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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1936
Handbuch der Geschichte Tirols
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Seite 69 von 369
Autor: Lechthaler, Alois / von Alois Lechthaler
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verlag
Umfang: 367 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1935
Signatur: D II 58.001 ; II 58.001
Intern-ID: 200432
ten dabei von der Überzeugung geleitet sein, daß Rudolf, dessen Tüchtig keit bekannt war, gerade der rechte Mann sei, dem Unwesen des Raub rittertums und des Faustrechts auf deutschem Böden zu steuern, ohne sei nen Wählern selber gefährlich zu werden. Rudolf von Habsburg (1273—1291) rechtfertigte das in ihn gesetzte Vertrauen vollkommen. Außerdem gelang es ihm, seinem Hause bedeu tende Besitzungen zu erwerben, eine sogenannte Hausmacht zu begrün den, und zwar in den ehemals babenbergischen

Ländern Österreich und Steiermark. Dies trug sich folgendermaßen zu: Als Rudolf zum deutschen König gewählt worden war, beschloß er, alles, was dem deutschen Reich während des Interregnums (1250 1273) verlorengegangen war, zurückzufordern. Dies betraf die Länder Öster reich, Steiermark, Kärnten und Krain, die der machtvolle und stolze Böh menkönig Pfemysl Ottokar II. ohne einen gültigen Rechtstitel an sich ge bracht hatte. Rudolf stellte daher das Verlangen an den Böhmenkönig, daß er ihm diese Länder

zurückstelle. Der Böhmenkönig, der den Habs burger ob seiner geringen Macht und Einfachheit als „Bettelgrafen, den der Bettelsack drücke", verachtete, wies dieses Verlangen höhnisch zurück. So mußte der neue deutsche König seinem Rechtsanspruch mit Waffenge walt Nachdruck verleihen. Dies wurde ihm vor allem durch die treue Bundesgenossenschaft des Grafen Meinhard II. von Tirol ermöglicht. Meinhard II. konnte sich gleich der Gunst des neuen deutschen Königs erfreuen. Rudolf stand für die Ansprüche

des Tiroler Landesfürsten gegen Bischof Egno von Trient ein, gab ihm das Recht, zu Meran eine Münze zu eröffnen, und überließ ihm Reichsgüter zu Stams für das zum Anden ken an Elisabeths unglücklichen Sohn Konradin gestiftete Kloster. Mein hard II. vergalt dieses Entgegenkommen durch wackere und entscheidende Mithilfe im Kampfe gegen den Böhmenkönig. Von Rudolf zum Verweser von Kärnten und Krain ernannt, säuberte Meinhard II. diese Länder sowie die Steiermark von den Truppen des Böhmenkönigs

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1936
Handbuch der Geschichte Tirols
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Seite 85 von 369
Autor: Lechthaler, Alois / von Alois Lechthaler
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verlag
Umfang: 367 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1935
Signatur: D II 58.001 ; II 58.001
Intern-ID: 200432
Tirol vereint mit den übrigen Ländern des Hauses Habsburg (i363— 1 ^ 79 ) Herzog Rudolf IV. der Stifter als Herr von Tirol Durch die Vereinigung Tirols mit den übrigen österreichischen Ländern erlangte unser Land die außerordentlich wichtige Stellung als Verbin dungsglied, als Brücke zwischen den habsburgischen Besitzungen im Westen (Schweiz, Schwaben und Vorarlberg) und Osten (Kärnten, Krain, Steiermark und Österreich). Es fehlte zu dem nachmaligen Begriff Tirol Zwar manches Stück

; so herrschte östlich der Mühlbacher Klause die ältere Linie der Görzer Grafen, dagegen gehörte Unterengadin bis Pontalt zu Tirol, wenngleich die Bischöfe von Chur hier die Herrschaft bean spruchten. Herzog Rudolf begann seine Herrschaft mit ausgesprochenen Gunst beweisen für die deutschen Städte unseres Landes, die sich sofort offen auf seine Seite gestellt hatten. Er bestätigte ihre alten Rechte und Freiheiten und kargte nicht mit der Verleihung von neuen; besonders bedachte er die Bürger von Innsbruck

und Hall, die ihn aus Lebensgefahr errettet hatten; sie erhielten die Erlaubnis, aus allen Bezirken Holz, Wildbret und Fische herbeizuführen und in den Seen zu fischen; den Hallern gewährte er noch das besondere Vorrecht, daß ihre Waren bei allen österreichischen Zollämtern am Inn und an der Donau bis Wien zollfrei erklärt wurden. Dagegen mußten es jene Adeligen bitter büßen, die die Schwäche Mar garetas schamlos ausgenützt hatten. Gegen die Gefahr von Bayern her rüstete Rudolf IV. mit der ihm eigenen

Tatkraft. Trotzdem konnte der Einfall der Bayern 1363 einige Erfolge aufweisen, weil ihnen durch Verrat die drei Margarete überlas senen Städte Rattenberg, Kitzbühel und Kufstein in die Hände gespielt wurden. Sie konnten sich aber nicht halten. Ende 1363 bestellte Rudolf den Bertold von Gufidaun zum Landeshauptmann und Bischof Johann von Gurk, den langjährigen Berater des Herzogs Albrecht des Weisen, zum Bischof von Brixen; mit ihm betrat einer der besten Verfechter der habsburgischen Interessen

unser Land. Zu Weihnachten 1363 erschienen die Bayern auf die Kunde, daß Her zog Rudolf unser Land verlassen habe, abermals in Tirol, fanden keinen Widerstand, außer an den Städten Innsbruck und Hall, und hausten ent-

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1936
Handbuch der Geschichte Tirols
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Seite 81 von 369
Autor: Lechthaler, Alois / von Alois Lechthaler
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verlag
Umfang: 367 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1935
Signatur: D II 58.001 ; II 58.001
Intern-ID: 200432
hatte: Herzog Rudolf IV. von Österreich. Dieser damals 24jährige Mann war überaus rührig. Gleich nach der Kunde von der Erkrankung Meinhards III. brach er zur Reise nach Tirol auf. Mitten im Winter drang er über die beschneiten Pässe und gelangte am 18, Jänner nach Kodank, fünf Tage nach dem Ableben Meinhards III. In Bozen traf er mit Margarete Maultasch zusammen und am 26. Jänner 1363 ließ er sich von ihr abtreten: die Grafschaften Tirol und Görz, das Land an der Etsch und das Inntal mitsamt der Burg Tirol

in dem Roman von Schullern „Boccaccio auf Schloß Tirol“.) Nachdem Rudolf IV. seiner Base den Dompropst von Brixen, Johann von Lichtwerth, als Ratgeber an die Seite gestellt hatte, verließ er das Land. Da erhoben nun die Wittelsbacher heftige Einsprache gegen Mar garetas Schritt und die Gefahr eines Krieges um Tirol rückte in fühlbare Nähe. Darum erschien Rudolf im Sommer 1363 abermals in Tirol und bewog seine Base, ihm wegen der Gefahr des Augenblicks die Regierung schon jetzt zu überlassen

. Am 2. September 1363 entsagte Mar garete in der Tat der Regierung des Landes zugunsten der Herzoge von Österreich und Rudolf nahm die Hul digung der Stände als wirklicher Regent entgegen. Am 29, September 1363 dankte Margarete Maultasch feierlich ab und entband alle ihre Untertanen vom Eid der Treue. Gleich darauf erhielt Rudolf vom Bischof von Trient die Lehen; dabei ließ er sich alle bisher bestehen den Rechte der Grafen von Tirol bestätigen. 6 Lechihalcr

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