, noch zwölf . . . Mein Gott, wie schnell das alles gekommen war: die Antwort von Cornelius, feine Freude, daß Hell ver nünftig gewesen war und so bald eintreten würde ... das Entgegenkommen in der Klinik, ein paar Wochen, die wie Minuten verflogen waren. Sie hielt Hells Hand. „Kind, ich mutz hinaus. . „Zch gehe mit, Hell!" Ganz gleichgültig, ob es da oben scheußlich war! Jetzt verstand sie die anderen, die den geliebten Menschen bis zur letzten Minute be sitzen wollten und sich nicht um die Umwelt kümmer
ten. Sie hing an seinem Arm, der Gepäckträger ging vor aus. Jo sah die Koffer an, große, schwere Dinger. Wann war das gewesen, daß sie sie gepackt hatte? Fahre waren das her, Jahre! Oben war es morgenkühl und grau. Die Bahnhofs halle lag in dämmerndem Licht. Hells Zug war noch nicht da. „Ich schreibe dir gleich, Io . . . Schon wenn ich in Hamburg bin ... Ich werde immer an dich den ken." Worte, liebe, zärtliche Worte. „Vergiß mich nicht, Hell, bitte . . „Dummes, Kleines ... ich dich vergessen
... ach, es ist entsetzlich, Io. Ich lasse dich Nachkommen, irgend wie, sobald die Möglichkeit dazu besteht. Muß doch mal sehen, ob das nicht geht ..." Sie wanderten auf und ab. Ihre Lippen bebten, mit Mühe hielt sie die drängenden Tränen zurück. „Wie ist deine Adresse in Monte?" „Vorläufig postlagernd, Hell", sagte sie schnell. Er sah sie erstaunt an. „Wieso denn das?" .Ich werde ein paar Tage früher hinfahren, um mich zu akklimatisieren, verstehst du? Es. wäre wunder voll. wenn dein Brief dann schon
auch vom Willen des der Liebe Roman von Maria Oberlin „Io, der Zug . . * „Ja, Hell, ja . . . fetz dich nur hinein, ich weine ja nicht, ich bin ganz tapfer, siehst du?" Noch einmal fühlte Io Hells zitternde Lippen auf den ihren. Alles drehte sich, wie durch einen Schleier sah sie das altbekannte, liebe Gesicht. Das dicke, etwas verschobene Blondhaar, die kühn vorspringende Nase, den festen und zärtlichen Mund, die kühlen, liebkosen den Hände, fragende Augen mit letztem, heißem Blick. „Hell steig
ein . . . bitte . . „Ja, Jo", kam es heiser aus Hells Mund, „ja." Seine Koffer wurden hineingebracht. Mit großen, hastigen Schritten ging er hinterher. Jo beobachtete feine Silhouette. Drei, vier, fünf Abteile. Da öffnete sich noch einmal das Fenster; Io sah Hells hellen Mantel aufleuchten. „Jo, Liebes, leb wohl . . . alles Gute für dich und mich, ja, wünsch es uns . . ." Tränen verdunkelten Jos Blick. „Hell!" Alles wurde wieder wach in dieser letzten schmerzlichen Minute. Das Kennenlernen durch Tina