«056 teS, empor; er vereinigt sich mit der Gottheit und ruht im Schovße des Himmels auS; der Menlch kommt in das Haus seines Gottes, und gießt da sein Herz auS und vergißt das Leiden, das ihn während der Woche gedrückt und gekränkt hat; er redet mit Gott und Gott mit ihm, sein Herz wird erquickt, sein Wille gestärkt, seine Leiden schaften verschwinden oder vermindern sich, und Himmelstrost durch, strömt seine Seele. Darum ist es kein Wunder, wenn die Kirche Jesu allezeit den Sonn- und Festtagen
die größte Aufmerksamkeit schenkte, und für ihre würdige Feier alles aufbot. Immerhin er munterte und bestärkte sie die Gehorsamen in ihrem Eifer, ermu- thigte di« Schwachen, belehrte die Unwissenden, ermahnte die Nach lässigen und bestrafte die Uebertreter des bestehenden Gottes: »Du sollst den Sonn- und Feiertag heiligen.« Wohl wurde sie in der Folge der Zeiten auch hierin, wie in so ^vielem Andern genöthiget, manche Nachsicht und Milderung eintre- ten zu lassen; allein sie hat nicht aufgehört
und wird nicht aufhö ren, auf die würdige Feier der Sonn- und Festtage zu dringen; sie werden und müssen sein und verbleiben Tage der Ruhe und der Heili- gung. Nothwendig muß das irdische Alltagsgetriebe von Zeit zu Zeit still stehen und eine erquickende Pause eintreten, damit dem allgemei nen Versinken in irdischen Sinn gewehrt, damit die ermüdeten Lei- b«S- und Geisteskräfte wieder gestärkt werden. Sehr zweckmäßig und heilsam sind daher die Verordnungen der Kirche, die an diesen Tagen knechtische
und andere ihnen gleichge, stellte Arbeiten und lärmende Vergnügungen, Belustigungen und Ausschweifungen, welche den Zweck dieser Tage vereiteln, verbieten. Die Sonn, und Festtage sind heilige Ruhetage; daher muß an den- selben jede störende Beschäftigung unterlassen bleiben; daher muß man sie aber auch zugleich höheren Zwecken, nämlich der Verherrli chung und Anbetung Gottes, der Verehrung seiner Heiligen, dem Heile der Mitmenschen und seinem eigenen widmen, man muß sie heiligen. Das erste und vorzüglichste
, was in dieser Hinsicht zu thun ist, und wozu die Kirche strenge verpflichtet, ist die Theilnahme am Opfer Jesu. Nebst der andachtsvollen Theilnahme an dem heiligen Opfer fordert die gehörige Heiligung der Sonn- und Festtage auch die Anhörung des Wortes GotteS, den Besuch des nachmittägigen Gottesdienste«, den öftern Empfang der hh. Sakramente, den Be such de« heiligen Altarssakramentes, die fromme Lesung, und Werke der Barmherzigkeit. Und wenn und wo immer dies geschieht, sowohl bei Einzelnen als bei ganzen