2.701 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1933/01_10_1933/NEUEZ_1933_10_01_5_object_8170443.png
Seite 5 von 10
Datum: 01.10.1933
Umfang: 10
Aus der Zeit Herzog Sigmunds. Kulturgeschichtliches aus dem Raitbuch „1463—1466". Von H. H. (Schluß des Aufsatzes der „Innsbrucker Nachrichten".) Kaspar von Laubenberg hat aus dem Lechtal allein 400 Soldaten gesammelt, hat manches Fähnlein, das sich unauf gefordert zur Kriegsführung eingefunden, dazu genommen und zu Minierungsarbeiten sechs Erzknappen aus Schwaz kommen lassen. Sigmund wohnte wie immer im Schlosse Buon Consiglio. Die langen Abende suchte er sich mit Musik und Spiel zu ver

verständigt. Der Spielul mußte eilends nach Meran um Geld zur Zahlung der dringendsten Schulden. Aus gleichem Grunde erfolgte der Ver kauf von 150 Zenten „Hartplei" von der Innsbrucker Schmelz- Hütte nach München. Gekostet hat der Krieg gegen den Pariser 256 Dukaten, 103 fl. rhein. und 3232 Mark Perner. Um den immer noch unruhigen Engadinern etwas näher zu sein, mußte ein Teil des herzoglichen Gefolges nach Mals, Nährend der andere über den Ritten heimwärts zog. Sigmund vergaß nicht, für den glücklichen

. Der aus Trient geflüchtete Bischof Georg wohnte im Schloß Runkelstein bei Bozen. Sigmund berief ihn im August behufs Verhandlungen der Wiederbesetzung des Trientner Stuhles wegen nach Innsbruck. Auf der Rückreise ereilte den Kirchen fürsten zu Matrei am 27. August ein plötzlicher Tod. Doktor Lorenz mußte hierauf sofort nach Trient, um zu verhindern, daß die Habe des Bischofs zerstreut werde. Manchen Totschläger, der sein Verbrechen zu Rom sühnen wollte, hat Sigmund mit Reisegeld versehen

. Nach St. Wolfgang am Abersee hat der hohe Herr durch Meister Thoman, den Glasmaler, ein Glas spenden lassen, das heute leider nicht mehr vorhanden ist. Der Goldschmied Bernhard schrottete das Silber ausein ander, um die Messer Seiner Gnaden zu „beslahen". Gegen Ende Juli ist Sigmund wieder nach Trient gekom men, hat durch zehn Tage im Schlosse gehaust, begleitet von einer größeren Gefolgschaft, was der Zutrieb von 11 Ochsen verrät. Die herzogliche Küche stand auf der Höhe ihrer Aufgabe, der Leibkoch verschaffte

und Schnee" aus hochgelegenen Schneegruben herabbringen. Im Sommer 1465 ist der Saggenturm vollendet worden. Sigmund schuf sich im obersten Gelasse ein luftiges Kämmer lein, in das Tischler Peter eine große Betfftatt stellte. Ende August wechselt der Iagdaufenthalt in Sigmundsburg und Schloß Klamm; manche Butten Früchte aus dem Süden wanderte zu den romantischen Stätten. In Klamm läßt sich der Fürst vom Barbierer zur Ader schlagen. Zum Iahrtag St. Bartholomäus reitet Sigmund nach Inns bruck

1
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1932/06_06_1932/TIRVO_1932_06_06_6_object_7654914.png
Seite 6 von 8
Datum: 06.06.1932
Umfang: 8
- verbauungsbeiträge konnte in Anbetracht der finanziellen Lage der Gemeinde nicht Folge gegeben werden, jedoch selber und krallt die Hände gegen ihn, als ob er ihn zu sich -heranziehen wolle „gelingt dieser Sieg wirklich! Auf ewige Zeiten wird von dir g-erühmt werden, daß du die zerrissene Kirche wieder zusammengeheftet hast) daß du die -alte Zwie tracht stilltest, daß du die Wucherer bezwangest und daß du die Ketzer ausrottest! . . Sigmund ist nicht groß -entzückt davon, daß ihm der LodeNser von der Kanzel

aus gradwegs ins Gesicht redet und ihn in -einem fort mit seinen gelben Fingern anpfeilt. Nicht daß die in so verschwenderischer FM-e ausge streuten Lobsprüche Sigmung anekelten. Nein, die sind j-ä Latein und für mindestens die Hälfte der Versammelten unverständlich. Aber chm sind -all die neugierigen Blicke unbequem, die sich aus einmal vom Prediger und von Hus «Mehrten und die nun auf ihm und seinem Thronstuhl ruhen. Sigmund steht sonst gern rm Brennpunkt der Menge. Er braucht das Gesicht der Masse

und fordert -es oft geradezu heraus. In diesem Punkt ist er eitel wie Pfauen und Frauen«. Heute dagegen wäre ihm wohl-er, wenn -er un beachtet -bliebe. Szepter und Reich,sapf-el brennen ihm in den Händen; denn es sind nicht die echten Reichslkleinodien, sondern die von d-em Juden Goldschiläg-er in rasender Hast zurech-tgemachten Attrappen. Sigmund spürt durch die Handschuhe hindurch, wenn er nachher den Reichsapfel dem Truchseß zurückg-ibt und -das Szepter dem Kämmerer, so wird ihm noch das feuchte

Schaumgold die Hände bekleben! Wenn der Quatschkopf da oben doch -aufhören wollte! Nein, er macht im gleichen Ton weiter. In Sigmund steigt der grimmige Wunsch auf: für jede Kan-zelr-edc über eine Viertel stunde Dauer ebenso langes Eintunken in lauwarmes Bodenseewaster; für Lobsprüche aber, die man mit Fäust lingen greifen kann und die nicht mehr auslhöven wollen, glabbwegs Ersäufen in der Mitte des Sees! . . Darum spreche ich, zerstöre die Ketzerei und die J^ckhxen und besonders diesen balststanvigen

sind und seinetwegen zum Teil gar zerstört ..." Was/ aus Hus werden wird, weiß Sigmund; dazu braucht er von Kanzelseite her keine Aufmunterung mehr. Viel wichtiger wäre ihm zu wissen, wie er den Juden G-old- schläger loswerden wird. Er hat ihm für die schnelle und geschickte Arbeit einen Wunsch sreigestellt. Und was hat der geriebene Hebräer alleruntertänigst begehrt? „Majestät, gieß auf meine alten Tage Glanz in meinen Wickel und mache meinen Sohn Jakob zum Hoszahnarzt!" Das könnte dem Gelbhäutigen so passen

2
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1932/03_11_1932/NEUEZ_1932_11_03_2_object_8168105.png
Seite 2 von 6
Datum: 03.11.1932
Umfang: 6
, denn der Kardinallegat wollte es ver meiden, dieses Hochfest der Kirche in Brixen zu feiern, dessen unrechtmäßiger Bischof Georg Golfer samt den Kanonikern in Nachwirkung des Streites von Nikolaus C u s a mit dem Herzog Sigmund noch immer in Unge horsam gegen den Hl. Stuhl verharren. Nun betraten wir das Eisacktal und kamen am 15. April (Ostermontag) nach Klausen, eine Stadt des Bistums Brixen, 20 Meilen von Bozen weg. Der Eisack, dessen Name man von „eisig" ableiten kann, entspringt zu oberst in den Alpen

. Am 17. April ging es im Eifacktal, das immer enger und unfruchtbarer wird, weiter, nicht ohne Gefahr wegen der Wegkrümmungen und wegen der abschüssigen Stellen des Flusses. Nach 20 Meilen Wegs erreichten wir den recht schönen Ort S t e r z i n g. In diesem Tal sind Silbergruben, aus welchen Herzog Sigmund großen Nutzen zieht. Von hier fttegen wir den Brenner hinauf: er ist die P a ß h ö h e und vielleicht die wahre Grenze Italiens, wenn wir mehr auf die entsprechende geographische Abgrenzung

, 20 Meilen von Sterzing entfernt. Am 18. April erreichten wir nach einem Abstteg von 15 Meilen das breite und für die Gegend recht liebliche Inntal. Aber Weinreben gedeihen hier nicht; wir sahen von Brixen bis Regensburg keine Weinstöcke. Im Inntal erhebt sich die ansehnliche und schöne Stadt Innsbruck, was sagen will „Brücke des Inn". Hier residiert gewöhnlich Herzog Sigmund, der in früherer Zeit, wo er die kirchlichen Angelegenheiten nicht sehr begünstigte, so oft apo stolische Legaten durchzogen

ab und führte ihn in liebenswürdigster Weife in einem feierlichen Aufzuge, an . dem Klerus und Volk teilnahmen, zur Kirche und dann in das Quartier. Der Herzog lud uns ein, drei Tage in Innsbruck auszuruhen, wir genossen feine volle Gastlichkeit. Während unseres Aufenthaltes erschienen die nach Regensburg ziehen den Gesandten Venedigs, die Sigmund ebenfalls der Tafel beizog; er gab ein großes und glänzendes Gastmahl nach deutscher Art. Die ergötzlichen Haller Bäder. Am 22. April, kurz vor Untergang

der Sonne, ritten wir, nachdem die auf Pfählen ruhende Innbrücke übersetzt war, weiter nach der fünf Meilen entfernten Stadt Hall. Herzog Sigmund gab uns das Geleite und nahm uns auch hier äußerst liebenswürdig auf. Es ist ein für die Beschaffenheit des Land striches sehr behaglicher Ort, geschmückt mit den schönsten Gebäuden. Außerdem gibt es hier Bäder, die mit erstaunlicher Kunstferttgkeit erbaut sind. Kalt- und Warmwasser steigen von unten bis zu oberst empor, die Innenräume sind mit Breitem

3
Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1937/01_08_1937/DERSU_1937_08_01_5_object_7916384.png
Seite 5 von 89
Datum: 01.08.1937
Umfang: 89
August-September 1937 Folge 8/9 ,6 ö ö I i r o I e r Keima t u tin Krieg vor 450 fahren in Tirol Es ist nicht uninteressant, in der Geschichte der Tiroler Landesverteidigung Zu blättern; wir möchten heute auf den sogenannten „Kleinen venezianischen Krieg" zurückareifen, den Herzog Sigmund, der Münzreiche, 1487 gegen die Re publik Venedig führte und der in der siegreichen Schlacht bei Calliano seinen Höhepunkt fand. Die Ursachen, die zu diesem Waffengange füh.tm, sind vor allem darin zu suchen

, daß sich Sigmund durch die starke Aktivität der Venezianer in den Südalpen bedroht fühlte. Denn im Jahre 1481 hatten sie Brescia und Bergamo unter ihre Herrschaft gebracht, währen) die sogenannten vier Vi- cariate, nämlich Rovereto. Nago, Toroole und Riva, schon in ihrer Han) waren und die Venetianer ihre Herrschaft im Etschtale noch weiter nordwärts auszudehnen suchten. Dabei spielten auch alte Konflikte zwischen den tirolisch gesinnten Grafen von Arco und den streitsüchtigen, vene- tianisch eingestellten

Grafen von Lodron hinein. Wir wissen, daß Sigmund, der vor allem durch die Bayern zum Los schlagen gedrängt wurde, schon 1485 eifrige Rüstungen im Süden des Landes betrieb. Damals, im Jahre 1485, als Venedig in einen Krieg gegen Ferrara verwickelt war, wäre ein Angriff von Tiroler Seite wohl aussichtsreicher gewesen. Diese Gelegenheit war aber versäumt worden. Zwei Jahre später, im Frühjahre 1487, wurde dann der mit der Verhaftung und Einkerkerung von Zahlreichen vene- tianischen Kaufleuten

, die Zum Markt nach Bozen gekommen waren, sehr unvermittelt eingeleitet. Sigmund hatte in Tirol Truppen anwerben lassen und den Lehensadel aufgeboten. Vor allem zog er aber Mannschaften aus den Vorlanden, aus Elsaß, Breisgau und dem Suntgau nach Südtirol. Darunter befand sich auch Friedrich Kapeller, der elsässisches Fußvolk anführte. lieber die Truppenmenge des gesamten deutschen Heeres gehen die zeitgenössischen Angaben sehr auseinander. Wir dürfen vielleicht eine Anzahl von acht bis zehntausend Mann

annehmen. Das Kommando übertrug Sigmund seinem Rat und ehe maligen Landeshauptmann, Grafen Gaudenz von Matsch. Die Grenzen wurden sofort bei Kriegsausbruch vom Land sturm besetzt, dessen Aufgebot vor allen der Trienliner Fürst bischof Ulrich von Freundsberg betrieb. Der kriegerische Sinn dieses energischen Kirchenfürsten darf uns umso weniger wundern, als er ein Bruder des Georg von Freundsberg war, der als Vater der Landsknechte berühmt ist. Gaudenz von Matsch rückte sofort im Val Lagarina

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1932/30_04_1932/TIRVO_1932_04_30_8_object_7654869.png
Seite 8 von 24
Datum: 30.04.1932
Umfang: 24
Ohr heran, in ihrem Klang noch entsetzlicher als das zerfressene Stück Fleisch, dem sie angehört: „Christen, gebt Almosen! Christen, gebt Almosen!" — 6 — „Hus! Hus! Immer nur Hus!" Der das Sigmund in die zwinkernden Augen schreit, t'ft Zizka. Seine Stimme, sonst dunkel und biegsam wie Stahl, klingt schrill und kippt schier vor Aufruhr und Erregung. Sein Auge schießt Zorn. Alle diplomatischen guten Vorsätze sind vergessen, alle klug zurechtgelegten Eingangsreden. So sehr vergessen, daß Zizka

es sogar unterläßt, dem König in vorgeschriebener höfischer Art Reverenz zu erweisen. Sigmund sind die fehlenden Verbeugungen nicht ent gangen. Für ihn gibt es nichts Zufälliges in der Welt. Für ihn ist sie nicht ein Durcheinander windender blinder Schleichen, die einen dunklen Fangtopf füllen. Für ihn ist sie ein Durcheinander wollender Kräfte. Hinter Zizkas unterlassenem Gruß vermutet'Sigmund Absicht. Er sieht plötzlich den Schatten seines erzürnten Bruders Wenzel im Zimmer. Aber Sigmund schweigt

. Er zerbeißt das Rüge wort aus den trockenen Lippen und hebt sich die Pfeffer körner aus für später. Seine Zeit wird kommen, er weiß es. Sigmund hat warten gelernt. Warten, warten und aber mals warten! Nicht umsonst ist er König. Und dieses Wartenkönnen gibt seinem ränkevollen Wesen die eigentliche Stärke. Mag eine Partie für ihn noch so schlimm stehen, Sigmund wirft die Armbrust nicht weg, solang noch ein Bolzen im Köcher steckt, sei's auch der arm seligste. Gerade der letzte trifft vielleicht den Zweck

blinzelt, als ob er kein Wässerchen zu trüben vermöchte. Und was für Brocken hat ihm der Grundherr aus Chlum schon eingebrockt, noch heut hat er an manchem zu reißen und zu beißen! Auch Wenzel von Duba ist nicht zu verachten. Er spricht zwar Pro Stunde kaum ein Wort. Aber schon seine bloße Gegenwart wirkt wie Blei. Man wird so seltsam willenlos in seiner Nähe. Also ausgepaßt dreifach und vierfach, Sigmund, bleib hinterm Graben! Biete kerne Fläche, aus die diese böhmischen Häher zustoßen

5
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1932/10_05_1932/TIRVO_1932_05_10_5_object_7655334.png
Seite 5 von 8
Datum: 10.05.1932
Umfang: 8
Gründen einsetzen — und es muß Verwahrung eingelegt werden, daß von „Außenstehenden" versucht wird, auf den Spielplan Einfluß z« nehmen. Die „Heilige Genoveva" und ähnliches begehrt der Großteil des Innsbrucker Publikums wohl nie. Unglaublich, aber dokumentarisch bewiesen ist, daß 3(tit Hur — Der letzte Lag. 19] Geschichtlicher Roman von Oskar Wohrle. Copyright 1932 by „Der Bucherkreis, G. m. b. H.". Berlin SW. 61. Sigmund liest. Zweimal liest er, dreimal. Sein kup ferner Bart kommt ins Wallen

der Komtur an der Spitze des stolzen Reiterzuges die Pfalz. „Besser allweil zum Schmied als zum Schmiedlein!" denkt er. Diese halbe Stunde bei Sigmund -hat ihm mindestens >das Doppelte an Kosten und das Hundertfache an Zeit gespart, als wenn er den Weg von- unten aus durch den Schvanzenwall ge macht hätte. -Seine sonst -harten^ abweisenden Züge nehmen die Freundlichkeit und Verklärung eines Psortenheiligen am Jetzt -hat er's den „heidnischen, schweinischen Hunden" ge geben! Rache für Tannenberg! Rache

, ab Zirl 7.56, ab Flaurling I 8.05, ab Telfs-Psaffenhofen 8.12, ab Stams 8.21, ab Silz 8.27, ab Oetztal 8.36, ab Roppen 8.42, ab Imst 8.49, ab -Schönwies 8.59- ab Landeck 9.11, ab Pians- 9.20, ab Stren gen 9.28, -üb Flirs-ch 9.35, ab Pettneu 9.44, an St. Anton 9.52 Uhr. Die Fahrpreise 3. Klaffe für Hin- und Rückfahrt nach St. Anton betragen von Jnnsbruck-Hbf. und Westbhs., Völs, Der Komtur kehrt sich im Sattel und lächelt. Die zwanzig Ritter, die seine gute Laune sehen. lächeln mit. Sigmund

ein, und zwar zahlen die Firmlinge für die Berg- und Tal fahrt bei der Patscherkoselbahn die halbe DoWtag-skartc d. i. 8 1.50, deren Begleiter die ganze Bolkstagskarte, d. i. 8 3.— für die Berg- und Talfahrt. Diese Karten können entweder an der Kaffe der Tafftation oder im Tiroler Lcm- Sigmund tritt aus dem Fenster zurück und setzt sich wieder an den Tisch. Nachdenklich stützt er den Kops in die Hand. Hundert Eindrücke kommen, Mer kein brauchbarer Gedanke. Unvermerkt döst Sigmund ein. Dieser fünfte Juli

, der Krach mit Barbara. Sigmund splirt das ankriechende Alter. Siebenundvierzig Jahre sind eben keine fünfundzwanzig mehr. Sein summendes'- durcheiu- anderqnirlendes Hirn- hat eine kurze Ruhestunde wirkt ick verdient. Aber es kommt nicht zur Rühe. Es rast dahin wie ein durchgehendes Pferd. Es verarbeitet die Geschehnisse des Tages zu wilden, galoppierenden Bildern. Der König träumt. Qualvolles träumt er. Prag brennt, die vielen Türme flackern wie pechene Fackeln. Ein Ungeheuerlicher Kelch ist umgestürzt

6
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1932/03_05_1932/TIRVO_1932_05_03_5_object_7654256.png
Seite 5 von 8
Datum: 03.05.1932
Umfang: 8
euch vor «den Fäusten des Henkers. Ganz recht darum, was ich angetragen habe, und mit Zustimmung des Ge hirns zu verteidigen: Euer Hus mag brennen! Diese Antwort steht fest in Sigmunds gestrafftem Sinn; er achtet deshalb nicht mehr groß darauf, was Herr Kepka daherredet. Wichtiger als Herrn Kepkas meißelndes Wort ist König Sigmund das Flügelgesumm einer gelbbeinigen Wespe, die in regelmäßigen Abständen anfliegt und «an den Brüstungsstein des Fensters eine Röhre aus speichliger Erde baut. Sigmund hat ihr schon

am frühen Morgen zugesehen, als Herr Heinrich von Piron, des Konziliums Syndikus, seine Anflvartung machte und daraus andrang, mit Hussens Prozeß unter allen Umständen morgen zu Ende zu kom men. Und vorhin, eine Viertelstunde vielleicht, ehe die Böh men sich meldeten, als er den wütenden Krach mit der Kö nigin hatte, da brachte «diese Wespe eine grüne Raupe mit angeschleppt, die sie mit vielem Flügelgeräusch in die kleine Röhre versenkte. Er, Sigmund, hatte mitten im zornigen Schreien ausgehört

, «hergeholt, «was die Welt «beut, und diese Beute in die- Röhre geschleppt und diese für die nachkom mende Brut verdeckelt! Brut? Hat er denn selber welche? Wieder fällt Sigmund der Austritt mit Barbara ein. Wozu dieser Kampf, der täglich mehr Nerven kostet? Ist das Ergebnis denn wirklich des Aufwandes wert? Mag sie ihre Wege gehen, wie sie will; mag sie sich einen Bereiter, einen Stallknecht ins Bett legön, wenn sie nichts anderes fiud«et! Er selbst tufls genau so. Er nimmt jede Schürze

werden kann: Geld oder Potenz, oder, noch besser, womöglich «beides«. Geld schaltet von vornherein neun Zehntel aller Konflikte aus. Ist Geld im Haus, so brozzelt die Küche. Ist jedoch kein Geld da, so stürmt der Unfriede aus jeder Ritze. Und er, Sigmund, hat nie Geld. Ihm zerrinnt es unter den Fin gern, wie Schnee im April. Er mag heranschasfen, so viel er will, er mag's mit den- listigen, mit den schäbigsten Mitteln begreifen, er kann's nie zum Bleiben zwingen. Der Teufel weiß, es war doch ein glänzender

7
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059567-8/1935/10_12_1935/ZDB-3059567-8_1935_12_10_5_object_8062604.png
Seite 5 von 6
Datum: 10.12.1935
Umfang: 6
fitem et KttgMlk und RNUymWepM Von Herbert Buzas Herrliche Wintersonne. Das Dorf St. Sigmund liegt Mig eingebettet in tiefem Schnee. Sein schlanker Krchturm reckt sich stolz in den wunderbar blauen Himmel. Schritt für Schritt stapfe ich, die braunen Brettln am Buckel, immer weiter in die Berge hinein, big mir mein Sellrainführer sagt, daß ich auf einer Zeehöhe von über 1600 Meter angelangt bin. Ich stehe im Zentrum jenes Dorfes, von dem uns die Geschichts schreiber berichten, daß hier schon

im 13. Jahrhundert eine christliche Kultstätte gestanden habe. Tatsächlich scheint inzwischen die Zeit stehen geblieben zu sein. Keine Telegraphendrähte und elektrischen Leitungen linieren den Himmel, auf den wenigen Bauernhäusern liegen tiesverschneite Steine. Auch der spitze Kirch turm scheint die Absicht zu haben, dem Wanderer zu zeigen, daß es in St. Sigmund nicht notwendig sei, zu wissen, wie spät es an der Zeit ist, denn er trägt wohl ein Ziffernblatt, aber keine Zeiger. Ein weißgekleideter Priester bahnt

sich den Weg durch den Schnee Ich komme mit ihm ins Gespräch und er erzählt mir, daß er gerade im Begriffe sei. in der Schule den Religionsunterricht zu erteilen. Schon sehe ich vor mir ein Haus, nein, ein Häuschen, das unseren Streckenhäuschen an der Bahn nicht unähn lich sieht. Da erklärt mir der Wiltener Chorherr, daß dies die Schule von St. Sigmund sei. Mein erster Ge danke ist, daß ich hier Lehrer sein möchte, denn da könnte ich ohne besonders langes Studium mit einem Schlag Hochschullehrer werden und würde dafür

noch, daß sich seine zwölf Schüler auf sieben Klassen verteilen, an- gefangen von der Taferlklasse, die nur von einer Schü lerin bevölkert ist, bis hinauf zur Abschlußklasse. Und da das weltentrückte Dorf im ganzen etwas mehr als hundert Seelen beherbergt, wetzt sich ein Zehntel der Bevölkerung täglich auf den Schulbänken den Hosen boden blank. Da habe ich in Gedanken meinen Anstellungswunsck an der Hochschule von St. Sigmund wieder zurück gezogen, denn diese Vergschule ist eine Notschule, wo 'as Unterrichten nicht ganz

9
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1934/23_01_1934/TIRVO_1934_01_23_5_object_7659551.png
Seite 5 von 8
Datum: 23.01.1934
Umfang: 8
angewendet, um gegen weltliche Stellen wirksam Vorgehen zu können. Nicht nur über einzelne Orte, sondern über ganze Länder wurde das Interdikt verhängt. Mit dieser kirchlichen Strafe wurde zum Beispiel das Land Tirol im 15. Jahrhundert kurz hintereinander zweimal belegt. Das kam so: Im l'^ärS des Jahres 1450 starb der Bischof von Brixen, ^Johann Rötel; um die Nachfolgerschaft hob sofort ein großes Streiten an. Schließlich ernannte das Brixner -Kapitel den Kanzler des Erzherzogs Sigmund, den Pfar- !rer

Leonhard W i e s m a y r, zum Bischof von Brixen. In Rom fand diese Ernennung keinen freudigen Widerhall. Miesmayr war nämlich Mitglied der sogenannten kirch lichen R e f o r m p a r t e i, die die Kirche in deutschen Lan den von Rom unabhängiger machen wollte. Das gefiel nun dem Papst Nikolaus V. nicht; er schickte den Brix- nern einen zweiten Bischof, den geistlichen Herrn Nikolaus jvon Eusa. Wenn einer eine Reise tut . . . Die Brixner Domherren und der Erzherzog Sigmund protestierten

I Einige Jahre später überfiel Herzog Sigmund mit mnen Rittern den Bischof in Bruneck höchstpersönlich. Wieder wurde das Interdikt über das Land Tirol verhängt und außerdem auch noch eine Art Waren- vlockade. Man verbot den italienischen und deutschen Kaufleuten. Waren durch und nach Tirol zu liefern. Wer dieses päpstliche Verbot mißachtete, der sollte mitsamt dem Orte, in dem er wohnte, mit dem Bannfluch belegt werden. Sigmund und alle Einwohner Tirols, also weit über hunderttausend Menschen, wurden

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1936/22_02_1936/TIRVO_1936_02_22_13_object_7666556.png
Seite 13 von 16
Datum: 22.02.1936
Umfang: 16
für die Erstplacierten ein Zeugnis schönsten Könnens ablegen, vermögen dem Sinn der Fis-Wettkämpfe kaum gerecht zu werden. Ge- vadr die besten Läufer kamen auf der schneelosen, hartge frorenen Eislbahn unweigerlich ins Stürzen. Fast alle Fahrer trugen mehr oder weniger Verletzungen, Hautab schürfungen und Verstauchungen davon. Besonders schwer stürzte der Norweger Sigmund Ruud, der Bruder Birger Runds, der aus der schmalen Rennstrecke geriet und über einen fünfzig Meter hohen, fast senkrechten Abhang ab stürzte

. In rasendem Tempo jagte der Schweizer Schlunegger über die Rennstrecke, konnte aber ohne Sturz durchkommen. Auch der Engländer Hudson hatte einen Stock verloren. Sigmund Ruud schwer abgestürzt Dann kam mit unglaublichem Tempo der Norweger Sigmund Ruud, der die Nummer 16 trug, über die eisige Bahn herunter; wie durch ein Wunder gÄang es ihm, Ä>er teilweise Meraus schwierige Streckenteile hinwegzu kommen, vor dem letzten steilen Abhang, am Waldausgang, vermochte er aber in der rasenden Fahrt nicht mehr abzu

kam. Am besten hielten sich die Schweizer. Raminger kam wie durch ein Wunder sturz los über die Schlußstrecke und wurde Erster. Friedel Pfei fer flog in hohem Bogen aus der Bahn, und mehrmals kamen die Läufer in Gefahr, dem Weg Sigmund Ruuds zu folgen. Eberhard Kneißl kam trotz verschiedener Flüge in rasendem Tempo ans Ziel. Sturzlos fuhr der Engländer Gardner. Der Norweger Lassen Urdahl wurde an der ge fährlichen Absturzstelle noch von Zuschauern knapp aufge halten. Ein Engländer kam

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1932/04_06_1932/TIRVO_1932_06_04_7_object_7655576.png
Seite 7 von 16
Datum: 04.06.1932
Umfang: 16
nicht schon vorher schlapp!" Mt ihn einer der Wachtknechte an. „Wenn du schon hier bei diesem Säuestechen so empfindlich bist, wie nullst du erst deine eigene Sengung bestehn?!" — 25 — ■ : Sigmund ist ungnädig, im höchsten Maße ungnädig. Er hat allen Grund dazu. Ihm tun noch alle Rippet! weh von den nächtlich bezo genen Prügeln. Außerdem ist er ärgerlich über sich selber. Ohrfeigen möchte er sich! Solch eine Schande' Das hat man davon wenn Man seine Menschlichkeit walten läßt, statt kaltschnäuzig

. Sie haben ihn vor einer Torheit bewahrt, deren Auswirkung wahrscheinlich schmerzhafter gewesen wäre, als die davoNgetragenen blauen Flecke. Beulen und Abschürfungen. Doch Sigmund ist in diesem Augenblick von Milde weit entfernt. Jedesmal, ;ven» er iüt Spiegel seine zerschundene Backe betrachtet, stößt der Zorn wünsch in ihiu aus, diesen Hund von Wachposten hängen zu lassen! Ohne langes Voraus, ohne gerichtliches Urteil, einfach auf sein königliches Wort hin! Nur die Befürchtung, die Prügel könnten dadurch offenkundig

werden, läßt ihn von der Durch führung seines Galgenwunsches abstehen. Zudem benagen ihn noch andere Sorgen: Wie ist er eigentlich zur Pfalz zurückgekommen? So scharf er auch uachdenkt. so viel List er auch aufwendet, um sein Gedächtnis und sem Erinnerungsvermögen zu bespitzeln, die Geschichte bleibt unklar. Es klopft. Sigmund schreckt aus seinem Brüten auf. Herr Johann von Schwarzach und der Siadtvogt wer den gemeldet. „Laß die Lumpen rein!" sagt er ungarisch seinem Leib diener. Unter gewöhnlichen

, natürlich. Wenigstens für die Dauer der Generäl-Kongre gation nachher im Münster, der er Vorsitzen muß. Sigmund ist des Erfolges seiner Sache sicher. Wenn er die Herren richtig nimmt, werden sie ein Einsehen haben. Ja, darüber hinaus werden sie sich noch geehrt fühlen, daß sie ihm, dem König, einen Wunsch erfüllen dürfen. Er steht bei dieser Verhandlung schließlich auch nicht ganz mit leeren Händen da. Denn von ihn; hangt es ab. dir von der Stadt nachgesuchten Privilegien zu bewilligen

14
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1932/11_05_1932/TIRVO_1932_05_11_5_object_7658584.png
Seite 5 von 8
Datum: 11.05.1932
Umfang: 8
in diesem Beutel der Zweckmäßigkeiten nicht einst auch ein gewisser Geleitsbrief?" „Ich habe ihn abgeschworen und für ungültig erklärt." „Das ist ja gerade Ser Mumpitz! Kannst du öeneen Schatten abschwören und für ungültig erklären?! Genau so gut könntest du ihn mit der Schere abschneiden und ans ein Luchbrett wickeln!" „Ah pah!" „Nichts Ah pah!, Sigmund. Dieses Ah pah! ist keine Antwort! Du mußt ans eine bessere sinnen. Ans eine, die nicht bloß wegschiebt, sondern die widerlegt. Vergiß nicht, brennt der Böhm

morgen tatsächlich, so wird man dir diesen Geleitsbrief in die Ohren zetern, solange du lebst!" „Bleib mir mit Moral vom Leibe! Politische Haudlun-- gen wollen mit politischer Elle gemessen werden." „Meß sie, womit du willst! Du hast dafür gut zu stehen, nicht ich! Ich wollte dir nur geraten haben. Aber mir scheint, du nehmest heute nur Brautrat an." Brautrat?" „Ratet mir gut, sagte die Braut, nur ratet mir nicht ab!" Sigmund lacht. Wieder ist es das gleiche, beinahe unhövbare Lachen

von einem Magister, der größenwahnsinnig geworden ist, weil er meiner Schwägerin Beichte hören durfte. Nein, wer mir jetzt noch entgegentritt und mein Werk behindern will, den zertrete ich!" Sigmund schweigt. Der Psalzgraf zögert mit einer Antwort, Er kann zwar Sigmunds Gesicht im Dunkel nicht erkennen, aber etwas in der Stimme des Königs hat ihn stutzig gemacht. Weiß Gott, er, Ludwig, des Reiches Erztruchseß, ist doch auch kein heuriger Hase, er hat mancherlei Wind der Welt sich um die Ohren blasen lassen

, er versteht es, auch in verschlossenen Gesichtern zu lesen, aber wenn der eben gehörte Ton echt ist, so hat er sich bisher von Sigmund schwer täuschen lassen. Steckt hinter dieser Gestalt, die in allen Farben schillert, die alles ans dem Handgelenk zu lösen scheint, die leichtfertig tut, listig, verschlagen, die 'oft dreist und unverschämt ist. die alles auf. den eigenen Vorteil hinzutreiben versteht, steckt da wirklich mehr dahinter, als nur der Drang zu glänzen, zu genießen, mitzunehmen? Steht

15
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1932/01_12_1932/TI_BA_ZE_1932_12_01_7_object_8379179.png
Seite 7 von 20
Datum: 01.12.1932
Umfang: 20
, das Gleirschjöchl, Me Pforz. heimer Hütte im Gleirfchtale, Gemeinde St. Sigmund i. S., und hatten die Absicht, am 25. November wieder nach Arzl zurückzukehren. Nachdem sie vom 24. auf 25. November in der Gubenerhütte genächtigt hatten, über- schritten sie das Gleirschjöchl und kamen gegen die Mittagsrast zur Pforzheimer Hütte. Nach kurzer Rast begannen sie dann den Abstieg gegen St. Sigmund i. S. Als sie nach etwa *4 Gehstunde die zirka 200 Meter unter der Hütte liegende, engste Talstelle

zur Befreiung seines Tourenkameraden verzich ten. Er schleppte sich gegen 17 Uhr talabwärts, um aus den nächsten Häusern von St. Sigmund Hilfe zu holen. Er kam aber nur bis zur äußersten Alphütte, also un- gefähr halbwegs der Unglücksstelle und den derzeit noch bewohnten Gleirschhöfen. Dort blieb er erschöpft im Schnee liegen und mußte dort die ganze Nacht im Freien verbringen. Degen 6 Uhr früh des 26. ds. versuchte er sich mit erfrorenen Füßen bis zu den noch % Stunden entfernten Gleirschhöfen zu schleppen

sollen sehr schwerer Natur sein. Scheiber veranlagte am selben Tage auch das Abholen der ausgeschaufelten Leiche des Neurauter und entsandte den Bergführer Winkler mit drei anderen Männern dorthin. Mittels eines Han'dfchlittens brachten sie die Leiche in die Leichenkapelle nach St. Sigmund im Sell- raintal. Der Arzt Dr. Dichtl aus O'berperfuß nahm die Leichenbeschau vor. Der Leichnam wird nach Arzl Uber- führt. Die Beerdigung des Lawinenopfers Franz Neu- rauter, der ein Sohn des Hüttenpächters

16
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1934/12_02_1934/TIRVO_1934_02_12_5_object_7659523.png
Seite 5 von 8
Datum: 12.02.1934
Umfang: 8
bester. Wenn auch nicht die Weiten erzielt wurden, wie beim Training, bei dem die 40-Meter-Marke übersprungen wurde, io konnte man mit dem Gezeigten zufrieden sein, da alle Springer in guter Haltung über die Schanze gingen. Als bester und auch sicherster Springer erwies sich Sigmund, der mit seinen Sprüngen zeigte, daß ihm diese Disziplin nicht fremd ist. Aukenthaler benötigt Training, um vorerst Sicherheit zu erlangen, sein Aufsprung war -nicht rein und das Gelingen der Sprünge lediglich der -kurz

bemestenen 6-Meter-Fahrt nach dem Aufsprung zu ^verdanken. Gaster hatte Pech. Pirchl, der in seinen Sprün gen wohl gute Haltung zeigte, geht zu früh aus der Vor lage zurück und knickt vor dem Aufspringen mit den Bei- l nen. Auch Stengg wird bei fleißigem Training ein ganz -guter Springer werden. Sprunglauf . 1. Sigmund Richard, SAJ.. 33, 33.5, 32.5:120.0 Puickte. — 2. Auckenthaler Josef, Sparta. 33, 33.5. 33.5: 118.7. — 3. Gaster Johann, ATV. I., 31.5, 27, 29.5: 107.0. — Pirchl Wilhelm, SAJ.. 26.5, 30.5

., 56:35.— 4. Rieger Hans.' ATV.. 58.50.4. — 5. Oberleiter Rudolf, Sparta, 58:51.4. Stander Josef. MAC., 58:54.6. — 7. Drerler Helmut. ATV.. »8:57.4. — 8. Rampl Oswald. ATV., 1,0:09.6. — 9. Obergolser Otto, Sparta 1.0:48. — 10. Larl Josef, ATV., 1,01:19.4. — 11. Hamauf Otto. ADV., 1,1:33.4. — 12. Sigmund Richard. SAJ. Hötting, 1,2:53. — 18. Hanel Anton, Jugendordner. 14:57. — 14. Facinelli Alois, Sparta. 1,5:21.4. — 15. Bader Erwin, Hertha, 1,6: 10.4. — 16. Stengg Franz, Hertha, 1,7.-50.8. — 17. Ma roni Alois

Josef, MAC., 10:49.2. — 32. Braunias Robert. Partei, 10:50.8. — 83. Wendlinger Mbin, ATV.. 11:18.6. — 34. Sigmund Richard, SAJ. Hötting, 11:20. — 85. Sorgo Michael, NF.. 11:20.4. — 36. Eichler Alois, SAJ.. 11.30. 37. Roither Hans, Arbö, 11:32.2. — 38. Rampl Oswald, ATV.. 11:44.4. — 39. Gratzer Ferdinand. Partei Ost 1, 11:59.4. — 40. Helm Otto. SAJ. Pradl. 12:6.4. — 41. Schnee Josef, ATV.. 12:14.8. — 42. Müller Ernst. Partei Ost 1, 12:25.2. — 43. Plank Bruno. SAJ.. 12:26.2. — 44. HandloT Matthias

18
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1932/04_06_1932/TIRVO_1932_06_04_8_object_7658790.png
Seite 8 von 16
Datum: 04.06.1932
Umfang: 16
, ein breiter, eckiger. Sigmund setzt sein Fanglächeln auf und geht nach der Begrüßung ohne große Umstände aui sein Ziel los. Herr Johann von Schwarzach. der Bürgermeister der guten und getreuen Stadt Konstanz, verzieht keinen Muskel ln seinem übernächtigen Gesicht. Nicht einmal am Bart zupft er, wie's sonst seine Gewohnheit ist. Nein, regungslos wie ein Bildstock hört er die Dittrede an. Der Bogt desgleichen. Der bringt seinen Jagdhundblick nicht mehr von der Fläre auf Sigmunds Wange los, die beim Sprechen

. „Majestät!", sagt er schließlich mit einem tiefen Seufzer, ..ich wüßte nichts, was die Stadt lieber täte, als dem könig- 'chmt Wunsche zu willfahren. Aber es ist leider umnöglch . „Wieso?" fragt Sigmund rasch. „Die begehrten Stücke sind nicht mehr in der Pfand- '.mmer!" Die Sommersproffen in des Königs Gesicht scheinen chwarz zu sein, so bleich ist er auf einmal geworden. „Nicht in der Pfandkammer?! Was soll das heißen?" Stockend klingt die Frage. „Diese Nacht ist eingebrochen worden. Die Pfandstücke

bei den Barfüßern und bei der Pfandkammer sein!" sagt er giftig. „Es war so wieso eine tolle, verhexte Nacht. Doch so viel ist sicher, bevor das Konzilium in unseren Mauern lag, haben wir ehrlichere Zeiten gehabt!" „Das mag wohl stimmen!" pflichtet der Bürgermeister bei und zieht zum erstenmal am Bart. Es wird still im Zimmer und bleibt es lange. „Wer ist der Dieb?" fragt schließlich Sigmund, bloß um etwas zu sagen. Bürgermeister und Bogt zucken die Achseln. „Wir wissen es nicht", sagt der Vogt

21