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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 06.01.1914
Umfang: 8
besorgt die Salonkapelle Hell. Ein tritt für Herren eine Krone, Damen frei. Da in ver gangenen Jahren dieser Ball stets starken Zuspruch aufwies, dürste auch Heuer aus guten Besuch zu rech nen sein. Die Christbaumfeirr des christlich?ozialcu Ver eins für Bozen und Umgebung nahm gestern, Sonn tag, im Gasthos „Eisenhut' einen sehr schönen, ani mierten Verlauf. Der Besuch war derart massen haft, daß nicht bloß der Doppelsaal buchstäblich ge steckt voll war, sondern auch noch das Neben! :?al her halten

mußte und sich noch als zu klein erwies. Un ter den Erschienenen konnte der Obmann auch den hochwürdigstrn Möns. Propst Schlechtleitner sowie Vertreter aller Stände und sogar von auswärts her beigeeilte Freunde begrüßen. Hochw. Herr Ttadt- pfarrkooperator Dr. Schletterer hielt eine herlliche Festrede. Die Salonkapelle Hell und der' tüchtige Komiker Berti erhöhten das Animo durch ihre vor züglichen Darbietungen. Kurz, das ganze Pro gramm wickelte sich vom Altfang bis zikm Schluß zur allgemeinen

der Brüder Pichler und des Hrn. Berti daS Animo auf den Höhepunkt brachten. In den Zwischenpausen spielte die Salonkapelle Hell. Viel Heiterkeit gab es auch, als die Glücksgöttin bei Verteilung der Glückstopfgewinste ihr Spiel ge legentlich gar zu bunt trieb. Die Feier verlief in allen ihren Teilen solcherart, daß die Besucher wie auch der Verein selbst mit Vergnügen derselben ge denken können. Allen, die zum Gelingen der Ver anstaltung beigetragen haben, sei auf diesem Weg herzlichst gedankt

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 12.07.1921
Umfang: 8
und allein berufen ist, die Wahlresultate amtlich .fest zustellen', erscheint-nicht recht verständlich, denn eine Wahlstatistik oder eine andere Art von Statistik anzulegen, höt natiirlich j e der m a n n das -Recht,' um so mehr die Kanzlei des Deutschen Verbandes, welche zugleich, wie der Behörde bekannt .sein dürfte, das Sekretariat der/Abgeordneten Südtirols; darstellt. A 5 n ^ ^ Abschiedskonzert der Salonkapelle Hell. Wie auf Plakaten ersichtlich, 'findet? am Donnerstag, den 14..Juli ,j im herrlich

Speisen und Getränke wird Herr Gamper, wie allbekannt, in bester Weise sorgen. . Eventuelles Reinerträgnis fällt dem Iesuheimin Girlan zu. Wir be glückwünschen Herrn Hell zu diesem Abend und hoffen von seinen Bekannten,, deren er in seiner 15jährigen Tätigkeit als Leiter der Salonkapelle Hell genügend besitzt, zahlreichen Besuch. Noch ein Opfer vom 24. April. Heute ist in Bozen im Alter von 76 Jahren Her? Jo hann Baptist Dapra, Sagschneider in oer Säge Seebacher in Ried, als Opfer des Sonntags

ge-- legenen Garten des Gasthofes „Boznex Hof' ein Abschiedskonzert der Kapelle Hell- fw.tt.. Herr Hell begibt .sich mit feiner Kapelle auf eine ' zweimonatliche -Konzerttoucnee nach Oberbozen, Klobenstein^ Grodens Um all seiyen Gönnern, Freunden und Be kannten noch einen vergnügten Abend zu verschaffen, veranstaltet Herr Hell einen mit wirklich erstklassigem Konzer Pro gramm ausgeführten Abend. Unter ernster und heiterer Musik wird auch für Tätigkeit der Lachmuskeln gesorgt werden. Für vor zügliche

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 12
Datum: 09.01.1912
Umfang: 12
guckte die Sonne allerdings nur für kurze Zeit aus dem Wolkenvorhange heraus, aber um 4 Uhr hatte die Bewölkung bereits aber mals einen hohen Grad erreicht und gegen 5 Uhr ging ein kurz andauernder Regen nieder. An allen Ecken und Enden gab es an den zwei letzten Feierwgen zur Belustigung jedermanns so viele und so mannigfaltige Vergnügungen, daß man oft nicht wußte, wohin man sich wenden sollte. Zm Etablissement „Bozner Hof' wurden an beiden Festtagen Ävnzerte der Salonkapelle Hell veranstaltet

B r u n- n e r und gleich darauf setzte der Reigen mit sichtlicher Lust ein. Das schöne Geschlecht war durch eine große Anzahl schmucker Tänzerinnen vertreten, doch war auch die Herren welt in recht starker Zahl am Platze. Und da es beiderseits an Tanzlust nicht fehlte, herrschte im Saale bei den flotten Klängen einer Abteilung der Salonkapelle Hell alsbald das lebhafte Treiben. Das Quadrillenarrangement besorgte in umsichtiger Weise Herr Mitterd 0 rfer. Der Verlauf des Walzerabends war ein außerordentlich animierter

in dem vom Gärtner Herrn Fr. Äußerer trefflich dekorierten Saale besorgte die Salonkapelle Hell. Den Ball eröffneten folgende Paare: Der Komiteeobmann Herr Josef B u s sin mit Frau Röll, Herr Joh. Pikolmar mit Fr^u Par? s ch a l k und Herr Josef Marschall mit Frl. Rest K r a- derer^ An feschen Ämzerinnen und ausdauernden Tän zern war kein Wöangel und somit waren alle Teile vollauf befriedigt, besonders aber das rührige Komitee, welches für seine Bemühungen durch den schönen Verlauf dO Balles den wohlverdienten

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 28.08.1935
Umfang: 8
ffii tsbruchev Zeitung Nr. 196 Mittwoch, 38. August 1985 7 JM Vor dem Wticlbf ea? Ein Wmkelaövokat Innsbruck, 27. August. zzor einem Schöffensenate unter dem Vorsitz des OLGR. Wolf (Staatsanwalt Dr. Huber) hatte sich heute -der im Jahre 1896 geborene und nach Kirchbichl zuständige Hilfsarbeiter Franz Hell wegen des Verbrechens des Mein« Ms, des Betruges und der Veruntreuung zu verantwor te Nit ihm war auch die 30jährige Bauerntochter Io- fomto Schaffenrath angeklagt. Hell ist ein schon oft

und schwer vorbestrafter Mann, der u, c. wegen Betruges schon vier Jahre Kerker verbüßt hat. Trotz der schweren Strafen ließ sich Hell nicht abhalten, immer wieder neue Betrügereien zu begehen. Nach Ver- S seiner letzten Strafe von 18 Monaten ließ sich Hell i. T. nieder und befaßte sich mit Winkelschreiberei. Einem Bauernknecht lockte er 50 8 unter dem Vorwände heraus, daß er das Geld für Stempel ufw. brauche. Einem anderen Bauern, der knapp vor der Versteigerung stand, machte der Angeklagte

vor, daß er die Versteigerung hint anhalten könne, nur brauche er hiezu 100 8. Der bedrängte Lauer folgte dem Hell tatsächlich das Geld aus, Hell ver- nritteltz eine Ranganmerkung von 4000 8 und in der Folge zeit benützte Hell diese Urkunde, um bei einer Innsbrucker Firma Waren im Werte von 333 8 herauszulocken. Die Waren verkaufte Hell und das Geld wurde verbraucht. Im Jahre 1933 verließ Hell seine Frau und zog mit der Jauerntochter Johanna Schaffenrath aus Axams zusammen. Im Laufe der Zeit kam

es zwischen ihm und dem früheren Bräutigam der Schaffenrath zu einem Streite, der schließlich bei Gericht ausgetvagen werden mußte. Vor dm Berufungsgerichte gaben sich nun Hell und Schaffenvath als verheiratet aus und behaupteten als Zeugen, daß sie 1t Tage vor der Verhandlung in Wien eine Zivilehe geschlof- feit hätten. Im weiteren Verlaufe der Erhebungen kam auch zu Tage, daß Hell sich fälschlich als Betriebsleiter eines Sägewerkes ausgegeben habe, in Wirklichkeit war er Holz arbeiter. Trotzdem gab er bei Gericht unter Eid

an, daß er Betriebsleiter fei. Während er bei dieser Firma in Achenkirch beschäftigt war, gelang es ihm, die M> reffen verschiedener ausländischer Firmen zu erfahren, mit denen diese in Verbindung stand. Diese Kenntnisse benützte nun Hell und unternahm mit ganz geringen Barmitteln eine Reise nach Italien, später in die Schweiz und kam schließlich auch nach Paris. Sowohl in M a i l a n Ä als auch in Genua und anderen Orten machte sich Hell an die Kunden der AcheNkirchener Firma heran und es gelang ihm, bei drei Firmen

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 8 von 12
Datum: 13.04.1935
Umfang: 12
aus seinem Munde. Er faßte sich an seine Brust. „Dein Herz", sagte Hell besorgt... „Du bist krank." Er trat nahe zu dem Bruder und wallte ihn stützen. Hannes Grotenkamp richtete sich wieder auf und wehrte die Hand ob. „Ich bin nicht krank", sagte er schroff. „Und ich wünsche, daß du mich in Ruhe läßt. Heut . . . und immer..." „Hannes!" Ein schmerzlicher Aufschrei. Noch hielt Hell dem Bruder die Hand hin. Der wandte sich um, ohne ihn anzusehen, Da verließ .Hellmut Grotenkamp das Zimmer. Draußen faßen Mamsell

Berkmann und Io zusam men auf der Wiese des Obsthofes und sahen vergnügt in das Blütenreich über ihnen. „Kommen Sie mcm recht bald wieder, Fräulein", sagte die Alte. „Ach Gott, wenn nur der Herr nicht so merkwürdig war . . ." Sie schüttelte sorgenvoll den grauen Kopf. „Das nimmt kein gutes Ende!" Da stand Hell am Eingang. Io erschrak zutiefst über sein blasses, verstörtes Ge sicht. „Wir wollen gehen, Io", sagte er bittend. „Sofort, ja? " „Aber Sie müssen zuerst doch Abendbrot essen", sagte die Mamsell

erschrocken, und in ihrer Hausfrauenehre sehr gekränkt. „Es gibt Reibekuchen, die essen Sie doch so gern, Herr Doktor!" „Diese Reibekuchen könnten es mir schon antun, Mamsell", lächelte Hell. „Aber es geht nicht . . ." „Aber die andern", warf die Haushälterin ein. „Die Trine, der Jörg und die Knechte und Mägde alle, die sich doch immer so freuen, wenn der Herr Doktor atz sten Begebenheiten. Also wildester Wildioesten, aber nicht von der Indianerbüchelseite gesehen, sondern mit milieu- getreuer

und allein die schauspielerischen Leistungen, wie die vorzügliche Arbeit des Kameramannes verdienen volle Achtung. Allen voran Wallace Beery in der Rolle Pancho Pillas. Den Präsi denten Nadero spielt der interessante Henry B. Walt- h a! l, den tückischen, perfiden General Pascal elegant Josef S ch i l d k r a u t. Man sie auch viele südländische kommt und ihnen ein freundliches Wort sagt . . . nein, Sie müssen bleiben . . „Es geht nicht, Mamsell", sagte Hell ernst. Da stand Io, die ihn zu genau kannte

, um nicht zu wissen, daß ein Bleiben nicht mehr möglich sein konnte, schon auf. Sie strich das Kleid glatt. „-Ja, es wird Zeit", sagte sie freundlich. „Vielen Dank, Mamsell, über es muß alles ein Ende haben . . Schweigend gingen sie langsam bis zum Höftor. Die Mamsell war auf einmal verschwunden und hatte in aller Eile ein paar Schinkenbröte zusammengepackt. Hastig drückte sie sie Hell in die Hand. „Als kleine Erinnerung an den Grotenkamphof", sagte sie. Sie hatte ein paar blühende Zweige dazu gelegt

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 8 von 8
Datum: 17.04.1915
Umfang: 8
- lers doch noch nicht ganz am Platze sei. Die Geschichte eines Kriegsfreiwilligen. Vor dem hiesigen Divisionsgerichte fand unter dem Vorsitze des k. k. Oberstleutnant Steffan die Strafverhandlung geaen den Infanteristen Franz Hell wegen Desertion usw. statt. Hell, 18 Jahre alt, aus Kirchbichl, lediger Sensenfchmied-Gehilfe, stellte sich gleich bei Kriegsausbruch hier als Kriegsfreiwilliger; da man ihn redoch ablehnte, begab sich der junge Mann nach Wien, wo er am 6. August v. I. zum Kriegsdienste

assentiert wurde. Er kam bereits Ende September aus Salzburg, wohin er als Infanterist des 59. Regiments zugsteilt worden, nach Galizien, wo er mehrere Ge fechte mitmachte und am 14. Oktober am Sanflusie leicht verwundet wurde. Als Verwundeter nach Salz burg gekommen, erhielt Hell am 19. Jänner 48 Stun den Urlaub, um feine Eltern in Wörgl zu besuchen. Dort nahm er Zivilkleider mit sich, die er aber wieder versilberte, mm Geld zu bekominen. Er fuhr dann nach Jenbach, wo er sich mit etlichen Kollegen herum

route — bis Brixen aus, und zwar nach feiner An gabe auf den Namen Franz Hofer. Nachdem er etliche Tage in Brixen Zugebracht, erklärt. Hell, sei ihm der Gedanke gekommen, daß ihm für sein lan ges, eigenmächtiges Fortbleiben eine empfindliche Strafe drohe, weshalb er sich entschlossen habe, nach Italien zu desertieren. Er habe sich dabei der Hoff nung hingegeben, daß anläßlich des nächsten Ge burtstages des Kaisers eine Amnestie erfließen werde und er so wieder straflos zu seinem Regiments

, wo er sich wieder etwas erholte, um dann nach Ala zu marschieren. In dieser Stadt erreichte ihn jedoch das Verhängnis; als er nämlich über die Brücke wollte, habe ihn der Wachposten angehalten, worauf seine Verhaftung erfolgte. Dem Gendarmen gab er u. a. auch an, er sei geflohen, da ihm die Behandlung zu streng geworden sei. Hell wurde am 29. Jänner dem und bei seiner Verhaftung die Erinnerungsmedaille Garnisonsarreste eingeliesert. Hell trug in Salzburg vom Jahre 1878 in weißratem Bande und behauptet

, daß sie ihm in Salzburg ein Zivilist in einem Kon zert überreicht habe, zugleich mit einem Zettel, auf dem die Worte standen: „Dem Verwundeten Franz Hell für das Fortschaffen Verwundeter aus der Schlachtlinie". Da er tatsächlich verwundet worden sei, habe er sich berechtigt gefühlt, die Medaille zu tragen. In den genannten Orten trug indessen Hell auch die Distinktion eines Gefreiten; diesbezüglich gibt er an. Oberstleutnant Baron Stochach (0 habe ihn aus dem Schlachtfelde zum Gefreiten ernannt. Auf Befragen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.04.1933
Umfang: 8
: Innsbrucker Bnchdruckerei u. Verlagsanstalt, Innsbruck. Mentlgasse 12. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Spielmann, Innsbruck, Pradlerstraße 47 Nr. 81 Innsbruck, Donnerstag, den K. April 1883 41. Jahrgang Der Fememord bei Walchsee Transport des schwerverletztes Ir. Hell nach Znnsbrack — Major Hell ist kein Nazi! — Ser Täter ein Berufsmörder? Innsbruck, 5. April. (EB.) Der nationalsozialistische Fememord bei Walchsee verursacht in Innsbruck stärkste Erregung. Sie steigerte sich noch, als bekannt wurde

: Der schwerverletzte Major Hell, einziger Augenzeuge der furcht baren Tat, wird nach Innsbruck gebracht! Ein Krankentransportauto der Innsbrucker freiwil- ligen Rettungsgesellschaft suhr morgens nach Walchsee und holte den Schwerverletzten ab. Um „Ueberraschungen" hintanzuhalten, kam Gendarmerie mit. Major Dr. Hell war transportfähig und äußerte den Wunsch, in die chirur gische Klinik nach Innsbruck — also fern von den bayri- schen Nazis — gebracht zu wevden. Auf der Fahrt nach Innsbruck gab es einen merkwür

- digen Unfall. Hinter Wörgl, auf ebener Straße, löste sich plötzlich ein Hinterrad des Rettungsautos und rollte geradezu weg. Man kann von besonderem Glück sagen, daß nicht ein schweres Unglück geschah. Selbst verständlich war nicht mir der angeschossene Major Hell, sondern auch die anderen Mitfahrenden ge fährdet. In Wörgl und Innsbruck waren betreffs des Unfalles ver schiedene Gerüchte verbreitet, die jedoch nicht auf Wahrheit beruhen. Das Rettungsauto traf in Innsbruck um die Mittagszeit

mit geringer Verspätung ein. Major Hell wurde zuerst in die Ambulanz der chirur gischen Klinik und von dort auf die „Zahlabteilung" (Städtisches Sanatorium) gebracht. Er befindet sich trotz der erheblichen Verletzung in einvernehmbarem Zustand. Wer ist der Verletzte? Major Hell war Chefredakteur der von den Haken kreuzlern fanatisch gehaßten Zeitschrift „Der gerade Weg" in München. Im Kriege diente Hell als Kampfflieger und wurde als Fliegeroffizier mehrmals in besonderer Weise ausgezeichnet

. Einer politischen Partei, einer politischen Richtung hat Hell eigentlich nicht angehört. Aus innerster Ueberzeugung kämpfte er gegen die maßlosen Auswüchse des Nationalsozialismus und wurde journalistischer Kampfgefährte des Dr. Gerlich. Gerlich. ehemaliger Chefredakteur der in allen Farben schillernden „Münchner Neuesten Nachrichten", rang sich zu einer positiven Gesinnung durch. Er und Hell kamen zur Ansicht, daß dem Vordringen des Hakenkreuzes durch ein wahrhaft christliches Matt ein „katholischer Damm

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 14.04.1935
Umfang: 8
, noch zwölf . . . Mein Gott, wie schnell das alles gekommen war: die Antwort von Cornelius, feine Freude, daß Hell ver nünftig gewesen war und so bald eintreten würde ... das Entgegenkommen in der Klinik, ein paar Wochen, die wie Minuten verflogen waren. Sie hielt Hells Hand. „Kind, ich mutz hinaus. . „Zch gehe mit, Hell!" Ganz gleichgültig, ob es da oben scheußlich war! Jetzt verstand sie die anderen, die den geliebten Menschen bis zur letzten Minute be sitzen wollten und sich nicht um die Umwelt kümmer

ten. Sie hing an seinem Arm, der Gepäckträger ging vor aus. Jo sah die Koffer an, große, schwere Dinger. Wann war das gewesen, daß sie sie gepackt hatte? Fahre waren das her, Jahre! Oben war es morgenkühl und grau. Die Bahnhofs halle lag in dämmerndem Licht. Hells Zug war noch nicht da. „Ich schreibe dir gleich, Io . . . Schon wenn ich in Hamburg bin ... Ich werde immer an dich den ken." Worte, liebe, zärtliche Worte. „Vergiß mich nicht, Hell, bitte . . „Dummes, Kleines ... ich dich vergessen

... ach, es ist entsetzlich, Io. Ich lasse dich Nachkommen, irgend wie, sobald die Möglichkeit dazu besteht. Muß doch mal sehen, ob das nicht geht ..." Sie wanderten auf und ab. Ihre Lippen bebten, mit Mühe hielt sie die drängenden Tränen zurück. „Wie ist deine Adresse in Monte?" „Vorläufig postlagernd, Hell", sagte sie schnell. Er sah sie erstaunt an. „Wieso denn das?" .Ich werde ein paar Tage früher hinfahren, um mich zu akklimatisieren, verstehst du? Es. wäre wunder voll. wenn dein Brief dann schon

auch vom Willen des der Liebe Roman von Maria Oberlin „Io, der Zug . . * „Ja, Hell, ja . . . fetz dich nur hinein, ich weine ja nicht, ich bin ganz tapfer, siehst du?" Noch einmal fühlte Io Hells zitternde Lippen auf den ihren. Alles drehte sich, wie durch einen Schleier sah sie das altbekannte, liebe Gesicht. Das dicke, etwas verschobene Blondhaar, die kühn vorspringende Nase, den festen und zärtlichen Mund, die kühlen, liebkosen den Hände, fragende Augen mit letztem, heißem Blick. „Hell steig

ein . . . bitte . . „Ja, Jo", kam es heiser aus Hells Mund, „ja." Seine Koffer wurden hineingebracht. Mit großen, hastigen Schritten ging er hinterher. Jo beobachtete feine Silhouette. Drei, vier, fünf Abteile. Da öffnete sich noch einmal das Fenster; Io sah Hells hellen Mantel aufleuchten. „Jo, Liebes, leb wohl . . . alles Gute für dich und mich, ja, wünsch es uns . . ." Tränen verdunkelten Jos Blick. „Hell!" Alles wurde wieder wach in dieser letzten schmerzlichen Minute. Das Kennenlernen durch Tina

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 07.02.1920
Umfang: 8
in glän zender Weise gelöst. De« Regiffenr dieser vortrefflich inszenierten Komödie Herr» Emil Dnea gebührt ebenfalls vollste Anerkennnng. Bei diesem Gastspiel der Lackler' zeigte es sich, daß nnter den Bewohnern dieses Viertels noch alte Gemütlichkeit herrscht und der nnversätschte Hnmor jederzeit znr Geltung ge langt. Den zweite« Teil dieser durchwegs gelungenen Haschingsnnterhaltting bildete ein Tanzkränzchen, oei welche« die Salonkapelle Hell ihre schneidigen Tanz. „Bozner Nächrichten', 7. Februar

freiwilligen Fenerwehr statt, der sich eines außergewöhnlichen Besnches «nd eines sehr animierten Verlanses zu erfreuen hatte. Hiezu hatten sich auch Vertreter der benachbarte« Feuerwehren von Kalter«, Dt. Pauls, Montiggl nebst anderen geladenen Gästen eingefun den. Der erste Teil dieses Familienabendes wurde durch ein Konzert der bestbekannten Salonkapelle Hell aus Bozen eingeleitet. In der Zwischenpause fesselte Herr Robert Berti aus Bozen die zahlreiche Zuhörerschaft mit seiueu komischen Vorträgen

sich eines ganz außergewöhnlich zahlreichen Besuches. Noch jeder alljährlich von der freiw. Feuerwehr vcc ««staltete Ta«ilienabend hatte eine» vollen Erjolg zn verzeichne», w«rde «der diesmal hinsichtlich des Gebotenen alle» bisherige« solchen Veranstaltungen weitans übertroffe«. Eingeleitet wnrde der Abeud dnrch mehrere trefflich.exek«tierte Konzertpiecen des Streichorchesters „Hell', welches für de» reichlich gespendete« Beifall «it «ehrere» Zugabe». «»iMext?. Anch daS sangesfrohe Quartett der Sängerriege

besorgt. Am Montag, den 9. Februar findet im Gasthaus „Weißes Rößl' i« Kaltern das Kränzchen des Turnvereins Kaltern statt, welchen beiden Veranstaltungen ein zahlreicher Besuch gesichert sein dürste. Bei letzterem Kränzchen besorgt die Sa lonkapelle „Hell' aus Bozen die Tanzmnsik. Der Hausball auf dem Gröduerjoch-Hospitz. Bezugnehmend auf die in der gestrigen Nummer enthaltenen diesbezüglichen Notiz, wird uns mitge- teilt, daß derselbe nicht am Sonntag, den 8. Februar sondern am Faschingssonntag

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 13.06.1927
Umfang: 8
; die später vor das Münchner Schwurgericht gestellten Leutnant Pölzing und Wachtmeister Prüfert wurden sreigesprochen. In der Schwurgerichtsverhandlung wurde der protestantische Pfar rer Hell als Zeuge vernommen, der in jenen blutigen Mai tagen in Perlach amtierte. Pfarrer Hell fürchtete in den unruhigen Zeiten der Räterepublik für seine Person, und noch mehr Angst hatte seine Frau, die telephonisch das Frei korps Lützow, das von Perlach schon nach München abge rückt war, um Hilft anging, weil in Perlach

verbreitet und im „Vorwärts" abgedruckt wurde. In dem Artikel wurde dem Sinne nach gesagt, daß Hell für den Perlacher Mord verantwortlich sei. Nach dem Prozeß brachte das sozialdemokratische Witzblatt „Lachen Links" ein Bild, idas einen protestanti schen Pfarrer neben einem Soldaten mit Gewehr dar stellte. Das Bild trug die Uebevschrift: „Pfarrer Hell", und unter dem Bild stand: „Los, schießen Sie, immer feste um legen, das sind die Schweine, die das Christentum verwirk lichen wollen". Pfarrer Hell

stellte wegen dieser Artikel und Bilder Beleidigungsklage, über die dieser Tage in München verhandelt wurde. Der Verteidiger der Angeklagten, Gen. Dr. Lands- berg, faßte das Ergebnis des Beweisverfahrens wirksam zusammen. Hell, erklärte er, hat für die Tötung der zwölf Perlacher Arbeiter ein volles Maß von Mitverantwortlich keit zu tragen. Der Pfarrer äußerte zwar während i>er Verhandlung, daß er sich seelisch frei von jeder Verantwor- tung fühle. Die Aussagen der Zeugen ergaben aber doch ein ganz

anderes Bild. Hell glaubte all die Märchen, die während der Rätetage in Perlach kolportiert wurden, er versuchte auch, die damaligen Verhältnisse in Perlach als sehr gefährlich für die „Bürgerlichen" hinzustellen. Dabei gestand er aber in der Verhandlung selbst zu. daß eine Ein quartierung von Regierungstruppen genügt hätte, um Ruhe zu garantieren. Davon sagte er dem Leutnant Pöl- z:ng nichts, er ließ, ohne einen Finger zu rühren, Pölzing die Leute gefangennehmen und abtransportieren. Als Pöl- zmg nachts

in seine Wohnung kam, brachte er eine Liste mit Namen der angeblichen Spartakisten mit. Und wieder gestand Hell in der Verhandlung ein, er habe Pölzing er- Aärt, daß diese Leute zur Gefolgschaft Ludwigs, der als Rädelsführer angeschaut wurde, gehörten, obwohl er von diesen fünfzehn Personen nur drei kannte; Und der kom- mrssarrsch vernommene Zeuge Otto Schultz, ein Offizier des Freikorps Lützow, sagte aus, daß Pfarrer Hell dem Leutnant Pölzing die Namen der Leute genannt habe, die sich als Unruhestifter

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 14.04.1935
Umfang: 8
und gleichzeitig zu Ein käufen in die Stadt gefahren. Im Pfarrhaus war noch alles still. War das wirklich erst gestern gewesen, daß sie hier noch mit Hell gegangen war? Hell? Wieder brannte der schmerzliche Abschied, dieses Auseinander- geriffenfein für so lange Zeit, wie eine offene Wunde. In tiefem Sinnen war sie bis in die Nähe des Gro- tenkamphofes gekommen. Leiser Hufschlag tönte neben ihr. Hannes Groten kamp kehrte vom Morgenritt heim. Sie ließ ihn zuerst vorbeitraben, ohne ihn zu erkennen. Dann hob

Stirn. Etwas wie Mitleid wollte in Io emporkommen. Dann sah sie in das finstere Gesicht des Mannes und wurde wieder hart. Er ging jetzt neben ihr her. „Hellmut ist wohl fort?" „Ja, Hell ist fort . . . ?" Kein Wort fiel mehr, da standen sie auch schon am Eingang des Grotenkamphofes. Hannes Grotenkamp « vor Io ins Haus und öffnete die Tür zu feinem ütszimmer. „Wenn Sie so lange Platz nehmen wollen?" „Danke", sagte Io kalt. „Ich will nur meine Tasche holen . . . lassen Sie, ich setze

Bauernwohnzimmer, in dem sie gestern noch mit Hell gesessen hatte. Die schweren, dunklen Vorhänge ließen kaum das Tages licht herein, auf dem Schreibtisch lagen Zahlen, Tabel len, Aufstellungen, kein frohes Buch, keine Blume. Da trat Hannes Grotenkamp schon wieder ein. „Meine Haushälterin richtet ein Frühstück für uns", sagte er mit kühler Höflichkeit. „Sie sind bereits sehr früh hier herausgekommen und werden etwas zu sich nehmen wollen . . ." „Nein", sagte Jo eisig. „Ich nehme nichts von Ihnen, ich warte

fest und ließ sie weiterreden. „Einmal muß ich Ihnen das alles sagen", fuhr sie fort und ihre Stimme war ruhiger geworden, aber scharf und eindringlich wie zuvor. „Wissen Sie, was Sie Hell damit antaten. daß Sie ihm das Letzte zu nehmen versuchten, die Heimat? O ja, schütteln Sie nicht den Kopf, Sie haben ihm die Heimat genommen, der er sich immer noch so verbunden fühlte, durch Ihre Schroffheit und Feindseligkeit!" Alles kam zusammen bei Jo. der schmerzliche Ab schied von Hell, das Alleinsein

. Schwarz darf 16 nicht schlagen, es käme 30. LX16, 167; 31. vg6+, Lg7; 32. 1X67. DX67; 33. LXg? usw. Es dreht aber 16— 17+. 29 168X161 30. 16—17+! Kg8-li8 31. 111X61 168—68 32. De4—gbü! gibt auf. Nach 1X161+: Kg2, 162+: Kh3 ist das Matt undeckbor. Eine Glanzpartie des verewigten Meisters! sich durch ein Studium zu hungern, wie Hell es getan hat? Ich kenne es zu gut. Ein ewiges Rechnen und Üeberlegen: wie bezahle ich die Kolleggelder, wie schaffe ich das Notwendigste an Büchern, wie mache ichs

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 14.05.1933
Umfang: 8
Jnnabrucltev jfgffgggr Nr. 41 Sonntag, 14. Mat 1988 5 JZ Vor dem fticMer Eine prachwvAe BrautausstMuns zusammengestohien Innsbruck, 13. Mai. Seil Sommer 1928 war die 1912 geborene Kajetane Hell im Kaufhaus Uberegger in S ch w a z bedienstet, anfangs als Lehrmädchen, später als Verkäuferin. In der Zeit bis zum Frühjahr 1930 erwies sich die Hell als vollkommen redlich. Von da ab begann sie» anfänglich zweifellos unter dem Druck ganz mißlicher Verhält nisse im Hause ihrer Mutter, später aber mehr

aus Leichtsinn, mit einer fortgesetzten systematischen Besteh- lung des Dienstgebers, obwohl sie damals erst 18 Jahre alt war. Das „Inventarlum" Ueber den Wert der gestohlenen Waren besteht keine einheitliche Beurteilung, wenn auch die Aufstellung der in wiederholten Angriffen durch eineinhalb Jahre ge stohlenen Waren durch die Ausschreibungen des Kauf hauses Ueberegger und durch das Geständnis der Kaje tane Hell gegeben ist. Außerdem hat die Hell von dem Tage ihrer Verfehlungen angefangen die Diebswaren

in einem von ihr „Inventarium" genannten Ver zeichnis ausgeschrieben. Geschäftsinhaber Ueberegger schätzt den Wert der entwendeten Sachen auf annä hernd 6000 8 und hat dabei allerdings den Verkaufs preis als Bemessungsgrundlage angenommen. Diese Werthöhe des Diebstahlsgutes wird aber von der Hell entschieden bestritten. Das Gutachten einer einschlägi gen Innsbrucker Firma besagt, die Preiskalkulationen gerade in diesem Geschäftszweige seien sehr verschie den; das Gutachten läßt die Annahme vollberechtigt er scheinen

, daß der Wert der gestohlenen Sachen einen Betrag von 8 2500.— nicht übersteigt. Der Verdacht, daß Kajetane Hell die vermißten Sachen an sich ge bracht haben könnte, tauchte erst auf, als sie einmal in dem Augenblick überrascht worden war, da sie einen geringfügigen Geldbetrag stahl; ein anderesmal wurde ihr ein Geldtäschchen einer Kunde mit einem größeren Betrag abgenommen. Sie hatte, wie sie selbst gestand, wöchentlich auch zwei- bis dreimal Angriffe auf das Eigentum ihres Dienstgebers unternommen

ist nicht besser als der Stehler Die Therese Schoderböck in Innsbruck, Schlacht hofgasse, eine Tante der Hell, hatte offenbar in Erfah rung gebracht, daß die Nichte Kajetane sich an dem Gute des Dienstgebers vergriff. Sie machte diesen Um stand in der Weise zunutze, daß sie gestohlene Ladenware gegen Lebensmittel ein tauschte. Strikter Beweis dafür liegt nicht vor, daß die Schoderböck die Hell zur Ausführung der Ladsndieb- stähle bei Ueberegger geradezu anstiftete — wie die Hell behauptet; doch ergaben

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 22.04.1921
Umfang: 16
Oetz i« Oetztale. (B und es versam m- !»ng.) Aus Sonntag, den 3. April nachmittags - um VZ3 Uhr luden Plakate die Bauern von Oetz zu einer Bundesversammlung bei den „Drei Mohren." Als Redner war Abgeordneter Hell erschienen. Zur angesetzten Zeit war der schöne geräumige Speisesaal schon voll besetzt von Bünd- lern. Der Obmann der Sektion Oetztal, Gastwirt Hans Haid, welcher auch den Vorsitz führte, begrüßte die zahlreich Erschienenen auf das herz- lMte, insbesondere den Herrn Abgeordneten

so wie den Hochw. Herrn Kooperator Matt von Oetz, über dessen Erscheinen der Vorsitzende seine ganz spezielle besondere Freude zum Ausdrucke brachte und erteilte dann Herrn Hell das Wort. Herr Hell führte in längerer, sehr verständlicher sach- licher Rede den Bauern die überaus schwierigen Verhandlungen im Ernährungsausschusse, dem auch Hell angehört, in Betreff weiterer Vieh stellung vor Augen, und bat die Anwesenden, sich heute offen auszusprechen, wie sich die Bau ern der Umgebung von Oetz *u einer weiteren

Zwangsabgabe stellen. Klar und überaus deutlich und deshalb auch jedem leicht verständlich waren die Worte des Herrn Hell, so daß sich ein jeder einen leichten Begriff machen konnte, welche schwere Aufgabe es ist, in diesen heiklen Fragen, wo eben mit so vielen Gegnern, Nichtselbstver sorgern zu verhandeln ist, die Sache für die Bauern zu.einem günstigen Abschlüsse zu brrngen. Daß entweder durch einen Geldbetrag oder in natürlich bedeutend vermindertem Maße in Na tura noch werter etwas für die Minder

- und Mindestbemittelten in den Städten etwas zu ge schehen habe, darüber waren sich alle Anwesen den klar, Herr Hell ersuchte nun, die Ansicht auszusprechen, ob die Mehrheit für eine wei tere Abstellung in Natura, oder für eine Geld- leiftung ist, worauf zu diesem Punkte der Vor sitzende, Hans Haid das Wort ergriff und im Namen der überaus großen Mehrheit der Er schienenen die Erklärung abgab, daß an eine wei tere Biehstellung nicht mehr zu denken, und auch nicht durchzuführen ist. Damit aber den Bauern kein Vorwurf

für die Mindestbemittelten heran zuziehen, dann erklären alle Anwesenden kate gorisch, in keiner Weise in Zukunft einer Stellung nachzukommen. Herr Hell sprach nun den Leu ten zu, führte ihnen nochmals die ganze Schwere der Verhandlungen mit den Konsumenten vor Augen, welche im Landtage die Mehrheit haben, welche dann den Bauern, wenn wir uns zu un nachgiebig zeigen, äm Landtage Gesetze zu be schließen in der Lage wären, welche eben für die Bauern sehr unangenehme Folgen zeitigen wür den. Er ernpfahl den Leuten

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 08.05.1935
Umfang: 8
. Morgen im allge meinen Verschlechterung. Tagsüber nicht mehr so warm. München, 7. Mai. Vorhersage: Stärkere Be wölkung. Gewitterregen. Kühler. Wetterbericht der Patscherkofelbahn Bergstation P a t s ch e r k o f e l, 1980 Meter See höhe. Heute 11 Uhr vormittags: Barometer beständig. 10 Grad. Mittelstark bewölkt. Mittelstarker Südwind. Fernsicht gut. „Am liebsten hätte ich es, wenn Sie, Dr. Groten- kamp, Julia wenigstens bis Gwaidapur begleiten, geht das nicht?" Hell lag ein scharfes Wort

. . . Lassen Sie sie forschen und reisen, es ist nun einmal ihre Lebensaufgabe, von der sie nie und niemals loskom men wird . . ." „Bravo, Dr. Grotenlkamp . . . ich sehe doch ein, Sie ivären der rechte Begleiter gewesen. Nun, im Ernst, was halten wir für später fest" Hell schüttelte den Kopf. „Ich verstehe das, was Sie Ihren Lebenszweck nen nen, Fräulein Julia. Wer ich kann ihn für mich selbst nicht bejahen, so wertvoll Ihre Arbeit sein mag. Jeder an seiner Stelle . . . Trinken wir deshalb

auf den Ab schluß dieser Reife und unserer Bekanntschaft." Julia säh ihn an, als er ihr zutrank. Ein leises, lockendes Lächeln lag um ihren Mund. Aber Hell sah durch sie hindurch, als sei sie aus Glas. Kluges, schönes Geschöpf, immer in zitternder Unruhe, immer aus der Suche nach dem großen Abenteuer, dem unbekannten Erlebnis, dem buntesten Weltbild. Ehrgeiz, ruhmsüch tig . . . allen äußeren Eindrücken ausgetan, ein Kitzernder Stern, dem man zusieht, an dem man sich freut, der bald erlischt und verschwindet

... Der Maharana trat an den Tisch. Hell lächelte ein leises, amüsiertes Lächeln, als er Julias Eifer bemerkte. Er dachte daran, wie sie ihn auf dem Dampfer und hier in Colombo bei feinem ersten Aufenthalt genau so angesehen hatte, lockend, fesselnd, immer neu und reizvoll. Das gleiche Spiel .. wie oft wird es sich noch wiederholen? Er sah in sein Glas hinab. Es war ihm, als steige aus dem kühlen den Getränk das Bild von Jo auf, ihre dunklen Augen, ihr lieber, lächelnder Mund, ihr Weibtum, ihre Tapfer keit'und

zu ihrem zweiten Nachbar und lächelte ihn an. Es war Io, als stünde ihr das Herz still. Sie kannte das schöne, lockende Gesicht. Inr Bilde hatte sie es gesehen, und es war unvergeßlich in sie eingeprägt. . . Hells Reisegenossin . . . und das andere mußte Hell fein. Hell . . . Sie rief ihn, ohne die Lippen zu rühren. Ein Bekannter aus Bernburgs Kreis wandte sich zu ihr. „Aha, Sie beobachten auch unsere schöne Julia Ter borg?" Io atmete schwer . . . „Wer ist sie denn?" fragte sie leise. „Ach, Sie kennen

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 09.05.1935
Umfang: 6
noch . . ." „Aber du gehst doch mit dieser Frau . . .“ „Aber nein, Jo . . . was redest du . . . ich gehe mit dir. Ich fahre mit dir heim . . . nach Deutschland — fir immer. Ja, ich wollte mit einer Expedition, ich wollte schnell Geld verdienen, aber nur für dich, nur M Gedanken an dich, nur damit wir zusammen sein könnten. . . Jo, Lieb, versteh mich doch!" Io hob langsam die Augen. Sie waren schwer von Kimen. ...Hell!" sagte sie. „Hell!" Alles versank. Die Ein igkeit und die Not des Getrenntseins, die schweren

%, das bunte Erleben, das lange Alleinfein. Alles, Ees verging, als Hell die Arme fest um sie schloß, als J sein Herz wieder schlagen hörte wie einst, als, sein And liebe, zärtliche Worte flüsterte, genau wie früher. »Mr gehen heim. Io", sagte er. „Mich lockt nicht die Ferne, nach der ich mich einst so sehnte . . . M haben beide viel gesehen und viel erkannt, aber >>lge mir ein": Er hbb ihr Gesicht zu sich empor. »Nichts hat sich geändert zwischen uns, nicht rvahr, m es mir, Io, ich muß es von dir hören

, immer xo\t- «t habe ich daran gedacht, wie ich dich wiedersinden werde. . ..»Alles ist geblieben, wie es war, Hell . . . alles", Mte Jo unter Tränen. Fo „Aber deine Briefe waren so fremd ^nnte dich manchmal kaum . . , /'Ach. was sind Briefe, Hell, zusammen muß Er legte den Arm fest um sie und führte sie ins Haus. ..Ja. zusammen muß man sein, Jo, nur das ist Glück . . .„Komm", sagte er drinnen. „Laß uns noch nicht zu rückgehen. Er wies auf einen kleinen Ruheplatz am Eingang der hohen Säulenhalle

zu ihm auf und drückte seine Hände. „Wo du bist, bin ich glücklich, Hell", sagte sie ein fach. „Das weißt du, hast du es nicht immer gefühlt?" „Ja", sagte Hell zärtlich. „Ich habe es immer ge fühlt. Deine Liebe hat mich überall hin begleitet . . . aber diese furchtbare Trennung mutzte zu Ende sein, ich lasse dich nicht mehr einen Augenblick fort... gut, daß deine Arbeit zu Ende ist . . ." Langsam näherte sich eine große Gestalt. Bernburg trat zu ihnen. „Fräulein Kersting?" Io sprang verwirrt auf. „Herr Professor

Hell die Hand. „Da kamen Sie zur rechter: Zeit. Unsere Arbeit geht zu Ende..." „Da nehmen wir heute alle Abschied von Indien?" „Ja." Tausend funkelnde Sterne standen am nachtdunklen Tropenhimmel, weich und betäubend kam der Dust der Gewürzsträucher und Blumen aus den Gärten der Mär chenstadt, zu den drei Menschen herüber . . . Leise klang das Meer, und Colombos Lichter spiegelten sich glitzernd darin wider. Bernburg brach das Schweigen. „Dann fahren wir also gemeinsam heim?" Heim! Hellmut

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 16.12.1931
Umfang: 6
Der..Raubliberiall" bei Schlittels. Dummerjungenstreich zweier bisher «nbescholiener Burschen. Innsbruck, 15. Dezember. Wie bereits mitgeteilt, fand heute unter dem Vorsitz des Hofrates Dr. Haupt die Verhandlung gegen zwei des Raubes angeklagte Burschen, den 20jährigen Hilfsarbeiter Johann Hell und den 24jährigen Elektrohilfsmonteur Peter M e d w e d, beide aus I e n b a ch, statt. Die Anklage legt ihnen zur Last, daß sie am 27. September in Sch litt e rs den Maurer Johann

P o n t i l angefallen und ihm aus seiner Brieftasche 45 8 genommen hätten. Die beiden bisher vollständigunbefcholtenen und gut beleumundeten jungen Burschen machten einen sympathi schen Eindruck. Beide hatten, als sie sich zu dieser unseligen Tat Hinreißen ließen, nicht im entferntesten eine Ahnung davon, daß sie nach dem starren Paragraphen des Gesetzes wegen eines schweren Verbrechens vor das Schwurgericht kom men würden. Hell, der von seinem spärlichen Verdienst als Hilfsarbeiter für den Unterhalt von Mutter

und Schwester sorgt, erklärte freimütig und unter Tränen, daß es ihm nie eingefallen wäre, dem Maurer das Geld zu nehmen, wenn er gewußt hätte, daß sich seine Tat als Raub darstellen würde. H e l l, der sich ebeso wie M ed w e d für schuldig bekannte, schilderte das Zusammentreffen mit P o n t i l in der Wirtschaft in S ch l i t t e r s, wo der vollständig betrunkene Pontil, mit seinem Geld herumprotzend, hundert Schilling als Siegespreis auf den Tisch gelegt und sie zum Ranggeln aufgefordert hatte. Hell

, der am Tag vorher von seinem Posten entlassen worden war, sagte dann zu Medwed: „Du, der hat Geld, be soffen ist er auch, den kunt' ma ans wegnehmen!" Anfangs hat sich Medwed gesträubt, aber später war er einverstanden. Als Medwed dann den Pontil, der sie neuerdings zum Ranggeln aufforderte, beim Rock gepackt und zu Boden geworfen hatte, sah Hell neben den beiden Ringenden die Brieftasche liegen. Während Medwed den Pontil am Boden festhielt, nahm Hell aus der über hundert Schillng enthaltenden

Brieftasche 45 8 heraus und steckte sie dann dem Pontil in die linke Hosentasche. Auf die Frage des Vorsitzenden, warum er nicht das ganze Geld geommen habe, erklärte Hell, daß er sich gedacht habe, der andere sei auch nur ein Arbeiter, mit 45 8 wäre ihm (Hell) auch geholfen. Als sich Pontil wieder erhoben hatte, überkam Hell plötz lich die Reue. Er wollte ihm nachgehen und das Geld zur ü ck- geben, doch kam mittlerweile. ein Bauer daher, weshalb er sich nicht mehr getraute. Er hätte seine Tat niemals

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 20
Datum: 26.06.1930
Umfang: 20
im Sellrain und so- mit für die wirtschaftliche Hebung dieses Tales noch von großer Bedeutung werden. Der Gasthof gehört dem Be. sttzer des Tomlegasthofes in Imst, ehemaligen Landtags, abgeordneten Anton Hell von Imst, der ihn am Eingang der Ortschaft Gries breit und behäbig hingelagert in heimischen Bauformen aber durchaus modern in Ein. teilung und Ausstattung von Baumeister Georg Dstrein von Imst erbauen ließ. Im Aeußern erinnert der Bau an jene typischen Tiroler Gasthöfe, die man an den Fronten

Reicher, die Landtaosabgeordneten Oettl und Grisse. mann, Oberbaurat Pfund, Ing. Hradetzki vom Lande». Verkehrsamt, Direktor Wittling de» Gastrvirteschul, i» Imst, die Pfarrer Anton Peer von Sellrain und Cajetan Eder von Gries, Stiftskaftner Gilbert Bauhofer vom Stifte Wilten, der Bürgermeister von Gries und der Obmann der landw. Genossenschaft, Meister Gstrein u. a. Degen halb 2 Uhr fand im großen Speisesaal das Fest, essen statt, in dessen Verlauf der Hausvater Herr Hell seine Gäste begrüßte

. Es gilt eine Hauptstütze des Fremdenverkehres für ein ganzes Tal dessen Bewohner von Grund und Boden allein nicht leben könnten. Das Tal Sellrain hat gute Möglichkeiten zur Entwicklung. Die bisherige Anzahl einfacher und guter Gaststätten war nicht ausreichend, so war guter Grund vorhanden zur Errichtung dieses Betriebes, der vollkommen auf der Höhe ist. Als seinerzeitiaer Pächter in KUhtai hat Herr Hell bereits fremdenverkehrsfördernd für Sellrain gewirkt und das wissen die Sellrainer, darum

haben auch sie wieder Herrn Hell geholfen, der natürlich sein Unternehmen auch nicht aus purer Nächstenliebe allein gründete, sondern damit es fruchtbringend sei. Hiezu ist aber die regelmäßige Autoverbindung wichtig. In dieser Hinsicht haben sich die Anschauungen der Be- völkerung vollends umgestellt und sie ist überzeugt, ohne entsprechende Verkehrsmöglichkeiten heute die Existenz nicht mehr finden zu können. Die öffentlichen Behörden werden sorgen, daß Heuer schon mit dem Autoverkehr begonnen

werden kann. Wenn einmal gefahren wird, dann wird man die Straße schon richten. Auch im Oetz- tal erhält der Verkehr die Straße schon richtig. Mit einem Glückwunsch an Herrn Hell zu seinem schönen Gasthof und an die Gemeinde zu diesem wirkungsvollen Anziehungspunkt erhob der Redner das Glas auf das Wohl des Sellraintales. Landeskulturratspräsident Reitmair betonte die Wichtigkeit der neueröffneten Gaststätte für die landwirtschaftliche Bevölkerung hin- sichtlich des flotten Absatzes ihrer Produkte

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 18.06.1910
Umfang: 20
des Volkes? Man schreibt uns unterm 15. Juni aus dem Bezirke Ried: Nach der „Oberländer Wochenpost" vom letzten Freitag und anderen' chriftlichsozialen Zeitungen, wollten unsere christlich sozialen Abgeordneten dem Hotelbesitzer Hell in Oetz zu einer Unterstützung aus dem Staatssäckel, also aus Steuergeldern, verhelfen, als Hell vor der Exekution stand. Wie selbst die christlichsoziale „Wochen-Post" nicht abzuleugnen wagt, hätte Hell alle Aussicht gehabt, eine Beihilfe vom k. k. Ar beitsministerium

zu erhalten. Sie nennt die Ziffer von 7000 bis 10000 Kronen. Wenn es nicht zur Anweisung dieser Beihilfe kam, so ist wohl der Umstand schuld, daß die Versteigerung des Hotels Hell früher eintrat, als die Herren erwartet hatten. Mag nun der Hotelier Hell verschuldet oder unverschuldet in Zahlungsverlegenheiten ge raten sein, dies ist uns Bauern gleichgiltig; uns interessiert nur die Tatsache, daß m^an die Steuerkreuzer dazu hernehmen wollte, einem im Aufschnappen begriffenen Hotelbesitzer

, mit Weib und Kind von Haus und Hof in die weite Welt gestoßen zu werden? Wohl greift man uns Bauern auch unter die Arme, jawohl, oft und so tief unter die Arme, aber um uns die sauer erworbenen Steuer kreuzer aus der Tasche zu holen, nie aber, wie dem Hotelier Hell, um uns einige Hunderte von Kronen, geschweige denn wie dem Hell tausende von Kronen zuzustecken, wenn es gilt, 'uns über die ärgsten Zahlungsschwierigkeiten hinwegzuhelfen. W i r s i n d halt nur Bauern! Aber den Fall Hell

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 13.09.1917
Umfang: 4
zwischen General v. Moltke und General Hell. Be r l i n, 12. Sept. Die „Vossische Zeitung" veröffentlicht als bedeutsames Beweisstück für die Entscheidung der histo rischen Frage, wer den ersten Schritt zur Eröffnung der rus sisch-deutschen Feindseligkeiten und damit zum Beginn des Weltkrieges getan hat, ein Telephongespräch, das der ver storbene Generalstabschef von M o l t k e am 31. Juli 1914 mit General Hell, dem jetzigen Stabschef des Feldmar shalls von Mackensen, geführt hat. General Hell war im ^hre

1914 bis zum Kriegsausbruch Chef des General- Ms des 20. Korps in Allenstein. Als solcher ist er unmit- Ar an den aufregenden Ereignissen der letzten Julitage 1914 beteiligt gewesen. Am 31. Juli 1914 wurde der Gene ral aus Berlin vom Generalstabschef von Moltke tele phonisch angerufen. Genral Hell hat das Gespräch, das er mit dem Generalstabschef führte, sofort zu Papier gebracht unrd jetzt der „Vossischen Zeitung" zum Abdruck überlassen. Die Aufzeichnungen des Generals Hell laüten: vonMoltke

: „Haben Sie an der Grenze den Ein druck, daß Rußland mobil macht?" General Hell: „Ja, ich habe den Eindruck schon seit mehreren Tagen." v o n M o l t k e : Woraus schließen Sie dies?" General Hell: Die Grenze ist hermetisch ab gesperrt. Kein Mensch kommt mehr hinüber oder Zurück. Außerdem brennen seit gestern die russischen Grenzwachthäuser. Auch sollen rote Mobilmachungs befehle in Mlawa angeklebt worden sein." v o n M o l t k e: „Warum haben Sie sich einen solchen Befehl noch nicht verschafft?" General Hell

: „Es geschieht alles, um ihn zu be kommen. Aber die Absperrung der Grenze hat es bisher noch nicht gelingen lassen." v o n M o l t k e: „Solch einen roten Zettel müssen Sie mir verschaffen. Ich muß Gewißheit haben, ob tatsächlich gegen uns mobil gemacht wird. Früher kann ich keinen Mobilmachungsbefehl erwirken." General Hell: „Exzellenz können versichert sein, k>aß die Russen mobil machen." von Moltke: „W ollen Sie die Verant wortung für diese Behauptung über nehmen?" General Hell

: „Das kann ich aus innerster Ueberzeugung!" den Aufzeichnungen des Generals Hell heißt es »Dieses Gespräch fand um 7 Uhr früh statt. Um 9 Uh: vormittags meldete sich bei mir Rittmeister K ö st r i n g trassier 6. Ex war soeben aus Moskau in Allensteir gekommen. Er bestätigte meine Annahme und sagte seit Tagen schon Mobilmachungstransporte an di, grenze rollten und daß er nur mit knapper Not noch, woh u dem letzten über die Grenze gelaffc » Zug, durch gekommen sei. Diese Aussage meldete ich ... ch Berlin unk Mhr

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 26.06.1912
Umfang: 8
. Hchülerkonzert. Am Sonntag abends fand im schönen Saale des Hotels „Mondschein' das erste öffentliche Schülerkonzert des Herrn Musik- lehrers Josef Hell statt. Den zahlreichen Besuchern wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten. Eingeleitet wurde der Abend durch einen schneidigen Marsch der bestbekannten Salonkapelle Hell, die auch wiederholt im Verlause des Abends sich hören ließ. Tann traten die einzelnen Schüler und Schülerinnen auf, um dem Publikum die Früchte ihres Fleißes zu zeigen. Violin

- und Gesangsvorträge wechselten in bunter Reihenfolge ab. Allerliebst sangen kleine Mädchen mehrere Lieder. Ohne uns auf die ein zelnen Produktionen näher einzulassen, gebührt jedoch Herrn Hell als Musiklehrer die vollste Aner kennung. Die Leistungen der Schüler waren durch Wegs befriedigende und gaben von der Tüchtigkeit und Schaffensfreude des Herrn Hell beredtes Zeug nis. Allerdings gehört ein großes Maß von Geduld und Liebe zum Berufe dazu, um den Unterricht in nutzbringender Weise zu leiten. Eltern

, welche ihre Kinder im Violinspiel unterrichten lassen wollen, kann Herr Hell bestens empfohlen werden. Einen besonderen Punkt des Abends bildete das erstmalige Austreten der Gesangssektion der hiesigen Post-und Telegraphenbediensteten. Gegen 20 Mann in Uniform trugen unter Leitung des Herrn Hell mehrere gut einstudierte Chöre vor, die reichen Beifall ernteter. Ilnter großem Applaus wurde Herrn Musiklehrer Hell von seinen Schülern zwei schöne Lorbeerkränze mit Schleifen überreicht. Dank verdient auch Frau Anna

zu Nk. zu schwarz, Vater!' bemerkte Justine, einwerfend. Li? r 5^'' 'ein, es ist akkurat, wie ich sage, Kind!' ü« alte Mann merkwürdig sanft, „ich will et»?» 'icht gesagt haben, daß der junge Ohlfen so »p?? . tun würde, nein, Christine, verstehe mich di- ' der Vater ist es, der gerade jetzt auch wieder ), ?!te Geschichte aufwärmt und unfern Wohlstand verdächtigt, man hat eS mir schon gesteckt, H doch, wie die Leute gleich sind.' (Fortsetzung folgt.) Musiklehrer Hell ist zu seinem ersten Schülerkonzerte

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