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Schlern
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Seite 47 von 100
Datum: 01.11.2013
Umfang: 100
Kreuzes und des Stiftspatrones strömten nun Tausende von Pilgern, vor allem die Bruderschaftsmitglieder, nach Innichen, das damals kaum mehr als 500 Einwohner hatte. Es ist naheliegend, dass solche Menschenansammlungen ausgenutzt wurden, Großmärkte zu veranstalten. Die Wirts- und Beherbergungsbetriebe machten jedenfalls einträgliche Geschäfte 26 (Abb. 12). Die Hl. Kreuzbruderschaft wurde eine der einflussreichsten Gemeinschaften des Landes. In der an die 10.000 Namen umfassenden Listen

der Erzbruderschaft des Hl. Kreuzes zu Rom einverleibt, sodass ihr wie dieser alle Gnaden, „AblaßundIndulgenzen“ zustanden. (Abb. 13) Die Bruderschaftsmitglieder kamen möglichst oft nach Innichen, da die gewährten Ablässe nur in der Stiftskirche gewonnen werden konnten. Die vielen wohlhabenden Mitglieder trugen zur Verschönerung der Kirche in barocker Art tatkräftig bei. Auf ihre Kosten wurde schon im Gründungsjahr der Bruderschaft der Kreuzaltar (er stand an der Stelle des jetzigen Stufenaufganges zum Altarraum

aus Holz schufen geschickte Schnitzer. Ein rührend nettes Werkchen dieser Art besitzt das Ortsmuseum von Innichen (es stammt aus dem Innichberger Hof Oberkuentner). Der fromme Schnitzer war bemüht, möglichst alle Eigenheiten des Kreuzes festzuhalten, was ihm jedoch nur annähernd gelang; sogar die dunkle Farbe brachte er an, um ein möglichst getreues Abbild zu haben. Die Maler Steindrucker und Kupferstecher hingegen, die auf Votiv- und Andenkbildchen, Wandkalendern, Marterlen und dgl

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Schlern
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Seite 45 von 100
Datum: 01.11.2013
Umfang: 100
Geschichte \etScntifex, msigms, \alir, cic lR.egto hucalu %tina cüprayifontes, WpurnAultce tn JJalle f/Jnftrtclorum ™a?nus T7iaumc-tu.rgus. et anticfu.ihLm.ce 3mj>cr et Itberce <£cclefiteAgun fcicSnticcnfisad Cam\ Puruftn r~urr)/ etS^vtnn^ jn tp.La r , & t Mit der Verflachung des religiösen Lebens im späten 15. und im 16. Jahrhundert ging wohl auch die Verehrung des Innichner Kreuzes sowie der Candidusreliquien und Hand in Hand damit auch das Wallfahrtswesen stark zurück und hörte in den Wirren

der Reformationszeit wahrscheinlich ganz auf 22 . In der bereits erwähnten Feuersbrunst des Jahres 1554 ging leider das Verwaltungsarchiv des Stiftes zugrunde, aber die vielen Pergamenturkunden des historischen Archivs konnten glücklicherweise überleben, da sie an einem feuersicheren Raum verwahrt waren 23 . Als im Zuge der um 1600 beginnenden Gegenreformation die Verehrung des damals bereits über dreihundert Jahre alten Kreuzes und der vielen Reliquien des Stiftes wieder zu neuem Leben erwachte

, was ein stetes Anwachsen der Pilgerzahlen bewirkte (Abb. 9). Die Menschen der damaligen Zeit hatten einen felsenfesten Glauben an die Macht dieses Kreuzes und die Fürsprache des Stiftspatrones Candidus. Man erwartete von ihnen Schutz vor Hexen, Teufel, Pest, Hunger, Naturkatastrophen und Krieg. Zudem kam ganz allgemein im Zeitalter der Gegenreformation die „fromme Mode“ des Wallfahrens immer mehr in Schwung. Büßend pilgerten viele Menschen zu den großen Gnadenstätten der Christenheit, sogar in das ferne

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