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Neue Inn-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 07.12.1890
Umfang: 12
und Schriftsteller. K. H. Wolf, Herausgeber der „Ostdeutschen Rund schau". Johann Wilfart, Beamter. Witold Ritter von Zurakowski, Beamter. Anmeldungen und Anfragen sind vorläufig zu richten an die: Schriftleitung der „Ostdeutschen Rundschau", III. Heumarkt 23, auch jeder der Un terzeichner des obigen Aufrufes ertheilt Auskunft. Rosen und Rosenöl. Mehr als 5000 Jahre vor Beginn der christ lichen Zeitrechnung, also ungefähr 7000 Jahre von heute zurückgerechuet, bildete die Rose bereits einen Gegenstand besonderer

Verehrung. Man fand näm lich seinerzeit in den sogenannten Tschudengrübern eine Münze mit ausgeprägten Bilde einer Rose, ein Be weis, daß das Symbol derselben schon damals eine Rolle sogar im grauesten Alterthum bei den ältesten Völkern, deren Namen wir kaum genau kennen, eine hohe Verehrung genoß. Welche Blume könnte sich mit der königlichen Eeutifolie, sei es der Gestalt, sei es des Wohlgeruches wegen, vergleichen? Die Urheimat der Rose ist Centralasieu, also jene Länder, welche man heute Turkestan

, Beludischi- stan, Kurdistan und Persien nennt, also jene Theile der Erde, welche auch als die Wiege der indoger manischen Völkerfamilie gelten- In der Zendavesta, dem ältesten Religionsbuche der Menschheit, erscheint die Rose mit der Mytisch-religöseN Darstellung sim- bolisch verknüpft, also wieder ein Beweis, welche Be- deutung die Rose schon bei den Vorstellungen der damaligen Menschheit hatte. Von Centralasieu ver breitete sich die Rose nach Indien, Syrien, Egypten, dann nach Griechenland lind

nach den übrigen Mit- telmeerländeru. Nach dem rauhen Norden Europas, welcher bis in die ersten Jahrhunderte weltlicher Zeit rechnung noch fast durchgehends mit dichten Urwül- dern und- zahlreichen Sümpfen bedeckt war, kam die Rose erst viel später und verbreitete sich dort nur langsam, je nachdem das Klima wärmer wurde. Ei- Politische Rundschau. Oesterreich-UmMn. Wien. Am 4. ds. wurde der Reichsrath eröffnet. Präsident Smolka wurde bei seinem Erscheinen lebhaft begrüßt und dankte für den warmen Empfang

für Abhaltung der Brüsseler nen großen Luxus trieben die Römer mit den Rosen, auf deren Zucht sie große Sorgfalt verwendeten. Die Rose spielte eine sehr bedeutende Rolle bei den Gast- mählern. Da sie auch dem Dyonisos (Bachus) ge weiht war, so bekränzte man sich bei Gastmühlern und Gelagen nicht nur mit derselben, sondern es wurden auch Rosen häufig in verschwenderischer Weise zur Ausschmückung der Festräume verwendet. So erzählen uns römische' Chronisten, daß Nero bei einem einzigen Gastmahle einmal Rosen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 31.01.1891
Umfang: 8
Da auch die Abnahme der Excentricität der Erdbahn eine Grenze hat und sodann wieder eine Zunahme ftattfinden wird, so ist folgerichtig, daß unter der Ein wirkung der Sonne der Mond sich wieder langsam entfernen wird. Man sieht also aus den ersten Blick, daß auf die durch viele Jahrtausende fortgesetzt statt findende Annäherung des Mondes an die Erde, nach einer Epoche von 42.000 Jahren ein umgekehrtes Verhältniß Platz greifen wird. — Etwas über die „goldene Rose

". Nach einer bis jetzt unbestrittenen Meldung soll die goldene Rose diesmal bekanntlich der Kaiserin Elisabeth zu gedacht sein. Es interessiren vielleicht einige Details über.diese Rose selbst und das Ceremoniell ihrer Uebergabe. Die Herstellung des Kleinods kostet nicht weniger als 10.000 Franken. Die Rose wird von einem Zweige getragen und steht in einer Vase von vergoldeten Silber, die an den Seiten die päpstlichen Embleme und eine Inschrift trägt. Die symbolische Bedeutung des Geschenkes ist folgende: Das Gold stellt

die Allmacht dar, der Glanz und der Reichthum der übrigen Metalle das Licht der himmlischen Weis heit. Der Akt der Weihe ist ein höchst feierlicher. Der Heilige Vater in die priesterlicheu Gewänder gehüllt, liest die Segensformel aus einem Buche, das ein Bischof hält, während zwei andere Bischöfe ihm zur Seite Kerzen tragen. Die höchsten päpstlichen Würden träger stehen um den Pontifex. Einer der päpstlichen Kämmerer überreicht dem Papste knieend die Rose. Der Heilige Vater spricht nun sein Gebet

und be sprengt die Rose mit geweihtem Wasser und Balsam. Die Ueberreichung des Geschenkes geht fast mit gleichem Ceremoniell vor sich. Der mit der hohen Mission betraute Kardinal spricht zur Empfängerin die Worte: ..Nimm aus unseren Händen die Rose, die wir in besonderem Aufträge des Heiligen Vaters Dir über reichen. . Diese Blume bedeute Dir die Freude der kämpfenden und siegenden Kirche, denn die 'Rose, die Königin der Blumen, ist ein Symbol der ewigen Ruhmeskrone." Ist die Empfängerin eine Kaiserin

oder Königin, so fügt der Legat hinzu: „Eure Ma- jestät wollen geruhen, dieses Geschenk und mit ihm die göttliche Gnade hinzunehmen, die der Heilige Vater für Eure Majestät von dem Herrn der Zeilen und Ewigkeiten erfleht." Die hohe Frau küßt darauf die Rose und der Legat verkündigt den Anwesenden den pästlichen General-Ablaß für alle Glieder ihrer Familie. — Das durchlöcherte Haar der Königin. Während ihres letzten Aufenthalts in England besuchte die Königin von Rumänien auch eine Nähnadel-Fabrik

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 5 von 6
Datum: 11.11.1890
Umfang: 6
, Lilie, Parma-Veilchen, Wald-Veilchen, Jasmin, Mo schus, Patschuli, Theerose, Moosrose, Chinarose, Heckenrose, Rose von Damaskus, Linden- blüthe, Orangeblüthe, Hyacinthe, Akazie, Nar zisse, Goldlack, Heliotrope, Magnolia, Ixora, Frangipane, Kiss me quick, Stephanotis, Ca price de la mode, Persien, Japanese, Chinese, Opoponax, Ylang-Ylang, Lavendel, Speik, Ver- gissmeinnicht, Frisch Heu, Geranium, Garten- 4 nelke, Blumenstrauß, Jokey-Club, Eßbouquet, I Jonquille, Marschall, Victoria Bouquet, Ambra

Helles Haar zu ordnen. Man hörte Stimmen unten auf dem Flur und bald darauf trat das Mädchen ein. „Eine Empfehlung vom Herrn Pfarrer und er laßt sich erkundigen, wie es Fräulein Margret geht", meldete sie. „Führe Herrn Falk in das Wohnzimmer", sagte Rose hastig, „und bitte ihn, einen Augenblick zu warten; ich werde gleich unten sein." „Aber er ist schon wieder fort, Fräulein", erwiderte Hanna. „Er fragte nur nach Fräulein Margret, und als er hörte, daß Sie bei ihr wären, wollte er nicht herein'ommen

" „ES ist gut. Schließe die Thür!" rief Rose scharf, und dann wandte sie sich um und ich sah Zorn, Schmerz und Enttäuschung auf ihrem Glicht ge- schrieben. „Was bedeutet das, Rose?" fragte ich; „hast Du Dich mit Herrn Falk gezankt?" Sie ging aufgeregt im Zimmer auf und ab und sagte ärgerlich: „Er ist ein Narr! Ich bin ganz bereit, wünsche sogar sehr, in Freundschaft mit ihm zu leben, und nun, weil ich ihm gesagt, wir s ien B.ive zu arm, um einander anzugehören, will er nichts mehr mit mir zu thun

haben!" „So hast Du ihn zurückgewiesen, Rose?" fragte ich vorwurfsvoll. „Ich wollte gar nicht, daß er mir einen Antrag machte, und habe ihm das hundertmal zu verstehen gegeben. Aber er läßt mir nnr die Wahl, entweder sein schönes Einkommen von einigen hundert Thalern — ich weiß nicht 'mal, wie viel es ist — mit ihm zu theilen, oder des unschätzbaren Vorzuges seiner Freundschaft und Beachtung verlustig zu gehen. Ich bin kein Thor, sagte er mir, und meine es zu ernst mit meiner Liebe, um ein Spiel

damit zu treiben. Und als ich ihn am nächsten Tage traf und ihn fragte, weshalb er nicht zu uns käme — denn er war wirklich sehr freundlich gewesen in jener schrecklichen Nacht, wo die arme Esther ermordet wurde —, erwiderte er auf meine artige Einladung: Fräulein Rose, es wird besser für mich sein, Sie nicht wieder zu sehen. Ich will versuchen, den Frieden zurückzugewinnen, den Sie mir geraubt haben. — Ist das nicht lächerlich?" „Du weißt, daß eS das nicht ist, Rose. O, ich habe immer gefürchtet

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 5 von 6
Datum: 24.01.1891
Umfang: 6
, was Sie mir erzählt haben, aber es konnte Schlimmeres geschehen sin, wofür eS keinen Trost mehr gibt Ich steue mich, daß ich Sie ge troffen habe." Als Frau Kappmann abgefahren war, kehrte ich um und suchte Rose. Ich fand sie auch in der Bib liothek, vor deren Thür sich innen ein schwerer Vor hang befand. Indem ich öffnete, hörte ich Rose's Stimme sagen: „Aber ich fürchte, das wird Margarethe sehr be trüben.^ „Was wird mich betrüben?* fragte ich, den Vor hang zurückschiebend. Rose erschrak heftig und wechselte

die Farbe. „Du kommst wi: ein Geist, Margarethe! Nun, ist Frau Doctor Kappmann fort? Sie wußte natürlich schon, was sich zugetragln, nicht wahr?" „Ja, sie hatte schon davon gehört — Fräulein Altmann ist bereits thätig gewesen, die Nachricht zn verbreiten." «Habe ich es nicht gesagt?" rief Rose, zn Alwin gewendet, mit bttterem Lachen „Die ganze kleine Welt hier herum wird nun die Geschichte erfahren " »Es kann vns gleich sein, was sie reden. Rose, so lange Du bei mir in unserem alten Hause

und nahm an, daß er vielleicht im Gasthausr des Dorfes zu Abend essen und dadurch am besten daö Gerücht, welches über Rose verbreitet worden, entkräften würde. N eun und v i erzi g ste S Capitel. Eine stürmische Uacht. Alw » war fort. Rase hatte ihm das Geleit gegeben, und ich hörte, daß sie vor der Thür noch flüsternd einige Worte sprachen. Dann kam Rose wi der zurück und er wähnte auch im Verlaufe des Abends Alwin's Namen nicht mehr. Ab.r sie war seltsam unruhig und stand häufig auf und schaute

in die dunkle Nacht hinaus. Der Wind heulte am Abend stärker um das HauS und der Regen schlug prasselnd an die Fenster. „Welch ein schrecklicher Sturm!" sagte Rose. „Er wird doch kein Unglück anrichten, Margarethe?" „Ich denke nicht, Liebe," antwortete ich. „Vielleicht läßt das Rauschen der Bäume das Un> weiter schlimmer crscheinen, als eS wirklich ist. Wie eö heult!" Wir blieben mit lange auf. Um elf Uhr wurde das HauS für die Nacht geschloffen und Rose und ich zogen uns in unsere Schlafzimmer zurück

Aber obwohl ich mich müde und angegriffen fühlte, kam doch kein Schlaf in meine Augen. Die Ereig nisse des Tages zogen in bunter Reihenfolge an meinem G.-iste vorüber, und so oft mich ein leichtcr Schlummer umfangen wollte, wurde ich durch daS Toben des Stur mes wieder daraus erweckt. Plötzlich war es mir, als vernähme ich inmitten des Lärmes draußen ein Geräusch auf dem Corridor — es klang wie das Oeffnen und Schließen einer Thür. Sollte Rose etwas geschehen sein — oder war em Fremder im Hau

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 6
Datum: 20.01.1891
Umfang: 6
i, Mesr «tzochrk, „»«» keUIge, Leopold“ de« PJL Neutels, *t«e& 0dU Ni WUnltn- »ah $si«g«ff efT«. E9«pets: I» Innslruck bei Herrn Apoth. Oellachtd. 99r^ Im -«««brr Läge. Erzählung von D. Russell. 'l«e.chk«et verbot».) Forrsetzang (Sd). Denn der Baron war n'cht immer bei schlechter Laune, und mit ein wenig Klugheit nnd gutem Willen hätte «ine junge Frau viel über iha vermocht. Rose war bei den RittergutSbesitzerSfamilien der ganzen Umgegend sehr beliebt; sie verstand es auSge- -zrichnßt

, sich nicht nur bri Herren, sondern aoch bei den Damen angenehm zu machen, uav da sie reich jung und hübsch war, hieß man sie in jedem Hause der Nachbarschaft willkommen. Ich hörte einmal, wie sie ihren Mann fragte, ob rr nicht stolz aff seine hübsche Frau sek, und obwohl rr sich nicht dazu bequemen wollte, die- zuzugeben, bin ich doch überzeugt, daß es der Fall war. Weun Rose nur i« Stande gewesen wäre, ihr Temperament zu zügeln und das Leben ernsthafter aufzufaffen! Zufällig, wenn sie mit Georg Falk

nur sehen sollen, Margarethe, was Fräulem Allmann für Augen machte, als von seinem baldigen Komm n die Rede war," sagte Rose bei ihrem Weggehen. „So viel ich w iß, hat sie dem Baren nech n'chts von Anna'S Eifersucht und dem Briefe, den sie von ihr erhalten hat, erzählt, — abcr ganz sicher laue»t sie nur auf eine günstige Gelegen heit." Am folgenden Tage begab ich mich zum ersten Male seit Monaten wieder nach W ttelsberg. Rose hatte einige Freunde gebeten, meist junge Leute, von denen mir einige, zwei

Töchter deS Generals von Rappow und ihr Bruder, Hauptmann Rappow, bereit- bekannt war. Rose trug ein weißes Kleid mit Gair- landeu von frischen Moosrosen. Sie liebte diese Tracht sehr — eS war allo nicht- Seltene- — aber ich habe ihre Kleidung an diesem Tage so besonder- im Ge- däch'niß behalten, weil eS das letzte Mal war, daß ich sie in all ihrem Glanze und ihrer Schönheit im Hause ihres Gatten sah. Baroa Georg trat erst nach mir ein, und sobald ich ihn sah, ging ich ihm entgegen

freundlich mit mir zu unterhaltea und mich mit der Nachsicht zu behandeln, wie sie etwa eine gutmüthige große Dogge einem Stu ben Hündchen erweist." Die Mahlzeit verlief sehr angenehm. Rose zeigte sich gegen deu Hauptmann Von Rap pow, der zu ihren größten Bewunderern zählte, sehr liebenswürdig, und Alwin plauderte mit einer der Töchter des Generals. Als wir jedoch nach Auf hebung der Tafel in da- Gesellschaftszimmer hinüb r- > gingen, wo Fräulein Altmann mit ihren Zöglingen unserer wartete, kam

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 5 von 9
Datum: 25.01.1891
Umfang: 9
. Per Kilo SantoS, ninschmeckenb . ö. W.fl.1.75 Jamaica, mildoromatifch „ , „ 1 90 tfuha, hochfeinster 2.— Portorico, kräftig, I. . . . , „ 2 — Mocca, Hochprima 2,10 Perl. Ceylon, hochfeinster , „ „ 2.20 Für reelle, gehaltreiche Waare wird vollste Garantie geleistet. — Adresse: Hübel, Triest, Hoflieferant Sr. k. k. Hoh it Erzherzog Joseph. Erzählung von D. Russell. Rachdluck verboten.) (S5. Fortsetzung) „Rose thue eS richt, — bleibe hier!" bat ich sie flehend; „v rloß Dein Geburt hauS

etwas mit Alw'n gehabt?" Ich entfernte mit zitternder Hast die Kette und schob den schweren Riegel zurück. Die Thür sprang auf — und da, kaum drei Schritte von der Schwelle entfernt, stand Alwin im triefenden Regen. Er wich zurück, als er mich sah, aber ich ergriff seine Hand und zog ihn auf den Flur. »Komm herein, Alwin, und sprich jetzt endlich ein mal die Wahrheit!" „Was soll dies Alles?* sagte er, erst Rose, dann mich avsehend. „Rose, wie kommt eS, daß ich Mar garethe hier finde?" „Du sollst eS erfahren

!" erwiderte ich, mit ihnen in das Eßzimmer tretend. Hier stellte ich daS Licht auf den Tisch und wandte mich zu ihm. „Ist es wahr, Alwin? Wolltest Du Rose verleiten, in der Nacht mit Dir zu entfliehen?" „Du weißt, was heule Morgen geschehen ist," antwortete er. „Rose hat nun keine eigentliche Hei- \ mach mehr — hat sie durch meine Sruld verloren — und deshalb, w nn sie die meine theilen will —" „Und was wird aus Deiner Frau?" fragte ich zornig, „der Frau, welche Du um ihres B rmög ns willen geheirathet

und dann so grausam vernachlässigt hast?" „Meine Frau hat mich verlassen —" „Margarethe, weshalb machst Du diese Scene?" sagte Alwin. „Du. Du selbst h .st uns erzählt, was bereits in der Nachbarschaft g sprechen wird, Rose hat nicht- mehr zu verlieren —* „Ausgenommen ihre Seele!" rief ich leidenschaft lich. „Rose höre nicht auf ihn, glaube ihm nickt, wie ich eS einst gethaa habe! Sieh, er hat meine Liebe zu gewinnen gewußt, hat sich heimlich mit mir verlobt und mir Treue geschworen, um mich nach kurzer Zeit schon

zu verlassen und Anna Bardow zu hdrathen! Verstehst Du nun? Es waren nicht Deine Briefe, die Anna au jenem Tage gelesen hat, sondern die, welche ich einst an ihn geschrieben hatte, — als ich ihn noch über Alles liebte!" Ich brach ab — von meiner Bewegung über» mannt — und Rose nahm d(.S Wort „Ist das wahr?" fragte sie in scharfem, völlig veränderten Tone, mit einem eisigen, durchbohrenden Blick auf Alwin. „Ja, Rose, eS ist wahr; aber —" „Und während dieser ganzen Z it hast Du mich getäuscht — hast

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 5 von 6
Datum: 12.11.1890
Umfang: 6
. Unser 1148*/ £n?ro§-Terkaufs-Locale befindet sich vom 8. November d. I. „Goldenes Dalhl"-Gebände Eingang unter den Lauben. BrüdLer Bauer tfc Co. Wien, I., Körftgafle 1. Innsbruck, „Gold. Dachl", 2. Stock. Erzählung von D. Russell (Nachdruck verboten.) Fortsetzung (39 . „Wie die Dinge nun einmal liegen, habe ich mein Bestes gethan, diesen stattlichen Witwer zu bezaubern, und da er eine so gute Meinung von sich hat, ist es mir nicht schwer geworden, ihn von meiner Neigung zu überzeugen " „O, Rose, Rose

. Die unglückliche Geschichte mit Esther kam da zwischen." „Und — doch liebst Du Georg Falk?" „Wer sagt es, daß ich ihn liebe?" rief Rose heftig. „Erwartet er, daß ich auf den Knieen vor ihm liege? Ich bin kein- von Euern demülhigen Land mädchen Zuweilen, früher — habe ich wohl gedacht —" Sie stockte. „O, Rose, heirate Niemanden als ihn!" rief ich flehend. „Was soll aus Dir werden, wenn Du zu spät Deine wahren Gefühle entdeckst? Er ist gut; er meiot es ehrlich und liebt Dich wahr; ist das nicht viel mehr werth

als eine glänzende Partie mit einem ungeliebten, vielleicht verhaßten Manne an Deiner Seite?" „Meine beiden Georgs!" sagte Rose in ihrer satyrischen Weise. „Liebste Margarethe, ich bilde mir ja gar nicht ein, daß ich wirklich Aussicht auf Einen von ihnen habe; Du brauchst Dich also noch nicht zu beunruhigen." Und lachend verließ ste das Zimmer und ging singend die Treppe hinab. Zwanzigstes Capitel. Freiherr vou Wittelsberg. Aber Rose hatte „Aussicht" auf Baron Wittelsberg, und sie wußte das ganz gut. Gleich

am folgenden Tage erschien er io unserem Hause und dehnte seinen Besuch so lange aus, daß es Mama aufsiel. „Ich kann doch kaum glauben, daß er Rose's wegen kommt?" sagte sie; „sie ist ja ein Kind gegen ihn, ein reines Kind." „Aber was sollte ihn sonst herziehen, Mama?" „Er ist ein alter Freund Eures Vaters und nimmt als solcher natürlich Interesse an dessen Kindern. Aber er wird Rose ermüden, wenn er so lange bleibt, denn er ist kein interessanter Mann Seine arme Frau hat es nicht leicht mit ihm gehabt

und hat mir häufig ge klagt, daß er in den kleinsten Dingn seinen Willen geltend zu machen pflege. So ganz verschieden von Eurem theuern Vater! Aber kleinlich denkende Männer sind gewöhnlich sehr halsstarrig " Ach, Rose dachte wirklich daran, diesem engherzigen, eigensinnigen Manne, wie Mama ihn mir geschildert, ihre Jugend und Schönheit zu opfern, nur weil er reich war und ihr ein bequemeres Dasein zu bieten hatte, als es der arme Georg Falk mit all' seiner Liebe, feinem reichen Wissen und seiner selbstverleug

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 5 von 6
Datum: 22.11.1890
Umfang: 6
, G. Wiedemann. In Bludenz A Eisenegger. In Schwaz Zachäua Heiss. 949b—I Versendung in die Provinz per Postnachnahme Victor SclimidLt & SöHne k. k. landesbef Fabrikanten. Fabrik und Central-Versandt: Wien, Alleegagge UTr. 48 (nächst dem Bahnhöfe) |m 8 mm der Füge. Erzählung von D. Russell. ^Nachdruck verboten.) 'Forrsetzong (48). So schlich die Zeit dahin. Zuweilen sah ich, daß Rose die kleinen Vasen in meinem Zimmer mit den schönsten frischen Blumen füllte, aber ich war zu müde, um darüber zu sprechen

Eines Tages jedoch lenkte sie meine Aufmerksamkeit auf einige halberschloffene Rosen, die sie in der Hand hielt „Es ist roch sehr angenehm", sagte sie lächelnd, „einen reichen Verehrer zu hrben. Während Du krank warst, Margarethe hat Baron Georg täglich Blumen und Früchte geschickt. Sind diese Rosen nicht lieblich?" „Äa", erwiderte ich; „aber Rose, liebe Rose, hei rate diesen Mann nicht!" „Ich''bin sthr erfreut, daß Du wieder einiges In- tereffe für meine Angelegenheiten zeigst. Und nun sage

mir, Margarethe, was Du eigentlich an dem Baron auSzusetzeo hast." „Er ist erstens zu alt für Dich", sagte ich, „und dann paßt Ihr gar nicht zusammen." „Zu alt ist er jedenfalls, und ich denke, kein ver nünftiger Mensch wird annehmen, daß ich ihn sehr anziehend finde. Aber Du weißt, Grete, er besitzt etwas, waS eine Menge von Sünden zudeckt; — ich liebe alle die guten Dinge, welche mir fein Reichthum verschaffen wird." „Du kannst Dir damit kein Glück erkaufen", sagte ich. „Nein", antwortete Rose gedankenvoll

; „aber ist Glück überhaupt iu dieser Welt zu erlangen? Die Liebe bringt es uns sichkrlich nicht, das habe ich nun schon erkannt." Ich unterdrückte einen Seufzer und machte noch einen letzten schwachen Versuch, sie umzustimmen. „Es spricht so Vieles gegen ihn; man erzählt sich, daß er sich Mancherlei zu Schulden kommen ließ, was nicht gut und rechtschaffen war." „Alles dies zugestanden, so könnte es mir doch nur schaden, wenn ich ihn liebte", eutgegnete Rose. „Dann würde ich ganz außer mir über die alten

Geschichten sein, die man mir bereits von verschiedenen Seiten zu meiner Erbauung vorgetragen hat. Da das aber nicht der Fall ist, nehme ich sie sehr leicht. Und übrigens meine liebe Grete", fuhr Rose lachend fort, „läßt sich an der Sache nichts mehr ändern. Hast Du wirklich geglaubt, daß ich mir bei unserem Besuche von Wittels berg eine Stunde lang nur die alten Bilder mit ihin angesehen hätte? Wir haben die Zeit besser ausgenutzt: er hat mir seinen Antrag gemacht, und ich habe ihn angenommen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 04.12.1890
Umfang: 8
25 Jahren renommirte Firma des Joh. N. Menhard in Wien, l. Woll- zeile 33 Jllustr PreiScourante gratis. Im Kinn -er Füge. Erzählung von D. Russell. s Nachdruck verboten.) Fortsetzung (58). „Aber Sie werden mir zugeben müssen, daß kein Maun es ruhig mit anseheu kann, wenn seine Frau jed-n Nachmittag außer dem Hause zubrinzt. So oft ich Besuch von einem Freunde habe und ihn Rose vorstellen möchte, erhalte ich stet« dieselbe An wort von Fräulein Altmann: „Frau von Wittelsberg hat vorhin den Wagen

nach Heydorf befohlen", und das will ich einfach nicht langer dulden! Sie mag gelegentlich her fahren — dagegen habe ich nichts — aber meine Pferde sollen nicht Tag für Tag stundenlang hier draußen warten!" D.r Baron hatte sich förmlich in Wuth geredet, und ich vermag kaum mein Entsetzen zu schildern, als in diesem Augenblicke sein Wagen und seine Pferde mit seiner Frau wirklich wieder vor unserer Thür hielten. „Da kommt Rose selbst", sagte Mama und erhob fich mit ruhiger Würde. „Wie gewöhnlich!" höhnte

dcr Freiherr, als Rose blühend und heiter bei uns eintrat. „Ah, welch eine unerwartete Ehre!" sagte sie lächelnd bei seinem Anblick. „Ich zweifle vicht daran, daß Dir meine Gegen wart ebenso unerwartet wie unbequem ist!" erwiderte er zornig. „Ich habe Deine Mutter ausgesucht, um fie zu bittcn, daß sie Dir Deine zu häufigen Besuche hier untersagt und Dich ermahnt, Dein eigenes Haus und die Freunde Deines Mannes nicht länger in so unverzeihlicher Weise zu vernachlässigen! Wenn Du glaubst

, ich werde Dir gestatten wie eine dieser soge nannten modernen Frauen zu leben, so irrst Du Dich! Meine erste Frau hat sich an ihrem Hause genügen lassen, und die zweite soll es auch thun — das ist mein fester Wille!" ! „D.ine erste Fraa stino Dir vermnthlich im A'ter ziemlich gleich", äußerte Rose ruhig, ab.r mit einem verritherischen Zucken ihrer Lippen. „WaS hat das Alter damit zu thun?" fragte er heftig. „Sehr viel, sollte ich meinen", war die Antwort „Denn wenn Du eine Frau brauchtest, die immer zu Hause sitzt

, weshalb wähltest Du nicht ein altes Mädchen? Außerdem hast Du ja eine Dame von an gemessenem Alter im Hause — Fräulein Altmann." O, wie konnte sie ihn so verletzen! Jh sah Rose flehend an, aber sie achtete nicht auf mich. Der Baron war dunkelroth geworben und vermochte einen Augen blick vor Entrüstung nicht zu spreche. Dann erhob er sich: „Ich befehle Dir", sagte er, „augenblicklich mit mir nach Hause zurückzukehren!" „Ich thue es nicht!" gab sie trotzig zurück, und ohne ein weiteres Wort ging

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 5 von 6
Datum: 14.10.1890
Umfang: 6
, Flieder, Rose, Maiblume, Reseda, Lilie, Parma-Veilchen, Wald-Veilchen, Jasmin, Mo- schnSjPatschuli, Theerose, Moosrose, Chinarose, Heckenrose, Rose von Damaskus, Linden- blüthe, Orangeblüthe, Hyacinthe, Akazie, Nar zisse, Goldlack, Heliotrope, Magnolia, Ixora, Frangipane, Kiss me quick, Stephanotis, Ca price de la mode, Persien, Japanese, Chinese, Opoponax, Ylang-Ylang, Lavendel, Speik, Ver- [ s . gissmeinnicht, Frisch Heu, Geranium, Garten- + nelke, Blumenstrauß, Jokey-Club, Eßbouquet, B Jonquille

und mein Mittagsschläfchen war prächtig." Achtes Eapitel Eine große Ueberraschung. Als ich nach Ha tse zurückkehrte, fand ich Rose und ihren Pastor b-i Mama am Theetisch. Herr Georg Falk, groß, schlank und dunkel, war noch sehr jung voll Lebensmuth und Enthusiasmus. Ursprünglich zum Soldatenstande bestimmt, war er plötzlich anderen Sinnes geworden und hatte es vorgezogen, ein eifriger, treuer Diener der Kirche zu w rden. Seine Predigten waren ernst, oratorisch schön, leidenschaftlich, jedoch zu weilen etwas unreif

, und ich glaube, daß sein Charakter diesen Predigten entspr ch. Die kindliche Freude, welche er an den einfachsten Belustigungen zeigte, und seine thatbereite Thülnahme für Jedermann setzten mich oft in Erstaunen. Ich wünschte ihm ein besseres Los, als die Liebe zu Rose ihm gewähren konnte, denn seine ganze Denkweise war zu ernst für ihren leichten Sinn. Ihr gefiel natürl ch seine jugendliche Begeisterungs- sähigkeit bester als der gutmüthige, lächelnde Skepti- cismuS, den Werner von Garsthal zuweilen

zur Schau trug, und sie ermuthigte des jungen Mannes Liebe, wie mir schien, mehr als recht war. Bei meinem Eintritt an diesem Abend waren die beiden jungen Leute in einem Gespräch über den Glaub. n begriffen Rose machte kein Hehl aus ihrer oberflächlichen, fast materi llen Weltanschauung während der Pfarrer sein tiefes religiöses Empfinden und seine ecbt christliche Frömmigkeit mit aller Entschiedenheit zum Ausguck brachte. „Ich weiß mich immer in der Gegenwart Gottes", sagte er, „und ich b'n fest

überzeugt, daß Er meine Kämpfe, weine Hoffnungen und meine Fehler sieht, und daß Alles, was mir widerfährt, zu meinem Besten geschieht, zur allmählichen Vorbereitung für ein befferes Lrben." Rose lachte ein wenig und sagte: „Gesetzt, Sie schenkten Ihre Zuneigung einem unwürdigen Wesen und dies bräche Ihr Herz, würden Sie auch das als eine vorherbestimmte Prüfung dankbar hinmhmen?" „Fräule'n Rose", antwortete er sehr ernst, „sollte mich ein solches Unglück treffen, so würde ich versuchen, es wie ein Mann

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 5 von 6
Datum: 23.01.1891
Umfang: 6
) Seltsamerweise kam weder mir noch Rose der Ge danke. daß Alwin noch im Laufe des Tages, spätestens am folgend n Morg n, die Forderung des BaronS er halten müßte, und ihm selbst erscrien die- entweder ge- r rrfüg'g oder trat ihm vor feiner Sorge um Rose völlig in den Hintergrund. „Würdest Du für e nige Zeit nach Gelleuheim gehen, Rose?" fragte er sinft. „Meine Mutter wird Dich gewiß freundlich aufnehmen." „Nein, nein," meinte Rose, „nicht jetzt. Meine Tante und Alle, die mich kennen

werden sich von mir abwenden." Eine der Dienerinnen trat ein, um Frau Doctor Kappmanu zu melden, und ich war gezwungen, Rose uud Alwin all in zu lassen. Die kleine Frau schien garz erschöpft, kam aber leb haft auf mich zu, sobald sie mich sah. „Ich konnte nicht zu Hause bleiben, Fräulein Mar garethe, trotz des drohenden Regens," sagte sie, „als ich die schreckliche Nachricht hörte." „Melde Nachricht?" „O, es ist also Alles vorüber," seufzte Frau Doc- tsr Koppmaun, sich mit einem Taschentuch die Augen trocknend. „Die arme

wehr; sie hat das Haus verlassen — für immer!' DaS waren ihre Worte, und der Mann ging und er zählte es seiner Frau, und da diese am Vormittag Ihre Schwester und Herrn von GarSthal durch den Park hatte gehen sehen, so dach e sie gleich —" „Rose kam mit meinem Vetter zum Frühstück her und ist noch bei mir. Aber ich danke Ihnen, daß Sie mir dies Alle- erzählt haben, Frau Doctor; eS ist immer gut, zu wissen, was die Leute von uns reden." „Aber — aber waS konnte die Erzieherin meinen?" Ich zögerte

. Dann sagte ich: „Liebe Frau Doctor, wir stad alte Freundinnen, und deßhalb kann ich Ihnen sagen, daß unglücklicher weise zwischen Rose und ihrem Manne ein Streit auS« gebrochen ist wegen eines thörichten Briefes, den Rose an Alwin GarSthal geschrieben und den Fräulein Alt- mann in seinem Zimmer gefunden und dem BaroA eingehändigt hat. Die Letztere hat Rose niemals leidem mögen — " „Ich weiß, ich weiß, Fräulein Margarethe! Es ist Jedem bekannt, daß sie selbst danach gestrebt hat, Frau Baronin

zu werden, und wüthend und eifersüchtig auf die junge Frau gewesen ist. Das war es — Fräulem Rose hat eine Feindin im eigenen Hause gehabt! AS.-r wenn sie nicht weiter gegangen ist, als bis in ihreS VaterS HruS," fr hr die freundliche, kleine Frau fort^ ,fo löane» die bösen Zungen nicht viel reden. Ich bin froh, daß ich heute Nachmittag hergekommen bin imd nun allen die Sache richtig erzählen kann. Und nuu„ meine Liebe, will ich wieder gehen. Wie, eS regnet doch nicht schon?" In der That — d.r Wind

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 5 von 6
Datum: 13.11.1890
Umfang: 6
mit «henotehcndcr vntereohritt versehen.. Hanpt-Depot ia Wiens Apotheke „Zun heiligen Leopold“ bei Ph. Jieuteia, Ltarr. ffdU dm Planken- nnd £pitae(g*IJt Depots: in I«««»r«ch bei Herrn Apoth. Oellacher. 994%. |m Kanu der füge.] Erzählung^von D. Ruffell.! iAachdrvck verboten.) Fortsetzung (40). M „Sie sehen, Herr Baron", sagte Rose, rings umher blickend und so lesse und sanft sprechend, daß ich inner lich lachen mußte, „ich habe keine anderen Blumen als solche, die ich mir selbst sticke. Seitdem wir aus un serer

Heimat vertrieben sind, vermisse ich nichts so schmerzlich wie meine Blumen " „Blumen! Kommen Sie nach dem Wittelsberger Park, Fräulein Rose, und Sie sollen Blumen im Ueberfluß haben. Sie kosten mich jährlich eine Menge Gelv, uvd Niemand sieht darauf als meine beiden Mädchen und ihre Erzieherin. Ich liebe cs, wenn die Frauen Gefallen an Blumen und weiblichen Arbeiten finden. Jene andere Sorte, Schriftstellerinnen, Ma lerinnen und weibliche Doctoren sind mir ein Greuel. Die könnten sich auch lieber

gleich in Männerkllidung stecken, sage ich." „Aber was sollen jene arme Mädchen thun, welche fich ihren Lebensunterhalt selbst erwerben müssen?" wagte ich einzuwenden. „Junge Damen sollten niemals für Geld arbeiten", erwiderte er, seine gelben Augenbrauen in die Höhe ziehend; „sie müssen sich verheiraten, drS ist ihre Be stimmung." „Aber vielleicht haben nicht Alle Gelegenheit hiezu?" sagte ich lächelnd. „Hübsche Mädchen immer", sagte der Baron ent. schieden, mit einem beifälligen Blick auf Rose

, welche bescheiden auf ihre Arbeit niedersah. „Wie wenige find aber wirklich hübsch!" wandte ich wieder ein. „Nun, jedenfalls können sich meines armen Freundes Töchter nicht über Mangel an Schönheit beklagen", antwortete er, unverwandt auf Rose schauend. „Es ist sehr freundlich von Ihnen, so zu.^denken", bemerkte diese bescheiden, doch ohne den KopfZ zu er heben. „Ich bewundere ein gutes Aussehen, Fräulein Rose. Für den Mann ist es nicht von so großer Bedeutung, wenn er nur groß uvd kräftig ist und sich gerade

wird noch nicht stark genug zu einem so weiten Spaziergänge sein", warf Rose ein. „So werde ich einen Wagen sch'cken, — sagen wir übermorgen, wenn es den Damen gefällt, um halb zwölf Uhr. Und Sie müssen bleiben und ein Frühstück eianehmen, Fräulein Margarethe, ja? Ich nehme keine Entschuldigung an", fügte er hinzu, indem er abweh rend die Hand erhob. „Ihr Vater war einer meiner besten Freunde — obwohl einige Jahre älter als ich; aber was thut das Alter zur Sache? Eia Mann ist jung, so lange er sich jung fühlt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 16.12.1890
Umfang: 8
zu effektiven Fabrikspreisen. 1092»/, 0 Sehwarz Hamnigarn für ein Kleid fl. 6. Kürth & Karg,. Wien, I., Mare Aurelstratze, 3 Muster gratis und franco. Versandt gegen Nachnahme — Nicht Convenirendes wird anstandslos um getauscht. Erzählung von D. Russell. (Nachdruck verboten.) (66. Fortsetzung) „Ach, was haben Sie durchgemacht, Fräulein Mar garethe, seit die schreckliche Geschichte mit Herrn Eduard bekannt geworden ist!" „Haben Sie inzwischen irgend etwas gehört?" fragte Rose „Nun, Sie wissen, ich erfahre

so Manches von meinem Manne uns von Robert Kappmann, und der Letztere äußerte kürzlich, er glaube nicht, daß die Polizei Herrn Eduard staden würde; er müsse bei Zeiten ge warnt worden fein. Pächter Rothe soll Alles aufbieten und den letzten Heller seines Vermögens opfern wollen, um ihn zu entdecken." „Nicht sehr v.rsöhnlich," bemerkte Rose „Genau das satzte ich auch. D.nn schließlich kann er die arme Diin doch nicht wieder zum Leben er wecken Und was auch Herr Eduard sein mag, wir älteren Leute können niemals

!" riefen ich und Rose entsetzt, wie aus einem Munde. „Ach, du lieber Himmel, da ist meine Zunge wieder mit mir durchgegangen!" klagte die arme Frau reue voll. „Und daß ich das gerade heute sagen muß, wo Sie mir die Ananas gebracht haben, Frau Baronin! Ich bin doch eine schreckliche Schwätzerin! Aber Sie dürfen meine Worte nicht so schwer nehmen; mein Manu denkt, daß der Verstand der alten Leute durch den Unglücksfall gelitten hat." „Lassen Sie es gut sein, Frau Doctor," sagte Rose seufzend. „Ich hoffe

Entbehrungen aufzuerlegen." „Ganz nach Art der Männer," sagte Rose lächelnd. „Ja, nicht wahr? Sie werden das herauSzefunden haben, seitdem Sie verheirathet sind. Nun, es war eia Unglück für Elsa, daß sie sich mit Herrn Eeuard eingelassen. Ich schrieb ihr, waS sich hier zugetrag n, und sie antwortete, das sei es also gewesen, was Herrn Eduard hinweggetrieben habe, sonst würde er sicher sein Versprechen gehalten haben." „Ja, er bewunderte sie sihr, glaube ich," sagte Rose, und indem sie einen Blick

des Einverständnisses mit mir tauschte, erhob sie sich, um zu gehen Frau Doctor Kappmann begleitete uns mit vielen Dankes- bezeugungen bis an die Thür. „Sie werden mich bald sehen," sagte sie, „und sobald ich Weiteres erfahre, werde ich es Ihnen mil theilen " Mit dieser Versicherung nahm sie Abschied von uns. „Auf jeden Fall haben wir etwas gehört, das uns zum Trost gereichen muß," sagte Rose, als wir das Dorf verließen. „Dieser Advocat ist ein kluger Mann, und Du siehst, daß er Eduard für gerettet hält

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 23.11.1890
Umfang: 10
erhältlich. CO io mpf-Zeugnisse hält auf Lager die Bochdrdckerei A. Edlihger INNSBRUCK. Technicum Mittweida — Sachsen. — a) Maschinen-Ingenieur-Schule b) Werkmeister-Schule. — Vorunterricht frei. — |m Kau« der Füge. Erzählung von D. Ruffell. (Nachdruck verboten.) Fortsetzung (49). „Nein", ertgegnete er kurz; „aber ich erwarte, daß Du sie mit Kummer in die Grube bringen wirst." Rose lachte leicht. „Das ist nicht übel, Eduard! Doch wohin sind wir gelaugt? — Triffst Du die schöne Elsa noch bei Nacht

und Nebel?" Eduards Gesicht verdunkelte sich und er warf einen schnellen Blick auf mich. „Wozu die Frage?" sagte er rauh. „Was weißt Du von Fräulein Werneck?" „Nur, was mir Deine zukünftige Tante, Frau Doctor Kappmaoa, iu ihrer scharfsinnigen Weise erzählt hat", antwortete Rose. „Nachdem sie mir zu meinem Eintritt in eine „höhere Sphäre" Glück gewünscht hatte, nahm sie dir Gelegenheit wahr, von sich selbst als von einem künftigen Fawilienmitgliede zu sprechen. »Nicht, daß ich mich irgendwie vordrängen

würde — nur, wenn Sie den Wunsch hätten, mich zu sehen, wenn ich Ihnen rathen oder behilflich sein könnte, würde ich Sie aufsuchen, — aber natürlich, Fräulein Rose, werden wir in näh:re Beziehung zu einarder treten, wenn Ihr Bruder meine Nichte heiratet', und so fort. Du siehst, Eduard, ich hatte einigen Grund zu meiner Frage." Eduard gab keine Antwort. Er murmelte etwas von einer „alten Närrin" und ging dann verdrießlich fort. „Kein Zweifel, er ist mit Elsa Werneck verlobt!" rief Rose. „Wenig angenehm für uns, nicht wahr

? Nun, ich werde keinenfalls in Verkehr mit ihr treten." Sechsundzwanzigstes Capitel. Rose's Heirat. Als sich mein Befinden ein wenig gebeffert hatte — ungefähr drei Wochen nach meiner unglücklichen. Zusammenkunft mit Alwin Garsthal —, theilte mir Rose mit, der Freiherr hätte den dringenden Wunsch ausgesprochen, daß der Tag der Hochzeit festgesetzt würde. Ich hatte ihn seit dem Beginn meiner Krankheit nicht gesehen; aber manche Erquickung und Erheiterung, Blumen, Früchte und Bücher waren aus dem Wittels- berger Schlöffe

in das stille Krankenzimmer gewandert, und ich glaube, daß diese freundlichen Sendungen Mama eia wenig mit dem Gedanken an Rose's Heirat aussöhnten. „Wenn Du es wärest, mein Liebling", sagte sie eines Tages zu mir, „würde ich wohl kaum meine Einwilligung gegeben haben. Aber mit Rose ist eS etwas anderes; ihr werden die äußeren Verhältnisse für Vieles, was sie entbehren muß Ersatz bieten." Als Alles geordnet war, sandte Mama nnen Brief nach Gellenheim, um ihrer Schwester die Neuigkeit zu melden. Tante

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 25.09.1883
Umfang: 10
: »— und nur wenig Manieren! Außerdem . . . verzeih' mir, aber . . . eine Putzmacherin zu heirathen, würde meine Carriere schädigen und daher . . . .' »Und daS findest Du erst jetzt heraus, jetzt nachdem Du sie um ihre schönsten Jugendjahre betrogen hast!' »Mir fehlte eS früher an Einsicht... ES ist auch um ihretwillen besser, Rose, glaube mir'S.' »Freilich ist'S besser, freilich!' sagte sie hart und stand auf. AIS sie am zweiten Tage danach wieder in BraunSberg angekommen war, erledigte sie in gewohnter Weise

alle Geschäfte und Arbeiten, Idann setzt» sie sich zu ihrer Schwester. »Jetzt habe ich Dich so oft nach Georg ge fragt und immer sagst Du. später,' rief Marie ungeduldig. Rose sah daS junge Mädchen an mit einem ihr zuweilen eigenen, ungemein warmen, sanften, etwas schwermüthigen Blick. , »Bin ich Dir eine gute Schwester gewesen?' fragte sie dann, scheinbar ohne alle Verbindung mit dem Vorhergehenden. »Rose, liebste Rose, Du warst mir AlleS!' »Würdest Du eS ertragen können, wenn ein großes Leid Dich treffen

möchte — würdest Du weiter leben können für mich?' »Dav könnt' ich . . . uud daS wollte ich!' »Ohne Georg?' »Heilige Jungfrau, ist er todt?' schrie das junge Mädchen aufspringend und am ganzen Leibe bebend. »Er lebt . . . aber er liebt «ine Andere.' Marie schmiegte sich an die Schulter ihrer Schwester und weinte lange, schmerzlich. Rose streichelte ihr die kalten Hände, küßte ihre heiße Stirn und liebkoste sie vorsichtig und zart, wie eine Mutter ihr kleines, krankeS Kind, als fürchte sie, ihr wehe

zu thun. »Ich bin Schuld daran,' sagte sie leise, ,Du liebtest ihn. Du warst blind. Aber ich hätte früher erkennen sollen, waS an ihm ist.' * » * Kurze Zeit daraus wurde Georg an daS BraunSberger Gymnasium versetzt. Wie peinlich für ihn! Marie blieb ganz unbefangen, wen« sie ihm ja einmal irgendwo begegnete; für Rose war er nicht vorhanden. Keine der Schwestern hatte jemals der andern gegenüber wieder seinen Namen ausgesprochen. Die geliehene Summe hatte er inzwischen übrigens gänzlich

ein» und auSgiag, schilderte ihnen in wenig Worten die trostlose Lage deS Leidenden so grell, daß Marie nach kurzem Kampf erklärte, sie halte eS sür ihre Pflicht, den kranken Jugendgespielen nicht zu verlassen. »Brav von Ihnen,' sagte der alt« Doctor, indem er eS nicht unterlassen konnte, Rose einen bedeutungsvollen Blick zuzuwerfen, der aber auf diese vollständig seine Wirkung verfehlte, »sehr brav! EtwaS anderes hätte ich von Ihnen gar nicht erwartet.' Rose hatte sich gegen Marie'S Entschluß auf lehnen

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