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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 18.12.1914
Umfang: 16
mit seinen Millionenheeren nicht in wenigen Monaten entschieden sein wird, weil die Folgen des Ausganges von größter Be deutung sein werden. Das heurige Weihnachtsfest wird unsere Söhne, Brüder und unzähligen Familienväter auf den Kriegsschauplätzen finden. Unser Heili ger Vater hat sich zwar bemüht, die kriegführen den Mächte dafür zu gewinnen, daß das blutige Ringen mindestens während der heiligen Weih nachtszeit aussetze. Leider waren seine Be mühungen erfolglos, ba Rußland und Frankreich rundweg ablehnten

derartige, daß der endgültige ?Sieg mit großer Wahrscheinlichkeit angenommen ;JDCtber kann. Nicht nur die Fachleute der neu tralen Mächte sind dieser Anschauung, sondern euch die französischen Zeitunaen müssen diese Er folge anerkennen, wenngleich letztere die Trag weite dieser Erfolge begreiflicher Weise herabzu- .nindern suchen. Frankreich und England warteten sehnsüch tig auf den von Rußland vorausgesagten siegrei chen russischen Vorstoß, durch den die Herren der verbündeten Zentralmächte zermalmt

an Futter zu Grunde. Am 10. Dezember nahmen die Deutschen in Nordpolen einige russische Stellungen ein, nah men 11.000 Ruffen gefangen und erbeuteten 43 Maschinengewehre. Gegenwärtig sind die österreichischen und deutschen Armeen daran, die russischen Truppen zu umfassen. Nicht besonders verlockend ist es, nach dem Berichte eines aus Rußland nach Kopenhagen zurückgekehrten Professors, in Rußland ein Ge neral Zu sein. Nach der Schlacht bei den Masuri schen Seen, in der die Ruffen eine fürchterliche

, sollen die russischen Kriegskosten bis 1. Dezember dieses Jahres die respektable Höhe von 15.300 Millionen Kro nen erreicht haben. Die Schläge, die Rußland jetzt bekommt, bezahlt es' teuer. Dazu kommt noch, daß, wie aus einem nach Italien gelangten Prwarbriese hervorgehr, die Revolution in Rußland wieder ihr Haupt zu erheben beginnt. Diese Mitteilung findet durch den Umstand ihre Bestätigung, daß seit 7. Dezember über den Militärbezirk Petersburg der verstärkte Kriegs zustand verhängt worden

ist. Man wartet in Rußland nur aus die russische Niederlage in Polen und auf das Vordringen der Türken. Zwischen zwei mit Bomben beladenen russi schen Eisenbahnzügen mit 72 Wagen gab es letzthin einen fürchterlichen Zusammenstoß. Die Explosion der Bomben war so furchtbar, daß die Wägen buchstäblich in Pulver verwandelt wurden. 60 Kilometer weit wurde die Detona tion gehört. Der Zusammenstoß wird auf ein nihilistisches Attentat zurückgeführt. * In Galizien ergeht es den nach Wesigalizien vorgedrungenen Ruffen

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 18.12.1914
Umfang: 16
Tätigkeit der bulgarischen Banden in Aktserbien. Er verlangte sofortiges Eingreifen. Der bulgarische Minister Radoslawow wies dieses Verlangen c n e r g i s ch ab und erklärte, das Bandenwesen sei eine jener serb'^n Angelegenheiten, gegen welche Rußland in Uesküb (in Serbien) und nicht in So fia einschreiten müsse. Es geht daraus hervor, daß auch Bulgarien für Rußland nicht Mauer stehen will. Uebrigens soll nach Mitteilung eines Mailänder Blattes das Ein greifen Bulgariens zu Gunsten

veranlaßt se hen wich. Infolge der Vereisung der russischen Seehäfen muß Rußland bedacht sein, seinen Kriegsbedarf auf einem anderen Wege zu beziehen. Dabei hat Ruß land Schweden im Auge und ist eifrig bemüht, durch einen Bahnbau sich mit dem schwedischen Bahnnetz zu verbinden. Nach Fertigstellung dieser russischen Verbindungsbahn glaubt man in Schweden, vaß Rußlaird von Schweden verlangen werde, daß es die Ausfuhr bestimmter Waren freigebe. In diesem Momente wird dann Schweden möglicherweise

genauen Adresse des Kriegsgefangenen auf der Vorderseite, links oben, den deutlichen Vermerk: „Prisonniere de guerr" und aus der Rückseite den Namen und die Adresse des Absenders tragen. Bei Briefen nach Rußland ist hauptsächlich der Name des Bestimmungsortes in kleinerer Schrift links in die Ecke zu schreiben; da mit für die Umschreibung der Ortsbeschreibung in russische Schriftzeichen, durch unsere Stelle, noch genügeird Raum verbleibt. Derartig ausgefertigte Briefe gelangen durch die Post

an uns und werden nach Vornahme der Zensur an die gewünschte Adresse weiter befördert. (Lemberg und Ostgalizien jedoch derzeit noch nicht.) Geldsendungen an Kriegsgefangene nach Rußland, Serbien und Montenegro (nach England, Frankreich mrd Belgien nicht) werden gleichfalls durch unsere Stelle vermittelt, wenü ihnen die germue Adresse des Empfängers bekannt ist, jedoch müssen die Geldbeträge womöglich in der Währung des Bestimmungslandes, ausschließlich in Papiernoten, an unsere Stelle eingesendet oder ilberbracht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 18.12.1914
Umfang: 4
aus dem Gefangenen lager in Jngolstaüt entflohene französische Offiziere, die Zivilkleidung trugen, beim Versuche, die öster reichische Grenze zu erreichen, festgenommen und nach Füssen eingeliefert. Ser Landhunger Rußlands. Nach interessanten Untersuchungen Ernst von Brueggens in dem Buche: „Das heutige Rußland" ergibt sich über den Landhunger Rußlands folgen des: Bis zum Jahre 1600 war das Zarenreich als Großfürstentum Moskau auch nach Annexion der Republik Nowgorod noch immer ein durchaus kon tinentaler Staat

: Wenn wir den Gebietszuwachs Rußlands vom Jahre 1600 bis 1900 in seiner Gesamtheit ins Auge fassen und den täglichen durchschnittlichen Gebietszuwachs daraus berechnen, so ergibt sich, daß im Laufe dieser 400 Jahre Rußland sich täglich ein Gebiet von 130 Quadratkilometern aneignete. Was etwa soviel be sagen will, wie eine Fläche.eines der kleinen unga rischen Komitate, alle zehn Tage durch 400 Jahre! Seit dem Tode Alexeis betrug der tägliche Zuwachs etwa 90 Quadratkilometer und seit der Thronbestei gung Alexanders

II. 80 Quadratkilometer. Wenn man nur die seit dem Jahre 1826 erreichten Erobe rungen ins Auge faßt, so betrug der jährliche Zu wachs Rußlands bis zum Jahre 1900 48.000 Qua dratkilometer, also nicht viel weniger als die Größe Siebenbürgens (55.000 Quadratkilometer). Diese wenigen Zahlen sprechen nun noch eine viel deutlichere Sprache, wenn man sie kontrastiert mit dem, was Rußland in den von ihm eroberten Gebieten kulturell geleistet hat. Mit Ausnahme des Baues der sibirischen Bahn und einiger äußerer Verbesserungen

in Turkeftan ist für die Hebung und Kultivierung dieser Riesenlandstrecken soviel wie gar nichts geschehen. Zum Schluß sei noch be merkt, daß weder das Reich Alexanders des Großen, noch auch das Römische Weltreich sich an Größe mit dem heutigen Rußland messen können und daß es nur von England in seiner gegenwärtigen Ausdeh nung um etwa ein Drittel übertroffen wird. TagesrreuLgkeiten. Die Verlustliste Nr. 79. .Gestern wurde in Jnns- bruß die Verlustliste Nummer 79 ausgegeben. Die Verlustliste Nummer

. Lange hörte man nichts von ihnen, selbst ihre Angehörigen konnten lange Zeit nichts über ihren Verbleib er fahren. Nun kommt aber eine Nachricht nach der andern. Es haben sich jetzt gemeldet die Genossen Nikodin, Ämter, Bischof und Brauer, alle verwun det, aber sie befinden sich auf dem Wege der Besse rung. Die Genossen Kölbl und Hilbert befinden sich in Rußland und zwar in Sibirien in Gefangen schaft; nach dem Schreiben geht es ihnen gut. Gen. Kaiser, Obmann der Steindruckerei-Hilfsarbeiter, sowie

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 18.12.1914
Umfang: 16
, wie man aus den spöttischen Bemerkungen in der englischen Presse gegen das russische Heer ersehen kann. Wenn es Rußland in den fünf Kriegsmonaten noch immer nicht geglückt ist. die verbündeten Oesterreicher und Deutschen aus Rusiisch-Polen hinauszuwerfen, wie kann man von einem endgültigen Sieg Rußlands sprechen? Wenn Rußlands endgültiger Sieg außer Zweifel steht, warum bettelt es dann um Hilfe? Es zeigt dies eben, daß Rußlands Kräfte zu erlahmen beginnen. Nicht einmal die Bolkanstaaten nehmen die Drohungen Rußlands

und Wien gemacht, was den Rus sen und deren Freunden sicher sebr wenig gefallen hat und die Rumänen haben von Krupv aus Deutschland eine zweite große Sendung von Kriegs» material bekommen. Die deutsche Regierung batte das sicher nicht zugelasten, wenn sie nicht die feste Bürgschaft hätte, daß diese Waflen und Munition nicht gegen Deutschland und Oesterreich ge braucht werden. Auf die Rumänen kann Rußland wohl nicht rechnen. Was Bulgarien anbelanat, so dürfte es für die Rüsten dort wohl nicht besser

sieben. Die ru^^che Regierung sollte von der französischen Firma Dchn^dor-Greuzot 300 Ka nonen und 200 Maschinengewehre bekommen, welche durch Bulgarien geliefert werden sollten. Trotz der rustischen Drohungen verweigerte die bulga rische Regierung die Durchlieforung, so daß die Sendung wieder nach Frankreich zurück mußte. Ein anderer Beweis der bulgarischen Nacken^"'te gegen über Rußland: Der russische Gesandte in Sofia pro testierte bei der bulgarischen Regierung gegen die

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 18.12.1914
Umfang: 16
Die Verluste der Russen. Wie Bulaariidne Zeitungsberichte melden, fiat Rußland auf dem östlichen Kriegsschauplatz 817.000 Mann an Toten und V e r w und etc n ver loren (die neu gemeldeten Verluste sind darin noch nicht enthalten, außerdem kommen noch zirka 6O0.OO0 russische Gefangene. D. R.ü überdies ver lor es die Hälfte der q e s a m t e n A r t i l l e r i c. Die Neuanschaffung von Geschützen stößt in Ruß land auf die größten Schwierigkeiten; außerdem ist der Umstand besonders von Nachteil

, daß Rußland vollkommen vom Westen abgeschnitten ist. Vom deutsch-belgischen-fran- zösischen Kriegsschauplatz. In Belgien, d. h. an der nordwestlichen belgisch-französischen Grenze ist die Lage noch immer unverändert; es hat aber den Anschein, daß die Deutschen dort einen anderen Plan verfolgen. Die den Deut schen gegenüberliegenden englischen Truppen ha ben festgestellt, daß das Sumpfland, das sie schützend zwischen sich und den Deutschen durch eine künstliche Überschwemmung geschaffen hat ten

aus, ob man-denn in Rußland wirklich glaube, daß es für die Armee des Zaren besser sei, sich in Rus sisch-Polen statt aus deutschem Reichsgebiet zu schlügen? Es zeigt dies, daß die Engländer die Lage aus dem russischen Kriegsschauplatz richtig einzu schätzen beginnen. Die Russen hinwieder beginnen es einzu sehen, daß die Großmäuligkeit der Engländer sich nur aus fremde Truppen stützt, die im Interesse der.' Engländer sich durchbläuen lassen sollen. Eine hochstehende, russische Persönlichkeit tat nämlich folgenden

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 18.12.1914
Umfang: 8
war und daß das nationale Leben in der russischen Ukraine, das augenblicklich stärker pro- nonziert ist. selbst als es jemals in Galizien oder in der Buko wina war, daß aber natürlich jede Aeußerung durch Rußland auf das. strikteste zu unterdrücken versucht wird. So haben im März 19Mdie Provinzialbehörden in der ganzen Ukraine die Feier des zum Andenken an den Dichter Shevchenko, den großen Nationäl- poeten, verboten. Es durfte auch keine öffentliche Versammlung oder Gottesdienst zur Feier des Dichters der Ukraine

stattfinden. Bezeichnend ist es, daß die Artikelreihe eingeleitet wird durch folgende Betrachtung: „Trotz aller Weißbücher und Blaubücher mutz im allgemeinen anerkannt werden bei allen denen, die die Wahrheit kennen, daß, soweit die slawisch-teutonische Seite des Krieges in Betracht kommt, Rußland der entschlossene Angreifer des Krieg es gewesen ist. Rußland hat Tag M Tag mit allen möglichen Mitteln einschließlich der Versuche diese Loyalität in Oesterreich zu erzeugen, den Kreg vorbereitet. Rußland

hat vor -Deutschland mobilisiert, während Rußland nych protestierte und sagte, es fordere den Frieden.' l Die Anregung des Papstes. Die „Kölnische Zeitung' meldet aus Berlin: Die Anregung des Papstes, eine kurze Waffenruhe über Weihnachten her beizuführen, fiel bei der Mehrheit der kriegführenden Mächte auf günstigen Boden. Besonders äußerten sich Deutschland und Oesterreich-Ungarn sofort zustimmend. Auch die Türkei WÄr bereit, dem Wunsche der Kurie Rechnung zu tragen. Der Widerspruch gegen die päpstliche Anregung

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Bozner Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 18.12.1914
Umfang: 8
ungchsüren Massen m Ostpreußen bereits »uMstapelt hatten, da sie Ostpreußen schon als Stil8>untt für ihren weiteren Vormarsch nach Verlan ansahen. Als nun Hindenburg auf dem Kampfplätze erschien und sie in wenigen Tagen vor sich herjagte, konnten sie kaum ihr Leben ret ten.' An die Mitführunig dieser ungeheuren Vor- ^ rate von Munition war überhaupt nicht zu den ken. So fiel alles in die Hände unserer Soldaten. Bon den Hunderttausenden erbeuterter Gewehre gar nicht zu sprechen! Rußland hat darum Mangel

! Eines nur vermißt man in dsm Berichte des Italieners: von einer Russenmo de in London ist nicht die Rede, obwshl jetzt in England mehr ge- und betrunken wird, als in Rußland, zumal ja jetzt in Rußland das S-uf.^ ganq abgeschafft und nur dem Keben Vieh gestat te wenden soll. Bachem. bexsits. .der Berkauf-von Wutki zu nächst eingeschränkt und dann vollkommen vermu ten worden ist, hat. mm ein dritter Svakoirischer Ukas den Ausschank von jeglichem Alkoholischen Getränk in allen Teilen des Zarenreiches

wie die Korruption «u Rußland. Die RuülopWnr sind die Freunde des Rubels, natürlich nicht des hrlich verdienten, sondern des auf dem Wege der Bestechung erworbenen Rubels. Rublophrlen in diefom Sinne sind, wie aller Welt bekannt, vor ollem die Russen selbst, die russischen Beamten, die Tschinoumiks^ ,die kc-ine Gelegenheit vorübergehen ^lassM, im Dienste des Väterchens Haren Geld zu erpressen. Der „rollende' Rubel hat ober seinen Weg auch Wer die Grenze Rußlands gefunden und. macht sich in manchen politischen

Beziehungen und Verhältnissen geltend. Das ist zwar nicht mo ralisch, aber es ist auch nicht verwunäterkich. Er staunlich und unerhört wäre es nur, wenn Ruß land sich moralischer Mittel bediente, um Freunde zu gewännen. Hat Rußland seine Rubelfrsunde. so hat Frank reich seine ..Drückeberger.' Eine ebenso ehrenwer te Gesellschaft. Ab Frankreich vor so und so viel Wochen die. französischen Jünglinge für den Zaren und für die Geschäfte' Sir Edward Greys in den Krisg geschickt hat, lauteten die bezahlten

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