Bienenzucht nicht fehl schlagen. Allein es werden auch hier her bey einige Aufnahmen vorfallen. So wie bey der tbe- vernünftigsten Viehzucht zuweilen doch ein Stück erkrankt oder stirbt, so wird auch mancher Stock ausgehn, oder schlecht werden, oder zur Unzeit schwärmen. Was ist nun dabey zu thun? — Da muß man sich das Unglück gefallen lassen, wie bey andern Fällen in der Wirthschaft, wo für man keinen Rath weiß; indessen werden bey Befolgung obiger Vorschriften dergleichen Un glücksfälle äußerst selten
Vorkommen, und im Ganzen nur unbedeutend seyn. Ich will aber doch, der Hauptsache nach, hier den kürzesten und besten Rath geben. Die Ungtücksfalle bey einer Bienenzucht sind: 0 wenn ein Stock zu viel Volk verliert; 2) wenn er mutterlos wird; 0 wenn er zu wenig -Honig hat; 4) wenn er faulbrütig ist; 5) wenn er beraubt wird ; und: 6) wenn er auf den Raub ausgeht, und von andern getödtet oder vergiftet wird. Mehrere Unglücksfälle kenne ich nicht. Beym ersten Uebel muß man einen schwachen Stock
mit einem andern vereinigen. Weil aber hier zu einer umständlichen Anweisung der Raum fehlt, so gebe ich den Rath: Mann trage bel- gutem Wetter gegen Mittag den Stock etliche Schritte von seinem Stande weg, drehe ihn um, und klopfe einen Theil aus, verschließe ihn bis Morgen, jage wieder einen Theil heraus, und so am dritten Tage die übrigen, lasse sie stiegen, wohin sie wollen, und sie werden , bis auf die Zuchtbiene und die Drohnen, überall gut ausge nommen werden. Daß sie aber nach und nach auögeklopft werden sollen
, geschieht darum, da mit die Mutterbiene nicht mit zu viel Bienen an einen andern Stock anfliege, denn in diesem Falle würde ersiere von den lctztern vertheidigt, und sie sämmtlich gemordet werden. Kann man aber die Mutterbiene wegfangen, so sind diese Umstände nicht nöthig, und man kann sie sämmt- lich fliegen lassen. , Beym zweiten Uebel gilt das Nähmliche, man klopft sie auf einmal aus, weil die Bienen keine Mutter haben. Das dritte Uebel wird bey Befolgung obiger Vorschriften äußerst selten Vorkommen