in diesem Beutel der Zweckmäßigkeiten nicht einst auch ein gewisser Geleitsbrief?" „Ich habe ihn abgeschworen und für ungültig erklärt." „Das ist ja gerade Ser Mumpitz! Kannst du öeneen Schatten abschwören und für ungültig erklären?! Genau so gut könntest du ihn mit der Schere abschneiden und ans ein Luchbrett wickeln!" „Ah pah!" „Nichts Ah pah!, Sigmund. Dieses Ah pah! ist keine Antwort! Du mußt ans eine bessere sinnen. Ans eine, die nicht bloß wegschiebt, sondern die widerlegt. Vergiß nicht, brennt der Böhm
morgen tatsächlich, so wird man dir diesen Geleitsbrief in die Ohren zetern, solange du lebst!" „Bleib mir mit Moral vom Leibe! Politische Haudlun-- gen wollen mit politischer Elle gemessen werden." „Meß sie, womit du willst! Du hast dafür gut zu stehen, nicht ich! Ich wollte dir nur geraten haben. Aber mir scheint, du nehmest heute nur Brautrat an." Brautrat?" „Ratet mir gut, sagte die Braut, nur ratet mir nicht ab!" Sigmund lacht. Wieder ist es das gleiche, beinahe unhövbare Lachen
von einem Magister, der größenwahnsinnig geworden ist, weil er meiner Schwägerin Beichte hören durfte. Nein, wer mir jetzt noch entgegentritt und mein Werk behindern will, den zertrete ich!" Sigmund schweigt. Der Psalzgraf zögert mit einer Antwort, Er kann zwar Sigmunds Gesicht im Dunkel nicht erkennen, aber etwas in der Stimme des Königs hat ihn stutzig gemacht. Weiß Gott, er, Ludwig, des Reiches Erztruchseß, ist doch auch kein heuriger Hase, er hat mancherlei Wind der Welt sich um die Ohren blasen lassen
, er versteht es, auch in verschlossenen Gesichtern zu lesen, aber wenn der eben gehörte Ton echt ist, so hat er sich bisher von Sigmund schwer täuschen lassen. Steckt hinter dieser Gestalt, die in allen Farben schillert, die alles ans dem Handgelenk zu lösen scheint, die leichtfertig tut, listig, verschlagen, die 'oft dreist und unverschämt ist. die alles auf. den eigenen Vorteil hinzutreiben versteht, steckt da wirklich mehr dahinter, als nur der Drang zu glänzen, zu genießen, mitzunehmen? Steht