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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Seite 226 von 325
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: VIII, 310 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/1
Intern-ID: 500065
Friede zwischen dem Reiche und Böhmen. 217 Brandenburger Markgrafen Vetter; als Obmann erschien der Erzbischof von Salzburg. So ward der Friedensvertrag besprochen und beschlossen: der Markgraf Otto von Brandenburg sollte die Vormundschaft über den minderjährigen König Wenzel II. und die Regentschaft Böhmens für die kommenden fünf Jahre übernehmen; auf dieselbe Dauer übernahm König Rudolf das Markgrafthnm Mähren als Ersatz der Kriegskosten; Herzog Heinrich IV. von Breslau erhielt daö Gebiet

von Glatz zu lebenslänglichem Genüsse; König Wenzel II. wnrde mit König Rudolfs Tochter Jutta, des Letzteren Sohn, Rudolf, mit Wenzel's Schwester, Agnes, endlich Otto der Kleine, Markgraf Otto's des Langen von Brandenburg Bruder, mit König Rudolfs Tochter, Hedwig, verlobt. Eger's, welches nach dem Vertrage vom 6. Mai 12 77 an Böhmen hatte kommen sollen, wurde nicht weiter gedacht. Der Versprechung folgte alsbald die Verlobung, trotz der Jugend der Paare; Wenzel und Jutta standen im achten, Rudolf

und Agnes im zehnten Jahre. Vom Bischöfe von Basel wurden die Kinder einander feierlich verlobt, um durch kirchliches Znthun jeglicher Losung des Vertrages vorzu beugen. Die Feierlichkeit geschah in Jglau; dort führten König Rudolf und die königliche Witwe von Böhmen einander ihre Kinder zu, mit großem und prachtvollem Gefolge. Rennen und Waffenspiele wurden abgehalten. König Rudolf trug alle Sorge, feine erlauchten Gäste zu ehreu und zu unterhalten, und den heiteren Stunden zugleich den Preis dauernder

Versöhnung abzu gewinnen. Beim Spiele hatte er veranstaltet, daß je ein Ritter zwischen zwei Frauen saß, und dieser Wechsel zwischen Anmulh und Ernst brachte den Eindruck hervor, als stünden, wie Horueck meldet, weiße Zeitlosen der Haide neben dunklen Kohlrosen. Rudolf saß neben der Königin Kunigunde. Ihre Schönheit überstrahlte den ganzen Kreis; sie trug den Witwenschleier, und wenn dieser sich zufällig hob, so leuchtete ihr Blick hervor, daß er selbst »einen halbtodten Mann hatte beleben müssen.' „Frau

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Seite 182 von 325
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: VIII, 310 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/1
Intern-ID: 500065
Die Ha bs burg 173 Leiningen, und einen Sohn, Rudolf III., welcher als erblicher Voigt von Murbach und Rufach im Straßburger Hochstift genannt wird. Ob letztere Voigtei schon seinen Vätern zustand, ob, und wie er fke erwarb, ist nicht bekannt; vielleicht war sie ein Bestandtheil des elsaisistheu Landgrasiates. Gegen zwei Höfe in Schiuznach und Vilnachern tauschte er von der Abtei Seckingen die Stadt Laufenburg nebst Zubehör, und die Kastvoigtei über das Stift selbst ein. Schwyz war schon seit

lange bei dem Hause Habsburg. Zwar nahm ihm 1231 König Heinrich 'VII. das Eigen nebst der Kastvoigtei von Murbach, entband auch die gesammte Gemeinde des Thal es Uri von der Oberherrschaft des Grafen Rudolf, und befahl, daß dieselbe stets bei dem Reiche bleiben solle; aber wahrscheinlich durch freie Wahl der Stiftsvorsteher gelangte sowohl die Voigtei von Murbach, wie jene des Züricher Frauen-- Münsters, bald wieder an Habsburg zurück. Graf Rudolf starb 1232. Seine Gemalin, Agnes von Staufen

(doch keine Hohenstaufen), hatte ihm drei Söhne: Albrecht, Rudolf und Werner, und zwei Töchter, Heilwig und Gertrud, geboren. Die Töchter vermalten sich an die gräflichen Brüder Hermann und Friedrich von Frohburg. W erner starb in jungeu Iahren. A lbre ch t, zuge- uannt der Weise, und Rudolf theilten um 1 238 das väterliche Erbe an Herrschaften, Gütern und Rechten, wahrscheinlich kraft einer Grund- und Todtheilung, die einen Rückfall des Eigenthums des zuerst erlöschenden Zweiges an den überlebenden ausschloß

. Albrecht erhielt nebst Anderem: die Habsburg mit dem Ländchen des Eigens, die Mehrzahl der Güter im Aargau und Zürichgau, jene im Sundgan und Breisgau, dann das Land- grafiat im Aargau. Dem Grafen Rudolf fielen uebst Anderem zu: Lausen- bürg, das Erbe von Viederton, Sempach, Schwyz, Sarnen, die Sißgauer, Klettgau er, dann die am Lnzerner See gelegenen Güter und die Voigtei über Seckingen nebst dein Land-' Maris. Gemeinsam behielten die Brüder die Kastvoigteieu über Muri und Mnrbach, desgleichen

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Seite 321 von 325
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: VIII, 310 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/1
Intern-ID: 500065
, S. 1W. — Reuer Krieg gegen Ungarn, S. 1^>2. — Ottokar's Hauptfleg an der March , S. IM. - Steyermark wieder bei Oesterreich, S. jW. ' Ottokar s Ehescheidung und Wiedervermälung, G. jW. — Sein Glanz und Reichthum, S. I^t9. — Feindseligkeiten mit Baiern, S. 1S1. — Ottokar erwirbt Kärnten, S. 1S3. — Stephan's Friedensbruch, S. ISS. — Abermalige Fehde mit Ungarn, S. 1S7. — Rudolf von Habsburg wird röm. Kaiser. Hsbsburg's Abkunft. Die Ulsg- Üden, S. 1K0. — Die Aargauer. S. IS?. — Die Habsburg, S. 163. — Rudolf

von Habs- mrg, S. ,7't. - Ottàr's Einrede gegen Rudolf's Wahl, S. 185. - Ausbruch des Krieges, Ä. 132. — Friede, Ottokar verliert alle Erwerbungen, T?. 137- -— Folgen des Friedens, T. 139, - Neue Feindschaft zwischen König Rudolf und König Ottà, S. 2V3. — Erneuerter Aus, .ruch des Krieges, S. 2W. - Die Schlacht im Marchfelde. S. WS- - König Ottokar's Fall. Sein Zharakter, S>. 212. — König Rudolf in Böhmen und Mähren, S. 2lS. — Friede Mischen dem deiche und Böhmen, <I, 2i7. — König Rudolf in Oesterreich

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Seite 198 von 325
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: VIII, 310 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/1
Intern-ID: 500065
Kenntniß der Dinge sein Uebergewicht zu behaupten. Den Papst hielten Hochachtung für Rudolf's große Eigenschaften und zugleich wohlbegründete Vorsicht von entscheidender Einmischung ab; er sah ein, daß das Reich, zu seinem und der Kirche Heile, in seiner dnrch Rudolf verjüngten Kraft mehr unterstützt, als beirrt werden müsse. Auch nahm des römischen Königs frommer Sinn ihn noch besonders ein. Für Ottokar hatte er sonach keinen anderen Beistand, als Ermahnungen, sich mit dem Könige Rudolf friedlich

zu vertragen. Dies war freilich nur durch bereitwillige Abtre tung der für das Reich angesprochenen Länder möglich, und ein solcher Schritt lag nicht in Ottokar's Sinne. Immer näher schloß sich der römische Stuhl der Sache des römischen Königs an, und zweimal wurde Rudolf durch den Papst vor den Anschlägen Ottokar's uud seines Anhangs in Italien gewarnt, wo freilich der Einfluß des eroberungslustigen Ottokar dem römischen Stuhle gefährlicher dänchen mochte, a!ö jener des römischen Königs, der den Papst

wegen Italiens ausdrücklich beruhigt hatte. Am 2. Mai 12 75 schrieb der Papst an Ottokar : er wolle zwar den Frieden zwischen ihm und dem Könige Rudolf noch vermitteln, hoffe auch, daß Letzterer die Vermittelung annehmen werde; doch dürfe und wolle er die Reichssatzungen nicht ändern und den König Rudolf nicht verhindern, zu fordern, was dem Reiche gehöre. Den Reichstag zu Augsburg (is. Mai 12 75), auf welchen Ottokar abermals vorgeladen worden, beschickte dieser zwar durch Abgeordnete

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Seite 192 von 325
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: VIII, 310 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/1
Intern-ID: 500065
Rudolf von Habsburg. 183 Rhein, ein in der damaligen Kriegsgeschichte schon außerordentlicher Fall. Das Kloster Grandval, die Vorstadt vor der Krenzpforte gingen in Rauch auf, zu beiden Seiten des Rheins wurde das Land geängstigt und verheert. Die bischöfliche Burg Tuffenstein wurde geschleift; das Schloß Werr fiel durch Einverständniß in 'des Grafen Hand. Durch zwei Jahre währte die Fehde mit Bafel; schwerer Nachtheil traf deu Bischof und die Bürger, denn viermal hatte wahrend dieser Zeit

der Graf vor der Stadt gelegen. Endlich ward es ihnen zu viel; sie verhandelten wegen eines Waffenstillstandes, und dieser kam vom 22. September bis 16. October 1273 zu Stande, mit der Aussicht auf völligen Frieden. Und siehe, der Friedensbote erschien. Herr Friedrich vonHohenzollernkaman, die Kunde bringend, daß am St. Michaels- tage 1273 von den zu Frankfurt versammelten Kurfürsten der Graf Rudolf von Habsburg und Kyburg zum römischen Könige erwählt worden sey. Am wärmsten hatte für Rudolf gesprochen

der Erzbischof Werner von Mainz. Er hatte deö Grafen edlen uud kräftigen Sinn kennen gelernt, als dieser ihm, auf seiner Reise nach Italien, sicheres Geleite gab. Doch die wärmste Empfehlung bei dem Erzbischofe hatte der Graf von einer Seite gefunden, wo er sich ihrer nicht versehen. Mehre Jahre früher (wahrscheinlich zwischen 12 63 —1268) begegnete der Graf Rudolf, von der Jagd heim- kehrend, einem Priester. Einem Sterbenden sollte derselbe die letzte heilige Wegzehrung bringen; doch die angeschwollenen

Bergwässer hemmten seinen Gang. Der Graf gab dem Priester sein Pferd, um über den Bach den Leib dessen zu führen, durch den er selbst Leben und Würden und alles irdische Gut zu Lehen trage; auch nahm er später das Roß nicht zurück, »das seinen Schöpfer getragen.' Derselbe Priester soll nachmals Caplan bei dem Erzbischof von Mainz und nicht müde geworden feyn, die christliche That des Grafen zu rühmen, uud seines Gebieters Stimme ihm zuzuwenden. Die anderen Wahlfürstcn, welche für Rudolf stimmten

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Seite 183 von 325
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: VIII, 310 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/1
Intern-ID: 500065
174 Die Habàrg. Rudolf von Habsburg. Burgund Tochter, später (l 21 8) an dem Zähringer Erbe Autheil hatte. — Wahrend Rudolf, der eine Tochter Leutold'ö von Negensburg geehelicht, kräftig auf der Seite der Welsen stand, hielt sich fem Bruder Albrecht, unge achtet der Welsifchen Gesinnungen der Familie seiner Gattin, mit gleichem Eifer zur Partei der Waiblingen Als Feldhauptmann von Straßburg kämpfte er die Fehden dieser Stadt gegen zwei ihrer Bischöfe. Wie fein umsichtiges Benehmen ihm den Namen

des Weifen erwarb, so ward ihm der Ruhm der Gerechtigkeitsliebe durch einen Spruch, den er als Theilhaber deS Landgrafen amtes im Elsaß, :,u Gunsten des Klosters St. Trntpert gegeu seine eigenen uaheu Verwandten, die Herren Von Staufen auf Scharfenstein, als Vögte jenes Klosters, fällte. Seiner Ehe mit der Kyburg'fchen Heilwig entsprossen die Söhne Rudolf, Albrecht und Hartmann, die Töchter Elisabeth und Elementia. Albrecht, Domherr zu Straßburg und Basel, soll am 1. Januar 1256 in der Gefangenschaft

Limburg am Rhein im Breisgau, Rudolf seinem Bater Albrecht, Grafeu von Habsburg, Land grafen im Elsaß, geboren wurde. Der große Hohenstaufe, Kaiser Friedrich II., sprach auf seinem Zuge nach Basel bei dem Grasen ein, ward Taufpathe des neugeborenen Knaben, und gab ihm den Namen Rudolf. So legte sich schon bei seiner Geburt eine Kaiserhand ans sein Haupt, wie er in späterer Zeit selbst die kaiserliche Rechte tröstend und Frieden spendend ans das gebeugte Haupt des deutschen Volkes und Reiches zu legen

6
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Seite 229 von 325
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: VIII, 310 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/1
Intern-ID: 500065
220 König Rudolf in Oesterreich. er vor Brünn, einen Monat später war er bis Deutschbrod vorgedrungen, und stand drohend in Böhmen. Sein Zug galt nicht sowohl dem Lande, als vielmehr dem Markgrafen. Doch die Roth des Landes bewegte des Königs mit leidiges Herz, und gern gab er der Friedensvermittelung des Pfalzgrafen Gehör.- Klarer, als die meisten seiner Zeitgenossen, sah Rudolf ein, Wiedas Unglück Teutschlands weniger von außen, als von innen komme. Jede Ein heit war aufgehoben durch die rohe

, und selbst die Widerspenstigen mit dem Vortheile deS inneren Friedens befreunden. Kaum nachWien zurückgekehrt,ließ derKönig von allenMinisterialen und Edlen vorläufig einen Zehnjährigen Landfrieden angeloben. Damit war der Ordnung und Ruhe wenigstens das Thor geöffnet, und Rudolfs Nach folger konnten die von ihm ausgestreute Friedenssaat dereinst zur völligen Reife bringen. Endlich drängte die Zeit auch, sichere Verfügung über diejenigen Lande zu treffen, welche Rudolf von Ottokar für das Reich zurückerworben

hatte. Ein Jahr nur durfte, nach dem Reichsherkommen, ein deutscher König für sich selbst mit eröffneten Reichslehen schalten, und schon waren seit dem Wiener Frieden über vier Jahre vergangen; auch sehnten sich die betreffenden Lande ungeduldig aus diesem schwankenden Zustande heraus. Mit undenklicher Mühe und Anstrengung, ja mit Gefahr für seinen eigenen Besitz, im Falle dem streitbaren und gewaltigen Ottokar der Sieg geworden wäre, hatte König Rudolf vom Böhmenkönige die Lehen zurück- erkämpft

, welche dieser vom Reiche unabhängig zu machen gestrebt. Mit Recht dachte nun Rudolf darauf, die Macht und Würde seines Hauses, das dem Reiche plche Opfer gebracht, zu sichern. Das Reich hatte ihn bei Znrück- erobemng jener Lehen nur schwach unterstützt, die eigene Kraft, das eigene Blut hatte er daran setzen müssen, um die Rechte deS Reiches durchzufechten; wer also hatte gütigere Ansprüche an jene Lehen , als sein Haus? Dieser Lieblingsplan beschäftigte den König in seinem Innersten; doch streng hielt

7
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Seite 188 von 325
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: VIII, 310 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/1
Intern-ID: 500065
, und mehrte Habsburg's Kraft und Hausmacht ansehnlichst. In Schwaben und im oberen Burgund konnten sich nur die Grafen von Savoyen neben Rudolf stellen. Rudolf hielt auf Zucht und Ordnung in seinen Landen; er wehrte kraftig den Räubereien, und schützte durch sicheres Geleit die Pilger und Reisenden aus und nach Italien. Selbst Fürsten und mächtige Herren suchten in solchen Fällen seinen Schutz, und Viele verband er sich dadurch zu Gegendienst und Freundschaft. Als 127 3 der Erzbischos Werner von Mainz

in kirchlichen Angelegenheiten nach Italien ging, gab ihm Graf Rudolf daö Geleite, und des Kirchenfürsten Vertrauen und Dankbarkeit, die er sich dabei erwarb, sollten später nicht weuig zu seiner Erhebung beitragen. Gerechtig keit übte er gegen Hohe und Geringe, im scharfen Gegensatze zu den meisten anderen Herren seiner Zeit, welche Milde uud Unparteilichkeit gegen Niedrige als Erniedrigung ansahen, und den Namen eines Beschützers der Bürger und Bauern, den sie dem Grafen Rudolf beilegten, in eine Anklage

, sich ihm in die Arme zu werfen, um vor Gewaltthat sicher zu seyn. Aber des Freiherrn übermüthigeö Begegnen erbitterte die kräftige Stadt ; da trug sie ihre Hilfe dem Grafen Rudolf an, und freundlich wurde diese angenommen(i 2 6 5). Räubereien der Tocken- burger brachten die Fehde, welche Rudolfs Klugheit eine Weile aufgehalten, zum Ausbruche. Dieser zog vor die Tockenburg'sche Feste Utznaberg, bezwang sie in einer zweiten Belagerung (9. April 1267), und trennte durch diesen Schlag die Tockenburger

8
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Seite 184 von 325
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: VIII, 310 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/1
Intern-ID: 500065
Rudolf von Habsburg. 175 kaisem des Hohenstaufen'schen Geschlechtes hinzog, auf der Seite der Waib- linger. Doch in geistlichen Dingen bewies er der Kirche seine Demuth. Nach dem heiligen Lande sehnte sich sein christlicher Sinn. In Muri, wo seine Väter ruhten, nahm er Abschied von seinen Söhnen, ermahnte sie zur Gottesfurcht, zur Gerechtigkeit gegen die Menschen und zu ritterlichem Muthe. Dann zog er (i 238) in die Provence, und von hier mit Richard von Corn wall nach Syrien

, wo er im folgenden Jahre (12 3 9), fern von den Seinen, verblich. Des Vaters Besitzungen übernahm Graf Rudolf mit seinen Brüdern gemeinsam, ohne Theilung. Zugleich erbte er von seinem Vater die Treue für dm Kaiser und den Eifer für die Waiblingische Sache. 1241 war er bei dem siegreichen Kaiser in Italien. Bald darauf vermalte er sich mit Gertrud, Tochter des Grafen von Hohenberg und Heigerloch und der Grafin von Freybnrg, deren Geschlecht gleiches Stammes mit jenem der Fürstenberge. Zehn Kinder entsprossen

dieser langen und glücklichen Ehe: Albrecht, nachmals deutscher König und Gründer der Habsbnrg'schen Dyna stie in Oesterreich, geboren um 1248; Hartmann, geboren 1262; Rudolf, geboren um 1270 , und Karl, geboren 1 276 und schon als Kind gestorben; dann sechs Töchter: Mechtild, Anna oder Katharina, Agnes, Hedwig, Juditha oder Gutta, und Clementi«. Als Heiratsgut brachte Gertrud, welche als römische Königin später ihren Namen in Anna veränderte, nach damals üblicher Sitte -— dem Grafen Rudolf das Wyler

- oder Albrechtsthal im Elsaß, und Schloß Ottenburg zn. Rudolfs Besitzungen waren größer an Umfang, als an Ertrag, denn die Alpenthäler, über die er gebot, waren meist noch Wald und Sumpf, und nur das Hügelland bebaut und ertrag fähig. Auch gestattete die unruhvolle Zeit nicht, die Ernte des Friedens abzuwarten; es galt mitschlagen, oder geschlagen werden. Mit Hugo von Tnsfenstein gerieth Rudolf zuerst in Fehde ; er brach 12 41 die Burg des Gegners, dessen ihn gleichzeitig der Tod entledigte

9
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Seite 191 von 497
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: 486, VII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/2
Intern-ID: 500067
Fehde gegen Aquileja. 18! was beide Theile zu beobachten hatten, wenn einer zum römischen Könige erwählt werden sollte. Die Frucht dieses Abkommens würde, wenn es so weit gekommen wäre, sicher nur Rudolf gepflückt haben, da wohl für ihn, aber schwerlich für die Grasen, die Hoffnung einer solchen Erhöhung vor handen war. So bahnte und ebnete der jugendliche Fürst sich jchon jetzt den stolzen Pfad zur Höhe, den er zu wandeln gedachte, und auf welchem der Tod ihn zu frühzeitig überraschte

. Wahrscheinlich wurdeu auch andere Für sten von ihm für seine hochfliegenden Entwürfe bearbeitet, die keinem gerin geren'Ziele, als einem Kaiferthrone, zustrebten. Namentlich vergrößerte er rastlos sein offenes uud geheimes Bündniß gegen den Kaiser Karl IV. Auch der Erzbischos von Köln mag eine Zeitlang gegen den Kaiser gewonnen worden seyn, obschon er später diesen Verdacht von sich abzuwenden suchte. Im Januar 13 6 0 ließ sich der Herzog Rudolf in Steyermark und Kärn ten huldigen. Dann eilte

er mit gewaffneter Hand gegen den neuen Patri archen, Ludwig von Aqnileja, der, minder nachgiebig, als sein Vorgänger Nikolaus, die angeblichen Beeinträchtigungen von Seite Oesterreichs mit dein Schwerte strafen wollte, nachdem selbst die Verwarnungen des Papstes Jnnocenz den Herzog Rudolf nicht zum Nachgeben bewogen hatten. Bei Portenauund Grado kam eö zu kleinen Gefechten. Dann wurde am 15.März 1360 zu St. Veit iu Kärnten ein Waffenstillstand abgeschlossen, giltig bis zu Weihnachten. Die Fehde wurde dadurch

nur vertagt, nicht beendigt. Den Papst, der in dieser Angelegenheit gegen ihn war, begütigte Rudolf durch Hilfstruppen gegen Bernardo Visconti, und gewann dadurch völlig freie Hand wider den Patriarchen. Rudolfs rastlose Umgriffe, sein unablässiges Anwerben von Bundes genossen, die dem Kaiser abhold waren, mußten des Letzteren Besorgnisse fortwährend steigern. Selbst in Titeln maßte sich Rudolf Mancherlei an, was nach Recht nicht zu erweisen war und fürchten ließ, er wolle durch den leeren Namen

10
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Seite 197 von 497
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: 486, VII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/2
Intern-ID: 500067
Herzog Rudolf 's Bi'mdmß wider der Kaiser. 187 sich stützend, war entschlossen, sich von diesen seinen Rechten nicht das Geringste entreißen zu lassen, und dieser Vorsatz mußte früher oder später zu einem Bruche mit dem Kaiser fnkren. Als mm bald daraus zwischen den Höfen von Böhmen und Ungarn heftige Spannung ausbrach, eilte der Her zog Rudolf nach Preßburg, und schloß daselbst am 31. December 1361 für sich und feine Brüder, ingleichen für den jungen Herzog Mainhart von Baiern, einen Vertrag

auf einen Monat zu stellen. Der Krieg wurde von der einen Seite als unausbleiblich angenvmmeu; als daher der König von Ungarn und der Herzog Rudolf am 10. März 1362 in Ofen zusammen kamen, wurden die künftigen Eroberungen im voraus getheilt. Bei dieser Gelegenheit verzichtete auch der König Ludwig, Zu Gunsten des Herzogs, auf das durch längere Zeit von ihm innegehabte Schloß Schwarzenbach, und zugleich wurden die wegen Steuern nnd Zehnten an den Gränzen Oesterreichs und Ungarns entstandenen Zwistigkeiten

geschlichtet. Dem Kaiser konnten diese Bündnisse und feindseligen Anschläge seines Schwiegersohnes gegen ihn nicht verborgen bleiben, und er griff nothgedrungen zu Gegenmaßregeln. Er berief die Kurfürsten nach Nürnberg an sein Hoflager, schilderte ihnen Rudolfs undankbares Benehmen mit grellen Farben, und desM Härte nnd Willkür gegen den Patriarchen von Aquileja, zeigte ihnen die früher abgeschlossenen, nun durch Rudolf verletzten Verträge, und setzte endlich als Kurfürst und König von Böhmen

, in Übereinstimmung mit den drei geistlichen Kurfürsten nnd den weltlichen von der Pfalz nnd von Sach sen, urkundlich fest: daß nach seinem Hinttitte kein Herzog von Oesterreich zum römischen König gewählt werden solle. Nur Brandenburg trat, aus Freund schaft für Oesterreich, diesem Beschlüsse uicht bei. Der Herzog Rudolf kam weder der Ladung des kurfürstlichen Kolle giums nach, noch setzte er, wie ihm ebenfalls geboten worden, den dazumal noch von ihm gefangen gehaltenen Patriarchen in Freiheit. Vielmehr fnhr

11
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Seite 213 von 497
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: 486, VII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/2
Intern-ID: 500067
Herzog Albrecht III- 203 Bauherr des herrlichen Doms zu St. Stephan und Urheber seiner kirchlichen Hoheit, hat er sich in Oesterreich einen unvergänglichen Ruhm und den ver dienten Beinamen des -, Stifters' erworben. Fünftes Buch Oesterreich unter Rudolfs Bruder«, den Herzogen Al brecht III. und Leopold III. bis zu Albrecht's Tode; V0N SS65 bis ISN». Als Rudolf in der Blüte seiner Jahre in die Arme des Todes sank, stand Friaul im offenen Kampfe wider Oesterreich, Baiern noch immer mit gezücktem

Fürsten wurde gar bald von Freunden und Gegnern anerkannt und geachtet, besänftigte diese und führte auch die entfremdeten Bundesgenossen zu dein alten innigen Ver hältnisse zurück. Mit Baiern wurde der bestehende Waffenstillstand bis zum 24. April 1366, dann wieder bis Weihnachten verlängert. Dem ausdrück lichen Wunsche seines sterbenden Bruders Rudolf gemäß, eilte der Herzog auch, den von Rudolf hart und ungerecht geschädigten Bischof Paulus von Freisingen in seine Rechte wieder einzusetzen

. So viel Vertrauen hatte der Bischof zu Albrecht's Redlichkeit, daß er die sechs Schiedsrichter, welche seine Angelegenheit entscheiden sollten, unter des Herzogs eigenen Dienern wählte. Zufolge ihres Ausspruchs hatte der Herzog dem Bischöfe die entrissenen Plätze, mgleichen alles Silber, Hansgeräthe, Urkunden, Bücher zc. zurückstellen zu lassen; dagegen verzichtete der Bischof auf allen weiteren Schadenersah, und lösete die von Rudolf um 6 000 Gulden verpfändete Stadt und Feste Lock auf eigene Kosten

wieder ein. Die Billigkeit hatte auf beiden Seiten dieses Werk der Versöhnung befördert. Drei Tage nach dem Tode seines Feindes Rudolf war auch der Patri arch Ludwig von Aqnileja gestorben; in seine Stelle wurde vom Papste

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Seite 225 von 325
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: VIII, 310 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/1
Intern-ID: 500065
216 König Rudolf in Böhmen und Mähren. dem Könige Rudolf die Vormundschaft über die königlichen Waisen und die oberste Verwaltung des Landes bis zu Wenzel's II. Großjährigkeit antragen, was auch schon im September geschah. Bereitwillig nahm der König diesen Vorschlag an, verlobte, kraft eines Vertrages, seine Kinder neuerdings mit jenen der böhmischen Königin, erbot sich, die Verwaltung Böhmens zeitweise zu übernehmen, und sicherte der Königin ein jährliches Leibgedinge von 3000 Mark

. Aber nicht so friedlich gesinnt, wie die betriebsamen Städte, zeigte sich der größere Theil des Adels, dessen Einfluß bei fortgesetztem Kriege besser berathen schien, als im schlaffen Zustande eines ungünstigen Friedens. Die drohende Sprache, in welcher Rudolf die böhmischen Barone zur Unter werfung aufforderte, mehrte ihren Unmuth, und gern schloffen sie sich an Otto, den Markgrafen von Brandenburg? an, der, Vormundschaft und Regierung Böhmens für sich begehrend, jenem Vertrage der Friedenspartei eine entschiedene

Abneigung bezeigte. Er führte 400 geharnischte Reiter nach Böhmen, und stellte sich an die Spitze der Mißvergnügten, die, bei seinem Beistande und wahrscheinlich auch durch Herzog Heinrich IV. von Breslau unterstützt, eine nicht geringe Streitmacht entwickelten. Dem Könige Rudolf konnten diese erneuten Rüstungen m Böhmen nicht gleichgiltig seyn, denn sein eigenes Heer war seit dem Abzüge der Ungarn und vieler Verbündeten sehr zusammengeschmolzen. Dennoch drang er, zumeist durch Mangel genöthigt

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Seite 185 von 325
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: VIII, 310 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/1
Intern-ID: 500065
176 Rudolf von Habsburg. Mangel an Geldmitteln, zu friedlichem Vertrage. In Streit und Güte kam Rutolf auch mit seinen Ansprüchen all seinen Oheim von mütterlicher Seite, ten Grafen Hartmann denAelteren vonKyburg, zu Staude. 1243 empfing der junge Graf Rudolf den Ritterschlag, und wurde 1.245 an das kaiserliche Hoflager nach Verona berufen, wo er als Zeuge eine Urkunde vollziehen half, durch welche der Kaiser Friedrich, nach seiner Versöhnung mit Friedrich dem Streitbaren, den österreichischen

Freiheitsbrief von 115 6 bestätigte. Bald darauf sz 249) gründete Rudolf gemeinschaftlich mit seinem Bruder, dem Sttaßburger Domherrn, Grafen Aibrecht, die Stadt Waldshut, und maä>lc sie frei von aller Leibeigenschaft. Seilte Anhänglichkeit an den Kaiser Friedrich II. zog ihm iu demselben Jahre durch Papst Juiwcenz IV. den Kirchenbann zu; die Glocken mußten schweigen ans den Besitzungen deS Grafen, die Kirchen blieben geschlosseil. In Muri alleili durfte, doch nur bei geschlossenen Tlmreu, Gottesdienst

zu, den großen Waiblinger-Buud mußte früher oder spater das Ver hängnis; sprengen. Kein Zweck war mehr vorhanden, der den Kampf mit den VlutSsrenàn, den Bruch mit der Kirche hätte entschuldigen können; nach Vereinigung und Sühne rief das schwer geschlagene Reich, riefen die Guten und Weisen aller Parteien. Auch Rudolf erkannte diese Mahnung der Zeit; er sah ein, daft eS sich jetzt nicht mehr um Parteinamen, sondern mir um das wirkliche Recht handeln dürfe, und dieses fortan zu seinem ausschließenden

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Seite 187 von 325
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: VIII, 310 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/1
Intern-ID: 500065
178 Rudolf von Habsburg. leiten ; dem Bischöfe half der Erzbischos von Trier. Graf Rudolf kam, von seinem Vetter Gottfried begleitet, der Stadt zu Hilfe, die noch von seinem Vater her ihm anhänglich war, und trat (21. Februar 12 61) an die Spitze ihrer Truppen. Mit ihm waren Graf Konrad von Freiburg, des Grafen Heimich von Fürstcnberg Bruder, Graf Heinrich von Welschneuenburg, Tomprobst von Basel, und andere Herren und Ritter. Den Bischöflichen ging man hart zu Leibe; bei Hußbergcn Wurden

ein Zeichen. Dieser jagte mit seinem Häuflein heran und drang in die Stadt. Es war Nacht; aber durch ange zündetes Stroh lichtete man die Finsterniß, und unter dem Geschrei: „Habs- bürg' Habsburg!' wurde Colmar besetzt. Die Stadt Mühlhausen ging freiwillig über; das Schloß bezwang man nach dreimonatlicher Belagerung. Doch ergaben sich die Feinde nicht um so leichten Preis; sie verwüsteten dem Grafen Rudolf daö Wylerthal, und fügten ihm des Schadens genug bei. Gleichwohl gerieth der Bischof in die ärgste

die Festung Winterthur auf dem heiligen Berge, die Quadersteine der zerschmetterten Burg nach der Stadt schleppend, um Häuser daraus aufzuführen. Graf Hartmann behielt nur noch Zeit, seinen Neffen zur Vergeltung auffordern zu laßen; dann, ereilte ihn der Tod (im Spätjahr 12 6 4). Sein Erbe war Rudolf, der seinen Titeln als Graf von Habsburg und Landgraf im Elsaß, nun auch die Titel und Würden der Grafen von Kyburg hinzufügte. Ihm huldigten alle Ministerialen der ausgebreiteten Herrschaften des erloschenen

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Seite 214 von 325
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: VIII, 310 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/1
Intern-ID: 500065
Reue Feindschaft zwischen K. Rudolf und K. Ottokav. 205 stimmte den großen Haufen um. Auch hatten Rudolf's gemischte Krieger- schämen sich, gegen den Willen ihres Führers , manche Unordnung erlaubt, hatten das St. Florians-Stift nnd andere Plätze ausgeraubt und in Brand gelegt. Die lautesten Klagen aber ergingen über die mit Rudolf und seinen Söhnen dahergekommenen Schwaben, die sich breit machten im Lande und sich über die Eingeborenen erhoben, weil sie das Vertrauen der Habsburger

dies Alles ausgleichen und Ersatz bringen werde. So standen denn Ottokar's Angelegenheiten in Oesterreich hoffnungsvoll genug, und Rudolf fand, um den seinem Gegner günstigen Gesinnungen einigermaßen entgegen zu arbeiten, sich veranlaßt, durch zwei Handfesten (Juni 12 78) die Stadt Wien abermals zur freien Reichsstadt zu erheben, ihre alten Privilegien zu bekräftigen und zu vermehren, und zugleich Kaiser Friedrich's II. Freiheits brief zu bestätigen nnd zu erweitern. Auch wurden der Stadt zwei neue Jahrmarkte

, die allein schon hinreichend wären, dem Könige Rudolf in

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Seite 191 von 325
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: VIII, 310 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/1
Intern-ID: 500065
182 Rudolf von Habsburg. drei nächsten Verwandten Kyburg's, Graf Rudolf, Graf Gottfried von Habsburg und Graf Hugo Von Werdenberg, am 2 7. April 1271 zu Zürich einen Vertrag schlössen : alle in der jungen Herrschaft von Kyburg befindlichen Reichs- oder schwäbischen Lehen nnter sich als Brüder theilen zu wollen, und einander hierin gegen Jedermann, nötigenfalls auch gegen Anna's künftigen Gatten, Beistand zu leisten. Gräfin Anna nannte jene ansehnlichen Güter ihr Eigemhum, welche, wie Burgdorf

, Thun und Freiburg, durch die Zähringer Erbschaft an Kyburg gelangt waren. Aber die Schulden mehrten sich durch Zinsen und übliche Einlagen dergestalt, daß, als Anna 1271 dem Grafen Eberhard von Habsburg, Rudolf's Vetter, ihre Hand reichte, sie und ihr Gatte sich zum Verkaufe großer Besitzthümer an Rudolf entschließen mußten. Lenzburg , Vilmariugen, Sur, Aarau, Mellingen, Zug,Art, Sursee, Kasteien und Hof Grieuach vom Gute der Gräfin; Willisau, Sempach, Schwyz, Stanz, Buchst vom Habsburg'schen Gute

, und noch zwanzigtauftnd Maß Getreide über das Erbetene; ein Zeugniß sowohl ihrer dankbaren Liebe für den Grafen, wie ihres Wohlstandes, in welchem der selbe sie begünstigt und beschützt hatte. Um der gesicherten Stellung seines Hauses auch eine gewinnbringende Zukunft aufzuthun, schloß Graf Rudolf 12 70 ein Eheverlöbniß zwischen seinem ältesten Sohne Albrecht und der Tochter des ihm befreundeten Grafen Mainhart von GZrz und Tirol, dessen Reichthum und Einfluß dieser Heirat, die in einigen Jahren Statt finden

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Seite 232 von 325
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: VIII, 310 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/1
Intern-ID: 500065
Die österreichischen Lande an Habsburg verliehen. 223 Durch ein Mandat entband der König Rudolf die Ministerialen And Herren in Oesterreich und Steyer des ihm, als unmittelbarem Oberhaupte, geleisteten Eides, und überwies sie an seine Söhne, als ihre nunmehrigen Herzoge und Gebieter. Alle mit dieser neuen Ordnung der Dinge nicht zu vereinigenden Privilegien mußten hintanstehen. Wien wurde, wenn nicht aus drücklich, doch stillschweigend, seines Vorrechtes als freie Reichsstadt wieder enthoben

Herzogen wurden die österreichischen und steyerischen Lande mit allen Rechten, Freiheiten und Zugehörungen übergeben, wie sie einst die Herzoge Leopold und Friedrich besessen , der vorübergehend eingetretenen Minderungen dieser Rechte aber nicht gedacht. Immerhin aber blieb es eine schwierige Frage, wie die beiden herzog lichen Bruder ihre Herrenrechte unter einander theilen oder vereinigen würden, zumal wenn Herzog Rudolf zur Volljährigkeit und Selbstständigkeit gelangt sey. Dies wurde dem Könige

Rudolf von wohlmeinenden österreichischen Ministerialen offen vorgestellt, und der König, beherzigend, wie schwer es seyn werde, zweien rechtmäßigen Herren zugleich zu gehorchen, da doch Beider Wille nicht immer derselbe seyn könne, setzte am 1. Juni 12 83 zu Rhein- felden kraft vorbehaltener königlicher und väterlicher Machtvollkommenheit fest: daß die Lande Oesterreich und Steyer lammt ihren Zubehörungen den Herzog Albrecht als ihren alleinigen Herrn anzusehen hätten. Rudolfen solle nur der Titel

von diesen Provinzen bleiben; dagegen wurden ihm die Habs burger und Kyburger Herrschasten und Voigteien uberwiesen. Würde Letzte rem binnen vier Jahren kein Königreich' oder Herzogthum zufallen, so habe ihm sein Bruder Albrecht eine, nach dem Ermessen des Burggrafen Friedrich von Nürnberg und der Grafen Albrecht von Hohenberg, Heinrich von Fürsten berg und Ludwig von Oettingen Zu bestimmende Geldsumme auszuzahlen. Stürbe Albrecht's männlicher Stamm aus, so gehe die Nachfolge in jenen Provinzen auf Rudolf

18
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Seite 211 von 325
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: VIII, 310 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/1
Intern-ID: 500065
202 Folgen des Friedens Dienstleistungen Böhmens an daö Reich, überhaupt nur in 30 0 Bewaffneten zur Römerfahrt bestehend, mit 300 Mark Silbers abgelöset werden. Nun aber wurde zu Prag, wohin König Rudolf seinen ältesten Sohn, den Grafen Albrecht, persönlich geschickt hatte, am 12. September 12 77 ein neues Abkommen getroffen, welches die böhmischen Könige ganz neben die anderen Reichsfürsten stellte, sie zumRömerzuge inPerson oder doch durch ansehnliches Gefolge verpflichtete, uud dem Könige

Ottokar nur ausnahmsweise als Gnade zugestand, daß ihm binnen einer, von dem Bischof zu Olmütz und dem Burg grafen zu Nürnberg Zu bestimmenden (später auf ein bloßes Jahr festgestell ten) Frist vom römischen Könige gestattet werden solle, von den Hostagen auszubleiben. Uebrigens versprach König Rudolf, ihm gegen alle seine Feinde beizustehen; keiner der beiden Könige sollte des Anderen Diener und Unter tanen, gegen dessen Willen, aufnehmen und hegen. — Doch auch diese wichtigen und überraschenden

Zugeständnisse Otèàr's führten noch nicht zu dauerndem Einvernehmen. Der römische König schien der Ansicht zu seyn, einige Böhmen, die sich gegen Ottokar vergangen, in den Frieden mit ein geschlossen zu haben. Dagegen verwahrte nun Ottokar seine ober- und-landes- herrlichen Rechte in einem, am 31. October 1277 von Podiebrad aus an Rudolf erlassenen Briefe. Nie sey ihm in den Sinn gekommen, Eingeborene seines Landes in jenen Vertrag einzuschließen; er habe nur jenen von ihnen, die sich so unredlich

gegen ihn aufgelehnt, aus königlicher Gnade bewilligt, daß sie, bis zur Bestimmung einiger zwischen dem römischen Könige und ihm noch schwebenden Artikel, in Frieden und unbelastigt bleiben sollten. Alle Punkte der Uebereinkunft styen von ihm mit dem ausdrücklichen Vorbehalte beschworen worden, daß seine Unterthanen, sammt den Rechten seiner Lander, ihm ganz und ungetheilt verbleiben sollten. Er flehe die königliche Güte Rudolf s an, nicht auf die bösen Einflüsterungen seiner (Ottvkar's) Feinde zu hören

19
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Seite 65 von 497
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: 486, VII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/2
Intern-ID: 500067
Bündniß mit Frankreich. RauNnrgen gebrochen. 55 Rudolf, und Blanea von Valois, der Schwester des Königs Philipp IV. von Frankreich, abgeschlossen, und der Blntsverbindnng folgte nach wenigen Tagen, am 5. September, eine politische durch einen Friedens- und Verei nigungsvertrag „gegenJedermann.' Im Widerspruche mit der zu Nürnberg geschehenen Belehnnng, welche sich auch auf Friedrich und Leopold erstreckte, wurden mit Zustimmung der jüngeren und. der minderjährigen Söhne Alb- recht's

, und «mit Bewilligung der Kurfürsten von Sachsen, Brandenburg und von der Pfalz, alle Rechte dieser Minderjährigen dem Erstgeborenen, Rudolf, förmlich abgetreten; eine Maßregel, die durchaus derZnstimmnng der gesamm- ten Reichsvertreter bedurft hatte, und nur in Albrecht's eigenmächtigem Sinne ihre Erklärung fand. Die Widerlage des HeiratSgutes sollte in der Grafschaft Elsaß und dem Lande Freiburg, dann in den Einkünften der Grafschaften Habsburg und Kyburg bestehen. Zu nöthiger Rücksprache und noch größerer

Befestigung der freundschaftlichen Verhältnisse, wurde für den Winter eine persönliche Zusammenkunft Albrecht's und Philippus IV. an der französischen Gränze verabredet. Herzog Rudolf hatte noch nicht lange die Regierung in Oesterreich und Steiermark angetreten, als er durch den wilden Geist der Zeit zu einer Fehde in seinen eigenen Landen gezwungen wurde. Hadmar von Falkenberg, aus altedlem Geschlechte entsprossen, den einflußreichen Knenringern und Kappellern ve» wandt, trieb es, von seiner starken

Feste Falkenberg an Mährens Gränze herab, arg mit Stegreif und Plackerei, ungestraft, weil anffeinem Raubnest ihm nicht bei zukommen war. Der König Al brecht hatte ihm Züchtigung geschworen, denn er hegte noch besonderen Groll gegen den Falkenberger, weil er der Meinung war, derselbe habe, währenddes Kampfes mit dem Könige Adolf, ihm nach dem Leben getrachtet. Solchen doppelten Gruud zu Haß und Strafe konnte König Albrecht's harter Sinn nicht verwinden. Seinem Sohne Rudolf, als nunmehrigen

20
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Seite 192 von 497
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: 486, VII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/2
Intern-ID: 500067
nicht gleichgültig seytt. Toeh nn'i tischte er mit rem mäcl'tigen Herzoge sich in Güte zll verständigen. Vorerst verso! nie er sich mit dem Könige Ludwig von Un garn, Rudolfs einflußreichstem Bundesgenosse». Bei ihm in Tyrnau trafen nch Kaiser Karl l> nnd Herzog Rudolf, und erwäblien ihn zum Vermittler ' ihrer gegenseitigen Bcschwerdei,. Ans Rudolfs Seite waren sie vornehm lich gegeil die Absichten gerichtet, welche Karl IV., wenn auch auf entferntem Wege, auf Oesterreich zu hegen schien. Ter letztere Halle

nämlich schon im ^ahre I A4 8 die längst außer Kraft geielue ^ebenöeriheiliing deS römischen ^chattenkönigS Richard mit Oesterreich und den südlichen Ländern, zu Gun- sten deS Königs PremySl Ottokar II. von Böhmen, plöylich bestätigt. Her zog Albrecht hatte dies als eine todte Formel betrachier und daher nicht nöthig befunden, sich ihr zu widersencn. T er Herzog Rudolf aber, welcher Ansprüche an sein Erbe selbst alö bloße Phrase nicht dulden wollte, na bm Anstoß dar«, und st'iuc Empfindlichkeit

gegen dell Schwiegervater wurde dadurch gesteigert. Um diesen Grund deö AergeruifseS zu beseitigen, lieferten der Kaiser und sà Bruder, der Markgraf Johann von Mäbreu, in König Ludwigs Hände jene Urkunden aus, welche ihre Vorsàen oder ne selbst in Lehen- oder Pfandsachen hinsichtlich der österreichischen Lande biober besejsm hatten, «nd - crklärteil die etiva außerdem noch vorbaiideneu ungillig. Ebenso übergab der Herzog Rudolf alle Urkunden, anS denen für ibn oder seine Rachfolger ein Recht auf Böhiuen

oder Mahre« hatte abgeleitet werten können. Räch dieser Verständigung begab sich der Kaiser nach Seefeld , und ertheilte hier, auf österreichischem Boden, dem Herzoge Rudolf nnd dessen Brüdern die Belehunng mit Oesterreich, Slever, Kärnten, Mark, Portenau, iugleicheu auch >nit den in Schwaben, im Elsaß oder wo immer im Reiche ihnen zuständigeM Herrschaften. T ie Urkunde hierüber wurde am 2 !. Mai l 36 0 ausgestellt. Gleichzeitig aber musttc der Herzog den» Kaiser urkundlich bescheinigen

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