, daß er sich nichts gebrochen oder verrenkt hatte, gab sie ihn frei. Sie blickte jetzt von einem zum anderen. Was tat Angela hier und was Herr von Schenk? Angela kam näher, faßte ihre Hand wie hilfesuchend, denn das Gesicht ihres Pflege vaters sah beängstigend ernst, ja, düster aus. Milli Moldenhauer zog Angela an sich. „Wie kommen Sie hierher, Kind?' Angela bekannte offen: „Sie erzählten mir. Bert käme heute mit dem Dreiuhrzug, und da bin ich an den Zug gelaufen und mußte mitansehen, wie Bert, als er den Wagen ver ließ
, so bitter bös fiel. Es sah aus, als wäre er tot. Und da habe ich ihn in meiner Herzens angst geküßt, und andere Leute haben es ge sehen und mein Papa auch. Der kam mit demselben Zuge, aber ich wußte es nicht, ich hatte keine Nachricht darüber van ihm.' Herr von Schenk fiel ihr ins Wort: „Und weil sich Angela so vor allen bloßgestellt, weil der freche Mersekorn eine entsprechende Be merkung wagte, erklärte ich, sie wäre mit Ihrem Sohn heimlich verlobt; aber die offizielle Verlobung sollte erst zu Angelas
zwanzigsten Geburtstag stattfinden.' Milli Moldenhauer machte ein strahlendes, begeistertes Gesicht. „Eine großartige Idee war das von Ihnen, Herr von Schenk!' Er erwiderte barsch: „Die Idee stammt von meiner Frau, die draußen schon dasselbe zu mir sagte, damit es die Gaffer hären sollten.' «Frau von Schenk ist nicht nur sehr schön, sondern auch sehr klug', lächelte Frau Moldenhauer. „Ich bitte Sie also im Namen meines Sohnes, der ganz ungewöhnlich närrisch in Angela verliebt ist, ihm zu er lauben
, in allen Ehren um Ihre Tochter zu werben, und das wahr zu machen, was Sie den Leuten erzählt haben, um Klatschereien nach Möglichkeit zu unterbinden.' Bertram Moldenhauer wagte es. sich ein zumischen. „Herr von Schenk, ich liebe Angela wirklich so sehr, daß ich es mit Worten gar nicht er klären kann. Ich liebe sic, seit ich sie zum ersten Male gesehen. Ich will fleißig sein, ich will mir eine Existenz schaffen, ich will.. Herr von Schenk nnterbrach ihn: „Be weisen Sie das, Sie haben ja zwei Jahre Zeit
und gequält, aber nichts Be sonders wurde gesprochen. Angela fiel er kaum auf. der plötzliche Besuch, sie hatte zuviel an sich selbst und Bertram Moldenhauer zu denken. Sie würden sich beide verloben dürfen, aber alles um die Erlaubnis herum war kühl, erzwungen und traurig. Sie konnte sich nicht freuen: Tränen quälten sie schon, drohten heroorzubrechen, ehe fi? daheim war. Sic wollte, kaum zu Hause angekommen, gleich in ihre Räume hinaufeilen, um sich auszuweinen, doch Ehrfried von Schenk hielt sie am Arm