. Und nicht mit Unrecht! Der düstere Wald, die seltsamen Formen des Bodens mögen manches schlechte, geldgierige Individuum verleitet haben, hier ein Versteck zu wählen und dem aus der Schweiz oder aus Italien kommenden Wanderer die Geldkatze leichter zu machen. Nun läßt -die Steigung der Straße etwas nach. Sie sührt uns, eine große Kurve beschreibend, durch die äußeren Felder von Taufers in das sogenannte .Tauserer Loch'. Links unten am Bache erblicken wir den Weiler Rifair; dann geht es steil yinauf zum Dorfe
Taufers. Dieses liegt zu beiden Seiten der Straße und ist, da Seiten- oder Quergassen fast ganz fehlen, ziemlich lang. Es ist ein ganz be trächtliches Dorf; besitzt eine hübsche, aber leider zu kleine Pfarrkirche, ein k. k. Post- und Telegraphen amt, eine dreiklassige Volksschule und ein interessantes Archiv. Eine alte Urkunde desselben meldet, daß im Jahre 1130 das Dorf „Tubern' von einer un geheuren Mur ganz verschüttet wurde und daß es deshalb durch 50 Jahre unbewohnt blieb. Man sieht
von den „Zwingherren' ist noch im Munde des Volkes er halten und wer sich näher interessiert, der möge bei „Zingerle' nachlesen. Einen Scheibenschuß unterhalb der Straße er blickt man den Weiler „Buntwell', welcher wie der früher erwähnte „Rifair' zur Gemeinde TauferS gehört. Knapp an den Häusern führt die Grenze vorbei. Auffallend erscheint eS, daß die rechtsseitigen Berglehnen des TaleS, die „Sonnenseite', ganz baum los sind. Kaum daß ein paar knorrige Kiefern ihr kümmerliches Leben fristen
. Anders auf der Vorder seite. Wenn auch der ganze Berg felsig und sehr steil ist, so finden wir da herrlichen Fichtenwald; wo nur überhaupt ein wenig Erde ist,, steht ein Baum. Oberhalb der Straße auf der rechten Seite öffnet sich ein Seitental, das „Avingo-Tal', ein herr liches Hochtal mit üppigen Bergwiesen und malerischen Alphütten. Durch dasselbe führt ein vom Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein bezeichneter Steig über das Scarljöchl nach Schuls-Tarasp, und zwar von TauferS aus in zirka 5 Stunden