12 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/31_12_1923/MEZ_1923_12_31_105_object_615896.png
Seite 105 von 120
Datum: 31.12.1923
Umfang: 120
des weichen Südens, in der Umgebung von Meran. ' Erlaubnis äes Vertasiers, unsere» verskrten Mitbürgers IVlr. lolm I.. 8tc> äclarci, sus seinen „Poems', Lmgsgo anä Loston, (Zeo. l.. Skuman L- Lo, 191V. Zi Die ewige Braut im Schlosse zu Täufers. (Die Tcmifsrsrischloß-Saffe nach alten Auf- > Zeichnungen zusammengestellt vom heutigen Burgvermalter M Taufers.) Zur Zeit Friedrichs II. war Taufers eines der festesten BevMlosfer Tirols. ^ Mächtige Türme aus festen Quaderstein- s mauern streckten zu Schutz

und Trutz trotzig ihre Zinnen empor. Das Schloß war ein großes Bollwerk, das, seiner Festigkeit sicher, außer den Türmen und Mauern auch die oberen Stockwerke und steinernen Gie beldächer der Ritterwohnungen sehen ließ. Der! Anblick dieser Burg war hierdurch interessant, man schaute zu einem impo santen festen Bevgschwffe und nicht zu einer jener adeligen Dachshöhlen empor, die da mals sich auf allen Felsenhöhen 'erhoben und auch im Tauiferertale nicht fehlten. Die Edelherren von Taufers standen

alle Berteidigungswevke genommen sein sollten. Wie ein gewappneter Herrscher lag das Schloß da über dem reißendlen, tobenden Ahrnbach und über dem Dörfchen zu seinen Füßen. Taufers war die Königin des gan zen Tales und ganz unbedeutend nahmen sich gegen dasselbe die anderen Burgen des Tales aus: selbst die Kehlburg und Sonnen- burg draußen am Anfang des Tales standen hinter ihm weit zurück. Die Sonnenbuvger waren seit alter Zeit Todfeinde derer von Taufers. Ein Falke eines Vorfahren der Edlen von Sonnen- burig

hatte sich nämlich einmal auf das Ge biet der Herren von Täufers verflogen und der Frecher von Taufers hatte den Vogel gefangen, demselben die Krallen abgehauen und ihn seinem Eigentümer wieder zustellen lassen: Grund genug, um ewige Feindschaft zwischen den beiden stolzen Adelsgeschlech tern zu stiften. Zur Zeit, von welcher wir eben sprechen, war kein anderer Herr auf Taubers als eine wunderschöne Jungfrau, die einzige Tochter des Freihervn, oder, wie er sich nannte, des großen Landesherren Hugo IV. von Täu

fers. Dieser war der letzte seines Stammes. Obwohl er noch jung war, hatte er doch die Hoffnung ausgegeben, daß ihm seine schöne Gattin außer der siebzehnjährigen Marga rete einen Erben schenken werde. Diesen willkommenen! Umstand benützte der damalige Sonnenbuvger, den Letzten derer von Taufers mit Hilfe des damaligen herrschsüchtigen Bischofs von Brixen zur Teilnahme an dem Kreuzzuge der Grafen von Tirol mit Friedrich II. zu bewegen. Hugo kannte sehr wohl das große Interesse des Sonnenbuvger

1
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/31_12_1923/MEZ_1923_12_31_109_object_615959.png
Seite 109 von 120
Datum: 31.12.1923
Umfang: 120
erhält. In Gosel!, schast reisen -auch zumeist Schweden, Holländer, nur Engländer und Amerikaner reisen verom« zeit. Die beiden letztgenannten Nationen sind aber bis jetzt nur ganz spärlich vertreten. Die ewige Braut im Schlosse zu Taufers. (Die Taufersrschloß-Sage nach alten Auf zeichnungen zusammengestellt vom heutigen Burgverwalter zu Täufers.) (Schluß.) Zwei Stunden spater holte sie Rüdiger sin und verfolgte mit ihr, nachdem er sie auf sein Schlachtroß genommen, den Weg nach Welsberg

, wo sie Georg von Welsberg, ein Naher Verwandter derer von Taufers, gerne aufnahm. Von hier aus machte Rüdiger unter ver schiedenen Verkleidungen Streifungen bis hinein gegen Taufers. Cr mar reichlich mit Geld und Kostbarkeiten versehen, als er das Schloß dort verließ, und wuirde Über dies aus Bitten Margaretens auch vom Welsberger unterstützt. Rüdiger wendete seine Schätze an, um einige brave Burschen, Hesrstraßeuritter und Landleute aus der Umgebung von Tau-fers, die zum Schlöffe als Untertanen gchörten

, zu einem Zuge gegen das Schloß zu gewinnen. Bald konnte er auf etwa 300 Man zäh len, die gut bewaffnet und vom besten Wil len waren. Die Feinde residierten noch immer auf Taufers und auch die vornehmen Gäste waren unter ihnen, obgleiich das Kriegsvolk, mit Ausnahme der Mannen des Bischofs, entlassen worden war. Aus Nürnberg hatte man fahrende Schau spieler uind Gauller berufen; die Herren und Damen schienen das Ende ihrer Lust barkeiten nicht finden zu können. Die Bauern der Tauferer waren bereits scho

mit einem aus Rom kommenden, bärtigen Pil ger zusammen^, der nach den Namen der ver schiedenen Burgen in der Umgebung fragte auf denen er Aufnahme zu finden hoffte. RMiger nannte ihm Taufers und rühmte ihm dort die überluDge Gesellschaft und Wirtschaft. „Pfui', sagte der ernste Mönch entrüstet, „dahin gehöre ich nicht, aber die Strafe des Himmels für solchen Frevel habsüchtiger Männer wird nicht ausbleiben. Ich kenne den Sonnenburger und auch die übrigen, denn ich bin im Bistum Brixen geboren, mag

aber meinen Namen nicht nennen, be vor ich mich nicht an meinen Feinden ge rächt habe.' „Ihr seid Hugo von Taufers', rief Rüdi ger freudig. — „Nein, mein Freund, aber er war mein Waffengefährte und könnte ich etwas für ihn oder seiine Tochter tun, mein Leben wollte ich daran setzen.' „Ist das Euer Ernst? Ich werde Euch beim Worte nehmen!' „Tut's doch!' Nach einem feierlichen Gelöbnis des Schweigens eröffnete Rüdiger seinen An schlag. Sofort begab sich der Pilger nach Sonnenburg. Am folgenden Tage bestellte

2
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/31_12_1923/MEZ_1923_12_31_99_object_615802.png
Seite 99 von 120
Datum: 31.12.1923
Umfang: 120
Sonntagsbeilage der .Meraner Zeitung' Nr. 114 vom 19. Mai 1923. Im Postauto durch das Ahmkal. Nunmehr hat auch das Ahrntal seine Post- autolinie. Das Ahrntal ist bekanntlich jenes Tal, das bei Sand in Taufers im Anschlüsse an das Tauferertal beginnt und sich bis WM Fuße der Tauern Hinzieht. Es umfaßt die Gemeinden und Ortschaften Luttach, St. Johann, Steinhaus, St. Jakob, St. Peter, Prettau, Käsern und zieht sich 24 Kilometer lang dahin. Landschaftlich ist cs eines der schönsten Täler unserer

herrlichen Alpenwelt. Am letzten Sonntag nachmittags fand die feierliche Eröffnungsfahrt statt. Die Unterneh mung, bestehend aus den Herren Dabrikanien Joses Beikircher in Mühlen, Gastwirt Anton Haidacher in Sand und Johann Leimegger, Gastwirt in Steinhaus und Käsern, hatte hier zu die Honoratioren von Sand in Taufers ein geladen und vollzählig fanden sich dieselben zur festgesetzten Stunde vor dem Gasthofe „Planlen- fteiner, der Abfahrtsstelle, ein. Wolkenlos lpannte sich der blaue Himmel

über das im satten Grün und Maienblütengauber liegende Tal. Ruhig und elegant beginnt das Postauto, das 16 Sitzplätze zählt, seine Talfahrt. Am Burg kofel, wo die stolze Schloßveste Taufers her- niederblickt, vorüber fährt es durch die kleine Ahrbachklamm. Nach wenigen Minuten präsen tiert sich vor uns der gewaltige Gebirgsftock des Schwarzenstein (3300 Meter) mit seinen SchneefÄdern, der silberglänzenden Spitze im Himmelsblau, den Hornspitzen und dem Trip- pachsattel. Grandios ist die Bergherrlichkeit

Bürgermeister Josef Jungmann von Sand in Taufers das neue Unternehmen von ganzen, Herzen, zeigte in einer längeren Ausführung die Bedeutung dieses neuen Unternehmens und wünschte demselben volles Gelingen. Abends fuhr man in heiterer Stimmung, während die Maiensonne unsere Bergwelt märchenhaft vergoldete, wieder nach Sand in Taufers zurück. Am 7. d. M. wurden die regelmäßigen Fahr ten aufgenommen, und schon der erste Tag zeigte, daß man sich dem Auto sehr gerne an vertraut. Bis zum 15. Juni verkehrt

das Postauto mir zwischen Sand in Taufers und Steinhaus, ab 15. Juni wird der Autoverkehr bis Käfern auf genommen. Das Auto fährt täglich um 6.5(1 Uhr früh in Steinhaus ab und landet In Sand um 7.40 Uhr früh; nachmittags um 3,16 Uhr fährt es wieder nach Steinhaus zurück, wo es um 4.05 Uhr anlangt. Die Fahrpreise find fol gende: Bon Sand nach Luttach Lire 2.3V, nach St. Martin Lire 4.10, nach St. Johann Lire 4.55 und nach Steinhaus Lire L.S0; in umge kehrter Richtung: von Steinhaus nach St. Jo- ' ann Lire

3
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/31_12_1923/MEZ_1923_12_31_110_object_615974.png
Seite 110 von 120
Datum: 31.12.1923
Umfang: 120
, daß es möglich ist, Reisegesellschaften, welche ja nie unter Ig Teilnehmern reisen, ver hältnismäßig billigere Preise zu stellen, da eben die Menge auf die Preise ausgleichend einwirkt. sie Abstand, die Burg anzugreifen und be gnügten sich, das Dorf am Fuße des Ber ges großenteils zu zerstören. Ann anderen Morgen erschien der Pilger vor der Burg Täufers. Kaum war er ein getreten!, wunde er von einem! der alten Bauern erkannt: es war wirklich! Hugo von Taufers selbst, der Rüdiger aber unbekannt

gewesen war. Er wich nun nach, daß jener Verrat und Treubruch, dessen man ihn be schuldigte, eine bloße Erfindung seiner Feinde gewesen sei. Schon an der Tiroler- grenze hatte er «den über ihn ausgesproche nen Bannfluch erfahren und «daher diese Verkleidung gewählt. Margarete kam glücklich auf Taufers an und sah ihren verloren geglaubten Vater wieder. Ein Sturm 'des Sonnenburgers auf Tau fers, der alsbald folgte, wurde abgewiesen, und man kümmerte sich auf der Beste wenig 'darum, daß der Bannfluch gegen Hugo

von Taufers erneuert und sogar für unwider ruflich erklärt wurde. Bald machte man Anstalt zur Hochzeit der Erbtochter mit Rüdiger von Laussen »nd entfaltete dabei eine Pracht und Herr lichkeit, wie eine solche zu Täufers vorher noch niemals gesehen wurde, wie aber eine solche auch der Bedeutsamkeit der Verbin dung dieses wunderschönen, tapferen Paa res voll und garH entsprach. „Mermier Diese Gesellschaftsreisen haben einen großen Anklang in allen Ländern gefunden und es gibt 'heute wohl selten

zu strafen wüßte, der den Bann nicht achte und durch eigenmäch tige kirchliche Handlungen des Fluches noch spotte. Margarete sei zur Braut des Himmels bestimmt gewesen und deshalb treffe sie die Vergeltung für ihre Weigerung, in ein Kloster zu gehen, daß sie dennoch in Sünden eine ewige Braut sÄn müsse. Und sie blieb eine ewige Braut. Hugo von Taufers vermählte sich zum zweitenmale und sah eine Reihe von Erben heranwachsen. Die ewige Braut von Tau fers soll aber' nach der Sage noch jetzt von Zeit zu Zeit

5
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/31_12_1923/MEZ_1923_12_31_107_object_615925.png
Seite 107 von 120
Datum: 31.12.1923
Umfang: 120
, Landeck ab 8.20, Schuls (Schweiz) an 16.3S. Reutte — Schattwald — Hindelang (An schluß nach Sonthofen und Jmmenstadt). Reutte ab 16.30, Hindelang an 19.30, ab nach Sonthofen 20.15. Jmst — Fernpaß — Lermoos mU An-, schluß nach Reutte und Garmisch Jmst ab 17.00, Lermoos an 20.45, Reutte cm 21.43. Kufstein — Küssen —^ Reit im Winkel (Anschluß mit der neu erbauten Waldbahn nach Ruhpolding und Traunstein: Kossen «b 16.30, Reit im Winkel an 18.30. k-' ' s.'-' Die ewige Braut im Schlosse zu Taufers

von Taufers sind nicht aus Häcker ling erbaut.' „Sie helfen Euch noch weniger als Häcker- lingmauern,' erwiderte der von Zill, grühte und verließ im felben Augenblicke das Ge mach, um bald 'darauf den Schloßhof mit seinen Begleitern im Galopp zu verlassen. Der junge Rüdiger von Laussen trat, be stürzt in den Saal. „Vergebt,' sprach er, „aber es ist. scheints, hier was vorgefallen, das eine Frage not wendig macht: der Herr Wetter verließ das Schloß mit gesenktem Visier und Ihr habt verweinte Augen und seid

. Dieser schien mit dem Vorsatz gekommen zu sein, stch in Taufers länger aufzuhalten und die Jagdreviere gänzlich abzujagen, denn auf seiner Rechten trug er einen grauen Falken und Jäger und Falkoniere standen in seinen: nächsten Gefolge. Neben ihm ritt der Nellenberger und links der von Sonnenburg in schimmender Rüstung mit rotem Helmbusch, den Führern folgte eine glänzende Schar mutiger Ritter, dann die bischöflichen Wshrmänner und! ein langer Zug von Knappen und Knechten machte den Schluß. Der Bischof

6