wollen von der Errichtung einer italienischen Fakultät in Rovereto nichts wissen — somit raubt man ihnen keine Agitationsgelegenheit — aber die Deutschen an der GMamWonär?.ZenoWöttnerv.??.II. Wohl viele der freundlichen Leser mögen sich noch an ?. Zeno erinnern, den noch vor kaum zwei Jahren unsere Stadt beherbergte. Seine hohe, gerade Gestalt, der tiefschwarze, wallende Bart, die Kleidung des chinesischen Mandarins erregten die Aufmerk samkeit aller Passanten, wenn er durch die Straße schritt
wurde er zum Priester geweiht. Nach Vollendung der theologischen Studien beschloß er, sein Leben als Glaubensbote der Be- kchrung der Heiden zu widmen. Vor seiner Abreise tirolisch-italienischen Sprachgrenze verletzt man in ihren völkischen Empfindungen und nationalen Po sitionen tief und dadurch verschärft man die natio nalen Gegensätze aufs unnotwendigste. Daß in Rovereto — dem einstigen Rofreit — auch Deutsche wohnen, diese kaisertreuen Einwohner durch diese Maßregel in allerkürzester Zeit total
auf gerieben werden, Rovereto dann ein fester antiöster reichischer Block werden wird, der den Einmarsch italienischer Truppen mit jedem Morgengrauen er sehnt, das scheint man im Ministerium der Innern nicht bedacht oder nicht gewußt zu haben. Und doch hätte man das wissen können, wenn die kaiserlichen Beamten des politischen Dienstes ihrem Vorgesetzten wahrheitsgetreu über die Vorkommnisse in ihrem Amtsbereiche berichtet hätten. Erst vor kaum Monats frist kam eS zu antiösterreichischen Demonstrationen
, die diesmal allerdings nicht auf der Straße durch den hungernden Pöbelhaufen, sondern durch die „Intelligenz' der Stadt Rovereto veranstaltet wurde und ihre Spitze gegen einen Prinzen des kaiserlichen Hauses kehrte, der um Tirol — auch um Welsch tirol — sich tausend Verdienste erworben und der im deutschen Teile Tirols abgöttisch verehrt wird. Daß der Haß gegen Oesterreich in Rovereto selbst vor einem Mitgliede des österreichischen Kaiser hauses nicht Halt macht, hätte Körber abhalten sollen
, die „Bildungsstätte' der künftigen welschen Intelligenz an diesen Herd'antiösterreichischer, anti dynastischer Gesinnung zu verlegen. Glaubt der Herr Unterrichtsminister, daß die gesellschaftlichen Beziehungen, die Rovereto den italienischen Studenten bietet, diesen die'Traumgebilde einer Vereinigung mit dem Königreiche Italien verscheuchen werde? Wir glauben es nicht. Im Gegenteile, die jungen Männer, die Dank ihrer guten Erziehung vom Eltern nach China lernte er bei Wohlgemuth in Bozen die Buchdruckerkunst