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Schlern
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Seite 6 von 65
Datum: 01.09.1987
Umfang: 65
dem noch die Markgrafschaft Burgau. 1456 fiel ein Teil dieser Gebiete während der Gradnerfehde wieder an Albrecht zurück. 1458, nach dem Tode des Ladislaus Postumus, erhielt Sigmund die gesamten Vorlande neben Tirol und Vorarlberg, der Kaiser Niederösterreich, die Steiermark, Kärnten und Krain und Albrecht VI. Oberösterreich. Albrecht VI. führte dann — unterstützt von Ludwig IX. von Bayern- Landshut — bis zu seinem Tode mit Unterbrechungen Krieg gegen den Kaiser. Als Herr der Vorlande

kaiserliche Partei besiegte. Trotz der Differenzen um die Landvogtei und um Burgau gehörten Sigmund der Münzreiche und Albrecht VI. zum bayerisch-pfälzischen Block der antikaiserlichen Opposition. Nach dem Tode Albrechts VI. (+ 1463) und dem Ende des Cusanus-Streites änderte sich die politische Konstellation. Sigmund der Münzreiche söhnte sich 1463/64 mit Kaiser Friedrich III. aus. Nach dem Tode Albrechts III. von Bayern- München (+ 1460) kam es unter seinen Söhnen zu langwierigen Erbschaftsauseinan

dersetzungen, aus denen schließlich Albrecht IV. der Weise (+ 1508) als Sieger hervorging, der 1465 die alleinige Macht in Bayern-München an sich riß. Die jahrelangen Wirren in Bayern-München führten dazu, daß dieses Herzogtum zunächst keine expansive Außenpolitik betreiben konnte. Die Führungsrolle in Bayern übernahm in dieser Zeit der Landshuter Herzog Ludwig IX. der Reiche, der am 30. April 1461 ein Schutzbündnis mit Sigmund auf beider Lebenszeit abge schlossen hatte. Die Achse Innsbruck—Landshut

bewährte sich auch in den jahrelangen Auseinandersetzungen mit den Schweizer Eidgenossen. Im „Waldshu- ter Krieg" 1468 war Ludwig IX. praktisch der einzige Fürst, der Sigmund aktiv militärisch unterstützte. Obwohl die Beziehungen zwischen Ludwig und Sigmund in den letzten Lebensjahren des Landshuters etwas abkühlten, bestand das Bünd nis doch bis zum Tode Ludwigs im Jahre 1479. Wir sehen Sigmund den Münzrei chen in der Zeit nach seiner Versöhnung mit dem Kaiser (1463—1479), also mit Bayern-Landshut

, nicht aber mit Bayern-München verbündet. Durch den Landshu ter Herzog blieben auch die Kontakte zwischen Innsbruck und Heidelberg aufrecht. Nach 1464 brauchte Sigmund noch zehn Jahre, bis er 1474 die berühmte „Ewige Richtung" mit den Schweizer Eidgenossen abschließen konnte und damit auch an der Rheinlinie Ruhe eintrat. Auf die althabsburgischen Besitzungen im Aar- und Thurgau, Freiburg im Üchtland, Rapperswil, Schaffhausen und Stein am Rhein hatte Sigmund freilich verzichten müssen. Er versuchte

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Schlern
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Seite 11 von 65
Datum: 01.09.1987
Umfang: 65
Tölz und Wolfratshausen. Am 25. Juli 1479 „landete Albrecht sodann seinen bisher größten Coup“ 22 ); Sigmund verschrieb ihm 100.000 Gulden auf Freundsberg und Schwaz mit den Silberbergwerken. Im Gegensatz zu den bisherigen Verschreibun gen wurde nun vereinbart, daß Sigmunds Erben nicht das Recht hätten, nach dem Tode des Erzherzogs diese wichtigste Geldquelle des Landes sofort zurückzulösen, sondern erst nach vier Jahren, in denen Albrecht selbst die Summe aus den Bergwerken herauswirtschaften

konnte. Bezeichnend für die Intrigen Albrechts war es auch, daß der Vertrag vorsah, daß Albrecht Sigmund unterstützen sollte, wenn irgend jemand versuchen sollte, ihn von seiner Herrschaft zu verdrängen und aus Tirol zu vertreiben. 23 ) Mit „irgend jemand“ konnten nur Friedrich III. und Maximilian gemeint sein; offensichtlich machte der durchtriebene Münchner Her zog sich seinen Partner gefügig, indem er ihm einredete, seine Verwandten wollten ihn verdrängen. Recht abenteuerlich wirkt

auch der Vertrag vom 20. August 1479. in dem Albrecht Sigmund eine Jahresrente von 50.000 Gulden für den Fall in Aussicht stellte, daß er das Herzogtum Mailand in seine Gewalt bringe, auf das er Erbansprü che zu haben glaubte, da seine Großmutter eine Visconti war. Nach der Ermordung Herzog Galeazzos (1476) glaubte Albrecht wohl, auch hier zum Zuge kommen zu können. Im Sommer 1479 setzte Albrecht in Innsbruck seine Aktionen fort; am 23. August 1479 ersuchte Sigmund Kaiser Friedrich III., entweder

ihn oder Maximilian oder aber Albrecht IV. zum römischen König wählen zu lassen. Albrecht IV. suchte sich bei seinem gewagten Spiel politisch abzusichern. Am 6. Jänner 1480 schloß er mit Herzog Georg von Landshut einen Vertrag, das „löblich Haws“ Bayern „zu erweytern, zuvor an den ennden, da es vormals darzuegehort hat“ (Dokument II). Damit hatte Albrecht seine politischen Ziele klar ausgesprochen. Systematisch wurde nun der Ring um Sigmund enger gezogen. Durch ständige kleine und größere Kredite versuchte

der ansonsten ob seines Geizes verschriene Herzog, seinen südlichen Nachbarn von sich abhängig zu machen und weiter gegen seine Verwandten aufzuhetzen. Aufgrund der schlechten Erfahrungen in der Zeit seiner Unmündigkeit „ließ er sich von den in ihm geweckten Emotionen fortreißen und handelte aus einem Gefühl fast infantilen Trotzes heraus. So lange er lebte, so mag Sigmund gedacht haben, brauchte er ja nichts von seinem Besitz an Albrecht herauszugeben, er wurde im Gegenteil von diesem im Sattel gehalten

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Seite 12 von 65
Datum: 01.09.1987
Umfang: 65
mit Erzherzog Sigmund eine Einigung auf Lebenszeit. Es ist bezeichnend, wen beide Fürsten von ihren Bündnisverpflichtungen ausnahmen: Kurfürst Philipp nahm neben Kaiser und Papst sowie den Kurfürsten die Herzoge Georg, Johann und Otto von Bayern, die Bischöfe von Straßburg, Würzburg, Bamberg, Worms und Speyer, die Grafen Heinrich von Hessen und Eberhard den Älteren und den Jüngeren von Württemberg sowie die Städte Straßburg, Wimpfen und Heilbronn aus; Erzherzog Sigmund nahm hingegen neben Papst

kam es dann am 27. Dezember 1482 zu einem Ausgleich zwischen Herzog Georg und Sigmund. Beide schlossen ein Bündnis auf Lebenszeit und versprachen einander bei einem Angriff Hilfe mit 300 Reisigen und 100 Fußkneeh- ten. Hierbei zählte Sigmund den Pfalzgrafen Philipp neben Maximilian. Albrecht IV., Eberhard dem Älteren, Bischof Johann von Augsburg, der Niederen Vereini gung und den Städten Lindau, Biberach und Kempten zu den Verbündeten, die von der Beistandspflicht ausgenommen wurden, Georg

hingegen u. a. die Eidgenossen und König Mathias Corvinus von Ungarn.“) Gleichzeitig wurden auch die Streit punkte um die Kompetenz des Landesgerichtes Weißenhorn geregelt, freilich ohne bleibenden Erfolg. 2 * * * 29 ) Mittlerweile hatte auch Kaiser Friedrich III. von den Ver schreibungen Sigmunds erfahren und suchte seinen Vetter vergeblich davon abzubringen. Am 3. Februar 1483 kam es zu einem noch engeren Bündnis zwischen Sigmund und Herzog Georg, der nun die Taktik Albrechts IV. übernahm

: Er versprach Sigmund Beistand für den Fall, daß jemand es versuchen sollte, ihn von seiner Herrschaft zu verdrängen, und sagte zu, auch Sigmunds etwaige Söhne zu unterstützen.“) Da Albrecht IV. diese Verträge zuwege gebracht hatte, schlug Sigmund ihm am 23. Februar 1483 noch weitere 32.000 Gulden auf die Schwazer Silberbergwerke, die nun von Sigmunds Nachfolgern nur mit 132.000 Gulden in der erwähnten Weise gelöst werden konnten.") Mit diesem Vertrag ging die erste Phase der Beziehungen Sigmunds

und Maximilian dabei um Unterstützung. Die Politik der Nadelstiche gegen Burgau ging unterdessen weiter. So kam es 1484 und 1485 zu einer starken Abkühlung der Beziehungen des Innsbrucker Hofes zu den Bayern, die sich weigerten, die Ver schreibungen herauszugeben. Im Frühjahr 1485 schickte Sigmund den Brixner Domdechant Benedikt Füeger und Jakob von Spaur in dieser Frage nach Landshut und München. Die Gesandten hatten jedoch keinen Erfolg, denn am 4. Mai 1485 schickte Sigmund den Haller Salzmair Hans Ramung

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Seite 9 von 65
Datum: 01.09.1987
Umfang: 65
Leonhard und Paula von Görz (Lienz. Burgkapelle) halten, suchte Albrecht IV. seine Verwandten, Kurfürst Philipp von der Pfalz und Herzog Ludwig IX. sowie nach dessen Tode seinen Sohn Georg den Reichen (t 1503), für seine Expansionspolitik zu gewinnen. Dieser geriet jedoch zusehends in Konfrontation mit Erzherzog Sigmund. 1475 hatte Ludwig IX. die verpfändete Herrschaft Weißenhorn in Schwaben zurückgelöst und das mit dieser verbundene Landgericht Marstetten nach Weißenhorn verlegt

. Der Landrichter und Pfleger Ludwig von Habsberg zitierte nun ständig österreichische Untertanen der Mark grafschaft Burgau vor sein Gericht, obwohl mehrere Kaiser den Habsburgern das Privileg verliehen hatten, daß ihre Untertanen vor kein anderes Gericht zitiert werden dürften. Georg schlug nun eine völlig neue Tonart an; er duldete und förderte die ständigen Übergriffe von Weißenhorn auf österreichisches Gebiet und versuchte, Erzherzog Sigmund durch ständige Nadelstiche so lange zu zermürben

, bis dieser die an das Bistum Augsburg verpfändete Markgrafschaft an Bayern- Landshut verkaufte. Noch im Jahre 1473 war es zu Auseinandersetzungen zwischen Sigmund und Albrecht IV. gekommen, als dieser die Landvogtei in Schwaben von den Truchses sen von Waldburg auslösen wollte. Sigmund hatte dies mit einer Scheinauslösung verhindert, durch die er nominell Landvogt wurde, während sich an den tatsächli chen Verhältnissen nichts änderte. Zu Beginn des Jahres 1477 waren die Beziehun gen aber wieder freundlich, als Albrecht

IV. Sigmund in Innsbruck besuchte. Leider sind wir über die Details der Annäherung zwischen Sigmund und Albrecht IV. nicht näher unterrichtet. Zum ersten Mal erfahren wir davon, als Sigmund am 1. März 1478 in München ein Bündnis mit Albrecht IV. abschloß. Der Herzog „verzich tete“ auf Ansprüche auf einzelne Tiroler Gerichte aus der Zeit der Margarethe Maultausch und erklärte sich bereit, Sigmund im Bedarfsfall mit 300 Reitern zu unterstützen. Ein Punkt des Vertrages weist bereits in die Richtung der Pläne

Albrechts; er erbot sich, Sigmund in politischen Fragen zu beraten und Gesandt schaften an den Kaiser oder an andere Herrscher für ihn zu übernehmen. 1 “) Offen- "') Chmel: Monumenta Habsburgica 1/2 (1855), 469 f„ Nr. 117.

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Seite 4 von 65
Datum: 01.09.1987
Umfang: 65
IX. der Reiche den größten Teil des Ingolstädter Erbes annektiert hatten. In seinem Streit mit Herzog Sigmund von Österreich suchte der Brixner Bischof Nikolaus von Kues sowohl Albrecht III. als auch Ludwig IX. einzuschalten/) Der Versuch des Kardinals, einen Keil zwischen Sigmund und die bayerischen Herzoge zu treiben, schlug jedoch fehl, wie besonders das „Freisinger Bündnis" der drei Fürsten vom 5. Augus{ 1455 zeigt. Neben den beiden Herzogen von München und Landshut dürfen jedoch zwei

weitere Linien der Wittelsbacher nicht übersehen werden, die in den 1450er Jahren sowohl von Herzog Sigmund wie auch von Cusanus umworben wurden. In erster Linie sind hier die in Heidelberg residierenden Kurfürsten von der Pfalz zu nennen, die viel bedeutender waren als die oberpfälzische Linie der Herzoge von Pfalz- Mosbach. Cusanus hätte es gerne gesehen, daß ein Sohn Albrechts III. oder Ruprecht, der Bruder des Kurfürsten Friedrich des Siegreichen, Bischof von Brixen geworden wäre; daneben stand

sich auch mit seinem Onkel Otto I. von Pfalz-Mosbach."’) Der auf diese Weise entstandene Block aus den bayerischen und pfälzischen Wittelsbachern wurde nicht nur für die nächsten Jahre zu einem Zentrum der Fürstenopposition gegen Kaiser Friedrich III., sondern bot auch Herzog Sigmund einen starken Rückhalt gegen die Ausbeutungsversuche seiner Familie. Bis 1463 blieb diese Konstellation im wesentlichen erhalten. Die Existenz dieses antikaiserlichen Blocks von 1451/52 bis 1463/64 bedeutet natürlich

nicht, daß das Verhältnis zwischen den Verbündeten immer spannungs frei gewesen wäre. Die Politik der Fürsten kann insofern „konservativ“ genannt werden, als sie über Jahrzehnte, ja sogar Jahrhunderte hinweg gleiche oder ähnliche Ziele verfolgten. Dazu gehörte z. B. seit dem Ende der Stauferzeit die Erneuerung des Herzogtums Schwaben, die von Rudolf I. bis zu Sigmund dem Münzreichen") immer wieder konsequent verfolgt wurde. Seit Ludwig dem Bayern aber hatten auch die Wittelsbacher ihren Blick auf Schwaben gerichtet

. Weil das große Ziel unerreichbar war, versuchte man es mit einer „Politik der kleinen Schritte“: Rudolf I. hatte aus Resten des Reichsbesitzes die „Reichslandvogtei in Schwaben“ geschaf- 7 ) Baum: Nikolaus Cusanus in Tirol (1983), 328—344. B ) Baum: Sigmund der Münzreiche (1987), 146. 9 ) Menzel: Regesten (1862), 231. ,0 ) Ebenda, 232 f. ") Vergt. dazu Gismann (1976), 442 f.: Hofak ker (1980). Maurer: Der Herzog von Schwaben (1978), 300, u. Baum: Sigmund der Münzreiche (1987). 398 f.

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Seite 16 von 65
Datum: 01.09.1987
Umfang: 65
solle sofort nach dem Tode des Grafen die Grafschaft Görz „auf unsers und unsers vettern hertzog Jorgen gerechtigkait“ einnehmen. Weiter schrieb Albrecht, er habe darüber mit Georg geredet, der eingewilligt habe, „das ewr liebe von solichen lannden der drittail werden und zusteen sull". * 4 ") Kannte Albrecht IV, die Erbvereinbarungen zwischen Sigmund und Leonhard von 1462 nicht? Wie reagierte Sigmund auf das Angebot? War der Venezianerkrieg, bei dem die bayerischen Herzoge Erzherzog Sigmund

militärisch unterstützten, eine Art „Probegalopp'' für die Wittelsbacher, die auf diese Weise die Widerstandskraft der Markusrepublik bei einem etwaigen Tode Leonhards testen wollten? Diese Fragen müssen vorerst offenbleiben. Klar ist jedoch, daß die bekannte These, Albrecht IV. und Georg von Bayern hätten Sigmund in das venezianische Aben teuer getrieben, um ihn damit völlig von sich abhängig zu machen, nur eine mögliche Erklärung iät. Noch während des Venezianerkrieges kam es dann zu den beiden

Verschreibun gen. die für den Kaiser, die Tiroler und vorderösterreichischen Stände und die Reichsstände in Schwaben das Maß voll machten: Am 19. Mai 1487 übertrug Sigmund dem Münchner Herzog für sechs Jahre die Verwaltung der Vorlande (Dokument IV). Nur kurze Zeit später, vor nunmehr 500 Jahren, verkaufte der Erzherzog den beiden bayerischen Herzogen dann um lächerliche 50.000 Gulden die gesamten Vorlande (Dokument V). Wie die Mitteilung an Mathäus von Castelbarco, den Vogt der Landgrafschaft Nellenburg

aller Verschreibungen mit Erzherzog Sigmund zwang. Bevor es dazu kam, suchte die Hofclique um Georg von Werdenberg-Sargans im August 1487 ein Bündnis zwischen den Eidgenossen und Bayern zu erreichen? 1 ) Diese bildeten gewissermaßen das Zünglein an der Waage, denn auch König Maximilian verhandelte mit ihnen überein Bündnis. Am 14. September 1487 konnte Georg von Werdenberg-Sargans an Albrecht IV. berichten, Maximilian hätte den Schweizern als Preis für ein Bündnis Vorarlberg und die vier Waldstädte Waldshut

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Seite 14 von 65
Datum: 01.09.1987
Umfang: 65
Hinweis darüber, daß Sigmund von den Abmachungen erfuhr oder sogar daran beteiligt war. Es scheint, daß die bayerischen Herzoge den Vertrag geheimhielten. Mittlerweile waren die Verschreibungen Sigmunds auch in Tirol selbst bekannt geworden und erregten einen Sturm der Entrüstung. Anläßlich der Versorgung der neuen Erzherzogin Katharina, für den Fall von Sigmunds Tod, kam es auf dem Landtag vom März 1484 in Hall bereits zu Kritik über das Verhalten des Landesfür sten. Im Frühjahr 1485

, der entscheidend zum Sturze des Erzherzogs beitrug. Zunächst nahmen die Aggressionen der Leute Herzog Georgs gegen Burgau wieder zu, der in skrupelloser Weise durch ständige Querelen den Widerstand Sigmunds gegen einen Übergang Burgaus an Landshut zu paralysieren suchte. Vorüberge hend tauchte bei Sigmund auch der Gedanke an einen Tausch der Markgrafschaft gegen die Gerichte Rattenberg, Kitzbühel und Kufstein auf. Immer wieder ersuchte Sigmund den Kaiser um Hilfe gegen Georg. Friedrich III. aber war 1485

von König Mathias Corvinus aus Wien vertrieben worden und lebte nun als Flüchtling im Reiche. Als der Kaiser Sigmund schließlich mitteilte, er könne ihm nicht helfen, dürfte der Widerstand des Erzherzogs erlahmt sein, der schließlich am 28. Novem ber 1486 Herzog Georg erlaubte, die Markgrafschaft um 37.000 Gulden von Augs burg auszulösen und ihm diese dann gegen einen Aufpreis von 15.000 Gulden verkaufte. Der zweite Faktor, der 1486 zu einem neuerlichen Kurswechsel Sigmunds führte, war vermutlich

im Thurgauer Krieg gegen Sigmund gekämpft hatte und über beste Beziehungen zu den Eidgenossen und zum Münchner Hof verfügte. Leider fand diese schillernde Persönlichkeit noch keinen Biographen; Material über sein intrigenreiches Leben gäbe es dazu genug. Ende 1485 kam er an den Innsbrucker Hof und erhielt die Burg Landeck zur Pflege. Nach dem Sturz der „bösen Räte“ fand man in der Landecker Burg einen Teil der hochverräterischen Korrespondenz Georgs, die in den Intrigensumpf um den Münchner Hof führte

von Jenatz, ein Vertrauens mann des Gaudenz von Matsch. Der dritte Faktor, der zum Umschwung in der Politik Sigmunds führte, war die Affäre um die Kaisertochter Kunigunde, die Friedrich III. nach seiner Vertreibung aus Wien am Innsbrucker Hof zurückgelassen hatte. Sigmund wollte sie mit dem ■'■) Jäger: Landständische Verfassung II (1885). 295. Köfler-Caramelle (1982). 153, Anm. 183.

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Seite 5 von 65
Datum: 01.09.1987
Umfang: 65
fen. Allein das Tauziehen um diese Landvogtei wäre Stoff für ein Buch; Jahrzehnte hindurch bekämpften Habsburger und Wittelsbacher hier einander; der „lachende Dritte“ waren die Truchsessen von Waldburg, bis Erzherzog Sigmund den Kampf 1486 endgültig für das Haus Österreich entscheiden konnte, dem die Landvogtei bis 1805 verblieb — einer der größten Erfolge in der Expansionspolitik Erzherzog Sigmunds! Andere Streitpunkte betrafen die österreichische Markgrafschaft Bur gau mit Günzburg

an Bedeutung, als Leonhard auch nach seiner Vereheli chung mit Paola Gonzaga von Mantua (1478) kinderlos blieb. 15 ) In der Münchener Kanzlei wurden Stammbäume erstellt und Archivmaterial gesammelt, um die Erbansprüche legitimieren zu können. Auch von dieser bisher kaum beachteten Fragestellung her ergaben sich Komplikationen mit Herzog Sigmund, der 1462 einen Erbvertrag mit dem Grafen Leonhard über die später so genannte „vordere Grafschaft Görz“ abgeschlossen hatte. Wie bewußt den Wittelsbachern

ihre dynastisch begründeten Erbansprüche waren, dokumentiert z. B. die Tatsache, daß der abgesetzte Herzog Sigmund von Bayern-München 1488 bis 1497 in seiner Residenz Menzing (Blutenburg) bei Mün chen bei den Kirchenfenstern die Wappen der Pfalz, der Grafschaft Görz und der verlorenen Gebiete in Holland und Seeland anbringen ließ. Diese dynastisch genealogischen Zusammenhänge bildeten die Legitimation der bayerischen Expansionspolitik, wie dies etwa 1477 nach dem Tode Karls des Kühnen von Burgund hinsichtlich

der früheren Wittelsbachischen Gebiete in den Niederlanden versucht wurde. Auch hinsichtlich Tirols, der Grafschaft Görz und der Reichsland vogtei in Schwaben warteten die Bayern geduldig auf ihre Stunde. Zu Beginn der Regierungszeit Sigmunds des Münzreichen standen den Wittels bachern vier Habsburger entgegen: König Friedrich III. regierte aus eigener Gewalt in der Steiermark, in Kärnten und Krain. Österreich verwaltete er bis 1452 als Vormund für seinen Vetter Ladislaus Postumus. Sigmund verwaltete Tirol

und die habsburgischen Besitzungen im heutigen Vorarlberg. Des Königs Bruder Albrecht VI. verwaltete die habsburgischen Vorlande in Schwaben, Schwarzwald, Breisgau und Elsaß. Er residierte in Rottenburg am Neckar und in Freiburg im Breisgau. 1450 trat Albrecht VI. einen Teil seiner Gebiete an Sigmund ab: Es waren dies die habsburgischen Restbesitzungen in der heutigen Schweiz und in Schwaben; außer- l2 ) München, Bayerisches Hauptstaatsar chiv, Kurbayern, Äußeres Archiv, Österr. Korrespondenzen, Nr. 4463: Burgau

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Seite 15 von 65
Datum: 01.09.1987
Umfang: 65
noch unverheirateten Albrecht IV. vermählen, um diesen so an das Haus Habsburg zu binden. Der Kaiser war der Sache zunächst nicht abgeneigt. Wie er dem Eichstätter Bischof Wilhelm in einer Instruktion vom Juli 1486 auftrug, verlangte er als Preis dafür die Rückgabe aller Verschreibungen Sigmunds") Dazu aber war Albrecht nicht bereit. Am 30. August 1486 verabredete Sigmund die Hochzeit zwischen Kunigunde und Albrecht, die am 2. Jänner 1487 in Innsbruck stattfand. Er hoffte wohl, von Albrecht

. Am 21. Dezember verlangte der Erzherzog von allen Untergebenen, ihm einen Treueeid zu leisten, der de facto einen Bruch der Landesordnung von 1485 bedeu tete, da von einer automatischen Erbfolge der Habsburger keine Rede mehr war") Gleichzeitig ließ Sigmund die Eidgenossen, die er bisher zu einem Bündnisvertrag mit König Maximilian gedrängt hatte, ersuchen, die Bündnisverhandlungen mit diesem zu verschieben; die Boten des Erzherzogs trugen dies auf der Tagsatzung vom 13. Dezember 1486 in Zürich vor. Albrecht

IV. sah nun die Zeit gekommen, seine Aspirationen auf den Besitz Sigmunds wieder offener zu zeigen. Sein erster großer Erfolg war der Innsbrucker Vertrag vom 28. Jänner 1487, in dem Albrecht und Sigmund sich gegenseitig eine Million Gulden — nicht 100.000, wie häufig zu lesen ist — auf ihre Länder für den Fall eines söhnelosen Todes verschrieben (Dokument III). „Daß dabei Erzherzog Sig mund jedenfalls der Betrogene war, ist einleuchtend, und ebenso sicher schien der Fall, daß nach dessen Tode

Görz zu begründen und war damit für Albrecht IV. einer der wichtigsten Gegenspieler hinsichtlich dieser „Erbschaft". Unklar bleibt, ob Albrecht den Erzherzog in seine Görzer Pläne einweihte. Am 29. März 1487 informierte Sigmund Albrecht darüber, daß Graf Leonhard krank sei.") Albrecht schrieb daraufhin am 1. April 1487 aus Pfaffenhofen an Sigmund, er • M ) Riezler: Die Vermählung Herzog Al brechts IV. (1888). 380. *') Nürnberg. Germanisches Nationalmu seum, Wolkenstein-Archiv. Fasz. 32; vergl

. dazu Baum: Sigmund der Münzrei che (1987). *“) Hegi: Die geächteten Räte (1907). 71. **■') München. Bayerisches Hauptstaats archiv. Kurbayern. Außeres Archiv, fol. 270. * ) München. Bayerisches Hauptstaats archiv. Kurbayern. Äußeres Archiv. Nr. 1160 (Bavern-Tirol-Görz 1271—1529), fol. 59 ff. •*“) Ebenda, fol. 67. ") Ebenda, fol. 60v.

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Seite 8 von 65
Datum: 01.09.1987
Umfang: 65
aus der Zeit seiner Vormundschaft und finanziellen Ausbeutung durch den Kaiser und seinen Bruder wurde wieder in Sigmund lebendig. Es fiel den Bayern daher nicht schwer, den Riß zwischen den beiden Vettern zu vertiefen und Sigmunds Ängste zu steigern, der Kaiser könnte ihn noch zu Lebzeiten beerben wollen. Albrecht IV. von Bayern war ein völlig anderer Charakter als Sigmund. Für dessen Ritterromantik hatte er nichts übrig. Er hatte in Italien studiert, sprach Latein und Italienisch

und war ein sparsamer Rechner und Verwaltungsfachmann, der die Finanzverwaltung seiner Beamten genau überprüfte, während Sigmund in diesen Fragen eher großzügig verfuhr. In einem gewissen Sinne kann man Albrecht IV. auch als einen der ersten deutschen Renaissancefürsten bezeichnen. Es wurde von ihm behauptet, während seiner Jugendzeit in Italien hätte er dort die Kunst des Intrigierens, der Bestechung und der Wühlarbeit gelernt." 1 ) Albrecht versuchte, Kriege und Gewalt zu vermeiden. Seine Mittel

waren mit Vorliebe Wühlarbeit, Bespitzelung und Konspiration. Der leichtgläubige und gutmütige Sigmund wurde von ihm systematisch umgarnt. Dabei bediente Albrecht sich besonders des Mittels, Vertrauensleute in die Umgebung des Erzherzogs einzuschleusen und dessen wichtigste Berater zu bestechen und zu „kaufen“. So setzte er schon früh bei Sigmunds Mitarbeitern Jakob Trapp und Vogt Gaudenz von Matsch an. Den von Herzog Friedrich IV. entmachteten Vertretern des Tiroler Adels deutete er an, bei einer etwaigen

Machtübernahme in Tirol Zugeständnisse zu machen. Er glaubte sie warnen zu müssen, daß Sigmund sein Geld mit seinen „Hurenbuben“ verprasse. Während Albrecht auf der einen Seite schon in den 1470er Jahren mit dieser Wühlarbeit einsetzte, umschmeichelte er den Erzherzog, der von diesen Agitationen keine Ahnung hatte, und heuchelte Freundschaft, so daß Sigmund sich mehr und mehr an ihn anlehnte und schließlich sogar in eine gewisse Abhängigkeit von ihm geriet. Nachdem es von 1460 bis 1477

zu keiner vertraglichen Vereinbarung zwi schen Innsbruck und München gekommen war, näherte sich Albrecht IV. dem Tiroler Landesfürsten nun und suchte, ihn als Verbündeten zu gewinnen. Nach dem Tode Karls des Kühnen wandte sich Albrecht, der bisher hauptsächlich damit beschäftigt war, die Ansprüche seiner Brüder Wolfgang, Christoph und Sigmund zurückzuweisen, mehr und mehr der Außenpolitik zu. Diese zielte darauf ab, die verlorengegangenen Gebiete des Hauses Wittelsbach zurückzuerwerben. Um das Risiko

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Seite 22 von 65
Datum: 01.09.1987
Umfang: 65
LU.: Hegi: Die geächteten Räte (1907). 89. u. ders.: Die geächteten Räte (1910), 166 f. Bilgeri: Geschichte Vorarlbergs II (1974). 253 u. 496. Anm. 87 Baum: Sigmund der Münzreiche (1987). 486 f. Gnediger herr. ich bin zu sollicher Werbung hoch und wol enpfangen, und hat man mich an den enden, do ich gewesen bin, wol gehalten und mir ouch hohen danck gesagt. Unnsers herrn des kunigs pottschafft ligt mit mer gelt Zürich, als ich vernym. dann ich vermaindt der kunig hette und werbend

, Wilhelm: Nikolaus Cusanus in Tirol (= Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstituts 10), Bozen 1983, BAUM, Wilhelm: Sigmund der Münzreiche. Zur Geschichte Tirols und der habsburgischen Länder im Spätmittelalter (= Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstituts 14). Bozen 1987. BAUM. Wilhelm: Margaretha Maultausch, in: Neue Deutsche Biographie (im Druck). BILGERI. Benedikt: Geschichte Vorarlbergs. Bd. II: Bayern, Habsburg. Schweiz — Selbstbe hauptung. Wien-Köln-Graz 1974. CHMEL, Josef: Monumenta

. Die Geschichte einer freud-leidvollen Nachbarschaft, Wien-Freiburg-Basel 1981. GISMANN, Robert: Die Beziehungen zwischen Tirol und Bayern im Ausgang des Mittelalters. Herzog Sigmund der Münzreiche und die Wittelsbacher in Landshut und München von 1439 bis 1479. zwei Bände, phil. Dissertation, Innsbruck 1976. HÄBERLE, Alfred: Wie der Föhn eine Tagsatzung störte, in: Zeitschrift für Schweiz. Geschichte 29, 1949, 257—260. HEGI. Friedrich: Die geächteten Räte des Erzherzogs Sigmund von Österreich

und ihre Beziehungen zur Schweiz (1487—1499), 1. Teil: Die Vorgänge am Innsbrucker Hof (1478—1488), Innsbruck 1907 (Teilabdruck). HEGI. Friedrich: Die geächteten Räte des Erzherzogs Sigmund von Österreich und ihre Beziehungen zur Schweiz (1487—1499). Beiträge zur Geschichte der Lostrennung der Schweiz vom Deutschen Reiche, Innsbruck 1910. HESSLINGER. Heimo: Die Anfänge des Schwäbischen Bundes. Ein Beitrag zur Geschichte des Einungswesens und der Reichsreform unter Kaiser Freidrich III. (= Forschungen

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Seite 20 von 65
Datum: 01.09.1987
Umfang: 65
Sigmund zu Österreich etc. unns seiner lieb vordre lannde nämlich Eisass Sungkew Brisgew die vier stet am Rein den Swartzwald die lanndtvogthey in Swaben die herschefft Hohenberg mitsambt der lanntgrafschafft Nellenburg sechs jar die nächsten zu verwesen bevolhen hat nach lautt seiner lieb briefs. unnsdarumb gegeben, also sagen wir seiner lieb hiemit zue. das wir die leut gemainclich in denselben lannden bey irn freyhaiten briefen allten herkumen und guten gewonhaiten beleihen lassen

anhanngennden sigill besiglt zu Hall im Intal an sambstag i'or dem heiligen gottes Auffarttag als man nach seiner gepurd zelet inertzebennhundert und im sibenundachtzigisten jarn. V. 1487 Juli 12 Innsbruck Erzherzog Sigmund von Österreich verkauft die österreichischen Vorlande um 50.000 Gulden an die Herzoge Albrecht und Georg von Bayern Orig.: Wien. Haus-, Hof und Staatsarchiv, Allg. Urkundenreihe. 1487 Vll 12 (Perg.. Siegel, zerschnitten) Kop.: München. Bayerisches Hauptstaatsarchiv. Kurbayern Urk. 12078

(als Insert im Gegen revers der beiden Herzoge 1487 Vll 12) Reg.: Lichnowsky VIII (1844). 625. Nr. 981 (mit falschem Datum) Lit.: Jäger: Übergang (1873). 326f (mit falschem Datum) Jäger: Landst. Verfassung II (1885). 312—314 (mit falschem Datum) Hegi: Die geächteten Räte (1907). 75 Rothlauf (1945). 85 (mit falschem Datum) Wiesßecker: Maximilian 1. I (1971). 253 Spindler: Handbuch II (1977f. 289 (mit falschem Datum) Baum: Sigmund der Münzreiche (1987) Wir Sigmund von gotes genaden ertzhertzoge zu Osterrich

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Seite 19 von 65
Datum: 01.09.1987
Umfang: 65
den insigiln besigiln lassen, der yeder ainen angenomen hat. Geben und geschechen zw Erding am sambstag nach des heyligen erewtz tag seiner erfindung nach Cristi unsers lieben herren geburde viertzehenhundert und im funfundachtzigistem jare. 111 . 148 7 Januar 28 Innsbruck Herzog Albrecht IV. von Bayern-München verschreibt Erzherzog Sigmund für den Fall seines kinderlosen Todes eine Million Gulden auf seine Länder Orig.: München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Kurbayern, Urk. 12206 (Berg

., Siegel zer schnitten) Lit.: Hegi: Die geächteten Räte (1907), 71 Rothlauf (1945). 84 Spindler: Handbuch II (1977) 2 , 288 Baum: Sigmund der Münzreiche (1987) Von gotts gnaden wir Albrecht phalntzgrave bey Reine hertzoge in obern und nidem Beyrn etc. bekennen für uns all unnser erben und nachkomen offennlich mit dem brief: Nachdem der hochgeborn furst unnser fruntlicher lieber oheim und swager lierr Sigmund ertzhertzoge zu Osterrich zu Steyr Kerndten und Crain grave zu Tyrol etc. sich bisher

. IV. 1487 Mai 19 Hall/Tirol Herzog Albrecht IV. von Bayern-München gelobt, die Freiheiten der österreichischen Vorlande, die Erzherzog Sigmund ihm auf 6 Jahre zur Verwesung gegeben hat, einzuhalten und zu achten. Orig.: München, Bayrisches Hauptstaatsarchiv, Kurbayern. Urk. 12076 Reg.: Liehnowsky VIII (1844). 623. Nr. 962 Von gottes gnaden wir Albrecht phallnntzgrave bey Rein hertzoge in obern und nidern Bairn etc. bekennen: Als der hochgebornn furst unnser lieber oheim und swager ertzhertzog

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Seite 18 von 65
Datum: 01.09.1987
Umfang: 65
II. 1485 Mai 7 Erding Vertrag der Herzoge Aibreeht und Georg von Bayern überein gemeinsames Vorgehen nach dem etwaigen Tode Erzherzog Sigmunds Orig.: München. Bayerisches Hauptstaatsarchiv. Kurbayern. Urk. 12083 iPerg.. 2 Siegel) Reg.: Lichnowsky VIII (1844). 602. Nr. 726 Lit.: Hegi: Die geächteten Räte (1907). 60 Baum: Sigmund der Münzreiche (1987) Von gottes genaden wir Aibreeht und wir Georg gevettern pfalltzgraven bey Rein hertzogen in obern und nidern Bayrn etc. bekennen offnntlich

mit disem brive: Als uns hertzog Albrechten der hochgeborn furst unser lieber oheim her Sigmund ertzhertzogen zu Osterrich etc. vierund- achtzigkh tausent guldin auf den hernachbenenten seinen slossen mit namen Fragnstein Landegkh Rotnburg und Herttnberg mit im zugehorungen verschriben hat innhalt den Verschreibungen uns darumb gegeben und nach dem aber derselb unser oheim ertzhertzog Sigmund mit teglicher swarer krankhait seins leibs beladen ist. haben wir baid benant fürsten betracht, wo derselb

Aibreeht und hertzog Gorig miteinander gütlich undfruntlich vereint und vertragen und uns gegeneinander verschriben und verpflicht verainen vertragen verschreiben und verpflichtten uns auch gegeneinander bey unsern fürstlichen wirden in craft des brifs: also ob sich begeben, das der vorgenant unser oheim ertzhertzog Sigmund an eelich leiplich manserben mit tod abgeen wurd. das wir dann baid aufsfurderlichist das geschehen mag. sovil an uns ist. die benanten vierslos mit iren zugehorungen in kraft

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Seite 17 von 65
Datum: 01.09.1987
Umfang: 65
In Tirol selbst war es mittlerweile bereits zum Umsturz gekommen. Am 16. August 1487 wurden die „bösen Räte“ gestürzt; Sigmund mußte sich verpflichten, sie zu entlassen. Die Räte flüchteten nach Bayern oder in die Schweiz. Am 6. Oktober 1487 hatte Friedrich III. von Nürnberg aus ein Auslieferungsmandat gegen die „bösen Räte“ erlassen, dem am 8. Jänner 1488 das Dekret der Achtung wegen Hochverrats und Majestätsbeleidigung folgte. Mit unerbittlicher Konsequenz ließ der Kaiser die Räte verfolgen

. Am 1. Februar 1488 mußte Sigmund in Innsbruck feierlich alle Verschreibungen an die Bayern widerrufen. Herzog Georg sah als erster die Sinnlosigkeit einer Weiterverfolgung der Pläne ein. Am 10. Juni 1489 schloß er in Dinkelsbühl einen Vertrag mit Maximilian und dem Schwäbischen Bund, in dem er auf alle Erwerbungen verzichtete und konzedierte, daß auch Burgau gegen Bezahlung der Pfandsumme wieder zurückgelöst werden könne, was dann auch geschah. Nun hatte Friedrich III. seinen Schwiegersohn Albrecht

zurückerobern. Orig.: München. Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Pfalz-Neuburg. Auswärtige Staaten. Urk. 86 5 Kop.: ebenda. Fürstensachen 268. fol. 11") Lit.: Hegi: Die geächteten Räte (1907). 53 Gismann (1976). 390 Baum: Sigmund der Münzreiche (1987). 404 Von gottes gnaden wir Albrecht etc. bekennen für unnsund unnser erben offennlich mit dem brief. als der hochgebornn furst unnser lieber oheim herzog Sigmund ertzhertzoge zu Österreich etc. unns hunderttausent guldin reinisch auf seinem gesloss

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