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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 30.01.1892
Umfang: 8
Nr. 24. Angekl.: Da» weiß ich nicht. Präs.: Hat sich-die Kleinrath gewehrt und ge schrien? — Angell: Nein. ES erfolgt hierauf eine bewegte Scene zwischen dem Ehepaar Schneider, welche sich gegenseitig auf fordern, die Wahrheit zu sagen. Rosalia Schneid er: Schau, sag'doch um Gottes- willen die Wahrheit l Franz Schneider: I sag' die Wahrheit! Rosalia Schneider (zu Franz Schneider): Ich sage dieWahrheit, ich bin das lebendige Opfer von Dir. Franz Schneider: Du lügst, sag' doch die Wahrheit

. Rosalia Schneider: Ich hab'Gott sei Dank eine Schand (Schamgefühl) im Leibe. Die Eltern der Ermordeten Kleinrath, die Gärtners leute Martin und Anna Prösch. agnosziren die Kleider ihrer Tochter. Der Präsident ruft die Frau Prösch zu sich und zeigt ihr den Haarzopf, der aus der Stätte des Mordes gfunden wurde. Sie nimmt venselbe» mit zitternder Hand und bittet, ihr dieses Letzte, was von ihrer Tochter zurückgeblieben, zu lassen. Präs.: Ja, ja, wir werden Ihnen denselben schicken

sie ja nicht gesehen? Barbara: D ie Stimme war so. Präs.: Also eine Frauenstimme. — Und wie waren denn die Worte? Barbara: „Kommt's zu Hilfe, h elft's mir/ Präs.: DaS hast Du deutlich gehört? — Bar bara: Deutlich. — Präs.: Und hat's mehrmals gerufen? — Barbara: Ja. — Präs.: Wie, durch längere Zelt haben die Rufe gedauert? Barbara: Durch längere Zeit. Die Kinder liefen, über alle maßen erschrocken, davon — nach Hause, um die Sache zu melden. Aus allen Aussagen leuchtet hervor, daß Schneider mit unglaublicher

und öffnet dort eine Schachtel oder ein Kistche», dem er den Schädel der Ermordeten entnimmt. Franz Schneider neigt den Kops mit sichtbarer Hast zur Seite. Er sieht starr zu Boden — vielleicht das erste Mal in dieser Verhandlung, denn sonst schweifen seine Blicke musternd im Saale herum oder hasten aus irgend einem Gesichte Doch diesmal, wie gesagt, sieht er zu Boden. Seine Frau ist leicht zusammen gezuckt — Der Schädel ist stark gebräunt. Die zwei oberen Schneidezähne sind länger

als die anderen und ragen stärk hervor. An dieser Abnormität wurde bekanntlich der Leichnam als der der Kleinrath erkannt; und auch ldie Zeugin Kastenhofer agnoszirt die traurigen Reste. Nun kommt aber ein Augen blick, da Schneider das böse Beweisstück doch ins Auge.,fassen muß. Der Präsident ruft ihn aus und spricht: Hier am. Schädel.befindet sich die rothe St e ll«, H ie r. Es'scheint .daher, daß Sie, ehe Sie Weraner Zeitung. sie erwürgt haben, ihr einen Schlag auf den Kops versetzten? Angekl.: Nein

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 5 von 8
Datum: 25.09.1887
Umfang: 8
, Kerschbaumer und Obrist, Tischler, Bozen, Maria Obbrugger, Tischlerei, Leisach, Josef Lobis, Tischler, Sarnthein, Joh. Mar- soner, Tischler, St. Pauls, Jos. Plank, Tischler, Zwölfmalgreien, Carl Rosanelli, Tischler, Bozen, Johann Vieeider, Drechsler, Bozen, Carl Wie denhofer, Bürstenfabr., Bozen, Angelo Zanetta, Schirmfabr. Meran, Johann Azzolini, Schuh macher, Bozen, Carl Hanel, Schneider, Bozen, Franz Huber, Tapazierer, Meran, Chr. Koch, Schneider, Bozen, Jakob Marinell, Tapezierer, Bozen, Franz Nagele

, Bozen, k. k. Fachschule für Steinbearbeitung, Laas, Fr. Haider, k. k. Fachschullehrer, jBozen, S A. Knoll, Fotograf, Bozen, I. G. Mahl, Buchdrucker, Bruneck, Johann Moroder, Holzbildhauer, Grö- den, Josef Rifesser, Holzbildhauer, Gröden, I. Wrbatzky, Schneider Bozen, Hans Schullerbauer, Fotograf, Brixen. 3. Bronzene Au ö stetl un g 6me dai l le: Roman Bonvicin, Schmied, Bozen, Raimund Krainer, Schlosser, Brixen, Math. Laimstädter, Spängler Meran, Josef Pfister, Schmied, Sterzing, Brüder Ranzi

. Regele, Bindenmacher in Sarnthal, Ant. Sleinkeller, Gärber, Kalter», Pet. Steiner, Sattler, Percha, Josef Stolz, Tischler, Bozen, Alois Stadler, Drechsler, Birgen, Ant. Boumetz, Tischler, Brixen, Franz Weber, Bürstenmacher, Bozen, Franz Albertani, Schneider, Bozen, E. Baisi, Schuhmacher, Bozen, Alois Dechristin, Schuhmacher, Meran, I. Ellenberger, Schuhmacher, Meran, Joh. Goldiner, Schuhmacher, Brixen, C. Huber, Schneider, Meran, Mich. Kiniger, Hutmacher, Sillian, A. Kohl, Schneider, Brixen

, A. Husterer, Schneider, Meran, Jak. Lobis, Schuh macher, Bozen, Kath. Moralt, Kunstftickerin, Bozen, Jos. Rienzer, Schuhmacher, Jnnichen, Martin Schmied, Handschuh macher, Bozen, R. Zwick, Schuhmacher, Bozen, Genoffen- schaftö-Dampfmolkerei, Sterzing, I. Malapell, Kunftmühle, Brixen, Jos. Mayr, Feigenkaffeefabcik, Niederdorf, k. k. privil. Sennerei-Genoffenschaft, Niederdorf, Schwarz'sche Sennerei- Genoffenschaft, Jnnichen, Jos. Kerschbaumer, Seifen- und Kerzenfabr., Brixen, Tobias Brenner, Baumeister

, Josef Rungg, Rothgärber, NaturnS, Jof Stifter» Gärber, Sterzing, Johann Schäfer, Tischler, Welöberg, Peter Tauferer, Gärber, Bozen, Alois Ueberbacher, Antiquar, Bozen, Joh. Zambiasi, Peitschenmacher, Auer, Roman Delladio Kleider macher, Bozen, Anna Toblander, Modistin, Bozen Rud. Jordan, Buchbinder, Bozen, Jakob Mäscher, Schuhm., Bcuneck, Hermann Perger, Friseur, Meran, Luigi Rigatti, Schneider, Bozen, A- F. Schanung, Buchbinder, Brixen, v. Smolinöka Privat-Stickschule, Jnnichen, Pet Fulterer

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 24.02.1924
Umfang: 16
und sagte: „Auf unser Glück, Max!" — Dann nippte sie vom Wein und stellte das Glas wieder auf den Tisch. Sofort langte Max darnach, hob es empor, und mit den Worten: „Auf dein Glück, Judith, einzig auf d e i n Glück!" trank er es halb leer. In diesem Augenblick ging die Haustür, und schwere Tritte wurden hörbar. „Der Vater kommt," rief Judith. Ta klopfte es aber an die Tür. „Herein!" Anstatt des Goswinvaters trat der Herkules, schneider in die Stube. „Herkules Söchter. da ist Gesellschaft, hahahä

." krähte er; „Max, Vettermänn, was schneit denn d ich da herein?" Judith sowohl als der junge Gerold waren glüh rot geworden, doch letzterer verlor nicht die Geistes gegenwart und sagte scherzend: „Die gleiche Frage könnt ich stellen, Vetter." Die Beiden vetterten sich, weil der Schneider, als außerehelicher Sohn vom Muttersbruder des alten Gerold, immer seine Verwandtschaft mit den Geroldischen hervorkehrte. „Ochs, Narr, warum geht denn unsereiner in die Häuser?" bellte der Schneider

nur. Meister," sagte das Mädchen tief errötend. „Herkules Söchter, was wahr ist, wird man wohl reden dürfen. So prächtig wie beim Goswin wird man in ganz Floiten nicht gehalten. Du bringst's noch zustande, den magersten Schneider nudelfett herauszumästen, hähühä. Und ein feines Tröpflein Rötel hat der Vater auch mitgenommen von Meran." „Ah. daher pfeift der Wind!" lachte Judith. „Ent schuldigt einen Augenblick." Sie eilte hinaus und kam bald wieder mit einem Glas, das sie vor den Schneider hinsetzte

und voll schenkte. „Gott erhalte uns, das heißt e u ch z w e i!" sagte der Meister, gleich einen Schluck nehmend; „na, da braucht ihr nicht zu zucken. Wen sott denn Gott er halten. wenn nicht die bravsten Leute?" Max und Judith suchten ein gleichgültiges Ge spräch in Lauf zu bringen, auf das der Schneider einging. Dabei ließ er feine vorstehenden Ochsen augen immer von Judith auf Max und von diesem wieder auf Judith schweifen. Nach einiger Zeit huschte die Goswinwchter davon und wählte drau ßen

ist? Vom gezahlten Wein davongehen, hähühä." Er hielt Judith das Glas hin und ließ sich noch Zweimal einschenken. Dann stellte er es umgekehrt auf den Tisch und ging mit dem jungen Herold hin aus. Max und Judith konnten nur durch einen warmen, vielsagenden Blick voneinander Abschied nehmen. Immerfort plaudernd trabte der Schneider mit Max den Feldweg hinein. Als sie ein paar hundert Scl)ritte vom Gcswinhause entfernt waren, faßte er den jungen Mann beim Knopfloch und sagte: „Jetzt, Max, bekenn Farbe und beicht

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Unterinntaler Bote
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Seite 6 von 14
Datum: 17.07.1903
Umfang: 14
Hermann Hall. Fiechtner Josef, Hötting. Schneider Franz, Willen. Waitz Ernst Dr., Hall. Stöckl Franz, Hopfgarten. Huber Alois, Rum. Mayr Franz, Dornbirn. Hornsteiner Alois Hall. Mattevi Rudolf, Hall. Geiger Kooperator, Hall. Egger Josef, Meran. Eliskases Alois, Hall. Perk- mann Peter Bregenz. Walch Alois, Absam. Mumelter Josef, Gries bei Bozen. Hörtnagl Hartm., Steinach. Schneider Eugen, Dornbirn. Theiner Josef, Algund. Eder Josef Alfons, Fieberbrunn. Heis Johann, Telfs. Fritz Ferdinand, DalaaS

, Hötting. Kapfin- ger Martin, Thierberg. Furtner Josef, St. Margarethen. Kröll Johann, Fügen. Theuerl Josef, Aeling. Pawlik Franz, Hall. Schneider Franz, Milten. Paller Filipp, Buchenstein. Wittschwentner Balthasar, Fügen. Kreidl Alois, Steinach. Dr. Knoslach Hans, Innsbruck. Kuprian Gustav, Landeck, Hanser Max, Weer. Ritzl Franz, Fügen. Fröhlich Peter, Hötting. Auhuber Anton, Hötting. Geier Johann, Navis. Rhomberg Hubert, Matrei. Wurzer Josef, Rätters. Serien beste für 5 Schüsse: 35 Beste

, Steinach, 17. Schneider Eugen, Dornbirn, 17. S e r i e n b e st e für 50ger Karlen von 80 bis 5 Kronen. Kapfinger Martin, Thierberg 164 Kreise. Ritzl Franz Fü gen 158 Kr. Kreidl Alois, Steinach 153. Prem Johann Mairhofen 151. Adler Simon, Achenkirch 151. Ritzl Franz, Fügen 150. Ritzl Jngenuin, Zell am Ziller 149. Adler Si mon, Achenkirch 148. Rhomberg Hubert, Matrei 148. Schwarz Herm. Hall 147. Pawlik Fr. 147. Hausperger Caspar, Kuf stein 146. Ruez Josef, Oberperfuß 145. Dr. Semeleder Os kar, Wien 145

. Bockstaller Alois, Kaunserthal. Prämien für die meisten Schwarzschüsse auf der^ Ehren scheibe an allen Schießtagen von 20—2 Kronen. Schneider Franz, Willen. Wirtenberger Mich., Hall. Dr. Waitz Ernst, Hall, Lechner Carl, Hall. Zimmermann, Kematen. Äuer Joh. Hötting. Straßer Zell a. Z. Mayrhofer Meran. Waldl Innsbruck. Kirchebner Jos. Innsbruck. Fröhlich P. Hötting. Dr. Semeleder, Wien. Hptm. Lach, Hall. Heiß Telfs. Meß ner, Schwaz. Furtner St. Margarethen. Mauracher, Schwaz. Schwarz Hall. Gürtler, Brenner

von 10 Kronen per Stück samt Etui gekauft werden. Prämien für die meisten Schwarzschüffe auf der Ehrenscheibe an allen Schieß tagen von 20—2 Kronen. Schneider Franz, Wilten. Wir tenberger Mich., Hall. Dr. Waitz Ernst, Hall. Lechner Carl, Hall. Zimmermann, Kematen. Auer Johann, Hötting Stra ßer, Zell a. Z. Mayrhofer, Meran. Walde, Innsbruck.

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 14
Datum: 19.03.1892
Umfang: 14
eine Rüge verdient hätte, am besten aber mit Stillschweigen übergangen worden wäre. Da die Thäterschaft nicht ogleich festgestellt werden konnte, so verurtheilte der Herr Schullehrer sämmtliche anwesende Knaben — 29 an der Zahl — zu „Batzen' und dieses „Batzen-Aus- theilen' nahm den größten Theil des vormittägigen Unterrichts in Anspruch. Aus diese Weise können die Binder etwas Profitiren in der Schule! Aas aller Melt. Meran, 18. März. fDie Entscheidung über das Mörder» ? aar Schneider.) Am 16. März

Mittags wurde dem Präsidium des Landesgerichtes die Entscheidung im Processe Schneider zugestellt. Franz Schneider wurde nicht begnadigt, seine Hinrichtung wurde aus dem nächsten Morgen, ? Uhr, festgesetzt. Rosalia Schneider wurde die Todesstrafe nachgesehen, die über sie verhängte Strafe wurde in lebensläng lichen schweren Kerker, verschärft durch eine eintägige Absperrung in Dunkelheit in jedem Monate, umge wandelt. Mittags um halb 1 Uhr begab sich eine Ge- lichts-Commission in den Gelängnißlract

, um Franz und Rosalia Schneider die Entscheidung über ihr Schicksal zu verkünden. Die Commission bestand aus dem Vice-Präsidenten des Landesgerichtes, Dr. v. Hol- zinger, welcher auch die Verhandlung gegen das Mör- verpaar geleitet hatte, dem Chef der Staatsanwalt- ichast, Ober-Landesgerichtsrath Dr. v. Soos, und zwei Auscnltanten. Ferner wohnte dem Acte der Ver- lheidiger Franz Schneider's, Dr. Gustav Fried, bei. Schneider wurde aus seiner Zelle in eine andere ge- äumigere gebracht

, wo ihn die Conmission erwartete. Dr. v. Holzmger gab dem Franz Schneider bekannt, daß der Kaiser sich nicht bewogen gesunden habe, von seinem Begnadigungsrechte Gebrauch zu machen, und oaß das Todesurtheil am nächsten Morgen vollstreckt werden solle. Auf seine Frage: „Haben Sie das ver standen?', antwortete Sch»eider: „Ich danke, ja.' Als er dann aufgefordert wurde, das Protocoll zu unter schreiben, weigerte er sich, das zu »hu». Franz Schneider hatte die Publication mit vollster Ruhe angehört

, nichts an seinem Aeußern deutete daraus hin, daß er sich in Erregung befinde. Ruhig verließ er auch, von der E-corte begleitet, die Zelle, woraus er in die Armen- -ünderzelle geführt wurde. Nun wmde Rosalie Schneider vorgeführt. Auch sie nahm die Mittheilung, daß sie zu lebenslänglicher Kerkeistrafe begnadigt worden sei. ganz ruhig entgegen, ohne eine Erregung zu äußern. Sie unterschrieb das Protokoll und wurde dann in rh>e Zelle gebracht. In der Armensünderzelle erhielt Schneider den Besuch seines Vertheidigers

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Tiroler Volksbote
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Seite 4 von 40
Datum: 21.03.1913
Umfang: 40
Wie machst du leicht den schwersten Erdenlauf!' Amen. < ' V, Der Vetter aus Amerika. Eine Geschichte don Reimmichl. ' (Nachdruck verboten.) Der Fexpeter von Grünsteig hat sein Lebtag die Menschen für Narren gehalten und viel heillosen, tol len Schabernack gestiftet; einmal aber ist ihm ein Streich von heilsamer, frommer Wirkung gelungen. Das kam so. LÄten in besagtem Grunsteig zwei Schwager, der Schneider Servaz und der Schuster David. Beide hatten eine Tochter des Kramer-Jakob geheiratet, der Servaz

, wie Zange und Hammer, wie Ratz und Katz. — . — Es nahte die heilige Ostcrzeit, aber die beiden Stoßhammel entzogen sich ihrer Christenpflicht und mieden sorgsam den Beichtstuhl — weil es doch umsonst wäre. Vergebens drangen die Freunde und Nachbarn in sie, vergebens der Pfarrer, welcher ihnen mit flammende^ Worten den sündhaften Krieg und das Aergernis vor Augen hielt. Die zwei Kampel blie- Ken steif und haarig. Ter Schneider ging überhaupt nicht mehr in die Kirche; denn, sagte er, es müßten

doch alle Heiligen heraus, wenn der Schuster drinnen sei. Der Schuster hinwiederum erklärte, er möge gar nicht in den Himmel, wenn der Schneider hinein komme; das habe jedoch keine Gefahr, denn aus den Schneider passe drüben ganz ein anderer als der Himmelspförtner. . - Wie kein Register mehr zog und alle Versöh nungsanstalten das Feuer nur schürten, beschloß der Fexpeter, sich ins Mittel zu legen. Am Ostermontag erhielt der Schuster David einen. Brief aus Innsbruck, in dem Mit großen, star- ren Buchstaben

auch der Schneider Servaz am Ostermontag. Nur hieß in diesem Briese das Lieblingsbäschen des Vetters nicht Resi, sondern Kathi und die Stunde des Zusammentreffens beim Schlüsselwirt war auf Punkt acht Uhr abends ange- fetzt. Nun herrschte beim Schuster und Schneider eitel Wonne. Die beiderseitigen Ehevölker zitterten vor freudiger Erwartung und sie vermochten in ihrer Erregung bis zum Samstag fast nicht zu schlafen. In beiden Häusern wurde das beste. Zimmer ausgeräumt, neu eingerichtet und herzig verziert

und schaffte einen Liter Spezial mit drei Gläsern. Immer wieder schaute er auf seine Uhr, allein Viertelstunde auf Viertelstunde verrann nnd kein Vetter aus Amerika ließ sich blicken. Er und die Resi verzipperten in Unge- duld und bald ging das eine, bald das andere Ausguck halten. Nach halb acht Uhr verließ der Fexpeter die Gaststube, um nach dem zweiten Vettermann zu kundschaften .... Nichtig auf der Straße hinter dem Wirtshause trabte schon der Schneider einher. Auch er hatte seine Ehehälfte

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 21.03.1892
Umfang: 4
. Der A,r.karemnd- Ä,alten. Es hat sich ;ur Sammlung von -^cilräaen ?Wmark erklart- Mglt n. emem Vortrag ... Wien .efür -in ttomire gebildet. ^« der ehemal.ge °,terre-ch>ich-u..garnche Lieutenant ^ ILucki^ch. der spater unter Stanley s Führung am Franz Schneiders letzte Stunde. Aus Men wiro Congo rhätig war. unter der rücksichtslosen Be- .a-über gemeldet: Franz Schneider verlor nicht seine j hanqlnng seiner Borges tzten das Leben eingebüßt ,>ige Haltung. In der Armesünderzelle erhielt er habe. Stanley

hatte seinen Offizier nämlich, obschon d n Besuch seines Bruders Heinrich, der Hausknecht derselbe an. gelben Lieber litt, ans dem Bett holen . und von dem er sich veradschieoere. Hran; soll lassen nnd ihn gezwnngen. in der tropischen Sonnen- . Bruder gebeten haben, für ihn eine Seelenmesse h'tze seinen Dienst zn verschen. Lnkisch erlag dieser -u zu lassen. Später erschien der Äeliorger des barbarische» Maßregel drei Tage später n id Stanley. 'Zesgerichtes, bei welchem Schneider beichtete und!^ ihn haßte, ließ

dem Verstorbenen nicht einmal e : er bat, ihn vor der Hinrichtung zur Messe in -m ehrliches Begräbniß zu Theil werden. Wie nun e Kapelle zn führen. Seinem Vertheidiger ?r. ,^rico. ''^Uie.lt w.rd. wollen die in Karlstadt m s.eben- r bei ihm erschien, dankte er für dessen Mühe ^geu wohnenden Eltern des ,o elend M Grunde ätuua. sodann wurde Schneider nach seinen et-!A^'P'eu gegen Stanley, der augenblicklich m .c igen Wünschen befragt. Er erklärte, er habe Hunger w-.lt da- gerichtliche Berfahren einleiten

bestellte zwei Portionen Schweinebram., zwei u»d e.ne E..tichad.gnng von lw. XX) Frauks und B ote, einen halben Liter Nothwein und sechs «esordernng der Le.che nach Europa von .hm -'>e»Zigarren. Sein Wunsch wurde erfüllt. Schneider s nwrncyen -..zehrte die Speisen mit wahrem Heißhunger. Für '^c.llwoch Abend hat er sich abermals zwei Portionen Schweinebraten, Wein und Zigarren und für Ton ne .stag Früh 6 llhr als letztes Frühstück einen Milche ,'see ausgebeten. Im Lause des Nachmittags äußerie Schneider

'^orwunen. schließlich wollte Schneider!fjugxx ain 2»i. Mai in Wien statt, .ne Frau zum Abich.ed k..»en, was d.e>e energ.ichl ucücbvies. — Die Hiurichtnng Schneiders hat, wie Prag, 2<>. März. Die Feudalen beschlossen, über ar; schon gemeldet worden, am l7. dö. Früh in das Drängen der Regiernng, den Statthalter zu den Wien stattgefunden. Um li llhr wurde der ^iaub- Zitzilngen der Ansgleichscomminion einzuladen, mürder über seinen Wunsch in die Kapelle des Lan- Berlin, 20. März Wegen des Schulgesetzes

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.02.1890
Umfang: 8
der „General-Commandant' als simpler Capitän-Lieutenant in die kaiserliche Armee zurück. Später organisirte und führte er den Landsturm im Breisgau, rettete 1805 mit heldenmiithigen Anstrengungen einen Artilleriepark von 52 Kanonen, wofür er das Theresienkrenz und den Frei- Herrnstand mit dem an seine toscanifchen Thaten erinnernden Pradicate „von Arno' erhielt. Bei Aspern verrichtete Major Schneider neue Heldenthaten, bei Dresden erstürmte er mit seinen Jägern eine vor den« Moschynski'schen Garten

errichtete Redoute; eine Kartätschenkugel traf seinen Oberschenkel, und doch commandirte er begeisternd weiter; die Oberstencharge war sein Lohn. 18 >4 errichtete er die italienischen Freicorps, dann trat er an die Spitze des Tiroler Jäger-Regiments. Josö Schneider-Arno weiß aus dieser in Tirol unvergessenen Commandozeit eine nette Anekdote zu erzählen: Es kam dazumal wohl hie und da vor, dajz sich die Regiments - Commandanten kleine Abweichungen von der Adjuftirungsvorschrift bei ihren Regimentern

mit den von meinem Großvater eingeführten goldenen Achselschnüren auf der Uni form. Mein Großvater war glücklich darüber. Beim Abschied aber, als der Kaiser meinem Großvater die Hand reichte, sagte der gütige Monarch lächelnd: „Gut is gangen, Herr Oberst! Aber Wissen's, lieber Schneider, die Quasteln sind zwar gar nit übel, i mein' aber, wir bleiben doch beim Alten!' Und die Achselschnüre mußten wieder abgetrennt werden. Im Feldzuge gegen die neapolitanische Insurrektion war Schneider abermals unter den Tapfersten

der Tapfern, 1846 starb er als Miltär» Commandant von Oberösterreich und Geheimrath, nachdem er in zehn Feldzügen ehrenreich ge kämpft und sieben Wunden davongetragen hatte. In der Armee war der tapfere Schwabe eine überaus populär« Figur, und Kaiser Franz hatte ihn ehrlich lieb. „Es gibt nur Einen Schneider in der Armee!' sagte er. Als er nach Neapel zu Felde ziehen mußte, brachte Baron Schneider dem Kaiser seine beiden kleinen Knaben in die Hosburg und sprach: „Majeschtät, ich muß in den Krieg

; ich bitte Eure Majeschtät für meine Bube zu sorge'.' Sprach's, verneigte sich und ging, dem Monarchen seine „Bube' zurücklassend- „Aber Schnei der!' rief ihm der Kaiser nach. Umsonst. Die Buben blie ben da und weinten jämmerlich, bis sie der gute Kaiser in einer Hof-Equipage heimbringen ließ. Bald darauf erhielt der ältere einen Freiplatz in der Neustädter Academie. — Ein andermal — Schneider war beim Hofkriegsrath comman- dirt — wollte er die wilden Botokuden, welche Kaiser Franz

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Der Südtiroler
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Seite 4 von 8
Datum: 01.05.1933
Umfang: 8
. Von der Unterdrückung des Süd tiroler Deutschtums hat der Vortragende begreiflicherweise nicht gesprochen. Und «doch gehörte dies zum Thema „Wesens art des Faschismus" sicherlich. Die Schneiderzunfk im Dinischgarr. In Schlanders bestand seit 1704 bis in die zweite Hälfte des verflossenen Jahrhunderts eine geordnete Schneider zunft, der die Meister und ^Inhaber der 32 zunftgerechten Schneiderwerkstätten des Gerichtsbezirkes Schlanders ange hörten. Aus dem „Meisterbuch" kann man entnehmen, daß der Zunftgeist mehr

". Denn unter diesen Artikeln der Zunft ordnung stand Siegel und Unterschrift des römisch-deurschen Kaisers Leopold I., gegeben am 8. November 1704. Wieviel die Natur eines Schlanderer Schneiders vor 200 Jahren vertrug, ist in Herr Chroniken leider nicht ver merkt. Die Standesehre hielten die Schneider überhaupt sehr hoch, so daß manche vorwitzige Lästerer „gerichtlich zu Fall kamen", wie es in den Protokollen heißt. Einem Meister, der nebst der Schneiderei auch die WebMnst ausübte, wurde von der Zunft die energische

Weisung zuteil, die Weberei sofort auf den Nagel zu hängen, widrigenfalls er die längste Zeit «ein gewerbeberechtigter Schneider gewesen sei. Was wäre aber ein wohlehrsames zunftgerechtes Hand werk ohne Zunftfahne! Bei allen Prozessionen und welt lichen Feierlichkeiten fand sich die Schneiderzunft stets voll zählig ein. Aus uns heute ganz unerfindlichen Gründen siel es den „ehr- und gottliebenden" Meistern aber erst in ihrer Zunstsitzung zum Weihnachtsquatember 1746 ein, daß sie noch ohne Zunftfahne

, „daß man solches ihnen und ihren Kinoern allzeit gedenken werde, da man sonst für einen Fahn machen derzeit 5 bis 6 Gulden zahlen thuet." Die ersehnte Fahne war zum Pfingstquatember 1748 fix und fertig und da auch alle übrigen Meister mit kleinen Beiträgen zur Deckung der Kosten mitgewirkt hatten, auch zur Gänze bezahlt. Die ehrsame Schneiderzunft besaß nun eine schöne, neue Fahne und konnte sich damit schon sehen lassen. Sie war auch groß und schwer und die Schneider schauten ehr fürchtig zu ihr hinan, aber keiner tat sich hervor

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 20.02.1924
Umfang: 8
- chiniz d!e no^vcnÄizen Vckrausjctzung^n geüsier: Auch in diesen be,Sen Vorführungen !>ibsn wir nichts uuMtnannncu. um den Rudi Schneider so^usQgen aus frischer T<il z,i eri>io- ?«i. Wir haben d'eshalb wc onn «ner „Entl^ir- vmi?- gesprochen — da- ist eine von einzelnen Zeitu-igm beigenuich:^ ZeigiUx — i'enn „ent. haben a>ir nicht. F>ir haben uns nur be- ilinimt« Anschauungen gebildet Md daraus ^chWe gezogen. Nach dieien ist sllerümg^ Rudi Schneider ein Schindler. Al5 ich einem Nreis von unbeiangeuen

Zeu gen W' Grund luiserer Theorie als unbskannies «ipebllches Mediuni di? ^ogen^mren Zchioebe- phä'ivniene mir ,?>ilfe des geschilderien Tricks Mier denselben Aer!uch-Äied!n <tUNZen ausiühne, '«terlaz die ganz? Zuschz^erichast restlos Zerfs!- «n Täuschung, die Wir bei 'lZudi Schneide? an- »ehnien, Warmn sollte ^lso nichc Rudi Ech.i«de? Einigen s«n. was nachweisbar mir gelungen Die llvm die ZNediea eutdeiktc. Dr. Lothar Lenkey, der ül>»r dreißig Sixun- isi Willi und RlSi Schneider oecanstalter ^ttr

. äußert flch «M Wiener „Achtuhrblatt^ über TrleSirisi« mit den beiden Medien wie folgt: «wiarius Dr. Holub (der vor wenigen Tagen verstorben« Primarius der Irrenanstalt Stein- - ich hatten ln Erfahrni? gebracht,, daß Braunau die FainiLe Schneider lebt, deren 5-2hne mediale Fähigeren blitzen. Der eine von r?nen ?>or Willi, dirmals nach in der Hand des berühmten Professors Schrerck-Notzi:>z der ^oe!:e ^ '.ni: ined'.alen Eigenschanen beharl??? Sohn wo? . der daniüls kumn dreizehn Äahrl. Mto

Ri^li. Wir 'chrieben au den Barer, od cr ber.'i: sei. uns seine beiden Söhne ;u inetttalcn Vo''ul?ungen zur 'Lersügu>ig ;n stellen. Siau einer Antwort kam Ämer Schneider AZien 'ind brachte uns 'ilud: mir, der u;rs in einer Reih- von Ätzun gen Mar nichr ailzustar??, eber dennorb sickrliche Beweis.» oon medialer Begalum-i '.sigte. Unsere Versuche Aingsn schlschr und rech: »onstarren. Btötzlich iei'.u uns Aaver Schneide? inii, Sah '^illi mir seiner nkneriille» Position bei Säirenck. Notzing nich: zufrieden sei

, und wir nerwchien ibn Saher nach Wien KU bekommen, was mich schließlich gelang. , Primarius Holub h« in der '«Uinlosesten ! Weife Willi Schneider in -«ne Fanrile au'g«. l ncnnmsn. In einer Reih? »an S'ßunsen, meist nor streng wtssenschaAichem Forwn. hat Will' Sch:i.'Ä?r die denkbar über's!:z«nd!re-i Beweise feiner medialen Fähigkeiten zeüeser:. Anders verhiÄt es sich ober be« Äudi. Diese? wurde nou einer Menge spiritistischer und okkultistischer Ge sellschaften zwecks Ausbeiltung »einer medialen i Fährgkei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 12
Datum: 12.12.1912
Umfang: 12
Donnerstag, den l!^. Dezember „Der Tiroler.' Seite 7 Gerichtssaal. Ei» Widerhaariger. Hegen gerichtSbekanrtten und derzei: wicdt'r segen VerdrechenS des Betruges in Untersuchung gehenden Ägenten Heinrich Schneide: suz Mälm^ch-Ostra» liefen beim Polizemmte in Sozen Beschivcrden wegen unbefugten Hausierers und gleichzciÄg verübter kleinerer Berrügerei^n c-in Infolgedessen erhielt der Polizeiagent Franz Adamle Sm Austrag, den Schneider im Betrerungöfalle zur Aiisweisliistillrg zu verhalten, zumal

er vom Be- zirKgcrichte IM nxgen Betrug, ausgeschrieben Nir, Ädamlt- begab sich dein Auftrags entsdr-chenö am l^. November um Uhr vormittags in lernen Gasthof in Bozen, wo Schneider logierte, traf ihn aLer noch im Bette liegend an. Unter Vorweisung sauer Legitimation forderte der Po!izci.agcnt den Zämeider auf, sein? Dokumente, auf Grund deren ,r sein Gewerbe ausübe, vorzulegen. Schneider »eigene stch aber unx> erilärre in gewohnter Ar:. sich ui bcschn>eren und die Sach- in den Tagesblättern ^ veröffentlichen

. ^ldamle öed-.'utet^ ihm, dag ihm dies freistehe, bccharrte aber im übrigen aus seinein Lorl>iben und kündigte ihm schließlich, als allx Be- -«Hungen erfolglos blicken, die Verhaftung an. Als Schneider '5er auch darauf nicht reagierte, drohte Lxr Polizeiagent mit Brachialgervalt und sab sich Mißlich genötig:. ihn an der .Hand zu fassen. mid zum Mfftehen zu zwingen. Schneider widersetzte 5liz j-dlxh mit Gewalt, in der offenkr'.ndigen Absicht, Iii^7 Verhaftung zu vereiteln, indem er mit Händen mid Füßen

gegen den Polizeiagenten schlug imd ihn Schließlich in den Finger biß. Nunmehr verweigerte -Schneider das Mitgehen mi: der Vorgabe, er stu ttcnk und benötige einen Arzt, ^ldamle erklärte sich ivreit, einen solcher aus Kosten. Schlünders herbeizu- boleir, worauf Schneider aber entgegncre, nnes so!- chen nicht zu bedürfen. Auch als Wachmann Simma erschien, war Sctmcid?r nicht zu bewegen, stch auf Sas Wachzimmer bringen zu lassen, indem er neu erlich Ll'vankheit vorschützte. Nun verständigte de': Polizciagent Wachinspeko

-r imd wartete selbst Wf di'm Korridor. Jetzt stand Schneider rasch auf Und Lcidete sich cm. Nach dem Erscheinen deH Wache üihrers Kofler gelang es, die Esiorre durchzufüh- irn, nicvi aber, ohne daß Schneider hiebe: fortwäh- rmd mit Beschwerde und Veröffentlichung drohte, abfällige Aeutzerungen über die Vozner Polizei - > ^ i machte und sich äußerte, es sei vom 5creisgerichte Bozen ein Schreilvn ergangen, wonach er weder kontrolliert noch verhaftet werden dürfe. Die Wach leute llc^tzen sich natürlich

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Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
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Seite 5 von 14
Datum: 29.01.1892
Umfang: 14
, doch wird derselbe noch einige Zeit das Zim tner hüten. ? Wien, 25. Jänner. Das Abgeordneten haus nahm die Anträge des Budgetausschusses be sessen!) Theuerungszulagen für Staatsbeamte an. * Die Dienstboten-Mörder. Am Mon tag begann in Wien die Verhandlung gegen die Eheleute Franz und Rosalie Schneider, welche bekanntlich Dienstboten ermordet und beraubt haben. Da wir seinerzeit die einzelnen Fälle im „Pust. B.' mitgetheilt haben, können wir uns darauf beschränken, die dem Prozeß zu Grunde liegenden Thatsachen kurz zu skizziren

. Es war eine bewährte Schablone, nach welcher das Paar „arbeitete' und so ver worfen der Mann ist, der hier des mehrfachen Mordes angeklagt erscheint, er war vielleicht doch nur der gefügige Lehrling, das Werkzeug in der Hand des ihm geistig überlegenen Wei bes. Noch im Laufe des Untersuchungsver fahrens hat die Angelegenheit merkwürdige Wandlnngen erfahren. Die Morde waren so verübt worden, daß Schneider oder seine Frau irgend ein Dienstmädchen für eine Stelle auf dem Lande warben, sie dann hinausgeleiteten

des zweiten Stock werks im Gefangenhause in den Hofraum stürzte; sie kam mit geringen Beschädigungen davon und erfuhr jetzt, daß ihr Gatte nicht daran denke , dieses schöne Leben zu verlassen. Nun rächte sie sich an ihm in ihrer Weise, in dem sie ihn in ihren Aussagen schwer belastete. Schneider erfuhr das erst, als ihm die Anklage schrift mitgetheilt wurde. Schneider vergalt es seiner Frau damit, daß er auch zu einem Ge ständnisse schritt, wobei sie übel wegkam. Ge- gen diese wurde dann eine Nachtrags

-Anklage erhoben, die sie nicht nur, wie Anfangs, als Mitschuldige, sondern als Anstifter!» und direkte Theilnehmerin am Raubmorde beschuldigt. Sie zählt 41 Jahre, sechs Jahre mehr als ihr Mann und ist eine kleine, schwächlich aussehende Person mit bleichem Gesicht. Franz Schneider ist ein derbgebauter Mann, ans dessen hagerem Gesicht die Backenknochen hervorstehen; um den von einem struppigen rothen Bart beschatteten Mund spielt fast immer ein Lächeln. Der An geklagte, ein vielfach vorbestraftes

Subjekt, hat sich auch wegen zweier Unsittlichkeits-Ver- brechen, gleichfalls an Dienstmädchen began gen, zu verantworten. Nachgewiesen sind dem entsetzlichen Paare bis jetzt drei Morde, nämlich der an Rosalie Kleinrath, der an Marie Hott- wanger und der an Vinzenzia Zoufar. Bei dem Verhör am Montag suchte das saubere Ehe paar nach Kräften sich gegenseitig zu belasten. Rosalie Schneider will von dem ersten Morde gar nichts gewußt haben, bei den zwei änderen wenigstens nicht aktiv betheiliget

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 01.05.1891
Umfang: 8
, so hat sie damit ein Entgegenkommen bewiesen, das schon beinahe an Selbstverleugnung grenzt. Auf den Dank, der ihrer für dieses Opfer harrt, braucht man nicht neugierig zu sein. In der vorgestrigen Sitzung des Abgeordneten hauses fand die bereits erwähnte Affaire Bloch- Schneider noch eine Fortsetzung, deren Folgen möglicherweise für Herrn Schneider sehr ernste sein können. Präsident Smolka erklärte vor Eintritt in die Tagesordnung, daß er von einigen Abgeordneten aufgefordert worden sei, dein Abg. Bloch wegen seines Ausrufes

: Der Abg. Schneider gehöre ins Zuchthaus, den Ordnungsruf zu ertheilen, was er aber nicht thun könne, da im stenographischen Protokolle von der ganzen Sache kein Sterbens« wörtchen zu finden sei. Der Abg. Bloch hatte nun den moralischen Muth, seinen Ausruf: Der Abg. Schneider gehöre ins Zuchthaus, vor dein ganzen Hause zu wiederholen, was ihm nunmehr den Ordnungsruf zuzog. Herr Schneider, in dieser drastischeil Weise herausgefordert, erwiderte nichts, als daß er auf das Wort verzichte, da nur ein Jude

gesprochen habe. Das trug ihm ebenfalls einen Ordnungsruf ein, aber erledigt ist damit diese Angelegenheit, welche im Hause große Erregung hervorrief, wohl nicht. Die „N. Fr. Pr.' dringt jetzt darauf, daß die der Beschuldigung gegen Schneider zu Grunde liegenden Thatsachen unter sucht und klargestellt werden und dieser Aufforder ung wird sich da? Abgeordnetenhaus kaum entziehen können. Schneider soll bekanntlich während des Processes der Mödlinger Schuhfabrik einen gewissen Altenberger brieflich

zur Ablegung eines falschen Zeugnisses vor Gericht aufgefordert haben. Diese und mehrere andere schwere Beschuldigungen hat Herr Schneider, obwohl sie in einer nicht anony men Brochüre aller Orten Verbreitung gefunden haben, bisher vornehm ignorirt und was das Selt samste ist: auch der Staatsanwalt hat sich nicht bemüßigt gefunden, dieselben näher zu unter suchen. Vielleicht tritt die Sache jetzt in ein an deres Stadium, und eS wird ein- für allemal un widerruflich die interessante Frage über den zukünf

tigen Aufenthaltsort des Herrn Mechaniker Schneider ihre Entscheidung finden. Im weiteren Verlause der Sitzung wurde der Antrag Dr. JaqueS, betreffend Abänderung des objectiven Verfahrens einem besonderen Preßausschusse zu gewiesen. Es wnrden ferner in erster Lesung erledigt und dem betreffenden Ausschüsse zugewiesenDer Antrag Dr. Herbst, betreffend die ärarischenBrücken» Straßen- und Ueberfahrtmauthen,' der Antrag Dr. Derschatta, betreffend Reform desMilitairtax-Gesetzes und der An trag Tausche

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 25.06.1919
Umfang: 8
des Jlles Eisenstätter in ^ Meran, besorgte dort Einkäufe und ersuchte den ; ihn bedienenden Handelsgehilfen August Schneider, - ihm/.Kn<sMößere' Menge Zwirn nach Passeier zu ^bringen>^dw Hofer ^lachMordtirol bringen Wollte. -August Schneider -kaufte- von seinerFirma 619 iSpnlen, die Spule zu 11 Kronen 40, , sowie 12 .Spulen, die Spule zu 7 Kronen. 80, und brächte ^die ? Ware nach: Passeier. Er- traf - den Johann ^Hofer aber nicht zu Hause an und hinterlegte den Zwirn bei einer Bäuerin und^-ließ

durch 14 Tage in Haft gehalten wurden. Nach der Entlassung ans der Haft begab sich Johann Hofer zu August Schneider nach Meran und machte M Einverständnis mit Schneider 1>en Zwirnhandel -rückgängig. Johann Hofer brachte den von Schnei der gelieferten Zwirn zu Josef Raffäiner, Admini strator beim „Burggräfler' in Meran/zur Aufbe wahrung, die 300 KMen. versprach August Schnei der in einigen Tagen zu zahlen. Hofer könne das Geld selbst abholen, oder von jemanden abholen lassen. Von dieser Abmachung erlangte

Alois Prün ster durch Johann Hofe^. Kenntnis und diesen Um stand .beuützend,.begabter sich, zu August Schneider, sagte diesem, Johann Hofer habe ihn beaustragt, die 3000 Kronen Anzahlung oder die diesem Be trag entsprechende .Zwirumenge. zu holen. Schneider durch diese unwahre Nachricht getäuscht, giM zu Raffeiner, ordnete dort den Zwirn in zwei Pakete, eines im Werte von.3000 Kronen, das andere im Werte von 4214 Kronen 50 Heller, und bezeichnete dann dem Raffeiner das erste Paket

als jenes, welches Alois Ä Prünster abholen werde. Alois Prünster holte den Zwirn bald darauf nb, brachte ihn in das Geschäft des Johann^ Mahlknecht und peräußerte ihn dort um 5 Kronen die Spule, also erheblich belliger als ihn Hofer gekauft hatte. Kurze Zeit später begab sich der Angeklagte wieder zu Raffeiner, sagte diesem, er wolle auch das zweite Paket holen, er habe darüber mit Schneider schon gesprochen.- Raffeiner ließ lich von Prünster täu schen und folgte ihm auch das zweite Paket aus. Prünster veräußerte

und vom Erlöse aus dem Zwirn eine Schuld von 900 Kronen beglichen, seiner Geliebten Maria Gstrein ein graues und ein weißes Kleid/ein War ^ Schuhe, eine gekauft.und ^il ^00 Kilo Atel Armbanduhr 50 .Kronen 5ll Ka seHe 50 Ktlo Er Wd-lL? MerttWsM .ezjM-mizztziomWmT zjnWöM'jj .u d andere Geschenke ö Kroues^ .. nta, SS»KilZ SWV-b- > ausstaffieren. Als August Schneider von Raffeiner ; erfuhr, daß Prünstch auch Pas zweite Paket Zwim ^ abgeholt hatte, stellte er ihn darüber zur Rede und verlangte die Bezahlung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 11 von 16
Datum: 20.09.1913
Umfang: 16
, Drarlwirt, lnrt kerte Toni noch verschiodenemale znr Kellnerin, nnd als Schneider endlich zum Aufbruch mahnte, hatte er eine ganz erkleckliche Wirtliausrechnung zu be gleichen. Der Holzner Toni ivar aber nicht undankbar. Er begleitete Schneider so weit, daß dieser, ohne sich aber mals zu verirren, den Weg finden konnte. Schnei der kalkulierte, während er dann allein heimzuging, das Ergebnis seiner heutigen Expedition. Zehn Kronen Einkaufspreis, siebeu Kronen Zeche, dann die verlorene Uhr

, es war freilich nur die silberne, aber in Rechnnng stellen mnßte er sie doch, dann die Nackerei den ganzen Tag, ^ Schneider schupfte mit den Achseln den Rucksack höher und brummte- „Rol ler, du bist teuer bezahlt!' — — — -- — So hatte Schneider noch sein Lebtag nicht renommiert, als wie er diesen Abend heimkam. „Alte', sagte er zn seiner Frau, „da gibt's Schwämme auf dem Berg, ich sag dir, mit einer zweistimmigen Fuhr könnt' man sie nicht wegführen. Und frisch wie die Rußkern, riech' uur, das seine Aroma

! Ich l>ab mir nnr von deu Schönsten so viel ausgesucht, als ich beguem Hab tragen können, aber so gnte fünf Kilo werden's schon sein.' Lw.se brachte geschäftig die Kstchenwage herbei und legte den Rucksack daraus. Er wog samt In halt schwache drei Kilo. ^ «Na, so genau kann man die Geschichte nicht abschätzen,' erklärte Schneider, als er sich von der Richtigkeit des Gewichtes überzeugt hatte. Im Stil len aber verlieh er dem Holzner Toni raxsrei den Ti'.ci uud Charakter eines Tbererzganners. Am nächsten Tage gab

es mittags ein delikates Schwämmegericht. Das mnßte man der Luise las sen, tocheu konnte sie wie nicht bald eine. Aber sie konnte noch viel mehr. Nachmittags brachte sie .Herrn Schneider den gereinigten Anzug, den dreier bei seiner gestrigen Exkursion ziemlich stark strapaziert hatte, „Da ist im Hosensack eine Rochuuug driuu ge wesen', sagte sie mit der unschuldigsten Miene nnd überreichte ihrem Herrn den bewußten Zettel. „Wenn es dem gnä' Herrn recht ist. s» laß ich sie saldieren, weil ich die alte

Schmiedin alle Tag am Markt treffe,' Gleichzeitig hielt das Mädclmi in nicht miß- znverstehender Weise dem gnä' Herrn die offene .Hand hin. Schneider ;erriß rasch den Zettel in kleine Stücke, dann entnahm er seiner Brieftasche eine Zehnkronen- note. „Da, geben Sie dies der alten Schmiedin,' sagte er. „Saldieren ist gar nicht notwendig, denn ein Drittesmal zahl' ich diese Rechuuug auf keiueu Fall, merkeu Sie sich das!' „Gelrens, gnä' Herr, jetz sehn's, daß man am End die Schwämme doch nach am Markt

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 28.01.1892
Umfang: 8
, die jetzt in ein vertrauensvolleres Verhältniß zur Regierung getreten ist, gut geführt werde, daß das Parlament, das nicht überreich an Talenten ist, nicht weiter veröde. So ist und bleibt diese persönliche An gelegenheit eine der wichtig st en, welche in dem bewegten politischen Leben Oesterreichs zu schlichten sind. Die Aienstbotenulörder vor Gericht. Meran, 27. Jänner Ueber den am Montag vor dem Schwurgerichte zu Wien begonnenen Proceß gegen die Dienstboten mörder Franz und Rosalie Schneider bringen die Wiener Blätter lange

Berichte, denen wir in Nach stehendem das Wesentlichste entnehmen. N.ich Ver lesung der Anklageschrift erfolgte zunächst das Ver hör der Rosalie Schneider, deren äußere Erscheinung das „N. W.Tgbl.' mit folgenden Worten schildert: klein — unsäglich klein, dürr und schwach; ein Windhauch könnte sie wegblasen, und ihre Haltung so unsicher, die Bewegungen so schüchtern und linkisch. Und welch' ein kleines, kleines Gesichtchen, mit allen Merkmalen eines Armensündergesichtes darauf: denn Schrecken

und aihemlose Betäubung spreche,, daraus. Aber wenn man sich von diesem ersten überraschenden und doch dürftigen Bilde losgerissen, was bleibt noch Alles aus diesem Gesichte zu lesen? Denn daL sind die Züge einer Megäre: Alles furchtbar welk, gelb und spitz, der Mund zusammengekniffen, die Nase zusammengekniffen, die Nase scharf ge krümmt — ein Eulengesicht ohne Gleichen, tagscheu, Mißtrauen erweckend, feig und räuberisch zugleich .. Rosalia Schneider bekennt sich nicht in allen Puncten für fchuldig

erworben hat. Nnr seine auf die nöthigsten Bedürfnisse be guten Dienstplatz bei einer reichen Baronin in Re- kawinkel in Aussicht und ging, nachdem sie ihren Mann aus dem gegenüberliegenden Gasthause geholt und ihn der Hottwagner als Gärtner der Baronin vorgestellt hatte, mit dem Mädchen zur Westbahn. Eine Station hinter Nekawinkel stiegen sie aus, kehrten in einem Wirlhshause ein und begaben sich dann in den Dreiföhrenwald. An der Kapelle im Walde machten sie Halt und die Schneider verweilte

, veräußert wurden. Von dem Erlöse lebte das Mörderpaar etwa acht Tage. Ueber die Ermorduug der Zoufar erzählt Rosalie Schneider: Sie und ihr Mann haben die Friederike Zoufar nach Neulengbach geführt, indem sie ihr sagten, sie werde in der Villa Ecker einen Dienst bekommen. Da es regnete, seien sie beim Gastwirth Oellerer eingekehrt und hätten Wein und dann Kaffee getrunken. Die Angeklagte erzählt weiter, sie sei dann mit ihrem Manne und der Zoufar in den Haspcl wald gegangen. Der Wald sei sehr dicht

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 17.02.1877
Umfang: 8
bekannte Weise einen griechischen Paß und reiste nach Corfu, wohin er, als griechischer Staats bürger sich gerirend. seine Frau nachkommen ließ, die indeß ihre ganze Habe zu Geld gunachl hatte. Im Laufe der Z-it war er zum reichen Maune geworden. Ais nun «Doktor' Schneider zum erstenmal nach Corfu kam, machte er die Be kanntschaft dieses Manneö und gewann so sehr dessen Freundschaft, daß dieser ihm einmal das Geheimniß seiner Vergangenheit anvertraute. Als Schneider auf seiner Konstantinope

)er Neise — eS war dies -' Oktober v. Z. — wieder nach Corfu kam, iucht- er Laufer auf, der ihm wieder holt erklärte, wie unbehaglich er sich in Corru fühle, da er jeden Tag Gefahr laufe, daß es be kannt würde, daß er kein griechischer Unterthan und auf welche Weise er in den Besitz des Passes gekommen sei. Schneider wußte guten Nath. Mehrere einflußreiche türkische Paschas seien seine besten Freunde, und es wäre ihm ein Leichtes, Laufer das türkische Staatsbürgerrecht zu verschas fen. er müsse

spaziert n sie zusammen auf der Straße, als es Schneider einfiel, er habe etwak im Hotel vergessen, Laufer möge ihn bis zu seiner Rückkehr irgendwo erwarten. Er nahm den Zimmerschlkss-l, erbrach Laufer's und seinen eigenen Koffer, nahm auS dem ersteren das Geld, steckte es, da es eine» ziemlich großen Pack bil dete, unter den Nock, verließ das Hotel, miethet ein Zimmer in einem andern Hotel in Galata versteckte das Geld daselbst und suchte dann seinen „Freund' am bestimmten Orte auf. Abends

unterhielten sich Beide so gut, daß sie auf's Nachhaufegehe» gänzlich vergaßen, und als si Tags darauf ihr Zimmer betraten, bot sich ihnen ein Anblick dar, der Laufer in wirkliches, Schneider in prächtig imitirteL Entsetzen brachte. Keine konnte dem Andern etwas sagen, denn scheinbar hatte Beide das gleiche Unglück getroffen. Es wurde sofort Polizei herbeigerufen, das Hotel- peuoiial versammelt, und dieses sagte aus, eS habe gestern Schneider, als er allein ins Hotel kam, dasselbe mit einem Bündel

unter dem Arme verlassen und seit dieser Zeit habe Niemand das Zimmer betreten. Auf das hin wurde Schneider in Gewahrsam gebracht, trotzdem er seine Un- schuld natürlich hoch und theuer versicherte. Zwei Tage darauf gelang es den Bemühungen des österreichische» Cousulats jenes Ho'.el ausfindig zu machen, in dem er das gestohlene Geld ver borgen hatte. An ein ferneres Leugnen war also nicht mehr zu denken. Die von Seite des Con sulats gepflogenen Untersuchungen ergaben, daß Schneider au5 Taunwald in Böhme

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 25.06.1919
Umfang: 8
K verkauft. Josef Graf gibt auch zu. daß er die Rotiz über den Kaufabschluß mit Gamper selbst in sein Notizbuch geschrieben habe. Bozen, 23. Juni. (Schwurgericht). Heute verhandelt das Schwurgericht gegen Alois Prün- st er, geb. 1897 in St. Leonhard in Pgsseier, ledig, Knecht, zuletzt in Meran, wegen Betruges. Mine Februar 1919 besorgte Johann Hofer, Bauer in Siuis, im G schäft I. E'senslätter in Meran, Einkäufe und ersuchte den ihn bedienenden Han- helsgehlifeu August Schneider, ihm eine größere Menge

Zwirn nach Passeter zu bringen zur Le- serung noch Rorotirol. Schneider kaufte im ganzen 631 Spu'en Zwirn, brachte sie nach Passe-er und i>rß sich vom Vater des Joh. Hofer 3000 Kr. Anzahlung geben. Hofer war damals mir meh reren andern im Octztai. Ihnen hatte sich auch Alois Prünster, Fletschhauergehilse bet Ennemoser in St. Leonhard, avgeschlossen, der 900 Pakete Tabak zu verkaufen Harle. Auf dem Rückwege wurden Johann Hofer und seine Gefährten von den ital. Wachen aufgegriffen und nach Trient

etngeltefert und dort durch 14 Tage in Haft ge halten. Nach seiner Freilassung machte Johann Hsfcr in Meran den Zwirnhandel mit August Schneider rückgängig. Hofer hinterlegte den Zwirn zur Aufbewahrung bet Verwalter Raffetner in Meran; die 390 Kr. versprach Schneider in einigen Tagen zu zahlen, Hofer könne das Geld abholen. Bon dieser Abmachung durch Hofer in Kenntnis gesetzt, erklärt Prünster dem August Schneider, von Hofer beauftragt zu sein, die 3000 Kr. oder die diesem.Betrag entsprechende Zwtrnmenge

zu holen. Schneider glaubte dies, ging zu Raffetner, ordnete den Zwirn in zwei Pakete im Werte zu 3000 Kr. bezw. 4214 50 Kr. und bezetchnete das erste Paket als jenes, das dem Prünster ausgefolgt werden soll. Prünster holte den Zwirn bald ab und verkaufte ihn im Geschäft des Johann Mahl knecht um 5 Kr. die Spule, kam dann zu Raf fetner um das zweite Paket mit der Behauptung, mit Schneider darüber schon gesprochen zu haben, erhielt es, verkaufte es wieder bei Mahlknrcht um 5 Kr. die Spule und verjubelte

er das Geld wieder zurück. Hölzl lreß sich wieder täuschen und gab Prünster 10.000 SK Der Angeklagte hat von den von Hölzl entlockten 13.000 Kc. seinen Freundinnen Gslreln und Tschöll Kleider Schuhe und Schmucksachen gekauft, seiner Mutter 560 Kc. Bargeld, 100 kg Mehl, 50 kg Polenta, 53 kg Nudel und 47 Liter Wein geschickt und sich selbst fein herausstasfiert. Schneider, der von Raffeiner das Abholen auch des zweiten Pakets Zwirn erfuhr, verlangte von Pi Lu ster die Bezahlung von 4214 50 Kr. Pcüvster

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 4
Datum: 15.05.1926
Umfang: 4
. Nach dem Gottesdienst zogen die Faschisten mit Musik durch die Stadt. Wer von den Passanten beim Borbeiziehen der Musik nicht den Hut zog, dem wurde er vom Kopfe geschlagen . . . So wird Bozen italienisch gemacht. Faschisten und Schneider. In einem Orte des Eisacftales, tn welchem sich gegen wärtig wegen umfangreicher Arbeiten viele Italiener auf halten, lieh sich vor kurzem ein junger Faschist von einem dortigen Schneider einen neuen Anzug anfertigen. Nun verlangte der Faschist nach zweiwöchigem Besitz

des An zuges die Zurücknahme desselben und die Rückgabe des Geldes. Als der Schneider unter Hinweis auf die Tatsache, daß der Anzug bereits getragen sei und sogar auch schon Schweitzspuren aufweise, die Rücknahme gegen volle Rück erstattung des Geldes verweigerte, erklärte der Faschist unter besonderer Betonung seiner Zugehörigkeit zur Fa schistenpartei, er werde aus Trient eine Menge Faschisten kommen lassen, die den, Schneider die Werkstatt demolieren würden, wenn sich der Schneider nicht füge

. Auf die Be merkung des letzteren, es solle das Gericht zur Entscheidung der Angelegenheit angerufen werden, antwortete der Fa schist, er brauche kein Gericht; er werde selbst seinem Verlangen zum Durchbruch helfen. Der Schneider lieh nun den Leiter des Karabinieri-Postens des Ortes herbeirnfen. Aber auch in Anwesenheit des Hüters des Gesetzes und der öffentlichen Ordnung scheute sich der Faschist nichts den Schneidermeister mit „deutscher Hund' zu beschimpfen uii- überhaupt über die Deutschen die Jauche

seines Haffes aus- zugiehen, indem er schrie: ,,Jhr alle seid deutsche Schwein«; 1 wir werden euch schon Hinaustreiben' usw. Der Kara- binieri-Brigadier begnügte sich, durch Zureden einen Ver such zur Verhinderung von Gewalttätigkeiten Au machen ohne aber gegen die beleidigenden Aeußerungen des Fg? schiften selbst einzuschreiten. So mußte schließlich Schneider den Anzug vom Faschisten tatsächlich MM. nehmen. % „Jubel' in St. Ulrich. Der „Brennero' vom 13. April berichtet aus ©fc. Ulrich in Gröden

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 02.05.1889
Umfang: 8
die Erklärungen des amerika nischen Delegirten Bates gemacht hatten, erwartet man all seitig einen glatten Verlaus der Conserenz. Meraner Tagesbericht. Meran, 1. Mai. fN eu angekommen) sind Graf Krasinski mit Frau aus Polen und General Ernst v. Unger mit Frau aus Cafsel. sBezirks-Kraukencasse.) Wir geben in Nachfolgendem die Namen der von den Versicherungs pflichtigen Gehilfen gewählten Delegirten zur General versammlung. Für die Stadt Meran wurden gewählt resp, von Amtswegen ernannt: Fulterer G. (Schneider

Wolf), Reichenbach L. (Schneider Huber), Helle L-, Maier E-, Kofler L. (Pötzelberger'sche Buch druckerei), Rovati (Schneider Degiampietro), Unterrainer W. (Mechamker), Schuhmacher (Tapezierer Wols), Breiten berg G. (Kaminkehrer Schär), Herbst Joh. (Jandl'sche Buchdruckerei), Baumann G. (Scylosser Galler), Baumeister (Tapezierer Fischer), Rieder I., Koren I. (Hutmacher Hutter), Wagner F., Kleindienst (Schneider Huber), Gruber S., (Ta pezierer Walters), Turin F., Memmberger C. (Tapezierer Fischer

), Buijone A. (Schlosser Galler), TscheberJ. (Schneider Huber), Egger I. (Conditor Reibmeyer), MoserP. (Schneider Huber); Gorser A., Colletti A., Wenin (Müller Pobitzer), v. Perckhammer, Mar (Eisenhandlung Plant), Tanzer I. (Uhrmacher Pirchl), Kapra F. (Marchetti), Barschaster A., Goge'.e A. (Seifensieder Kickinger), Doppler A. (Stadtbräu haus), Kassal I. (Tischler Rautscher), Tanei C. (Spiingler Fiegl), Tißner M. (Tischler Balser), Pfitscher I. (Ossana), Zickwolff Fr. (Pötzelberger'sche Buchdruckerei

A. (Zimmer meister Frei), Kofler I. (Waidmühle), Jaschke A. (Schneider Flarer), Trenkwalder F. (Gärtnergehilfe). Von den übrigen Landgemeinden des Gerichtsbe- zirkes Meran waren keine Hilfsarbeiter erschienen und behielt sich daher die Aufsichtsbehörde vor, die von denselben zu wählenden 4 Delegirten im Sinne des § 20 des Gesetzes vom 20. März von Amtswegen zu ernennen. fZum Losst empel gesetzt Zufolge einer Ver ortmung des Justizministeriums ist der Termin zur Abstempelung

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