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Alpenländer-Bote
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Seite 8 von 20
Datum: 08.08.1920
Umfang: 20
larns dagegen erhob, die deutsche aber bereits ihre Zustimmung gegeben habe unter der Bedingung, -daß unsererseits die dafür auflaufenden Kosten zu- gesichert und bezahlt werden. Daraufhin haben wir sofort in einem beiderseits vereinbarten Schreiben das Internationale Ko mitee vom Roten Kreuze mit der Aufgabe betraut, mit den Deutschen auch unsere Kriegsgefangenen Rußland zurückzuführen, und wir haben auch im Namen unserer Negierung die Zahlung der Deutschland hierfür auflaufenden Kosten zuge

. Die deutsche Regierung hatte auch zugesagt, die österreichischen Gefangenen bis Passau zu füh ren. Auch wurde in diesen und späteren Bespre chungen die Zusammenarbeit der für die Leitung des Rücktransportes in Rußland in Aussicht genom menen beiderseitigen Stellen geregelt. Vizepräsi dent Richter reiste darauf noch wiederholt nach Berlin, um auch zwischen Oe st erreich und Rußland einen ähnlichen Vertrag z u- standezubringen. Der Abschluß dieses Ver trages verzögerte sich aber dadurch, daß der russische

Delegierte damals die von ihm erbetene Vollmacht aus Btoskau noch nicht erhalten hatte. Der Rück transport der österreichischen Kriegsgefangenen wurde aber dadurch nicht verhindert; er wurde noch in der ersten Hälfte Mai ausgenommen, und wö- chentlich/angten mehrere Transporte österreichischer Heimkehrer ein. Erst später kam er ins stocken, als in Rußland verbreitet wurde, daß Oesterreich Waf fen und Munition an das mit Rußland Krieg füh rende Polen sende. Auch kamen jetzt wiederholt Nachrichten

, daß in Rußland die österreichischen Offiziere interniert werden. Unsere Negierung hat, um die Heimkehr der Kriegsgefangenen wieder in Fluß zu bringen, sogleich telegraphisch die Ver- sichsrung gegeben, daß von Waffenlieferungen keine Rede sein könne. Endlich gelang es auf der vierten Reise des Herrn Vizepräsidenten'Richter, die dies mal bis Kopenhagen ausgedehnt wurde, den Ver trag abzuschließen und dadurch für den Rücktrans port der österreichischen Kriegsgefangenen dieselbe gesicherte Grundlage zu schaffen

zu dem Schluffe kommt, daß Herr Litwinow etwas versprochen und unterschrieben habe, was keine Re gierung im weiten Rußland heute zu halten imst a n d e ist" und daß dieses „Doku ment nur ein Ergebnis zeitigen werde: die Er richtung der Sowjetgesandtschaft in Wien." Und im gleichen Atem wird gesagt, Vizepräsident Richter hätte in den Vertrag mit Rußland den einen Satz ausnehmen sollen, der, offenbar deshalb durch gesperrten Druck hervorgehoben wird, weil er für sich vollständig ausreichend ist, den Satz

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Alpenland
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Seite 7 von 8
Datum: 21.07.1923
Umfang: 8
-chm Oesterreich und Rußland zu fördern, gewinnt ^ Frage, was Rußland eigentlich von Oesterreich ^nötigen kann, große praktische Bedeutung. Die Pleite Frage, was Oesterreich aus Rußland aus- ißhren kann, ist viel leichter zu beantworten, da Österreich bekanntlich alle seine natürlichen Reich- Hrner verloren -hat und sämtliche für seine Jndu- sirie notwendigen Rohstoffe benötigt. Rußland ist strebt, seine Rohstofsaussuhr zu vergrößern und ßhrt Holz, -Flachs, Häute und Felle aus. Viele Bdere

Rohstoffe sind jedoch bis jetzt aus dem nach- Oolutionären Rußland noch nicht ausgeführt wor- ^en, die -für Oesterreich von größter Wichtigkeit iiti). Es genügt, einige davon aufzuzählen, z. B. Kaphtha, Kohle, Getreide, Eier, Geflügel, Fische, dutter, Vieh usw., nur zu -beweisen, welche Zukunft österreichifch-russische Handel zu erwarten hat. Wie allgemein bekannt ist, leidet Rußland an lirfent Warenmangel. Auf diesem Umstand Wen sich alle Pläne des Auslandes auf, welches vorstellt, daß es genüge

, Waren nach Rußland jü senden, um dort einen ungeheuer ansnahmsfähi- K Markt vorzufinden. -Diese Auffassung ist jedoch sglsch. Allerdings trifft es zu, daß die russische tzoduktion tief unter dem Niveau der Workriegs- ch sogar der Kriegszeit steht. Viele Fabriken ha- -« ihren Betrieb eingestellt, die noch bestehenden weiten unregelmäßig und mit -geringer Leistungs- Weit. Der Außenhandel ist enorm gesunken, jkr trotz des Warenmangels herrscht in Rußland « schwere Absatzkrise und die Lager dev Fabriken «d überfüllt

mit nicht absetzbaren Waren. Dieses Aadoxon erklärt sich aus der geringen Kaufkraft kr Bevölkerung, welche seit der Vorkriegszeit stark Anken ist, so daß sogar die geringe Produktion kr russischen Fabriken auf dem russischen Markte Mm Absatz findet. Das Kapital fehlt in Ruß land vollständig, welcher Umstand die Produktions- krüfte ungeheur in ihrer Entfaltung behindert. Wir wollen die Frage nicht berühren, ob bei den gegenwärtigen politischen Verhältnissen in Ruß land ausländisches Kapital nach Rußland strömen

könnte. Noch vor dem Kriege hat Rußland große Mengen von landwirtschaftlichen Maschinen und Werkzeugen aus Oesterreich- bezogen. Der Bedarf an -diesen Waren ist natürlich sehr gestiegen, da die Versorgung der russischen Bauernschaft mit solchen Maschinen seit dem Jahre 1914 ausschließlich in den Händen der russischen Industrie lag, deren Produktion, wie schon erwähnt, eine sehr mangel hafte besonders in den Jahren 1918—1921 -war. Es muß jedoch hervorgehoben werden, daß, nach eingelangten Nachrichten, russische Fabriken

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 11.12.1927
Umfang: 16
viel geschrieben, könnten es ims daher ersparen, noch etwas darüber zu be richten. Allein ganz unerwähnt wollen wir den Tag doch nicht lassen. Den Grund werden wir spä ter angeben. Der Tag, an dem in Rußland die Re volution ausbrach, war der 15. März 1917; am 17. Oktober genannten Jahres haben die Bolsche wik! die Führung an sich gerissen, und seitdem ha ben sie sich auch behauptet. Wenn einmal die Geschichte der russischen Revo- hitton geschrieben werden sollte, wird die Welt rld)t aus dem Staunen kommen

über so manche Tinge, die der Nachwelt vielleicht unverständlich sein dürften. Ausgebrochen ist sie, wie gesagt, am 35. März, als eine der Folgen des Krieges. Es war die zweite, die Rußland innerhalb zehn Jahren er lebte. Auch die erste war gelegentlich eines un glücklichen Krieges, des Russisch-japanischen, zum Ausbruche gekommen. Beide Revolutionen ivaren die Folgen jahrelanger jüdischer Wühlarbeit. Das kaiserliche Rußland hatte in den Augen des Judentums und seiner Anhänger ein Verbrechen begangen

, das die Todesstrafe verdiente, es ge währte den Juden nicht die Gleichberechtigung, es gestattete nicht, daß das Volk durch das Judentum ausgebeutet und durch eine liederliche Presse und Schriften entsittlicht werde. Daher die ununter brochene Verzerrung, Verdrehung und Beschimp- sung all dessen, was in Rußland geschah. Die Stu dierten ließen sich durch das Freiheitsgedusel der aus- und inländischen Juden ködern und starrten wie verzaubert nach dem Westen, nach Frankreich. Wenn man in Rußland auch alles reden

, schreiben und dergleichen dürfte, wenn Rußland auch ein Parlament hätte, dann, so meinten und schwärmten sw, müßte es ganz anders anders werden. Glück und Zufriedenheit könnten nicht fehlen. Es bekam ein Parlament und damit konnte die Hetze erst recht Boden fassen; ganz wie bei uns. Dazu kam dann ein korruptes, bestechliches Beamtentum, ein verschwenderischer, vielfach glcmbens- und sitten loser Hochadel, der kein Verständnis für die Leiden des Volkes und der Arbeiterschaft hatte, eine nicht selten

allzu strenge Regierung, und das Schlimmste: Grund und Boden waren zum Großteil in Händen des Hochadels und des Staates, der Bauer ohne ge nügenden Grundbesitz, daher gedrückt, unzufrieden und hungrig nach Land. Merkwürdig wird es im mer bleiben, daß der Mann, der diesem Uebel ein Ende bereiten wollte, Ministerpräsident Stolypin, Erschossen wurde. Zu allem Unglück hatte Rußland m den letzten Jahren einen schwachen und unfähi gen Kaiser. Es kam der Krieg und bereitete den Boden für einen Umsturz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.02.1924
Umfang: 8
-Bezugspreise: Durch die Austräger in Innsbruck: 19.000 K Zum Abholen in Jrms^ druck: 17.000 K. Ausw. durch die Kolporteure und durch die Post für Deutj ch'Oesterreich: 19.000 i<, skr Deutsch land 25.000 K Uebr. Ausland L8.S00 K Nr. 30 SnnsSntf, Mittwoch Ss» 8 . FrLrusr 1824 32. Fahr«. Rußland anerkannt. Die englische Arbeiterregierung hat für das Nütesystem, auf dem sich der russische Staat heute aufbaut, sicherlich keine Sympathien. Aber sie be trachtet das Sowjetregime als etwas geschicht lich Gewordenes

. Und der neue englische Mini sterpräsident hat seine vor der Wahl abgegebene Erklärung, er werde, wenn er zur Macht gelange, die Sowjetregierung unverweilt anerkennen, ohne . Zögern ausgeführt. England betrachtet die Sowjet regierung als die legale Regierung Rußlands und tritt mit diesem Rußland in diplomatische Bezie hung. Bisher haben die Weststaaten die Sowjet republik als einen Rüuberstaat betrachtet und je den der Moskauer Volkskommissare als Verbrecher ^beschimpft. Frankreich und England

. Nur die hinter der europäischen Entwicklung weit zu rückgebliebene Agrarverfassung des zaristischen Rußland hat die bolschewistische Revolution mög lich gemacht: nur, weil die Bolschewiken das den Bauern auferlegte Joch in tausend Stücke schlu gen, den Großgrundbesitz radikal vernichteten und aus dem unfreien, geknechteten Bauern einen freien Herrn über seinen Boden machten, konnte sich die Revolution siegreich behaupten. Unsere Kommu nisten lassen dies zwar nicht gelten und behaupten, ^das Sowjetregime habe das Fundament

für den Bau der sozialistischen Gesellschaft geschaffen, und 'dies, daß in Rußland die sozialistische Erfüllung der Verwirklichung näher gerückt sei, habe die Re gierung Räterußlands in den Herzen des Volkes verankert und unüberwindlich gemacht. Diese Re densarten sind aber nur agitatorische Phrasen. Rußland baut heute seine Industrie auf kapital istischer Basis auf und gibt den Arbeitern auch in den Industriebetrieben nicht einmal jene Rechte, ; Öie sie bei uns haben (Betriebsräte usw.) und ge währt

den Arbeitern wie Angestellten lange nicht Zene Schutzgesetze (Krankenversorgung, Arbeiter irrlaub usw.), die sie bei uns haben. Der Weg bis zur sozialistischen Erfüllung ist in Rußland zumin- destens genau so lang wie bei uns. Und nicht als Sozialisten, sondern als Befreier vom Joche des Zarismus und als Bauernbefreier haben die Bol schewiken sich so fest im russischen Volke verankert, daß alle Spekulationen auf den Sturz des heuti gen Herrschaftssystems als Kinderträume bezeich net

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 10.01.1929
Umfang: 16
gründlichsten Weife» gebrochen, sie haben aber auf dem Gebiete des Auswärtigen kaum einen -der alten Lieblingsgedanken aus der russischen Kaiserzeit aufgegeben. Auch die Bolschewiken möchten dem polnischen Staate heute lieber als morgen ein Ende machen, auch die Bolschewiken streben nach dem Besitze von Konstantinopel, auch die Bolschewiken halten einen früher oder später eintretenden weltpolitischen Zu- sammenstoß zwischen Rußland und England für unver- weidlich. Baß Bolschewismus und Zarismus, obwohl

und so war es auch in den Zeiten des zweiten und dritten Alexander. Es ist vielleicht der Hauptbeweis für die außergewöhnliche politische Be- gabung des verstorbenen englischen Königs Eduard VII., daß er trotz des vorhandenen natürlichen Interessen, gegensatzes einen Waffenbund zwischen England und Rußland gegen die Deutschen zustande gebracht hat. Zu spät hat der unglückliche Kaiser Nikolaus II. eingesehen, daß er von seinem englischen Vetter in eine Falle gelockt worden ist. «Er mußte seinen Irrtum mit dem Verluste

von Thron und Leben bezahlen. Die nachdrängenden Bolschewiken haben mit der auswärtigen Politik sofort wieder in die altrussischen Bahnen eingelenkt und des- wegen auch die alte Gegensätzlichkeit zu England bezogen. Diese Gegensätze Verschärfen sich von Jahr zu Jahr. Heute sind zwischen Egland und Rußland die d i p l o m a t i- s ch e n Beziehungen unterbrochen. Rußland betrachtet die Engländer als feine geschworenen Feinde, die an seiner Einkreisung und volkswirtschaftlichen Er. w'ürgung arbeiten

§ in Persien und Afghanistan oder auch in Tibet überwiegend zu werden «droht, gebärdet sich die englische Politik sofort äußerst nervös. Man steht ein wichtiges Außenwerk der großen indischen Festung ernst, lich bedroht. So war es schon in den Zeiten, wo in Ruß. land noch kaiserliche Politik gemacht «worden ist. Die Rer- vosttät der Engländer ist gestiegen, seit in Rußland die Bolschewiken herrschen. Denn diese haben gegen die eng. lische Herrschaft in Asien noch ganz andere Waffen in Bereitschaft

als ehemals das kaiserliche Rußland. Sie verfügen nämlich über den gefährlichen Ausfuhr, arlikel der weltrevolutionären Ge« ki» WeiiM fein? danken und Be strebunge n. Nachdem die Bol- schewiken mit ihren Agitationen für die Weltrevolution in Europa nur sehr mäßige Erfolge erzielen konnten, warfen sie ihre Hauptkrast an Propaganda und Geld nach Mittel- und Südasien sowie nach Afrika. Bei dieser Werbearbeit stießen sie überall auf englische Gebiete und englischen Widerstand. Die erzielten Erfolge

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Alpenland
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Seite 9 von 10
Datum: 21.04.1922
Umfang: 10
aus diese schweren Bedenken aufmerksam gemacht. Das ist jedoch ohne Erfolg geblieben. Vielmehr wurde der; deutschen Delegation bekannt, daß die einladenden Mächte J Sonderverhandlungen mit Rußland eingeleitet hatten^ lllett-' Äungen über diese Verhandlungen ließen daraus schließen. >aß eine Verständigung binnen kurzem bevorstand, daß aber Ke Berücksichtigung der gerechten deutschen Wünsche mchr in Aussicht genommen war. Die deutsche Delegation ließ j m- »egenÄber keinen Zweifel, daß sie gezwungen sei, ihre Inte

ist sehr wohl gegeben. Der Ver trag greift in das Verhältnis dritter Staaten zu Rußland in keiner Weise ein. Auch ist er in jeder seiner Bestimmungen von dem Gedanken getragen, dessen Verwirklichung Sie mit Recht als das Hauptziel der Konferenz bezeichnen, nämlich von dem Geiste, der das Vergangene als endgiiltig abge- schlossen ansieht und eine Grundlage für den gemeinsamen friedlichen Wiederaufbau zu schaffen sucht. Was dir weitere Behandlung der russischen FÄrgen auf der Konfei^nz betrifft, so hall

auch die deutsche Delegation es für richtig, daß sie sich an den Beratungen der ersten Kom mission über diejenigen Fragen, die den Mischen Deutsch land und Rußland 'bereits geregelten Fragen entsprechen, nur dann beteiligt, wenn etwa ihre Mitarbeit besonders ge wünscht werdM sollte. Dagegen bleibt die deutsche Delega tion an allen denjenigen, der ersten Kommission übertrage' nen Fragen interessiert, die sich nicht aus die in dem rupi- schen Vertrage geregelten Punkte beziehen. Die deutsche Delegation

von Cannes. In Cannes wurde er klärt, daß keine Einmengung in die inneren und Eigentums verhältnisse eines Staates erlaubt seien. Diesem Grundsätze aber widersprächen die Londoner Expertenbeschlüsse. Die Konferenz von Genua sei ausschließlich wegen der Jndustriekrise einberufen worden, die ganz Europa bedrohe. Man habe eingesehen, daß man 150 Millionen russische Kon sumenten nicht ausschalten könne und daß kein Friede mög lich sei. solange Rußland nicht in den europäischen Konzern aufgenonrmen sei

. In den Londoner Beschlüssen werde immerfort von Billigkeit gesprochen, aber 'in Wahrheit komme es nur darauf an. die Russen zur Zahlung von em paar Dutzend Goldmilliarden zu verhalten. Von W i e d e r h e r- steN u ng sei kein Wort gefallen. Statt der Nrchtemmen- gung in die inneren Verhältnisse werde eine Finanzkon trolle geplant. Immer wieder komme das Wort Kontrolle vor. Man wolle Rußland ägyptisieren. Rußland aber wolle so behandelt werden, wie alle anderen Staaten, die ebenfalls expropriieren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.07.1920
Umfang: 8
. Im Osten von Europa bereiten sich Dinge vor. denen weltgeschichtliche Bedeutung beizu messen ist. Rußland, das vor sechs Jahren einer der Hauptfaktoren der Entente war, ohne das die Westmächte sich nie uns einen Krieg mit dem Deutschen Reiche hätten einlassen können, zer trümmert heute als Feind seiner ehemaligen Verbündeten das im Friedensvertrage von Ver sailles entstandene Großpolen und beweist da mit der Welt, daß die Friedensverträge nur Pa pierfetzen sind, die in sich zusammenbrechen

wie ein Kartenhaus, wenn mit fester Sand daran gerüttelt wird. Nach den Aeußerunaen führender russischer Männer beabsichtigt Rußland das polnische Reich nicht zu annektieren, wohl aber besteht kein Zweifel darin, daß Polen nach Beendigung des Waffenganges mit Rußland nicht mehr das alte imperialistische, kapitalistische Polen sein wird, sondern wahrscheinlich ein Sowjetpolen, das durch die internationale Solidarität des Prole tariats mit.Rußland verbunden, die gemein same Grenze mit Deutschland bedeuten

würde. Dieses Ziel, den Riegel, den die Entente zwischen Deutschland und Rußland hineingeschoben hat, zu sprengen, haben die proletarischen Führer Rußlands in den letzten Tagen wiederholt osten tativ betont, wie sie einen Einfall in Deutsch land ebenso entschieden ablehnten. Die Entente erkennt die furchtbare Gefahr, die ihr droht. Die prompte Abweisung der eng- Iijcfjen Vermittlungsvorschläge durch Rußland, die in England als eine peinliche Ohrfeige emp funden werden, haben der Entente keinen Zwei fel gelassen

vom WelthaMel ab sperrten. Dadurch ist nicht nur die industrielle, sondern auch die landwirtschaftliche Entwicklung Rußlands gehemmt, die Ausfuhrsmöglichkeiten liegen in den Händen der Entente, und so hofft selbe durch eine vollständige Abschnürung Ruß lands vom Welthandel, auch diesen Staat aus die Knie zu bringen, wie sie die Mittelmächte durch die Hungerblockade bezwungen haben. Der treibende Faktor der Entente ist folgen der: Rußland ist schon vor dem Kriege an Frankreich viele Milliarden schuldig

gewesen. Während des Krieges hat sich diese Schuld ins Ungeheure vermehrt und auch ll^fand steht mit Milliarden als Gläubiger Rußlands heute da. Nun hat die Sowjetregierung erklärt, daß sie diese Schulden einfach annulliert. Das englische und französische Kapital macht daher alle An strengungen, um von Rußland die Bezahlung dieser Schulden zu erlangen. Diesem Zwecke opfern die Kapitalisten Frankreichs und Eng lands ruhig noch eine Million Menschen. Was ist dem Großkapital eine Million Menschen, was das ungeheure Elend

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 25.07.1920
Umfang: 4
- Misehsn Polen mi- Rutzlanö. Rußland ist zu Verhandlungen bereit. KB. Moskau, 24. Juli (3 Uhr morgens, Funkspr.) --->ehr dringend. An das Oberkommando der p o l n i- t ch e n Armee. Moskau am 23. Juli. Das Oberkom mando der Roten Armee hat von der Sowjetregierung Befehl erhalten, mit dem polnischen Oberkommando über die Frage des Waffenstillstandes und des Friedens zwischen Rußland und Polen in Beziehun- 8 e n zu ti eten. Das Oberkommando wird bevollmächtigte Vertreter an jenen Frontabschnitt senden

, den sie dem Kommando der russischen Front angeben wird, welches dann Mitellen wird, an welchem Orte und zu rvelcher Stunde bk politischen Vertreter zur Zusammenkunft wer den emgeladen werden. Für den Felö-Generalsiabschef des revolutionären militärischen Rates der Republik Cwosttschm, der MMtärkommlsfär Wassili eff. Weitgehende Konzessionen Polens an Rußland. Berlin, 24. Juli (Priv.) Der Warschauer Ausschuß für nationale Verteidigung hat das direkte Waffenstill standsgebot an Rußland gutgeheißen

. KB. Berlirr, 24. Juli. Das Wolffbureau teilt mit: Mit Rücksicht daraus, daß die Kämpfe zwischen Rußland und Polen in unmittelbarer Nähe Ostpreußens ftattfistden und daß durch den Uebertritt von kämpfenden Truppen und Flüchtlingen Zwischenfälle in Ostpreußen entstehen könn ten, hat der Reichspräsident, um die Wahrung der Neu tralität und die Erfüllung der Pflichten derselben zu sichern, auf Grund des Artikels 48, Absatz 2, der deutschen Reichsverfassung Ausnahme-Vorschriften für die Bezirke

des Wehrkreiskommandos i erlassen. Die Ausnahmsvor- schriften treten mit der bevorstehenden Veröffentlichung in Kraft. Rußland versichert neuerdings die vollständige In tegrität Dentfchlands. Berlin, 24. Juli (Priv.) Bei der Vertretung der Moskauer Negierung ist ein Telegramm eingelaufen, worin die Sowjetvegterung neuerlich versichert, nicht einen Zoll deutschen Bodens betreten zu wol len und daß es das Bestreben Rußlands sein wird, mit Deutschland den Frieden und die besten Beziehun gen zu erhalten. Inzwischen

hat Deutschland zum Schutze von Westpreußen und zur Wahrung feiner Neutralität den Ausnahmezustand für den Bezirk des Wehrkreiskom mandos Nr. 1 angeorönet. die, Barriere zu beseitigen, die die wirtschaftlichen Bezie hungen zwischen Deutschland und Rußland hemme. Rumänien trifft Borkehrnngen wegen der Ereignisse in Polen. KV. Bukarest, 23. Juli. (Ag. Damian.) Unter dem Vor sitze des Königs Ferdinand fand ein Mtnisterrat statt, der sich hauptsächlich mit der durch die Ereignisse an der polnischen Front

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 28.07.1929
Umfang: 16
ist und 25 Jahre zurück- denkt, wird sich an das Wort erinnern; es wird ihm dabei sicher auch der russisch-japanische Krieg Unfällen. Die Mandschurei ist ein Land im Nor den von China und grenzt westlich an die Mongo lei und Rußland, im Norden und Nordwesten und Osten an Sibirien (russisch), im Süden an China Korea (japanisch). Schaut man eine gewöhnliche Landkarte an, so glaubt man, es sei ein Ländchen so groß wie Tirol und Vorarlberg oder Steiermark und Kärnten. In Wirklichkeit ist das Land fast genau

auf chinesischem Boden Fuß zu fassen und auf fried lichen Wegen, mit Schlauheit und allen möglichen Druckmitteln sich ein Stück Land anzueignen, je whr umso besser. Es war die Zeit der sogenannten friedlichen Inva sion oder Durchdringung, zu deutsch Eroberung. Infolge seiner Wehrlosigkeit mußte China zum dosen Spiele gute Miene machen. Rußland begann Me Hand auf die Mandschurei zu legen und die- stlbe sich anzueignen. Es schob sich über die ganze Mandschurei bis Port Arthur am Meere vor, wo ^ sich eine starke

. Ws und der Quelle seines Reichtums, näher und M mit der ausgesprochenen Absicht, auch das unter seine Pranken zu bringen. England wußte Rat. Es tat dasjenige, was es Hundertemale getan Me; es fand jemand, dem ebenfalls vor dem Vor igen Rußlands in Ostasien bangte, und das M das kleine Japan. Von diesem ließ es sich die Auien aus dem Feuer holen. Japan sollte dem MMN Bären eines auf die Schnauze geben und J.f s Vordringen verleiden. Es kam zum Krieg Men Rußland und Japan, der sich um die Mdschurei drehte

und in der Mandschurei ab- Rußland, das nur eine einzige Bahn in das weit entfernte Kriegsgebiet hatte, wurde ad» ^schlagen. Mit seinen Machtträumen in Ost- ! m war es aus. In nobler Weise blieb dazumal Deutschland neutral; den Lohn da- wJ öt e . 5 empfangen. Rußland wandte sein Jn- e li e wieder Europa zu; die Rolle, die es im Weltkrieg spielte, ist bekannt. Die Mandschurei blieb dem Namen nach chinesisch. Während und nach dem Weltkriege bemühte sich Japan selbe in Besitz zu bekommen und es begann sich dort wirt

Nordpartei unter General Fang und Tschangsolin, denn England ist heute noch wie vor 25 Jahren der Gegenstand des Haffes für die rus sische Regierung. Das Rußland der Zaren sah in England den politischen Widerpart seiner Welt- machtspläne. Das bolschewistische Rußland sieht in England den stärksten Widerpart seiner Weltrevo- lutionspläne. Der Süden, die nationale Partei, ge wann und brachte China wieder zu einer gewissen Einiokeit. Nur in der Manschurei hielt sich noch General Tschangsolin

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 09.11.1919
Umfang: 16
. aP bis zum Mord in Serajewo. Seit dem Lahre 1878 war sich Rußland, so legt Boghitschewitsch dar. vollständig klar, daß es sein Ziel, die Eroberung Konstantinopels, nur erreichen könne, wenn es vorher Oesterreich nieder werfe. Rußland behielt dies fein Ziel wäh rend all dieser Zeit fest im Auge. Alle die Abkommen, die Rußland mit Oesterreich in nerhalb dieser fast 40 Jahre schloß, waren im Geiste der Unaufrichtigkeit gehalten, wa ren nicht ernst gemeint und hatten nicht den Zweck, zwischen Rußland

und Oesterreich reinen Tisch zu machen und ein gut nach barliches Verhältnis herzustellen. So schloß Rußland mit Oesterreich im Jahre 1603. un mittelbar vor Ausbruch des russisch-japani schen Krieges ein Abkommen nur zu dem Zwecke, um während des Krieges sich rücken- frei zu machen. Wäre Oesterreich krieaerifch oder russenfeindlich gesinnt gewesen, hätte es gute Gelegenheit gehabt, zur Zeit dieses Krie ges und bei Gelegenheit der nachfolgenden russischen Revolution (1905—1906) sich von Rußland für viele Jahre

tat es nicht, weil es friedliebend war. England und Rußland hätten sich diese Gelegenheit bestimmt nickt entgehen lassen und waren unter dem Borwan-de, ein so schöndlickes Verbrechen dürfe nicht ungestraft bleiben »wer man müsse die Ordnung in dem Nachbarlande wieder Herstellen, ganz sickrr eingerückt. Ocsterrewh aber tat das nicht. Boghitschewitsch weist nach, daß sich sckon da zumal in Serbien eine radikale Vartei gebil det hatte, unk Oesterreich als den Erbfeind Ser biens hinzustellen

, der zu bekämpfen sei. Die Gelder erhielt diese Partei von Rußland. Als Ziel wurÄe der Partei gegeben, vorerst die Zerstörung der Türkei, dann die Oesterreichs. König Peter war ganz einverstanden damit ja ein eifriger Förderer der Partei, der Mi nisterpräsident Pasitsch, der bis vor weniger Tagen Serbiens Geschicke lenkte, war Mit glied und Führer derselben. Er weist dann ferner auf die Tatsache hin, daß Rußland be« reits im Fahre 1876 feine Zustimmung nicht etwa bloß zur Okkupation (Besetzung). Bos- niens

, die bekanntlich zwei Jahre später (1878) erfolgte, sondern auch zur Annexion (Einverleibung) des genannten Landes ge geben hatte, die im Jahre 1908 von Oester reich wegen der veränderten Verhältnisse in der Türkei vorgenommen werden mußte. Es gibt ferner zu, daß Serbien auf Bosnien nicht die geringsten Rechtsansprüche hcüte, da es nie zu Serbien gehört hatte, daß also die Auf regung wegen der Annexion sowohl von sei len Rußlands als auch Serbiens eine voll ständig grundlose und heuchlerische war. „Was Rußland

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 27.02.1920
Umfang: 8
zu steigern und damit der Not im Lande, na mentlich auch der der Bergarbeiter entgegenzu wirken. ; Freundschaftliche Beziehungen zu Sowjet rußland. Berlin, 25. Febr. In der heutigen Sitzung der Landesversammlung stellten die Aba. Gräs (Sozdem.) und Gen. den Antrag, die Staats regierung zu ersuchen, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß sie in planmäßiger Fort setzung ihrer Außenpolitik auf die friedlichen Beziehungen mit allen Staaten, insbesondere mit den Nachbarstaaten, hinarbeite

, unter der Voraussetzung, daß die Sowjetregierung sich jeder Einmischung in die inneren deutschen Ver hältnisse enthalte. Es wären auch mit Sowjet rußland die wirtschaftlichen und diplomatischen Beziehungen möglichst rasch wieder aufzuneh men, ohne indes den Charakter eines Bündnis ses einzunehmen und ohne die Beziehungen zu den anderen Staaten zu gefährden. Unoorn. Nationalversammlung. B u b a p e st, 25. Febr. (Ungar. Tel.-Korrb.) Abg. Hegyes Halmi (christlichnational) inter pelliert in Angelegenheit

hat über Ersuchen Ungarns gestat tet, daß ein ungarischer Delegierter sich der in teralliierten Untersuchungskon. Mission für West- Ungarn an schließe. Sie Ausrahme des Handels mit Eo^jetrußland. Die Notwendigkeit der Aufnahme des Handels verkehrs zwischen Westeuropa und Sowjet rußland. London. 25. Febr. (Funkspruch.) Der Be- schlrrß der Londonex Konferenz über die Wieder aufnahme der Handelsbeziehungen zu Rußland besagt, daß es sowohl für die wirtschaftlichen Verhältnisse Rußlands als , auch der übrigen Welt

notwendig sei, daß der Handel zwischen Rußland und dem übrigen Europa wieder aus genommen werde. Dieser Handel werde soviel als möglich ermutigt werden, ohne daß jedoch die politische Haltung gegenüber Sowjctrußland geändert würde. Die diplomatischen Beziehungen werden nicht ausgenommen. London, 24. Febr. (Reuter.) Die Friedens konferenz hat den Beschluß gefaßt, die diploma tischen Beziehungen mit Sowjetrußland nicht wieder aufzunehmen, bevor Sowjetrußland nicht eine Haltung zeigt, die mit den Forderun

gen der Zivilisation übereinstimmt. Inzwischen wird den Randstaaten Rußlands angeraten, sich eines Angriffes auf Rußland zu enthalten; doch wird ihnen gleichzeitig die Unterstützung der Alliierten für den Fall eines Angriffes Rußlands zugesichert. Ein Untersuchungsausschuß für Rußland. Berlin, 25. Febr. Das „Berliner Tagebl." meldet aus dem Haag: Die Friedenskonferenz nimmt mit Genugtuung von dem Vorschläge Kenntnis, der vom Internationalen Arbeits büro gemacht worden ist, nämlich

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Seite 4 von 14
Datum: 24.03.1920
Umfang: 14
gegen über. Während die offiziellen Propagandisten des Bolsche wismus nur Herrliches und Schönes über tms soziale Wirt- schaftleben. als einem Paradies auf Erden, zu berichten wissen. lauten die Ausführungen der Flüchtlinge er schütternd und niederschmetternd und entrollen vor uns ein Bild des völligen Zusammenbruches aller Ordnung, aller Arbeit und aller menschlichere und kaufmännischen Moral. ‘ Hierbei ist natürlich nicht aüßerachi zu lassen, daß es sich bei Rußland um ein ricsiges Landgebiet handelt

Zeit v-rändert babxn, daß die zaristischen Verwalturlgsmstitutioueu geblieben sind, nur daß der Name, unter dem sie funktionieren, ein anderer geworden ist und daß an die'Stelle der zaristischen Beamten sogenannte „Volksbeauftragte" getreten sind. Und daher sind Wohl Verallgemeinerungen in keinem Lande so gefährlich und unberechtigt als wie in dem Riesenreich Rußland mit seinen hundert Völkern,' die den siebenten Teil der Erdoberfläche bevölkern. Immer und immer drangt sich unS die Erkenntnis

auf, daß wir über Rußland, wie es jetzt ist. tatsächlich nichts wissen. Nur eines erscheint gewiß, daß die Revolutionie- rung deS Landes seit längerem auf ein totes Geleise ge laufen ist und sich allmählich wieder eine Rückbildung aus dem radikalrevolutionären Wahnsinn zur ruhigen, klaren Vernunft angebahnt hat. Aus dem wirtschaftlichen Zu sammenbruch, dem Bankerott jeglicher Produktion, der Gewissenlosigkeit der Führer, dem Wucher- und Schieber- tum und dem völligen Aufräumen mit der früheren russi schen

der Wirt schaftslage nach Rußland zu entsenden und daß diese Ab sicht von der Regierung gefordert werden soll, um eine eventuelle spätere Aufnahme der Handelsbeziehungen zwi schen Deutschland und Rußland zu erleichtern. Aus München wird hierzu berichtet, daß der Deutsch-ukrainische Wirtschaftsverband. der in München seinen Hauptsitz hat. schon Schritte unternommen hat, eine solche Studienkom mission zu bilden, die sich in der Hauptsache aus Handels vertretern, die mit den vorrevolutionären russischen

Ver hältnissen vertraut sind, zuisammensetzen soll. Aus all dem geht aber hervor, daß die von französischer Seite verbreiteten Nachrichten über schon abgeschlossene Handelsverträge zwi schen Deutschland und Rußland, über die die französische Presse im Detail unterrichtet sein will, in das Reich der Phantasie gehören, die ja für Franzosen in ihrer Angst vor einem allzuschnellen wirtschaftlichen Aufkommen Deutschlands keine Grenzen kennt. Zu gleicher Zeit kommen aus Rußland Nachrichten, die ersehen

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 22.04.1926
Umfang: 16
mögest. Schlummere sanft in deiner neuen Ruhe stätte! deutsch-ruffische Koalition ein wirksames Gegengewicht entgegengestellt werden. Ueberdies haben Deutschland und Rußland die Gegnerschaft gegen die unverschämten Anmaßungen der Polen gemeinsam. Endlich sind die ge- nannten zwei Staaten die eigentlichen Leidtragenden aus dem Weltkriege. Sie haben sich gegenseitig zerfleischt, um England mächtig und Amerika reich zu machen und haben selber an Land und Wohlstand ungeheure Verluste erlitten

. Diese Einsicht muß früher oder später auf beiden Seiten siegreich durchdringen und einen Bund zwischen Deutschland und Rußland zur Folge haben. Die Deutsch nationalen wollen dies heute schon, die Bolschewiken würden es gleichfalls begrüßen, aber der Preis, den sie fordern, ist allzu hoch: Sie verlangen den Eintritt Deutschlands in die soziale Weltrevolution! Diesen Preis will die deutsche Regierung nicht zahlen. Sie hat viel mehr die Verträge von Locarno angenommen, hat sich aber dabei Vorbehalten

, mit Rußland auch weiterhin in Freundschaft leben zu dürfen und im Ernstfälle keine Durchzüge fremder Truppen zum Kampfe gegen Ruß land dulden zu müssen. Es ist begreiflich, daß England und Frankreich unter solchen Umständen die gegenwär- Ligen Verhandlungen Deutschlands mit den Bolschewiken mit allerlei Befürchtungen begleiten. Denn nach ihrer Auffassung hat es den Anschein, als ob nun Deutsch land, nachdem man es in Genf so wenig vornehm be handelt hat, zu einem Bündnis mit Rußland abschwenken

oder wenigstens mit dieser Möglichkeit drohen möchte. Von deutscher Seite erklärt.man, an den Verträgen von Locarno werde festgehalten, das schließe aber eine Freundschaft mit Rußland in keiner Weise aus. Deutsch land brauche den Frieden und möchte diesen an allen seinen Grenzen gesichert sehen. Deshalb lehne es die ihm zugemutete Wahl, sich entweder für den Osten oder für den Westen zu entscheiden, das heißt entweder für Eng land oder für Rußland sich zu erklären, ab und strebe mit ganzer Kraft darnach

, mit allen Mächten im gesicherten Frieden zu leben. Mit diesen Erklärungen ist man aber in London und Paris nicht ganz zufrieden. Namentlich England würde es gar zu gerne sehen, wenn sein Gegen satz zu Rußland auf deutsche Kosten und mit deutschem Blut zu seinen Gunsten ausgetragen werden könnte. In Rußland scheinen sich große Ereignisse vor zubereiten. Die aus Rußland vor den Verfolgungen der Bolschewiken Geflüchteten haben kürzlich in Paris eine Beratung gehalten, die eine Woche lang gedauert

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 28.09.1923
Umfang: 20
wenigstens einigermaßen zurückgedrüngt wurde. Am schlimmsten Hausen die Sozialdemokraten in Rußland, wo sie zur unumschränkten Herr- schaft gelangt sind. Was die Sozialisten in Ruß land treiben, gibt uns einen Vorgeschmack dessen, was wir von dieser Partei zu erwarten hätten, wenn sie durch den Ausgang der National- ratswahten wieder ans Ruder gelangen könnte. In Rußland heißen sich die Sozialdemokraten Bolschewiken. Unsere Sozialdemokraten sagen zwar, daß sie mit den Bolschewiken in Rußland

nichts gemein Hütten, und daß der Bolschewismus sogar der größte Gegensatz zur Sozialdemokratie sei. In Wirk lichkeit aber ist zwischen einem Sozialdemokraten und einem Bolschewiken kein anderer Unterschied als der Unterschied zwischen Vater und Sohn. Es ist die gleiche Rasse und das gleiche Geschlecht, es ist der gleiche Faden und nur eine andere Nummer. Der Bolschewismus, wie er in Rußland in so furchtbaren Formen zur Erscheinung kommt, ist nichts anders als die folgerichtige Ausgestaltung

in Rußland, Md zwar bis auf den heuti gen Tag. Die Sozialdemokraten sagen, daß sie allein den Kampf gegen den Kapitalismus und dessen Auswüchse führen. Die Hauptvertreter des Kapitalis mus sind ohne Zweifel di? Juden. Trotzdem stehen die Sozialdemokraten, welche sich als die eifrig sten Gegner des Kapitalismus gebärden, fast aus schließlich unter jüdischer Führung. Auch die öster reichischen Sozialdemokraten haben der Mehrzahl nach jüdische Führer. Noch ärger ist es in dieser Hin sicht in Rußland

. Die dortigen Gewalthaber sind heute fast lauter Iuden. Die oberste Gewalt liegt heute in Rußland bei den sogenannten Volks kommissaren, und bei diesen sind unter 22 nicht weniger als 17 Juden. Unter den 43 Mitgliedern der heutigen russischen Kriegskommission sind 3 3 Juden, unter den 16 Männern, die das rnssi- sche a u s w ä r t i g e A m t leiten, sind 13 Juden, in der Finanzkommission sitzen bei 30 Mit gliedern 24 Juden, in der Jnstizkommissi 0 n unter 21 Mitgliedern 20 Juden, im Unterrichts ministerium

als Lehrer schicken zu können. Rußland ist auch heute noch, obwohl es so viele Länder durch die Revolution verloren hat, ein un geheuer großes Reich. Die fruchtbarsten und größten Getreideböden der alten Welt gehören zu Rußland. Dort gibt es Gebiete, die größer sind als Deutsch land, wo das Getreide in vorzüglichster Weise wächst, ohne daß man die Felder zu düngen oder sonst in besonderer Weise zu pflegen braucht. Rußland war denn auch vor dem Kriege wegen dieser außerordent lichen Fruchtbarkeit

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 20.04.1922
Umfang: 12
Mimmxw 3. Jahrgang Innsbruck, Donnerstag, am SO. flprfi 1922 Zolge 179 Ser Wortlaut -es -eutsch-ruUcheu Jettrages. Der Vertrag, der am Ostersonntag in Rapallo, zwischen Deutschland und Rußland abgeschlossen worden ist, hat nach einer Meldung der Tel.-Union folgenden Wortlaut: Die deutsche Regierimg, vertreten durch Dr. Walter R a - thenau, und die Regierung der russischen sozialistischen Republik, vertreten durch T s ch i t s ch e r i n, sind über die nachfolgenden Bestimmungen übereingekommen

: Artikel 1: Die beiden Regierungen sind darüber einig, daß die Aus einandersetzungen über die Frage der Beilegung des Kriegs zustandes zwischen Deutschland und Rußland auf folgender Grundlage geregelt ist: a) Das Deutsche Reich und die russische Sowjetrepublik verzichten gegenseitig auf Ersatz der Kriegs- k o st e n sowie auf Ersatz der K r i e g s s ch ä d e n, d. h. derjenigen Schäden, die ihnen und ihren Staatsangehö rigen im Kriegsgebiet durch militärische Maßnahmen einschließlich

der Gegenseitigkeit geregelt werden. c) Deutschland und Rußland verzichten gegenseitig auf Er stattung der beiderseitigen Aufwendungen für Kriegsgefangene. Ebenso verzichtet die deutsche Regierung auf Erstattung der von ihr für die in Deutsch land internierten Angehörigen der Roten Armee ge machten Aufwendungen. Die russische Regierung ver zichtet ihrerseits auf Erstattung des Erlöses aus dem von Deutschland vorgenommenen Verkauf des von diesem requirierten und nach Deutschland gebrachten Heeres gutes. Artikels

Deutschland verzichtet auf Ansprüche, die sich aus der bis herigen Anwendung der Gesetze und Maßnahmen der Sowjet republik auf deutsche Reichsangehörige oder auf ihre Privat rechte sowie auf Rechte des Deutschen Reiches und der Länder gegen Rußland, die sich von der Sowjetregierung oder ihren Organen gegen deutsche Reichsangehörige oder ihre privaten Rechte getroffenen Maßnahmen ergeben, vorausgesetzt, daß die Regierung der Sowjetrepublik ähnliche Ansprüche auch Dritten nicht bewilligt. Artike

werde. In diesem Falle wäre eine neue Kom- plikatton zu erwarten. Frankreich beantragt die Annullierung des Vertrages. Rauen, 19. April. Aufnahme der eigenen Fun'rnstatrvn. Der Pariser Kabinettsrat vom 18. April beschloß, di< französische Delegation in Genua zu dem Antrag anzuwei sen, daß die Alliierten von Deutschland und Rußland d:e Annullierung des Vertrages fordern soWen, weil er gegen den Versailler Vertrag, sowie gegen die GruMsiätztz.vpn S.gn.«eA verW^. ' ^ «,trr. MH Das deuM-raMA Abkommm I)r. ?. Innsbruck

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 25.01.1920
Umfang: 16
als anderes, was man hentzutage von Rußland hört. Die Nachrich ten, die aus dem Innern Rußlands seit mehr als einem Jahre zu uns dringen, sind äußerst spär lich. Rußland ist für uns bald ein unbekanntes Land geworden, umso ryehr dürsten die Aeuße- rungen des Kardinals der allgemeinen Beachtung wert sein. Er gibt über die Lage in Rußland flgends Darstellung: „In Europa versteht man oft u»rter Bolschewis mus den Maximalismus. Aber das ist ein schwerer Jrtmn. Der Maximalismus hat doch noch ein po sitives Programm (wirkliches

noch sozial oder menschlich hervorsteht. Sein Programm ist so radikal, daß vor ihm keine menschli-.be Kultur Gnade findet. Tierische Blindheit rmd Unwissen- heit ist sein Ideal, worauf in Rußland ganze Mas sen hereingesallen sind, die ob dieses Ideals irr Verzücken geraten. Vor den bolschewistischen Un ruhen und Wirren war es einer der am häufig sten gehörten Ruse: „Dawj gramotnp!« (»Nieder mit den Gebildeten!* ~~. d. h. die lesen und schreiben können.) Man versteht, wie groß für Europa

Rußlands noch lanae andanern könne, erwiderte der Kardinal: ..Es ist schwer, hier die Entwicklung vorauszusagen. Aber der Zustand der Anarchie V«..Nervurrrtua könnte ttodt 2Q bis 25.Sab.re kortbestehen. Aber die Krise könnte auch schon nach vier oder fünf Jahren eintreten. Aber es sprieß größere Wahrscheinlichkeit dafür, daß eS sich um eine längere Reihe von Jahren handeln wird. Ich kenne Rußland genau, denn ich war mehrere Jahre Direktor der katholischen Akademie zu Petersburg. Auch über Rußland

hat man ganz irrtümliche und verschwommene Ideen (Ansichten) im übrigen Europa. Es gab in Rußland noch eine, sei es sitt lich. sei eS religiös gänzlich rohe Bevölkerurrg — ich spreche hier vom europäischen Rußland — unS dieses Element war verbreiteter, als man gemein, hin annimmt. Selbst vor den Toren von Beters- bürg liegen finnische Ortschaften, die in Sprache und Sitte im Urzustand verharren. Lärrgs der Petschsra, die parallel (in gleicher Richtung) dcm Ural (Gebirge zwischen Europäfch-Rußland

und Sibirien) im europäischen Rußland dahinzieht gibt es noch eine ganze Reihe von Ortschaften unt Höfen, deren Einwohner bei der Zählung als or thodox (russisch-christlich) eingetragen war. die aber rein heidnisch sind im engsten SinnedeZ Wortes mit Götzen und Opfern, wie die Heiden in Asien und Afrika. Da will es schon Zeit, bis ein solches Volk sich weder erhebt und eine politisch« Ordnung erlangt. Auf die Frage endlich, was der Kardinal voll der religiösen Zukunft Rußlands halte, äußert

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Lienzer Nachrichten
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Seite 6 von 14
Datum: 24.07.1925
Umfang: 14
, St. Sch. Baon Pu stertal, Komp. Sillian, 19 Fahre, gef. 13. Sept. 1916 am Monte Forame, beerdigt in Strassen. Aßmayr Franz, Patrouillenführer, 4 . T. K. 3. Reg., 6 . Komp., geb. 1890. in Rußland vermißt. Aßmayr Fohann. 1 . T. K. F. Reg.. 3 . Kp.. geb. 1886, in Rußland vermißt. Bodner Fohann. Unterjäger, geb. 1873. ver mißt in Rußland. Fuchs Alois. Patrouillenführer. 4. T. K F. Reg.. 2 . Komp.. 30 Fahre, gef. 1915 am Fsonzo. Hackhofer Anton. 3. T. K. F. Reg.. 4 . Kv 40 Fahre, gef. 20. Okt. 1916

, beerdigt q u s dem Militärfriedhos zu Folgaria. Huber Fosef, St. Sch. Baon Pustertal. Koinv Sillian. 23 Fahre, gest. in ital Gef. bei Balona, Albanien. Foas Andrä. Ldst. Baon 3. 2 . Komp.. 27 Jahre, gef. 27. Fänner 1918 im Brentatale May Fohann, 4. T. K. 3. Reg., geb. 1887 gest. in Rußland. Ortner Felizian. T. K. F. Reg., 42 Z. gest. 17. Aug. ital. Gef. Bitoria, Sizilien! Perfler Fohann. Patrouillenführer. 3. K. Eck Reg., 1 . Komp., 24 Fahre, gef. 21 . Sept 1915 Amronzo, Ftalien. Pichler Anton

Fofef, 3. K. Sch. Reg., 3 . Komp, 32 Fahre, gest. 2 . Okt. 1918 in russ. Gef. im Lager Skobolew, Turkestan. Webhofer Anton, St. Sch. Baon Pustertal, Komp. Sillian, 24 Fahre, gest. 1 . Sept. 1919 in ital. Gef. im Spital Depelene, Alb. Weiler Georg, Einj.-Freiw. Fugsführer, 1 . T. K. F. Reg., 38 Fahre, gef. 12 . Sept. 1915 bei St. Lucia, am Fsonzo. LemeinSe Jfusscroillgrateit. Fofef Weitlaner, 4. T. K. F. Reg., gef. 29. August 1914 in Rußland. Fofef Wälder, 4. T. K. Z. Reg., gef. 20 . Okt. 1914

in Rußland. Fofef Gasser. 3. K. Sch. Reg., gef. 24. Okt. 1914 in Rußland. Fosef Hosmann, 4. T. K. 3. Reg., gef. 2 . Rov. 1914 in Rußland. Fohann Ortner, 3. K. Sch. Reg., gef. 20 . Rov. 1914 in Rußland. Franz Wiedemair, 3 .K. Sch. Reg., gef. 12 . Fänner 1915 in Rußland. Fohann Bachlechner, 3. K. Sch. Reg., gef. 17. Fänner 1915 in Rußland. Fohann Weitlaner, 3. K. Sch. Reg., gef. 3. Mai 1915 in Rußland. Fohann Fulechner, 3. K. Sch. Reg., gef. 13. Funi 1915 in Rußland. Georg Weitlaner, 3. K. Sch. Reg., gef

. 15. Funi 1915 in Rußland. Thaddäus Mühlmann, St. Sch. Baon Sillian, gef. 24. Fuli 1915 in Ftalien. Fohann Bachlechner, 4. T. K. F. Reg., gef. 1 . August 1915 in Ftalien. Alois Wälder, 4. T. K. F. Reg., gef. 28. Rov. 1915 in Ftalien. Fofef Leiter, 4. T. K. F. Reg., gef. 3. Fuli 1916 in Ftalien. Thaddäus Wälder, 4. T. K. F. Reg., gef. 1. Nov. 1916 in Ftalien. Fofef Wälder, St. Sch. Baon Sillian, gef. 11. Nov. 1916 in Ftalien. Fosef Duracher, 4. T. K. F. Reg., gef. 28. Funi 1917 in Ftalien. Fohann Mair

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 17.08.1920
Umfang: 8
- yolen in Innsbruck mo natlich K 20.—. Ausw. durch die Kolporteur- und durch die Post für Deutsch.Oesterreichr moiratl. K 23.—.viertelt,' K 63.—. ^ albj. K188.— Deutschland K27<~ Emzel-NnnrMer SO % Rr. 188 FmrbmL IrenstW Gen 17. Anguß 1920 rr. Znhrg. Sie Arbeiter Mer Lander für Rußland. lIudemtfch, Denikin, Wränge! und alle ande ren konterrevolutionären Generale, die gegen die Sowjetrepublik ins Feld zogen, waren Werk zeuge der Entente, vor allem Frankreichs. Die französische Bourgeoisrepublik gab

den Genera len Geld, Waffen und Munition. Auch der Krieg, den Polen gegen Rußland vom Zaun brach, ist im Einvernehmen, ja wahrscheinlich über Betreiben Frankreichs erklärt worden. Die Herren von Paris hofften augenscheinlich, daß es dern polnischen Heere gelingen werde, was den gegenrevolutionären Generälen versagt blieb: Rußland niederzuwerfen und an Stelle der Dik tatur Lenins die Diktatur irgend eines Zaren wieder aufzurichten, der keinen Augenblick gezau dert hätte, nicht bloß die Schulden des alten

Ruß lands an Frankreich anzuerkennen, sondern auch die russische Politik der französischen Führung unterzuordnen. Hat Frankreich Rußland auf sei ner Seite, dann ist es der Herr Europas. Die französischen Machthaber wollten mit ihrer Po litik den kühnsten imperialistischen Traum ver wirklichen. Allein die wei-tfliegenden Pläne sind auf den Schlachtfeldern gescheitert: die polnische Armee ist zersetzt und die junge Republik, diese Vor macht des französischen Imperialismus im Osten, stcht heute

in der Gewalt Rußlands. Die .Niederlage Polens ist eine vernichtende Nieder lage der französischen Machthaber und sie haben nun, da keine Aussicht mehr besteht, Polen vor seinem Schicksall zu retten, nur noch die Wahl: entweder die Niederlage mit allen Konseguenzen ans sich zu nehmen oder alles auf die letzte Karte zu setzen und den Krieg gegen Rußland zu eröff nen. Die französische Regierung ist dazu bereit. Die Unterstützung, die sie Polen angedeihen läßt, und besonders aber die Anerkennung des konter

revolutionären Generals Wrangel, der vom Schiwarzen Meer aus in Rußland vorzüdringen versucht, als kriegführende Macht, sind schon Kriegshandlungen. Allerdings hat Frankreich sich nur so weit voraewagt im Ver trauen auf die Mitwirkung Englands. Allein die englische Regierung erkennt die Gefährlichkeit, eines neuen Krieges und hat in den letzten Tagen Een di« französischen Pläne eine durchaus ab- khmende Haltung eingenommen. Lloyd George ist bestrebt, zwischen Rußland und Polen zu ver mitteln. Frankreich

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.08.1920
Umfang: 8
, ihre Kräfte in Versuchen zur Nachahmung des russischen Vor bildes zu erschöpfen, die erfolglos bleiben müs- sen und die Arbeiterschaft nur lähmen und schwächen. Heute ist es fast unmöglich, die volle Wahrheit über Rußland zu erfahren. Zlbgeschnitten von unS durch den Kriegszustand, hat es keine an dere Presse als die der Regierung. In den öf fentlichen Versammlungen dürfen nur Redner auftveten, die von der Behörde dazu die Geneh migung erlangt haben. Wer sich oppositioneller Regungen verdächtig macht

, ebenso wie jeder Fremde, wird polizeilich bewacht und in seinen Bewegungen dirigiert — wie ist es da dem Aus- Land möglich, die reine Wahrheit über Rußland zu erfahren! Der aufmerksame Beobachter ver mag sie zwar schon aus den Aeußerungen der russischen Regierungspartei zu entnehmen, aber die große Oefsentlichkeit verlangt direktere Auf- . Müsse. Ist der Friede da, dann gestaltet sich der Ver ehr Rußlands mit dem Ausland freier. Er muß rasch zunehmen und in dem gleichen Maße sich mehr jeder Kontrolle

entziehen. Zahlreiche West europäer werden nach Rußland auswandern, wo man qualifizierte Arbeitskräfte braucht, und wo sie eine Verbesserung ihrer Lage erwarten. Ihre - Erfahrungen allein werden genügen, die Wahr- «heit über Rußland zu zeigen. Andererseits werden mit steigendein inter nationalem Verkehr die Arbeiter Rußlands wie der die Wahrheit über die Lage ihrer Genoffen im Ausland erfahren. Der steigende Verkehr 'und die Entwicklung der Industrie werden Ar beiter und Bauern im russischen Reiche

wieder zu 'größerer politischer Krastentwicklung bringen, ihre Opposition gegen die heutigen Beschränkun gen ihrer politischen Betätigung wird wachsen und sie wird umso sicherer eine dieser Schranken mach der anderen unwirksam machen und das ! Reich wieder mit demokratischem Geiste erfüllen, als gleichseitig der KrieAzustcmd aufhört, der stets der Diktatur von Militär und Bürokratie am günstigsten gewesen ist. So wird in Rußland wie im übrigen Europa daS Wachstum des Proletariats zu größerer Kraft

zu werden, der alles zerstampft, was der erste Welt krieg noch übrig gelaffen hat. Dann versinkt Europa in einem Meer von Blut und Elend und verfällt tiefster Barbarei. Ob der billige Friede im Osten zustande hängt natürlich viel ab von der Haltung der leitenden Staatsmänner Rußlands, ob sie den Grundsätzen treu bleiben, die sie in Zimmer» 'Wald verkündet. Doch nicht bei Rußland allein steht die Ent scheidung. Nicht minder bei Polen und den «8 stützenden und beratenden Mächten der Entente. Verstehen diese die Zeichen

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 02.04.1922
Umfang: 12
Presse erhofft werden. Ne n: Seschk-mnige», müssen alle Mrer des kachMscheu Alles, vorab die Geistlichen, als eine ihrer größten Auf- gaben und eine ihrer heiligsten Pflichten betrachten," Rußland ordnet öle allgemeine Mobilisierung an. Die Nachricht kommt auf den ersten Blick über raschend, wird es aber weniger, wenn man die Ursachen kennt, die eine allgemeine Mobilisierung Rußlands veranlassen dürften. Wir würden auch der Meldung sehr wenig Bedeutung beilegen, da ähnlich klingende Meldungen

an der litauischen Grenze sei bereits 50 Werst Mich von Wilna wahrzunehmen. Die bolschewi stischen Zeitungen, die nach Helsingfors gelangen, schreiben übereinstimmend, daß ein resultatloser Ausgang der Konferenz von Genua Rußland vor die Entscheidung stelle. Und über Kopenhagen wird gemeldet, daß der Moskauer Sowjet die General- mobilisierung angeordnet habe. In Moskau und Petersburg sind Plakate an geschlagen, die zum Eintritt in die freiwillige Sa- nitätstruppe ermuntern. Zahlreiche zaristische Offi ziere

haben sich für den Eintritt in das Heer ge meldet. Die „Havas"-Agentur, das ist die amtliche französische Nachrichtenstelle, erfährt aus Riga, daß die Bolschewiken an der rumänischen, polnischen und baltischen Grenze gewaltige Truppenmassen Zusammenziehen. In ganz Rußland werde fieber haft an den Kriegsvorbereitungen gearbeitet. Russische Agenten kaufen im Ausland unablässig Kriegsmaterial zusammen. — Soweit die vorlie genden Meldungen. Wie wir schon eingangs er wähnt, dürfte es sich durchaus nicht um einen blin den Lärm

, von Frankreich. Frankreich ist den Bolfchewiki durch aus nicht grün. Es bocken zwar vor zirka 6 Wo chen einmal Verhandlungen stattgesunden zwischen beiden Regierungen, die aber zu nichts geführt ha ben, wohl aus dem Grunde, weil man beiderseits nicht gerade besonders guten Willen gezeigt hat. Der Grund, warum Frankreich auf Bolschewik- Rußland nicht gut zu sprechen ist, ist ein doppelter. Erstens hat Rußland bis dato noch nie die fran zösische Schuldforderungen, die eine Höhe von 35 Milliarden Franken

Friedenswührung haben, an erkannt. Sowjetrußland hat erklärt, die Schulden, die die Regierung des Zaren zum Kriegführen ge macht. kümmern sie nicht. Rußland würde hier über wohl mit sich reden lassen, wenn Frankreich die Sowjetregierung als Zurecht bestehend aner kennen würde, was efe ^Frankreich nichts will. Und damit kommen wir auf den zweiten Grund, warum Frankreich Rußland alles eher als freund lich gesinnt ist und das ist der: Frankreich fürchtet, es könnte sich an Rußland das alte Sprüchlein

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.07.1920
Umfang: 8
war kein, bloßer Kamps : um die Erwerbung von Gebieten, die zu Polen gehören und die Rußland dem polnischen Staate nicht abtreten wollte. Das Argument: polnische Erde zurückzuerobern, wurde von den Macht habern des polnischen Staates nur zur Betörung « der öffentlichen Meinung gebraucht. Das polni sche Volk setzt eben auch nur Gut und Blut ein, wenn es die Auffassung hat, damit sich f:.. ; ;t und ' seiner Zukunft zu dienen; diese Auffassung ? hat man dem Volke in einem Lügenfeldzug

Bourgeois dem Zaren Geld geliehen hat. Die französischen Kapitalst, die von Rußland Milliarden zu fordern haben, wis sen, daß die Schuldscheine des Zaren nur wieder «einen Wert bekommen können, wenn es gelingt, die Sowjetregierung zu stürzen. Also drängten sie die französische Regierung zum Kampfe, gegen Rußland. Der Wille der Kapitalisten ist im heu tiger! Frankreich mehr als anderswo für die Re gierung ein Befehl! Wohl hat sie nicht unmittel bar den Krieg, gegen Rußland eröffnet

des ruffischen Volkes fordern. Denikin, Koltschak und die andere konterrevo lutionären Generäle würden geschlagen. Aber die französischen Kapitalisten und ihre Regierung gaben den Kampf um die Kapitalszinsen des wegen nicht auf; Frankreich beschleunigte die Ausrüstung «der polnischen Armee, versprach der Polnischen Negierung jeden Raub an russischer Erde zu decken, den sie aus einem Kriege gegen die Sowjetrepublik heimbringt. Polen'hat als getreuer Söldling Frankreichs, den Krieg gegen Rußland eröffnet

größten Staat von Europa werde. Die französischen Kapitali- j ficrt haben in Anho-fsung auf den vollen Sieg und aus die baldige Wiederausrichtung der Mon archie in Rußland, die dann gewissenhaft die Zinsen bezahlt, Freudenbankette veranstaltet. Der Jubel aber war nur von kurzer Dauer. Bald , traten die Rückschläge ein und jetzt ist die polni sche Armee geschlagen; das betrogene polnische Volk ist gegen seine Regierung in Empörung, das-Abenteuer rann unter Umständen in einer Revolution enden

. Die Entente will Polen retten; aber der gang- : bare Weg ist schyer zu finden. Eine aktive mili tärische Veistandsleistung würde todsicher auf den Widerstqnd der Arbeiter in den Ententestaa ten stoßen und sie wäre das beste Mittel, die . Weltrevolution, vor der sich auch der ärgste Frei maurer unter den Machthabern der kapitalisti schen Weststaaten dreimal bekreuzigt, auszulösen. Der Versuch aber, zwischen Rußland und Polen zu «vermitteln, bedeutet die Anerkennung der Sowjetrepublik als kriegführende

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