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Dolomiten
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Seite 6 von 8
Datum: 23.07.1934
Umfang: 8
ist seine „Missa solemnis' (auch mtt Orchesterbesetzung), die auf den meisten größeren Thören Deutschlands und Oester- reichs oufgefühtt wird. Auf derselben Höhe steht sein „Te De um' op. 50 und sein großes Requiem, sowie die Missa solemnis II und Motetten, z. B. Miseremini. Er war zugleich „praktischer' Komponist, das bezeugen feine a und trugst mit Recht mein ganzes Vertrauen. Ich will, daß Du weiter es tust, um Rose willen und ich bitte Dich, Rose im Leben edr Helfer zu sein. Sieh, lieber Hans, als ich Rose

an meine Seite nahm, da glaubte ich, noch jung zu sein und ein Recht auf die Jugend zu haben, aber ich war alt, und das Schicksal korrigierte meinen Fehler. Und es war wieder richtig. • Und da es mich jetzt wegnimmt nach der un vergeßlich schönen Glückszest, trotz allen Schlägen, die mir nicht erspart blieben . . . immer ist es richtig und gut. Ich denke an Rose, die glücklich werden soll und jetzt im Leben das Glück finden soll, das ihr der alternde Mann nicht geben konnte. Rein ist sie zu mir gekommen

und unberührt habe ich sie verlassen. Hans, aber eine Gewißheit nehme ich mit in den Tod, die Gewißheit, daß Rose nicht allein stehen wird, denn Rose hat immer Dich geliebt, selbst wenn sie es nicht wußte, wenn sie sich darüber nicht klar wurde. Hans, hast du Rose lieb? Dann nimm sie und trage sie im Leben und alle meine Wünsche sind erfüllt. In Liebe und Freundschaft Dein Herbert Arndt.' Hans las den Brief, las ihn immer wie der, sein Gesicht wurde von dunklem Rot überslutet. „Rose . . . liebte

ihn!' Da, erst in diesem Augenblick, da wurde alles klar vor seinen Augen und er wußte, was er vordem nie gewußt hatte — Rose liebte ihn — und er hatte sie geliebt, sein ganzes Leben lang. Und jetzt sollte er Erfüllung finden. Er sah sie mtt glanzenden Augen an. Faßte nach ihrer Hoaü». „Rose!' Sie startte $n an, in seeliger Verwirrung. „Hans!' „Rose, lies den Bttef, und dann . . . dann sag' mir ein Wottl' Sie nahm den Bttef des Toten und las ihn. Ihre feinen Hände zittetten. Dann barg sie den Kopf

in den Händen und weint« und schluchzte. Hcms stand aus und trat neben das ge liebte Weib. „Rose!' Da sahen ihn zwei Augensterne voll Liebe und Hingabe an. „Rose, sag' mir ein Wort — nur ein Wort — darf ich dich nehmen und mit meinen starken Armen durch das Leben tragen? Ich habe dich geliebt mein ganzes Leben lang, und hab's doch selber nicht gewußt, w i e ich dich liebe, kleine, liebe Rose!' Da lag sie an seinem Herzen und umschlang ihn unter Lachen und Weinen. „Du. . Du . . mein lieber, geliebter Hans

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Tiroler Post
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Seite 13 von 16
Datum: 06.01.1911
Umfang: 16
Zigeunerkönigs, Georgas Mi chels, mit dessen Stammesangehörigen ein Wan derleben zu führen. Den Uebergang vom Leben der verwöhnten Millionärstochter zu der unge bundenen Lebensweise der Zigeuner hat der Zi- geunerkönigin in ihren Aufzeichnungen, aus denen der „Newyork American" einige Abschnitte ver öffentlicht, als das größte Glück ihres Lebens be zeichnet; sie kennt nichts Schöneres, so schreibt sie, „Weil — ungefähr um diese Zeit " Norbert zögert und blickt Rose an, die über und über rot

wird und ihm rasch den Mund zu- häli. „Weil ich es so w i l l!" ruft sie mit einem Anflug ihres früheren wilden Uebermuts und stampft mit dem Fuß auf den Boden. „Hörst du, Paul? Weil i ch es will!" Verwundert blickt der Bur von Rose auf Norbert und wieder auf Rose . . . Und plötzlich zuckt es wie ein Blitz des Verständnisses über sein braunes Gesicht. Voll väterlicher Zärtlichkeit nimmt er den Kopf sei ner Pflegetochter zwischen seine beiden Fäuste und küßt sie auf die reine Stirn. „Gratuliere! Gratuliere

! .... Werden sich die Jungens in Büffel-Goldfeld freuen!" Noch einmal so leicht ist ihm ums Herz. Er weiß: ruhig kann er morgen reisen. Die „wilde Rose vom Kapland" hat Wurzel gefaßt im kalten Norden. Mit voller Lebenskraft rankt sie sich empor an der stolzen nordischen Eiche, die schützend ihre Zweige ausbreitet über die sonnenverwöhnte südliche Blume, damit kein rauher Sturm sie entblättere. Ja, die „wilde Rose vom Kapland" ist jetzt glücklich an der Seite ihres Gatten, des Herzogs von Edinburgh — wunschlos glücklich

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Volksbote
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Seite 3 von 6
Datum: 19.12.1935
Umfang: 6
Ehcmannet Zu widerstehn er nicht vermocht, da ste mit »Merancr Backpulver' kochp . Meraner Backpulver hält söner Qualität wegen ieder Kaufmann vorrötig. Dev Festbraten Eine heiter« Meihnachtsgeschicht» von Josefine R i ch t e r. Rose Ebinger geht ohne sonderliche Eile durch die abendliche, vorweihnachtliche Straße, denn e» erwartet sie niemand. Sie denkt an da« be hagliche Haus der Mutter in der keinen Stadt, da» nun fremde Leute bewohnen, — fie denkt an die glücklichen Tage ihrer Kindheit

zum Kauf locken. „Nun, gnädige Frau, haben Sie schon einen Festbraten?' Rose errätet. Gewiß. sie ist in dem Alter, wo man längst verheiratet sein'könnte. Und olötzllch wandelt ste eine unbezähmbare Lust an, über die Feiertage in der Küche ihrer Wirtin Hausfrau zu spielen, eine weltze Schürze zu tra gen und am Herd zu stehen, um Eänsebratenduft zu^enietzen, . gekaufte Gans hat ein rotes Bändchen um den nackten Hals und wird damit an das eiserne Eitier des abendlich-stillen Küchenbalkons gehängt

. — bis zu ihrer letzten Bestimm»««. Aber dem kleinen Fräulein Rose verwelkt bald das glückliche Lächeln auf dem zarten Gesicht, es wird ihr doch ein bitzihen Angst. Dorbereiten, braten — fai Welch herrliches Vergnügen I Alte Erinnerungen an die Weihnachtsfeste da heim tauchen auf, — aber wer soll um Himmels willen die Gans essen? Doch nicht etwa sie, Rase, allein? Und sie sieht sich schon einsam rag des GherkngeS Brefsanone, 18. Dez. In den frühen Morgenstunden würde ^am Domplatz der in der heutigen Nacht gefallene

hat, bei denen ste willkommen ist. Zuletzt erst und ein wenig beklommen denkt Rose an ihren freundlichen Nachbarn, der das zweite Zimmer der Witwe Bachmann inne hat, den knöchernen und. wie es scheint, etwa» ab sonderlichen Junggesellen: Studienrat Alexander Häberlein. Rose Ebinger weitz fa nicht, welche« Gespräch isck einen Tag vorher zwischen Frau Bächmann, die geschäftig und munter ihren Koffer packte, und Alexander Häberlein stattgefunden ... «Verleben Eie nur die Feiertage recht gut, Herr Studienrat

. Vielleicht würde iie gern «inen Gänsebraten zubereiten, sie kennt das alles von zn Hause. Sprechen Sie doch mal mit ihr. Herr Häberlein!' Ob»war Herr Häberlein geantwortet, er kenne doch Fräulien Ebinger zu wenio. und man wisse auch nicht, was ste sich für die Feiertag« vor« S enoinmen habe, hat er dann doch lange über as Gespräch nachqedacht. Sa war vielleicht tat sächlich kein so übler Vorschlag. Natürlich würde er fllr das Nötige sorgen... Während Rose Gewissensbisse über den oor- ettig erstandenen

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 13.10.1922
Umfang: 8
in einem Kasten liegen. Im Winter 1920 wandte sich eine Nachbarin mit der Bitte ters, die allein die unüberbrückbare Kluft zwi schen Ihnen und mir aufgerissen hat. Ich lege diesesSchnldbekenntnis meinesVaters vertrauens voll in Ihre Hände. Ich weiß, Sie werden es mir ersparen, vor der Welt für meinen Vater er röten zu müssen. Bitte, vernichten Sie das Schriftstück, wenn Sie es gelesen haben. Und, ich bitte Sie herzlich, sagen Sie Rose-Marie nichts davon, wessen Tochter ich bin. Ich bin ja schon so arm

geworden, weil ich meine Liebe opfern muß, lassen Sie mir wenigstens in Rose-Marie die geliebte Freundin. Gönnen Sie mir das arm selige Glück, ihr Liebes und Gutes tun zu dür fen. Wie gern hätte ich mehr für sie getan, um zu sühnen, was mein Vater verbrach! Ich wagte es aber nicht, um mein dunkles Geheimiiis nicht zu verraten. Wie ich darunter gelitten habe, verstehen Sie vielleicht, Hans Dernburg! Die Schuld meines Vaters habe ich mit meinem Lebensglück bezah len müssen, - mit einem Glück, so groß

durch Rose-Ma rie.- Wenn S'ie dieselben erhalten, bin ich schon auf dem Weg zu meiner Hazienda. Ich kann Ih nen'jetzt nicht begegnen, muß erst Ruhe und Fas sung zurückerlangen. Ich werde auch in Zukunft Ihre Nähe meiden, so viel ich kann, und den größten Teil des Jahres auf meinem Landgut leben und nur nach Frisko kommen, wenn es unbedingt uötig ist. Und auch da werden wir einander ausweichen können. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Ich werde Rose-Marie mit-, teilen, daß mich Geschäfte

auf meine Hazienda rufen. Sie bleibt unter Miß Claras Obhut in meinem Hause, wenn Sie es gestatten wollen. Bitte, erlauben Sie es ihr und ersparen Sie es mir, vor Rose-Marie erröten zu müssen, Ihnen allein bin ich nach dem, was heute geschehen ist, Offenheit schuldig, ich kouute Ihre Verachtung nicht ertragen. Verzeihen Sie mir, wenn ich Ihnen Schmerz bereiten mußte, ich trage ja selbst soviel größeren Schinerz! Lassen Sie mir den Trost, daß Sie mir verzeihen, daß ich Ihnen so lange verschwieg, wer mein Vater

ist. Ich habe keine andere Entschuldi gung, als die, daß es eben meines Vaters Schuld war, die ich Ihnen verschwieg. Bitte, senden Sie mir eine Zeile nach San Mateo, ob Sie mir ver zeihen und ob Sie Rose-Marie Geheimnis blei ben lassen, was Ihnen der beiliegende Brief ent hüllen wird. Rose-Maries Hochzeit werde ich fern bleiben, um Ihnen eine Begegnung mit mir zu ersparen. Ich werde Krankheit vorschützen, da dies die einzige Absage sein wird, die Dick gelten lassen wird. . Und nun leben Sie wohl, Gott möge Ihnen, helfen

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Dolomiten
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Seite 11 von 20
Datum: 14.04.1934
Umfang: 20
im Himmel er ledigt. Aber das ist ja unmöglich. Es ist unmöglich, solange Christi Wort steht: „Ich bin bei euch alle Tage, bis ans Ende der We non Mein Die Geschichte einer Liebe. Von Hellmut Kay so r. Vertrieb: Romanverlag K. & H. Greiser, G. m. b. H., Rastatt. I. „Ja!' sagte Rose van Holten zu dem Manne, der erwartungsvoll vor ihr stand, und reichte ihm die Hand. Klar und bestimmt kam es von ihren Lip pen, aber das fühlte der Mann mit den ergrauten Schläfen ganz genau, daß dieses Vort nicht von Liebe

diktiert oder beeinflußt war. Aber er war innerlich doch froh und dankbar für dieses Ja — das Wort, das Rose von Holten, oie gefeierte Sängerin und Schauspielerin, an ihn band. Das Ja war genug. Er liebte sie und glaubte an die Beständigkeit seiner Liebe, glaubte fest, daß ne stark genug sei, um auch im Herzen der Frau, die ihm soeben ihr Jawort gegeben hatte, die heilige Flamme zu entzünden. Wie oft wuchs Liebe aus der Freundschaft empor! »Ich danke Ihnen, Rose!' sagte Konsul Arndt bewegt

. „Sie erfüllen mir meinen Lebenswunsch. Ich werde es Ihnen nie ver eisen, Rose, daß Sie mir altem Mann Frau und^Gefährtin sein wollen.' »Tic missen, wie ich Sie schätze. Arndt.' °nkgegnete das Mädchen herzlich. „Ich bin mehr so jung, um Ihnen mit dan Ge fühlen einer Siebzehnjährigen gegenüber zutreten. Aber ich hoffe an Ihrer Seite eine glückliche Zukunft zu finden. Ich will Ihnen eine gute Frau sein! Kommen Sie, wir wpl- len es meiner Mutter sagen.' I Frau van Hollen war eine kleine unschein bare Frau, hoch

in den Fünfzigern. Eine gewisse Aengstlichkeit haftete ihrem scheuen Wesen an. Auch jetzt, als ihr die Tochter mitteilte, daß sie Konsul Arndt, dem Freunde des Hauses, das Ja-Wort gegeben habe, wich die Verlegenheit nicht. Frau van Hollen wünschte dem Paare Glück. Forschend ruhte dabei ihr Auge auf der schönen, hochgewachsenen Tochter, die ihr ganzer Stolz war. Roses Gesicht glich tat sächlich einer Rose. Rein und zart waren die Züge, die Augen, tiesbraun wie die der Mutter, hatten die Farbe ihres Haares

. In den Augen lag ein Glanz, der das edle Ant litz wundervoll verschönte. Kindlichkeit, jung fräuliche Lieblichkeit und gleichzeitig Mütter lichkeit sprachen aus den Augensternen. Rose war Sängerin an der Berliner Staatsoper und dazu der erklärte Liebling des Publikums. Sie hatte eine glänzende Schauspielkarriere hinter sich, ehe sie ihre Stimme ausbilden ließ, die dann das Ent zücken der ganzen europäischen Well bildete. Konsul Arndt sprach mit feiner Braut und deren Mutter noch über die bevorstehende

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Seite 8 von 12
Datum: 18.03.1930
Umfang: 12
za Konkurrenz - Preisen an. Die Erzeugnisse der Fabrik Aug. Leonhardl ans Bologna können in allen besseren Papierhandlungen bezogen werden. Die Rosenkönigm Der Roman einer Dollarprinzessin von Felix Na vor. (Nachdruck verboten.) 81. Fortsetzung Rose-Mary ärgerte sich maßlos über ihn und die mächtige Flagge, die er auf dem . Schlößchen hatte aufziehen lassen und die nun triumphierend seine Anwesenheit verkündete. „Komisches Land,' sagte sie zu ihrer Beglei- ; terin. „Bon den Königsschlössern

und Hoffnungen - drehten. Rose-Mary kam sich unter chnen vor wie Magdalena, die Sünderin, die nicht würd'-g war, diesen durch das erhabene Spiel ge heiligten Boden zu betreten. Trotz all dem war sie nicht sott geworden. Ihr Herz hungerte nach Liebe, chre Seele dürstete nach Wahrheit und Frieden. In ein samen Nächten weinte sie über sich selber und die Reue fraß an ihr wie ein giftiger Wurm. Ihr Stolz gab es jedoch nicht zu, sich einem Menschen zu offenbaren; aud) der Verkehr mit der Baronin Glonn

, ging Rose-Mary jeden Tag in die Berge, die im Winterschnee lagen und mit ihrem reinen Silberweiß einen wunderbaren, märchen haften Anblick darboten. Wenn sie dann auf j dem Rodelschlitten pfeilschnell zu Tal fuhr I oder auf Schneeschuhen über weite Schnee- flächen glitt, vergaß sie für Stunden alle Sorgen des Lebens und ging ganz und gar im Wintersport auf. Sie wurde dabei immer waghalsiger, so daß Henry Baker, der sich dauernd in Oberammergau eingenistet hatte, sich weigerte, ihr Gefolgschaft

zu leisten. „Mein Leben ist mir zu lieb, als daß ich es 1 deiner Launen wegen aufs Spiel fetze,' er klärte er ihr. Sie goß die ganze Schake ihres Zornes und Spottes über ihn aus und sie trennten sich in Unfrieden. . Am Abend trafen sie sich in der „Alten Post'. Rose-Mart) nahm dort ihre Abend- . mahljzeit ein, Henry suchte sich mit den ; Ammepgauern mtzusveunÄe». Aus reinem ' Widerspruchsgeist fmg Rose-Mary mit Streit an und verspottete ihn. Rose-Man), die keinen Widerspruch er tragen konnte, geriet

in heftigen Zorn und fuhr ihn an: „Geh mir mit eurer Passion! I Das ist doch nur Spekulation und die Ammer- I gauer mad)en damit ein glänzendes Geschäft. ! Wenn erst die Amerikaner anrücken und die j Dollars fliegen lassen — hip. hip! Das wird einen Tattz ums goldene Kalb geben!' Die Ammergauer an ihren Tischen fuhren empor, als hätte man sie ins Gesicht geschla gen. Rose-Mary hatte englisch gesprochen, aber nicht bedacht, daß die meisten Ammer gauer diese Sprache verstehen. Ein breit schultriger Mann

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Seite 5 von 8
Datum: 23.07.1934
Umfang: 8
ie Diener davon war er ß er den ne letzten l sterben. »rnehmen chn mit nen sind, n soühen £ „Frau Rose!' sagte Hans weich. „Ich weiß, wie Sie den Toten liebten» und er hat Ihre Liebe verdient wie wohl kaum ein anderer. Drum muß Ihr Herz ganz still sein, so still wie das meine, das ihn auch geliebt hat.' „Ich weiß es, Hansl' sagte sie dankbar. „Kommen Sie, wir wollen zu ihm!' Und sie traten in das Totenzimmer. Frau van Holten hatte am Fußende der Bahre gesessen. Sie erhob sich. Auch sie war gefaßt. Hans

stieß auf keine verweinten Gesichter. Hans drückte der alten Frau stumm die Hände und trat mit Rose zu dem Toten. Ruhig und ftiedlich lag er in dem Kissen. Er war mit Frieden im Herzen von dieser Welt gegangen. Lange sah Hans den toten Wohltäter an, der so viel Güte verschwenderisch über ihn ausgeschüttet hatte, der ihn durch seine Hilfe dahin gebracht hatte, wo er jetzt stand. Noch einmal faßte er die starre Hand des Toten. Es war wie ein Abschiednehmen. „Schlafe wohl... schlafe in Frieden

... Du. der mir Freund und Vater war!' sagte Hans still. „Er hat im letzten Augenblick noch von Ihnen gesprochen, Hans', sagte Rose leise. „Seine Gedanken waren bei Ihnen. Zu mir sagte er: „Sorge dich nicht, Rose! Rufe Hans und er wird dir in allem helfen! Du darfst ihm so vertrauen, wie ich ihm vertraut habe.' Ihre Augen begegneten sich. „Das dürfen Sie. Rose!' „Ich weiß es, Hans! Mir will es nur nicht in den Kopf, daß er gestorben sein soll, der gestern noch neben mir faß und fröhlich war. Wir glaubten

alle, daß er den Blutsturz gut überwinden werde. Und doch mußte er scheiden.' „Wir wollen ihn in unserem Herzen be halten, Rose. Dann lebt er für uns immer.' Schon am nächsten Tage begrub man ihn. Es war ein stilles Begräbnis. Nur drei Menschen folgten dem Sarge. Rose, Hans und Frau van Holten. Rose weinte am Grabe, Hans stützte sie und sagte leise zu ihr: „Stark sein, Rose! Wir haben ihn begraben, aber in uns lebt er, und das wird immer so sein!' Sie sah chn an und nickte. Ein Bitten war in ihren Augen: „Verlass

' mich jetzt nicht!' Er verstaW die Bitte. Stumm schritten sie dann ihrem Heime zu, das ihnen heute so einsam dünkte wie nie. Sonst war Lachen und Fröhlichkeit durch die prächtigen Räume gegangen, jetzt war die Trauer zu Gaste. Am Abend saßen sie zu dritt am Abend tisch. Josef hatte abgeräumt. Hans nahm die Unterhaltung auf: „Und jetzt sagen Sie mir, Frau Rose, was ge denken Sie jetzt zu tun?' „Was soll ich tun, Hans? Soll ich noch hier bleiben und sein Grab hüten?' Er schüttelte den Kopf. „Nein, Frau Rose

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Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 27.01.1930
Umfang: 6
in der Tasche, fand es aber am klügsten, zu schweigen. Der General fuhr fort: „Schulden müssen bezahlt werden, dafür sind sie da. Und die Burg muß renoviert werden, sonst bricht sie uns überm Kopf zusammen. Hypotheken müssen ausgenommen werden — einverstanden?' Alle riefen und schrien durcheinander. Baronin Agnes hob beschwichtigend die Hönde: „So haltet doch Ruhe!' bat sie. „Einer soll nach dem anderen reden. Was ineinst denn du, Hugo?' „Man muß die goldene Rose verkaufen,' gab der Ministerialrat

zur Antwort. „Gold hat jetzt einen fabelhaften Wert.' Das Wort zündete wie ein Blitz. Alle sprangen auf, riefen laut durcheinander, der General schlug mit der Faust auf den Tisch und schmetterte mit seiner Trompetenstimme in den Saal: „Ha, die goldene Rose verkaufen, das würde euch paffen, ihr sauberen Brüder!' „Jawohl — verkaufen,' gellte Ottmars Stimme. „Seit ewigen Zeiten bildet sie ein Zankapfel in der Familie. Darum fort mtt chm. Wenn wir die goldene . ose verkaufen, >dann sind wir heraus.' ‘ „Nein

, nein, nein!' schrie der General. „Die goldene Rose gehört dem Urstamm — und das bin ich!'... „Lüge!' erwiderte chm die taube Tante, die zu Zeiten ganz prächtig härte. „Die gol dene Rose gehört der erstgeborenen Tochter — und das bin ich ' Sie wandte sich dabei zornig cm die Baronin Agnes, die mißmutig diesem Streit zugehört hatte. „Agnese,' rief sie, „gib mir die goldene Rose, ich habe ein helliges Recht.' Die Baronin erhob sich langsam und sagte mit lauter, fester Stimme' „Die golden« Rose

Faust auf die Platte und rief mit ihrer silberhellen Stimme, die wie eine Glocke klang: „Guten Tagt... Die alte Dame hat recht — die goldene Rose ist Gemeingut derer o. Weinberg und auch ich habe Teil cm ihr —' Alle verstummten und betrachteten ver wundert den fremden, schönen Gast. Der General rief: „Wie kommen Sie hier herein — und wer sind Sie?' Zwei blaue, stolze Augen überflammten ihn. und eine kalte, schneidig klingende Stimme schlug wie eine stählerne Klinge dagegen: „Ich bin Rose - Mary

Marshall, Baronesse von Weinberg, Tochter des Mannes, den Sie aus der HMrat ver trieben haben.' Der General zuckte sichtlich zusammen und sagte, Haft rm Blick: „Das kann jede sagen. Wo sind die Beweise — und was wollen Sie hier?' Rose-Mary warf stolz das Haupt zurück und rief: „Ich bin gekommen, um r ^nen Vater zu rächen.' Dem General wurde bange unter den stolzen Mädchenaugen. Seine Erregung ge waltsam unterdrückend, rief er höhnisch: „Rächen?... Lächerlich!... Wie vermag solch «in hergelaufenes Ding

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Maiser Wochenblatt
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Seite 5 von 14
Datum: 02.06.1906
Umfang: 14
, die an mutige Rose, der Blumen Königin, und viele andere der schönen Kinder Floras öffnen ihre Kelche dem Blicke der Sonne. Aus ihrem unerschöpflichen Füllhorn spendet uns jetzt die gütige Allmutter Natur ihre reichen Gaben, darum ist auch der Juni eigentlich der schönste Monat des Jahres, der die Entfaltung des Blühens imb Glühens in Feld und Flur, in Wald und Garten mit der Rose krönt. Jahr tausende hindurch hat sich die Rose ihre, Be liebtheit als herrlichste im großen Blumen garten der Natur zu bewahren

gewußt; seit Jahrtausenden gilt sie als Königin in Floras Reiche sowohl durch ihren prachtvollen Duft als auch durch ihre schönen Formen und Farben. Schon die. altklassischen Dichter haben wonne trunken die Rose besungen.. Der griechische Dichter Anakreon ließ die Rose zugleich mit! der Venus aus dem Meeresschaum erstehen, auf welche die Götter dann voller Entzücken bei ihrem Anblick Nektar träufelten, wodurch die Rose ihre rote Färbung und ihren köst lichen Duft erhielt.. Nach einer anderen Sage

hat Aphrodite die weißen Rosen in rote ver wandelt, als sie von glühender. Leidenschaft für den schönen Adonis ergriffen war. Als sie erfuhr, daß der Geliebte verwundet im f aine von Pavhos liege, eilte sie, ihrer zarten üße nicht achtend, zu ihm hin durch dornen reiche Rosenbüsche, deren weiße Blüten sie mit, ihrem Blute tränkte und die seitdem die Farbe der Liebe tragen. Nach einer orien talischen Sage entstammt die Rose dem Pa radiese selbst.^ Als das erste Menschenpaar das Paradies verlassen mußte

, erbat sich Eva von dem Cherub zum Andenken eine Rose, und von dieser Nosenstammutter stammen alle die vielen, über die ganze Erde verbreiteten Rosenarten ab. Während andere Töchter Floras wie die Tulpe in ihrer Anerkennung und Wertschätzung der launischen Mode'unter worfen waren, zeigte sich die Rose stets über allen Wechsel des Geschmacks erhaben. Diesen Vorzug verdankt die edle Pflanze der Ver- Gottesdienst-Ordnung. Tn der Pfarrkirche: Am 3. Juni, das hohe Pfingstfest und der vierte Aloisisonntag

und kopfüber in das tiefe , reißende Wasser hinabgesunken. „ „ . . ... Vigl,. Obsthändler und Hausbesitzer in Meran cinigung von herrlichem Aussehen und kost-1 käuflich erworben worden. lichem Duftz wie man sie sonst nie wieder trifft. Auch ihre außerordentliche Anpassungs fähigkeit hat die Rose uns lieb und wert gemacht. Sorgfalt erfordert ja 'bei uns die Pflege der Rose, dafür löhnt sie aber reichlich durch den herrlichen Duft, dem sie ausströmt, und die Fülle der Blüten, den sie uns , beschert

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 11.04.1916
Umfang: 8
, Aogger Brotpt Z Teigwa Karloff Kartofs 4 Kaffee. Staubz Raffini GrieSzi Zucker Zentrij Würfe g Tirols Tirolc Kochbi Kochbi Käse l Halb-< Schni j86 endlich eine ruhige Stunde haben. Das macht wohl, weil unsere Herzen so voll sind, das; wir nicht wissen, womit wir beginnen sollen, nicht wahr?' Sie senkte die Augen und nickte. „Ja. Hasso. Und man fürchte: sich fast, seinen Ce danken Worte zu geben.' Er armele tief auf. „Nein, Rose, das ist es bei mir nicht. Was mich zum Schweigen brachte

, war ein Gedanke, der mir das Herz so bewegte, daß ich ihn nicht gleich in Worte fas sen tonnte. Aber jetzt will ich es tun, Rose. Die Mi nuten sind kostbar, man darf nicht eine vergeuden. Ich habe einen Wunsch auf dem Herzen, Rofe — eine Bitte. In den letzten Tagen, seil meiner Mutter Tod, habe ich mich in banger Sorge gefragt' ÄlZas soll nun mit Rose welden — und was mir Faltenried, wenn Rose hier sor: müßte Che der Krieg kam, mußte ich mir sagen: Du kannst mir Rose nichl mehr wie bisher in Fallenried

zusammenleben, nun die Mutler tot ist. — Hast du auch darüber nachdenken müssen, Rose?' Sie atmete rief >auf, ohne die Augen zu ihm zu erheben. Etwas Hilfloses, das er sonst nicht an ihr kannte, lag übel ibrem Wesen und rührte ihn. „Ja. Hasso, ich habe daran gedacht und mir auch gesagt, das; es so nicht bleiben kann. Ich wußte nur noch nicht, wohin ich mich wenden sollte. Aber ich dachte daran, mir eine Stellung zu suchen. Ich habe mancherlei gelernt und bin gesund und kräftig, daß ich mir mein Brot

verdienen kann.' „Daran hasr du gedachl?' fragte er außer sich. Sie hob den Blick. ..Etwas anderes wird mir doch nicht übrig blei ben, Hasso. Aber jetzt, da du in den Krieg gehst, bleibe ich natürlich in Falkenried und verwalte es dir in Treue, bis du heimkehrst. Durch diesen schrecklichen Krieg ist ja -diese Frage vorläufig gelöst, nicht wahr?' „Ja, Rose — aber nur für den Fall, dich ich .zu rückkehre. Solange ich am Leben bin, bis du hier in Falkenried rvobl ausgehoben. Aber — wenn ich nun jaüe 187

Sie zuckte zusammen, senkte das Haupt und preßte die Hände wie im Krampf ineinander. „Das wolle Gott verhüten,' sagte sie mit verhol lener. tonloser Stimme. Er legle seine Hand auf die ihre. „Man muß damit rechnen. Rose. Ich tue es je denfalls. Und ich will dich auf alle Fälle in gesicher ten Verhälinissen zurücklassen, auch auf den Fall mei nes Todes.' Sie konnle nichl aniworten. Und so fuhr er forn ,,^ch bin nun endlich auf einen Ausweg gekom men. Rose, den ich für den natürlichsten und verstän digsten

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Seite 5 von 16
Datum: 29.03.1930
Umfang: 16
- und Schwamm »Schalen \ JfQdeiwelfler - Papierfiandinnden V fj Bolsano. Merano. Bressanone. Vlpdeno Teppiche. Bettvorleger, Länger, Kokos-Teppiche und -Läuter. Preise sehr günstig. Hipper & Lednhaler. Bolzano. Die Rofenkönisin Dor Roman einer Dollarprinzeffin von Felix Rador. (Nachdruck verboten.) 35. Fortsetzung Henry setzte sich unter eine Tanne und sprach von Goldgruden und Kupferaktien. Rose-Mary schloß in» Geiste mit dem Leben ab: Droben am Kreuze sollt« es enden! Henry erzählte von seinem Old-King

, der das Szepter nicht aus der Hand geben wollte, ober er, Baker Sohn, habe «ne geniale Idee, die Millionen verspreche: er werde einen Welt-Film-Kongern gründen und durch den Film die gange Welt beherrschen — ein wahrhaftiger Filmkömg. „Filmkömg ist gut, «ms?... Eigene Idee! Und du, Rose-Mary, wirst meine Filmkünigin. Wir werden dein Lichtbild bringen und du wirst deinen Sieges- zug über die gange Erde machen als schönste Frau der Welt, o yes!' „Rede doch nicht fo abgeschmackt!' wies sie ihn zurecht. Betroffen

zu knipsen ansangon, aber Rose-Mary verbat es sich. „Auf d« Kofelspitze wird geknipst, hier nicht,' fuhr sie ihn an und ihre Augen schickten ihn fort, da sie allein sein wollte. Murrend ging « zum Walde, setzte sich unter «ine Tanne und vergchrte mit Appetit ein paar belegte Brötchen. Dazivischen pfiff « leise den Pankee-Dodle. Rose-Mary aber trank das liebliche, zauber- fchöne Bild im Tale förmlich in sich hinein; ihre Augen suchten ein Haus, drunten in der silberfurchigen Amm« im beschneiten Tale

mir.' „Ich rvorde mich hüten,' rief er hinauf. „Wir wollen doch nicht das Genick brechen! Sei vernünftig und komm herab. Denk an die schöne Welt und uns« Glück! Tu es mir zulieb —' „Dir zulieb?' rief sie und wandte ihm das bleiche Gesicht zu, aus dem alles Bürt ge wichen war. „Zum Lachen l Weißt du denn noch immer nicht, daß du mir nichts bist? Henry Bat«, du Mwmmonsknecht, ich ver achte dich.' «Das glaubst du selber nicht, Rose-Mary. Unsere Ehe soll ein ewiger Festtag sein.' „Sag lieb«: ein Tanz ums goldene

Kalb! Ab« da mache ich nicht mit. Nicht in die ttefab »^Bbwwnaahkrifteg E iehfovdo« empor zu dm lichten Höhen, z»» dm gobdmen Gipfeln.' Und sie klomm höh« und höher, daß von Anstrengung d« Atem ihres Mundes wie eine weiße Rauchwolke an dem kalten Feels emporfchwobte. „Rose-Mary,' kam es von unter», „ich bitte . dich, nicht weit«! Komm herab!' Jlontm herauf, wenn du mich habm willst! s Hole mich aus Eis und Schnee herab, wenn - du ein Mann bist. Od« bist du zu feig dazu?' X Henry überlegte

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Tiroler Post
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Seite 9 von 12
Datum: 24.06.1910
Umfang: 12
die 28jährige Näherin Balesca Bunzel, welche am 12. Mai 1910 den 80jährigen, pensionierten Eisenbahnschlosser Karl Weiß er- sNachdruck verboten.) 8 Die wilde Rose vom Kapland. Die Abenteuer der letzten Stunde — sein Sturz vom Pferd, die Heuschreckenwolke, das Auftauchen des schönen Mäochens in der Ein samkeit, die daherpfeifende Kugel, die Kalt blütigkeit seiner mutigen Retterin — es ver wirrt ihn derart, daß er kaum eines klaren Ge dankens fähig ist. Langsam, ganz langsam reiten die beiden dahin

nach Graun weiter. — Aus T a u f e r s im Vinschgau meldet man uns: Mittwoch den 15. Juni weilte der hochwürdigste Fürstbischof Josef in unserem abgelegenen Orte, um das hl. Sakrament der Firmung Aber die Jugend ist schüchtern — zumal weiblicher Anmut gegenüber. Und so schweigt er und wartet. Rose hatte keine Ahnung von dem Tumult, den ihre Nähe in dem Jünglingsherzen ent facht. Von Eitelkeit weiß ihre Seele nichts. Und doch ruht auch ihr Blick voll Interesse auf ihm. Er ist so ganz

, 4. Schneitter-Zirl, 5. Plattner-Wenns, 6. Kneringer-Jmst, 7. Kuen-Jnzing, 8. M. Haslwanter- Zirl, 9. Haas-Jnnsbruck, 10. Pankratz-Landeck. „Ich habe keine Eltern mehr." „Oh —!" „Aber ich habe einen Pflegevater, der sehr gut zu mir ist!" Wieder blickt er sie an. Und dieser Blick scheint zu sagen: „Wer sollte wohl nicht gut zu dir sein?" Schweigend reiten sie eine Zeitlang weiter. Nur mit Ausbieten seiner ganzen Energie hält der Jüngling sich noch im Sattel. Plötzlich fragt Rose ganz unvermittelt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 03.07.1917
Umfang: 8
. Eines aber kann heute schon gesagt i werden, daß die Kriegsanleiheversicherung sich , als ein Volksbedürfnis erwiesen hat. .Irrwege der Liebe.' Roman. 8 Aber es stand sonst hier eine Bank im Wasser, die die Waschfrauen benutzten, wenn sie ihre Wäsche im Flusse spülten. Die Bank war fort. Irgend jemand hatte sie entwendet. Ratlos sah Rose ihren Begleiter an. „Was machen wir nun? Bis zur Brücke ist es doch sehr weit, — Vater wird brummen, wenn ich gar so spät nach Hause komme.' Er sah sie mit warmen Blicken

an und lächelte. „Ich trag' dich halt hinüber, Rose. Es wäre ja nicht das erste Mal.' Nein, es war nicht das erste Mal! Oft genug hatte er sie über den Bach getragen, aus purem Uebermut, nur weil es ihr Spaß gemacht hatte. Aber heut' — sie sah verlegen in sein Gesicht und senkte den Blick. „Ich nehme dich in den Arm,' sagte Josef gepreßt, aber so bestimmt, daß sie nicht nein sagen konnte. Sein Wille beherrschte den ihren, wie schon so oft. Er hob sie auf, erfüllt von dem Glücksempfinden

: Nun habe ich sie doch in meinem Arme? „Halt dich fest. Rose! So — lege deine Arme um meinen Nacken.' Sie tat ihm den Gefallen und klammerte sich sest an ihn an. Sie hatte wie immer das Gefühl der Ruhe, des Geborgenfeins durch ihn, den sie stets wie einen Bruder behandelt hatte. Darüber ging ihr das Pein liche des Augenblicks verloren. Und Joses? Wonnige Glücksschauer durchriesel ten ihn. Behutsam trug er das Mädchen, suchte die engste Stelle des Baches und sprang mit sicherem Satz hinüber. Nein, es war nicht das erste Mal

, daß er Rose über den Bach getragen, aber beide fühlten es, — es war anders als sonst. Eine Macht, die stärker war, als Menschenwille, stand zwischen ihnen. Rose empfand sie an dem wilden Pochen ihres Herzens — und Josef? Die Welt um ihn vergessend, drückte er einen Kuß auf Roseus Haar. 5 Joses stieß die Tür auf, die in die Hütte führte. Ein dunkler Raum ward sichtbar, in den einige Lehm stufen hinabführten. Leichtfüßig sprang Rose herunter, sah sich in dem kahlen Räume neugierig um und rief in gemachtem

wa ren. hatte Rose bereits alle Befangenheit verloren. Sie ging fröhlichen Herzens neben Josef her und freute sich des glänzenden Morgens. Sie kamen zum Hochwald : da blieb sie mit einem frohen Aufschrei stehen: „Sieh nur, Josef. — o wie schön!' Ein Heckenstrauch hatte seine duftenden Knospen der Sonne geöffnet. Rosenrote Sterne leuchteten aus dem glänzenden Blattgrün. Vorsichtig brach Rose eine Blüte von den dornigen Zweigen, steckte sie an ihr Mieder und pflückte eine zweite für Josefs Knopfloch

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 4
Datum: 11.08.1917
Umfang: 4
zum Schlage aus. Da stand Josef auf und reichte Rose die Hand. Sie legte ihre weißen Finger in seine seste Männerhand, und es ging wie ein elektrischer Funke von einem zum andern, daß keines Worte fand zum Abschied. Jeder dachte nur. Muß es denn sein, daß wir uns trennen? Eines fühlte des anderen Beben und beide sahen sich zu gleicher Zeit in die Augen. . . . Willenlos, in süßer Betäubung lehnte Rose plötzlich an Josefs Brust. Zur rechten Zeit kratzte Lord an der Tür. Da rich tete sich Rose auf, strich

langsam über ihr schönes Haar und sagte tonlos: „Mein Gott!' . Ihr Ehering blitzte gleißend auf, sie hielt die Augen Itarr darauf gerichtet und ihre Wangen brannten. Josef riß sie an sich, wild und stürmisch, und fragte: „Ist es dir leid. Rose, daß wir uns lieben?' „Nein — nein — aber ich bin ja nicht frei ich darf dich nun niemals mehr wiedersehen!' Sie wand sich aus seinen Armen und verließ rasch das Zimmer. „Sie liebt mich!' In die Weld hätte er es hinaus schreien mögen, jubelnd vor Glück

. Zwar sagte er sich immer wieder, daß Rose ja noch die Frau eines anderen war: allein er hoffte, daß ein glücklicher Zufall ihm zu Hilfe kommen werde. Der Ba ron hatte seine Frau verlassen, böswillig verlassen und trieb sich in fremden Ländern und fernen Erdteilen herum. Vielleicht war er schon verdorben und gestorben. Auch mit seiner Mu-tter sprach Josef über seine Hoff nungen und sie hörte ihm lächelnd zu. Auch sie glaubte, was sie wünschte. „Es ist ein Glück,' sagte Josef, „daß meine Ernen nung

mich so rasch zurückgeführt hat.' 141 Und dann erging sich Tante Josefa in Erinnerun gen, erzählte von dem Tag:, der ihr den elternlosen Josef geschenkt: von ihrer Liebe, von ihrer Sorge um ihn, kam so ins Vergessen und erzählte auch von jener Stunde, in der sie Joses das Wort abgenommen oben auf dem Hügel, das Wort, Rose dem andern zu lassen. Rose hörte es mit tiefem Schreck. Wie ein jähes Erwachen kam es über sie. ihr Leben stand plötzlich im grellen Licht der Erkenntnis vor ihr. In diesem Lichte sah

sie deutlich sich selbst und Josef — sah es, daß sie zu sammengehörten als zwei sich innig ergänzende Na turen. Ihr wurde auf einmal das Benehmen Josefs klar, sein plötzlich so abstoßendes Wesen — seine Derbheit vor dem Forsthause im Walde — damals war sie noch — Braut . . . Rose brauste es in den Ohren, quälende Gedanken stiegen in ihr auf. Sie lehnte den Kopf zurück und schloß die Augen. „Du bist müde. Kind' — sagte Frau Josefa, küßte sie und ging. In dieser Nacht lag Rose lange schlaflos in ihrem Bett

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 11.01.1876
Umfang: 8
anders werden, als wir und alle Menschen denken, aber Du mußt Dich auf das Schlimmste gefaßt machen, denn ich sage Dir — Niemand zweifelt an seiner Schuld!' ..Auch Ihr nicht, Vater ?' fügte Rose ruhiger hinzu- Sie hatte sich gefaßt, sie war einig mit sich geworden' was ihr jetzt noch zu thun übrig blieb. Als daS Unglück so jäh über sie hereingebrochen war, da hatte sie gedacht wenigstens Vater und Mutter auf ihrer' Seite zu haben wenn auch alle Menschen sich von ihr abwandten. Und nun verließen sie auch Vater und Mutter uud sie stand

allein — ganz allein! Dieses Gefühl war wohl im Stande, dem Mädchen allen Muth zu rauben, aber bald war es gebannt, sie war wieder die frühere starrköpfige Rose. Sie licbt^ Nudolph und traute ihm nicht das geringste Böse, viel weniger einen Mord zu. Wie war eS nur möglich, daß ihr Vater vor ihr begehren konnte, ihn zu verachten, von dem Geliebten zu lassen? „Auch Ihr nicht, ^»ater?' wiedeiholte Rose, als der Krugwirth beharrlich schwieg. „Ihr glaubt, daß Rudolph im Stande war. einen Mord zu begehen

, obwohl Ihr ihn von seiner frühesten Jugend an als einen ordentlichen Menschen gelaunt, und ihn Niemand etwBöieS hat nachreden können? Obwohl er der Bräutigam EurcS einzigen KindcS ist? Was sollen da die Avdeien? Ich weiß, daß er schuldlos ist und kein dichter in der Wilt hn verdammen kann, wenn auch der Schein noch so sel r gegen ihn ist. Und d^rum habt ihr nicht daS Recht, von mir zu fordern, daß ich ihn aufgeben soll.' „Rose, Du wolltest —' rief der Ärugwirth fast cm- setzt auS. „Ihm mein Wort

halten, Vater ' vollendete Rose cin- sach. „Ihr solltet mich zu gut kennen, als daß Ihr von mir erwartetet, ich wurde anders handeln. Ich werde Nudolph treu bleiben, uud wenn er freigesprochen wird, soll Niemand mich daran hindern, sein Weib zu wcrdeu — auch Ihr nicht!' Einen Augenblick stand der Krugwirth erstarrt. !DieS hatte er nicht erwartet, es war ihm nicht in den Sinn gekommen, daß Rose bei ihrem Unglück verharren wolle. Der Gedanke raubte ihm beinahe die Besinnung. Es war durchaus

nicht unmöglich, daß sein Kiud einem Mörder die Hand reichen wollte l „Auch ich nicht? Rose, weißt Du, was Du sagst? Fürwahr, Du sollst eS erleben, daß ich Dich daran hindere, sein Weib zu werden. Von dem Augenblick an wo Du Dich diesem meinen Willen entgegensetzest, habe ich keine Tochter in hr!' Rose blickte trauüg vor sich nieder, aber sie sagte kein Wort weiter; in dieser Beziehung hatte sie nichts von dem Vater zu erwarten, auch er hatte emen harten Kopf wenn es seine Ehre galt. Wozu, also weitere Worte

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 4
Datum: 11.03.1916
Umfang: 4
fortgefahren.' Nataschka machte ein gan-z betrübtes, enttäuschtes „Ach, wie schade — da habe ich mich doch verspätet. Wir haben uns verfehlt. Wissen Sie, wohin sich die Herrschaften begeben haben?' Riemer entging der lauernde Ausdruck ihrer Augen. „Nein, gnädiges Fräulein, ich glaube aber, die Herrschaften wollten einen Besuch- machen.' Nataschka stand wie unschlüssig. 85 „Aber was tun wir nun mit Rose, solange wir bei den Damen von Kowalsky zum Tee sind, Mama ?' fragte Hasso, jetzt erst daran denkend

, daß Rose sie nicht begleiten konnte. Frau von Falkenried sah Rose unschlüssig an. „Ja, richtig, Rose, was tun wir mit dir?' Rose hatte allerdings angenommen, daß sie Mut ter und Sohn begleiten würde und hatte sich vor diesem Besuch nicht wenig gefürchtet. Da Hasso jedoch ganz vergessen hatte, Rose bei den Kowalsky'schen Damen zu erwähnen, war diese auch nicht eingeladen, und unge laden konnte sie nicht mitgehen. Jedenfalls war sie im Innern froh darüber. Sie traute sich noch nicht die Kraft

zu, Nataschka ruhig zu begegnen. „Ich kann vielleicht inzwischen noch einiges besor gen, Tante Helene,' schlug sie vor. Die alte Dame überlegte. „Das sehe ich eigentlich nicht gerne, Rose. Du kannst das nicht gut allein tun, bist hier zu unbekannt, höchstens die Bäckereien für den Christbaum könntest du besorgen. Ich sah, als wir hierherfuhren, nur we nige Häuser von Hassos Wohnung entfernt eine große Zückerbäckerei. Da könntest du allenfalls hingehen und hättest immerbin eine gute halbe Stunde damit zu tun

.' „Und die übrige Zeit machst du es dir hier bei mir bequem, Rose. Riemer kann dir Tee bereiten, und wenn du dich langweilst, da findest du drüben in mei nem Arbeitszimmer Bücher und Zeitungen. Wir kom men auf dem Wege nach dem Hotel doch hier vorbei und holen dich dann ab. Ist dir das recht so?' Rose nickte. „Gewiß, Hasso. Ich gehe dann jetzt gleich in das Zuckerbäckergeschäft.' „Wirst du es finden, Rose?' „O ja. ich habe es auch gesehen, als wir oorüber- — Ich erwarte euch hier.' Sie reichte Hasso und Frau

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 4
Datum: 11.03.1916
Umfang: 4
sind vor kaum fünf Minuten fortgefahren.' Nataschia machte ein. ganz betrübtes, enttäuschtes Gesicht. ..Ach, wie schade — da habe ich mich doch verspätet. Wir haben uns verfehlr. Wissen Sie, wohin sich die Herrschaften begeben haben ? ' Riemer entging der lauernde Ausdruck ihrer Augen. ..Rein, gnädiges Fräulein, ich glaube aber, die Herrschaften wollten einen Besuch machen.' Nataschka stand wie unschlüssig. 85, „Aber was tun wir nun mit Rose, solange wir bei den Damen von Kowalski) zum Tee sind. Mama

?' fragte Hasso. jetzt erst daran denkend, daß Rose sie nicht begleiten konnte. Frau von Falkenried sah Rose unschlüssig an. „Ja, richtig, Rose, was tnn wir mit dir?' Rose hatte allerdings angenommen, daß sie Mut ter und Sohn begleiten würde und hatte sich vor diesem Besuch nicht wenig gefürchtet. Da Hasso jedoch ganz vergessen hatte. Rose bei den Kowalskri'schen Damen zu erwähnen, war diese auch nicht eingeladen, und unge laden konnte sie nicht mitgehen. Jedenfalls war sie im Innern froh darüber

. Sie traute sich noch nicht die Kraft zu, Nataschka ruhig zu begegnen. „Ich kann vielleicht inzwischen noch einiges besor gen. Tante Helene.' schlug sie vor. Die alte Dame überlegte. „Das sehe ich eigentlich nicht gerne, Rose. Du kannst das nicht gm allein tun. bist hier zu unbekannt. Höchstens die Bäckereien für den Christbaum könntest du besorgen. Ich sah. als wir hierherfuhren. nur we nige Häuser von Hassos Wohnung entfernt eine große Zuckerbäckerei. Da könntest du allenfalls hingehen uud hättest

immerhin eine gute halbe Stunde damit zu tun.' ..Und die übrige Zeit machst du es dir hier bei mir bequem. Rose. Riemer kann dir Tee bereiten, und wenn du dich langweilst, da findest du drüben in mei nem Arbeitszimmer Bücher und Zeitungen. Wir kom men auf dem Wege nach dem Hotel doch hier vorbei nnd holen dich dann ab. Ist dir das recht so?' Rose nickte. „Gewiß, Hasso. Ich gehe dann jetzt gleich in das Zuckerbäckergeschäft.' „Wirst du es finden, Rose?' „O ja, ich habe es auch gesehen, als wir vorüber

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