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Lienzer Zeitung
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Seite 21 von 26
Datum: 18.05.1907
Umfang: 26
zu haben. Der Unbekannte hatte ihm doch versichert, das Haus sei unbewohnt — wer konnte es also gewesen sein? 9. Ihr Bild. Am Abend desselben Tages be gab sich Wolfram nach dem Klub, da Sterzing und Turonh ihn eingeladen hatten, mit ihnen dort zu Nacht zu speisen. Während er, in Gedanken vertieft, langsam seinem Ziele zu schritt, redete ihn plötzlich jemand an. „Holla, Freund.' Habe ich Sie endlich gefunden? Tragen ja 'ne wahreLeichenbittermiene zurSchau!' Aufblickend erkannte Wolfram Veras Vetter, Demetrius Wassily

. — Rasch wollte er die Hand darauf lege«, um es den Blicken der anderen zn entziehen, allein schon hatte Sterzing es aufgehoben. „Holla!' rief er lachend. „Seht doch den verliebten Jnngen! Trägt das Bild seines Weibchens ans dem Herzen! Aber nein!' unterbrach er sich, nachdem er einen Blick darauf geworfen, „das ist ja gar nicht Ma dame Vera, sondern eine schöne Un bekannte! Ei, ei, Heinz, was muß man an dir erleben?' fügte er mit scherzhafter Entrüstung hinzu. „Laß mal sehen!' ries Turonh dazwischen

, indem er Sterzing das Bild entriß und es trotz Wolframs Widerspruch betrachtete. „Gütiger Himmel!' stieß er daun mit einer Miene des Abscheus hervor. „Kennst du sie?' fragte Sterzing. „Nein, nein,' entgegnete Turonh mit zweideutigem Lächeln, „habe sie nie gesehen. Finde nur eine große Ähnlichkeit mit jemand; mit einer, die ich kannte. Sie ist es aber nicht, wie ich sehe.' „Wer ist es denn?' forschte Sterzing weiter. „Ein sehr hübsche Frau, das muß man sagen.' „Sei doch nicht so neugierig!' wehrte Wolfram

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