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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 15 von 16
Datum: 10.09.1932
Umfang: 16
3u. ca-^äiUü Ovii aO. «.£+>*«.< iu tboi! ibuitüjs^cuuiig &t.;e i5 Der MuLr der Sozialdemokraten im Innsbrucker Gemeinderat gibt hiemit die traurige Kunde, daß sein verdienstvolles Mitglied Rudolf Hartl Sekretär des österreichischen Metall- und Bergarheiterverbandes am 8. September nach schwerer Krankheit an den Folgen einer Kriegsverwundung gestorben ist. Die Trauerfeierlichkeiten finden am Samstag, den 10. September 1932, um 4 Uhr nachmittags, am Stadt. Westfriedhofe statt

, von wo aus die Ueber führung zur Einäscherung nach München erfolgt. Der GehilfenausschuB der Gas-, Wasser- und Kana- iisatioasanlagen-Enatallateure in Innsbruck gibt die traurige Nachricht, daß nach langem, schwerem Leiden Herr Rudolf Härtl Sekretär am 8. September im Alter von 52 Jahren verschieden ist. Sein Andenken wollen wir in ehrender Erinnerung behalten! Die Trauerfeier wird am Samstag, den 10. September, um 4 Uhr nachmittags, am Stadt. Westfriedhofe abgehalten, von wo aus die Ueberführung nach München

zur Einäscherung erfolgt. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung. Innsbruck, am 9.September 1932. Der Ausschuß. 901 Wir geben unseren Mitgliedern die traurige Nachricht, daß unser Sekretär, Herr Rudolf Härtl nach langem, schmerzvollem Leiden am 8. September verschieden ist. Er stand im Alter von 52 Jahren und werden wir ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Die Trauerfeierlichkeiten werden am Samstag, den 10. Sep tember, um 4 Uhr nachmittags, am Stadt. Westfriedhofe abgehal ten, worauf die Ueberführung

zur Einäscherung nach München erfolgt. Innsbruck, am 9. September 1932. i Am 8. September ist unser geschätzter Sekretär, Herr Rudolf Härtl nach langem, schwerem Leiden im Alter von 52 Jahren gestorben. Wir verlieren in ihm einen wackeren und wertvollen Men schen und wird sein Wirken stets unvergeßlich bleiben. Am Samstag um 4 Uhr nachmittags werden am Städt. West friedhofe die Trauerfeierlichkeiten abgehalten, worauf die Ueber führung nach München zur Einäscherung erfolgt. Innsbruck, am 9. September 1932

. Der Gehilfenaussshuß der Spengler und Glaser. Der Gehilfenausschuß der Schlosser, Büchsenmacher und Auforeparafeure bringt seinen Mitgliedern zur Kenntnis, daß sein langjähriger Sekretär, Herr Rudolf Härtl nach langem, schwerem Leiden im Alter von 52 Jahren verschie den ist. Wir verabschieden uns am Samstag, den 10. September, um 4 Uhr nachmittags, am Städt. Westfriedhofe von dem Verstorbenen, worauf die Ueberführung nach München zur Einäscherung erfolgt. Innsbruck, am 9. September 1932. Der Vorstand. Tief

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Der Südtiroler
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Seite 5 von 8
Datum: 15.05.1933
Umfang: 8
Der Freskenmaler Rudolf Stolz Fresko für Kriegsgesallene Studenten Der Künstler am Werk Die Kunst unserer Zeit ist die Kunst eines Zeitalters, das im Zeichen großer Umwälzungen steht. Diese Zeit bedeutet mehr als die Zeit, die uns vorangegangen ist- Wir leben in einer äußerst interessanten Epoche und wenn der Kampf um das materielle Dasein, besonders des Künstlers, gegenwärtig nicht gar so fürchterlich hart wäre, dann könnte sich des Lebens niemand so freuen, wie er. Ja, die bildende Kunst

abendländi schen Kultur zu Grunde gehen wird. Mit der großen Entwicklung, die unsere Baukunst in den letzten zwei Jahrzehnten genommen, stellte sich auch bei uns der Sinn für eine wirklich monumentale Bemalung großer Wandflächen wieder ein. Rudolf Stolz hat das Wesen der Monumentalmalerei in technischer und künstleri scher Kinsicht erfaßt. Betrachten wir die Tätigkeit dieses Malers, so sind sein geistiges Material der Darstellung die religiösen und weltlichen Vorstellungen seiner südtirolischen Umgebung

. Un sere, von den alten Italienern beeinflußten Wandmalereien der letzten Jahrhunderte beweisen mehrfach, daß der Schüler den Lehrmeister übertreffen kann. Preist Italien seine Künstler, so brauchen wir Südtiroler nicht beschämt zu verstummen. Tirol besitzt Beispiele glücklichster Ver bindungen von Architektur und Malerei und mit Recht zählen wir die Werke Rudolf Stolz' zu diesen. Seine kompositorisch und farbig äußerst großzügig wiedergegebenen Szenen aus der Nibelungensage im Kaufe des Bozner

Turnvereines wurden anläßlich eines Umbaues von den Italienern zerstört. Wir besitzen jedoch in seinen Fresken auf dem Friedhof in Sexten im Pustertale und in seinen großen Wandbildern in der Absahrtshalle des Innsbrucker Kaupt- bahnhofes würdige Beweise einer Freskokunft in Tirol. Auch die Stofflichkeit der Malerei Rudolf Stolz' ist an unsere Zeit gebunden. Wenn wir an manchen Werken tirolischer Kunst allzu große stoffliche Tendenz verurteilen, so geschieht dies be sonders

auch, weil wir an diesen den Mangel an formalen Qualitäten auszusetzen haben. Damit ist unser Verhältnis zu einer so ehrlichen bodenständigen Kunst, wie Rudolf Stolz sie vertritt, ausgespochen und ein Trennungsstrich gezogen zwischen ihm und einer bestimmten sogenannten patriotischen Malerei. Gewiß, Tirols Künstler neigen überhaupt zu einer ausgeprägten Keraus- bildung des Gegenständlichen und zur mitunter unbewußten Gefolgschaft einer besonderen Ileber- lieferung: Egger Lienz. Bald freier, bald zaghaft wird das Erbe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 29.08.1938
Umfang: 8
der Tagung der Ausländsdeutschen Sie große Rede der Stellvertreters des Führers Stuttgart. 28. August. In Stuttgart, der Stadt der Ausländsdeutschen, wurde am Sonntag die Reichstagung der Ausländsdeutschen mit einer eindrucksvollen Kundgebung in der bis aus den letz ten Platz besetzten Stadthalle durch Gauleiter Bohle feier lich eröffnet. Mt gewaltigem Jubel wurden der Stellver treter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, und Reichs minister des Innern Dr. Frick begrüßt, als sie mit Gau leiter Bohle

des Führers. Reichsminister Rudolf Heß. zunächst an die Größe der Ereignisse und der Ent wicklung seit der letzten Stuttgarter Kundgebung der Aus ländsdeutschen und betonte, daß es ein Jahr schwerer Ent scheidungen des Führers und vertrauensvoller Erwartung des deutschen Volkes gewesen sei. Rudolf -Heß erinnerte an die Rückkehr der Ostmark, an die unermüdliche Arbeit des deutschen Volkes zur -Hebung seiner wirtschaftlichen Kraft und Erhöhung seiner Sicherheit vor feindlichem An griff in einem Maße

, wenn die richtige Hand es leite. Rudolf Heß überbrachte sodann den Ausländsdeut schen die Grüße des Führers, die die Ausländsdeutschen mit hinaustragen sollen als die Grüße des deutschen Vol kes und als die Grüße Großdeutschlands. Rudolf Heß unterstrich mit eindringlichen Worten den Zusammenschluß, zu dem sich die'Deutschen vrauß-n zu gleicher Gemeinschaft zusammengefunden haben wie im Innern, kennzeichnete mit klaren Worten die Aufgabe oer Auslandsorganisation der NSDAP und trat damit den Verdächtigungen

und Euer Nationalsozialismus ist Eure per- sönliche Angelegenheit und bleibt auch Eure eigenste Ange legenheit. Eure Ortsgruppen kann man schließen. Eare Abzeichen kann man Euch verbieten, aber nicht Euren na tionalsozialistischen Geist und Euer deutsches Herz. Das -Herz in Euck und der Geist unter Euch kann keine Gefahr für Euren Gaststaat sein, gleichgültig, ob Ihr in Orts gruppen zusammengeschlossen seid oder nicht. Wir und „Wir tun, was m Rudolf Heß erinnert« daran, daß das frühere Oester« reich einst ein besonderer

Günstling der Demokratien aus der ganzen Welt gewesen sei. und stellte fest, daß in diesem Günstlingsland der Demokratie sechseinhalb Millionen deutscher Menschen terrorisiert wurden von einer kleinen politischen Minderheit. Mer wie hat man sich draußen auf geregt, erklärte Rudolf Heß weiter, als das deutsche Volk aus wirklich freiem Entschluß und im freien Selbstbesiim- mungsrecht die sechseinhalb Millionen Deutschen im frühe ren Oesterreich heimsührte in die große Heimat und zurück in das große

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 8
Datum: 25.11.1931
Umfang: 8
lag ich eine Weile wie tot da — und als ich wieder erwachte, war die Form unserer Maschine gefunden: Sie war ihm wirklich ferne gewesen und stumme Fragen gingen von Auge zu Auge . . . Tann begaben sie sich ins Konstruktionszimmer. Rudolf ! breitete die Papiere aus und erklärte ihr, wie er Einfachstes j in einfachster Art miteinander verknüpft hatte; die Maschine ! hatte keine beweglichen Einzelteile mehr, das ganze kreise um ? eine Welle und ruhe dabei in sich s>^"r! Schon Gestaltung

Giulio Voltella!" Hanna fühlte, daß sie ein wenig bleich wurde. „Ich lasse bitten!" In dieser Sekunde wußte jeder von den beiden Rudolf und Giulio, welche Rolle der andere in Hannas Leben l spielte, und doch mußten sie dieses Wissen maskieren, denn sie j waren jetzt beide Gäste der Dame, um deretwillen sie ein ander hassen mußten .. . , Voltella, der Hanna nach seinem Sieg vermißt und an « ein Unglück gedacht hatte, war deshalb gleich vom Semmering herübergefahren. Seinen Sieg

hatte er ja nicht einem besseren Wagen, sondern seiner beispiellos kühnen Fahrkunst zu ver danken gehabt, die jeden Einsatz wagte, um einen doppelten Sieg zu erringen. Aber aus seinen Aeußerungen war keine ; Kampfansage herauszuhören und Rudolf bemerkte nicht das ! Aufblitzen in Giulios Augen ... Es war ein stummes Ringen um sie, das Hanna recht wohl fühlte. Ohne jede Mißhelligkeit klang der Tag aus, über den sich schweres Gewölk zusammenzuziehen schien. Voltella hatte aber den Kampf nicht aufgegeben und sagte daher

zum Ab schied : „Nach dem Großen Preis von Europa habe ich das Recht, i von Ihnen eine Entscheidung zu verlangen, ohne weiteren ! Aufschub! Giulia Voltella und die Marke Ardea werden ge rüstet sein, hoffentlich auch die Heysing-Turbo und ihre Ver teidiger!" Tann fuhren sie, der Conte Giulio Voltella und Rudolf j Prant, in die Nacht hinaus. Hanna blickte ihnen lange nach, ! auch als nur noch ein leiser Lichtschein des Wagens zu sehen j war, der wie irrend über die Straße huschte. XV. Als Hanna am nächsten

Morgen in die Fabrik kam, arbeitete ! Rudolf bereits an den Modellzeichnungen für den neuen Motor j und empfing sie mit leichtem Vorwurf wegen ihrer Beziehungen j zu Voltella. In sechs bis sieben Wochen gedachte Rudolf ! mit seinen Plänen für den Modelltischler fertig zu sein. „Zu lange — einen Monat gebe ich Dir!" Darob ent- s brannte §in heftiger Streit, denn Hanna wollte bereits im Juni, also in knapp sechs Monaten, am großen Preis von Europa mit dem neuen Wagen teilnehmen, da sie ja Vol tella

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Industrie- und Handels-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 30.03.1930
Umfang: 16
wurden als sehr gut befunden: Nr. 40 Genossenseliaftskellerci, Andriano. Nr. 50 Schaiid Ant., Oberrautner, Gries - Bolzano. GRUPPE Ib 1. Weiße Sortenweine 1929 a) Weißburg u n d e r : Nr. 68 Regele Jos., Nalles. Nr. 60 Ueberetseher Kellerei, Appiano. Nr. 56 Gcnossensehaftskellcrei, Cornaiano - Appiano. b) G e w ü rztraminer: Nr. 73 Ceinbrai: Antonio, Bolzano. Nr. 74 Di Pauli, Baron Josef, Caldaro. Nr. 70 Atz Rudolf, Piunizza di sotto, Caldaro. e) Rheinriesling: Nr. 79 Carli Rudolf, Schwanburg, Nalles

. f Sehr gut befunden wurden auch: Nr. 80 Carli Rudolf, Schwimburg, Nalles. Nr. 77 Brigl Josef, Cornaiano-Appiano. d) R U 1 ä n d c r : Nr. 84 Genosseiiscliaftskelleroi, Terlano. Nr. 86 Fa. Weger J., Cornaiano-Appiano. Sehr gut 'befunden wurde auch: Nr. 90 Keßler-Joh., S. Paolo-Appiano: e) Terlaner: Nr. 02 Genossenschaftskellerei, Terlano. f) W e.l schricsling: Nr. 94 Genossensclial'tskellerei, Terlano. Sehr gut befunden wurde auch: Nr. 97 Niederbacher Heinrich, Terlano. g) Andere Sorten weine: Nr. 100

Pfeifer, Grics-Bolzano. Nr. 104 Brigl J. F., Cornaiano-Appiano. Nr. 108 Cembran Antonio, Bolzano. Nr. 119 Mayr Thomas & Söhne, Gries-Bolzano. b) Blauburgunder: Nr. 128 Atz Rudolf, Pianizza di sotto - Caldaro. Nr. 133 Fa. Weger J., Cornaiano - Appiano. Sehr gut befunden wurde auch: Nr. 137 Neue Weinkellerei-Genossenschaft, Caldaro c) Andere Sortenweine: Nr. 144 Cembran Antonio, Bolzano. Nr. 141 Gutsverwaltung Brandis, Lana. GRUPPE Ic Rote Lagenweine 1929 a) Leitacher: Nr. 156'Mumelter H. & Söhne

J., Cornaiano - Appiano. g) Sonstige Lagenweine: 1. Bis 300 Lire: Nr. 218 Gruber J.,\Venzer, Bolzano. Nr. 227 Warasin Alois, Tratlner, Guncina - Bolzano. Sehr gut befunden wurden auch: Nr. 214 Gcnosseuschaftskellerei, Gries-Bolzano. Nr. 215 Egger Anton, Villa Pfeifer, Gries - Bolzano. Nr. 225 Mumelter Ignaz, Aslago - Bolzano. 2. Von 300 Lire aufwärts: Nr. 229 Genossenschaftskellerei, Terlano. Nr. 228 Brigl J. F., Cornaiano-Appiano. Sehr g-ut befunden wurden auch: Nr. 230 Carli Rudolf, Schwanburg, Halles

Flaschenweine : Nr. 273 Lageder Alois, Bolzaho. Nr. 266, Carli Rudolf, Schwanburg, Nalles. . Sehr gut befunden wurden auch : .Nr. 267, 265 Carli Rudolf, Schwanburg, Nalles. Nr. 262, 263, 264 Boscarolli E., Schloß Rametz, Merano. Das Komitee.

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 8
Datum: 02.12.1931
Umfang: 8
Tiroler Wastl" M 1289. Seit» 4. Hanna drückte ihm die Hand und dann auch den Arbeitern. Keines sprach ein Wort. Es war bedrückend und beseligend zugleich, das Werk in erster Vollendung vor sich zu haben. Auf dem Kühlerschild prangte, gelb auf schwarz, der Name „Heysing-Turbo". Hanna ging von einem Wagen zum andern, drückte den Anlaßknops, breitete die Arme aus und mit aller Kraft mußte sie sich halten, daß sie diese Arme nicht um Ru dolfs Hals wieder ineinanderschlang. Rudolf mahnte

zur Vorsicht, ehe Hanna in den ersten Wagen einstieg: „Niemand darf über ein Tempo von 100 Kilo meter hinausgehen." Es erwiesen sich keinerlei Mängel, nur die Unfertigkeit von Verschalung und Karosserie machte sich be merkbar und in gemütlichem Tempo kehrten sie heim. Zu Mittag des 19. März konnte Rudolf melden: „Wir sind bereit, den Weltrekord der Ein-Literwagen zu brechen!" Die Neunkirchner Allee war dreimal in der Woche, von 1 bis 3 Uhr für jeden Verkehr gesperrt, um die Vornahme der amtlichen

Schnelligkeitsprüsungen, die nach wie vor unter strengster Ge heimhaltung der Zeiten stattfanden, zu ermöglichen. Renn wagen von einer Form wie die drei Heysing-Turbo hatten die an bizarre Formungen gewöhnten amtlichen Zeitkommissäre aber noch nicht gesehen. Rudolf hielt sich nicht lange auf, erstattete die üblichen Mel dungen und ging dann gleich zur Strecke. Hanna erkannte gleich, daß das Problem des Luftabslusses hier fast restlos gelöst war. Kein Sausen oder Zischen war hörbar, bloß das gleichmäßige Rauschen der zerschnittenen auseinander

gedehnten und wieder vereinten Luft. Rudolf hatte die Bremsen ange zogen, der Wagen hielt. Der Zeitnehmer erwartete sie mit freu diger Erregung: „297 Kilometer, Weltrekord, wenn die Fahrt offiziell gewesen wäre." Hanna atmete tief und selig. Nun konnte die Erlösung von dem Bann nicht mehr fern sein. Aber sie ließ Rudolf ein solches Hoffen nicht merken. Auf ihre Mahnung, daß ihn sein Werk noch keine Stunde freigebe, verzog Rudolf den Mund wie ein Junge, erwiderte aber nichts. Sie warteten

Oesterreich gehetzt. Rudolf hatte sie schonen wollen, aber Hanna setzte immer ihren Willen durch. Er fügte sich, denn er wußte, daß ihm für den Fall eines Erfolges eine fast unbeschränkte Herrschaft über die Fabrik und alles, was sich noch aus seiner Arbeit ergab, zufiel. Ein Sieg kettete auch ihn und Hanna für alle Zeiten aneinander. Aber wenn er ausblieb? Die Wagen wurden wieder bis aus die letzte Schraube zer legt um vor dem Rennen noch einmal auf das genaueste über prüft

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 8
Datum: 09.12.1931
Umfang: 8
das Feuer. Rudolf selber riß mit aller Kraft an der Klemmvorrichtung einer Schleifmaschine, wo der Hauptkörper einer Turbine eingespannt war. Wenigstens eine mußte vollständig erhalten bleiben. Alle Spindeln waren schon gelockert bis auf die eine, aber der Fußboden' guter der Maschine gloste schon. Nichts ließ sich mehr berühren und die letzte Spindel gab nicht nach. Da stieß Rudolf ein paar brennende Balken zur Seite, griff nach einem Hammer, dessen Stiel auch schon halb verbrannt war, hieb die Spindel

durch. Die Turbine siet aus den glimmenden Boden, schlug, ein Loch hinein. Er mußte schon mitten in die Flammen greifen, um die Last zu heben, preßte sie mit den Unterarmen an die Brust. Die Hände mit Wunden und Brandblasen bedeckt, hatten schon keine Kraft mehr. Als Rudolf endlich die Halle durch das Sei tentor verließ, brach der Dachstuhl zusammen. Mit der letzten Kraft schleppte Rudolf die schwere Last zu Hanna, die noch immer abseits stand, warf ihr den Motor vor die Füße hin: „Da, nun sind wir quitt!" XIX

eine Vertraulichkeit entstehen lassen, die ihm Rechte auf sie gab .. . und er verfocht diese Rechte mit den rücksichtslosesten Mitteln. Sie hatte es ihm verziehen, daß er ihr Werk zerstörte. Nicht um niedrigen Gewinn tat er dies, sondern für den Besitz einer Frau ... sie durste nicht klein denken, wenn einer ihretwillen im Bösen groß war. Zu solcher Ansicht hatte sie auch Rudolf zu bestimmen gewußt. Am Morgen nach dem Brande gab er der behövdlickM Kommission gegenüber Selbstentzündung der feuchtgewordenen

eÄ ihn doch nicht bewahren. Nur das eine Wort „Nein!" wollte sie ihm telegraphieren und dann in eine neue Einsamkeit fliehen, er konnte ihr nicht nachspüren, weil sie sich nicht unter ihrem wahren Namen melden würde. An einen grauen Fels gelehnt, blickte sie zum Ortler empor. Das Bild des anderen Mannes trat vor ihre Gedanken. An Rudolf war sie noch viel mehr schuldig geworden. Sie hatte sein Genie, sein Freundsein mit der Wirklichkeit ausgenützt, um tyrannische Gewalt über ihn zu gewinnen. In ihrer Stärke

hatte sie sich von den Grenzen entfernt, die ein zärtliches Verstehen zog. Vielleicht wäre alles noch gut ge worden, wenn nicht gerade an jenem Abend die gegenseitige Erbitterung zu s olcher Höhe gestiegen wäre .. . Rudolf war nicht feige gewesen, er hatte bloß eine Sekunde länger über legt als sie und dann wieder eine Sekunde zu kurz, als ! er ihr den geretteten Motor vor die Füße warf .. . Der end gültige Bruch giug von ihm aus. „Was uns gemeinsam war, ! das Werk, es existiert nicht mehr. Wir können nun jedes unserer Wege

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 7 von 14
Datum: 24.12.1938
Umfang: 14
Sturmglocken über Wien Roman aus Österreichs Freiheitskampf 1933 von Franz Mairhofer / 11. Fortsetzung In dieser Nacht ertönt die Glocke im Gartenpavil- lott, die noch immer einen so schrillen Mißton hat. Hans, der noch bei seiner grünen Lampe gesessen hat, fährt auf und stürzt hinaus. Rudolf Lutz legt ihm die Hand uuf die Schulter. Er ist todernst. , „Hans, Heini Fischer läßt dich grüßen." „Wie geht es ihm?" Hans faßt nach Rudolfs Mantel und hängt ihn auf. Wie er sich umwendet, erschrickt

und Sprengstoffen unterzogen." Und ein Helles Spottlachen sprengt Rudolfs Lippen wie ein klingender Schwerthieb. „Die SA.-Schulen in Groß^-Harras, in ganz Nieder- und Oberösterreich und in Vorarlberg sind geschlossen." Rudolf bleibt in der Mitte des Zimmers stehen. „Ich Hab' keine Zeit. Am Montag ist Heinis Begräbnis — am Währinger Friedhof. Wir rücken geschlossen aus. Bei der Votivkirche wird gestellt, Hans." „Ja. . .", sagt Hans bedrückt. „Frauenfeld ist gestern um 10 Uhr auf der Polizei direktion

gewesen. Zum Lachen, daß der sich hätte flüch ten sollen! Frauenfeld und unsere anderen Führer waren dann bei Miklas, und Frauenfeld hat erklärt, daß er im Falle der Auflösung der Partei jede Verantwortung für die Zukunft ablehnen muß." „Weißt du etwas über Habicht ?" „2 a", sagt Rudolf, „die deutsche Gesandtschaft hat bei der österreichischen Regierung schärfsten Protest ein gelegt gegen eine solche Behandlung eines deutschen Relchstagsabgeovdneten. Selbstverständlich wird trotz dem der Ministerrat die Partei

es — siegen oder sterben!" Rudolf Lutz ist fort. Am eisernen Parktor steht Hans und .sieht den Mäntel noch um die schwarze Gestalt wehen da unten in der Gasse. Eine kleine Heimwehrabteilung kommt geschlossen die Argentiner Straße herauf. Da schlägt Hans das Herz. „Er wird doch nicht ..." Sturm fegt durch die Gasse. Hans reißt das Tor auf. „Ich spring' ihm bei, wenn . . ." llnd der Sturm faßt Rudolf Lutz' Radmantel, weht ihn hoch auf und schlägt sein flatterndes Ende einem Heimwehrmann ins Gesicht

. Da fängt Hans an zu rennen. Blitze fahren vom Himmel. Das Gewitter ist da. Die Blitze beleuchten sekundenlang ein wildes Durch einander. Zähne in die Lippen, und mit Fäusten, die blind Hineinstoßen, so fährt Hans in den Knäuel hinein. Flüche um ihn. Stöße und Gegenstöße. „Rudi. . .!" ! Rudolf Lutz hat an 'der Mauer Deckung geivonnen. „Ihr Feiglinge! Zwanzig gegen einen!" Und dann mit dröhnender Stimme, die auch ein nachfolgender Donner nicht verschlingen kann: „H eil H i Iler!" > Und den unbewchrten

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 08.04.1938
Umfang: 8
ist die L i st e der Kandidaten zum ersten Reichstage des Großdeutschen Reiches herausgekom men. Die nüchterne Reihe der Namen verkörpert den Willen eines, im Nationalsozialismus geeinten Volkes. Sie alle, deren Namen hier verzeichnet stehen, sind die treuesten Gefolgs männer des Führers, schon seit jener Zeit, in der die Bewegung noch auf den Straßen kämpfte, in der sie an die Tore der Macht pochte um schließlich den Sieg über die Mächte der Vergangenheit davonzutragen. Hilter Adolf, Berlin Heß Rudolf, Berlin Göring Hermann

vertreter des Führers, Rudolf Heß, in seiner Rede sich vor allem an die Männer der Faust und der Stirne in den Betrieben gewendet hatte, bildete ein Kameradschafts treffen der alten Kämpfer. Rund 1500 Parteigenossen und Parteigenossinnen hatten sich in den Sophiensälen, wo noch vor einigen Wochen der legitimistische Klüngel sich eine schwere Abfuhr geholt hatte, eingefunden, um in engster Kameradschaft mit dem Gastgeber des Abends, Parteigenossen Rudolf Heß, zusammen zu sein. Das Stimmengewirr brach jäh

ab und ging in donnernde Sieg-Heil-Rufe über, als nun der Stellvertreter des Führers, begleitet von Reichsstatthalter Dr. Seyß-Jn- q u a r t und dem Beauftragten des Führers für die Volks abstimmung, Gauleiter Bürckel, den Saal betrat, um mitten unter den Kameraden Platz zu nehmen. Rudolf Heß sprach zu den einzelnen, setzte seinen Namenszug auf die vergilbten und verknitterten Papiere, die man vor den Häschern der Systemzeit wie ein Kleinod hütete. Da steigt er schon auf den Stuhl, in der Hand

Schmidhofer, Linz, Schmidt-Schmidtsfelden, Graz, Emil Schrott, Wien, Erwin Seftschnigg, Wien, Rudolf Selinger, Wien, Gauamtsleiter Sa- bolek, Wien, Franz Stelen, Wien, Christian Straubinger, Salzburg, Karl Stromberger, Steiermark, Stuppäck, Wien. Franz Teihenberger, Wien. Dr. jur. Ueberreiter, Steiermark, Felix Urstoeger, Ober österreich. Otto Weber, Wien, Eugen Weckowitsch, Wien, Karl Werner, Wien, Anton Wintersteiger, Salzburg, Josef Wosther, Bad gastein, Karl Hermann Wolf, Wien, Franz Wurm, Zillertal

. Johann Zafred, Walter Zeller, Wien, Josef Zink, Vox arlberg, Stefan Zmölnig, Kärnten. Machthaber 20 Jahre hinter Gitterstäben ihr Dasein verdäm mern sollten, sich in einem Nebensaal einzufinden, um sich mit ihnen persönlich noch zu unterhalten. Rudolf Keß im Wiener Ehrenmal. Wien, 8. April. Heute vormittags um 11 Uhr fuhr der Stell vertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, mit seinem Stabe beim Heldendenkmal vor und begab sich nach einer kurzen Begrüßung durch die ausgerückten Formationen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 16 von 28
Datum: 31.12.1929
Umfang: 28
3Ö* V :• \ [ PROSIT NEUJAHR allen Genossen und Kollegen vom freigewerkschaftlich organisierten Zugbegleitungs-Personal samt Familien Innsbruck-Haupfbahnhof V.v Abschaber Franz Ager Johann. Aldrian Anton Allgäuer Gebhard Amberger Willibald . Amort Josef .Andergaffen Franz Angerer Joses Arnold Alois Arnold Max Bachmaier Johann Bachmann Benjamin Bader Hugo Baldermaher Christian Baldermayer Johann Baldcrmann Rudolf ' Bartl Alois Bauer Rom. Berger Adolf Berger Georg ' Bernhard Vinzenz Braito Johann

Brandner Joses Braunegger Franz XBraugsberger Franz Busarello Georg Chiochetti Bernhard Coll Rudolf % Delorenzo Joses Giggenbacher Ignaz Glader Rudorf Gmeiner Josef Gogl Johann Gomig Johann Grabler Ferdinand Graf Karl Greier Georg Greuter Alfons Grill Anton Grießer Alfons Krolp Karl Grnher Johann I Gruber Peter Gfchirr Franz Gstraunthaler Alois Guggenberger Johann Haas Anton Haas August Habel Karl Hager Alois Haid Hermann Hgid Johann Haidacher Theodor Hgjdegger Karl Haitzmann Josef Haller Ferdinand

Haller Franz Hornberger Joses X Deschmann Karl Handlos Martin Tialer Alois Happe Johann Di Bora Jakob Hastlebner Thomas Dorner Peter Haselwanner Alfred Drumöl Joses Haselwanner Oskar Dustner Josts Haslinger Johann Ebner Matthias Haslinger Joses Ebensberger Josef Hatzl Thomas Egger Alois Heinz! Peter - Egger Ferdinand II Heiß Johann II \ '.Egger Michl Hiebinger Theodor (§gger Rudolf Hirn Andreas \ Egger Rupert Hirzenberger Johann . Eichinger Franz Hladik Josef V’ •» Enzenberger Franz Hofer Willibald

Erhärt Franz - Holzer Johann \ Erhärt Johann Holzinger Karl . Erlacher Martin Hruby Franz Erlacher Paul Huber Alois IT Egle Rupert Huber Anton \ 'Funkhäuser Johann Huber Georg Felliex Rudolf Hubmann Rupert . Feuchtner Paul _ Hundsdorfer Matthias Fstpp Peter Jndrist Johann \ F-naxM Mario Jennewcin Heinrich \ Fink IM Jöhrer Georg Fischer Mar Judmaier Franz \ Firchlauer Undrä Jug Jofef \ xFoidl Johann Juri Othmar Fölsner Joses Kainzner Simon Frenademch Josef Kopaunig Josef Fried! Josef Kgpstrer Heinrich

Fritz Adolf Karl Johann Fritz Alois Karlinger Franz X, Frösch! Albin - Karnutsch Nikolaus " > Fuhrmann Johann - - Kaser Josef Ga bl Johann Keller Adolf Gabloner Karl Keplinger Josef Gollwitz Georg Kerschbaumer Leopold Gamel Johgnn Keuschnigg August Gamper Fritz Kielwein Emil Gamper Josef Menberger Josef Ganahl Kaspar Kister Johann Gasser August Kister Josef Gaffer Vinzenz Kister Matthias Gasperi Johann Krlzer Peter Gattringer Matthias Kirchebnex Rudolf Geiger August Kstchebner Wilhelm Gerharter Fel

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Alpenländer-Bote
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Seite 18 von 20
Datum: 26.04.1936
Umfang: 20
und Kirchenlehrer (Doppelfest); Messe (weiß) von einem heili bloß anschaut. Ein offenes Herz und eine Gestalt, wie aus Eisen geschmiedet. Da bist du ein Waisenkind da gegen." Rudolf zieht es vor, -darauf keim Antwort zu geben. Er sagt nur: „Es freut mich für dich, wenn du zufrieden mit ihm bist." „Da bin ich unbesorgt. Nun ists an dir, daß du im Geschäft deinen Mann stellst. Ich selber möchte jetzt aus längere Zeit ausspannen und werde bei meiner Jagd bleiben, bis der erste Schnee fällt." Dringende Geschäfte

rufen Rudolf am nächsten Tag schon nach München. Er besteht darauf, daß Monika mit ihm fährt. Ehe ohne Liebe In einem waldumhegten Vorort, etwas außerhalb der Großstadt, steht das Wohnhaus der Familie Ker ber. Ein schön gepflegter Garten umschließt das Haus und auf der Rückseite, kaum hundert Schritte entfernt, beginnt der Wald. Schön ist es hier zur Sommerszeit. Man wird vom Ruf der Vögel wach und läßt sich von ihnen in den Schlaf singen. Monika ist tagsüber mit dem Mädchen und einer alten Köchin

allein. Das Geschäft befindet sich im Zen trum der Stadt und Rudolf kommt nur mittags auf ein paar Stunden heim, manchmal auch abends, meist aber erst spät in der Nacht. Es ist ein schwüler Nachmittag im späten August. Monika sitzt mit einer Näharbeit im Erker des Wohn zimmers und läßt sinnend die Hände im Schoß ruhen. Vierzehn Monate ist sie nun verheiratet. Ihr kommt es vor. als seien es ebensoviel Jahre. So lang dehnt sich die Zeit in einer Ehe ohne Liebe. Längst hat sie eingesehen, daß sie damals

ge stellt und ihm erklärt: „Das Haus bleibt rein, solang ich da wohn." Rudolf wollte auffahren. Aber da hat er zu spüren bekommen, daß mit Monika in diesem Punkt nicht zu spassen war. Längst hat es Monika aufgegeben, ihrem Mann we gen seines Lebenswandels Vorwürfe zu machen. Still trägt sie ihr Leid und fügt sich in das Unabänderliche. Zu Monikas Ueberraschuirg kommt Rudolf an die sem Abend frühzeitig nach Hause. Er ist freundlich und von besonderer Aufmerksamkeit zu Monika. Sie wapp net sich im stillen

, denn sie weiß, daß sich dahinter irgend eine Bosheit verbirgt. Das Essen verläuft, ohne daß etwas vorfällt. Aber dann, als Rudolf die Serviette zufammenfaltet. zeigt er jenes Lächeln, das sie so haßt an ihm. Sich zurück lehnend, greift er nach der Zigarettenschachtel, die auf dem Rauchtisch liegt, zündet sich umständlich eine Zi garette an und sagt: „Heute habe ich eine Nachricht für dich, die dich sicher sehr freuen wird. Uebrigens herzliche Grüße vom Va ter!" „Hat er geschrieben?" fragt Monika ruhig

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 8
Datum: 04.11.1931
Umfang: 8
das Unheil der Verwüstungen wie die Pest um sich"; aber ich kenne ein Staatswesen, das ich nicht nenne, das aber jeder Leser unzweifelhaft erkennt, in dem „das Unheil der Dumm-Machere: wie die Pest den letzten Rest des Hirns der wenigen hellen Köpfe frißt." mMM' Frau im Kamps. Ein Roman von Avtos und Liebe von Theodor Heinrich Mayer Die körperliche Nähe erschreckte ste beide. In leiser Scham wichen chre Bliche einander aus. Rudolf stieß das Boot von der Sandbank ab, setzte die Turbine in Gang», Hanna

nicht einmal den Ausgang ... fahren wir doch auf eine halbe Stunde hinüber!" Rudolf ließ den Motor angeh en, ritz das Boot her um, steuerte es mit Vollgas ins Rohr zurück. ,,Ne?n — unser Fest ist hier! Und heute steuere ich!" So eng war die Schilf gaffe, durch die sie jetzt fuhren» daß sie mit den Händen auf beiden Seiten die Halms greifen konnten. Doch dann erweiterte sich die Wasserfläche, an ihrer Seite hob sich eine Insel oder Landzunge aus dem Wasser, und eines jener Schiffszelte stand darauf, die sich Jäger

oder Fischer als Zuflucht bei schlechtem Wet ter zu errichten pflegten. Rudolf legte an, half Hanna beim Aussteigen. KeiHi Wort war gefallen, seit sie den offenen See verlassen hatten. Hanne schwankte immer noch zwischen Empörung und Freude. „Ach, wie romantisch ... Nacht im Rohr, Lenau, Schilflieder ... nur die Zigeuner mit dem Zymbal müßte man von Podersdorf herüberkommen lassen!" Rudolf starrte sie einen Augenblick an» riß sie dann an sich. „Nicht reden, Hanna ... ein Wort nur. meinen Namen

. Aber wieder zogen die tausend Stimmen durch die Nacht. Nie ruhte hier das Leben,, zu seder Stunde >pries es sich als Höchstes, Seligstes im Sein. „Jetzt sistd wir zwei wieder die Welt hier... mit dem schlummernden Schilf träumen wir, mit den Sternen und all den Stilnmey der Nacht sind wir wach." ,Za Rudolf, ... es genügt ja so wenig, um ganz in einer Welt aufzugehen..." Zum erstenmal, daß si'e seinen Namen mit innigerem Klang nannte. „Hanna ... ou ... du ..." In immer noch ejn wenig zagender Leidenschaft preßte

er sie an sich, streifte ihr das leichte Sommerkleid von den Schultern, tastete mll den Lippen nach 'ihrer Brust. Sie erschauerte, und nun wurde das Abwehrende ihr wieder so stark, daß sie die Berührung nicht vertrug. Sanft und doch entschließen machte sie sich von Rudolf los. „Noch nicht, Rudolf ... heute nicht und noch lange wicht ... Verheißung gegen Verheißung ... noch ist sein Werk erst ein gelungener Versuch., muß erst zur jollen Erfül lung werden ... mit ihm, deinem, unserem Werk soll auch unsere Liebe wachsen

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 8
Datum: 09.12.1931
Umfang: 8
gewandelt hatte. Sie dankte mit ihrer ruhigen, stolzen Art. Dann machte sie mit dem Präsidenten und seiner Begleitung eine Rundfahrt durch das Land, das schon von Straßen durchzogen war. Da und dort war schon Getreide angebaut, das üppig aufgeschossen war. Ueberall jubelten die Leute ihr zu. Rudolf war verdrossen, daß Hanna am Vormittag ihm nur geringe Aufmerksamkeit zugewandt. Es kam wieder zu einer Szene, während welcher Hanna aber gemessen blieb, so daß er sich jungenhaft vorkam. Gegen Abend begann

war. Sie tanzte mit ihm und in jeder seiner Bewegungen sprühte heißes Leben. Widerwillig folgte Rudolf, als Hanna bei Anbruch der Dämmerung ihre Gäste zu den Tischen bat. „Ich bitte dich, nicht zu trotzen," flüsterte sie ihm zu, „wir haben ja jetzt den Heysing-Turbo zu präsentieren und nicht uns selber." Voltella eilte auf ihn zu. „Meinen Gruß dem Gegner: Nun kennen wir ja unsere Waffen: Gasturbine gegen Kom pressor. Der Kampf geht weiter, ohne jede Raft, bei Tag und bei Nacht, hier, dort, überall!" Höhnische

auf, von einer jähen Ahnung durch schauert. „Das Feuer dort — meine Fabrik — Sie!" Jetzt wich er vor ihrem Blick nicht zurück. „Sie lassen sich feiern — Sie tanzen. Sie reden große Worte — ich kämpfe um eine Frau!" „Brandstifter!" zischte sie ihm ins Gesicht. Er ertrug das Wort. „Alles Gute, alles Böse — fürs die eine Frau!" » Eine Minute später jagten zehn Wagen durch die Nacht. Hanna führte den ersten, Rudolf saß neben ihr. Keine Kurve, in der sie nicht hinausgetragen wurden. „Ein wenig vorsichtiger, Hanna

handelt es sich nicht, nicht um die Fabrik," stieß Hanna hervor. „Aber die Motoren find in der Montagehalle, die Chassis im Schuppen!" „Dann zuerst die Chassis — die Halle leistet dem Feuer längeren Widerstand!" Hannas Augen waren vom Uebermaß der Erregung wie irr. Kaum hielt sie sich noch aufrecht. Rudolf blieb immer noch ruhig. „Jedes Zugreifen am Unrechten Ort kann den Verlust der Wagen bedeuten!" Hanna stürzte aui ihn zu: „Vorwärts!" Er wehrte sie ab, er wollte überlegen, »veil drinnen

im brennenden Haus keine Gelegenheit dazu war. Hanna legte sein Zögern anders aus. Er wagte es wohl nicht, sich der Gefahr auszusetzen .. . Sie stieß ihn zur Seite. „Feigling!" Drang dann über die brennenden Bretter in den Schuppen ein. Niemand folgte ihr. Rudolf war unter dem Wort erstarrt. Eine unsägliche Verachtung hatte daraus geklungen. Ein Pol tern an der Seitentüre ... sie ließ sich wohl nur noch schwer öffnen, die Riegel und Beschläge waren schon durch die Hitze verzogen. Rudolf schrie auf, entriß

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 27 von 28
Datum: 31.12.1932
Umfang: 28
Anton Moser Höttingergasse Nr. 7 g>rosit ‘Umfahr A. und M. Auer, .Bären*, Hötting Prosit Neujahr Wilhelm Seiwald, Gemischtwarenhandlung Prosit Neujahr RUDOLF EGGER Höttingerau 2 Schneeburggasse 62 Prosit Neujahr allen werten öästen und Bekannten Alois und Wetty Steidl Tengler in der Au Ein herzliches Neujahr allen P. T. Kunden. G Um ferneres Wohlwollen bitte Irma Treichl Spezerei-, Kolonial-, Wurst- und leichwaren, Schneeburggasse Nr. 1 • Fernruf 1298 ' Prosit Neujahr allen werten Kunden Philipp

Walluschnig Fleischhauer und Selcher, Riedgasse 55 Prosit Neujahr allen meinen Gästen und Bekannten Witwe Maria Bücher und Kinder Gasthaus „Biermichl“ Innstraße m fflermlichslm ‘Mmfahrstmmeh allen meinen werten Kunden &o*ef ‘teutschmann Fleischhauer und Selcher Innstraße 66, Telephon 6 v. 1898 HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM NEUEN JAHRE! an alle meine Gäste und Bekannten Rudolf Gaudenzl, Grleßerhof—Gramartboden Prosit Neujahr allen meinen werten Kunden Emilie Günther, Gemischtwarenhandlung Süße Wünsche

zum Jahreswechsel! Schokoladsnhays Karl Paper Höttingergasse Nr. 39 Es- Die besten GlückwISnsebe W M zum Jahreswechsel IZ entbieten 4 M Herzlichste Glückwünsche zum Jahreswechsel Hans Rainer und Frau, Bäckermeister Prosit Neujahr allen werten Kunden, Freunden und Bekannten Rudolf und Luise Schmarl Lebensmittelhandlung Hötting, Schneeburggasse ♦ i ♦ ■ ♦ ♦ I Prosit Neujahr allen meinen werten Kunden und Bekannten Hermann und Irma fpörr Fleischhauer und Selcher, Mariahilf 22 Prosit Neujahr Alfons Flatscher Hai

dach er-Bäckerei, Hötting Prosit Neujahr unseren weiten Qästen und Bekannten «* Gasthaus „ftamser Karl und Lina Schranz, Pachter Hötting Rudolf und Mariä Hunger X Rößl in der Au M 1 Prosit Neujahr Maria KroMendarfer Gasthaus „Zur Eiche“, Innstraße Frohe Stunden im neuen Jahr sollen Euch liebe Gäste stets erfreuen Antonie Kneringer Prosit Neujahr \ *' •" allen werten Kunden und Bekannten Anton Wimmer Josef Hlnferdorfer 1 Gasthaus „Zur Sternwarte in Hötting ^ ZZ Elektro - Unternehmung

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 16
Datum: 30.12.1931
Umfang: 16
, dem Kronprinzen Rudolf, darüber sprach. Liebesfrühling. In einer milden Frzrhlingsnacht, als draußen die Nachtigallen sangen und die Grillen zirpten, da Blüten- düfte die Luft erfüllten, ließ Franziska den Mann, dem sie ihr Herz geschentt hatte, heimlich in ihr Zimmer eim Das waren wonnevolle Stunden gewesen, denen selige Tage folgten, eine Zeit der hehrsten Lüst der jungen Liebe. Die Tage vergingen, die sich zu Wochen reihten, Zbis endlich Franziska sich dessen bewußt wuiche, daß der Schritt vom Wege

sie in seine Arme, küßte und herzte sie und gab ihr die Ver sicherung. daß keine ihm so lieb gewesen sei wie sie und daß er alles daransetzen wolle, um an 'ihrer Seite zu bl« iben. Kronprinz Rudolf warnt. Erzherzog Johann war immer bürgerlich gesinnt ge wesen. Die spanische Hoketikette, wie sie am österreichischen Kasterhof herrschte, mit ihrem steifen Zeremoniell und dem hemmenden Zwang war ihm immer ein Greuel ge wesen. Jetzt glaubte e< den Zeitpunkt für gekommen^, seine Pläne durchführen zu können. Der erste

und der einzige, mit dem er. über, seine Zukunftshoffnungen sprach, war Kronprinz Rudolf. Ihm gestand er, daß die plato nische Liebe zu Franziska doch zu einer sinnlichen Leiden» schaft ausgeartet war, und seinem Freunde legte er nun, dar, daß er an der Seite des geliebten Mädchens und des zu erwartenden Kindes sein weiteres Leben, verbrin gen würde. Ihm setzte ej: auseinander, daß er irgendwo weit draußen in fernen Landen, nachdem er auf Titel und Wür'den Verzicht geleistet haben würde, als einfacher

Bürgerlicher, als Gutsherr leben wollte, an der Seite Franziskas und des Kindes. Sein Glück sollte das Glück seiner Familie sein, und er malte sich die Zukunft so herrlich schön aus, wie er nur den Seinen, leben könnte. Rudolf mahnte ihn davon ab und beschwor ihn, keinen unüberlegten Schritt zu tun. Johann aber war steifnackig. Vernunftgründen unzugänglich und brach die Unterhaltung mit den Worbten av: „'Ich will ein anständiger 'Kerl bleiben und habe meine Pflicht zu erfüllen!" Damit hing

er. Der Kronprinz verfolgte aber die Sache mit der ihm eigenen Energie weiter. Er ließ durch seinen Leibfiaker Bratfisch Franziska verständigen, sie solle unter dem Vorwände, ihrem Vater in die Hofburg eine Nachricht zu bringen, zu ihm in sein 'Arbeitszimmer kommen. Franziska erschien uüd Rudolf war verblüfft von der Schönheit dieses Mädchens, von der Natürlichkeit und von dem liebreichen Anmut. Er hielt ihr vor, welches Opfer Johann zu bringen bereit wäre, hielt ihr aber auch gleichzeitig vor, daß sie trotz

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 03.11.1929
Umfang: 8
, wir bekommen Sie Sache schon heraus, so einfach ist sie nicht. — Ich soll in Minuten das Seltsame erklären können, was du in vielen Stunden nicht herausgebracht hast." „Stift) gut, ich will wich beherrschen." „Wie alt ist Ilse jetzt?" „Zirka sechs Jahre-. .." „Hw ... sechs Jahre..Rudolf überlegt fieberhaft. „Weiter .. . weiter . .brüllt der Meister . .. und sein riesenhafter Körper beginnt vor innerer Qual zu beben. Dr. Lengfelöer bleibt unerschütterlich ruhig. — Lang sam schürst er tiefer

, bis ihm alles klar wird. — Nur so konnte er dem maßlos erregten Freunde nützen. „Das Gesicht zeigt ja eigenartige Betontheit — Schärfe des Ausdrucks — und trotzdem: Ilse Lorch ist es nicht." „Rudolf!" Der Meister prallt bestürzt zurück. „Heinz, wir sind jetzt ans der richtigen Spur." „Du . .. du ., meinst vielleicht gar . ..? lallt der Nialer fassungslos. Der Chefredakteur umklammert plötzlich Rautenbachs Schultern. — Auch er ist jetzt maßlos erregt, je näher er dem Rätsel kommt. t „Noch etwas anderes prägt

sich in Sichern Kinder antlitz aus, etwas Fremdes, Rassiges, das nicht Lorchs Art ist." „Was ... was sagst du da? Etwas Fremdes, Rassiges .. . das nicht Lorchs Art ist?" t . In Nautenbachs Kopf beginnt es sich zu drehen. „Das ist es, was du als Künstler wunderbarerweise im Antlitz Ilses gesehen hast. Dein meisterhaftes, genia les Können hat ein Geheimnis ansgedeckt." „Nein . .. nein, Rudolf. Vielleicht bewirkt dies alles doch das Blut der Mutter. Die Markhoffs sind ein ur altes Rassegeschlecht." „Ich kenne

die Familie so genau wie du ».. aber auch das ist es nicht." „Immer Unbegreiflicheres türmt sich vor unserer Er kenntnis aus, Rudolf." Dr. Lengfelöer geht aufgeregt hin und her. Der scharfe Verstand des Chefredakteurs verfolgt jeden auftretenden Gedanken mit blitzesschneller Kombination und plötzlich greift er nach Rautenbachs Arm, so jäh trifft ihn die gefundene Lösung des Rätsels. „Was ist dir, Rudolf?" frägi ihn der Meister er schrocken. „Soll ich das Fenster öffnen? Es ist wirklih unerträglich heiß

hier." „Latz das!" wehrt der andere erregt ab und reißt Heinz ungestüm vor die Staffelei. „Ein anderes Gesicht drängt sich herein . . schreit nun der Chefredakteur wild . . . „scharf geschnitten und energisch, mit milden, traurigen Augen, die in ihrem Ernst und ihrer Glut in eine andere Welt zu blicken scheinen. . ." „Bei unserer Freundschaft, Rudolf, ich habe das Kind doch nicht anders porträtiert. Wie es tatsächlich vor mir saß — zeichnete ich es — nicht besser und auch nicht schlechter

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 24.06.1934
Umfang: 8
eine beschränkte ist, ist eheste Anmel dung erforderlich. Diese ist zu richten an das Volks bildungsheim Hubertenhof bei Amstetten, Nied.-Oest. V ovlvuge und ■ u. Theater im Leosaal. Sonntag, 24. Juni. 8 Uhr abends, gelangt die überaus lustige Posse „Der verkehrte Braut" zur Ausführung. Spielleitung Rudolf Berger. war stark; bisher hatte sie noch nie einen so ungeheuren Beifall gehabt. Immerhin, all das konnte sie nicht dar über hinwegtäuschen, daß sie in den nächsten Tagen große geldliche Verpflichtungen

zu erfüllen hatte. Ihre Gläubiger hatten, durch die Verlobung mit Overberg vertröstet, schon lange gewartet, jetzt endlich mußte sie bezahlen. Mechanisch schminkte sie das Gesicht ab, schickte die Garderobefrau hinaus. Sie mußte heute mit Rudolf Overberg sprechen. Worauf sollte sie warten? In ein paar Wochen konnte sie verheiratet sein, und alles war gut. Wenn sie nur gewußt hätte, wie es kam, daß die Summen sich so ungeheuer angesammelt hatten! Ihre Gage war sehr hoch, aber viel höher

waren ihre An sprüche gewesen. Unbedenklich hatte sie Kredit ange nommen. Immer von neuem . . . jetzt war die Summe so groß geworden, daß sie erschrak. Wenn sie nur nicht auch noch diesem Bergmann in die Finger geraten wäre? . . . Einen Augenblick überlegte sie, ob sie Rudolf alles erzählen sollte. Selbstverständlich würde er ihr helfen. Sie stellte sich die Unterredung vor, sie sah im Geiste seine ernsten, grauen Augen auf sich ruhen . . . nein, nein ... wie peinlich! Es ging eben nicht. Wenn sie verheiratet

war, standen ihr ohne weiteres genügend Mittel zu Gebote, dann konnte sie ohne Sorgen die Summe nach und nach bezahlen . . . In ihre Gedanken fiel Overbergs tiefe Stimme. „Fertig, Evelyn?" Sie erschrak. Dann suchte sie ihrer Stimme Festig keit zu geben. Sie ging zur Tür, hinter der er stand, und rief heiter: „Noch nicht. Bitte, Rudolf, geh schon vor. Ich komme gleich nach." Eine Viertelstunde später betrat sie das kleine Wein lokal, in dem sie mit ihrem Verlobten verabredet hatte. Langsam, ganz

im Bewußtsein ihrer Schönheit und Eleganz, schritt sie durch den Raum. Bewundernde Blicke folgten ihr von allen Seiten. Sie hatte das blonde Haar zu einer schimmernden, leuchtenden Wolke emporgekämmt, das jetzt wieder ganz ruhige und be herrschte Gesicht sorgfältig und unauffällig geschminkt, das Abendkleid aus schwarzem Samt und weißem Hermelin ließ ihre stolze, etwas kalte Schönheit voll zur Geltung kommen. Nach der Begrüßung saßen sich die Verlobten eine Weile still gegenüber. Schließlich hob Rudolf

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 24.02.1934
Umfang: 12
100 Kilogramm erhöht TfirgBS alte Name immer noch genügt, um ihnen alte, große Kunden zu halten. Nun aber dieser furchtbare Schlag, dazu die trostlose Wirtschaftslage, die Unmöglichkeit, neue Kredite zu bekommen . ° . der Verlust des letz ten Barkapitals. „Edith!" sagte Rudolf Oetting plötzlich stöhnend. „Wie wird sie es aufnebmen . . ." Fieberhaft arbeite ten Bernhard Möllers Gedanken. Schwere und frohe Stunden hatte er mit den Oettingwerken zusammen getragen. Er versuchte zu trösten

. „Es wird sich ein Ausweg finden lasten, Rudolf. Irgendwie! Faste doch Mut!" Rudolf Oetting schüttelte den Kops und sah den Schwager traurig lächelnd an: „Du meinst es gut, Bernd! Aber laß! Du weißt selbst, daß es keine Hoff nung mehr für uns gibt!" Ein kurzes Klopsen an der Tür. Die Sekretärin mit einer Karte. Bernhard Möllers las sie. Ralf Harkmann stand dar aus. Weiter nichts. „Was bedeutet das?" sagte er unruhig und nervös. „Dieser junge Stahlmagnat bei uns?" Bernhard Möllers schüttelte den Kopf

. „Er soll sehr reich und tüchtig sein", meinte er sachlich. „Weiter weiß ich auch nichts von ihm." „Ich laste bitten." Ralf Hartmann trat ein und verbeugte sich. .Herr Oetting?" sagte er fragend und sah den Inhaber der Werke an. Der verbeugte sich gleichfalls und wies cmf einen Sessel. Bernhard Möllers war leise hinausgegangen. „Was ich Ihnen zu sagen habe, wird Sie überraschen, Herr Oetting", sagte Ralf Hartmann liebenswürdig und verbindlich. Rudolf Oetting sah in das Gesicht des Jüngeren. Der feste, energische

Blick der blauen Augen gefiel ihm. noch mehr das ganze vornehm-schlichte und seine Wesen des jungen Industriellen. Bitte?" fragte er freundlich. „Ich bitte Sie um die Hand Ihrer Tochter Edith." Die Worte fielen schwer und bestimmt in die Stille des großen Raumes. Rudolf Oetting war wirklich sehr überrascht. „Hat denn meine Tochter . . ." begann er. „Ihr Fräulein Tochter hat gestern abends einge willigt. meine Frau zu werden." „Sie hat noch nie von Ihnen gesprochen", meinte Oetting sinnend

. Preise von 8 -.50 bis 3.50, 01 ' t. SS Jahre „KalserschLtzenmarsch". Der vom Kapevnie!. ster Rudolf Kümmerer komponierte „Kaiserschutzrn. marsch" sfrüher „Zweier-Landesschützenmarsch"), wurde toi dem im Jahre 1909 in Bozen abaehal.enen grotzen Preis, chießen der altösterreichischen Gebirgsregimenter zum er. ten Male mit großem Erfolge aufgeführt. Seit seinem & ährigen Bestehen hat er in ganz Oesterreich und Deutsch, and Verbreitung gesunden und wurde in allen östemichi. chen und reichsdeutschen

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 24.09.1933
Umfang: 16
des Gasthauses flüchten mußten. Von den beiden Brüdern Rudolf und Franz Seiringer, die als nationalsozialifti- fche Raufbolde bekannt waren — früher waren sie Kommunisten — verfolgt, schlug Rudolf Seiringer vom Gastzimmer aus ein Glasfenster der in die Küche füh renden Türe mit so großer Wucht ein, daß durch die herausgeschlagenen Glasscherben ein in der Küche wei lendes Kind verletzt wurde, das ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Rudolf Seiringer zer schlug dann noch mehrere Sessel sowie auch Küchenge

schirr, worauf über Anruf der Wirtin sich die beiden am Posten Wolfsegg eingeteilten Gendarmeriebeamten Revierinspektor Lechner und Rayonsinspektor Karl Obermayr in das Gasthaus Hirsch begaben. Inzwischen war Rudolf Seiringer in das nationalsozialistische Gasthaus Gumpoldsberger geflüchtet, wo er mit etwa zehn bis fünfzehn Parteigenossen zusammentraf. Die beiden Gendarmen eilten in das Gasthaus Gumpolds berger, wo der Postenkommandant Revierinspektor Lechner zunächst Rudolf Seiringer wegen des Verbre

chens der boshaften Beschädigung sowie auch wegen Körperbeschädigung die Verhaftung ankündigte. Sei ringer leistete der Verhaftung Widerstand und die bei den Gendarmen erkannten im Hinblick auf das feind selige Verhalten der übrigen Parteigenossen der Brü der Seiringer, daß sie die Einlieferung Rudolf Seirin- gers ohne Waffengebrauch nicht bewirken könnten. Um ein Blutbad zu vermeiden — der Postenkomman dant war mit der Dienstpistole, Rayonsinspektor Ober mayr mit dem Karabiner bewaffnet — zogen

sie sich aus dem Gasthause in der Absicht zurück, von dem nur dreißig Minuten entfernten Posten Ottnang Hilfe her beizuholen. Zufälligerweise war Rayonsinspektor Karl des Postens Ottnang in Wolfsegg außerdienstlich an wesend, wurde mit dem Stutzen des Postenkomman danten ausgerüstet und nunmehr schritten die drei Gendarmen im Gasthause Gumpoldsberger ein, wo sich noch immer Rudolf Seiringer mit seinen Kompli zen, etwa 10 bis 15 Parteigenossen, und anderen Gä sten, insgesamt etwa 30 bis 40 Männer, befanden. Ru dolf

Seiringer, dem vom Postenkommandanten Re vierinspektor Lechner neuerdings die Verhaftung an gekündigt worden war, sprang sofort auf, schlug mit den Händen um sich und schrie, daß er sich unter kei nen Umstünden vom Platze wegbringen lasse. Als der Postenkommandant Rudolf Seiringer die Schließkette anlegen wollte, wurde er von dem Renitenten mit bei den Händen erfaßt und gegen einen Tisch gedrängt. Trotzdem Revierinspektor Lechner alle Anwesenden aufsorderte, sofort das Gasthaus zu verlassen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 09.03.1933
Umfang: 16
nur sekundäre Bedeutung beigemessen hatte. Ich hätte mich ihr damals schon mehr widmen sollen und nachträglich betrachtet gab es Dutzende von Möglich keiten, die mich schon früher zu dem Namen Gertrud Klimsch hätten führen müssen. So holte ich denn im Falle Häberle Versäumtes nach. Zunächst -galt -es festzustellen, wer Trude Klimsch war. War sie die Ehefrau des Rudolf Klimsch? War -sie vielleicht von ihm geschieden? Nein! — beides traf nicht zu. Der Geburtsschein der Trude Klimsch wies aus, daß sie in Prag

geboren war, und zwar als Trud-e Klimsch. Sich-wa r unverheira tet geblieben. Von Prag stammte aber auch Rudolf Klimsch. Der Schluß lag nahe, daß sie Verwandte seien. Ich -ersuchte 'die Pra-ger Polizei um näh-er-e Feststellung und bekam nach vierundzwanzig 'Stunden die Antwort, daß sick Rudolf Klimschs Kusine war. Ich verfolgte Trude Klimschs Vorleben und mußte feststellen, -daß sie schon früher in Wien und München nachweislich wi-eder-holt mit Rudolf Klimsch zusammenge- arbeitet hatte. Eine Zeitlang

. Klimsch -die Schreiberin -der ,Gertl' unterzLichn-eten Briefe war. Wie ich das fe-ststellte? Run, -sie mußte «sich -doch schließlich in Wien und in München polizeilich an- und abmeld-en. Ich ließ mir von Wien, München, Zürich -d-ie-se ausgefüllten Anmelde formulare -kommen. Und d-er Beweis war fertig. War -ab-er Trud-e Klimsch -die -Schreiberin der mit ,Gertl' Unterzeichneten Briefe, un>d -war sie -die Mitwisse rin der -Geh-eimniffe des Rudolf Klimsch, -so erwuchs daraus eigentlich zwangsläufig folgen

-der Ged-ankengang: Rudolf Klimsch hatte sterben müssen, weil sein Mitwiss-er- tum vo-n dem Einbruchsdiebstahl bei Th-orsten dem Täter -gefährlich war. Trud-e Klimsch- Rüdolfs Mitwisserin, hatte ebenfalls sterben müssen; auch ihr Mitwissertum war -dem Täter d-es Thorstensch-en Einbruchs offenbar gefährlich. War -di-e-ser 'Schluß richtig, so mußte -der-jenige, der ihr Mitwissertum zu fürchten hatte, also immer noch leben. Das -Eisenbahnattentat bekam nur einen Sinn, wenn der w-ahr-e Einbrecher

und Rudolf Klim-schs Mötder noch lebte. Mit anderen Worten: Das Eis-enbah-nattentät b-e- kam nur einen -Sinn, wenn nicht Tho-r-sten, -sondern ein anderer-der Mann war, d-en -Klim'sch über dem Einbruchs diebstahl -getroffen und photographiert hatte und der -an Rudolf Klimsch das hohe Schweigegeld bezahlte. -Eine ganze Rächt Xag ich wach im Bett und üb-er- dachte den Fall. Ich werde die Rächt nicht vergessen. Es ist d-ie Nacht vom 11. zum 12. September 1911. Ünd> das Ergebnis war, daß Thorsten unschuldig

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