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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 07.04.1871
Umfang: 4
Gegenwärtiges Hirtenschreiben ist nach Bedürfniß den Gläubigen von der Kanzel mitzutheilen. Gegeben zu München, am Palmsonntage des Jahres 1871. f Gregorius, Erzbischof von München-Freising. Entlarvt! G. Die rothen Herren in Paris, die von der Bourgeoisie gezeugten Sozialdemokraten, lassen die feinen Herren in Frack und Glacehandschuhen auf der Ringstraße in Wien zu keiner rechten Ruhe kommen. Darum jammert die „liberale" Wiener Presse darauf los. daß es eine Lust ist, obwohl

sie zu diesem Jammer kein Recht hat, denn ein altes wahres Sprüchwort sagt: „Wer Wind säet, wird Sturm ärnten. Diese von den Liberalen vielgeschmähten Sozialdemokraten sind im Grunde doch gar nichts anderes als Leute, welche die von der Bourgeoisie ausgegebenen Schlagwörter und Grundsätze ernst nehmen und die Folgerungen daraus ziehen. Im klebrigen unterscheiden sie sich von der Bourgeoisie dadurch, daß sie arm und Leute der har ten Arbeit sind. Die Lebe- und Mastbürger haben diesen Leuten der Arbeit den Himmel

als ein ultramontanes, von der Curie oder den Jesuiten erfundenes Mährchen aus- oder vielleicht rich tiger abgeschwätzt. Diese geistreiche Arbeit ist der Bourgeoisie, in deren Dienst außer gewissen anderen Leuten nur zu viel fach auch die „Männer der Wissenschaft" getreten sind, bei al len denjenigen geglückt, die sich heutzutage als Sozialdemokraten breit machen. Die Zahl dieser Leute soll nicht unbedeutend sein und ihr Begehren? Lassallc faßte es in die Worte: „Den Himmel habt ihr uns genommen und nun bliebe

. Die Bourgeoisie zittert und sie ^wird nicht müde zu erklären, daß sie mit der Sozialdemokratie nichts gemein habe, nichts gemein haben wolle. Elende Heuchelei, der nur Lente fähig sind, die den Menschen nach dem Kapitale, das er besitzt, taxiren und die das Geld nur zur Befriedigung der Lüste des eigenen Ich benützen. Anstatt umzukehren, pre digen diese Leute fort und fort die antichristlichen Grund sätze, welche den Sozialdemokraten zur Grundlage dienen. Diese Thatsache ist um so trauriger und folgenschwerer

und sich zu unterwerfen; er kämpft mit der Kirche — im Wahne, sich mit den Sozialdemokraten auf diesem Gange zu versöhnen. Die Bourgeoisie kämpft um den Besitz der Schule in Oesterreich; die Schule muß sie haben, oder es ist aus mit ihr für jetzt und die Zukunft. Da hilft nichts als das kräftige Wort der Völker: Die Bourgeoisie soll die katho lische Schule nicht haben! denn frei wollen wir bleiben und nicht zusehen, wie die heranwachsende Generation zu einer Generation von Sklaven gezogen wird. Darum: Unser muß

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