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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 27.06.1929
Umfang: 20
II. Donnerstag, 4 . Ulrich. 25Jshre Tiroler Laurrnbund Am 5. Juni des heurigen'Jahres sind es 25 Jahre gewesen, daß auf einer großen Versammlung zu Sterzing die Gründung des Tiroler Bauern bundes beschlossen worden ist. Man hatte zu dieser Tagung die altehr würdige Stadt Sterzing gewählt, weil sie als der geographische Mittelpunkt von Deutschtirol von allen Seiten gleich bequem erreichbar war. Der Zu zug aus dem Süden des Landes war besonders stark, aber auch aus Nordtirol waren die Bauern in großen Scharen

, daß es wie eine lebhafte Ahnung durch die Dolksmassen geht, sobald etwas wirklich Bedeutsames im Werden ist. Und < twas Bedeutsames war die Gründung des Tiroler Bauernbundes, bedeutsam für das Land und be deutsam für die Tiroler Bauern. Man kann ohne Uebertreibung sagen, daß durch die vor 25 Jahren zu Sterzing gefaßten Be schlüsse die Geschicke des Landes ganz wesentlich beeinflußt worden sind. Die Tiroler Bauern, von jeher die weitaus stärkste Volkes schichte des Landes, haben ähnlich wie die Schweizer Bauern schon

seit Jahrhunderten poli tischen Einfluß sich zu erkämpfen und zu erhalten gewußt. Neben der Prälatenbank und neben dem Adel und den Bürgern gab es im Tiroler Landtage schon seit uralten Zeiten auch eine Bauernvertretung. Seit den Beschlüssen des Sterzinger Tages ist es insoferne anders ge worden, als nun die im Bauernbund organisier ten Bauern ihre politische Vertretung zur Gänze in die eigene Hand genommen haben. Mit den vor 25 Jahren zu Sterzing gefaßten Beschlüssen beginnt die volle politische

Schraffls, des ver Jofef Schraffl, der Begründer der „Tiroler Bauernzeitung" und des „Tiroler Bauernbundes". ewigten Gründers des Tiroler Bauernbundes. Er ist mit der Organisation der Bauern zur rechten Zeit aufgestanden. Und seit dem Tage von Sterzing war es sein fortgesetztes Bestreben, die Vauernorganisation in jeder Hinsicht auszubauen. Zur politischen Organisation im Bauernbunde fügte er hinzu die Organisation der Waren im Kreditverein und die Organisation des Geldes in der Bauernsparkasse

. Die Tiroler Bauern besaßen schon vor dem Tage von Sterzing eine Organisation in ihren Genossenschaften. Aber diese verfolgte bloß wirtschaftliche Ziele und fand über dies bei der Masse der Bauern nicht den ent sprechenden Anklang. Mit klarem Blick erkannte Schraffl, daß die bloß wirtschaftliche Organisa tion nicht genügt, um die großen Interessen des Bauernstandes wahrzunehmen, sondern daß die politische Organisation notwendig hinzutreten muß. Denn in den politischen Vertretungs körpern

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Der Südtiroler
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Seite 7 von 8
Datum: 01.10.1932
Umfang: 8
der langen Reise ermüdet, kam Hofer am 1. August in Sterzing an. Dort fand er mehrere Freunde von der Tiroler Landes-Deputation, sowie Deputierte aus allen Tälern, welche ihn tritt Fragen bestürmtem Am nächsten Tage, am 2. August, erwachte er mit festem Ent schluß, das Land auf jeden Fall auch ohne die Oesterreicher zu verteidigen und erließ sofort ein allgemeines Aufgebot und ein Schreiben an Haspinger, Maier und andere Führer des Auf standes. Schon um 4 Uhr nachmittags kam die Worhut des sächsi schen

Regimentes in Sterzing an und versprengte die wenigen dort aufgestellten Landesverteidiger. Doch die in das Eisack- und Pustertal entsandten Laufzettel hatten ihre Wirkung nicht ver fehlt. Haspinger, der Wirt an der Mahr, Anton von Gasteiger pnd andere ließen auf den Höhen westlich und östlich von Klausen die Sturmglocken läuten. Von allen Seiten stiegen die Stürmer und Schützen herab, voran die Leute von Villanders, Latzfons und Velturns. Am 3. August nachmittags drangen die Villanderer bis gegen Mauls

vor, während die übrigen an der, Peiherbrücke zwischen Ober- und Unterau eine feste Stellung bezogen. Am Abend erschien der Kurat Georg Lantschner mit 3 Kompagnien aus dem Pustertal und Josef Speckbacher. Dieser war besonders darauf bedacht, aus den Höhest Steinbatterien, um dieselben dann auf den Feind heruntepzulassen, sowie auf der Land> strahe Verhaue, herzurichten. Die Division Rouyer hatte am 3. August Rasttag in Sterzing gehalten. Am 4. August früh brach dann Rouyer mit seiner ganzen Division

auf unter Zurücklassung von einer Kompagnie in Sterzing. Die Division bestand aus lauter deutschen Truppen, dem Regiment der sächsischen Herzogtümer unter Oberst Egloff- stein, einem Battaillon Anhalter und einem bayrischen Kaval lerieregiment. Um 7 jUhr betrat das sächsische Regiment bei Mauls den verhängnisvollen Engpaß, der sich von Mauls bis Franzens feste hinzieht. Zwei Verhaue werden genommen, aber mm werden sie von Speckbachers Leuten von der Höhe links und rechts beschossen und in der Gegend Grasstein donnert

zurückziehen, die Sachsen verbringen die Nacht vom 4. auf den 5. im schrecklichsten Ungewitter im Weiler Unterau. Sie hatten durch die Steinlawinen Und Schüsse der Tiroler mehr als ein Drittel ihres Bestandes eingebüßt. Um Mitternacht zog General Rouyer alle Truppen bis auf das sächsische Regiment nach Sterzing zurück. In allen diesen Kämpfen und auch in den folgenden hat Hofer nur zwei Leitsterne, die ihn beseelen bis zu seinem letzten Gange: das unerschütterliche Gottvertrauen und die tieft, opferbereite

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 6
Datum: 15.12.1932
Umfang: 6
zwischen Sterzing und Mauls,, in Bruneck und Sand in Täufers Ausladebahnhöfe mit großen Rampenanlagen und zahl reichen Geleiseanlagen gebaut. Diese Bauten gehen weit über das wirtschaftliche Bedürfnis der betreffenden Orte hinaus, sind aber militärisch von großer Bedeutung. Kceuxb(j(.Ja.ifei HCotiina. — J *S Bahnlinien Ausgebaute Keiegs- bahnhöfe Straßen, Ausgebaute moderne Autostraßen, in den lebten Jahrengebau te Straßen Alp. Regim. ' Truppen• Divis. Grenze f: 1 'QOQ'QQQ 6 Padua 70.D/V. Schließlich wurde

, die den höchsten Anforderungen ent spricht, ausgebaut. Ebenso die Straße von Bozen nach Meran. Gegenwärtig ist der Weiterbau dieser Straße von Meran nach St. Leonhard im Passeiertale im Zuge, die dann über den Jaufen und Sterzing geführt werden soll, so daß die bestehende Autostraße bedeutend verbessert würde. Von St. Leonhard abzweigend wurde über Rabenstein eine Straße zum Timmelsjoch gebaut. Von Sterzing aus wurde eine ganz moderne Autostraße zum Sandjoch und Kreuzjoch gebaut, deren beiden Endpunkte

durch eine Rokadelinie längs der Grenze, die bis zum Bren ner führt, verbunden wurden. Von Sterzing ist weiter eine Straße im Pflitsche,rtal bis an die Grenze gebaut worden, die als Verbindungslinie ins Zillertal anzuschen ist. Ebenso sind im Ahrntale eine Straße bis zur Birn- lücke und im Antholzertale eine soilche bis zum Staller Sattel gebaut worden. Alle diese Straßen übersteigen bei weitem die wirt schaftlichen Erfordernisse der betreffenden Täler, find da- für aber von großer militärischer Bedeutung. Weiters

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Der Südtiroler
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Seite 3 von 12
Datum: 01.09.1934
Umfang: 12
» von Sterzing anschloß. In den Häusern von Lienz postiert, empfing er Rusca mit Feuer. Die Franzosen stürmten das Städtchen und hausten gar arg. Im oberen Pustertale sammelten sich auch die Bauern unter dem Kommandanten Sieger und zogen zur Lienzner Klause. Nach einem vergeblichen Ausfall drängten die Franzosen die Bauern in die Klause zurück, wo diese hartnäckigen Widerstand leisteten. Da Rusca sah, daß ein Durchbruch nicht möglich sek, zog er sich wieder nach Kärnten zurück, vorher aber ließ er nmn

Ortschaftev» M Brand stecken. Eine andere französische Brigade zog durch das Etschtal bis Trimt vor, wurde aber von den bereits durch Hofer aufgebotmen Burggrästern und anderen Schützenkompagnien unter Hauptmann Jakob Torggier zum Abzug gezwungm. Am 31. Juli kam Andreas Hofer aus dem Pustertal zurück und traf bei Mauls den Rest der abziehendm österreichischm Truppen. Diese noch zurückzühalten gelang ihm auch nicht. Der Kampf in der Sachsenklemme. In Sterzing traf Andreas Hofer schon die Stadt voller

noch zog er in Sterzing ein. Die Sturmglockenläuten. Die Laufzettel und Schreiben Hofers zeigten bald ihre Wirkung. Haspinger, Peter Mayr ließen im Eisacktal die Sturmglockm läuten und von allen Dörfern zogen die Stürmer herbei nach Unter- und Oberau. Die Villaniderer unter; Hauptmann Mayrhofer besetzten Mauls, die übrigen nahmen bei der Peisser- brücke Aufstellung. Die Priester G. Lantschner, Gruber und Wassermann wa ren auch unter den Stürmern, um dieselben anzueisevn, aber auch für Zucht und Ordnung

, brannte diese lichterloh. Eine Steinlawine stürzte, furchtbares Verderben anstiftend, mitten unter sie. Rouyer, der den Sachsen folgte, wurde nicht weniger verfolgt, .so daß er unter dem Schutze der Nacht nach Sterzing sich zurückzog, die Sachsen in ihrer furchtbaren Lage allein lassend. Am 5. griffen die Tiroler, durch nerve Aufgebote verstärkt, den fast ganz eingeschlossenen Feind an. Der Kampf dauerte bis in den Nachmittag hinein. Oberst v. Eglosfftein gelang es, mit einem kleinen Truppenteil

sich nach Sterzing zurückzuziehen, hart verfolgt von den Schützen. Die zurückgebliebenen Sachsen kämpften mit unermüdlicher Tap ferkeit weiter und erst die hereinbrechende Dunkelheit machte dem Kampfe Andreas Hofers letzter Gang. (Franz von Defregger). Mit Genehmigung von Franz Hanf- staengl, München ent Ende. Die Sachsen ergaben sich, nachdem sie ove ganze Munition verschossen hatten und die beiden Kampftage ohne Nahrung waren. Die Verluste der Tiroler waren verhältnismäßig gering, die der Feinde schätzte

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Der Südtiroler
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Seite 8 von 8
Datum: 15.11.1933
Umfang: 8
. Unter den Burgen, welche aus Anlaß einer Fehde zwischen dem Er wählten Egno von Brixen und dem Grafen Albert von Tirol entstanden waren und gemäß dem Friedensvertrage von 1241 zerstört werden sollten, befanden sich unter anderen der Sprechenstein bei Sterzing und der Lueg (d.h. Lauerhöhle) im Walde diesseits Matrei d. h. im Wibetwalde, der auf dem Brennerpaß die Großpfarre Matrei gegen die Groß pfarre Wibettal - Wipptal (Sterzing) abgrenzte und unter dem Gesichtswinkel des Brixener Bischofs im Gegensatz

Schlaf. Erbaut ist sie von Herzog Friedrich mit der leeren Tasche und mit einer Rente aus dem Zoll ach Lueg bewidmet durch Friedrichs Sohn Sigmund, der auch durch seinen „Wegmacher" Ulrich Sämer von Sterzing am Brennerwege Verbesserungen vornehmen ließ. Dieses nunmehr einsam dahinträumende Kirchlein hat es schaudernd mitangesehen, wie im August 1809 der napoleonische Mar schall Lesebre auf dem Rückzug von der furchtbaren Schlappe an der „Sachsenllemme" das weitläufige Zollgebäude mitsamt dem Ballhaus

genau so wie vorher auf dem Hinmarsch das Dorf Ried bei Sterzing den Flammen überlieferte. Auf der Höhe des Brennerpasses tauchen wie Geisterreihen aus wallenden Nebsln all die Heereszüge aus, von deren Schritten diese Einsamkeit immer und immer wie der erklang: die römischen Legionen des Drusus, die reisigen Scharen der deutschen Könige und Kaiser, die Kämpfer der Jahre 1703 und 180 9. Dazwischen friedliche Reisende wie Bischof Wolsger von Pas- sau, ein Gönner Walthers von der Vogelweide (1204

), die ersten Franziskaner, welche 1221 nach Deutschland gelangten, Albrecht Dürer, Goethe, der französische Geologe Dolomien und der hier 1789 zum ersten Mal das „Dolomit"-gestein beobach tete, Heinrich Heine, Joseph Viktor Scheffel und Anselm Feuerbach — doch wer zählt die Männer, nennt die Namen, die wandernd hier vorrüberkamen? Andreas Hofer geriet hier auf seiner Fahrt vom Schönberg nach Sterzing zum zweiten Male unter den für ihn und für das Land unheil vollen Einfluß der scharfen Richtung, als deren

das Städtchen Sterzing, Tirols Nürnberg und hebt allfogleich an, uns von seinen reichen Schicksalen einen diesem Reichtum so entsprechenden Bericht zu geben, daß uns wirklich die Wahl weh tuf, was wir davon dem geneigten Leser übermitteln sollen: ein Bild aus graues Vorzeit, wie illyrische Siedler an der Stelle der heutigen Altstadt einen Flecken Vipitenum gründeten, oder erst aus den Tagen, da auch hier die Römer siegreich einzogen und neben dem Flecken Vipitenum auf dem Boden der jetzigen „Heiden schaft

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 29.03.1931
Umfang: 10
Angeklagten schuldig und verurteilte Palffy zu drei Monaten schweren Kerkers bedingt mit dreijähriger Bewährungsfrist, Cyrill Hybner zu fünf Monaten schweren Kerkers unbedingt und Bohuslav Hybner zu vier Monaten bedingt. Die drei Amazonen von Sterzing. Die Geschichte mit dem Heuwagen vom Sterzinger Moos im Jahre 1809 ist gewiß vielen unserer Leser bekannt, unbekannt sind aber bisher die Namen jener drei Hel- ! -innen dieser Begebenheit, die wir zum Verständnis des Geschehnisses kurz schildern

wollen. Am 9. April 1809 kündigte Oesterreich den Bavaro- ! Franzosen den Frieden. Oesterreichisches Militär unter ML. C h a st e l e r rückte vor und die Bauern unter ! Andreas Hofer erhoben sich in allen Gauen Tirols. Aber auch die Bayern waren nicht müßig und über Be fehl des Oberstleutnants Dominik W r e d e n (geb. 1766, gest. 1817) hielt Major Speicher mit zwei Kompagnien - -es zweiten leichten bayerischen Jnfanteriebataillons „von Donnersberg" die Stadt Sterzing und die Straße nach Gossensaß besetzt

. Plötzlich, beim ersten Morgengrauen -es 11. April 1809, krochen aus allen Schluchten des un- j ivegsamen Gebirges die bewaffneten Tiroler Landstürmer : hervor, sich zu einer festen Masse sammelnd. Auch in Sterzing selbst, namentlich in der Balsergasse, beim ! Zwölferturm und bei der Heiligenkreuzkapelle, prasselten bald die Kugeln auf das bayerische Militär, doch hielt sich -er bayerische Hauptmann B o y k so lange, bis Speicher seine Mannschaft beim Sterzinger Moos im Viereck auf- ; gestellt

hatte. Das Sterzinger Moos, zur Gemeinde Elzenbaum i gehörig, ist ein weiter Moosboden, der sich in die Ge- ! meindebezirke von Sterzing, Trens, Stilfes und Elzen- baum ausöehnt. Diese Gegend ist in Tirol auch als der legendenhafte Verbannungsort alter Jungfern berüchtigt, -ie in kalten Moospfützen „geistern", während die Hage stolzen Männer auf die luftigen Höhen des nahen Roß kopfes verrviesen und zum „Wolkenschieben" verurteilt sind. Diesmal nun waren es wieder Frauen, aber nicht sagenhafte

verteidigte sich noch bis halb drei Uhr nachmittags, nahm die ihm vom Sandwirt zweimal durch den Land richter von Sterzing, Dr. Daniel R e g u l a t i, und den (Nachdruck verboten.) 22 Eine verhängnisvolle Wette. Roman von Martin L. Jacobsen. Copyright by Martin Fenchtwanger, Halle 1930. Als ich ihm das sagte, deutete er mir an, daß er trotz der entsetzlichen Schmerzen mit meiner Unterstützung in sein Zimmer zurückkehren könnte, denn auch er war mit der Geheimhaltung des ganzen Vorfalles einverstan

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 05.04.1934
Umfang: 6
wurden Verhandlungen mit den Theaterdirektoren wegen Erneuerung der Ende August ablaufenden Kollektioverträge ausgenommen. Es wird auch die Einbeziehung der Angestellten der Bun de s t h e a t e r in die neue Gewerkschaft an zuständiger Stelle angeregt. $iwnen+®mct+€ptel Internationaler Absahrts- und Slalomlaus am Jausen. Am Ostermontag fand am Jausen ein Absahrts- und Slalom rennen, veranstaltet vom Skiklub Sterzing, statt. Zahlreiche Kon kurrenten der folgenden Skiklubs beteiligten

sich an dem Rennen: Sterzing, Sportklub Meran, C. A. I. Meran, Skiklub Fulpmes, Bozen, Ritten, Innichen, Welsberg, Kronplatz (Bruneck), Sestrieres. Vormittags fand der Slalomlauf in der Nähe des Iaufen- haufes statt. Besonders beachtenswert war H o l z n e r-Ritten, der die beste Zeit des Tages fuhr, jedoch durch einen Strafpunkt im zweiten Lauf auf den dritten Platz fiel. Ergebnisse: 1. Egger Paul, Sterzing, 1 Minute 48 Sekunden; 2. Moder Friedl, Sterzing, 1:49; ß. Holzner Wilhelm, Ritten; 4. Sterzing

er Heinrich, Fulpmes; 5. Gänsbacher Franz, S. C. Meran; 6. A d a n g Her mann, C. A. I. Meran. (25 Teilnehmer.) Nachmittags war der Start zur Abfahrt, deren Strecke über den traditionellen Hohlweg vom Iaufenhaus nach Kalch führte. Es wäre schon wirklich zu wünschen, daß die Sterzinger endlich einmal eine bessere Route für ihr Iaufenrennen finden — die Strecke ist zuviel eine Sache der Ortskenntnis. Ergebnisse: 1. Holzner Wil helm, Ritten, 4 :11; 2. L e i t n e r Karl, Sterzing, 4 :43; 3. M a d e r Friedl

, Sterzing; 4. Hörtnagel Erich, Fulpmes; 5. Steinmair Franz, Welsberg. (31 Teilnehmer.) An der K o m b i n a t i o n s w e r t u n q beteiligten sich 22 Fahrer: 1. Holzner Wilhelm, Rillen, 196.32 Punkte; 2. Moder Friedl, Sterzing, 185.63 Punkte; 3. Egger Paul, Sterzing; 4. Sterzin ger Heinrich, Fulpmes; 5. Steinmair Franz, Welsberg. Abstimmung über den schönsten Boxkampf. Beim Boxkampfabend Rimini—Innsbruck führte der Veranstalter bekanntlich eine Abstim mung über den technisch schönsten Kampf des Abends

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Der Südtiroler
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Seite 5 von 8
Datum: 01.06.1934
Umfang: 8
Sterzing von Ludwig Steinberger Nein, er ist kein trockener, nüchterner Bürokrat gewesen, der alte treffliche Johann Jakob Staffler, von dessen noch heute unentbehrlichem Werke über das Land Tirol einer unserer Wandergilde soeben den vierten Band aus dem „Schnerfer" hervor holt und aufschlägt, während wir von dem mit herrlicher Aussicht gesegneten Höhen weg zwischen Thuins und Vals aus den Blick über Berg unjd Tal hinsthweifen. lassen! Denn finden und fühlen wir da nicht Wort für Wort

, an so manche köstliche Wanderung, die mich durch kühle Hochwaldhallen von dem schön gelegenen lauschigen Bad Möders herauf über das wirklich reizend hinter dem Schloßhügel von Reifenstein gebettet« Elzenbaum und über den Schießstand nach Sterzing führte. Wenn da die BäupP dem Auge einen Durchblick freigaben und ihm so erlaubten, über die rundum gnmutig verteilten Dörfer und Höfe hinzustreifen, da wurde wohl auch der alte unverbesser^ liche „Wurzengraber" wach und ließ sich wie weiland Datier Steub von seltsamen

Sterzings Name selbst an die Zeit, da „vom Unterinntal und Zillertal herü ber aus der breiten Oeffnung des Pfitschertales die Starzinga d.. hs. eine baierischej Siedlerschar unter dem Befehl eines ansonsten unbekannten Starzo hervorkamen und sich neben dem längst romanisierten Vipitenum, der heutigen Sterzinger Alt stadt, im Raume der jetzigen Neustadt häuslich niederließen": geraume Frist hat es gedauert, bis es dem Namen „Sterzing" gelang, von der Neustadt aus auf di« Altstadt überzugreifen

Gilfenklamm an der Mün dung des Tales Ratschings), Sprechenstein und Matrei gebot, oder die ritterlichen Gestalten im weißen Mantel mit schwarzem Kreuz, die durch den berühmten „grünen Saal" des Schlosses Reifenstein schritten, nachdem dieses der liederliche Landesfürst Sigismttnd „der Münzreiche" in einem Anfall von Gewissensangst über seinen Le* benswandel der Deutschordenskommende Sterzing geschenkt hatte. Als begeisterter Verehrer, der Kunst Richard Wagners aber malte es sich der Wanderer gerne

, die heilitzen Georg und Florian Gesamtansicht von Sterzing Altstadt („Vi a Vitto ri o Em anu el le III.") Lauben in Sterzing in das liebe Spitalkirchlein in der Altstadt verirrt. Dagegen prangt auch auf dem neugvtischen Hochaltar der Pfarrkirche noch Sterzings höchster Stolz, Hans Mult- schers Madonna mit dem unendlich feinen, schmerzlichen Lächeln auf den lieb lichen Zügen... Der Schule Michael Pachers, des größeren der zwei Brunpcker Brüder, wurde von berufenster Seite die holzgeschnitzte Madonna

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 11.12.1935
Umfang: 6
ein sehr wertvoller Behelf zum Nachschlaqen bildet. Für die Geschichte der Stadt Innsbruck haben Sie schon da mals eine systematisch und chronologisch geordnetes Verzeichnis des einschlägigen Stoffes in mehreren handgeschriebenen Bänden ange legt. 'Daneben liefen Ihre mannigfachen Veröffentlichungen, von welchen ich hier nur an Ihre Arbeiten zur Geschichte Ihrer Heimatstadt Sterzing, über das Innsbrucker Bürgerbuch, zur Äolischen Kunstgeschichte, über den Maler und Dichter Vigil Ra der, über Jörg K olderer

im Dienste Ihres Heimatlandes Tirol und seiner Hauptstadt Inns bruck sowie Ihrer Vaterstadt Sterzing. Diese Arbeit war Ihnen Selbstzweck, Erfüllung Ihrer selbstgewühlten Lebensaufgabe und mehr als das, Ihres zu tiefst empfundenen Lebensdranges. Die Eigenart Ihrer Persönlichkeit drückt sich in Ihren Werken aus, Ae haben sich in diesen selbst vollendet Aeußere Ehrungen haben Sie abgelehnt, nwge Ihnen dafür die heutige Feier ein Beweis sein, wie andere Männer, die in diesen Dingen immerhin ein Urteil

die einzelnen Arbeiten dieser Festschrift, die im wesentlichen der Geburtsftadt Fischnalers. Sterzing, dem W i p p t a l, das die natur gegebene Verbindung zwischen Nord- und Südtirol bildet, und dem übrigen Tirol gewidmet sind. So soll die neue Fifchnaler Festschrift ein Bild des ganzen Landes Tirol geben, wie wir es alle im Herzen tragen und über allen Wan del der Zeit und den Schwankungen der Politik hinweg fest hatten. Die Festschrift sei ein Angebinde an den Mann, der in seinem ganzen Wirken ein hohes

Fischnalers" im Universitäts-Verlag Wagner, Inns bruck, herausgegeben. Sie enthält außer 16 Originalbeiträgen ein dem Jubilar gewidmetes Geleitwort des Herausgebers der „Schlern-Schriften", Professor von Klebelsberg, und ein Vorwort des Anregers und Redaktors Prof. L. Stein berger. Wir müsse,: uns mit der kurzen Aufzählung der Beiträge begnügen, die in ihrer Gesamtheit hauptsächlich der Heimat- > stadt Sterzing und dem engeren Heimatsgebiet Fisch nalers, dem Wipptal, seiner Geschichte, seiner Namen-, Hof

- und Volkskunde gewidmet sind: E. AuckentHaler (Innsbruck), „Hof- und Ortsnamen des Landgerichtes Sterzing als Grundlage der Familien namen"; A. Dörr er (Innsbruck), „Tirolerisches aus der Bücherei des „Freiherrn Christoph von W o l k e n st e i n auf Rodenegg"; K. F i n st e r w a l d e r (Innsbruck), „Sied- lungs- und Flurnamen um Innsbruck als Geschichts zeugen". Mit Auseinandersetzungen von L. Steinberger und K. Finsterwalder; H. Holz mann (Steinach), „Das Tal von Venn". Mit Anhang: Das Geschlecht

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Der Südtiroler
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Seite 4 von 8
Datum: 15.07.1933
Umfang: 8
der Anzeige des übelbeleumundeten Lehrers Schraffl wurden Bauer und Magd eingekerkert. Das Verbrechen der Dienstmagd bestand durin, daß sie beim Spielen dem Kinde die Mütze vom Kopse zog, und hiese Mütze sodann zu Boden siel. Es sind bis heute schon 10 Tage seit der Verhaftung verstrichen und man hat die beiden Verhafteten noch immer nicht in Freiheit gesetzt. Nochmals die Sterzinger Gemeinde- arzlenswahl. In der letzten Folge haben wir berichtet, wie man in Sterzing einen Italiener als Gemeindearzt

unthrgebracht hat. Der Fall wird aber noch krasser, wenn man weih, daß in Sterzing bisher die Herren Dr. Gschnitzer und Dok tor Schlechtleitner als Gemeindeärzte angestellt waren und daß man, um für den wälschen Arzt eine Möglichkeit des Unterbringens zu schaffen, die beiden Stellen, sowohl die Dr. Gschnitzers als die Dr. Schlechtleitners, neu aus- geschrieben(ü) hat. Dann ging das Kesseltreiben für den wälschen Arzt los und leider hat hier auch ein Deutscher, der Apotheker Kofler, unrühmlichst mitgewitkt

, um dem Wälschen den heißbegehrten Posten zu verschaffen. Natürlich hat man von italienischer Seite mit Versprechungen und auch leisen Drohungen gearbeitet, min die erforderliche Stimmenanzahl aufzubringen, aber bei einiger Gerechtigkeit hätte auch das Stimmenergebnis nicht zugunsten des Italie ners entschieden, denn sowohl Dp. Glchnitzer wie 'der Italiener erhielten gleich v i e l iS t i m m e n. Nachdem Sterzing eine rein deutsche Stadt ist, in welcher auch heute nur einige wälsche Beamte und Militärs sitzen

hat man sich auch gern g'habt, aber von der „Liebe" hat keine Seel' g'redet, sondern nur vom Zusammenhalten und Haushalten. Wenn Du mir aber mit so einem schönen Sprüchl kömmst, muß ich Dir noch was anderes erzählst: Vor zwanzig Jahr, als die Trrentiner noch zu Oesterreich zählt haben, sind manche von ihnen bei nah krumm geworden vor lauter Katzenbuckeln gegenüber den Neue Dienslor-nung für Slratzenkehrer. Unlängst besuchte ein Bekannter von uns das trauliche Städtchen Sterzing. Es fiel ihm aus, daß selbst an Sonn

tagen in den Straßen der Stadt gearbeitet wurde, was in den Wintermonaten, wo die Straßen größere Reinigungs arbeiten erfordern würden, niemals der Fall war. Dies äußerte er auch in Sterzing selbst und erhielt dort die Auf klärung, daß eine neue Dienstordnung für die Straßenkehrer kürzlich erlassen worden sei, die auch für unsere Leser nicht ganz uninteressant ist. Die Dienstordnung besagt: Nachdem die Sommersaison und somit der Fremdenzu strom beginnt, wird eine größere Reinlichkeit der Straßen

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 14.11.1935
Umfang: 8
in der Verwaltung sowie in alle« Annonrenbüros des In- und Auslandes. Die entgeltl. An kündigungen im redatt. Teile find mit Tiummem verfeh« Innsbrucker Zeitung Donnerstag 14 November 1935 Nummer 262 Gegen die Freibeuter der Wirtschaft Adliches Motorradunglülk bei Sterzing Innsbruck, 13. November. An der vergangenen Nacht gegen 1 Uhr früh langte in Innsbruck die telephonische Meldung ein, daß der bekannte Innsbrucker Motorradfahrer Anton Unter marzoner in den Spätabendstunden am Dienstag in der Nähe

von Sterzing mit seinem Motorrad in Men Bahnschranken hineingefahren sei. Untermar zoner wurde in verletztem Zustande ins Krankenhaus nach Sterzing gebracht. Sein Mitfahrer blieb tot am Platze liegen. Da man bei ihm keine Papiere fand und Untermarzoner nicht vernehmungsfähig war, konnte man bisher die Identität des Toten nicht feststellen. Soweit bisher in Innsbruck in Erfahrung gebracht werden konnte, ist Untermarzoner am 12. ds. gegen Vsl Uhr mittags in Begleitung des Mechanikers und Rennfahrers Franz

Mayr, wohnhaft in Innsbruck, Müllerstraße 21, Besitzer des „Sport-Cafös" in der An- dreas-Hofer-Straße, mit dem Motorrad nach Bozen ge fahren. Die beiden sollten um 9 Uhr abends nach Innsbruck zurückbekommen. Bisher ist Mayr jedoch nicht eingetroffen. Man nimmt an, daß der Tote mög licherweise der Mechaniker und Rennfahrer Franz Mayr ist. Frau Mayr hat sich im Lause des Vormit tags nach Sterzing begeben. Gries am Brenner. 13. November. Heute nachts ereignete sich auf der Reichsstraße süd lich

von Sterzing ein schwerer Motorradunsall, wobei der Lenker des Motorrades, Anton Untermarzo ner, Mechaniker aus Innsbruck, schwer verletzt und der Kaffeehausbesitzer Franz Mayr aus Innsbruck getötet wurde. Die Ursache des Unfalles konnte bisher noch nicht festgestellt werden. Innsbruck, 13. November. Wir erfahren über das Unglück folgende weitere Einzelheiten: Untermarzoner und Mayr gelten beide als hervorragende Motorradfahrer. Sie hatten, auf der Fahrt von Bozen nach Innsbruck, eine Mertelstunde

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
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Seite 3 von 8
Datum: 15.08.1936
Umfang: 8
Lehrer Purt scher nicht. Auch dieser Fall zeigt wieder, wie rechtlos der Deutsche in Südtirol ist und welche Opfer jene auf sich, nehmen müssen, die der deutschen Jugend deutsche Kultur vermitteln wollen. Lisacktal Südtiroler stirbt in der Verbannung. Schon seit län gerer Zeit hatte man von dem in Sterzing 1888 geborenen Hotelangestellten Mar Obexer nichts mehr gehört. Man wußte in Sterzing, daß er infolge einer ungeschickten Aeuße- rung über den abessinischen Krieg, Zwangsverschickt worden war. Run

fand sich in den Zeitungen eine kurze Notiz, daß Max Obexer in Unteritalien gestorben sei. Er war nach siebenmonatlichem Aufenthalte in der Verbannung, wie es hieß, einem Herzschlag erlegen. Wieder ein Opfer der Maschine der Verbannungen, die Südtiroler aus nichtigen Gründen in ein fremdes Land preßt, wo sie einsam zu grunde gehen müssen. Der neue Flugplatz in Sterzing. In den letzten Tagen wurde der neue Sterzinger Flugplatz ausgesteckt und end gültig vermessen. Er umfaßt eine Grundfläche

von 43.64 ha. und eine Reihe wertvoller Wiesen werden von der Ent eignung betroffen. Obwohl sich der Flugplatz in das Ge biet des Sterzinger Mooses, einer sumpfigen Flüche süd lich von Sterzing hinein erstreckt, ist die Anlage so günstig gewühlt worden., daß nur solche Miefen zwangsenteignet wurden, bei denen das Grundwasser sich in einer Tiefe von 1.50 Metern findet. Als Preis für den Quadratmeter sind 50 Centesimi festgesetzt. Die schwer getroffenen Bauern haben ein Bittgesuch an den Abgeordneten

ße fertiggestellt sein, und ein rund 30jähriger Wunsch der Kaftelruther Bevölkerung damit in Erfüllung gehen. Fremdenverkehr in Sterzing. Im Monate Juli war der Fremdenzuzug in Sterzing zufriedenstellend. Die amtlichen Ausweise zählen 2653 Fremde, davon 1171 Deutsche und 1106 Italiener, wobei aber auch die Südtiroler Deutschen welche in Sterzing übernachteten, als Italiener (italieni sche Staatsbürger) gezählt sind. Zur Zahl der Reichsdeut schen kommen noch 136 Oestermicher, so daß die wirkliche Zahl

der deutschen Fremden in Sterzing rund 1500 be tragen wird. Italiener als Dieb. Giuseppe Grandjaquet, ein 30jähriger Italiener aus Rom, war'wegen verschiedener Streiche und Aneignung fremden Eigentums von seinem Vater nach. Brixen in eine Nervenheilanstalt geschickt worden. Einige Zeit hielt er es dort aus, zog aber dann, da es ihm tru der Anstalt zu langweilig war, aus und quartierte sich in einem Brixner Gasthofe ein. Grandjaquet erhält von seinem Vater einen Monatswechsel von 2000 Lire

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Der Südtiroler
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Seite 6 von 8
Datum: 01.11.1929
Umfang: 8
der General De Pinedo auf der Festung — wahrlich eine eigentümliche Methode der nationalen Regierungen gegen über alten Soldaten des Vaterlandes! Das deutsche Südtirvl. (Schluß.) Denn wie deutsch diese Art von Siedlung und Bau ist, das beweist ein Blick in die heute noch unübertreffliche italienische Ausgabe der Reise Montaignes, die Professor Alessandro d'Ancona besorgt hat. „Sterzing"; sagt §er in seinen Anmerkungen, „würde heute nicht mehr Pas schmückende Beiwort „schön" oder „gefällig" verdienen

. . . Auch Brixen könnte man heute nicht mehr als schön loben. Es ist unbegreiflich, daß der Verfasser, der so häßliche Nester (cittaduzze) wie Sterzing und Brixen, schön gefun den hatte, nicht denselben Eindruck von Trient bekam, das Ende des 16. Jahrhunderts bereits einige geräumige Straßen hatte, Plätze, Paläste, schön gebaute und nach dem Brauche der benachbarten Städte Veneziens gezierte Häuser hatte". Das " Urteil d'Anconas ist das unbewußte Be kenntnis, : daß und warum der Italiener das deutsche Südtirol

niemals verstehen kann. Es bleibt ihn: ewig fremd und unheimlich, er kann es höchstens zerstören. Das köstliche Sterzing darf als Symbol dessen gelten, was der Durchschnittsreisende von der Tiroler Stadt g-u Ge sicht bekommt: für den im D-Zug Vorbeifahrenden ein Haufe von Dächern, die sich grau und flach über- und hintereinander legen wie eine Austernbank; für den Eintre- tenden und Verweilenden eine oerwunscheye Märchen stadt, in der man nur offenen Auges und Sinnes zu schlendern braucht, um Fund

auf Fund zu tun. Gar eine Mondnacht in Sterzing: Meistersinger zwei ter Akt, ein Traum, eine Vision. Das will kein Italiener je erfassen, das kann er nie verstehen, am wenigsten der Italiener von heute, dessen ästhetische Manifestierung das römische Nationaldenkmal ist. Denn das alles — Mon taigne fühlt es und spricht es aus —: das alles ist deutsch. Keine Spur von welsch. Sterzing ist genau so deutsch wie Rothenburg ob der Tauber, Brixen so deutsch wie Würzburg oper Bamberg, die Laubengasse von Bozen

der Sprachgrenze eine korrigierende Anmerkung zu machten. Weil diese Sprachgrenze sich seit Montaignes Zeiten niemals nennenswert verschoben hat. „Hier bin ich nun in Roveredo, wo die Sprache sich abschneidet," schreibt 200 Jahre nach ihm Goethe; „oben herein schwankt es noch immer vom Deutschen zum Italienischen." Und selbst wenn die Zungen schwiegen, so würden die Steine reden. Jeder Stein in Bozen, Sterzing und Meran schreit, daß es ein Wahnsinn ist, den deutschen Charakter Südtirols bis zur Salurner Klause

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Der Südtiroler
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Seite 3 von 16
Datum: 01.05.1937
Umfang: 16
. Sie weigerte sich mit dem Hinmerse, daß es die Eltern nicht haben wollten. Da der Vater öffent licher Angestellter ist, drohte der Lehrer, ihn um seine Stel lung zu bringen, falls das Mädchen sich nicht einschreiben ließe. Schweinehaltung in Sterzing verboten. Der Podesta A. de Cadilhac von Sterzing hat am 24. März eine Verord nung hinausgegeben, nach welcher Schweine im Stadt gebiete nicht mehr gehalten werden dürfen. Stichtag ist der li5. Mai, von welchem Tage an sich im Stadtgebiete kein Schwein mehr

finden darf. In Sterzing werden rund 200 Schweine gehalten, deren Wert ist rund 80.000 Lire. Eine Wartung der Schweine außerhalb des Stadtgebietes ist last undurchführbar, weil die Entfernung zu groß ist und gerade das Schwein eine aufmerksame Wartung braucht. Eigenmächtigkeiten eines ital. Tierarztes. Vor einiger Zeit verordnete der italienische Tierarzt von Sterzing eigen mächtig, daß an die Metzger nur lebendes Kleinvieh, jedoch keine geschlachteten Kitze, Schafe oder Lämmer abgeführt

Werden dürfen. Die Bauern,, die mit den toten Kitzen zur ^tadt kamen, hatten einen empfindlichen Schaden. Der Tierarzt behauptete, daß er mit seinem Erlasse nur einer umtlichen, zu gewärtigenden Verordnung vorgegriffen habe. Sperrstunde in Sterzing. Im allgemeinen wird auf die Anhaltung der Sperrstunde genau gesehen, insbesondere, ^enn es sich um deutsche Gastwirte handelt, die im Falle emer Uebertretung sofort angezeigt und der Abstrafung zu geführt werden. Der Amtsbürgermeister Cadilhac von Ster- Zlng

germeister Mumelter war wegen seines aufrechten deut schen Charakters gerne gesehen, selbst die Italiener Haben ihm die Anerkennung nicht versagen können und ihm den Orden der Corona d' Jtalia verliehen. Pcrßentzug wegen Teilnahme an einer Taschingsveran- staltung. Der Podesta von Sterzing, Signor Cadilhac, berief am 2. April alle jene, welche am Alpenvereinstrachtenball in Innsbruck anwesend waren, zu sich und hielt ihnen vorerst eine lange Strafpredigt. Den Teilnehmern war damals nach der Verunstaltung

sie dafür die Versicherung, daß ihr der Paß in 14 Tagen wieder zu gestellt würde. Hitlergruß wird beanständet. Am 5. April mußte ein jun ger Sterzinger sich einem zweistündigen Verhöre unter ziehen lassen, weil er in einem Gasthause in Sterzing den Hitlergruß eines Reichsdeutschen gleicher Art erwidert hatte. Verbot deutschen Privatunterrichtes. In Bruneck erteilt die pensionierte Lehrerin Frl. Alber, seit Jahren deutschen Privatunterricht; dies geschieht mit Genehmigung der Be hörden. Am 14. April

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Der Südtiroler
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Seite 10 von 20
Datum: 01.06.1937
Umfang: 20
ein Kronland in Böhmen oder eine Stadt im Deut schen Reiche ist u. dgl. Es ist begreiflich, daß die deutschen Eltern mit einem solchen Unterricht alles eher als zufrieden sind, umsomehr sie kaum eine Möglichkeit haben, ihre Kin der zuhause unterrichten zu lassen. Der geheime Deutsch- Unterricht wird immer noch verfolgt. Südtirolerkinder dürfen in Trient deutsch lernen. Die Mutter eines 13-jähr. Knaben aus Sterzing schickte diesen zu ihrem Bruoer, einem abgebauten Lehrer, nach Trient, nicht etwa

, um dort italienisch zu lernen, sondern deutsch! In Trient ist es wie auch im übrigen Italien erlaubt, einem Kinde die deutsche Sprache zu lehren. Nur in der deutschen Provinz Bozen wird man dafür bestraft! So weit hat man es gebracht, daß deutsche Südtirolerkinder in welsches Ge biet gehen müssen, um ungehindert ihre Muttersprache lernen zu können. Jagd aui Tiroler Trachten. In jüngster Zeit hört man wieder mehr von der Verfolgung der heimischen Tracht. In Sterzing wurde ein deutsches Mädchen

von einem Earabinieri aufgefordert, ihre Dirndltracht abzulegen und auch der Bürgermeister von Sterzing Cadilhac hielt einen Burschen auf der Straße an und untersagte ihm das Tragen der Lederhose. Die ERA-Höfe. Am Pafunzerhofe in Völs sind nun die neuen Pächter eingezogen. Ein Signor Secce aus Padua mit Frau, fünf Kindern und einer Menge Kleinvieh. Die ENA hat den Hof neu hergerichtet, die Stuben täfeln lassen, Zäune ausgebessert, die Jauchegrube repariert usf. Beim Baumannhof in Prösels find auch bereits

einige Italiener eingezogen. Beim Kniebergerhof im Pröslerried können die früheren Besitzer als Pächter bleiben, da die ERA nicht imstande war, einen italienischen Pächter für diesen Hof aufzutreiben. Der Deutsche erhält allerdings kein Vieh oder Kunstdünger unentgeltlich, wie manche italienische Pächter und muß den Pachtschilling sofort entrichten, nicht erst im zweiten Jahre, wie es sonst der Fall ist. Enteignungen in Sterzing. Herr de Cadilhac, Podesta von Sterzing, beginnt, um Volkswohnhäuser zu bauen

werden. Italienische Predigt. In Sterzing wurde am 10. Mai in der Margarethenkirche die erste italienische Predigt ge halten. Darauf verließen einige Leute die Kirche spontan. Schülergrutz. Der Podesta von Sterzing, Signor de Cadil hac, berief kürzlich die deutschen Schüler des Sterzinger Gymnasiums zu sich, um ihnen zu sagen, daß sie ihn stets zu grüßen hätten, u. zwar mit dem römischen Gruß. Im Falle der Grußverweigerung drohte er mit Schulausschluß. Faschisten dürfen mit Deutschen nicht verkehren. Kürzlich

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 09.02.1938
Umfang: 6
der Teilnehmer ab; es haben die nennenden Vereine für die Versicherung selbst auszukommen. Für Unterkunft in der Skihütte ist vorgesorgt. Südtiroler Siege bei den italienischen Bob- und Rodel- Meisterschaften in Sterzing. In Sterzing wurden am Sonntag die italienischen Bob- und Rodelmeisterschasten auf Naturbahnen aüsqetragen. Die Bobmeister schaft gewann Bob „Sterzing" mit dem Lenker Josef Hofer, dem Bremser Joses Gärtner und den Fahrern Karl Rimanni, Jakob Tock und Franz Zingerle nnt 9 :12.4 knapp

vor dem Altmeister Bob „Greif"-Sterzing mit dem Lenker Hubert K l e e w e i n, Bremser Max 5) o s e r und den Fahret Franz Rainer, Max Baur und Arthur Egger mit 9 :14.4. Dritter wurde der Bob „Hausental" (Lenker Hans Ma i r, Bremser Edi S e e b a ch e r), Vierter ein Mailänder Bob. Die Da men-Rodelm ei sterschast Italiens gewann Frau Anna Gärtner, Sterzing, vor Anna Hofer, Sterzing. Meister der Herren-Einsitzer wurde Franz Zingerle, Sterzing, vor Louis Hofer, Sterzing. Das Doppelsitzer-Rennen gewannen Hans

Th a l e r mit Rose Schwazer, Ratschins, vor Joses Gartner-Karl Rimanm, Sterzing. Die schweizerische Mannschaft für Lahü. Die Technische Kommission des Schweizerische,: Skiverbandes (S. S. V.) hat beschlossen, folgende Mannschaft an die FIS-Rennen nach Ladt, (Finnland) zu entsenden: Adolf Freiburghaus (La Chaux- de-Fonds) für 18 Kilometer und 50 Kilometer, Ernst'Anderegg (Heris au) für 18 Kilometer und für die 4X10-Kilometer-Staffel, Viktor Borghi (Les Diablerets) für 50 Kilometer und für die Staffel, August

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 01.05.1934
Umfang: 8
für militärische Zwecke eignen. Auf jeden Sattel, auf jede Anhöhe des Grenzgebietes schlängeln sie sich, gegen Norden gedeckt bis hart an die Grenze. Zwei besonders ins Auge fallende Straßen beginnen in Sterzing. Die eige führt auf das Sandjoch, die andere in das Gebiet der Steinalpe. Die breitesten Straßen sind fast Landstraßen gleichzu halten und es ist jederzeit möglich, auch mit schwerkakibrigen Ge schützen aufzufahren. Von diesen Straßen führen immer wieder sich verzweigende Karrenwege gegen die Grenze

gelegen, sind als Flugabwehrstationen gedacht, bezw. bereits ausgebaut. Auf diese beiden Alpen führen Seilbah nen, welche vorläufig als Materialbahnen in Tätigkeit sind. Wir haben bereits über die Sicherungsanlagen in der Paß lurche selbst berichtet. Auch vor Gossensaß und Sterzing befinden sich Bauten, die demselben Zweck dienen. Sterzing selbst ist im Sommer und Herbst der Ausgangspunkt der manövrierenden Truppen. , Man kann zu solchen Zeiten gar vieles beobachten. Der italie nische Soldat ist immer

noch derselbe: etwas schmutzig und ohne Disziplin. Schlafende Posten sind keine Seltenheit. Ich selbst, schreibt ein Freund unseres Blattes, hatte einmal Gelegenheit, ^nen solchen zu sehen. In der Nähe von Sterzing ist ein kleines Wäldchen, das den Soldaten alljährlich als Lagerplatz dient. Ich 8lug in das Lager, da ich zufällig in der Nähe dieses Wäldchens war. Das Lager war wohl von Posten umstellt, dennoch gelang mir hineinzukommen, da einer dieser militärischen Posten schlief. Gemütlich inspizierte ich als ehemaliger

dell'Trentino e delk'Alto Adige erösfnete sieben Zweiganstalten in Südtirol, nämlich in Bozen, Brixen, Bruneck, Neumarkt;, Gröden, Schlanders und Sterzing, sowie 32 im Trentino. Alle wickelten ihre Bank geschäfte ab, taten aber nichts für den Ankauf deutschen Bodens und deutschen Hausbesitzes für nationale Zwecke. Ja, diese sogenannte Banca delllAlto Adige hat auch nicht einen einzigen Hektar Grund in Südtirol erworben. Endlich begann sich gegen Ende des Jahres 1930 das Jstituto di Credito Fondiario delle

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 13.07.1934
Umfang: 16
- P Donig, Lienz, Schweizergasse 37. MonMnoee Gotttried Stemberger 5« Jahre Vriefter! 28 Jahre Dekan und Skadtpfarrer von Lienz! Bon Josef K u g l e r. Pfarrer in Leisach. auf einige Zeit die Gesundheit ins Schwanken geriet. 2m Jahre 1892 erhielt er als ersten selbständigen Posten die Lokalie (od. Kapla nei) TelfeS bei Sterzing (Ober- u. blntertel- fes, zwei Dörfer mit zwei Pfarrkirchen). Nicht lange lieh man ihm das kleine Wirkungsfeld, sondern vertraute ihm schon nach 2 Jahren öle große Pfarre

bei Sterzing. Dort traf er einen schwer kranken Prinzipal, der ihn nicht mehr erkannte und ank^übernächsten Ta ge starb. Daraufhin wurde er zum Provisor dieser schwierigen Kuratie ernannt,- die Ein wendungen des Neulings wurden mit der Bemerkung zurückgewiesen: Auf die Jahre kommt es nicht an! Es gereichte ihm wohl zur Empfehlung der Name seiner Familie, insbe sondere seines geistlichen Bruders Eduard, der (um acht Jahre älter) bereits Spiritual im fb. Priesterseminar in B.ixen war und schon

, nach Sterzing, wo damals der Kooperator auch noch an Sonn- und Festta gen die 1.1/2 Stunden entfernte Expositur Jaufental zu betreuen hatte. Ferner verlangte der katholische Geseilenverein von Sterzing Zeit und Schulung. Die Arbeitslast drückte auf seine Schultern um so schwerer, weil der damalige Gtadtpfarrer Mohr (von 1867 bis 1878 Dölsacher Pfarrer) in den achtzigerJah- ren stand und endlich am 7. März 1894 starb. So war ihm sogar wieder die unangenehme Provision der Pfarrei bescher Trotzdem machte

er von Sterzing aus die pfarrkonlurs- prüfung. Man staunte in Brixen, woher er dazu die Zeit genommen habe,- sie war der Nacht abgerungen worden,worunter freilich Radio-Apparate 1 alle Marken nur bei Ing. Paul Rohracher, Lienz, Aileestrasse, an Krankenbetten gesellte sich eine reichver zweigte Tätigkeit in den alten Vereinen der Gesellen und Arbeiter und in den Neugrün- öungen der beiden Kongregationen für Frauen und Jungfrauen, deren Präses er bis heute ist, der Jungfrauenbünönisse für Thum und patriasörof

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Der Südtiroler
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Seite 4 von 8
Datum: 15.09.1930
Umfang: 8
eines Dolmetschers über Personalien, Zweck, und Ziel meiner Reise bestagt. Beim Durchsuchen meines Rucksackes beschlagnahmte man mit: 1 Photographenapparat 6X9, 1 Alpenführer (Baedecker), meine belichteten und unbelichteten Filme, meine Notizen über Er lebtes und Plan der Wanderung, mein Messer. Nachdem ich unter Bewachung iml Gasthaus zu Abend- gegessen hatte, mußte ich in der Kaserne im Mannschaftsraum schlafen, da ich am nächsten Tage nach Sterzing gebracht werden sollte. Am Morgen des 4. Juni telephonierte

der Märschall nach Sterzing. Ich bekam Verpflegung urck> wurde gegen 15 Uhr von zwei Leuten nach Sterzing geleitet, wo wir atwa 18 Uhr eintrafen. Auf der dortigen Polizeistelle sollte ich in einer dunklen Zelle untergebracht werden. Ich weigerte mich zu nächst, hineinzugehen, ehe ich nicht einen deutschsprechenden Beamten befragt und etwas zu essen bekommen hätte. Alles Bitten half nichts. Ich verblieb etwa eine Stunde in dem Raum und wurde dann gegen 19 Uhr mit dem Zuge unter Begleitung von zwei Polizisten

abgelehnt. 5. Juni. Auf dringenden Wunsch wurde mir mittags ein Schinkenbrot und ein Teller Suppe gebracht. Hätte ich kein Geld besessen, hätte ich, wie z. B. die anderen dort festgehaltenen Leute, nichts zu essen bekommen. Am Nachmittag wurde ich wieder nach Personalien gefragt und erhielt den Bescheid, daß ich wegen Tra gens eines verbotenen Messers dem Gerichte in Sterzing zugeführt werden müßte. Die Ueberschreitung der Grenze cm unerlaubter Stelle wäre nicht der Hauptgrund meiner Ver haftung

, da der Pfitscherjochweg am 15. Juni dem Verkehr freigegeben werden sollte. Der Abtransport nach Sterzing erfolgte am Morgen des 6. Juni, nachdem in der Nacht vom 5. zum 6. in dem Kerker neun Personen untergebracht waren, von denen drei schon 3 Tage warteten. Mit zwei anderen Leuten wurde ich zusammengekettet, jeder einzeln mit verschlossenen Handschellen versehen. In einem gewöhnlichen Abteil 3. Klasse fuhren wir nach Sterzing, wo zwei Polizeibeamte uns in das Gerichtsgefängnis geleiteten, wo die Fesseln entfernt

Zeit vom 3. bis 10. Juni wurde angerechnet, so daß ich am 11. Juni frei gewesen wäre. Am 11. Juni teilte mir der Advokat mit, daß ich/ obwohl er telephonisch! mit Station Brenner und! der Quästur in Bozen gesprochen hätte, der Sicherheitsbehörde übergeben werden müßte. In Sterzing sei nur Gerichtsgefängnis und ich müßte nach Brixen gebracht werden, bis einige Formalitäten erledigt wären. Bis auf das Messer und meine Filme erhielt ich alle abgegebenen Gegenstände wieder. Am Abend des 13. Juni wurde

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Der Südtiroler
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Seite 9 von 89
Datum: 01.08.1937
Umfang: 89
, auch keine „freiwilligen" vorzunehmen. kisacktal Manöver im Nidnauntale. In jedem Sommer werden M Nidnauntale bei Sterzing Manöver abgehalten. Hiebei werden die Felder erfahrungsgemäß nicht geschont und der Schaden nur in geringfügigem Ausmaße vergütet. Wie diese Schadensgutmachung mitunter vor sich geht, möge folgender Fall dartun: der Gastwirt des Tales meldete, daß bei seinem Felde der Zaun abgebrochen und zur Feuerung verwendet worden sei. Der Capitano versicherte chm, der Zaun werde in seinem früheren Umfange

, mit welcher Anma ßung gewisse italienische Amtsbürgermeister, die aus alten Provinzen nach Südtirol versetzt worden waren, in den einzelnen Orten Verfügungen erlassen, die meistens jeder Berechtigung entbehren und nur als Schikane gegenüber den Deutschen aufgefaßt werden können. Jedes Jahr findet man ein paar bekannte Namen. Nun hört man immer wieder Klagen über den Amtsbürgermeister von Sterzing, de Cadil- hac und den Amtsbürgermeister von Schlanders, Jadevaia, deren ganzes Sinnen und Trachten nur darauf

gerichtet ist, ^ Bevölkerung zu peinigen und ihnen das ohnedies schon harte Dasein noch mehr zu erschweren. So erließ Herr de Eadilhac in Sterzing vor einiger Zeit ein Edikt, daß innerhalb des Stadtgebietes keine Schweine gehalten wer den dürfen. Diese Maßnahme trifft die Bauern außeror dentlich schwer und kann durch keinerlei Begründung ver ständlich gemacht werden. Um sich persönlich davon zu überzeugen, unternimmt der Podesta Besichtigungen Der Schweineställe in der Stadt, um gleich Leuten

des 50. Infanterieregimentes, für die es in Zucht und Anstand anscheinend keine Gesetze gibt, von der Ruhestörung der Kirche abzuhalten. Unfreundlichkeiten gegenüber den Ausländern- In der letzten Zeit häufen sich die Fälle, in denen Ausländer, gewöhnlich Reichsdeutsche oder Oesterreicher, von unter geordneten Orgnen in unfreundlicher Weise behandelt wer den. So wollte am 10. Juni d. I. in Sterzing ein der deutschen Sprache kundiger Soldat, einer reichsdeutschen Dame auf eine Frage eine deutsche Antwort geben

ist dieses 8 Sitttfl Vorgehen gegen österreichische Staatsangehörige, die sich immer nur in korrekter Weise benommen haben. Gefährliche Eifengitter. Vor kurzer Zeit erhielt die Ster- zinger-Moos-Jnleie senten-Vereinigung ein Schreiben des Podesta von Sterzing, worin die Ersetzung eines Eisen gitters, das am Standbild des hl. Nepomuk angebracht war, durch ein Holzgitter gefordert wird. In dem Schreiben war weder ein Grund für diese Maßnahme, noch eine An gabe über die Verwendung des zu entfernenden Eisen gitters

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