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Tiroler Wastl
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Seite 9 von 12
Datum: 30.04.1922
Umfang: 12
WIDERHALL verständlich unglückliche Verheiratung zu erhalten. Aber Gertrud kam nicht zufällig des Weges und innerlich erschüttert kehrte Rudolf in das Gasthaus zur Kellnerin zurück. Er streichelte wieder ihre Arme, frug abermals nach dem Ehe zustande des Steueramtsverwalters, gab aber diesmal die For derung auf Pistolen auf und stülpte dieselbe aus Säbel um; denn er hatte erfahren, daß der Gemahl Gertruds der beste Schütze des Städtchens sei. „Abends," sagte die Kellnerin, „kommt er sicher

hieher ins Herrenzimmer." „Wissen Sie, ich habe einmal seine Frau gekannt," entgegnete Rudolf scheinbar gleichgültig. Die Kellnerin aber hatte den alten Gecken ja schon längst durchschaut. — Abends setzte sich Rudolf in eine Ecke des Herrenzimmers. Vor ihm lag eine Zeitung mit einem längst überholten Datum, hinter die er sich dann verschanzen wollte. Eine Weile blieb er allein, bis dann ein großer, beleibter Mann mit dunklem Vollbart schweren Trittes eintrat. Der Ankommende grüßte höflich

und musterte einen Augenblick den fremden Gast im Winkel. Dann setzte er sich an den Nebentisch, holte eine Pfeife aus der linken Rock tasche, füllte den Tabakkops und begann mit gesteigertem Atem darauf loszudampfen. Der Raum füllte sich mit Qualm so, daß Rudolf öfters husten mußte.. Das ist ein ganz schrecklich ordinärer Mensch, dachte sich Ru dolf und konnte es sich nicht vorstellen, wie Gertrud, die doch einmal mit ihm verkehrt hatte, den Umgang mit solcher Art von Flegeln aushalten könne. Doch fiel

die Stimme des Voll bärtigen in die Gedanken Rudolfs. „Schöne Tage das," sprach er. Rudolf tat, als hätte er den anderen nicht gehört und blieb stumm. Aber da schoß ihm plötzlich ein neuer Gedanke durch das Gehirn. Er legte die Zeitung fort, bejahte, sprach weiter und weiter, nickte und frug. Nachdem das Wetter stehen gelassen und das Woher und Wohin erschöpft war, gingen die beiden aus die Sitten und Gebräuche des Landes über, bogen dann langsam in das Städtchen herein, und, kaum daß es Ru dolf merkte

Rudolf bei, doch allmählich begann er die Partei des Steueramtsver walters zu nehmen. „Kennen Sie ihn denn?" frug der stets noch Darauflos- rauchenbe. „Es muß ein ganz gemeiner Mensch sein," entgegnete Ru dolf, zwar ein bißchen zögernd, aber doch mit einem Ausdruck des Entsetzens im Gesicht. Aber jetzt sprach der andere und sprach und sprach von der glücklichen Ehe, von der lieben Frau Gertrud, von den schonen Zeiten im Orte, und auch von einem Lassen redete er, der ein mal der Gertrud den Kopf

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Unterinntaler Bote
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Seite 11 von 20
Datum: 12.07.1913
Umfang: 20
- 219 Stille saß Margarete im Kaminwinkel und las den Brief des Liebsten. Auch ihr Herz erfüllte Dank gegen Gott, der ihn so gnädig gehütet hatte in allen Kriegs gefahren. Und in stille Tränen mischte sich ein Gefühl edlen Stolzes. Kuno, ihr Liebster, und Erich, ihr einziger Bruder, gehörten zu den ersten, die gegen die Unterdrücker des Vaterlandes die eisenbewehrte Faust erhoben. Der Greis und die Jungfrau sannen stille weiter. Rudolf und Lothar aber redeten und redeten, sprachen Vermutungen

ans und schmiedeten Pläne, bis ihre Wangen glühten und die Augen begeistert leuchteten. Dagegen wurde Margarete immer einsilbiger; tiefer senkte der greise Schloßherr sein Haupt, bis er endlich sagte: „Meine traute Tochter, deine lieben Eltern werden noch ohne Nachricht sein, weil Lothar und Rudolf den Boten ja abfingen auf dem Wege und Erichs Brief sich ja in deinen Händen befindet. Laß die Eltern nicht zu lange warten." „Dn hast recht, Vater!" antwortete das Mädchen, stand sogleich auf und bat

Rudolf, sie heimzugeleiten, da es bereits finster sei. ,Zlnd ich reite mit!" rief da auch Lothar. So trabten nach kurzer Zeit drei zu Roß dem Herren hanse von Tombirken zu. Und auch dort war Freude, die aber ebenfalls stille Wehmut durchzog. Spät in der Nacht ritten Lothar und Rudolf von Brenkenhagen heim durch beschneite Marsch und stille Heide. Der Vater war noch wach, als sie ankamen, saß noch immer sinnend am Kamin. Und er sprach ganz eigen zu seinen Söhnen: „Setzt euch zu mir: es ist besser

, daß es sich in dieser Nacht noch entscheidet: denn es kommt doch, weil ihr einmal echte Brenkenhagens seid." „Was meinst du, Vater?" fragte Lothar. „Daß ich in den Herzen meiner Söhne lese,'" antwortete der Greis, „ich werde noch einsamer werden: denn ich kenne euer Blut; aber ich möchte, daß wenigstens einer bei mir bliebe." Die Briider schauten sich an, und Rudolf sagte: „Ich werde meinen Arm, mein Schwert dein Könige, seinem Dienste weihen, Lothar mag . . . ." „Ich ziehe mit, mit in den heiligen Krieg," unterbrach

der schnell, „denn der König wird rufen." „Und ich will mein Vaterland frei sehen," rief Rudolf, „in einem geknechteten ist schlecht leben. Sage es selbst, Vater, was tätest du, wärest du jung wie wir?" „Rudolf, denk an Sophie Luise, deine liebe Braut, und ich bin alt und schutzlos." Bittend hob der Greis seinen Kopf: Rudolf schaute etwas seitwärts in die Flamme des Kamins und sprach: „Wir alle stehen in Gottes Hand. Und ich weiß, Sophie Luise denkt wie ich, sie kann nicht anders denken." „Und du?" fragte

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Außferner Zeitung
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Seite 15 von 28
Datum: 12.07.1913
Umfang: 28
- 219 Stille saß Margarete im Kaminwinkel und las den Brief des Liebsten. Auch ihr Herz erfüllte Dank gegen Gott, der ihn fo gnädig gehütet hatte in allen Kriegs- j gefahren. Und in stille Tränen nnfchte sich ein Gefiihl edlen Ztolzes. Kuno, ihr Liebster, und Erich, ihr einziger Bruder, gehörten zn den ersten, die gegen die Unterdrücker des Vaterlandes die eisenbewehrte Faust erhoben. Der Greis und die Jungfrau sannen stille weiter. Rudolf und Lothar aber redeten und redeten, sprachen

Vermutungen aus und schmiedeten Pläne, bis ihre Wangen glühten und die Augen begeistert leuchteten. Dagegen wurde Margarete immer einsilbiger: tiefer senkte der greise Zchloßherr sein Haupt, bis er endlich sagte: „Meine traute Tochter, deine lieben Eltern werden noch ohne Nachricht sein, weil Lothar und Rudolf den Boten ja abfingen auf depl Wege und Erichs Brief sich ja in deinen Händen befindet. Laß die Eltern nicht zu lange warten." „Du hast recht, Vater!" antwortete das Mädchen, stand sogleich

auf und bat Rudolf, fie heimzugeleiten, da es bereits finster sei. „Und ich reite mit!" rief da auch Lothar. So trabten nach kurzer Zeit drei zu Roß dem Herren hause von Tombirken zu. Und auch dort war Freude, die j aber ebenfalls stille Wehmut durchzog. Spät in der Nacht ritten Lothar und Rudolf von Brenkenhagen heim durch beschneite Marsch und stille Heide. ! Der Vater war noch wach, als sie ankamen, saß noch immer sinnend am Kamin. Und er sprach ganz eigen zu seinen Söhnen: „Setzt

euch zu mir; es ist besser, daß es sich in dieser Nacht noch entscheidet; denn es kommt doch, weil ihr i einmal echte Brenkenhagens seid." „Was meinst du, Vater?" fragte Lothar. „Daß ich in den Herzen meiner Söhne lese," antwortete der Greis, „ich werde noch einsamer werden: denn ich kenne euer Blut: aber ich möchte, daß wenigstens einer bei mir j bliebe." Die Brüder schauten sich an, und Rudolf sagte: „Ich ] werde meinen Arm, mein Schwert , dem Könige, seinem ; Dienste weihen, Lothar mag . . . ." i „Ich ziehe

mit, mit in den heiligen Krieg," unterbrach I der schnell, „denn der König wird rufen." „Und ich will mein Vaterland frei sehen," rief Rudolf, „in einem geknechteten ist schlecht leben. Sage es selbst, Vater, was tätest du, wärest du jung wie wir?" „Rudolf, denk an Sophie Luise, deine liebe Braut, und ich bin alt und schutzlos." Bittend hob der Greis seinen Kopf; Rudolf schaute etwas seitwärts in die Flamme des Kamins und sprach: „Wir alle stehen in Gottes Hand. Und ich weiß, Sophie ! Luise denkt

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Lienzer Nachrichten
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Seite 15 von 20
Datum: 11.07.1913
Umfang: 20
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und Lothar aber redeten und redeten, sprachen Vermutungen aus und schmiedeten Pläne, bis ihre Wangen glühten und die Augen begeistert leuchteten. Dagegen wurde Margarete immer einsilbiger; tiefer senkte der greise Schloßherr sein Haupt, bis er endlich sagte; „Meine traute Tochter, deine lieben Eltern werden noch ohne Nachricht fein, weil Lothar und Rudolf den Boten ja abfingen aus dem Wege und Erichs Brief sich ja in deinen Händen befindet. Laß die Eltern nicht zu lange warten." „Du hast recht, Vater

!" antwortete das Mädchen, stand sogleich auf und bat Rudolf, sie heimzugeleiten, da es bereits finster sei. ,stlnd ich reite mit!" rief da auch Lothar. Lo trabten nach kurzer Zeit drei zu Roß dem Herren bause von Torubirken zu. Und auch dort war Freude, die aber ebenfalls stille Wehmut durchzog. Spät in der Nacht ritten Lothar und Rudolf von Brenkenhagen heim durch beschneite Marsch und stille Heide. Der Vater war noch wach, als sie ankamen, saß noch immer sinnend am Kamin. Und er sprach ganz eigen

zu seinen Söhnen: „Setzt euch zu mir; es ist besser, daß es sich in dieser Nacht noch entscheidet: denn es kommt doch, weil ihr einmal echte Brenkenhagens seid." „Was meinst du, Vater?" fragte Lothar. „Daß ich in den Herzen meiner Söhne lese," antwortete der Greis, „ich werde noch einsamer werden; denn ich kenne euer Blut; aber ich möchte, daß wenigstens einer bei mir bliebe." Die Brüder schauten sich an, und Rudolf sagte: „Ich werde meinen Arni, mein Schwert dem Könige, seinem Dienste weihen, Lothar mag

. . . ." „Ich ziehe mit, mit in den heiligen Krieg," unterbrach der schnell, „denn der König wird rufen." „Und ich will mein Vaterland frei sehen," rief Rudolf, „in einem geknechteten ist schlecht leben. Sage es selbst, Vater, was tätest du, wärest du jung wie wir?" „Rudolf, denk an Sophie Luise, deiye liebe Braut, und ich bin alt und schutzlos." Bittend hob der Greis feinen Kopf; Rudolf schaute etwas seitwärts in die Flamme des Kamins und sprach; „Wir alle stehen in Gottes Hand. Und ich weiß, Sophie Luise denkt

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Nos Ladins
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Seite 6 von 12
Datum: 01.05.1962
Umfang: 12
Bera Rudolf Moroder fi de Bera Franzi de Gianmatie Rudolf fova nasciü dl 1877, ’l secon- do mut dla faniilia Lenert. Passä che ’l ovat i |nuel' ani, a metü ’l pere Rudolf cun si iplu vedl frä Eduard a Virt, Ülon- gia Dispruck, te’u colegio per empare tudescli. Ilö ti ove-1 dret enchersciu, ma te seola fove-1 jit inant. Finä i ani de seola, fova ruvä Rudolf ju da bera Tone da Passua lerner, jaclie el ova legrcza a ziple. Perdrei i'ovc-1 ’n mut en pue da la malades y de bona ueia, che bera Tone

niessova datrai ji ora de berslot dal ri che ’l messova, a ndel coche .chesc mut s’asiilovaiy‘fajova. Pas sä via i ani da lerner, fovc-1 ruvä plu tert pra ’l moster Franz Tavclla da La Val, che fova cuncsciü per ’n gran ar- tist. ’L Tavella ova frabicä ora ’n Doss dl prevc, na cesa che ’n disc mo aldi- dancuei la cesa dl Tavella. ’L fova ma- ridä, ma ne n’ ova deguu mutons. ’L Tavella viova me de si ert; ’l ova truep lauranc. A Rudolf ti savovc-1 bei a laure cun truep sculteures y a fe de bei leur

. ’Nscila fove-1 passä plu ani y Rudolf fova deventä ’n jeun dret sei-io y da fundament. Per neus mendri fre- desc de bon ejempio y devot, ma enpo for de bon tunor. Ti an 1898 ove-n audi che a Paris unissc-1 lat dl 1900 na gi-an esposizion mondicla y duc chei che ulova meter ora vel pez de lern-, pudova fe pea. A Rudolf ti venie-1 la idea de fe ’n modcl de S. Elisabeta cul puere. Finä ’l model, ove-1 scumen- ciä cun gran amor y legreza a laure ora chcsta grupa tl len. Mo nia fineda a metä, fove-1 uni

cherdä pra i sau- deies; ’l ova 21 ani. Cun desplajei ove-1 lasciä diese bei leur y fova ruvä a Viena pra i Kaiserjaeger. A Viena ti savove-1 bei, perde che ’l fova truep da udei spczialmenter roba d’ert. Si' devertiment fova ji tl Ilol’theatcr a o- percs y audi ch’ la bona mujighes su- nan, ajache el enstess fova de mujiga V sunova plu strumenc. Sen fosse-1 sta eura de fine la S. Elisabeta per 1’ e- sposizion,. ’l pere ova po fat na du- nxanda al cumando dl militer, sc’i la- scess Rudolf per

’n yalgun mensc Über per fine la grupa, y ’l ti fova ence uni cunzedü. Da nuef ova Rudolf scumenciä a fine S. Elisabeta. Fineda che la fova stata, ie-la unida depenta da bera Cristl Delago cun culeures fins che se univa ben a duta la grupa y po unida mande- da a Paiis. ’L pere, Rudolf y Eduard fova jic a Paiis a meter su cliesla grupa enstesc. Cuu legreza y sudesfa- zion ova audi Rudolf che si leui - fova uni premiä cun la medaia d’or. Ruveda zrucli a Urtijei, ie-la unida metuda tc cesa da Costa, ulachc

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Tiroler Post
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Seite 15 von 20
Datum: 11.07.1913
Umfang: 20
af—- ■■■ ■ -- 219 - Stille saß Margarete im Kaminwinkel und las den Brief des Liebsten. Auch ihr Herz erfüllte Dank gegen Gott, der ihn so gnädig gehütet hatte in allen Kriegs gefahren. Und in stille Tränen mischte sich ein Gefiihl edlen Stolzes. Kuno, ihr Liebster, und Erich, ihr einziger Bruder, gehörten zu den ersten, die gegen die Unterdrücker des Vaterlandes die eisenbewehrte Faust erhoben. Der Greis und die Jungfrau sannen stille weiter. Rudolf und Lothar aber redeten und redeten

, sprachen Vermutungen aus und schmiedeten Pläne, bis ihre Wangen glühten und die Augen begeistert leuchteten. Dagegen wurde Margarete immer einsilbiger: tiefer senkte der greise Schloßherr sein Haupt, bis er endlich sagte: „Meine traute Tochter, deine lieben Eltern werden noch ohne Nachricht sein, weil Lothar und Rudolf den Boten ja abfingen auf den: Wege und Erichs Brief sich ja in deinen Händen befindet. Laß die Eltern nicht zu lange warten." „Du hast recht, Vater!" antwortete das Mädchen, stand

sogleich auf und bat Rudolf, sie heiinzugeleiten, da es bereits finster sei. „Und ich reite mit!" rief da auch Lothar. So trabten nach kurzer Zeit drei zu Roß dem Herren hause von Tombirken zu. Und auch dort war Freude, die aber ebenfalls stille Wehmut durchzog. Spät in der Nacht ritten Lothar und Rudolf von Brenkenhagen heim durch beschneite Marsch und stille Heide. Der Vater war noch wach, als sie ankamen, saß noch immer sinnend am Karuin. Und er sprach ganz eigen zu seinen Söhnen: „Seht

euch zu nur: es ist besser, daß es sich in dieser Nacht noch entscheidet: denn es kommt doch, weil ihr einmal echte Brenkenhagens seid." „Was nieinst du, Vater?" fragte Lothar. „Daß ich in den Herzen meiner Söhne lese," antwortete der Greis, „ich werde noch einsainer werden: denn ich kenne euer Blut: aber ich möchte, daß wenigstens einer bei mir bliebe." Die Brüder schauten sich an, und Rudolf sagte: „Ich werde meinen Arm, mein Schwert dem Könige, seinem Dienste weihen, Lothar mag . . . ." „Ich ziehe

mit, mit in den heiligen Krieg," unterbrach der schnell, „denn der König wird rufen." „Und ich will mein Vaterland frei sehen," rief Rudolf, „in einem geknechteten ist schlecht leben. Sage es selbst, Vater, was tätest du, wärest du jung wie wir?" „Rudolf, denk an Sophie Luise, deine liebe Braut, und ich bin alt und schutzlos." Bittend hob der Greis seinen Kopf; Rudolf'schaute etwas seitwärts in die Flamme des Kamins und sprach: „Wir alle stehen in Gottes Hand. Und ich weiß, Sophie Luise denkt wie ick

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Außferner Zeitung
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Seite 22 von 28
Datum: 12.07.1913
Umfang: 28
Seite 12. EjülIEüSl] EüsüQ D*ü3 Eüi3 EüiQ 13657 En gros! F|4j ist ab 15 Adalbert WVsi empfiehlt alle bei billigster B Bilderrahmen kkLliiäten-, Hyp FeralimssBi Adamga Konzess. v. d. k Füb» Verkäui Für Käufe Reells Große Auswahl gütern, Zinshäur Man v liefere jedes £ stehen gerne zi sieht gerne enl 12641 A. GG G GO 13477 @QQ§| $31 Größtes Lam Blusen, Schi £©!£&<& Par©*® 226 Rudolf von Brenkenhagen und Heinrich Denker mieden Lüneburg ganz. Wenu auch noch so ungern, so mußte Rudolf den Bruder

lassen. Mit Heinrich Denker erreichte er die Elbe, das freie Schlesierland. Es war am 5. Februar, und die beiden Reiter rasteten in Rogau, einem kleinen Orte Nordschlesiens. Die Dämmer ung sank über Dorf und Flur, Rudolf stand gerade am Giebelfenster seines Stübchens und schaute in das zur Ruhe gehende Schlesierland. Da läuteten Plötzlich alle Glocken. Weit schallte der Ton ins Tal. Und Rudolf sah, wie die Leute vor die Türen traten, Gruppen bildeten, redeten und gestikulierten. Dann eilte

alles dem Kirchlein zu. „Heinrich, was ist denn los?" rief Brenkenhagen seinem Weggenossen zu, der eben vor die Tür trat. „Es soll etwas von Breslau gekommen sein," rief Hein rich Denker zurück, „der Pfarrer will's verkünden." „Von Breslau!" rief Rudolf. „Hurra, es lebe der König!" Hastig ergriff er Federmütze und Säbelkoppel, stürzte die knarrende Treppe hinunter und eilte dem Kirch lein zu. Das war gedrängt voll, sogar vor der sperrangel weit geöffneten Tür schob und drängte es sich. Und nur weil Brenkenhagen

und sang: „Großer Gott, wir loben dich." Brausend setzte die Orgel ein, mächtig und mächtiger dröhnte der Gesang, bis er das Kirchlein ganz erfüllte. Dann leerte sich das Gotteshaus langsam. Draußen aus dem Kirchplatze flutete und drängte es. Und Rudolf von Brenkenhagen hielt eine Rede. Er wußte zwar nicht, was er sagte; aber als er geendet hatte, umdrängte man ihn, hob ihn, den Fremden, auf den Schultern hoch. Und dann drängte sich das Mütterlein heran, knixte vor dem stolzen Edelherrn gar demütiglich

und sprach: „Herr, wenn ich um etwas bitten darf, so grüßt mir unfern König, wenn Ihr nach Breslau kommt. Sagt ihm, ich hätte leider keinen Sohn mehr, sonst würde ich ihn ihm schicken. Herr, drei hatte ich, und drei bleichen in Rußland — ja, Herr." Tränen liefen über die gefurchten Wangen. „Grüßt mir den König ... ich habe keinen Sohn mehr für ihn." Rudolf von Brenkenhagen nahnr das tapfere, treue Mütterlein auf seinen Arm und trug es durch die Menge. Ungeheurer Jubel erschallte; gewaltig, urkräftig

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Unterinntaler Bote
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Seite 10 von 20
Datum: 19.07.1913
Umfang: 20
- 226 Rudolf von Brenkenhagen und' Heinrich Denker mieden Lüneburg ganz. Wenn auch noch so ungern, so mußte Rudolf den Bruder lassen. Mit Heinrich Denker erreichte er die Elbe, das freie Schlesierland. Es war anl 5. Februar, und die beiden Reiter rasteten in Rogau, einem kleinen -Orte Nordschlesiens. Die Dämmer ung sank über Dorf und Flnr, Rudolf stand gerade am . Giebelfenster seines Stübchens und schante in das zur Ruhe gehende Schlesierland. Da läuteten plötzlich alle Glocken. Weit schallte

der Ton ins Tal. Und Rudolf sah, wie die Leute vor die Türen traten, Gruppen bildeten, redeten nnd gestikulierten. Dann eilte, alles dein Kirchlein zu. „Heinrich, was ist denn los?" rief Brenkenhagen seinem Weggenossen zu, der eben vor die Tür trat. „Es soll etwas von Breslau gekommen sein," rief Hein rich Denker zurück, „der Pfarrer will's verkünden." „Von Breslau!" rief Rudolf. „Hurra, es lebe der König!" Hastig ergriff er Federmütze und Säbelkoppel, stürzte die knarrende Treppe hinunter und eilte

Jägerkorps. Zuerst blieb es mäuschenstill. Dann erhob ganz nahe der Kanzel ein schon eisgraues Mütterlein ihre diinne, zitternde Stimme und sang: „Großer Gott, wir loben dich." Brausend fetzte die Orgel ein, mächtig und mächtiger dröhnte der Gesang, bis er das Kirchlein ganz erfüllte. Dann leerte sich das Gotteshaus langsam. Draußen cmf den: Kirchplatze flutete und drängte es. Und Rudolf von Brenkenhagen hielt eine Rede. Er wußte zwar nicht, was er sagte; aber als er geendet hatte, umdrängte man ihn, hob

ihn, den Fremden, auf den Schultern hoch. Und dann drängte sich das Mütterlein heran, knirte vor dem stolzen Edelherrn gar demütiglich und sprach: „Herr, wenn ich um etwas bitten darf, so grüßt mir unsern König, wenn Ihr nach Breslau kommt. Sagt ihm, ich hätte leider keinen Sohn mehr, sonst würde ich ihn ihm schicken. Herr, drei hatte ich, und drei bleichen in Rußland — ja, Herr." Tränen liefen über die gefurchten Wangen. „Grüßt mir den König ... ich habe keinen Sohn mehr für ihn." Rudolf von Brenkenhagen nahm

— Hab' ich ja — nicht mehr." Bittend hob die alte Frau die Börse hoch, und die Augen flehten mit. Da nahm Rudolf das Geld, steckte es in seine Manteltasche zu dem, das die freudetrunkenen Dorfbewohner in edler Begeisterung am Abend vorher gesammelt hatten. „Nun reitet mit Gott!" schluchzte das brave Mütterlein. „Ich kann nur beten — grüßt mir den König!" Der Edelmann reichte der Frau die Hand, wischte sich &= - verstohlen eine Träne aus dem Auge und sprengte dann in den frischen Morgen. Am 7. Februar kamen die beiden

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Tiroler Wastl
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Seite 8 von 12
Datum: 30.04.1922
Umfang: 12
Oberstabsarzt Dr. Schullern dem Rittmeister Gilbert In der Maur bis auf weiteres we der ritterliche Genugtuung zu geben, noch von diesem zu fordern. Innsbruck, am 6. April 1922. Die gewählten Ehrenrichter: (Folgen die Unterschriften.) Dr. Heinrich Schullern. Liebesfahrten. Von Julius Kistner. Als er endlich den Aufenthalt der Frauen kannte, die er ein mal mehr oder weniger geliebt hatte, wollte Rudolf erfahren, wie glücklich oder unglücklich feine ehemaligen Geliebten ohne ihn an der Seite

eines anderen Mannes geworden wären. Er gedachte in die Rahe dieser Frauen unbemerkt zu kommen und legte sich zur Befriedigung dieses Wunsches einen Plan zu recht. Dieser Plan glich in der Sorgfalt seiner Aufstellung den früheren Aufzeichnungen über die begonnenen und abgetanen Liebesverhältnisse und zeigte Rudolf als einen Mann von Ord nung, auch in seinen Gefühlen. Dann traf er die Vorbereitun gen zur Reise. Wie er bei der Auswahl seiner Geliebten stets Abwechslung in der Haarfarbe, Gestalt und Gefühlserregung

derselben walten gelassen hatte und er die Frauen womöglich den kalten und warmen Jahreszeiten, dem Lande, dem Meere und seinen Stimmungen anpaßte, so traf er auch in der Aus wahl seiner Kleider und Parfüms eine holde Abwechslung; denn es wäre möglich, daß er doch noch mit einigen Abge liebten in einen Wortwechsel kommen könnte und da wollte er nicht einer Geschmacklosigkeit an seinem Aeußeren geziehen werden. Rudolf besaß auch ein stark ausgeprägtes Pietätsge- sühl und hatte in seinem Plane nicht die Stelle

am Flußuser vergessen, an der Rositta ertrunken aufgefunden wurde. Die dunkeläugige Südländerin war ihm nachgereist, obwohl ihre Haare und ihr ganzes Auftreten dem Frühling im Norden und dem Geschmacke Rudolfs widersprachen, der sich doch für die Zeit eine Blondine mit veilchenblauen Augen gewählt hatte. Da er von ihr nichts mehr wissen wollte und sie seiner Ansicht nicht beipflichten konnte, stürzte sich das verlassene Mädchen in den Fluß und ertrank. Lange Zeit konnte ihr Rudolf das nicht veryeihen

die Liebesmittel eines klugen Liebhabers sind, der sich bei seiner Ausgewählten in den Geruch eines schönheits empfindenden Naturapostels bringen wollte. Rudolf hatte keinen Anlaß, heute die wogenden Felder und lichtüberfluteten Auen anzustaunen und befahl schneller zu fahren. Um die Mittagsstunde raste das Auto staubaufwirbelnd in die kleine Stadt, in der sich die immerlachende Gertrud mit einem Steueramtsverwalter verheiratet hatte. Die Gertrud hatte Rudolf damals einem rüpelhaften Leutnant weggeschnappt

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 12
Datum: 06.11.1910
Umfang: 12
Rudolf greinz spricht die lüabrbeit, die reine lüabrbeit und nichts als die ttlabrbeit ist in Der neuesten Nummer des Wunder über Wunder offenbarenden „Föhn" zu lefen, aber bei welchen Ge legenheiten und aus welchen Anlässen Rudolf Greinz, der neueste und gleichzeitig auch einzige Dichter Tirols, diese irr unserer $ eugen-Eidessormet einge mauerte Tugend übt, wäre allen jenen, die den Mut haben einzugestehen, daß sie schon manchnrat, bewußt, oder unbewußt, die Unwahrheit geredet, wie alle Men

- schen ohne jede Ausnahme, eilt Rätsel geblieben, wenn es nicht schwarz uns weiß im Wnuderblatt „Föhn" zu lesen wäre, daß Rudolf Greinz diese noch bei keinem Menschen der Welt nachgewiesene Tugend immer ge übt habe, denn es steht in jenem besagten immer merkwürdigeren Weltwnnderblatt in einem von Ru dolf Greinz geschriebenen Artikel „Ein ausklärendes Wort zur Innsbrucker Theatersrage" wortwörtli ch zii lesen: „I n m eine in ganzen Leben i ft n o ch nie eine Lüge über m e i ne Lippen geko m- men

." Bewiesen hat Rudolf Greinz dies allerdings nicht, noch es guch nur zu beweisen versucht, was ange sichts dieser, man kann ganz getrost sagen, welterschüt- lernden Behauptung der vielen glaubensschwachen Menschen und unserer glaubensschwachen Zeit wegen zweifellos sehr nützlich gewesen wäre damit uns nie mand dies Weltwunder anfechtet oder gar streitig macht, und darum wird Rudolf Greinz dem „Wastl" so gewiß ewig dankbar fein, als er es dem Thurner gewesen ist und auch ewig bleiben wird, wenn der „Wastl

"sich der verdienstvollen Mühe unterzieht, den besagten nützlichen Beweis wenigstens für den Haufen jener Ereignisse zu erbringen, denen die das ganze teuere Vaterland höchstehrende Behauptung des jüng sten Dichters von Tirol, Rudolf Greinzen, entsprungen ist. Laßt uns also alle hierüber bestehenden Dokumente, deren Richtigkeit selbst Rudolf Greinz, über dessen Lippen noch nie in seinem Leben eine L.üge gekommen ist, als feststehende Wahrheiten anerkennen wird prü fen. Dja haben wir 'vor allem die unleugbare Tatsache

, daß Thurner sich durch volle ackst Jahre seine Füße wund lies, bis es ihm jendlich gelang, Greinzens „Krip penspiel von der glorreichen Geburt Christi" mit Hilfe kathol. Klerikaler im Protestantischen Berlin dnrchzu- setzen. Die Bestätigung all der Einzelnheiten dieses laßt uns sagen, großen Erfolges Thurners, kann der „Wastl" zwar nicht in der durch den kargen Raum gebotenen Kürze wiedergeben, aber Rudolf Greinz, der sie sehr gut kennt und in seinem ganzen Leben nie log, wird ihre Richtigkeit ganz gewiß

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Lienzer Nachrichten
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Seite 10 von 16
Datum: 15.07.1913
Umfang: 16
, Obstpressen, Rübenschneider, Feuerspritzen, Getreide- n. Patzmühlen, Futter- Behördlich geschützt und geprüft? WIDENHORN GOLDENE MEDAILLE BRÜSSEL 1910. 6RAND PRIX LONDON »MfM »crmc-Ai tccnri 11 tutz s .oia das verläßlich wird gesucht. N ist billig zu ver Cd Ierö Spengtev ersucht seine P. liegenden, schon ßu abzuholen, widri biefv Um etwaigeu Mn derselbe, daß von keine Rede ist. daj Rahmen weiterfib P. T. Kunden, ih Vertra 226 Rudolf von Brenkenhagen und Heinrich Denker mieden Lüneburg ganz

. Wenn auch noch so ungern, so mußte Rudolf den Bruder lassen. Mit Heinrich Denker erreichte er die Elbe, das freie Schlesierland. Es war am 6. Februar, und die beiden Reiter rasteten in Rogau, einem kleinen Orte Nordschlesiens. Die Dämmer ung sank über Dorf und Flur, Rudolf stand gerade am Giebelfenster seines Stübchens und schaute in das zur Ruhe gehende Schlesierland. Da läuteten plötzlich alle Glocken. Weit schallte der Ton ins Tal. Und Rudolf sah, wie die Leute vor die Türen traten, Gruppen bildeten, redeten

und gestikulierten. Dann eilte alles dem Kirchlein zu. „Heinrich, was ist denn los?" rief Brenkenhagen seinem Weggenossen zu, der eben vor die Tür trat. „Es soll etwas von Breslau gekommen sein," rief Hein rich Denker zurück, „der Pfarrer will's verkünden." „Von Breslau!" rief Rudolf. „Hurra, es lebe der König!" Hastig ergriff er Federmütze und Sgbelkoppel, stürzte die knarrende Treppe hinunter und eilte dem Kirch lein zu. Das war gedrängt voll, sogar vor der sperrangel weit geöffneten Tür schob und drängte

Stimme und sang: „Großer Gott, wir loben dich." Brausend setzte die Orgel ein, mächtig und mächtiger dröhnte der Gesang, bis er das Kirchlein ganz erfüllte. Dann leerte sich das Gotteshaus langsam. Draußen auf dem Kirchplatze flutete und drängte es. Und Rudolf von Brenkenhagen hielt eine Rede. Er wußte zwar nicht, was er sagte; aber als er geendet hatte, umdrängte man ihn, hob ihn, den Fremden, auf den Schultern hoch. Und dann drängte sich das Mütterlein heran, knixte vor dem stolzen Edelherrn gar

demütiglich und sprach: „Herr, wenn ich um etwas bitten darf, so grüßt mir unfern König, wenn Ihr nach Breslau kommt. Sagt ihm, ich hätte leider keinen Sohn mehr, sonst würde ich ihn ihm schicken. Herr, drei hatte ich, und drei bleichen in Rußland — ja, Herr." Tränen liefen über die gefurchten Wangen. „Grüßt mir den König ... ich habe keinen Sohn mehr für ihn." Rudolf von Brenkenhagen nahm ' das tapfere, treue Miitterlein auf seinen Arm und trug es durch die Menge. Ungeheurer Jubel erschallte; gewaltig

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 15 von 16
Datum: 10.09.1932
Umfang: 16
3u. ca-^äiUü Ovii aO. «.£+>*«.< iu tboi! ibuitüjs^cuuiig &t.;e i5 Der MuLr der Sozialdemokraten im Innsbrucker Gemeinderat gibt hiemit die traurige Kunde, daß sein verdienstvolles Mitglied Rudolf Hartl Sekretär des österreichischen Metall- und Bergarheiterverbandes am 8. September nach schwerer Krankheit an den Folgen einer Kriegsverwundung gestorben ist. Die Trauerfeierlichkeiten finden am Samstag, den 10. September 1932, um 4 Uhr nachmittags, am Stadt. Westfriedhofe statt

, von wo aus die Ueber führung zur Einäscherung nach München erfolgt. Der GehilfenausschuB der Gas-, Wasser- und Kana- iisatioasanlagen-Enatallateure in Innsbruck gibt die traurige Nachricht, daß nach langem, schwerem Leiden Herr Rudolf Härtl Sekretär am 8. September im Alter von 52 Jahren verschieden ist. Sein Andenken wollen wir in ehrender Erinnerung behalten! Die Trauerfeier wird am Samstag, den 10. September, um 4 Uhr nachmittags, am Stadt. Westfriedhofe abgehalten, von wo aus die Ueberführung nach München

zur Einäscherung erfolgt. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung. Innsbruck, am 9.September 1932. Der Ausschuß. 901 Wir geben unseren Mitgliedern die traurige Nachricht, daß unser Sekretär, Herr Rudolf Härtl nach langem, schmerzvollem Leiden am 8. September verschieden ist. Er stand im Alter von 52 Jahren und werden wir ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Die Trauerfeierlichkeiten werden am Samstag, den 10. Sep tember, um 4 Uhr nachmittags, am Stadt. Westfriedhofe abgehal ten, worauf die Ueberführung

zur Einäscherung nach München erfolgt. Innsbruck, am 9. September 1932. i Am 8. September ist unser geschätzter Sekretär, Herr Rudolf Härtl nach langem, schwerem Leiden im Alter von 52 Jahren gestorben. Wir verlieren in ihm einen wackeren und wertvollen Men schen und wird sein Wirken stets unvergeßlich bleiben. Am Samstag um 4 Uhr nachmittags werden am Städt. West friedhofe die Trauerfeierlichkeiten abgehalten, worauf die Ueber führung nach München zur Einäscherung erfolgt. Innsbruck, am 9. September 1932

. Der Gehilfenaussshuß der Spengler und Glaser. Der Gehilfenausschuß der Schlosser, Büchsenmacher und Auforeparafeure bringt seinen Mitgliedern zur Kenntnis, daß sein langjähriger Sekretär, Herr Rudolf Härtl nach langem, schwerem Leiden im Alter von 52 Jahren verschie den ist. Wir verabschieden uns am Samstag, den 10. September, um 4 Uhr nachmittags, am Städt. Westfriedhofe von dem Verstorbenen, worauf die Ueberführung nach München zur Einäscherung erfolgt. Innsbruck, am 9. September 1932. Der Vorstand. Tief

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 32 von 38
Datum: 31.12.1924
Umfang: 38
Felder August Fröch Johann samt Familie Fink Karl Fenneberg Rudolf Grieser Josef samt Familie Gröber Rudolf Huber Johann Herrle Fritz samt Frau Holzhammer Josef samt Familie Hörzing« Josef Hrrschegg« Michael samt Familie Hartinger Stefan samt Familie Hudovernil Johann Halmer Leopold samt Frau Hafteber Johann samt Frau Jonke Franz samt Familie Jud Franz John Rudolf samt Frau Jdl Willi Köster Rudolf samt Frau Krispl Karl samt Familie Kuprumik Anton samt Familie Kodella Karl samt Familie Kasterer Johann

samt FarnÄie Kustan Rudolf samt Frau Kusian Paul samt Frau Kößler Josef samt Frau Kleisl Otto Lechner Alois samt Familie Lawugger Landmann Josef ohne Frau Marko Ludwig Moosbach Julius Madl Johann 22s Mychelli Paul samt Familie Maeurides Alfred samt Frau Meißlitzer Math. Meirer Rudolf Reuhauser Johann samt Familie Rag! Johann samt Familie Ortler Oskar samt Familie Orjstric Franz Plank Heinrich samt Familie Porod Leopold samt Frau Pitterstein er Aloisius Parigger Franz Plunser Karl samt Familie

Prantl Karl samt Familie Piens Sebastian Piens MoiS Pfitfcher Ambros samt Familie Rechberger Franz samt Familie Rauter Franz samt Frau Ries« Franz Scheran Ferdinand samt Familie Spiegl Nex. samt Familie Schiegl Rudolf samt Frau Spatzeh Karl samt Familie Sockol Karl samt Familie Schwab August samt Frau Schwab HanS samt Frau Stoß Nois samt Familie Schuft« Max Schiestl NoiS samt Familie Simonetti Otto allem Stolz Robert samt Familie Tummeltshamm« Joh. s. Frau Nllmann Fr. samt Frau V«hovsek Vinzenz samt

Familie Diertl« Josef samt Frau Dotschitzky Karl samt Frau Dirth Ferdinand samt Frau Woldrich Fr. samt Familie Weichsl« Walt« Mes« Ferdinand WaSnig Johann Zein« Josef samt Familie Zader« Simon samt Frau Zobl Josef samt Familie Schöll« Johann Moeionika Cyrill samt Familie Staudt Rudolf samt Familie Felling« Josef 1 samt Familie Fuetsch« Johann M ad« Fr. samt Familie

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Tiroler Post
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Seite 14 von 20
Datum: 18.07.1913
Umfang: 20
Weiße Tasö bis K 2-80, Stück. Neu! K -'54 bst K —'90 bü und Kleider Anna In H Singei*-! bei bequ« schaftli Gflsta 224 Seiten Abbildungen An der in diesem Buc heit in diesem garen in diese könnte glaube: schlimmsten Z Preis mr Große gewerbliche Ausstellungs-Halle des Tiroler Gewerbebundes Innsbruck, Palais Taxis (Landhaus), Maria Theresienstraße 45 PERMANENTE AUSSTELLUNG 1 - 226 Rudolf von Brenkenhagen und Heinrich Denker mieden Lüneburg ganz. Wenn auch noch so ungern, so mußte Rudolf den Bruder

lassen. . . Mit Heinrich Denker erreichte er die Elbe, das freie Schlesierland. . * tj Es war am 5. Februar, und die beiden Reiter rasteten in Rogau, einem kleinen Orte Nordschlesiens. Die Dämmer- ung sank über Dorf imd Flur, Riidols stand gerade ani Giebelfenster seines Stübchens itnb schaute in das zur Rilhe gebende Schlesierland. ^ 'Da läuteten plötzlich alle Glocken. Weit schallte der Ton ins Tal. Und Rudolf sah, wie die Leute vor die Türen traten, Gruppen bildeten, redeten und gestikulierten

. Dann eilte alles dem Kirchlein zu. „Heinrich, was ist denn los?" ries Brenkenhagen seinem Weggenossen zu, der eben vor die Tür trat. '„Es soll etwas von Breslau gekommen sein," rief Hein rich Denker zurück, „der Pfarrer will's verkünden." „Von Breslau!" rief Rudolf. „Hurra, es lebe der König!" Hastig ergriff er Federmütze und Säbelkoppel, stürzte die knarrende Treppe hinunter und eilte dem Kirch lein zu. Das war gedrängt voll, sogar vor der sperrangel weit geöffneten Tür schob und drängte

Stimme und sang: „Großer Gott, wir loben dich." Brausend setzte die Orgel ein, mächtig und mächtiger dröhnte der Gesang, bis er das Kirchlein ganz erfüllte. Dann leerte sich das Gotteshaus langsam. Draußen auf dem Kirchplatze flutete und drängte es. Und Rudolf von Brenkenhagen hielt eine Rede. Er wußte zwar nicht, was er sagte; aber als er geendet hatte, umdrängte man ihn, hob ihn, den Fremden, auf den Schultern hoch. Und dann drängte sich das Mütterlein heran, knixte vor dem stolzen Edelherrn gar

demütiglich und sprach: „Herr, wenn ich um etwas bitten darf, so grüßt mir unfern König, wenn Ihr nach Breslau kommt. Sagt ihm, ich hätte leider keinen Sohn mehr, sonst würde ich ihn ihm schicken. Herr, drei hatte ich, und drei bleichen in Rußland — ja, Herr." Tränen liefen über die gefurchten Wangen. „Grüßt mir den König ... ich habe keinen Sohn mehr für ihn/ Rudolf von Brenkenhagen nahm das tapfere, treue Mütterlein aus seinen Arm und trug es durch die Menge. Ungeheurer Jubel erschallte; gewaltig

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Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 24.01.2003
Umfang: 16
; >' 'JvV.’.VK ■.t.vVVJ - :'M msm": :> ■■ tßsd '- à <m J ' ^ f 1*^1* -... ». j E23EXE33E3Q! ‘ÿ Vf ' Tv. 1 .■■/.!:!i[ v.: Wenn euch je mand fragen würde, wer oder was ihr denn seid, was würdet ihr antworten? Rudolf: Wir sind Patrioten, wir sind Tiroler, wir stehen zum Deutschtum. Die Kleidung, der rasierte Schädel, der Skinhead, das ist nur der Stil. Wir sind nicht zu vergleichen mit den Skinheads, wie sie in England entstanden sind. Politisch stehen wir Rechts, wir wählen Union für Südtirol

. In erster Linie sind wir Tiroler und deutsch - das geht über Tirol, über Österreich und das Deutsche Reich. Aber das Deutsche Reich gibt es ja nicht mehr ... Rudolf:... aber es wäre schön, wenn es wieder da wäre. Die deutschen Länder wären ver eint. Tirol wäre bei Österreich und Österreich wäre im Deut schen Reich. So könnte ich es mir vorstellen. Und der Nationalsozialismus mit allem Drum und Dran? Wäre es auch schön, wenn das alles wie der auferstehen würde? Rudolf: Ich sehe

mich nicht als einen kompletten Nationalsozia listen. Ich sage Ehre den Deut schen Soldaten, die für ihr Vater land gekämpft haben und ge storben sind - wenn Sie mich jetzt auf den Führer ansprechen wollen: ich glaube er hat Gutes getan und Schlechtes, wie jeder Politiker. Adolf: Gegen Ende ist er dann durchgedreht, wie alle Genies ... Rudolf: Ich. habe mich über die Zeit damals informiert, ich lese Bücher, die sich mit dem Natio nalsozialismus beschäftigen - keine Bücher, wie man sie in den Schulen findet, sondern ich gehe

Sie nennen sich Rudolf und Adolf um, wie sie sagen, Prob lemen aus dem Weg zu'gehen. Die knapp Zwanzigjährigen aus Kaltem sind bekennende Skins. Tageszeitungs-Mitar beiter Richard Beraato hat die beiden zu diesem Gespräch ge troffen. Bemato ist. Ober schüler, engagiert sich in der interethnischen Schülerzeit schrift „Die Brücke“ und steht politisch in einem ganz ande ren Lager. Für die beiden Skins war das kein Problem. mir Bücher bestellen, von denen ich glaube, sie entsprechen mehr oder weniger

des festgehalten wird: wenn ich den erwische, der den Typen im Rollstuhl angegriffen hat, dann schlage ich den persönlich roll stuhlreif Man schlägt nieman den, der im Rollstuhl sitzt und der sich nicht wehren kann. Das ist kein Skin, das ist hur ein Affe, der sich die Haare abrasiert hat und Springer-Stiefel anzieht und glaubt, deshalb ein Skin zu sein. In den Medien müssen dann die echten Skins die Suppe ausba den. Und der Alto Adige schürt gegen uns. Wie kommt man eigentlich in die Szene? Rudolf: Es reicht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 25 von 32
Datum: 31.12.1923
Umfang: 32
Schwab August samt Frau Schwab Johann samt Frau Jonke Franz samt Familie Schiegl Rudolf samt Frau John Rudolf samt Frau Holzhammer Josef samt Familie Gruber Josef samt Familie Tumelshauer Joh. samt Familie Rauter Franz Sander Josef samt Familie Grauegger Andreas samt Familie Beck Josef samt Familie Bankl Johann samt Familie Unterladstätter Joh. samt Frau Madl Johann samt Familie Waßnig samt Frau Kolibal Roman samt Frau Ernst Josef samt Frau Marko Ludwig samt Frau Brida Fortunato samt Familie Hangl

Rudolf samt Familie Ebner Fritz samt Frau Fröch Johann samt Familie Alex Anton samt Familie Mosbach Julius samt Familie Fringer Josef samt Familie Woldrich Franz samt Familie Hastner Josef samt Familie Köfler Rudolf samt Frau Simon Zaderer samt Familie Nagl Johann samt Familie Ortler Oskar samt Familie Plank Franz, Schlosser Hasieber Johann samt Frau Jud Franz samt Zubehör Schlögl Josef, Lokomotivführer Verhvosek Vinzenz samt Familie Rösch Franz samt Familie Kussian Rudolf samt Familie Kussian Paul

samt Frau Hartinger Stefan samt Familie Pfitscher Ambros samt Familie Brühl Karl samt Familie Egger Andrä, Lokomotivheizer Kapfer Anton samt Frau Maier Andrä samt Familie Rechberger Franz samt Familie Rainer Johann samt Familie Lederhaas Leopold samt Frau Mader Franz samt Frau Krispel Karl samt Familie Oettl Hans samt Familie Soda Rudolf samt Frau Brunner Kaspar samt Familie Mitterling Johann samt Familie Neuhauser Johann samt Familie Lawugger Franz samt Familie Hochfeichter Jakob Lorenzi Rudolf

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
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Seite 5 von 8
Datum: 15.05.1933
Umfang: 8
Der Freskenmaler Rudolf Stolz Fresko für Kriegsgesallene Studenten Der Künstler am Werk Die Kunst unserer Zeit ist die Kunst eines Zeitalters, das im Zeichen großer Umwälzungen steht. Diese Zeit bedeutet mehr als die Zeit, die uns vorangegangen ist- Wir leben in einer äußerst interessanten Epoche und wenn der Kampf um das materielle Dasein, besonders des Künstlers, gegenwärtig nicht gar so fürchterlich hart wäre, dann könnte sich des Lebens niemand so freuen, wie er. Ja, die bildende Kunst

abendländi schen Kultur zu Grunde gehen wird. Mit der großen Entwicklung, die unsere Baukunst in den letzten zwei Jahrzehnten genommen, stellte sich auch bei uns der Sinn für eine wirklich monumentale Bemalung großer Wandflächen wieder ein. Rudolf Stolz hat das Wesen der Monumentalmalerei in technischer und künstleri scher Kinsicht erfaßt. Betrachten wir die Tätigkeit dieses Malers, so sind sein geistiges Material der Darstellung die religiösen und weltlichen Vorstellungen seiner südtirolischen Umgebung

. Un sere, von den alten Italienern beeinflußten Wandmalereien der letzten Jahrhunderte beweisen mehrfach, daß der Schüler den Lehrmeister übertreffen kann. Preist Italien seine Künstler, so brauchen wir Südtiroler nicht beschämt zu verstummen. Tirol besitzt Beispiele glücklichster Ver bindungen von Architektur und Malerei und mit Recht zählen wir die Werke Rudolf Stolz' zu diesen. Seine kompositorisch und farbig äußerst großzügig wiedergegebenen Szenen aus der Nibelungensage im Kaufe des Bozner

Turnvereines wurden anläßlich eines Umbaues von den Italienern zerstört. Wir besitzen jedoch in seinen Fresken auf dem Friedhof in Sexten im Pustertale und in seinen großen Wandbildern in der Absahrtshalle des Innsbrucker Kaupt- bahnhofes würdige Beweise einer Freskokunft in Tirol. Auch die Stofflichkeit der Malerei Rudolf Stolz' ist an unsere Zeit gebunden. Wenn wir an manchen Werken tirolischer Kunst allzu große stoffliche Tendenz verurteilen, so geschieht dies be sonders

auch, weil wir an diesen den Mangel an formalen Qualitäten auszusetzen haben. Damit ist unser Verhältnis zu einer so ehrlichen bodenständigen Kunst, wie Rudolf Stolz sie vertritt, ausgespochen und ein Trennungsstrich gezogen zwischen ihm und einer bestimmten sogenannten patriotischen Malerei. Gewiß, Tirols Künstler neigen überhaupt zu einer ausgeprägten Keraus- bildung des Gegenständlichen und zur mitunter unbewußten Gefolgschaft einer besonderen Ileber- lieferung: Egger Lienz. Bald freier, bald zaghaft wird das Erbe

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 07.10.1906
Umfang: 16
Mann halte sie, trotzdem sie ihm im Wartesaal gegen über gesessen, nur eines flüchtigen Blickes gewürdigt? Das war beleidigend! Doch es schien der koketten Dame verzeihlich, als sie durch ihren Kutscher erfuhr, wer der stattliche Herr sei, nämlich der Ingenieur Rudolf Burghardt. — Sofort zog sie, nachdem Rudolf mit dem verspätet eingetroffenen kümmerlichen Schimmelgespann davongejagt war, über denselben in der ihr eigenen geschickten Weise bei dem alten Splittgerber, dem Wirt, Erkundigungen

über jenen ein. „Nicht viel an dem Land streicher," meinte der Alte kopf schüttelnd und nach seiner Schnupf- tabaksdose suchend. „War auch erst Landwirt und mit dem Heinz zu sammen auf dem Dänhof. Dienten beide bei den Ulanen ihr Jahr ab und verpulverten viel Geld, sehr viel Geld. Dann zankten sie sich, und Rudolf zog in die Welt, nach England, Frankreich und so weiter. Er hat einen klaren Kops, darum verdiente er sich immer selber sein Reisegeld. Sie sagen, er hat in Maschinenfabriken gearbeitet, um Ingenieur zu werden. Dann ging

gewesen. In seinem Aeußeren glich er Rudolf ausfallend, nur die wunderbaren Augen, den ver träumten Zug, das Geistreiche, auch die dunklen Haare hatte er nicht besessen. Jetzt stand Rudolf ruhig und voll kühler, ungezierter Höflichkeit - vor der Frau Hauptmann Weinreb. Die sprechenden Augen voll innigster Teilnahme, die schönen, trostreichen Worte, ach, alles war ihm gleichgültig. Er verbeugte sich, und dankte kurz, aber artig. „Wie ich hörte," sprach die schöne Dame lebhaft, nachdem sie auf dem Sofa Platz genommen

. Er ist ein alter, erfahrener Mann. Ihr Herr- Bruder hielt viel von ihm. — Und sollte es Ihnen langweilig werden auf der einsamen Scholle, Herr Burg hardt, so werden wir Nachbarn für Zerstreuung sorgen. Meine Jagd steht Ihnen zur Verfügung, mein Segel boot empfehle ich Ihnen nach des Tages Mühen zu sieißiger Benutzung." Rudolf schaute verlegen zu Boden. Er konnte diesen Blick nicht ertragen. Diese Augen be saßen ja eine furchtbare Gewalt. Was sprachen sie für eine laute, wilde Sprache! — War das alles reine

Gesprächs ihren Atem näher und näher spürte. — Ja, Frau Wein reb besaß eine furchtbare Macht. Endlich, endlich war Rudolj wieder allein und griff an seine Schläfen. Wie das kochte, wie das siedete, wie das da schmerzte in dem erregten Hirn! — Hinaus, draußen aus der Heide weht ein kühler Luftzug. — Die Abendröte flammt am Himmel. Da ist alles lauter, rein, hehr und hoch in der herrlichen Gottesnatur. Rudolf schaute auf zu den rosigen Wölkchen. Es flimmerte vor seinen Augen, und es ist ihm unmöglich

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 29.08.1938
Umfang: 8
der Tagung der Ausländsdeutschen Sie große Rede der Stellvertreters des Führers Stuttgart. 28. August. In Stuttgart, der Stadt der Ausländsdeutschen, wurde am Sonntag die Reichstagung der Ausländsdeutschen mit einer eindrucksvollen Kundgebung in der bis aus den letz ten Platz besetzten Stadthalle durch Gauleiter Bohle feier lich eröffnet. Mt gewaltigem Jubel wurden der Stellver treter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, und Reichs minister des Innern Dr. Frick begrüßt, als sie mit Gau leiter Bohle

des Führers. Reichsminister Rudolf Heß. zunächst an die Größe der Ereignisse und der Ent wicklung seit der letzten Stuttgarter Kundgebung der Aus ländsdeutschen und betonte, daß es ein Jahr schwerer Ent scheidungen des Führers und vertrauensvoller Erwartung des deutschen Volkes gewesen sei. Rudolf -Heß erinnerte an die Rückkehr der Ostmark, an die unermüdliche Arbeit des deutschen Volkes zur -Hebung seiner wirtschaftlichen Kraft und Erhöhung seiner Sicherheit vor feindlichem An griff in einem Maße

, wenn die richtige Hand es leite. Rudolf Heß überbrachte sodann den Ausländsdeut schen die Grüße des Führers, die die Ausländsdeutschen mit hinaustragen sollen als die Grüße des deutschen Vol kes und als die Grüße Großdeutschlands. Rudolf Heß unterstrich mit eindringlichen Worten den Zusammenschluß, zu dem sich die'Deutschen vrauß-n zu gleicher Gemeinschaft zusammengefunden haben wie im Innern, kennzeichnete mit klaren Worten die Aufgabe oer Auslandsorganisation der NSDAP und trat damit den Verdächtigungen

und Euer Nationalsozialismus ist Eure per- sönliche Angelegenheit und bleibt auch Eure eigenste Ange legenheit. Eure Ortsgruppen kann man schließen. Eare Abzeichen kann man Euch verbieten, aber nicht Euren na tionalsozialistischen Geist und Euer deutsches Herz. Das -Herz in Euck und der Geist unter Euch kann keine Gefahr für Euren Gaststaat sein, gleichgültig, ob Ihr in Orts gruppen zusammengeschlossen seid oder nicht. Wir und „Wir tun, was m Rudolf Heß erinnert« daran, daß das frühere Oester« reich einst ein besonderer

Günstling der Demokratien aus der ganzen Welt gewesen sei. und stellte fest, daß in diesem Günstlingsland der Demokratie sechseinhalb Millionen deutscher Menschen terrorisiert wurden von einer kleinen politischen Minderheit. Mer wie hat man sich draußen auf geregt, erklärte Rudolf Heß weiter, als das deutsche Volk aus wirklich freiem Entschluß und im freien Selbstbesiim- mungsrecht die sechseinhalb Millionen Deutschen im frühe ren Oesterreich heimsührte in die große Heimat und zurück in das große

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 8
Datum: 25.11.1931
Umfang: 8
lag ich eine Weile wie tot da — und als ich wieder erwachte, war die Form unserer Maschine gefunden: Sie war ihm wirklich ferne gewesen und stumme Fragen gingen von Auge zu Auge . . . Tann begaben sie sich ins Konstruktionszimmer. Rudolf ! breitete die Papiere aus und erklärte ihr, wie er Einfachstes j in einfachster Art miteinander verknüpft hatte; die Maschine ! hatte keine beweglichen Einzelteile mehr, das ganze kreise um ? eine Welle und ruhe dabei in sich s>^"r! Schon Gestaltung

Giulio Voltella!" Hanna fühlte, daß sie ein wenig bleich wurde. „Ich lasse bitten!" In dieser Sekunde wußte jeder von den beiden Rudolf und Giulio, welche Rolle der andere in Hannas Leben l spielte, und doch mußten sie dieses Wissen maskieren, denn sie j waren jetzt beide Gäste der Dame, um deretwillen sie ein ander hassen mußten .. . , Voltella, der Hanna nach seinem Sieg vermißt und an « ein Unglück gedacht hatte, war deshalb gleich vom Semmering herübergefahren. Seinen Sieg

hatte er ja nicht einem besseren Wagen, sondern seiner beispiellos kühnen Fahrkunst zu ver danken gehabt, die jeden Einsatz wagte, um einen doppelten Sieg zu erringen. Aber aus seinen Aeußerungen war keine ; Kampfansage herauszuhören und Rudolf bemerkte nicht das ! Aufblitzen in Giulios Augen ... Es war ein stummes Ringen um sie, das Hanna recht wohl fühlte. Ohne jede Mißhelligkeit klang der Tag aus, über den sich schweres Gewölk zusammenzuziehen schien. Voltella hatte aber den Kampf nicht aufgegeben und sagte daher

zum Ab schied : „Nach dem Großen Preis von Europa habe ich das Recht, i von Ihnen eine Entscheidung zu verlangen, ohne weiteren ! Aufschub! Giulia Voltella und die Marke Ardea werden ge rüstet sein, hoffentlich auch die Heysing-Turbo und ihre Ver teidiger!" Tann fuhren sie, der Conte Giulio Voltella und Rudolf j Prant, in die Nacht hinaus. Hanna blickte ihnen lange nach, ! auch als nur noch ein leiser Lichtschein des Wagens zu sehen j war, der wie irrend über die Straße huschte. XV. Als Hanna am nächsten

Morgen in die Fabrik kam, arbeitete ! Rudolf bereits an den Modellzeichnungen für den neuen Motor j und empfing sie mit leichtem Vorwurf wegen ihrer Beziehungen j zu Voltella. In sechs bis sieben Wochen gedachte Rudolf ! mit seinen Plänen für den Modelltischler fertig zu sein. „Zu lange — einen Monat gebe ich Dir!" Darob ent- s brannte §in heftiger Streit, denn Hanna wollte bereits im Juni, also in knapp sechs Monaten, am großen Preis von Europa mit dem neuen Wagen teilnehmen, da sie ja Vol tella

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Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 22.01.2000
Umfang: 16
ü D T I R 5 angekündigte Rückkehr Der seit Sommer flüchtige Innichner Bauunternehmer Rudolf Schönegger ist wieder aufgetaucht: Am Donnerstag wurde er von Grenzbeamten in der österreichisch-schweizerischen Grenzstadt Lustenau mit einem gestohlenen belgischen Pass und einer Pistole verhaftet. Binnen weniger Wochen dürfte er nach Südtirol überstellt werden. Von Thomas Vikoler D ie Karibik-Version war wohl nichts. Der Mann, der im Sommer seinen Gläubigern enteilte

, hatte es nicht so ■ sehr mit der Ferne. Rudolf Schönegger wollte möglichst nahe bei den Seinen sein. Wohl wissend, dass er für Interpol, das ihn seit August per internationalem Haft befehl offiziell suchte, nur ein kleiner Fisch ist. Dass der bank rotte Bauunternehmer aus Inni- chen am Mittwoch in der Vorarl berger Stadt Lustenau von Gen darmerie-Beamten verhaftet wurde, ist ein Zufallstreffer. Rudolf Schönegger war nicht Ru dolf Schönegger, als er sich an schickte, in die Schweiz einzurei sen. Die gestrengen eidgenössi schen

Grenzbeamten bekamen von dem Mann im Fahrzeug mit Genfer Kennzeichen einen belgi schen Pass ausgehändigt. Ein Dokument, das einer näheren Kontrolle nicht standhielt. Es war gestohlen und nachträglich gefälscht worden. Anstatt den Einreisenden zu verhaften (ko stet nur Geld), ließen sich die Schweizer Beamten eine Kaution von 1.000 Franken (1,6 Millionen Lire) aushändigen. Rudolf Schö negger wurde zu den österreichi schen Kollegen zurückgeschickt. Und dort entpuppte sich nach ei nem kurzen Verhör

und einem Waffenfund die wahre Identität des Reisenden. Rudolf Schöneg- geer erklärte den verdutzen Be amten, wer er wirklich sei und ließ sich in Handschellen nehmen. Ein Blick auf das Interpol-Register bestätigte alles. Der Bauunter nehmer aus Innichen wurde noch Einen direkten Hinweis auf eine baldige Rückkehr hatte der Staatsanwalt bereits. Schöneg ger meldete sich zuletzt telefo nisch in der Bozner Staatsanwalt schaft: „Ich möchte gern zuriiek- kehren, habe aber nicht den Mut dazu“, soll der flüchtige Bauun

auf- ü ** ' ' ' '' - ' ? A ' ' ■*' .k.*'*. wie es derzeit aussieht, dürfte '■ men. ,;Er könnte seine straf- riieht viel zu holen sein“, furch- rechtliche Position verbes- • tet ein Anwalt eines Schöneg- ^ sern, indem er angibt, wo die • ger-Gläubigers/ -Bei - dem,von,' ’ Verschwundenen <- Gelder, lie- 1 ' Masseriverwaltek Gruber an-)' gen“„ Sagt der Anwalt. Nicht 1 am Tag seiner Verhaftung in die Haftanstalt von Feldkirch über stellt. Dort wartet er auf seine Ausheferung nach Südtirol. Rudolf Schönegger dürfte sich in .den Monaten seines Verschwin

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