Donnerstag, 7. September 1989 Sport-Journal einen erfahrenen Spieler einem ■ jungen vorziehe. Die hoffnungs-1 vollsten Jugendspieler werden ei- ! nige Male mit der ersten Mann-1 Schaft mittrainieren und bei den ■ Meisterschaftsspielen als Reserve-1 Spieler dabei sein, um erste Erfah-1 rungen zu sammeln.“ ■ Besonders in St. Pauls ist man I hauptsächlich auf die eigene Ju- ! gend angewiesen, weil die finan-1 ziellen Mittel fehlen, so wie andere I Mannschaften in unbegrenztem I Maße auswärtige
Spieler zu holen. | Außerdem entspricht das nicht den . Grundsätzen des Vereins. Zum I Glück wird in St. Pauls sehr gute ■ Erich Kostner Jugendarbeit betrieben, so daß man sich um den Nachwuchs keine Sorgen zu machen braucht. So sind zum Beispiel von der Unter-19-Mannschaft, die 1984 Meister wurde, noch acht Spieler in der ersten Mannschaft vertre ten! Außer den beiden Neuzugängen kann man alle anderen sogenann ten „auswärtigen“ Spieler schon als richtige Paulsner bezeichnen: Peter Stauder spielt
Dasein im Tabellenmit telfeld, sondern ein Spitzenrang, das ist das Ziel, wonach Vereinsführung und noch mehr der neue Trainer Achille Gualdi streben. Gualdi, selbst in früheren Zeiten bei Settaurense als Spieler tätig, verbrachte seine ersten Trainerjahre in der Lombardei und fand dort grundverschieden andere Verhältnisse vor als in der Region Trentino-Südtirol. Diese neue Men talität will Gualdi auch in Storo propagieren, um damit zum Erfolg zu gelangen. Zuerst nahm Achille Gualdi seine neuen
Schützlinge ganz schön hart in die Zange. Intensives Training von Montag bis Freitag ohne Ruhe tag charakterisierte die ersten Auf bauwochen im Hinblick auf die Meisterschaft 1989/90. Die Me thode rief einige Verwunderung hervor, doch Gualdi will dem Team jene Mentalität einimpfen, die er schon zuvor bei Lumezzane und Desenzano (Provinz Brescia) erlebt hatte. Denn der Trainer will ent deckt haben, woran der Fußball in unserer Region krankt. „Settaurense besitzt recht gute Spieler, die mit dem Ball
gediegen umgehen können, doch was den Geist der Opferbereitschaft angeht, ließ das Team sehr zu wünschen übrig“, charakterisiert der ehema lige Spieler von Rovereto (in der Serie D) die in Storo Vorgefundene Situation. „In der Lombardei herrscht einfach mehr Seriosität, kein Spieler erlaubt es sich, unent schuldigt vom Training femzublei- ben, und man nimmt etliche Opfer viel eher auf sich als in der Provinz Trient beispielsweise. Hier soll es schon passiert sein, daß nur acht (!) Spieler zum Training