526 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1912/27_04_1912/TIR_1912_04_27_8_object_161089.png
Seite 8 von 12
Datum: 27.04.1912
Umfang: 12
dazugewmnen.' Sie alle haben sich gründlich getäuscht. Die Stichwahlen haben den Christlichsozialen nicht bloß S—3, sondern noch mehr als doppelt so viele Man date gebracht, als die mißgünstigen Prophezeiungen lauteten. Die Sozialdemokraten, welche in ihrer Siegeszuversicht gar keine Grenzen mehr kannten, mußten sich bei den 11 Stichwahlen mit drei Mandat«, begnügen, und die I u d e n- liberalen, welche in allen Tonarten die Auferstehung des Liberalismus schon lange vorher feierten und nicht Worte genug

wurden als vor zehn Mo naten: erhielten die christlichsozialen Kandidaten am Dienstag doch um4185Stimmenmehralsim Juni, während die Sozialdemokraten um 27.KS4 Stimmen weniger erhielten, wobei allerdings in Betracht gezogen werden muß, daß die tschechischen Separatisten 11.500 Stimmen auf sich vereinigten. Seit zehn Monaten predigten die Gegner aller Schattierungen täglich, die christlichsoziale Partei, besonders in Wien, sei im unaufhaltsamen, rapiden Niedergang begriffen! Die Ziffern

es Sozialdemokraten gibt, und solange der soziale Kampf dauert, muß sich die christliche Bevölkerung in jener Partei sammeln, durch die den Sozialdemokraten auf christlicher und demokratischer Grundlage ein vollwertiges Gegen gewicht entgegengestellt werden kann. Mögen die Resultate der Wahlen in den übri gen Wahlkörpern sein wie immer, und mag es den Sozialdemokraten und Liberalen auch gelungen sein, drei Mandate den Christlichsozialen im 4. WahWr- per abzunehmen, was bedeutet bei dem ungeheuer skrupellosen

der Christlichsoziale Weidivger gegen den Sozialdemokraten Müller (Mehrheit 1232 Stim men). L. Bezirk der Christlichsoziale Schwarz gegen d«, Sozialdemokraten Bretschneider (Mehrheit KW Stim men). 7. Bezirk der Christlichsoziale Fratz gegen d« Judenliberalen Reitmann (Mehrheit 1523 Stim men). S. Bezirk der Christlichsoziale Angeli gegen de» Judenliberalen Wolkan (Mehrheit 728 Stimmen). 11. Bezirk der Sozialdemokrat Hedorfer ge gen den Christlichsozialen Marz (Mehrheit 348 Stim men). 12. Bezirk der Christlichsoziale

May gegen des Sozialdemokraten Wutfchel Mehrheit 465 Stimmen). 13. Bezirk der Christlichsoziale Kmrfchak gegen den Sozialdemokraten Polke Mehrheit 1868 Stim men). 15. Bezirk der Sozialdemokrat Forst er gegez den Chrisllichfozialen Gebhardt (Mehrheit 3 Stim men). 17. Bezirk der Christlichsoziale Rhkl gegen dm Sozialdemokraten Schramme! Mehrheit 1017 Stim men). über die anderen 10 Bezirke hat schon der erste Mahlgang die Entscheidung gebracht. Von den A Mandaten des 4. Wahlkörpers haben die Christ

1
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1907/22_05_1907/MEZ_1907_05_22_2_object_665066.png
Seite 2 von 8
Datum: 22.05.1907
Umfang: 8
Sorte 2 Mera«<r Aettung Nr. 6i IN G i!^! ' .. - IN '-^! '!W' sWk !!^ 1!^ für die Bewilligung derselben gestimmt, und das Geheimnis, mit welchem die damaligen Beratungen und Beschlüsse der Budgetkommission des Reichstags umgeben wurden, treu gehütet und bewahrt. Sie haben sich durch den Mund Bebels gegen den Anti-' Militarismus erklärt, und erklärt: Wir werden bis aus den letzten Mann kämpfen, wenn es sich um Deutschlands Ehre und Größe handelt. Die Sozialdemokraten werden wohl

auch bei uns zu den militärischen Fragen eine patriotische Stellung zu nehmen wissen. Daß die Sozialdemokraten in der Stärke von achtzig Mann in den Reichsrat einmarschieren, ist schon dazu gut, daß nicht etwa ein Schwarz künstler Unterrichtsminister wird. Auch die Agrarier sind mattgesetzt, denn die Sozialdemokraten werden sich gegen Brot- und Fleischverteuerung zu wehren wissen. Die Sozialdemokraten werden der Sauer teig im Parlament sein, sie werden dasselbe vor Versumpfung, Verflachung und Verdumpfung be wahren

. Sie werden im Hause mehr bedeuten, als die Christlichsozialen; denn in Bezug auf Disziplin halten die Christlichsozialen den Ver gleich mit den Sozialdemokraten doch wohl nicht aus. Darum gebe ich offen meiner Ueberzengnng Ausdruck, daß es eine politische Gewissenspflicht der Freisinnigen ist, bei den Stichwahlen zwischen Christlichsozialen und Sozialdemokaten den Sozial demokraten ihre Stimme zu geben. Ein Kom promiß gegen die Sozialdemokraten wäre ein Verrat an der Sache der Freiheit. In der Wahl zwischen NovAs

sie zu den „bürgerlichen Parteien'. Da gicht es den Freisinnigen wie den Juden. Bei jedem Airlasse tznennt Man sie >,Fud' mit allen mög lichen beleidigenden Verbindungen; braucht man aber etwas vou ihnen, dann sind sie auf . ein mal die >,Herren Israeliten'. Die wahre Liebe ist das nicht. Und warum sollen die Freisinni gen eigentlich das Bündnis eingehen? Weit sie den Christlichsozialcn im Kampfe gegen die Sozialdemokraten helfen sollen. Kann ein an die Wand gedrückter, geschmähter, nm die politische Achtung

. überschreiten. -- ' Thurners Niederlage kann man sich nur durch die maßlose Agitation von gegnerischer Seite er klären. Kooperator Deutschmann, der >,Gott der Christlichsozialen', fuhr wie ein Aeldherr Mitten in der Wahlschlacht durch die Straßen und streute mit seiner geweihten Hand Agitationsschriften und Pamphlets gegen die Sozialdemokraten aus dem - Wagen. Die Antwort der Sozialisten da rauf war ein öffentlicher Maueranschlag, in wel chem dem „Hochwürdigen' Lüge und Verleum dung vorgeworfen wurde

2
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1926/18_06_1926/BRG_1926_06_18_1_object_898800.png
Seite 1 von 8
Datum: 18.06.1926
Umfang: 8
Palästen wird in erster Linie das Belvedere genannt. krach im Wiener Parlament j und im christlich-sozialen Klub. Wien, 18. Juni. Wie nach den Ankündigungen der Sozialdemokraten zu erwarten war, kam es in der ge strigen Sitzung des österreichischen Nationalrates zu gro ßen Lärmszenen und Ausschreitungen der Sozialdemo kraten. Die Sozialdemokraten stellten die Forderung j . nach Zurückstellung' der Tagesordnung und Eröffnung I der Debatte über die Demission des Unterrichtsministers ■ Schneider

und. den von ihnen behaupteten Wortbruch des Bundeskanzlers Ramek. Ihre Redner ergingen sich « in den ärgsten Beschimpfungen des Bundeskanzlers, dem > sie vorwarfen, daß er einen schändlichen Wortbruch be- > gangen und frech und unverschämt gelogen habe. Mit j > einem solchen Bundeskanzler seien Verhandlungen nicht l mehr möglich, er müsse sofort zu rück treten. Ein zelne Redner wurden zur Ordnung gerufen, doch die Ord nungsrufe verloren sich in dem entsetzlichen Lärm der Sozialdemokraten! Als für die christlichsoziale

Partei Dr. Gürtler eine Erklärung abgeben wollte, verhin derten die Sozialdemokraten durch Schreien und Pult deckelkonzerte. ähnlich wie ihre Kollegen im tschechoslo wakischen Parlamente, den Abgeordneten am Reden. Als sich Dr. Gürtler endlich das Wort erkämpfte, dran gen mehrere sozialdemokratische Abgeordnete gegen den Redner vor und verhinderten die Stenographen am Nie derschreiben der Rede. Vor den Ministerbänken kam es zu einem Handgemenge zwischen den Christlichsozialen und Sozialdeinokraten

. Infolge des fortgesetzten Lär mes und der Sturmszenen verfügte der Präsident die Unterbrechung der Sitzung und es wurde die Obmänner» Konferenz zusammenberufen. Diese wurde aber von den Sozialdemokraten nicht beschickt. Nach Wiederaufnahme der Sitzung gab der Präsident die Erklärung ab, daß die Sozialdemokraten die Erledigung der Tagesordnung verhindern würden und daher die Verhandlungen abge brochen werden müßten. Die einzelnen Klubs traten zll Sitzungen zusammen. Der christlichsoziale Klub sprach

den schärfsten Protest gegen das Vorgehen der Sozialdemokraten aus und sicherte dem Bundeskanzler das vollste Vertrauen zu. In dieser Klrlbsitzung gab auch der Obmann der Wiener Christlichsozialen. Abg. Kunschak, seine Demission. Er erklärte, daß er die seitens des christlichfozialsn Klubs zur Vereinbarung in der Schulsrage geübte Kri tik nicht billige und daß er sich durch die Vereinbarun gen mit den Sozialdemokraten gebunden fühle. Die Christlichsozialen beschlossen, den Landeshauptmann von Steiermark. Abg

3
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1923/23_10_1923/BZN_1923_10_23_1_object_2496925.png
Seite 1 von 6
Datum: 23.10.1923
Umfang: 6
R Telephon Nr. 70. Annoncen und Verwaltung Bozen. Waltherplatz Nr. IG. Telephon Nr. 180. AusMcke täglich 2 Uh> nachmittags. Einzelnummer W Cent. Nr. 241 Dienstag, den 23. Oktober 1923 31. Jahrg. Nach den österreichischen Wahle«. Die Christlichsozialen nächst der absoluten Mehrheit. Eine gute bürgerliche Majorität. Starke Einbuße der Großdeutschen Partei. Die Sozialdemokraten bleiben die Beherrscher Wiens. Das Ergebnis der Wahlen in den National rat steht noch nicht in allen Einzelheiten fest

5.151 1562 511 21 Bezirk Kitzbühel 9.699 2.236 1285 265 1 Bezirk Imst 10.442 740 426 48 7 Bezirk Landeck 9.807 ' 1.488. 465 170 9 Bezirk Reutte 6.971 . 659 437 38 Bezirk Lienz 12.491 1.679 886 228 — ^ 109.710 31.159 15.643 3493 239 Die Wahlzahl beträgt 17.778. Es kommen demnach beim ersten Ermittlungsverfahren sie ben Mandate zur Besetzung; sechs erhalten die Christlichsozialen, eines die Sozialdemokraten. Es verblieben an Rest stimmen: Großdeut sche 15.643, Sozialdemokraten 13.382. Volks partei

. In Klagenfurt wurden für den National- rat äbgegben: Klagenfurt - S tadt, abge gebene Stimmen 14.903; für die Kärntner Ein heitsliste 9616, für die Sozialdemokraten 5068, für die Kommunisten 129, für die Kärntner Slowenen 90. In Villach (Stadt): Kärntner Einheits liste 5819, Sozialdemokraten 5990, Kärntner Slo wenen 17, Kommunisten 12. Für den Landtag: Klage nfurt (Stadt): Einheitsliste 9063, Sozialdemokraten 5047, Natio nalsozialisten 665, Kommunisten 126, Kärntner Slowenen 92. Villach (Stadt

): Einheitsliste 4952, Sozialdemokraten 5930, Nationalsozialisten 1026, Slowenen 19, Kommunisten 15. - Die Wahlen in Wien. Wie n, 23. Okt. Wien entsendet in den Nation nalrat 16 Christlichsoziale, 1 Grotzdeutschen, 28 Sozialdemokraten. Gewählt sind die Christlich- sozialen: Seipel, Schmitz, Fritz Rainer, Ed, Heinl, Kienböck, Partik, Odchnal, Mataja, Volker» Spalowsky, Jerzabek, Kunschak, Vaugoin, Schön steiner, Heigl. Die S o z i a l d e m o k r a t e Otto Bauer, Rieger, Leuthner, Glöckel, Gabriele Prost

anbelangt, so wur den in Wien sür den Nationalrat abgegeben: 595.033 sozialdemokratische Stimmen (-s- 169.000). Christlichsoziale 354.841 (-j- 70.000), Großdeutsche 54.409 (— 34.000), bürgerliche demokratische Stim men 18.970 (—12.000), jüdisch-nationale 24.402, Kommunisten 14.507, Monarchisten 1382, tschechisch- nationale 7555 Stimmen. Die geringere Anzahl der kommunistischen Stimmen, sowie der Stimmen, die sich aus die kaisertreue Volkspartei vereinigen» ist allgemein ausgefallen. Die Sozialdemokraten

4
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1907/09_05_1907/BRC_1907_05_09_2_object_118309.png
Seite 2 von 8
Datum: 09.05.1907
Umfang: 8
Sozialdemokratie den Freisinnigen nicht spinnefeind ist, merkte man schon bei der Präsidiumswahl; die Genossen schlugen den Advokaten Dr. Leiter vor. Die Ab stimmung ergab eine geradezu erdrückende Mehr heit christlichsoziüler Teilnehmer. Die Rollen waren gut verteilt; die Frei sinnigen gaben den Ton cm, die Genossen lieferten die Resonanz. Es schien, als hätten es Notar Tausch und auch Advokat Dr. Leiter darauf ab gesehen, den Sozialdemokraten geläufige Schlager vorzubringen und dadurch deren Beifall

Herr weiß nicht einmal, daß die Sozialdemokraten in Deutschland fast gegen alle Arbeiterschutzgesetze, insbesondere gegen die Alters- und Jnvaliditäts- versicherung gestimmt haben. Was auf„Ordnung' der Arbeiterverhältnisse hinausgeht, ist der Sozial demokratie verhaßt, weil sie eben „Unordnung' will; was wirkliche Reform ist, ist ihr ebenso verhaßt, weil sie den Umsturz will. Was kümmert dies aber einen Notar, wenn er dm Beifall der Genossen braucht. Es war darum auch sehr unvorsichtig

, als er wieder dem Bei fall der Genossen zuliebe von den Milliarden des Judentums schwieg, dasür aber auf den großen Geldsack schlug, der „den Klerikalen angehängt ist'. „Wo ist ein Kloster in Exekution ge kommen?' rief er mit Emphase aus. Die Brunecker, die nur den Notar Tausch kennen, sagen dafiir: „Wo ist ein Notar in Exe kution gekommen?' SM, Bauer, das ist was anderes! Dr. Schoepfer hat in seiner Rede auf die Freundschaft zwischen den Freisinnigen und den Sozialdemokraten aufmerksam gemacht. Diese Freundschaft wurde

beileibe nicht abgestritten! Im Gegenteil, Dr. Leiter gab die Bestätigung und erklärte, daß „zwischen Freisinnigen undSozialdemokraten außerordent lich viel Berührungspunkte sind'. Diese Punkte fand er sonderbarerweise auf dem Gebiete der Sozialpolitik. „In bezug auf die Forderungen des untersten Standes stehen die Sozialdemokraten auf dem gleichen Boden.' Dann gute Nacht, Arbeiter! Am allerfchönsten war der Schluß der Versammlung. Dr. Schoepfer beantragte Schluß der Debatte; er wurde einstimmig

angenommen. Als dann der Vorsitzende dem Kandidaten das Schlußwort erteilte, ging bei „Intelligenz' und „Proletariat' wie auf Kommando der Radau los. Notar Tausch, Dr. Leiter und Kon sorten wollten dem Kandidaten das Schluß wort verwehren. Sie verlangten die Wahl von Generalrednem. Da gar kein Redner mehr vor gemerkt war, wurde dies vom Vorsitzenden ab gelehnt. Darauf ging der Lärm von neuem los. Liberale und Sozialdemokraten waren darin wie ein Herz und eine Seele; Lärm machen war ein neuer

5
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1906/29_03_1906/BRC_1906_03_29_4_object_125231.png
Seite 4 von 8
Datum: 29.03.1906
Umfang: 8
- organisation zu sprechen. Der Gewerbestand soll letzterer gegenüber nicht mit der Rute auf treten; er soll ein fürsorglicher Freund der Arbeiterorganisation sein, insbesonders im Kampfe gegen die Sozialdemokratie, welche der Todfeind des Gewerbestandes ist. Redner weist hin auf den Terrorismus der Sozialdemokraten in den Werkstätten, wie dort christliche Arbeiter drang saliert werden, so daß es der tapferste nicht mehr aushalten kann. Ec brachte aber auch Beispiele, daß katholische Meister, Mitglieder

katholischer Meistervereine, welche christliche Arbeiter angestellt hatten, nur um Ruhe zu haben, sogar für die christlichen Arbeiter den 'Sozialdemokraten die Beiträge gezahlt haben. Dieser Terrorismus der Sozialdemokraten, der auch den tapfersten, sicher aber den indifferenten christlichen Arbeiter ms sozialdemokratische Lager treibt, aber auch nicht selten die Schwäche und Kurzsichtigkeit der christ lichen Meister selbst bilden das stärkste Hin dernis des Aufblühens der christlichen Arbeiter

organisation. Wie die Sozialdemokraten vorgehen, illustrierte Redner an einem Beispiel aus Wien, wo sie jetzt daran gehen, das Schuhmacherge- werbe einfach zu vernichten. Nun jammern zwar dort die Schuhmachermeister nach emer christlichen Arbeiterorganisation — aber es ist zu spät. Und so gehe es nach und nach auch anderen Ge werven. Darum muß der ganze Gewerbestand, und je früher, desto besser, auf christliche Arbeiter organisation hinarbeiten. Auf die christlichsoziale Idee über haupt zurückkommend

ergriff, stürmisch begrüßt, Professor Dr. Schoepfer das Wort, welcher sich die Frage stellte: Warum siegen die Christ lichsozialen gegen die Sozialdemo kraten? Warum sind andere Parteien dazu überhaupt nicht in der Lage? Wer Privilegien wolle, könne mit den Sozialdemokraten nicht konkurrieren, denn die letzteren arbeiten unter und mit dem Volk. Es sei eine hochinteressante Tatsache, daß die Sozialdemokraten hauptsächlich, ja einzig gegen die Christlichsozialen kämpfen. Dies sei die schlagendste

Widerlegung des Vorwurfes, die Christlichsozialen seien Sozialdemokraten. — Weiter führte Redner aus: die chrMchw',jüle Partei ist eine Arbeiter-, Bauern- und Gewerbe partei. Daraus ist zu ersehen, dc.sz einzig und allein die christlichsoziale Partei die Interessen gegensätze zu beseitigen vermöge. Der Kampf, sagt Redner weiter, wogt gegenwärtig zwischen produktiver Ardut auf der einen und der von den Früchten fremder Arbeit Lebenden auf der andern Seite. Unser Kampf ist gerichtet gegen die furchtbare

6
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1907/03_12_1907/TIR_1907_12_03_2_object_159405.png
Seite 2 von 8
Datum: 03.12.1907
Umfang: 8
Entrüstung hin wies, hat in der letzten DonnerStagsitzung eine Komödie aufgeführt, die nahe an Wahn sinn grenzte und das neue Haus grob entehrte. Nach langen und eingehenden Debatten über die von den Sozialdemokraten Schramme! und Tr. Renner eingebrachten DringlichkeitS- aniräge auf Verbilligung der Lebensmittel kam es endlich zur Abstimmung, ob dem Antrage Schrammles die Dringlichkeit zuerkannt werden solle oder nicht. Das Resultat der Abstimmung lautete aus Nichtzuerkennung der Dringlichkeit. Kaum

demokraten sitzen, auch von der oberen Galerie herab zeigte sich das gleiche wüste Treiben. Die Sozialdemokraten hatten nämlich — und das ist etwas besonders Charakteristisches an der Sache — den Mob. die Gosse in das Parlament geführt, um daS HauS des Gesetzes, „das HauS des Volkes- in unverantwortlicher Weise zu entweihe». Oder ist es nicht eine frevelhafte Entweihung des hohen Hauses, eine herausfordernde Entwürdigung der Volksver treter, wenn von der oberen Galerie herunter

eingriff, da setzte man sich zur Wehre und forderte energisch die Räumung der zweiten Galerie. Auch die Deutschsreiheillichen — zu ihrerEhre sei'S gesagt —, die unmittelbar vorher mit den Sozialdemokraten für die Dringlichkeit deS Antrages Schrammel gestimmt hatten, einigten sich mit dm Christlichsozialen im Proteste gegen eine so bodenlos niederträchtige Hetze. Namentlich war es der gewesene Minister Prade, der mit voller Kraft die Räumung der zweiten Galerie forderte. Und nun fragen

wir: Was soll denn eine solche widerliche, allem Anstand hohnsprechende Hetze bezwecken? Meinen etwa die Herren Sozialdemokraten, sie können durch einen solchen TerroriSmuS das übrige Parlament ein schüchtern? Da täuschen sie sich. Noch ei« paar solche Szenen mü> alles, was noch Gefühl für Anstand, was noch einen Funken Patrio tismus im Leibe, ein Glümmchen Verstand im Gehirne hat, muß sich von ihnen abwendm. Und haben es die Sozialdemokraten nicht gesehen, wie bei der zweiten Abstimmung über den Antrag Dr. Renner so mancher ew ver

- abschiedendeS„Nein!' gerufen hat, der vor der Hetze bei der Abstimmung über SchrammelS Antrag noch wacker zu ihnen gestanden? Und haben die Herren Genossen noch nie nachgedacht, daß gerade sie das HauS des Volkes, ihr Ideal und ihre erfüllte Sehnsucht, vor Entwürdigung und Mißachtung schützen sollten? Und nun find sie es selbst, die eS so entweihen, die das HauS des Volkes, das HauS der Gesetze zum HauS des Pöbels und der Gemeinheit gemacht haben. — Tatsächlich! Wir hätten dm Sozialdemokraten mehr

7
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1907/26_05_1907/MEZ_1907_05_26_4_object_665173.png
Seite 4 von 14
Datum: 26.05.1907
Umfang: 14
. Alles hat feine Grenzen. Wenn die .christlichsoziale Partei auch vor einein Kom promiß mit Wolf nicht mehr zurückschreckt, wo ist dcmn eine Grenze ihrer Kompromißfähigkeit? Bei den Sozialdemokraten wird man wahrschein lich sagen. Nun, das ist dann wirklich nur mehr Geschmacksache und nicht Sache einer halbwegs bestimmten Ansicht und Ueberzeugung. Es ist unmöglich, zu glauben, daß nicht der weit über wiegende Teil der christlichsozialen Partei dieses Kompromiß tief bedauert.' Im weiteren Ver laufe nennt

ihres eigenen Kandidaten kennt, oder sie ist so unver schämt verlogen, daß sie wissentlich den Schwin del des glücklicherweise durchgefallenen Herrn Neuntens«! und seines >,Grazer'Volksblatt' weiterverbreitet. Ein gründlicher Reinfall oder eine unverfrorene Lüge! Fast möchte man das letztere glauben. Denn daß der Tiroler' seinen Athanasius so gar nicht kennt, scheint doch Nicht gut möglich zu sein! Dem „Tiroler' unsere beste Gratulation zu dem famosen Manöver! Die ungar. Sozialdemokraten und die Wahlreform

. Der Budapester „Egyetertes' teilt mit: Die österreichischen Sozialdemokraten sollen die Absicht haben, die Parteileitung der unga rischen Sozialdemokraten in jener großen Aktion zu unterstützen, welche dieselbe im kommenden Monat in Ungarn unternehmen will. Die ungarischen Sozialdemokraten haben schon seit Jahren eine enge Verbindung mit der Wiener Parteileitung aufrecht erhalten, welche insbeson dere in der letzten Zeit, während der Kampf um die Wahlreform in Oesterreich geführt wurde, sehr innig

war. Die Erfolge der österreichischen Sozialdemokraten hei den Reichsratswahlen haben den Anstoß zu der Aktion der ungarischen Sozialdemokraten gegeben. Kurz nach den Häüpt- wahlen Haben die neuen sozialdemokratischen Ab-, geordneten mit der Parteileitung eine Konferenz abgehalten, deren Ergebnis war, daß die unga rischen Sozialdemokraten in ihrem Kampfe für die Wahlresorm tätig unterstützt werden sollen. Die ungarische Parteileitung hat sich entschlossen, im Interesse der Wahlreform in Ungarn den allgemeinen

8
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1921/29_10_1921/SVB_1921_10_29_5_object_2530999.png
Seite 5 von 8
Datum: 29.10.1921
Umfang: 8
und Händeklatschen.) Aber darum werde ich mich nicht kümmern, aus welchem Grunde sich Anhänger unserer Partei auf den Boden der Republik gestellt haben und ich werde von ihnen nicht verlangen, daß sie Anschauungen, an denen sie im Innern, sei es aus wissenschaftlicher Ueber- zeugurg, sei es aus Tradition und Empfindung festhalten, abschwören. Vielleicht sollen wir gar von unseren Leuten verlangen, daß sie dieselben Wegs gehen wie Sie (Rufe bei den Sozialdemokraten: Jawohl l), daß sie alles, was in der Vergangen

heit gewesen ist, in der unser Vaterland groß und ruhmvoll war (Lebhafter Beifall und Händeklat schen), in der niedrigsten Weise in den Kot zerren und beschmutzen. Dr. Renner, der vergessen zu haben scheint, daß er einmal Staatskauzler war, hat wieder ein mal die Schuld an allem Unglück in diesem Staate den Christlichsozialen gegeben. Er hat darüber ge- lammert, daß wir so wehrlos geworden sind und kriegerische Unternehmungen gar nicht ins Werk ntzeu können. (Rufe be: den Sozialdemokraten

: Das hat er nicht gesagt!) Ich stelle vor diesem Hause die Frage: Wer hat uns denn wch:los ge- Macht? (Lebhafter Beifall bei den Christlichsozialeu. I- Rufe bei den Sozialdemokraten: Die Habs burger! — Auhalterche Zwischenrufe und Lärm.) Präsident mahnt zur Ruhe und ersucht, die Freiheit der Meinungsäußerung zu wahren. Abg. Dr. Seipel: Ich habe nur eine Frage gestellt, nicht einmal noch die Antwort gegeben und die Schuldigen schrekn schon. (Lebhafter Beifall bei den Chrt tlichsozialsn. — Zwischenrufe

bei den ^oztaldimok aten.) Wir sind wehrlos geworden, natürlich ourch die übermütigen Sieger, die uns em Heeressystem aufgezwungen haben, das der Natur und den Neigungen unseres Volkes gar nicht entspricht, aber es ist unser Staat in diesem besonderen Maße wehrlos gemacht worden durch einen gewissen Herrn Dr. Julius Deutsch. Wie ans ein Kommando setzt nun auf der Seite der Sozialdemokraten tumultuöser Lärm ein. Die erste Garnitur gestikuliert, die zweite und die dritte brüllt und kneift. Baß, Tenor und Diskant

wett eifern, sich in Beschimpfungen verständlich zu machen. Abg. Dr. Baue? verlangt den Ordnungsruf für Dr. Seipel, weil er ein Mitglied des Hauses be leidigt habe. Wer zugehört hat, muß feststellen, daß Dr. Seipel kein einziges beleidigendes Wort gesprochen hat — im Gegensatz zu den Ballungen von Verbalinjurien, die von den Sozialdemokraten gegen ihn gebrüllt wurden. Der emvfindliche Führer der Sozialdemokraten, der die Feststellung einer wahren Tatsache/ wenn ^es ihm unangenehm

9
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1907/18_06_1907/BRC_1907_06_18_1_object_117487.png
Seite 1 von 8
Datum: 18.06.1907
Umfang: 8
den übrigen Volksvertretern in perma nenter Ausstellung vorgehalten würde. Das alles kommt nun in Wegfall. Anstatt der adeligen und nichtadeligen Groß grundbesitzer, auf deren Wegfall es bei der Wahl reform vor allem abgesehen gewesen, ziehen in ungefähr gleicher Stärke die Sozialdemokraten in den Reichsrat. Waren die Großgrundbesitzer nach der Auffassung vieler eine lähmende und ver zögernde Partei, so werden die Sozialdemokraten das gerade Gegenteil für den Reichsrat bedeuten. Sie werden Leben

, vielleicht auch Sturm und Drang in das neugewählte Volksparlament bringen. Daß die Sozialdemokraten 87 Mann stark in den Reichsrat kommen, bedeutet für die Hoffnungen des Mittelstandes, namentlich für die Gewerbe treibenden und Bauern, eine arge Enttäuschung; denn es gibt keine gefährlicheren und schlaueren Gegner jeder Mittelstandspolitik als die Sozial demokraten, welche ihren erträumten Zukunftsstaat erst auf den Ruinen des Handwerker- und Bauern standes aufbauen wollen. Zwischen dm Sozial demokraten

und denVertretern bäuerlicher Interessen werden scharfe Zusammenstöße unausbleiblich sein, denn die Sozialdemokratie hat, in Oesterreich ganz gleich wie in Deutschland, die größtmögliche Billigkeit aller Lebensmittel aus ihre Fahnen geschrieben und bekämpft darum alle Gesetze, welche den Produkten bäuerlichen Fleißes anständige Preise sichern sollen. Auch zwischen der Regierung und den Sozialdemokraten werden scharfe Konflikte kaum ausbleiben, denn die Sozialdemokratie ist ja die Feindin des Militarismus

Parteien — mit Ausnahme der Sozialdemokraten — sich auf nationaler Grund lage konstituiert haben. Die christlichsoziale Partei z. B. umfaßt nur d euts ch e Abgeordnete, obwohl auch unter den andern Nationalitäten mehrere Abgeordnete auf das christlichsoziale Programm gewählt worden sind. Das nationale Moment erweist sich noch immer so stark, daß diese nicht deutschen Christlichsozialen lieber mit ihren Konna tionalen — von denen sie sonst durch vielleicht sehr zahlreiche politische Differenzen

sich ge trennt fühlen — in einen Klub treten, als daß sie sich mit den deutschen Christlichsozialen ver einigt hätten. Bei allen Nationalitäten sind ver schiedene Abgeordnete auf ein ausgesprochen katholisches Programm gewählt worden. Das nationale Moment erweist sich aber auch hier noch immer so stark, daß auch diese katholischm Abgeordneten mit liberalen, ja sogar kirchenfeind lichen Elementen in nationale Parteiverbände ein treten. Nur die Sozialdemokraten haben sich über das nationale Moment hinweg

10
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1909/10_04_1909/BRG_1909_04_10_2_object_767382.png
Seite 2 von 8
Datum: 10.04.1909
Umfang: 8
in Anwesenheit der Krankenkassenbeamten St ei dl und Mandler einer Revision unterzogen und kon statiert, daß 35 K fehlten. Dabei wurde aber auch eine Hausbaugeschichte ans Tageslicht befördert, die so recht typisch für die Sozialdemokraten ist. Die Baukrankenkasse besaß ein Haus, welches an den sozialdemokratischen Verband „Freiheit' verkauft wurde. Ilm einen solchen Beschluß fassen zu können, ist statutengemäß eine Vollversammlung notwendig. Die Sozialdemokraten luden zu dieser Versammlung

, der sich überhaupt nicht im Vorstände befindet, vorfand. Die Sozialdemokraten hatten den Hauskaus grundbücherlich rasch durch führen lassen, von der Behörde wird der Kauf jedoch als rechtsungiltig betrachtet. 2m Protokoll buche fand man aber auch noch, daß in dieser Sitzung der Beschluß gefaßt wurde, daß dem Obmann Möschl ein Betrag von 600 K als Entlo hnung zugesprochen wurde. Satzungsgemäß kann einen solchen Beschluß nur die Vollversammlung fassen und sind auch die Vorstandsstellen unentgeltlich; nur bare

nicht, wo die Gründe dafür stecken. Dr. Stark iieß sich grundbücherlich 25.000 K als Schadenersatz eintragen, falls das Haus versteigert werde. Vor zwei Jahren veranstalteten die Sozialdemokraten, da es damals schon um ihr Haus schlecht stand, eine Lotterie, bei der der „Genosse' Kilian, früher unbemittelt, derzeit aber Hausbesitzer, und ein ge- wisser Tänzer die Hauptrolle spielten. Wohl weislich gaben die Herren Sozialdemokraten als Zweck der Lotterie an „Zur Förderung eines Wohl- tätigkeilsinstitutes'. Viele

Kurgäste und auch eine Baronin, die sogar die Vertreibung der Lose über nahm, gingen damals auf den Leim. Im letzten Sommer eröffneten diese Sozialdemokraten eine hygienische Ausstellung unter der Marke „Karlsbader hygienische Ausstellung'. Viele Firmen und Aerzte, die damals glaubten, es handle sich um eine Aus stellung der Stadtgemeinde Karlsbad, was auch am naheliegendsten wäre, sandten Beiträge zu dieser Ausstellung. Aber auch dieses Unternehmen ver krachte. Die Ausstellung war sehr hoch versichert

(Kilian, Tänzer und Pfützner) führten, keine einwandsfreie sei, doch fehlten un» alle Handhaben, um eine Aenderung der Dinge herbeizuführen.' Vielen Sozialdemokraten werden hoffentlich durch diesen Fall die Augen geöffnet.' Auslarrd. Auch Montenegro gibt nach. Aus Cettinje, 7. April, meidet das k. k. Telegr.-K.-B.: Der italienische Gesandte überreichte gestern hier ein Schreiben mit dem bekannten Vorschläge seiner Re gierung zur Beilegung der schwebenden Schwierig keiten. In der Antwortnote erklärt

11
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1905/30_03_1905/SVB_1905_03_30_3_object_1949651.png
Seite 3 von 8
Datum: 30.03.1905
Umfang: 8
vom Landesausschuß kostspielige und un nütze Prozesse aufgedrängt werden. Sie fordert alle Landgemeinden-Abgeordneten von Deutschtirol auf, mit allen Kräften für die Teilwaldbesitzer einzutreten Mtd nicht nachzugeben, bis nicht diese Frage eine für die Teilwaldbesitzer günstige Lösung gesunden Hat. Die in ziemlich großer Anzahl erschienenen Lienzer Sozialdemokraten, welche sich im ganzen Saale ver teilten. störten unter der Oberleitung der Führer die ersten zwei Redner fortwährend durch Zwischen rufe

,. M .nahm dslW Anlaß,' dar- öÄegei^'wä^. heute für alle wahW Volksfreun^e das Wichtigste sei, nämlich die Schaffung eines neuen Wahlrechtes, damit endlich einmal bei der Gesetz gebung die Stimme des Volkes und nicht bloß die der Reichen und Vornehmen zur Geltung komme. Einem Sozialdemokraten, der nach dem allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechte ver langte, erwiderte Herr Schraffl, er hätte gar nichts dagegen, allein eine solche Forderung sei heute ganz zwecklos, weil vollständig aussichtslos

. Heute sei .Der Tiroler' eS das Wichtigste, einmal das direkte Wahl recht zu.erlangen^ Immit wenigstens jene Kreise, welche überhaupt ein Wahlrecht haben, auch in die Lage kommen, bei der Wahl ihren . Willen durch zusetzen. Der christlichsoziale Südbahnkondukteur Lange r, Obmann der Lienzer Ortsgruppe des christlichen Verkehrsbundes, tat zur gründlichen Bloßstellung der Sozialdemokraten noch ein übriges, indem er ihnen durch Anführung von selbsterlebten Beispielen von Terrorismus und Falschheit

der sozialdemokratischen Agitation'Schlag auf CHlag versetzte, . Herr Langer, eine von den Sozialdemokraten sehr gefürchtet« Persönlichkeit, bewies unter stür mifchem Beifall, daß die christlichsoziale Partei eine wahre Volkspartei ist, welche die Interessen der ver schiedenen Berufsklassen auch wirklich vertritt. Diese Partel ist am besten geeignet, alle von der Arbeit lebenden und darauf angewiesenen Klassen in sich zu vereinigen, während die Sozialdemokraten an geblich die Befreiung der Arbeiterklassen

. Die Sozialdemokraten wurden derart lahmgelegt, daß bei der Abstimmung über die Forderung der Absper rung der serbischen Grenze auch nicht einer es wagte, dagegen zy stimmen, obwohl ein sozialdemokratischer Redner kürz vorher dem Abgeordneten Schraffl den Vorwurf gemacht hatte, er nehme mit obiger For derung Partei für die Produzenten, statt für die Konsumenten. - Daß die Sozi sich bei dieser Riesenversamm lung eine so heillose Blamage geholt hatten, wird im Lienzer Bezirke zweifellos eine große und nach haltige

12
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1908/04_01_1908/BRC_1908_01_04_1_object_113970.png
Seite 1 von 12
Datum: 04.01.1908
Umfang: 12
sich dieser gegen die Baubewilligung. Der Referent über diese Angelegenheit, Vizebürgermeister Dr. Porzer, erklärte ganz offen, daß der Gememderat trachten werde, die Ausführung dieses Projektes mit allen Mitteln zu verhindern, weil es die Aufgabe der Gemeindevertretung sei, die grvße Gesahr von den steuerzahlenden Kleingewerbetreibenden Wiens abzuwenden. Die Baubewilligung wurde also vom Ge meinderate „wegen sanitärer Bedenken' nicht erteilt. Eine Beschwerde der Sozialdemokraten an die Baudeputation wurde zurückgewiesen

machen und dem arbeitenden Volke billiges und gutes Brot liefern wird. Nach den bisherigen Erfahrungen kann man es bezweifeln; denn es bestand bereits eine große sozialdemokratische Genossenschaftsbäckerei, welche nicht nur die auf sie gesetzten Hoffnungen nicht erfüllte, sondern in geradezu skandalöser Weise zugrunde ging. Also: abwarten! Nun harren der Sozialdemokraten vier Dinge: vor allem Herabsetzung der Brotpreise bei gleichem Gewicht und gleicher Qualität; sodann Herabsetzung der Arbeitszeit für ihre „Brotfabriks

herbei, um ihre Ab geordneten zn hören. Es mochten über 500 Teil nehmer anwesend gewesen sein, darunter zirka 5!) bis 60 Sozialdemokraten, welche sich den fanatischen Genossen Flöckinger und den Genossen Rapoldi aus Innsbruck als ihre Evangelimänner verschrieben hatten. Schon vor Beginn der Ver sammlung versuchten einige Sozialdemokraten nach bekannter Manier zu provozieren. Als schließlich Herr Stadtkooperator Edohausen die Versamm lung eröffnet und die Anwesenden sowie die beiden Herren

, Mißtrauen u. dgl. Gellendes Indianer geheul von seinen der roten Mannen folgte so dann dieser sozialdemokratischen Charakteristik. Dieser sozialdemokratischen Selbstbelenchtung ließ Hasner nun die Aufforderung folgen: alle freiheitlichen Wähler nnd Sozialdemokraten möge« nun den Saal verlassen, wahrscheinlich, nm bei der „Gräfin' drüben im Geiste ein paar Christ lichsoziale zu verzehren. Dem Geheule und Gepfuie der freiheitlichen Wähler nach zu schlichen, hätte man glauben mögen, welche Massen

ihnen nun beim Abzüge folgen werden, doch siehe da, den roten Evangelimännern folgten nur einige Dutzend ihrer Kerzelweiber und — man höre und staune — der k. k. Landesgerichtsrat Dr. Perntner (Kusstein) verließ ebenfalls unter Führung deS Sozialdemokraten Hasner, welchem er bei Ver lesung der samosen Erklärung wacker Beifall ge zollt hatte, die Versammlung. Hier bemerke« wir also die gleiche Verwandtschaft wie in Schwaz. Der Verfammlnngssaal war nach dem Ab zug des Hafnerschen Fähnleins noch immer

13
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1910/05_05_1910/BRC_1910_05_05_5_object_149292.png
Seite 5 von 8
Datum: 05.05.1910
Umfang: 8
' bereits Mn« spielen ließen, zurückgeschlagen. Wie eine eherne christlichsoziale Kampflinie da, an der sich die kck ? Kulturkämpfer (Kirchenfeinde) brachen. Daher schreibt wahrhaft tödliche, ja höllische Haß der Juden, Frei maurer und Sozialdemokraten gegen die christlichsoziale nPartei me er sich tagtägkch in den liberalen und sozialistischen Zeitng en, Versammlungen usw. äußert. Niemand wird in den roten und liberalen Blättern so viel verlästert, beschimpft, so grimmig be kämpft

wie die christlichsoziale Partei. Wer in die Presse Ein blick hat, kann sich davon überzeugen. — Wir Katholiken Oester reichs^ müssen froh fein, daß wir einmal eine große geeinigte Partei der Katholiken im Reichsrat haben und es wäre mehr als unvernünftig, wenn wir selber die Partei schwächen und verkleinern würden. Mas sage« die Sozialdemokralen? Mit gespanntester Aufmerksamkeit verfolgen unsere Sozial demokraten in Tirol den Wahlkampf in Vintschgau-Meran- Passeier. Die Sozialdemokraten suchen

mit allen ihnen zu Ge bote stehenden Mitteln die stärkste Partei im Reichsrat zu werden. Die Sozi haben gegenwärtig bloß neun Abgeordnete weniger als die Christlichsozialen. Wenn sie die ChristlichsozieZrn überflügeln, dann sind sie die stärkste Partei im Reichsrat, dünn bekommen sie den Vorsitz (das Präsidium) und damit den maß gebendsten Einfluß auf alle Verhandlungen. Um diese feste Stellung der Sozialdemokraten würden sich dann sofort alle Kirchenfeinde zusammenschließen und sehr wahrscheinlich wäre

dann der Kulturkampf (der offene Kampf gegen die katholische Kirche) gegeben. Die Sozialdemokraten wollen den christlich sozialen Turm langsam zerbröckeln. Alles, was abbröckelt, auch das kleinste Steinchen, schwächt die katholische Festuug. Jedes Mandat, das die Christlichsozialen verlieren, stärkt die Sozialdemokraten und bringt sie näher ihrem Ziel, die größte (zahlreichste) Partei im Reichsrat zu werden. Eine Volkspartei muß aber auch sonst das Volk kräftig vertreten. Ist dies geschehen? Gewiß

und im bestmöglichen Sinne. Nicht einmal ganz drei Jahre sind die Christlichsozialen geeinigt im Reichsrat. In dieser Zeit wurden die Arbeiten durch die Tschechen und Radikaldeutschen und durch den stillen Kampf der Sozialdemokraten fast immer gehindert. Trotz aller Bestrebungen der Christlichsozialen konnte fast niemals regelrecht gearbeitet werden. Und trotz dieser ungeheuren Schwierigkeiten haben die Christlichsozialen geradezu erstaunliche Erfolge für das Volk erreicht. Wir wollen nur die Hauptkapitel

14
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1906/02_06_1906/TIR_1906_06_02_4_object_354645.png
Seite 4 von 16
Datum: 02.06.1906
Umfang: 16
er bestellt. Die Versammlung war, trotzdem sie nur ein paar Tage vorher kundgemacht worden war, sehr zahlreich besucht und zählte ivohl bei 300 Teilnehmer. Sehr zahlreich halten sich die Sozialdemokraten ein gefunden, denen gerade zweiJahre früher Doktor Schöpfer und der christlichsoziaie Arbeiterführer Preuß aus Salzburg eine gründliche Abfuhr dereitet hatten. In Verhinderung des Vereins, obmannes leitete Herr Hörhager aus Wörgl die Versammlung. Schriftführer war der Schuh machergehilfe G e s o m. Abg

zu dämpfen und Oesterreich gegen Ungarn durch ein starkes, für die Volks- und darum auch für die Staats interessen tätiges Parlament zu stärken. Die Rede wurde mit großer Aufmerksamkeit angehört, wenngleich dieselbe hin und wieder durch blöde Zwischenrufe seitens einzelner Sozialdemokraten unterbrochen wurde. Der Redner erntete für seine ganz sachlichen Aus führungen stürmischen Beifall. Daraus meldete sich der Genosse Sulo zum Wort. Er brachte aber so albernes Zeug vor, das; es dem Abg. Dr Schöpfer

niemand mehr zum Worte gemeldet hatte und er ausdrücklich sich zum Schlußworte gemeldet habe. Die Sozialdemokraten machten darüber großen Radau und wollten die Fortsetzung der Verhandlung verhindern. Sie wollten es gar herausbringen, als scheue sich der Referent, seine Gegner zum Worte kommen zu lassen; er erwiderte, Herr Hafner fände ja beim zweiten Referat Gelegenheit, sich zu melden, und wenn er schon auf ihn zu sprechen kommen wolle, könne er diese Gelegenheit benützen, er habe nichts dagegen

und gegen die Christlichsozialen wurden wieder ausgetischt; was vorzweiJahren vorgebracht und unter dem tosenden Beifalle der christlich denkenden Teilnehmer widerlegt wurde, mußte wieder ausrücken; ale, die irgendwie einnal gegen sprechen die erbleichenden Lippen. „Guter Fer dinand' Mein Mann isl in die Hände der Sozialdemokraten gefallen, retten Sie mein Kind, rette» Sie den Vater.' Ferdinand hat das Seine getan, das Ki»d hal er erhalten, beim Valer hal er alles versucht. Etwas besser ist der Vater geworden, er hat gesehen

Anträge stellen und nur Mitglieder darüber abstimmen können. Die Sozialdemokraten konnten es nicht ableug nen, beharrten aber trotzdem darauf. Genosse Hafner gin-s dabei soweit, den Präsidenten spielen und selber die Abstimmung veranlassen zu wollen. DieS wurde ihm energisch ver wehr!. Es wurde den Genossen bedeutet, sie könnten unter sich Versammlungen halten und abstim men, so viel sie wollten, hier seien sie Gäste und nicht Mitglieder. Als sie ihr Ziel nicht erreichten, ließen

15
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1911/05_10_1911/TIR_1911_10_05_2_object_351207.png
Seite 2 von 8
Datum: 05.10.1911
Umfang: 8
gewaltiges Aufsehen erregt. Rundschau. Inland. Wertvolle Geständnisse. Am letzten Montag abends hielt der parlamen- tarische Vertreter der Städte Bozen und Meran, der freisinnige Abg. Krast, im großen Bürgersaalc in Bozen eine Wählerversammlung ab, die übrigens was den Besuch anbelangt, auch im kleinen Bürger saalc unterzubringen gewesen wäre. Sozialdemokra ten hatten sich ziemlich viele eingefunden und es ver dient festgehalten zu werden, daß zwischen dem liber alen Abgeordneten und den Sozialdemokraten

die heftigsten Angriffe erhoben und sie direkt des Verrates der Konsumenten an die Agrarier bezichtigt. Jetzt nach der Wahl kommen die Herren endlich auch dazu, ihren Wählern genau dieselben Ansichten vorzutra gen. derentwegen sie die christlichsoziale Partei be schimpft uud verleumdet haben. Was aber die Wäh- lerversammlung des Abg. Kraft noch interessanter machte, war, daß der Sozialdemokrat Lagger als offi zieller Sprecher der Sozialdemokraten ausdrücklich erklärte, daß die Sozialdemokraten mit den Ausfüh

rungen des Herrn Kraft in allen wesentlichen Punk ten vollkommen einverstanden seien. Man wird die Sozialdemokraten, wenn sie wieder einmal mit ihren demagogischen Schlagern gegen den bäuerlichen Wu cher kommen, stets daran erinnern müssen, daß sie dem durch sie in das Parlament beförderten liberalen Abg. Krast gegenüber ganz offiziell und in aller Form erklären ließen, daß sie in ihrem Innersten eben falls der Ansicht seien, daß die Teuerung n. a. auch in der bisher nicht genügenden Födernng

der landwirtschaftlichen Produktion und in der K a r t e l l w u ch e r e i sowie in der internationalen Teuerung liege, und daß ge rade hierin Remedur geschaffen werden müsse, um der Teuerung zu steuern. Solche aufrichtige Geständ nisse hört man bei den Sozialdemokraten nicht alle Tage; um so wichtiger ist es aber, darauf zu verwei sen. Im weiteren Verlaufe der Versammlung ent hüllte Abg. Krast auch ein in Bezug auf die im Deut schen Nationalverbande herrschenden Parteiverhcilt- nisse nicht uninteressantes Geheimnis

16
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/23_12_1921/MEZ_1921_12_23_1_object_641153.png
Seite 1 von 6
Datum: 23.12.1921
Umfang: 6
, und zwar der deutschen Sozialdemokratie, der deutschen christlichsozialen Wolkspartei und der deutsch- demokratischen Freihellspartei. Me weitaus größte Bedeutung kommt infolge der Stärke der Partei dem Parteitage der deut- K n Sozialdemokratie in Tetschen zu. Soll doch dieser Partei- über nichts Geringeres entscheiden, als darüber, ob sich die deutschen Sozialdemokraten der deutschen Einheitsfront «in gliedern wollen oder nicht. Es ist bekannt, daß vom deutschen parlamentarischen Verbände zur deutschen

Sozialdemokratie Fäden gesponnen wurden; es fit bekannt, daß es auch einsich tige Männer im Lager der Sozialdemokratie gibt, die ein« solche Einheitsfront in allen nationalen Fragen wünschen und die mit Recht auf das politische Gegenstück, auf die tschechische Einheitsfront Hinweisen. Oder will man behaupten, daß nicht auch zwischen den tschechischen Sozialdemokraten und den Na tionaldemokraten und Klerikalen Wellanschauungen als Klüfte vorhanden wären. Mit Recht wies die „Bohemia', die den deutschen

Sozialdemokraten den Anschluß an die nationale Einheitsfront mundgerecht zu machen versuchte, daraus hin, daß ja auch im parlamentarischen Verband verschiedene Welt anschauungen vertreten seien, zum Beispiel die • verschiedene Auffassung vom Deutschtum, die Senator Spiegel in die Worte kleidete von dem Unterschiede zwischen dem Bekenntnis, und dem Rassedeutschtum, ober die Werschiedenheit in religiös kirch lichen Fragen. Schon damals antwortete der ./Sozialdemokrat', )er ganz emgesvonnen in marxistische

Terminologie ist: Sozial- remokraten und parlamentarischer Verband könnten nie zu- ammenflnden, weil zwischen 'ihnen Klassenkamvf bestehe. Wie adenschelnig dieses Argument ist, gebt am besten daraus her vor, daß in Deutschland Regierungsbildungen vor sich gehen, von den Unabhängigen bis zum Zentrum und den Demokraten. Dessen ungeachtet kann heute schon gesagt werden, daß leider die Richtung Hillebrand, die als die nationale bezeichnet werden muß, unterliegen dürfte, weil die deutschen Sozialdemokraten

ge leistet haben. Stivin wird recht behalten mit der Behauptung, daß sich an der politischen Taktik der deutschen Sozialdemokraten nichts andern wird, weder werde es zu einer proletarischen Ein. heitsfront, noch zu einer nationalen kommen; die deutschen So zialdemokraten werden weiterhin zwischen Ration und Klasse hin- und herpendeln. Die politische Denkschrift, die dem Tetschener Parteitage vorliegt und sicher angenommen werden dürste, verlangt nach wie vor als Forderung der deutschen So- zialdemokrati

17
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1907/09_05_1907/TIR_1907_05_09_2_object_160929.png
Seite 2 von 8
Datum: 09.05.1907
Umfang: 8
, daß die Freisinnigen alles, was in Bozen und Zwölfmal- greien aus ihren Ruf hört, aufgeboten hatten, um das Versammlungslokal zu füllen. Die Jungturner, die freisinnigen Handlungsgehilfen, welche eben zu diesem Zwecke ihre aus den gleichen Abend anberaumte Versammlung ab sagten, die Sozialdemokraten, die Angestellten der freisinnigen Kaufleute und Gewerbetrei benden u. s. w. wurden dazu aufgeboten. Ja, es wurde selbst die Feuerwehrübung und Mu sterung zu diesem Zwecke abgesagt. Auch die städtischen Angestellten

wurden aufgeboten, die in Stadtdiensten stehenden Taglöhner wurden sogar per Appell zur Versammlung kommandiert. Kurz, was die Freisinnigen nur aufzutreiben vermochten, dirigierten sie in die Wähleroer-- sammlung und da bekamen sie besonders seitens der Sozialdemokraten großen SukkurS. Letztere hatten eine Unmasse von überhaupt noch länge nicht wahlberechtigten Bürschlein und von „Ge nossen' aus Zwölfmalgreien, die also in Bozen kein Wahlrecht haben, herangefchleppt; selbst zahlreiche „Genossinnen

ihm solche Be achtung schenken; es war ja selbst aus Meran die freisinnige Elite heruntergekommen, um semer Bozener Wählerversammlung beizu wohnen. Einen solchen Massenbesuch wird sich Herr Karl Huber wohl kaum erhofft haben. Diese dichtgedrängte Versammlung zeigte ihm, daß den Freisinnigen und Sozialdemokraten das Hohnlächeln über die christliche Kompro mißkandidatur erstorben ist. Auch kann es ihn nur freuen, daß die vorausgegangene fieber hafte Agitation der Gegner ihm zur Gelegenheit verHals, feine Programmrede

Dr. Perathoner und begab sich mit seinen nächsten Gesinnungsgenossen auf die Bühne, die von den Freisinnigen besetzt war. Bei der Eröffnung der Versammlung forderten die Freisinnigen, von den Sozialdemokraten eifrigst unterstützt, den Vorsitz und ließen die Bemer kung, daß die Versammlung von einem Vereine einberufen worden war, weshalb der Vorsitz auch von der Vereinsleitung selbst geführt werde, nicht gelten, obwohl die Freisinnigen bei ihrer Versammlung auch den Vorsitz ohne Wahl besetzt

und Gepfeife seitens der vereinigten Freisinnigen und Sozialdemokraten. Genosse Lagger schien sich des bübischen GepseiscS doch zu schämen, so daß er die Pfeifer herunter- kanzeltc. Als zweiter Redner erhielt Herr AdvokaturSkandidat Dr. Kronberger das Wort. Er führte klar und bündig aus, warum die christlichen Wähler ihre Stimme nicht dem freisinnigen Kandidaten geben können. Mit der Einführung des allgemeinen gleichen Wahl rechtes stehen wir vor einem neuen Zeitpunkte. Am 1Mai treten alle männlichen

18
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1907/23_05_1907/BZZ_1907_05_23_2_object_418045.png
Seite 2 von 8
Datum: 23.05.1907
Umfang: 8
'IC »lisiertou Arbeiterschaft Bozens. Herrn Lasger, sprechen lassen. In der nwntäzigen Versammlung und großen Bürgersaale führte Herr Lagger aus: Er sei zwar ckein Parteigängerdes Herrn Bürger meisters, «der dessen Verdienste miissen auch von den «Sozialdemokraten anerkannt werden, und die sozialdemokratische Partei sei zu «hrlich, um zu solchen gemeinen Mitteln zu greifen, wie es die lEhristlichsozialen tun. Auf die einzelnen Punkte »vergehend, sagte der Redner: Dr. Perathoner hat allerdings

von den Ehristlichsozialen das Gerücht ver breitet. die Deurschfreisinnigen hätten die Stim men der Sozialdemokraten durch. Konzessionen ge kauft. Diese Lüge hat Herr Lagger entschieden widerlegt, indem er erklärte, die Sozialdemokraten kvrden ihre Stimmen dem sreisuungen Kandidaten zuwenden, mhne dir geringste Gegenleistung? die Sozialdemokraten wollen nichts geschenkt bekom men. Während uun einerseits die Ehristlichsozialen Flugschriften mit infanum Lügen verteilen, um die Stimmen der Arbeiter für sich zu gewinnen

, streuen fie andererseits das Gerücht aus. die So zialdemokraten hätten ihre Stimmen verkauft; während sie in Bozen versuchen, die Sozialdemo kraten für sich zu gewinnen, schließen sie in Mhmcn Kompromisse mit den Alldeutschen, um Hie Sozialdemokraten zu bekämpfen. ,.L. ihr Heuchler mit dem doppelten Gesicht, ihr Wölfe «irr dem Mafspelz. euer Manöver wird euch nicht ge lingen und die Arbeiter sollen eher dem Teufel die Stimmen geben', wie ein Redner ln der vor« gestrigen Versammlung sagte

19
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1910/29_09_1910/TIR_1910_09_29_2_object_117898.png
Seite 2 von 8
Datum: 29.09.1910
Umfang: 8
an dieser von Schönerianern und Sozialdemokraten unternommenen Veranstaltung abgelehnt. Für die Ablehnung war u. a. auch der Umstand maßgebend, daß die geplante Tagung den Charakter einer inter nationalen Kundgebung haben soll. Wer die Tiroler Verhältnisse kennt, wird zugeben müssen, daß die Veranstaltung der sogenannten „freiheitlichen Tagung' den wahren Jnteressm der deutschen und freiheitlichen Sache zuwider läuft, daß sie die deutsch- freiheiiliche Idee nur diskreditieren und der klerikalen Agitation neue Nahrung

Prozeß keine Rede); Die Barone Dipauli mögen sich bei den .N. T. St.' für die Mißkreditienmg ihrer Firma bedanken. SchmSßktcheMederlagederSoziatdemokrate». Am 25. September fand die ReichSratS- stichwahl im Landgemeindebezirke Gablonz statt. Hiebei wurde der Deutschradikale Glöckner mit LI 86 Simmen gegen den Sozialdemokraten Trübenecker, der 5085 Stimmen erhielt, zum Ab geordneten gewählt. Bei den Wahlen im Jahre 1907 war dieser Bezirk deu Sozialdemokraten und^ zwar schon beim ersten Wahlgange

zugefallen. In diesem Wahlergebnisse drückt sich' die große Ent- ! täuschung aus, die die Sozialdemokraten wegen ihrer - vollständigen Erfolglosigkeit bei den Wählern hervor- l gerufen haben. Etwas Beschämenderes hätte den j Sozialdemokraten gar nicht passieren können, als ^ dieser MandatSverlust gerade an die Deutschradikalen. I Die Affäre Kraöa. , Am 26. September wurde im Wiener Blirger- ! klub über die Angelegenheit Hraba verhandelt und ! eS wurden dieselben Beschlüsse gefaßt, wie im christ

20
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1911/01_08_1911/BRC_1911_08_01_1_object_141096.png
Seite 1 von 8
Datum: 01.08.1911
Umfang: 8
laiif. Ar. 91. Vrixsn, Dienstag, dsn 2lugust ^9^- XXIV. Icrhrg. Me Erf»!g? da freien Hand. Wien, 30. Juli Nun dürften ,-voh! auch die wenigen Pessimisten in unserem Lager bekehrt sein, die besnrchtet hatten, die Christlichsozialen würden, da sie sich sür eine Politik der sresen Hand entschieden hatten, im Par lamente eine Obstruktion betreiben etwa w, wie eine solche wieverhoi! von den slawischen Parteien, von den Sozialdemokraten und von anderen ange wendet wurde. Dies-? Befürchtungen

und bisher ist es die christlichsoziale Partei allein, die durch ihre kluge Taktik Er folge aufzuweisen hat. Die schwere moralische Niederlage der Freisinnigen bei der Abstimmung am vorigen Freitag, aus der übrigens auch die Sozialdemokraten unter Führung des Seitz schwer j blessiert hervorgingen, dann der Erfolg der ! Christlichsozialen in der Bankfrage, j wodurch die Bankvorlage allein erst annehmbar ge macht wurde, und endlich am Donnerstag, wo die , Christlichsozialen durch den Antrag Fink—Jerzabek

, j der den Teuerungsausschuß beauftragte, binnen j 24 Stunden über die Teuerungsanträge Bericht zu t erstatten, die Teuerungsdemagogen zum Farbe- ! bekennen zwangen, da» sind Erfolge, die sich sehen ^ lassen können. Rechnet man noch dazu, daß gerade - die Unabhängigkeit der Christlichfozialen die Re gierung nöligt, mit ihnen zu rechnen, und daß Baron Gant'ch sich beeilte, in der Teuerungsfrage mit der vollen Wahrheit herauszurücken und so die perfiden Verdächtigungen der Christlichsozialen durch die Sozialdemokraten

, daß sie darauf bestanden, daß die Aufnahme der Barzahlungen von der Bewilligung des Hauses ab hängig sein müsse. Von den Sozialdemokraten stimmten die deutschen Genossen sür die Vorlage, die tschechischen dagegen. Nicht einmal in einer rein wirtschasilichen Angelegenheit gibt es also eine Einigkeit zwischen Adler und Nemec. kekchleunigte Milte tle? ceuerung. Am Donnerstag wurde im Parlament die große Tenerungsdebatte geführt, die zu einer ver blüffenden Entlarvung der roten und blauen Teue- rungsdemagogen

und Maulhelden führte. Die Liberalen und Sozialdemokraten hatten alles sehr sein ausgedacht. Als Nachhall zur Wahl- bewegun;; sollten die Teuerungsschlager gegen die christlichsoziale Partei noch einmal im Abgeordneten haus losgelassen und dann die hochtrabenden An träge der Freisinnigen, Liberalen und Sozialdemo kraten nach vielem Gerede zum Fenster hinaus dem Ausschusse zugewiesen werden. Dort sollten sie ruhen bis in den Herbst und das Volk, dem die Teueruugs- not bereits die Kehle zuschnürt

21