisch Frau Grießer Alois sen. Ellmerer Georg , Familie „ Fluckinger Andrä jun. , Hauser Sebastian „ Hauser Joses . Hechenblaikner Norbert , Heidacher Sebastian „ » « Frl. Marie Huber s. Frau Mutter Herr Salzburger Joses samt „ „ Holler Georg , Gasteiger Thomas „ „ „ Klingler Michael , , w Marksteiner Michael , „ , Ingenieur Simon Hock „ Zadrazil Johann „ Frau , Heric Anton , Familie , Maier

Rosina „ „ Herr Heidacher Kaspar „ Hechenblaikner Siegsr. „ „ Hochw. Pfarrer Franz Egger „ Kooperator Klingler Herr Hechenblaikner Joachim „ Julius Kinz Kufstein „ Georg Pirmoser Kufstein Frau Marie Müllauer „ Herr Josef Pelzer „ , G. Schmidt samt „ , „ M. Dialer „ , „ , Sebastian Mayer , , „ Anton Kühlechner „ » „ „ Rieder Johann „ » „ „ Eller Johann , „ „ „ Bichler Thomas , Liste der p. E. Abnehmer von Neujahrs-Ent schuldigungskarten für das Jahr 1909 der Gemeinde lvörgl. Herr Sparrer Karl

, Gemeinde-Wachmann „ Riedl Narziß, Schuhmacher Frau Witwe Mayr Marie, Gutsbesitzerin Herr Kropsch Anton, f. k Staatsbahn-Offizial ^ Mölk Johann, Fabriksbesitzer mit Frau „ Huber Johann, Gastwirt mit Frau „ Ladstätter Thomas, Malermeister mit Frau „ Flatscher Josef mit Frau , Schnaiter August, Casetier mit Frau Frau Witwe Spiegl, Private Fräulein Norz Marie, Händlerin und Hausbesitzerin Herr Mitter Martin, Metzgermeister u. Hausbes. mit Frau Fräulein Noichl Grete, Händlerin Herr Hörhager Franz, Kaufmann

mit Frau „ Fester Thomas, Schmiedmeister mit Frau „ Singer Martin, Gastwirt u. Hausbesitzer mit Frau „ Deßl Joses, Tischlermeister mit Frau „ Aufinger Josef, Metzgermeister mit Frau „ Stricker Hans, Lehrer „ Albert Franz, Wagnermeister mit Frau „ Bartimanza Vinzenz, Friseur „ Astner Jakob, Gastwirt „ Fischer Ulrich, Uhrmacher mit Frau „ Gruber Franz, Gemeindevorsteher R.-Wörgl mit Frau „ Mager Franz, Bäckermeister mit Frau „ Schipflinger Joses, Gastwirt mit Frau „ Mahr Ferdinand, Baumeister mit Frau

„ Ri^dhart Thomas, Kaufmann mit Frau „ Funkhäuser Matthias, Gastwirt mit Frau „ Gollakner Franz, Gastwirt mit Frau „ Steinbacher Georg, Privatier „ Professor Stumpf Franz, Reichsratsabg. mit Frau „ Weisbacher Nikolaus, Selchwarenhändler mit Frau „ Krimbacher Joses, Schlossermeister mit Frau „ Egger Josef, Gutsbesitzer mit Frau „ Seist Josef, Gutsbesitzer mit Frau „ Danek Franz, Spenglermeister Frau Wallnik Theresia, Hausbesitzerin Herr Albertini Joses mit Frau „ Kirschner Hans mit Frau „ Deiser Fid

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Seite 9 von 14
Datum: 21.04.1933
Umfang: 14
auf fünf Monate Kerker, bei Pucher bedingt auf d r c: Mona t e Arrest. (Nachdruck verboten.) 19 Avas Braulfayrt Original-Roman von Otfrid von Hanstem. „Haben Sie nicht bemerkt, wohin die Dame gereist ist?" „Danach fragen wir unsere Gäste nicht." Der Mann schien es eilig zu haben; aber Georg hielt ihn zurück. „Entschuldigen Sie noch eine Frage. Wissen Sie nicht, ob Fräulein Thomas ein Telegramm und eine telegraphische Postanweisung vor ihrer Abreise erhielt?" Der Manager lachte. „Das kann ich wirklich

. Für einen Augenblick mußte Georg sich sammeln. Wo war Ada? Ehe er den deutschen Konsul in Anspruch nahm, wollte er alles tun, was in seinen Kräften stand. Er war ja noch in der Post, setzte also eine Depesche auf: „Reverend Thomas, Pfarramt, Joseph City. Ist Ada dort? Sofort Drahtantwort, Georg Thomas, Neuorleana Hotel Grunewald, Baronnestreet." Er wurde etwas ruhiger. Das war das Natürlichste, Ada hatte ja doch genügend Geld zur Weiterreise und war selbst verständlich zu ihrem Verlobten gefahren. Er machte

einen größeren Spaziergang durch die Stadt und kam dann wieder in das Hotel, aber erst nach dem Mittag essen kam die ersehnte Antwort. „Reverend Thomas auf Urlaub, gefragte Dame hierorts unbekannt. Pfarramt Joseph City." Jetzt war es mit Georgs Ruhe vorbei. Was war aus Ada geworden? Wie war es möglich, daß Will auf Urlaub war, während er seine Braut erwartete. Ihm kam wieder ein neuer Gedanke, der ihn beruhigte. Will wollte Ada in Chicago abholen. Wahrscheinlich hatte er das getan; sie hatten sofort

. „Aller Wahrscheinlichkeit nach weilt Ihre arme Schwester nicht mehr unter den Lebenden. „Mein Gott! Was ist geschehen?" „Ich habe meine Nachrichten auch nur aus den Zeitung? berichten. Fräulein Ada Thomas ist am 1. August in Be gleitung eines alten Herrn, eines mir auch flüchtig bekannten Kaufmanns aus Chicago, eines Mister Mac Clean, abgereist.' „Was für ein Mann war das?" „Ich sagte Ihnen schon, daß ich ihn flüchtig kenne. Er g'(f hier als anständiger Mensch, aber in Wirklichkeit traue i 1i niemand

keiner van den wenigen Passagieren der erstc:- Klasse gerettet." ^ „Hier ist der amtliche Bericht über das Unglück. Fränle Thomas befindet sich ebenso wie der genannte Mac Elecu unter den Vermißten." Die furchtbare Nachricht hatte den weich veranlagten Gern zu unvermittelt getroffen, als daß er imstande gewesen wä:- seine Tränen zu unterdrücken. Der Konsul ließ ihm Ze: bis er seine Fassung wiedergewonnen hatte." „Ist meine Schwester gefunden worden?" „Niemand ist gefunden worden

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Tiroler Grenzbote
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Seite 7 von 8
Datum: 01.01.1916
Umfang: 8
Josefine Plass Hermann, k. k Zollinspektor i. R. Lehrl Rudolf mit Familie Tollinger Marie Familie Singer Madreiter Andrä mit Frau Ilorwath Stefan Seb. Pieclrls Kinder Haselsberger Thomas Solderer Franz, Pfarrmessner Köck Georg, Hausbes. mit Frau Stöger Josef, Kaufmann mit Frau Werlberger Mathilde, Hebamme Daxauer Georg mit Frau Fuchs Michael, Briefträger mit Frau Heine Sylvester mit Frau Kronthaler Josef, mit Familie Pirchmoser Sebastian Mayerhofer Josef, Wagnermeister Frau Wtw. Zaisser Wach Alois

mit Familie, Sparchen Weinberger Marie Stohanzl Lina Hatzi Anna Egerbacber Johann Uuggelberger Johann, Gutsb. mit Familie Familie Mauracher, Bärnwirt Maierhofer Georg, Gutsbes. Weissach Seywald Josef mit Frau Unterrainer Georg mit Frau Egger Johann Fabriksverw. mit Familie Familie Koller, Endach Familie Ruedorfer, Endach Hofer Margareth, Endaeh Leitner Balt. mit Familie Scheiber Franz mit Frau Höpperger Sebastian Hauer Thomas, Wirt mit Familie Unterreiner Alois mit Familie Eduard Lippott mit Familie

Familie Stahlschmidt Wtw. Marg. Aschaber Familie Schwaiger, Wagner Frau Wtw. Fink Weirather Kathi Feger Kathi Feger Thomas mit Frau Bostl Adalbert mit Familie Eisenmann Thomas, Gutsbesitzer Astigail Fritz mit Frau Eichinger Georg mit Frau Familie Hechensteiner, Steinmetzmeister Leitner Josef, Hafnermeister Thaler Anton, Hausb. mit Frau Fischnaler Dora Zintinger Marie Amoll Hans kgl. Zollinspektor Neuner Peter mit Familie Feiler Ludwig Adjunkt mit Frau Werndle Siegfried, Magistratsbeamter Tafatscher

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Seite 4 von 6
Datum: 20.04.1933
Umfang: 6
hätte Georg Thomas die schöne Reise aus dem stattlichen Lloyddampfer „Pork" genossen, wenn nicht an dauernd das Schicksal seiner Schwester Ada vor seinen Augen gestanden hätte! Der Dampfer machte schnellere Fahrt als die Privatjacht, aber dafür legte er zunächst in den spanischen Häfen Vigo und La Coruna an und hatte dann längeren Aufenthalt in der berühmten Tabakstadt Habanna auf der Insel Kuba. Während das Schiff auf See war, pflegte Georg leichten Sinnes zu fein. Er machte sich klar

die Rückantwort. Wie schade das war! Nun machte er seine erste große Reise und hatte nicht einmal Lust, sich die interessante Stadt Habanna anzusehen. Er eilte sehr früh wieder an Bord, ungeduldig die Antwort erwartend, die im letzten Augenblick vor der Abfahrt eintraf. Sie lautete: „Fräulein Ada Thomas nie auf dem deutschen Konsulat gewesen." Den Rest der Ueberfahrt verbrachte Georg in immer steigen der Unruhe. Was war geschehen? Wo war Ada? Hatte sie seinen Bries nicht erhalten? War sie etwa wieder gefangen

. Sobald er ungeduldig die For- malitäten der Paßkontrolle hinter sich hatte, eilte er an das Ufer, nahm ein Auto und ließ sich augenblicklich in das Hotel Grunewald fahren. „Mein Name ist Georg Thomas. Wohnt meine Schwester, Miß Ada Thomas, noch bei Ihnen?" Der Manager schüttelte den Kopf. „Ist mir durchaus nicht bekannt, wohnt nicht hier." „Aber sie muß vor ungefähr drei Wochen bei Ihnen ab- gestiegen sein." „Will mal Nachsehen, wenn es Sie interessiert." „Bitte." „Richtig! Miß Ada Thomas, zugereist

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Seite 4 von 6
Datum: 10.06.1933
Umfang: 6
keine, Schneefall. „Ich hatte es ihr an jenem Abend als Freudenbotschaft verkündet." Wieder hatte Frau Mabel die Antwort gegeben. „Nun also! Wahrscheinlich war dieser Alconti schon die ganze Zeit über in der Nähe. Fein ausgedacht war der Plan! Theresa Renani wollte Frau Reverend Thomas werden, um sich in Sicherheit zu bringen. Fast wäre es ihr auch geglückt. Da taucht der Bruder auf und sie sieht ihr Spiel verloren, sieht ein, daß ihre einzige Rettung die Flucht ist. Wahrscheinlich hatte sie Gelegenheit

gefunden, Alconti zu sehen —" „Der geheimnisvolle Motorradfahrer?" „Natürlich! In der Nacht kam Alconti, um sie zu holen, aber aus irgend einem Grunde konnte sie das Haus nicht verlassen." „Sie sah vielleicht das Licht in meinem Zimmer, das von der Diele nur durch eine Glastür getrennt ist." „Gewiß, Mistteß Thomas! Sie kam also nicht fort, konnte nicht antworten, Alconti wurde ungeduldig, pfeift, ruft, der Herr Reverend hörte ihn und kam mit dem Revolver." „Jetzt sehe ich ein, daß Sie recht

haben." „Also blieb Theresa Renani nur noch der nächste Tag." „Wir haben sie nicht allein gelassen." „Sie hatte alles vorbereitet. Wie kam es, daß sie dann doch allein in der Villa war?" „Mein Sohn telephonierte, ich mußte in das Pfarrhaus, und sie kleidete sich gerade um." „Oder tat wenigstens so. Gleich, nachdem Sie gegangen waren, wird sie geflohen sein, nachdem sie den Einbruch, der mir sofort unecht aussah, vorgetäuscht hatte. Sie haben es ihr mit der Handtasche recht bequem gemacht, Mistreß Thomas

. „Reverend Will Thomas bittet Mister Mac Clean, ihn in einer dringenden Angelegenheit zu empfangen." „Mister Mac Clean schläft noch." „Auf meine Verantwortung wecken Sie ihn! Die Sache duldet keinen Aufschub." Nach einer Weile kam der Diener zurück. „Mister Mac Clean läßt bitten." Sie mußten noch einige Zeit im Arbeitszimmer warten, bis der Großkaufmann mit verwundertem Gesicht kam. „Sie müssen mein Pyjama entschuldigen." Erstaunt sah Mac Clean jetzt Georg. „Sie sind auch hier?" Will war befremdet

. „Sie kennen einander?" Mac Clean lächelte. „Wir waren erst vorgestern abends beisammen." Das war nun wieder für Will eine Beruhigung, denn bis- weilen war ihm ein Verdacht gekommen, ob denn dieser junge Mann, dem er so rückhaltslos vertraute, auch wirklich Georg Thomas war. Nach den Vorgängen der letzten Tage wagte er keinem Menschen mehr zu glauben. „Also, lieber Freund, warum holen Sie mich aus dem Bett?" Will erzählte rasch. „Damned! Das ist ja eine ganz tolle Geschichte!" „Nun sind wir der Meinung

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Seite 11 von 16
Datum: 17.06.1933
Umfang: 16
aufmerksam an. „Mister Georg Thomas, Sind Sie bereit, zu beschwören, daß jene Person, die Ihnen das Auto raubte, nicht Ihre Schwester war?" „Das kann ich beschwören." „Und es besteht auch kein Zweifel, daß es dieselbe war, die sich unter dem Namen Ada. Thomas in Ihrem Hause aufhielt, Herr Reverend?" Frau Mabel, die ihre ganze Energie wiedererlangt und die Herren auf das Gericht begleitet hatte, sagte bestimmt: „Georg Thomas hat das karierte Kleid gesehen; außerdem hat er bei ihr meine Handtasche

, daß ich in der Nähe war, als Ada Thomas. Ich bin überzeugt, daß sie es war." „Das Lieben bringt groß Freud", schwäbisches Volkslied, von Viktor Keldorfer bearbeitet, unter der trefflichen Leitung des Chormelsters Pichler formvollendet zum Vortrage brachte. Melodische Weisen des Salonorchesters reihten sich dem Programme an. Die folgenden vier Chöre „Ständchen" von L. Dite, „Wanderschaft" von F. Zöllner, „'s anzige Sträußerl" von Anna Buttler-Stubenberg und „Zapfen streich" von Ferdinand Großmann, von denen

heiter, sonst trüb. Die Luftbewegung ist auch in den Höhen schwach und begünstigt weiterhin örtliche Gewitterbildung. Wetteraussichten für morgen: Wechselnd wolkig, weiterhin Gewitterbildung, in der Nacht und in den Morgen stunden wärmer als bisher. Der Richter überlegte. „Meine Herren, wir haben keinen unwiderlegbaren Beweis dafür, daß die Frau, die gestern verbrannt ist, Ada Thomas ist, wohl aber scheint sicher zu sein, daß jene Person, die sich unter diesem Namen in Ihr Haus einschlich, nicht Ada

Thomas, sondern entweder Theresa Renani oder eine andere Genossin der Verbrecher war. Sie erheben Anklage?" Reverend Will nickte. „Ich erhebe Anklage." Frau Mabel sagte sehr energisch: „Und ich erhebe außerdem Anklage wegen Diebstahls!" Georg schüttelte traurig den Kopf. „Sehr schade, daß gestern bereits in der Zeitung stand, daß meine arme Schwester verbrannte! Das werden die Ver brecher gelesen haben." Der Richter lächelte. „Um so besser, dann werden sie sich sicher fühlen

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Seite 3 von 6
Datum: 15.06.1933
Umfang: 6
am Freitag, den 16. Juni, nach Innsbruck kommen kann, wird der für heute angesagte Kameradschaftsabend auf Freitag abends 8 Uhr im gro ßen Saale des Hotels „Maria Theresia" verlegt. (Nachdruck verboten.) 63 Braulfayrt Original-Roman von Otfrid von Haustein. Das Auto, in dem Will Thomas, sein Vetter Georg und der Detektiv von Chicago nach Kenosha fuhren, mußte in Zion City lange Aufenthalt nehmen, um abzuwarten, bis der furcht bare Orkan sich gelegt hatte. Freilich kümmerten sich die Herren

sie in den Raum, der jetzt dem Professor Lindsway provisorisch als Arbeitszimmer diente. „Sie, Reverend Thomas?" „Gestatten Sie, daß ich vorstelle. Mister Georg Thomas, der Bruder meiner unglücklichen Braut." Der Professor mußte sich sammeln und begriff eigentlich diesen Besuch nicht, „Warum unglücklich?" „Ich muß Ihnen ein paar Worte erzählen —" „Sie können sich denken, daß jede Minute heute kostbar für mich ist." „Ich flehe Sie an, schenken Sie mir nur wenige Minuten. 2ie Person, die in mein Haus gekommen

, auch wenn sie noch so verän dert wäre." Bis jetzt hatte niemand die eine, die wichtigste Frage zu stellen gewagt. Nun stand der Professor einen Augenblick regungslos, dann sagte er mit tonloser Stimme: „Ich kann sie Ihnen nicht zeigen." „Warum nicht?" In aufsteigender Angst umklammerte Will die Hände des Professors. „Sie kennen das Unglück, das uns heute betroffen hat." „Das soll doch nicht heißen —?" „Fassen Sie sich, Reverend! Fassen Sie sich, Mister Thomas. Die Unglückliche gehört zu den wenigen, die bei dem Brande

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