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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 12.04.1933
Umfang: 10
bekannt gab, begonnen und in der gestrigen Nummer fortgesetzt. Wir fahren heute mit der Veröffentlichung des Wahl programmes fort. Re Sozialdemokraten drängen ans soziale Fürsorge Die bürgerliche Gemeinderatsmehrheit hat viel Schlech tes verbrochen und die Interessen der Stadt und der Be völkerung schwer geschädigt. Die christlichsoziale Stadtführung, die durch die Existenz eines christlichsozialen Bürgermeisters und eines christlichsozialen Finanzreferenten gekennzeichnet ist, hat die Gemeinde

durch ihre schlechte Finanzwirt schaft in die Zinsknechtschaft der Banken geführt. Aber die Verhältnisse in der Stadt wären noch bedeutend schlechter und für den Fremdenverkehr geradezu kata strophal, wenn nicht die Sozialdemokraten in der Gemeinde immerwährend darauf gedrängt hätten, daß ein Teil der Finanzmittel für produktive Zwecke und für Zwecke der Be- fürsorgung armer Stadtbewohner aufgewendet werde. Schon zählten wir den dritten Winter, in dem die Arbeits losigkeit bei uns so furchtbare Formen angenommen

, dessen Erfordernis 800.000 Schil ling ausmacht, bedeutet Avbeit und Verdienst für dreihun dert Arbeiter aller Branchen auf ein Jahr. Re Sozialdemokraten wachen über die Bolksgefnndheit Auf dem Gebiete des Gesundheitswesens haben die So zialdemokraten im Gemeinderate darauf gedrängt, daß alles geschehe, was zur Verbesierung der Hygiene und zur Siche rung der Dolksgesundheit notwendig ist. Sozialdemokrati scher Initiative ist es zu danken, daß die obligatorische Untersuchung des Schweinefleisches aus Trichinen

stattfin det. Innsbruck war früher einmal berüchtigt wegen der vielen und schweren Erkrankungen an Trichine-, die in er schreckendem Ausmaße mit Todesfällen endeten. Die Sozialdemokraten haben auch verlangt, daß die Pasteurisierung der Mlch in der städtischen Molkerei zwingend eingeführt werde. Früher gab es jedes Jahr Dutzende von Typhusfällen, die vielfach tödlichen Aus gang hatten. Das waren Erscheinungen, die den Ruf der Stadt als Frem denverkehrsstadt schwer schädigten. Die Sozialdemokraten

haben im Hinblicke auf den Fremdenverkehr und auf das gesundheitliche Interesse der Bevölkerung diese Anregung gemacht und ihre Durchführung erzwungen. Die Sozialdemokraten haben darauf gesehen, daß auch der armen Bevölkerung die Benützung der städtischen Bäder ermöglicht werde; sie haben in den Bädern volks tümliche Preise verlangt und erzielt. Besondere Begünstigungen haben die Sozialdemokraten für die Mitglieder von Krankenkaffen erreicht. Re Sozialdemokraten verhindern Stromdreirerhöbnng

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 30.03.1931
Umfang: 8
, wie sie bei den Gemeindewahlen selten erlebt wurde. Einzelne Ergebnlffe. Stadt Salzburg. In der Stadt Salzburg betrug die Zahl der Wahl- berechtigten 27.628. Es wurden 20.770 Stimmen abgegeben, was einer 75prozentigen Wahlbeteiligung entspricht. Es erhielten: Sozialdemokraten 6924 Stimmen (14 Mandate). Christlichsoziale 6251 (13), Nationaler Wirtschafts- und Ständeblock 4145 (8), Nationalsozialisten (Hitler) 1878 (4), Nationalsozialisten (Schultz) 895 (1), Kommunisten 288 (0). Die Gesamtdarstellung ist folgende

: Die Sozialdemokraten verlieren 1 Mandat, die Großdeutschen 3, die National sozialisten der Schultz-Gruppe 2 und der Wirtschaftliche Ständebnnd 1 Mandat. Es gewinnen: Die Nationalsozia listen (Hitler) 4, der Beamtenblock und Heimatblock 1 Man dat. Hallein. Sozialdemokraten 2226 Stimmen (14 Mandate), Christ- lichsoziale 962 (6), Nationaler Wirtschastsblock und Land bund 447 (2), Nationalsozialisten (Hitler) 496 (2), Kommu nisten 216 (1). Die Sozialdemokraten verlieren ein Mandat an die Kommunisten. Maxglan

. Sozialdemokraten 2108 Stimmen (13 .Mandate), Christ lichsoziale 1023 (6). Nationalsozialisten (Hitler) 391 (2), Wirtschaftlicher Ständeblock 629 (4). Kommunisten 61 (0). Die Sozialdemokraten verlieren ein Mandat. Zell am See. Sozialdemokraten 471 (6), Arbeitsgemeinschaft der Christlichsozialen und Großdeutschen Volkspartei 607 (7), Nationalsozialisten (Hitler) 505 (6). Bisher: 13 Wirtschafts partei und 6 Sozialdemokraten. Hofgastein-Markt. Sozialdemokraten 126 (2), Christlichsoziale 285 (5), Nationaler

Wirtschaftsblock 266 (4), Kleinhäusler 102 (2). Die Sozialdemokraten verlieren ein Mandat. Radstadt-Stadt. Sozialdemokraten 99 (2), Christlichsoziale 171 (3), Völ kischer Wirtschaftsblock 221 (5), Nationalsozialisten (Hitler) 132 (3). Bisheriger Stand: 2 Sozialdemokraten, 5 Christ lichsoziale, 6 Großdeutsche. Aigen bei Salzburg. Sozialdemokraten 544 (8), Wirtschaftspartei 920 (15), Nationalsozialisten (Hitler) 138 (2). Die Sozialdemokraten verlieren ein Mandat. Bei der Hitler-Gruppe ist Wahlwer ber Giesl

, der als Arbeitsloser kandidierte, gewählt. Morzg bei Salzburg. Sozialdemokraten 343 (6), Wirtschaftliche Vereinigung 649 (13). Die Sozialdemokraten verlieren ein Mandat an die Wirtschaftliche Vereinigung. Die Sozialdemokraten gewinnen im ganzen 10 Mandate. Die Hakenkreuzler haben den Bürgerlichen 64 Mandate abgenommen. Bezüglich des Ergebnisses im ganzen Lande ist folgen- des zu bemerken: Die Sozialdemokraten gewinnen 33 Mandate und verlieren 23. Der Gewinn erstreckt sich auf kleinere Landgemeinden

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 26
Datum: 12.12.1929
Umfang: 26
der wirtschaftlichen Pro duktion fördern". Neue Regierung im Tschcchenstaat. Der tschechische Ministerpräsident -Udrzal hat stch seit sechs Wochen eine neue Regierungsmehrheit und dlazu- gehörige Minister gesucht. Am letzten Samstag ist es ihm gelungen, und zwar unter starker Beiseitestellung der Deutschen. Die deutschen Sozialdemokraten wollte der Tscheche in der Regierung haben. Diese verlangten aber, daß die deutschen Ghristlichsozialen und die christliche Slowakische Volkspartei aus ber Mehrheit ausscheiben

. Diese Bedingung wurde angenommen und damit war der Weg zur Bildung einer neuen Mehrheit frei geworden. Zahlenmäßig ist bie neue Regierungsmehrheit außer- ordentlich stark. Sie umfaßt von den tschechischen Par- teien die Agrarier, die Sozialdemokraten, die National sozialisten, die Volkspartei, die Demokraten und die Ge- werbepartei, von den deutschen Parteien den Oandwirte- bund und die Sozialdemokraten. Diese Mehrhleit zählt 206 Abgeordnete, >bei leiner Gesamtzahl von 300 Man daten; innerhalb ber Mehrheit

, ebenso die Industrie. Allgemein klagt man über den ungeheuren Steuerdruck. Da scheint nun ein neuer Kulturkampf nicht die wahre Medizin zu sein. Ae Wien In Nie »ln Bei d'er Werbetätigkeit, welche die Sozialdemokraten auf dem Oaube anläßlich der Wahlen in bie Hauptver- sammlung der Lanbwirtschlaftskrankenkassa entsalten, weisen sie immer wieder daraufhin, daß es die Arbeiter in Industrie und Gewerbe so ungleich besser hätten, daß auch die Krankenversicherung wie überhaupt

Sozialdemokraten aus allen möglichen Ländern, sogar aus Rußland geben zu, daß die christlichen Arbeiterorganisa- tionen in der Vertretung der Arbeiterinteressen Bedeu- tend'es geleistet hätten. D'amit wäre die eine Seite biefex Wahllüge widerlegt. Anderseits lesen wir in den Zei- tungen der Sozialdemokraten Tag für Tag von dem Glend des Industriearbeiters, das von Tag zu Tag größer werbe und man frage den Arbeiter oder die Arbeiterin, die in dieser schweren Zeit genötigt stnd, die Hilfe d'er Krankenkassen

dauert. Damit soll natürlich nicht 'gesagt sein, daß darin die Sozialdemokraten einzig und allein die 'Schuld 'feien, es soll aber damit zum Ausdruck gebracht werden, daß eben Krankheit immer eine Heimsuchung ist unfr daß insbeson- dere der kleine Mann außerordentlich hart von ihr be troffen wird, baß sich 'diese Härte steigert in Zeiten wirt- schaftlicher Rot, wie wir sie gegenwärtig durchkämpsen müssen und daß Sozialversicherung mehr ober w'enig'er immer nur ein Behelf ist, um der schlimmsten Rot

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 27.07.1907
Umfang: 8
Redner polemisierte dann gegen Abg. Ober- leithner und sagte, er werde sich für die Arbeiter stets einsetzen. Herr Oberleithner möge zuerst bei jenen Betrieben anfangen sich für die Ar beiter ejnzusetzen, wo er Aktionär ist. (Stür mischer Bejfall bei den Sozialdemokraten. Unterbrechungen seitens der deutschen Parteien.) Der Zukunstsstaat. Abg. Schuhmeier polemisiert dann gegen den Abg. Dr. Mühlwert und dessen Ausführungen über den Zukunftsstaat, der angeblich das Pro gramm der Sozialdemokraten

weiter kommen, als Sie mit Ihrem Luther, wobei ich Luther nicht herab setzen will. Was früher eine Utopie war, ist jetzt Wirklichkeit geworden und das gibt mir Kraft, für alle zu reden und zu wirken. Eine Abrechnung mit den Deutsch- nationalen. Unter lebhaftem Widerspruch der Deutsch- radikalen widerlegt Redner die Ausführungen Mühlwerths, daß die Sozialdemokraten im Deutschen Reiche nie für soziale Reformen ein getreten sind. Wer, sagte Redner, kann sagen, daß wir nicht für soziale Reformen eintreten

, nachdem gerade wir Sozialdemokrateil schon mehr als zwanzig Jahre an den sozialen Re formen arbeiten. Die deutschen Sozialisten haben für das deutsche Volk viel mehr getan, als alle Deutsch nationalen zusammen. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen bei den Sozialdemokraten.) j— Abg. Stransky (deutfchradikal): Da lacht eine Kuh. — Dieser Zwischenruf ruft einen lauten Widerspruch bei den Sozialdemokraten hervor, während die Deutschradikalen Beifall klatschen. Es kommt zu einem lärmenden Renkontre

zwischen Abg. Albrecht und Winarsky, Prokesch, Hannisch u. a. (Rufe bei den Sozialdemokraten: Ist das die deutsche Bildung?) Schuhmeier fortfahrend: Ich muß wohl Herrn Albrecht fragen, was würde er getan haben, wenn ich während seiner Rede einen solchen Skandal geschlagen hätte? Er würde sich wohl über sozial demokratischen Terrorismus beklagen. .Es ist ein gemeinsames Ziel aller deutschnationalen Par teien, daß sie uns als Verräter an dem deutschen Volke bezeichnen. Ich habe darauf zu ant worten

, daß wir deutsche So zialisten gerade für das deutsche Volk in Oesterreich mehr getan haben, als die nationalen Parteien. (Stürmischer Beifall bei den Sozialdemokraten, ironischer Bei fall bei den Deutschnationalen und Christlich sozialen, die jedoch von Hofrat Geßmann zurück gehalten werden.) Das deutsche Volk in Oester reich ist von niemandem mehr ge schädigt worden, als von den einzel nen Herren, die immer vorgegeben haben, die Interessen des deutschen Volkes in Oesterreich zu wahren. (Stürmische Zustimmung

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 12
Datum: 24.09.1911
Umfang: 12
sich nun, lute gesagt, in Deutschland vollziehen zu wollen. Dort hat man die Jesuiten in einem lichten Augenblick bekanntlich des Landes verwiesen und ihnen die Rückkehr für Zeit und Ewig keit gesetzlich verwehrt, und nichts ist natürlicher als daß die Jesuiten daraufhin Deutschland erst recht zu ihrer Heimat Machen Wollen. Das wäre ihnen aber nie und nimMer gelungen, wenn es ihnen nicht geglückt wäre, die Sozialdemokraten fallweise zu Bun desgenossen ihrer befreundeten, kohlrabenschwarzen Zentrumsleute

zu machen. Diese mußtest zu diesem Zwecke ein Sonder- oder Ausnahmsgesetz gegen die Sozialdemokraten anstreben, nach welchem diese bei fortgesetzter Anzwiderung der Regierung des Landes verwiesen werden könnten, womit sie in die gleiche Lage versetzt worden wären wie die Jesuiten. Es war von Vorneherein zehn gegen eins zu wetten, daß die Sozialdemokraten darüber in Harnisch geraten und das Gegenteil der pfiffigen Bestrebungen des Zentrums zu ihrem lückenlosesten Prinzip machen würden. Das ist denn auch geschehen, and

die Aufhebung des Jesui tengesetzes wäre längst schon vollzogen und damit der jesuitische Quellwun'sch des sozialdemokratischen Prin zips erfüllt worden, wenn die Stimmen der finsteren Zentrumsleute und der Sozialdemokraten hingereicht hätten, das Jesuitengesetz zu Fall zu bringen. Da sie aber dazu Au schwach waren, sollen die schwar zen Totenhusaren Roms bei den nächsten Reichswahlen mit dem Feldgeschrei in Heu Kampf reiten, daß sie, wenn man sie wählen werde, nicht ruhen noch- rasten

wollen, bis man der roten Gefahr mit einein Aus nahmsgesetz gegen die Sozialdemokratie begegnen werde. Und die Sozialdemokraten, die wissen, daß sich zu diesem Ende alle anderen Parteien die Hände reichen würden, sollen ost- dieses künftigen Feldge schreies jetzt schon so erschrocken sein, daß sie den Par teien der Freisinnigen Kandidaten dort, w-o sie selber nicht durchdringen können, unter der Bedingung Schützenhilfe gegen das Zentrum angeboten haben, daß sie sich verpflichten, gegen jedes Ausnahmsgesetz zu stimmen

Himmelberg anfweisend-e Kor respondenzkarte folgenden Inhaltes: „Löbliche Schriftleitung! Ich verzichte hiemit auf weitere Zusendung des „Kärntner Kirchenlicht", weil ich mich mit dieser Kampsesweise nicht identifizieren will. E. Bauer, evaugel. Pfarrer in Gnesau, Kärnten." ihre schwarzen Freunde einen diesbezüglichen Antrag stellen. Kömmt es so, dann ist der Beweis erbracht, daß die Sozialdemokraten tatsächlich, wie es viele glau ben, mit den Jesuiteil im! Bunde stehen, wofür auch der Umstand

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Alpenland
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Seite 2 von 4
Datum: 28.04.1927
Umfang: 4
der nationalistischen Partei sei unverweid- lich. Die Bolschewisten verfügen über 50.000 Mann in den Provinzen Hupei und Honan. Die Streitkräfte Tschangkaischeks seien ihnen jedoch bedeutend überlegen. — Moskau hetzt un entwegt weiter. Das Ergebnis der Nationalratswahlen. Zusammensetzung des neuen Nationalrates. Der neue Nationalrat wird aus 94 Bürgerlichen und 71 Sozialdemokraten bestehen. Von diesen 94 bürgerlichen Parteien fallen den Großdeutschen 12, dem Landbund 9 und den Christlichsozialen 73 Mandate

. Die Ratio na lratswahlen in Tirol hatten folgen des Ergebnis: Einheitsliste 6 Mandate im ersten Wahlver fahren und ein Reststimmenmandat, Sozialdemokraten 2 Man date. Damit erscheinen von der Einheitsliste gewählt: Mini ster T h a l e r, Dr. Schuschnigg, Minister a. D .H a u e i s, Dr. Kolb, Dr. K n e u ß l, Dr. S t r a f f n e r (grotzdeutsch) und Bürgermeister Steiner; von den Sozialdemokraten: A b r a m, S ch e i b e i n. In ganz Tirol wurden für die Ein heitsliste 129.830, für die Sozialdemokraten

38.906, für die Kommunisten 194, für den Landbund 922 und für den Ude- Verband 3906 Stimmen abgegeben. Es waren im ganzen 183.758 giltige und 4572 leere und ungiltige Stimmzettel ab gegeben worden. In der Stadt Innsbruck erzielte die Einheits liste 17.862 (18628), die Sozialdemokraten 13,216 (10.863), die Kommunisten 72 (156), die Landbündler 206 (826) und der Ude- Verband 1058 Stimmen. 744 Stimmzettel wurden leer abge geben, 495 waren ungültig, zusammen 1239 (856). Insgesamt wurden 33.655

gegen 30.761 Stimmen im Jahre 1923 abge geben. Für die Tiroler Einheitsliste bedeutet das Wahlergebnis entschieden einen schönen Erfolg. Hätte der Ude-Verband nicht die Sprengbombe in die bürgerlichen Reihen geworfen und hätten nicht so viele Verdrossene in totaler Verkennung der politischen Lage so viele leere und ungiltige Stimmzettel ab gegeben und sie der Einheitsliste zugewendet, dann hätten die Sozialdemokraten in Tirol ein Mandat verloren. Der Ausgang der Wahlen hat den österreichischen Kredit

, die Sozialdemokraten 21 Mandate und der Landbund 1 Mandat. Bisher hatten die Christlich sozialen 32 Mandate, die Großdeutschen 6 Mandate, wovon sich im Lauf der letzten Legislaturperiode zwei als Landbünd ler abgespaltet haben, und die Sozialdemokraten 22 Mandate. Demnach verlieren die Sozialdemokraten und der Landbund je ein Mandat zu gunsten der Einheitsliste. — Die Landtags wahlen in Steiermark erzielten eine bürgerliche Mehr heit. Die Mandate verteilen sich: Einheitsliste 24, Sozialdemo kraten 20, Landbund

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 14
Datum: 21.11.1920
Umfang: 14
Nr. W« Gegen das Malsbrot. Wg. Cldersch (Sozd.) erklärt zum ersten Dring- «chteitsantrag. daß der Zusatz von Maismehl zur Brot- «rzeuTNNg auf Erfpanrngsrücksichten (Hort!. HSrt!-Rufe der den Sozialdemokraten), nicht aber auf den Mangel an Edelmehl zurückzuführen fei. Wir müssen verlan gen, daß für die Bevölkerung gemrßfähiges Brot geschaf fen werde, weil sonst nicht dafür gutKcstanden werden könne, daß die arbeitende Bevölkerung es ablehnt, zu arbeiten, wenn sie nicht mit den entsprechenden Nah

rungsmitteln versehen wird. (Zwischenrufe bei den So zialdemokraten: Unsere Ernährung ist vor allem ge- fährdrt durch das Getreidebewirtschaftungsgesetz, das ge- gen den Einspruch -er Sozialdemokraten angenommen wurde. (Beifall bei den Sozialdemokraten. Rufe bei den Christlichsazialen: Durch den Boykott Ungarns!) Es se eine Demagogie. zu behaupten, daß Ungarn, das selbst zu tun hat, um sich -u ernähren, uns in irgend einer be. Nächtlichen Weife werde helfen können. (Zwischenrufe des Abg. Jerzabeck: Rufe

bei den Sozialdemokraten ge» gen Ierzabeck: Pfui. Leichenschander! Gegenrufe bei den Christlichfozialen.) Der Präsident erteilt den Ordnungsruf. Redner unterbreitet schließlich folgende Beschlußan träge: 1. Der Nationalrat mißbilligt die Maßnahme der ^Bundesregierung, mit der ein« 50prozentige Surrogie» rung des Brotes mit Maismehl lediglich aus Erspa- rungsrikksichten unter Gefährdung von Gesundheit und Leb»: der Minderbemittelten verfügt wurde. 2. Die Bundesregierung wird beauftragt, die Verwen dung von Maismehl

angenommen werden konnte. Abg. Schiegl: Was ist's mit dcn inländischen Auf. bring ungen 7 Rufe bei den Christlichfozialen: Nur Geduld! — Abg. Str-abet (christlichsozial): Was ist's mit dem Mehl, das in die Tschechoslowakei gekommen ist? Abg. Schneidmadl (Soz.) Leichenschändr! (Leb hafte Zwffchenrufe bei den Christlichfozialen, Gegenrufe bei den Sozialdemokraten.) Grü»berger, fortfahrend: Es ist ein Irrtum, im. mer de« Mais für die Qualität des Brotes verantwort lich zu machen, sondern die Hauptschuld

sie von der Grenze zu- Fuß nach Tirol g hen. weil sie an- ders nicht hereinkommen. (Lebhafter Beifall.) Für die Einstellung des Verkehres und d>e Unterbindung des gesamten Wirtschaftslebens in Tirol trifft -nicht unsere Partei und unsere Organisation die Schuld, sondern da für ist lediglich die Saumseligkeit und das Verschulden der Regierung veran'wortlich. (Beifall und Händeklatschen bei den Sozialdemokraten.) Le mehr Waffen in die Bauerndörfer gebracht werden, umso größer wird die Anarchie in diesem Staate

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 23.01.1912
Umfang: 8
Seite 2 Volks-Zeitung Dienstag den 23. Jänner Nr. 18 Deutsche Reichstagswahlen. Achtundneunzig Sozialdemokraten gewählt! Glänzend ist das Ergebnis des gestrigen Stich wahltages im Deutschen Reiche. Sechsundzwanzig Sozialdemokraten sind gewählt worden, so daß un sere Fraktion bereits fast hundert Mandate zählt. Der letzte Stichwahltag am kommenden Donners tag wird noch eine Reihe neuer Mandate bringen, so daß man es heute schon sagen kann: unsere Partei wird als die weitaus stärkste Einzug

das schwankende liberale Bürgertum die So zialdemokratie! In 21 Stichwahlen hat sie am Samstag'den liberalen Kandidaten zum Siege ver- holfen. Mit einer Entschiedenheit, als gelte es, für die eigene Partei zu kämpfen, führten die An hänger unserer Partei die Parole: Gegen den schwarz-blauen Block, gegen die Reaktion! aus und eilten für den liberalen Kandidaten an die Urne. Wohl hat sich die liberale Wählerschaft am gestri gen Wahltage besser gehalten als am Samstag. Biele von den 26 Sozialdemokraten

für die Sozialdemokraten. Das ist ein wertvolles Ergebnis, denn es beweist, daß für einen großen Teil der liberalen Wähler schaft Deutschlands die Sozialdemokratie nicht der Schrecken ist, wie die nackte Reaktion, daß große bürgerliche Kreise lieber die Demokratie stärken, als die Parteien des Rückschritts. Diese Tatsache wird die weitere Entwicklung Deutschlands mächtig be einflussen. Die Demokratie ist durch die gestrigen Wahlen gestärkt worden, ein mächtiger Schritt nach vorwärts wurde gemacht. Wir begrüßen

diese Siege, wir jubeln über das Wahlergebnis, als inäre es unser eigener Erfolg. Denn wie die Reaktion in Deutschland rückwirkte auf die politische Entwick lung in unserem Staate, so wird auch der Sieg der Demokratie unseren Kampf gegen Reaktion und Absolutismus neu beflügeln und uns zu neuem Siege führen. Gestern wurden gewählt: 26 Sozialdemokraten, 1 Reichspartei, 2 Konservative, 3 Wirtschaftliche Vereinigung, 3 Zentrum, 17 Nationalliberale, 17 Freisinnige, 2 Welfen, 3 Bayerischer Bauernbund, 2 Polen

. Gewählte Sozialdemokraten. Dr. Quark (Frankfurt a. M.), Bauer (Breslau), Haupt (Jerichow), Dr. Weill (Metz), Fuchs (Straß- burg-Land), Keppler (Altenburg), Peirotes (Kal mar), Quessel (Darmstadt), Hofmann (Kaiserslau tern), Feuerstein (Heilbronn), Hasenzahl (Ersbach), Rautte (Bitterfeld), Hofrichter (Köln), Leutert (Jena), Brandes (Halberstadt), Hügel (Bayreuth), Hierl (Ansbach), Rauch (Hildesheim), Heine (Dessau), Taubadel (Görlitz), Giebel (Kottbus), Jäckel (Plauen), Baudert (Weimar), König (Ha gen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 24.06.1921
Umfang: 16
und herzlose Menschen hingestellt. Es ist offenkundig, daß die Sozialdemokraten bei dieser fortwährenden Ver hetzung bestimmte Zwecke verfolgen. Die Bauern wollen nämlich von der Sozialdemokratie nichts wissen, und die katholischen Tiroler Bauern sind der stärkste Schützdämm gegen die rote Hochflut. Die Sozialdemokraten handeln bekanntlich nach dem Grundsatz: „Willst du nicht mein Bruder sein, so hau' ich dir den Schädel ein." Nach biefent Grundsätze haben die Sozialdemokraten ihre Stel lungnahme gegenüber

den Bauern eingerichtet. Nur sv ist es zu erklären, daß die Sozialdemokraten ausschließ lich die Bauern für die Teuerung der Lebens'nrittel verant wortlich machen, und so viele Tatsachen nicht sehen wollen, die doch offenkundig zutage liegen. Die Viehpreise sind stark im Sinken. Trotzdem wird das Fleisch nicht billiger, sondern eher teurer. Haben daran auch wieder die Bauer!:, und zwar die Bauern allein alle Schuld?! Es ist in den sozialistischen Zeitun gen noch niemals zu lesen

in Enrpfang zU nehmen und an die Konsuurenten zu verschleißen, 'kommt für den Liter auf volle 4 Kronen. Es ist den Sozialdemokraten, wie es scheint, noch Niemals eingefallen, eine genauere Unter suchung anzustellen, ob diese Sammel- und Verschleiß gebühr von 4 Kronen für den Liter vollkommen gerecht fertigt ist und inwieweit diese hohe Geb'ühr zur Ver teuerung der Milch beiträgt. Dafür leisten sich die So zialdemokraten die Unwahrheit, daß der Bauer für den Liter Milch 20 Kr. einsteckt. Anstatt

Betrachtungen dar über anzustellen, daß, wen:: schon der Verschleiß der Milch für der: Liter 4 Kr. kostet, die Erzeugung der Milch mit 16 Kr. kaum als zu hoch bewertet angesehen werden kann, gefallen sich die Sozialdemokraten in einer wüsten Verhetzung und schreien in alle Hütten der Armen hinein: Mer WUcherbäuer nimmt für den Liter Milch den Wucher- Preis von 20 Kronen! Ebenso geflissentlich ivird ver schwiegen, daß Land und Reich für die Minderbemittelten eine ausgiebige Verbilligung der Milch fortlaufend

besor gen. Die Sozialdemokratie ist eine Partei, welche von der Unzufriedenheit verhetzter Volkskreise lebt und darum solch unangeuehme Wahrheiten nicht brauchen kann. In einer Hochburg der Sozialdemokratie tourde, wie von zahlreicher: Milchverbraucheri: behauptet wird, die von den Bauern eingelieserte Vollmilch fleißig entrahmt. Aus Versehen hat eir:mal eine arme Arbeitersfran statt der sonst üblichen blauen Milch den schönsten Rahm bekommen. In der glichen Hochburg der Sozialdemokraten

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 14
Datum: 07.12.1924
Umfang: 14
der Sozialdemokraten auf die Gemeinden des Landes ist überall zurückgeschlagen worden. Die Sozialdemokraten haben besonders in den Jndustriebezirken des Steinseldes große Verluste erlitten und viele Dutzend Mandate verloren. Ganz vereinzelt stehen ihre Erfolge in einer kleinen Anzahl bäuerlicher Gemeinden, wo sie das eine oder andere Mandat gewinnen konnten. Ihre Hoffnung, die von verschiedenen Führern ausgesprochen wurde, in mehreren hundert Gemeinden die Mehrheit zu erlangen, ist vernichtet lvorden. Die Wahlen

haben den Beweis erbracht, daß die von den Sozialdemokraten behauptete Schwenkung der Bevölkerung in das sozialdemokratische Lager nicht zu trifft. In ihrer übergroßen Mehrheit steht vielmehr die Bevölkerung auch heute noch geschlossen hinter den bürger lichen Parteien. Wo die Sozialdemokraten auf dem Lande einige Erfolge errungen haben, geschah es vornehmlich auf Kosten der Großdeutschen. Die Wiener „Arbeiter-Zeitung" berichtet, daß die Sozial demokraten in 15 Gemeinden den Bürgermeister erobert

haben, verschweigt aber, daß sie ihn in 37 anderen Gemein- den verloren haben. Nachfolgend geben wir einzelne Wahl- rusultate bekannt. Schlimm ist es den bürgerlichen Parteien im Bezirke Tulln ergangen, wo sie 15 Mandate verloren, die Sozialdemokraten dagegen 17 gewonnen haben. In S t o ck e r a u haben die Bürgerlichen 2 Mandate gewon- nen, die Sozialdemokraten 4 verloren. In L e o n d o r f ge- winnen die Christlichsozialen 3 Mandate. Im Bezirk Lilienfeld haben die Bürgerlichen 6 Mandate gewon- nen

, die Sozialdemokraten 1, die Kommunisten 9 verloren. Im Bezirk St. Pölten haben die Bürgerlichen 16 Man- date gewonnen, die Sozialdemokraten keines. Im Bezirke Wiener-Neu st adt haben die Bürgerlichen 56 Man- date gewonnen, die Sozialdemokraten 41 verloren. Im Be- zirk Neunkirchen haben die Bürgerlichen 48 Mandate gewonnen, die Sozialdemokraten 45 verloren. Im Bezirk I ch e i b b s haben die Bürgerlichen 14 Mandate gewonnen, die Sozialdemokraten 6 verloren. Im Bezirk Gmünd haben die Bürgerlichen 12 Mandate gewonnen

, die Sozialdemokraten 41 verloren. In der Heimatgemeinde des Attentäters gegen Tr. Seipel haben die Bürgerlichen ihre Mandate verdoppelt. Im Bezirke Amstetten gewinnen die Christlichsozialen 149 Mandate, die Sozialdemokraten verlieren 52, die Wirt- schaftspartei 258. Wegen der Bevölkerungszunahme gelang- ten 118 neue Mandate zur Besetzung. Die gesamte Mandatsverteilung stellt sich wie folgt dar: Bür gerliche 15.598 gegen 15.476, so daß ein Mandats- gewinn von 122 Kandidaten resultiert. Die sozial- demokratischen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 06.10.1911
Umfang: 8
: Die Galerie räumen! Andere Abgeordnete umstehen die Ministerbank und besprechen das Ereignis. Plötzlich ruft Hummer (Deutscher Nationalverband): Das ist das Werk der Sozialdemokraten, die Sozialdemo kraten müssen gesellschaftlich boykottiert werden. Kroy (Nationalverband): Rote Mordbuben, rote Meuchelmörder! Die Sozialdemokraten antworten: Der Attentäter war kein Sozialdemokrat, kein Par teimitglied! Die Galerien werden geräumt. Von der zweiten Galerie rufen viele Zusehen: Hoch die Sozialdemo kratie

! Die Nationalverbändler Hummer und Teufel antworten mit Gegenrufen. Wiederaufnahme der Sitzung. Nach dem als einer halben Stunde erscheint Prä sident Sylvester Wiede rim Saale und nimmt die Sitzung auf. Beim Präsidium befinden sich Vize präsident Pernerstorfer und Abg. Seitz. Hummer (Deutscher Nationalverband): Herunter mir Pernerstorfer vom Präsidium! Wir dulden Pernerstorfer nicht mehr im Präsidium! (Stür mische Rufe bei den Deutschnationalen: Weg mit den Sozialdemokraten! Pfui! Nieder mit den So zialdemokraten

sichts der Verbitterung der Deutschen nicht für einen ruhigen Verlauf der Sitzung garantieren. Dr. Adler bestand darauf, daß weiterberaten werde. Er müsse seine Rede fortsetzen. Es wurde beschlossen, die Plenarsitzung wieder aufzunehmen. Um 3 / 4 3 Uhr wird die Sitzung wieder ausge nommen. Beschimpfung der Sozialdemokraten — wie der Ministerpräsident zitiert. Nach Wiederaufnahme der Sitzung bringen die Nationalverbändler dem Justizminister stürmische Ovationen dar. Bei den Christlichsozialen ertönen

laute Zurufe: Mordbuben! Als Dr. Adler seine Rede fortsetzt, erfolgen stürmische Schlußrufe, die die Sozialdemokraten durch Applaus zu übertönen suchen. Dr. Adler spricht, aber seine Rede bleibt in dem ungeheuren Lärm unverständlich. Lange wogt der Kampf zwischen lebhaftem Applaus und stürmi schen Schlußrufen. Man ruft dem Abg. Adler zu: Mordbube! Mörder! Immer wieder ertönt der Ruf: Bluthunde! Bauchinger (christlichsozial): Die Sozialdemokra ten müssen hinaus! Unter tosendem Lärm schließt Abg

die Sozialdemokraten ihn zehn Minuten lang unterbrochen und ersucht haben, wei terzulesen, die nächsten Worte nicht gelesen. Und wie lauten diese nächsten Worte? Sie lauten: Derartige Erwägungen sollen sie aber nicht teilen. (Stürmische Rufe bei den Sozialdemokraten: Hört! Hört! Pfui Gautsch!) Daszynski (fortfahrend): Sie sollen derartige Erwägungen nicht teilen, denn der Verstand muß ihnen sagen, daß nach jedem Tag der Explosionen die Reaktion um so schärfer einsetzt. (Stürmische Rufe bei den Sozialdemokraten

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 27.05.1928
Umfang: 16
, sondern auch in den Par teien. Von den rötlich schimmernden Demokraten kommen wir jetzt ps den Tozialdemokratsn. In mancher Beziehung scheinen die Sozialdemokraten in Deutschland um einige Punkte vernünftiger zu sein als dt» Sozialdemokraten in Oesterreich. Vor allem lehnen sie jede Verbindung mit den Bolschewisten ab; auch in gewerkschaftlicher und wirtschaftlicher Hin sicht läßt sich mit ihren Führern reden. Das kommt wohl daher, weil die Juden in den führenden Stellen der deutschen Sozialdemokratie

nicht so zahlreich vec- treten sind wie in Wien. Trotzdem hat es die Sozial demokraten nie lange gelitten, wenn sie irgendwie in der Regierung saßen. Immer möchten sie die Vorteile der Teilnahme an der Regierung mit den Vorteilen» welche das Schimpfen über die Regierung bringt, ver- einbaren können. Die eigentliche Natur der Sozial- demokralie, Verneinung und Demagogie, kann sie niemals verleugnen. Darum ist ihr . poli tisches Wirken unfruchtbar. Selbst die gescheitesten Kopse der Sozialdemokraten geraten immer

wieder in die Nolle des Abenteurers hinein. Es ist daher für )as deutsche Volk sicherlich ein schwerer Schaden, wenn es durch die gegenwärtige Wahl die Sozi lldemokrurie so stark gemacht hat. Die Sozialdemokraten haben 21 Sitze gewonnen, sie sind von 131 Mandaten aus 152 gestiegen. Woher stammt dieser Zuwachs an Wählerstimmen? Er muß betrachtet werden vor allem als ein Ausbruch der Unzufriedenheit, die fick im attg» neinea hat Luft machen wollen. Die Rückzahlung der Kriegs schulden, die anderen qr^n Aufwendungen

be schlossen. mit Hilfe dessen einige Millionen Mark aus gebracht werden sollen, um einen Panzerkreuzer zu bauen. Man wollte damit in der Ostsee zeigen, daß Deutschland auch noch aus der Welt ist, um den Po- laken einigermaßen Respekt einzusldßen. Politisch mag das durchaus richtig gedacht sein, taktisch war es ein ungeheurer Fehler. Die Sozialdemokraten konnten in ihren Versammlungen sagen: „Da schaut her. Ihr verelendet und dabei wirft das Reich die Steuerkreu- zer für ein Großschtff hinaus, nur damu

der Militaris- mus ein Spieizeug mehr hat!" In der deutschen Reichs- wehr hatte es im Laufe der letzten Jahre recht un erquickliche Dinge gegeoen. Es hatten Geheimforma- tionen bestanden, die fogenannte „Schwarze Reichs- wehr", außerdem hatte das Reichswehrministerium un zählige Millionen hinauegeworsen, um patriotische Filme zu erzeugen. Die Sozialdemokraten hatten es bequem, in den Versammlungen und Flugschriften diese Dinge auszuzeigen und in der Bevölkerung die Meinung hervorzubringen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.01.1922
Umfang: 8
gegen die Sozialdemokraten aufzu- bringen. Doch die Bevölkerung läßt sich von der geistlosen Demagogie der „Nachrichten" nicht irreführen, sie weiß genau, daß die Großdeutschen einer Steuermehrbelastnng der Bevölkerung zu gestimmt haben, die bei der Brot- und Mchl- steuer 535 Millionen, bei der HausziUssteuer V/ 2 Millionen Kronen, also weit über eine halbe Milliarde, ausmacht. Diese ungeheuren Steu ern wollten die Sozialdemokraten durch ihre Ob struktion verhindern. Stellt man also die angeb lichen Kosten

nehmen, um an diesem Voranschläge noch in einzelnen seiner Punkte eine bessernde Feile anzulegen. Dies verhin derten jedoch die Sozialdemokraten durch ihre Oppositionstaktik. Ein Eingehen ans das Bud get selbst war nach der mehr als 30stündigen' Opposition der Sozialdemokraten eine Unmög lichkeit, denn die Beratung und Beschlußfas sung über alle einzelnen Punkte des Voran schlages hätte nicht Stunden, sondern noch wei tere Tage und Nächte beansprucht. Von Vorneherein waren sich die Mehrheits

' Parteien keineswegs über die Durchführung der Steuervorlagen und über die einzelnen Budgetpunkte einig. Ohne Zweifel hätten die Sozialdemokraten in einzelnen. Belangen, denen die Berechtigung nicht abgesprochen wer den kann, die Zustimmung einzelner Abgeord neter der beiden anderen Parteien erreicht. Sie ließen aber niemanden zu Worte kommen und wollten das Budget überhaupt durch Dauerreden zu Fall bringen, wenn nicht der Getreideausschlag gestrichen würde. Durch diese absolute Manier

der Starrkövsigkeit waren es die Sozialdemokraten, welche die übrigen Ab geordneten zu geeintem Vorgehen zwangen." Also, da haben wir es! Die bösen Sozialdemo kraten sind schuld, daß die bürgerlichen Herr schaften nicht eingehend das Budget durchberaten konnten, denn sie ließen niemanden zu Worte kommen. O heilige Einfalt, was treibst du für Blüten! Die Sache ist denn doch ein bißchen anders, als es das „Alpenland" ach so gerne hinstellen möchte. Von den bürgerlichen Parteien wollte ja gar niemand das Wort ergrei

fen, sie waren schon vor der Sitzung vollständig darüber einig, daß die Brot- und Mehlsteuer und die 300prozentige Hauszinssteuerzuschläge unter allen Umständen auch gegen den Widerstand der Sozialdemokraten durchgedrückt werden müssen. Schrieben doch schon die „Nachrichten" in ihrer Nummer 297 vom 30. Dezember 1921: „Die Mehrheitsparteien tverden in der gan zen Debatte überhaupt nicht das Wort ergrei fen. Sie lassen die Sozialdemokraten ruhig tveitersprechen und geben ihnen nicht einmal mehr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 03.07.1908
Umfang: 8
damit unter schallender Heiterkeit der Sozialdemokraten und Frei- mnigen, daß sie nicht allein durch den -pmsverein die ganze katholische Welt ausplün- dern^ sondern zur Förderung ihrer edlen, wahr heitsliebenden Zeitungen auch noch Hundert tausende mühsam erworbener Steuergroschen für ihre römische Gefräßigkeit verlangen. Ausland. Deutsches Reich. Treumrug von Staat und Kirche. Im preußischen Abgeordnetenhause haben die Krautjunker und Schlotbarone schon die Wahr nehmung machen müssen, daß sie nid)t mehr allein

sind, seitdem die sieben, beziehungsweise sechs Sozialdemokraten ihren Einzug gehalten haben, denn es fehlt noch Liebknecht, der bekanntlich in Festungshaft ist. In der zweiten Sitzung am 27. Juni kam die erste Lesung des K i x ch enumlagengesetzes zur Verhandlung. Mit diesem Gesetze sollen die Gehalte der Geist lichkeit bedeutend erhöht werden. Der Abgeordnete S t r ö b e l (Sozialdemokrat) griff als dritter Redner mit großer Wirksamkeit in die Debatte, ein, indem er den prinzipiellen Standpunkt

" geteilt, welches den Eintritt der sieberr Sozialdemokraten mit den Worten begrüßt: „Wir dürfen getrost unserm Gott danken, daß er uns nicht vergißt, son dern solche Hechte in unsere n besch au- l i ch e n Karpfenteich schickt, um Leben und Besinnen, Christentum und Men- s ch e n p f l i ch t i m m e r schärfer z u m a ch e n, denn das tut bitter not." Selbstverständ lich haben die „Karpfen" auf der rechten Seite des Hauses wieder gelacht, aber so sicher wie zweimal zwei vier ist, so sicher

, wie ein junger Geistliche r, der eben er st anfängt. Genosse Ströbel führt in seiner Rede noch manchen wuchtigen Hieb gegen den Terror der Junkerwirtschaft. Unsere Leser müssen sich jedoch mit dem Gebotenen begnügen. Sie haben damit jedenfalls einen genügenden Beweis, wie notwendig der Einzug der sozialdemokratischen Hechte in den preußischen Karpfenteich war. Liebknecht bleibt in Festungshaft. Ein Antrag des Sozialdemokraten Borg mann, dahingehend, als ersten Punkt auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung

aus, daß die klerikalen Stu denten in Innsbruck die freiheitliche Bevölkerung der Stadt in unerhörter Weise provozierten. Am 18. Mai war die Universität von den klerikalen Studenten schon um halb 7 Uhr morgens besetzt unb die Vorlesungen verhindert. (Hört! Hört! bei den Sozialdemokraten.) Das konservative Blatt „Tiroler Stimmen" und der neugegründete „Tiroler Anzeiger" überboten sich aus Konkur renzgründen täglich in der rohesten unb auf reizendsten Schreibweise. Die klerikalen Studeuten erlaubten sich beim

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 24.07.1907
Umfang: 8
vor allem ein anderes Propriationsgesetz geschaffen werden. Redner verlangte noch die .Einberufung des Landtages, der schon zwei Jahre nicht mehr getagt habe. Abgeordneter Tomas ch e k (Sozialdemokrat) erklärte, daß die Sozialdemokraten erwartet hätten, daß die Regierung wenigstens wegen der Alters- und Jnvaliditätsversicherung den defi nitiven Zeitpunkt nennen werde, bis wann die Vorlagen dem Hause unterbreitet werden. Redner polemisierte dann mit dem Abgeord neten Klofac, der erklärt hat, daß die jetzige Regierung den Eintritt

der Sozialdemokraten in solcher Stärke ermöglicht habe. Wenn jemand durch die Gunst der Regierung im Parlamente sitze, so sind es die „radikalen" uttb christlich sozialen Herren, wegen welchen ja der Minister präsident sich um ein Kompromiß gegen die Sozialdemokratie bemüht hat. Redner besprach dann das Volksschulwesen. Die diesbezügliche Stelle im Regierungspro gramm hat uns Sozialdemokraten am allerwenig sten befriedigt. Das Hervorheben der sittlich-- religiösen Erziehung ist in dem gesprochenen Zu sammenhänge

, daß die Christlichsozialen die Lehrer in der skanda lösesten Art terrorisieren. Sie haben aus so manchem aufrecht in die Welt blickenden Lehrer einen Mucker oder einen gebrochenen Menschen gemacht. Solche Lehrer aber können die Schüler nicht zu selbstbewußten und freien Staatsbürgern erziehen. Auch die Erwerbsarbeit der Schul kinder müsse abgeschafft werden. Uebergehend auf die Fragen der Minoritäts schulen erklärte Redner, daß die Sozialdemokraten diese Frage nicht vom nationalen, sondern vom praktischen Standpunkte

gesetzt ist, daß „von diesen weisen Vor schriften zu entfernen, sich keiner in Zukunft erkühnen möge"! Und es ist noch sonderbarer, wenn sich die Christlichsozialen gegen den Kapitalismus ereifern — in diesen Tagen, wo der neue Syllabus erschienen ist! (Zustimmung.) Wenn Dr. Mayr sagte, die Christlichsozialen seien Selfmademans, während die Sozialdemokraten die Unterstützung der Re gierung genießen, so muß ich doch fragen, ob denn die Christlichsozialen eine so rückständige Wählerschaft

haben, die ihnen das glaubt. (Heiterkeit und Sehr gut!) Die Christlichsozialen behaupten, sie fürchten uns nicht — sie sind doch mit ihren klerikalen Brüdern zusammen volle neun Mann stärker als wir —, die andern fürch ten uns auch nicht, auch die Regierung nicht, wir sind auch nicht so wilde Menschen, daß man uns fürchten müßte. Aber Bismarck hat doch gemeint, daß keine sozialen Reformen zustande gekommen wären o h n e die Furcht vor den Sozialdemokraten. Wir können ja die Herren dabei belassen

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 4
Datum: 18.02.1919
Umfang: 4
Mandate. — Im Wahlbezirke Lienz wird ein großer chriftlichfozialer Wahlsieg gemeldet. Glänzender Erfolg der Ehristlichsozialen in Vorarlberg. Bregenz, 17. Februar. Bei den gestern in aller Ruhe und Ordnung abgeführten Wahlen haben die Christlichfozialen glänzend ab- geschnitten. Aufdie Christlichsozialen ent fallen mehr als 40.000, auf die Sozialdemokraten 14.000, auf den bürgerlichen Freisinn 10.000 und auf die Wirtschaftspartei 3000 Stimmen. Von den Christlichfozialen erscheinen als gewählt Jo dok

Fink, Tr. Schneider, Realschulprofessor in Dornbirn, und Michael Juh. Bauer in Nenzing. Tie Sozialdemokraten bekamen ein Mandat. Ge wählt ist ihr Kandidat Hermann in Hard. (Bis her war das vierte Mandat in der Hand des Frei sinns. Anm. d. Schriftleitung.) Das Wahlergebnis in Wien. Wien, 17. Febr. (halb 9 Uhr früh). Nach den bisher vorliegenden Resultaten entfal len auf die Sozialdemokraten in Wien 32, auf die Christlichsozialen 13, auf die bürger lichen Demokraten ein, Deutschnationalen

. Das Wahlergebnis ans Oberösterreich. Linz, 17. Februar. Im Wahlkreise Linz wur den gewählt: Tr. Tinghofer, die beiden sozial demokratischen Kandidaten Gruber und Weiser sowie der christlichsoziale Landessekretär Tr. Josef Eigner. — Im Mühlkreise drangen drei Chri^- lichsoziale, darunter Präsident Hauser, ferner % Deutschfreiheitlicher und ein Sozialdemokrar durch. Im Traunviertel wurde der christlichsoziale Wahlwerber gewählt. Die Wahlen in Steiermark. Graz, 17. Februar. In Graz wurden drei Sozialdemokraten

, ein Teutschfreiheitlicher und zwei Christlichsoziale gewählt. Nach den bis 2 Uhr morgens vorliegenden Wahlresul taten ist in Mittel- und Untersteiermark und in Oststeiermark eine große christlich soziale Mehrheit zu verzeichnen. In Obersteiermark dagegen gehen die Sozialdemokraten mit starker Mehrheit aus dem Wahlakte hervor. BelksparLeiversarnmlrmg. In einer sehr gut besuchten Wählerversammlung im Gasthause „Glöcklturm" sprach am Mittwoch, den 12. ds., zum zweiten Male Staatsrat Dr. Schöpfer. Die hauptsächlichsten Ziele

der Tiroler Volkspartei erläuternd und an der Hand zahlreicher Beispiele die Fehler der Staatsregierung vor und nach dem Zusammenbruche beleuchtend, fesselte Redner die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer. Im Gegensätze zu den dringendsten Volks- und Staatsnotwen digkeiten, wie die Befreiung Deutschdütirols und der Kriegsgefangenen, die Regelung der Invali den- und Waisenversorgung, die Unterdrückung des Schleich- und Wucherhandels usw. hätten die Sozialdemokraten und Teutschfreiheitlichen nichts Wichtigeres

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Alpenland
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Seite 11 von 14
Datum: 21.04.1920
Umfang: 14
, und wirtschaftlichen Fragen unter dem Gesichts- Winkel der Vrrteipolitik erledigt werden. ; •• N.'-R. • A d-l e r : Es ist eine Sellbstüberwindung der Arbeiter- HüHLst/HaufeO auszudrücken?' •St? haben sich zum. Zeichen der Trauer von ihren Sitzen erhoben Ich bitte, dar im 'stenogräphfschen' Protokoll llrnzümerken .'nnE wsrde das Dkürere. veranlassen. V: • • • Nächste Sitzung um ftzZ 'Uhr nachmirtäas. Sozialdemokraten^ Das Proletariat ist entschlossen, die Ver- mo^enKabgäbg-zur Kärbrnalsrags zu machen und davon

seine ganze 'wlrtische .SEungstm der nächsten Zeit abhängig zu macken. '(Leb hafter Beifall und Händeklatschen bei den Sozialdemokraten.) Die Sozialdemokraten haben konsequent als die einzige politisch mögliche Lösung dsn.Aü .s ch l u tz an Deutschland betrachtet. Aus -tvirtfchasts» politischen Gründen spricht man von der -Donäusoderarihn. DrMchWsrreichWe RsAm!- Oesterreich wE. keiner "von' uns. a zu (Lebhafter Beifall md Hände- Mstorisch' bisteht. ' kein- -'Beispiel . dafür,. ' daß - aüS einem depaEgen

. .Peffall einer.Währung,.- .wck ioxt ihn Triebt, wieder chre Gesundung hsrvorgegangen ist. Redner erblickt dt der Schaffung (.eister' Handelsnoic die. einzige ^ Möalich- lichksst. Imvorte und damü Exporte zu schaffen, die klatschen bei.den-Sozialdemokraten.) Was die Frage der Verfassung betrifft,. seien die' Sozialdemokraten gleichfalls dafür, sie möglichst Haid unter Fach zu - bringen. Gegenüber. Prof. Seipel erklärt Redner, pfc - Sozialdemokraten seien der Meinung, daß auch unter den Verfassüngssragen

sehr ernste Klassengegensätze sich verbergen. Fü-r uns^So-zialdemvk'raten'sind die Länder nichts Heiliges. Mir' haben.vor den Län.dern ebenfp- w e n ig- Resp e k t to t e v-or ih rer Z u sam m e nfa f jung in' der. gl o'r v e i ch-'e n 's ch w a r z - g e l b e n Mo n a r. d> i e. (Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Wir anerkennen in der Frage der Länder keine historischen Rechte, wir Landesgebiete das Recht haben, die Volksabstimmung über ihre Landrszugehörigkeit zu verlangen. Redner

beschäftigt sich dann eingehend mit der Verwaltung und insbesondere mit der Beamtenfrage und erklärt, die erste Forde-- rung der Sozialdemokraten gehe' auf Demokratisierung der B e z i rk s h aü p t m a n n s ch a f t en. Er wendet sich sodann gegen das bestehende System der Protektion. Im alten Staate seien durch Jahrzehnte nur Vertreter der feudalen Machte und des Bürgertums zugelassen worden und. die Sozialdemokraten wünschen^ die Ovalität der Beamtenschaft in ihrem Sinne zu verbessern. Er spricht

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 14
Datum: 29.12.1929
Umfang: 14
über den Kampf um die MWung und über die Abrüstung. Vizekanzler Vaugoin hielt letzten Freitag im Saale des Vereinshauses in Floridsdorf eine Rede, worin er einen Rückblick gab auf die Zeit sell dem Antritt der Regierung Schober und dabei folgendes ausführte: Die Sozialdemokraten haben plötzlich eine große Kampagne gegen jede — wie sie es nennen — „faschi stische Diktatur" eröffnet, die — nebenbei bemerkt — gar nicht vor der Türe gestanden ist, und haben sich da bei ihrer internationalen Beziehungen bedient

, aber zur Stunde kön nen wir dies leider nicht. In unserem Lande sind keine Lebensmittel . . . alle unsere Wünsche sind bei euch!" (Hört! Hört!) Wir verdanken es also nur der Lebensmittelnot vom Jahre 1919, daß die sozialdemo kratischen „Demokraten" nicht die Diktatur aufrichte ten. Das Salzburger Organ der Sozialdemokraten schrieb damals, die Sozialdemokraten könnten die Bourgeofie leicht stürzen, dazu würden ein paar Volkswehrbataillone genügen. Bürgermeister Seitz hat dann im Jahre 1929

wieder sein sozialdemokra tisches Herz entdeckt und gesagt: „Nie haben wir auf die rohe Gewalt gepocht!" Erst als die Heimwehrbe wegung mächtig wurde, sind also die Sozialdemo kraten überzeugte Demokraten und Diktaturfeinde geworden. Wir hören heute verschiedene Stimmen über die Verfassungsreform und auch die Sozialdemokraten tun so, als ob sie irgendwelche große Erfolge erreicht hät ten. Da müssen wir doch prüfen, was die Sozialdemo kraten bei Einbringung der Verfassungsvorlage gesagt haben und dann einen Vergleich

cs. was es wolle." Dr. Danneberg hat die Verfassung in jenen Tagen in einer langen Rede kritisiert, deren Schluß war, daß er sie eine „unverschämte Albernheit" genannt hat. Schließlich kam noch Vizebürgermeister Püchler und sagte: „Wir sind kein politischer Klub, wir wollen kämpfen. Wir wollen nicht nach Frieden winseln, wir wollen keine Hand mehr Hinhalten, jetzt werden wir sie hinsausen lassen." Die Sozialdemokraten waren also, wie man aus allem ersieht, damals in einer ganz fürchterlicher Kampfesstimmung

. Der Vizekanzler legte sodann dar, daß von den fünf Punkten, die von den Sozialdemokraten damals als unannehmbar bezeichnet worden waren, gut vierein halb Punkte mit Zustimmung der Sozialdemokraten angenommen worden find, daß aber anderseits keine von den sozialdemokratischen Forderungen bewilligt worden ist. und sagte hiezu-: „Wenn wir heute die neue Verfassung ansehen, müssen wir sagen, das ist ein Ge setz, das in keiner Weise erpackeli worden ist. Es ist ein reines Gesetz, das auf der Machtstellung

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Alpenländer-Bote
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Seite 8 von 16
Datum: 08.05.1927
Umfang: 16
zur Wahl urne gingen, erhielten sie zusammen Stimmen: im Ge- richtsbezirk Bregenz 11.052, die Sozialdemokraten 3314, im Gerichtsbezirk Bregenzerwald 7436 und 188, im Gerichtsbezirk Feldkirch 11.102 und 1603, im Ge- richtsbezirk Dornbirn 11.325 und 3711, im Gerichtsbe- zirk Bludenz 6748 und 1038, im Gerichtsbezirk Mon tafon 2196 und 304. Die Christlichsozialen und Groß- deutschen Zusammen 49.886, die Sozialdemokraten 11.158. Es fehlten damals den Sozialdemokraten rund 1300 Stimmen zu einem Viertel

der Stimmenzahl, die von den Christlichsozialen und Großdeutschen aufge bracht wurden. Am 24. April 1927 erhielt die Einheits liste im Gerichtsbezirk Bregenz 12.589, die Sozialdemo kraten erhielten 4433, im Gerichtsbezirk Bregenzer- wald erhielt die Einheitsliste 7430, die Sozialdemo kraten 360, im Gerichtsbezirk Dornbirn die Einheits liste 11.867, die Sozialdemokraten 5234, im Gerichts- bezirk Feldkirch die Einheitsliste 12.695, die Sozial demokraten 3779, im Gerichtsbezirk Bludenz die Ein heitsliste 7176

, die Sozialdemokraten 2484, im Ge- richtsbezirk Montafon die Einheitsliste 2684. die So zialdemokraten 655, in ganz Vorarlberg die Einheitsliste 54.441, die Sozialdemokraten 17.345. Dies mal haben die Sozialdemokraten das Viertel bedeu tend überschritten, um rund 4000 Stimmen. Es gibt zwar keine Gemeinde, wo die Sozialdemokraten die Mehrheit der Stimmen erhalten haben, annähernd gleichviel, wie früher schon nur in Hard, wo auf die Einheitsliste 859, auf die Sozialdemokraten 817 Stim men entfielen. Das bedeutende

Mehr der sozialdemo kratischen Stimmen ist zweifellos zum Teil wenigstens der Furcht vieler Wähler vor der Aufhebung des Mie terschutzes zuzuschreiben, mag sie nun begründet gewe sen sein oder nicht, zum Teil auch dem Zusammengehen der Christlichsozialen mit den Grotzdeutschen. Das war vielen hüben und drüben nicht nräh ihrem Geschmack. Zählte man die Landbundstimmen noch zu den Stim men der Einheitsliste, so hätten die Sozialdemokraten immer noch rund 1000 Stimmen über ein Viertel

. Die Sozialdemokraten haben auch die lebhaftere Agitation entfaltet als die anderen, dabei auch die skrupellosere. Das „Volksblatt" (Organ der Christlichsozialen) hat den Wahlkamps — das kann der Fernstehende am be sten beurteilen, der das Blatt gelesen — wirklich no bel, sachlich und mit Ruhe geführt. — Einen schweren Verlust erlitt die Familie Viktor Sohm, Inhaber des bekannten Sporthauses in Bregenz. Der 15jährige Sohn Viktor besuchte am Sonntag nachmittags den Jahrmarkt in Lindau und verzehrte

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Tiroler Wastl
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Seite 1 von 12
Datum: 14.07.1912
Umfang: 12
XIII. Jahrg. Katholiken und Sozialdemokraten ist das Lesen des für die einen wie für die andern gleich unbequemen „Tiroler Wastl" strengstens ver boten» was aber die helleren Mitglieder der einen wie der andern nicht abhält, ihn erst recht zu lesen, wofern es ohne Brotverlust geschehen kann. Wo dies zu befürchten ist, da hört freilich für die einen wie für die andern jeder Spaß auf wie bei allen Leuten, die ihr karges Brot nicht wachsam genug hüten können. Wer sich aber zu den Menschen zählen darf

, das heißt zu jenen Glücklichen, die zu ihrem Brot auch noch ein Stückchen freien Willen haben, der hält sich an das Wort Christi, nach welchem der Mensch nicht allein vom Brote lebt und liest den von den kontradiktorischen Gegensätzen gleich streng verbotene „Wastl" trotz aller Strafan drohungen und Acht- und Aberachterklärungen. Das mußten die Führer der Katholiken nun schon durch zwölf Jahre und darüber schmerzlich erfahren, und den Sozialdemokraten würde es ganz zuverlässig ganz ebenso ergehen

, wenn-der „Wastl" seine Lebens uhr zurückstetlen oder noch einmal so lange schreiben könnte. Das steht bei den Göttern, aber so lange er schreiben wird, wird er dies wie bisher aus seiner freien Faust heraus tun. Gewiß ist nur das eine, daß das heiß ersehnte Ende des „Wastl" ganz ebenso wenig von den Sozialdemokraten abhängen wird wie von den Katholiken, denn wenn es diese nicht fertig brachten, ihn umzubringen oder auszuhungern, wird das den Sozialdemokraten noch viel, viel we niger gelingen

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