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Der Arbeiter
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Seite 6 von 12
Datum: 07.07.1912
Umfang: 12
dasselbe: „In der hierortigen Station wurden den Be- dicnsteteten Spengler-Lampist Sigmund Kaspar und Stationsarbeiter Ignaz Maschat die Medaille für 40- jährige treue Dienste verliehen, und zwar kam die Me- daille für den Erstgenannten zirka einen Monat früher hieher. Von meiner Seite wurde nun geplant, die Medaillen beiden Bediensteten gleichzeitig im Beisein der Sisenbahnbediensteten im Speisesaale der hierortigen Restauration, als den für diese Zwecke geeigneten neutra len Boden zu übergeben. Nun erkrankte jedoch

der . Spengler-Lampist Kaspar Sigmund und war nach einer Mitteilung des behandelnden Arztes bei dem hohen Al ter des Kranken ein plötzlicher, letaler Ausgang nicht ausgeschloffen. Ich wollte deshalb die Medaille nicht mehr länger zurückbehalten und schickte sie dem Ge nannten mit folgendem Begleitschreiben: „Zl. 2409. Franzensfeste, am 15. April 1912. Herrn Kaspar Sig mund, Oberlampist, Franzensfeste. — Nachdem es in folge Ihrer Erkrankung nicht möglich ist, Ihnen die von Sr. Majestät verliehene Ehren

- ' tionsarbeiter Maschat konnte ich schon mit Rücksicht auf den kranken Sigmund keine weitere Feier veranstalten und übergab Ersterem die Medaille in Gala-Uniform in Gegenwart zweier Zeugen in meinem Bureau. Es kann deshalb weder von einer Verschärfung der bestehen den Gegensätze, noch von einer absichtlichen brüsken Be handlung der Arbeiter gesprochen werden, sondern ist an dem Unterbleiben der feierlichen Uebergabe einzig und allein nur die Erkrankung des Oberlampisten schuld. Weiters wurde zur Feier

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 10.05.1932
Umfang: 8
. Aber sie hat wenigstens den Schlag abgefangen. Ohne Wucht, mit häßlichem Ouietschlaut, prallt das böhmische Schwert an Sigmunds Brustpanzer ab. Mit dem gleichen häßlichen Quietschlaut dreht sich die Tür in der Angel. Sigmund- fährt schweißgebadet aus seinem Schrecktraum auf. Gewaltsam schüttelt er den letz ten Rest Benommenheit aus den Augen. Wer kommt da! Es ist bereits so dunkel im Zimmer, daß er nicht schon kann, wer eingetreten ist. Er erkennt jedoch die dunkle Masse, die nach seinem Tisch strebt, am Schritt

und an den lauten schnaufenden Bewegungen. Sigmund ist wieder hell wach und aus dem Sprung. „Wie war's, lieber Oheim?" Der Angeredete unterbricht seine Schritte. Er tastet nach einem Sessel, zieht ihn polternd zu sich und setzt sich nicht minder polternd nieder. "Ihr habt ihn nicht weichgekriegt?!" „Den und weichkriegen!" lacht bissig der Pfalzgraf. „Ein erzböhmischer Schädel ist das! Der wird immer härter, je mehr man ihn befährt und behämmert!" „Was sagte er?" „Immer das gleiche Lied: Bevor

sich geradezu nach dem Scheiterhaufen, nicht?!" „Soweit das unsereins beurteilen kann, ja. Aber ich muß sagen, er stellt sich bei dieser Drängelei verhältnis mäßig geschickt an. Jedenfalls so, daß das volle Maß der Schuld auf seine Gegner fällt und ans uns, vor allem aus dein gesalbtes Genick, Neffe Sigmund!" „Wenn schon, was heißt hier Schuld? Die Geschichte fragt nur nach dem Ergebnis. Die Hauptsache ist, daß in Böhmen Ruhe eintritt, daß diese ewige Selbstzerfleischung aushört. Dafür laß ich mir gern

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