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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 22.04.1910
Umfang: 8
, da sieh her, Mutti, der Gärtner völlig ihre Umgebung. Hätte Rose die Blicke der vier Tamn schenkte mir ein Blatt davon, es ist so dick und zähe, und wenn und dazu Tante Jeans unzweideutige Geste gesehen, sie hätte man hineinbeißt, hat man einen würzigen Zimtgeschmack auf jäh ihr Streitthema abgebrochen und sick unter irgend einem der Zunge — da, versuch.' Vorwand entfernt, um sich nie wieder in dieser Gesellschaft sehen Alle drängten sich um den Rollstuhl und erzählten von den zu lassen. Zum Glück

bemerkte sie nichts und kehrte völlig uu- prächtigen Pflanzen und Bäumen ^inr botanischen Garten, bis befangen wieder zum Tische zurück. Man blieb heute bedeutend die Pfannkuchen kamen und ihrem Interesse eine andere länger als gewöhnlich beisammen, und Dr. Helmer mußte beim Richtung gaben. Mutti vergaß auf Augenblicke ihr tiefes Leid, Abschied versprechen, am nächsten jour ivieder seine Mutter ab- als die Kinder schmausend beisammen saßen. Wie reich war zuholen; Rose aber begab sich sofort

, daß sie von hier fort müsse; gleichviel wohin, pörung über ihr Schicksal, daß sie ihr Taschentuch in den Mund nur unter Menschen, nur unter Menschen! ' stopfen mußte, um nicht laut aufzuschreien. Er unterhielt sich Es kam aber nicht zum Schreiben, denn als Rose des an- und lachte und freute sich, während sie ihren Jammer allein dern Tages sich im Weingartenlusthäuschen dazu setzte und über tragen mußte; und er erzählte ihr nicht einmal, wo und mit dachte, wie sie am besten ihr Anliegen vorbringen und den wem

hörte, richtete sie Rose nicht kannte. Es fiel ihr gar nicht ein, zu fragen, wie sich auf — gleich sollten ihn ihre Vorwürfe treffen! Aber sie er hierher kam. Wenn sie gewußt hätte, daß Tante Jean ihm sank wieder in die Kissen zurück, und als er dann in Haus- direkt sagte, wo er sie finden würde, und . daß sie täglich siun- schuhen leise an ihr Lager trat und sich über sie beugte, zwang denlang immer ganz allein dort Maulaffen feil habe, und daß sie sich mit schier übermenschlicher Kraft zur Ruhe

. ^ den später geworden, der Brief konnte nicht mehr geschrieben -Rose war nun achtzehn Jahre alt, sie hatte viel gelernt werden, und Rose dachte auch gar nicht weiter daran. Träu- und alles gründlich gelernt und war trotz ihrer meist gedrückten mend ging sie ins Haus zurück und merkte nicht, daß Tante Stimmung, trotz der Ungemütlichkeit ihrer Umgebung, in der Ann sie wie verschämt von der Seite anblickte, und verstand zu leben sie gezwungen, ein recht blühendes, kräftiges Mädchen auch nicht Tante Jeans

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 29.12.1937
Umfang: 6
. 12 . In der Villa Rose angekommen, fand Eva ihre Tante wie am Wolken wandeln'- vor. Sie streckte der Nichte die Hände entgegen und zog sie an sich. Mit Mühe entging das Mädchen einem gefühlvollen Kuß. „Ist etwas Besonderes geschehen, Tante Rose?" fragte Eva erstaunt. „Jawohl, mein Herz, es ist etwas Besonderes geschehen," strahlte Rosalie. „Etwas, worüber du dich bestimmt freuen wirst." Frau von Werner sah ihre Nichte voller Triumph an. Sie genoß schon im voraus den Bombenschlag ihrer Mitteilung. „Du sollst

würde es schwerhalten, mit Rosalie über diesen Punkt einig zu werden, aber sie mußte es versuchen. „Meinen Glückwunsch, Tante Rose," sagte sie matt. „Ich hoffe, daß du dir diesen Schritt gut überlegt hast?" „Was gibt es da zu überlegen, du närrisches Mädchen?" lachte Rosalie belustigt. „Würdest du lange zögern, wenn du Fürstin werden kannst?" „O ja, Tante. Ich würde mein Herz und . . . und sonst noch einige Dinge prüfen." Frau von Werner kicherte. „Mein Herz ist geprüft, liebes Kind. Fedor und ich lieben uns. Minna

ihn also sehr gut. Was willst du mit deinem albernen Einwand übrigens bezwecken, he?" „Ich meine ... ich dachte ... du solltest lieber noch ein bißchen abwarten, Tante Rose. Solltest Erkundigungen einziehen, wer der Mann ist. Ob ... ob er den Fürstentttel zu Recht trägt!" Frau von Werners glückstrahlende Miene wandelte sich im Nu. Sie stemmte die Hände in die Hüften und schrie zornig: „Aha, daran erkenne ich deine wahre Gesinnung! Weil du erfahren hast, daß der Flieger, in den du verschossen

bist, sich nichts aus dir macht, bist du neidisch. Du gönnst mir mein Glück nicht und willst mir einen Floh ins Ohr setzen, Mißtrauen säen . . ." „Aber Tante Rose, so höre doch nur. . ." „Ich will nichts hören," gellte Rosalie. „Am Sonntag ist Verlobung und damit basta! Die kleine Feier für deine leib liche Tante auszurichten, die so viel für dich getan hat, ist einfach deine Pflicht!" Bums! Die Tür schmetterte ins Schloß. Eva war allein. Sie wußte nicht, ob sie lachen oder empört sein sollte. Schließlich beschloß

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Dolomiten
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Seite 8 von 16
Datum: 12.10.1929
Umfang: 16
, als die Rosenkranzbruderschaft zu Rom Bittgänge um den Sieg - veranstaltete. Deshalb verordnet« der Papst damals ein Dankfest als „Gedächtnis Unserer Lieben Frau vom Siege'. Aber erst Anfang des 18. Jahrhunderts wurde es für dis ganze Kirche eingeführt, nachdem Prinz Eugen 1716 abermals die Türkengefahr stegreich über wunden hatte. Was aber hat das alles mit dem eigenarti gen Namen dieses Gebetes zu tun? Die deutsche Marienverehrung sah in der — nur einer Jungfrau zukommendcn — Rose das schönste Sinnbild der »gebencdeiten

unter den Wei bern'. Als Rosenreis ist ste einer zarten Wurzel cntsproffen. „die Rose unter den Dor nen', die „Rose des Paradieses': „Frische Rose / Reine Rose / Keusche Rose / Ohne Dor nen / Rose blühend l Früchte tragend / Glühend rote / Mehr als Rose / Weiher als Lilie' — so sang man in einem der ältesten deutschen Marienlieder, wie denn sogar der Cnqelsgruh umschrieben wurde: „Ave Maria, ein Ros ohn' alle Dorn''. Merkwürdig: Wie man die Jungfrau ohne Sünde in diesem Bild der „Rose ohne Dorn' verehrte

, so glaubte man, dah eben die Mutter des Herrn den Dornen die Rosen geschaffen habe. So finden wir es an dem schönsten Marienlied unserer Sprache: ..Maria durch den Dornwald ging.' Die rot« Farbe der Rose zeigt das Martertum der Schmerzensfrau. die mit ihrem Sohne leidet, wie denn die Legende auch erzählt, ein Bluts tropfen des Erlösers sei unterm Kreuz auf das Moos gefallen und dadurch sei die Rose ent standen. Ans dieser engen Verbindung aber der Rose mit der Muttergottes und dem Lei den Christi

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 09.08.1917
Umfang: 8
, da hob Rose ihr tränenfeuchtes Gesicht zu Josefa auf: „Nimm mich mit, nach Hause!' Frau Josefa zuckte zusammen. Aus ihren Augen sprach ein großes Leid : „Wir haben kein Heim mehr, Rose!' Leise, müde kam es von ihren Lippen. Kein Heim — plötzlich erfaßte Rose die volle Be deutung der Worte. „Kein Heim ?' schrie sie auf; ihr Körper schüttelte sich im Krämpfe ungeweinter Tränen. Frau Josefa nahm sie in ihre Arme: „Wir müssen uns ein neues Heim schassen, Rose. Die alte Wohnung ist bereits

von anderen Menschen be zogen. Jedes Ding will seine Ordnung und sein Recht. Dieses Recht fragt nicht nach Tod, sragt nicht nach Leid: es geht seinen Weg und blickt nicht nach rechts noch links ' Ein Zittern ging noch immer durch Roses Glieder, aber sie bezwang sich. Sie wollte stark sein: „Erzähl' mir von zu Hause,' bat sie. „Was macht der Hannes und die Suse, sind sie noch immer bös mit einander ?' „Der Dorsschmied will die Suse heiraten, der Han nes mag sie nicht mehr.' „So, so,' sagte Rose, wälzte aber bereits

eine an dere Frage durch ihren Kops, scheute sich, sie auszuspre chen und tat es schließlich doch.' „Was macht Joses?' „In Ungarn ist er; er hat sich versetzen lasten.' Rose sagte darauf lange Zeit kein Wort. Auch Frau Josesa schwieg. Beider Gedanken gingen einem Ziele zu: Joses. Endlich fing Rose wieder an: „Mama will nach dem Süden. Ich soll mitgehen; sie will mich recht bald wieder rot und froh sehen. Aber ich werde nur zu Hause wieder gesund.' -t I! 133 „Es ist so finster hier,' sagte Karsten

. „Ja.' — Mehr sprach die Baronin nicht. Ihre Stimme war tonlos, sie rührte sich nicht. Karsten griff nach dem Halse — das aussteigende Blut beengte ihn: „RoseRose!' stotterte er. „Rose ist in ihrem Zimmer bei der Kleinen,' sagte die Baronin. „Soll ich sie rufen lassen?' Karsten richtete sich auf. Er hotte nicht gemerkt, wie matt die Stimme der Baronin war. Er hatte nur eines gehört: „Rose ist gesund. Sie nimmt es gleichgültig hin, daß Bela ' Frau von Orzi sah den Forstmeister zweiselnd

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 9 von 12
Datum: 20.07.1901
Umfang: 12
-Äcticngesellschaft Cavalese: Donnerstag. Pfisterer und einnial wöchentlich „zum Greifen* Deutschuoven: Samstag, Josef Lang, vormals Greißing Eggenthal: - SamStag, Pfisterer, Gasthaus „weiße Rose' und Gasthaus „Sargant' Eppan: Samstag, Pfisterer- - ' Mittwoch u. SamStag, Commisfionär in der Restauration Knoll, „Sar gant' u. Thaler . . ' 2mal wöchmtlich, Greißing > Montag, Mittwoch und SamStag,^ Kotier, Wachshandlung EyerS: 2mäl wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' . Fassa: Wöchentlich, aber unbestimmt

, bei Scrinzi Fonds z 2mal wöchentlich, Gasthaus „Erz herzog Heinrich. Montag und Freitag, Scrinzi Girlan: 2mal wöchentlich, Cafs Pitscheider Samstag, Krautschneider' ^ Gröden: SamStag, Krautschneider ) Freitag, Thaler u. „wnßeS'Kreuz' Freitag und Samstag, Vinatzer (3 Böten) Jenefien: 3mal wöchentlich, Greißing SamStag, Thaler und Vinatzer Kalter«: Samstag, Pfisterer u. Commisfionär bei ^schwarzer Adler' m „Eiseiihut' 2mal täglich, Amonn Mittwoch'und SamStag, Gasthaus „zur weißen Rose' u. „Sargant

' Kastelruth: Freitag, Krautschneider; von Juli bis Sept. Mittwoch und Freitag und Gasthaus „Rössl' Donnerstag, Conserven-Actienge- s'llschaft Samstag, Gasthaus „Sargant' Klausen: Samstag, Lederhandlung Kemenater Klobenstein: Mittwoch und SamStag, Gasthaus „zum Pfauen', Bindergasse und Gastdaus .Sargant'; Sommer täglich, Winter 2mal wöchentlich Täglich, Gasthaus „Eisenhut' Samstag im Juli und im August jeden Tag, Krautsckneider Knrtatsch: Samstag, Pfisterer Laas: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose

' Lana: Samstag. Gasthaus „Sargant' Latsch: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur . weißen Rose' Unbestimmt „Sargant' LengmooS: Äcittwoch und SamStag, Gasthaus „zum Pfauen' LeiserS: Samstag, Malserteiner ».Pfisterer Lengstein: Freitaq, Pfisterer Lichtenberg: Unbestimmt, Gasthaus „zur weißen Rose' Mals: Imal wöchentlich, Gasthaus „zum . Rössl' Mendel: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zum Erzherzog Heinrich' und Hotel „Greif* im Sommer täglich. Diontag und Freitag, Scrinzi ' Meran: Täglich, Greißing und Gasthaus

^zum schwarzen Adler' Mölten: SamStaq, Pfisterer Freitag, Kelderer MdntaU: Donnerstag Pfisterer NalS: Dienstag und Freitag, Reinisch NatnrnS: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' ! Nenmarkt: Samötag, Pfisterer ü. Kräutschneider Oberbozen: Samstag, (km Sommer täglich) Krautschneider und Thaler Oberinn: s Samstag, Thaler und Franciscaner- Bäcker HtterSVerg: Samstag, Kelderer , Prad: ^ 2mäl wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' . Predazzo: Unbestimmte Scrinzi' Imal wöchentlich, Hotel ^Greis' . Ritten

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 27.07.1917
Umfang: 8
Kilo, ein anderer machte mir ein Angebot von 40 Heller per Kilo. Ich kann aber ohne Selbst überhebung sagen, daß der größere Teil meiner Ernte vorzüglich erhalten ist. Und nun kostet in Meran am Obstmarkte dasselbe Obst so viel! Aber trotzdem werden die Bauern als Wuche- „JrrweW« der Liebe. Roman. 92 Als er Rose sah, ging ein heißer Schreck durch seine Glieder, seine Augen wurden weit und dunkeZ. Er blieb oben auf der Treppe stehen, sprach kein Wort, sah Rose wie eine Erscheinung

an. War es das Mond- licht, das seine Gestalt so schön und stattlich aus dem grünen Türrahmen hob? War er gewachsen, seit Rose ihn das letztemal gesehen? War seine Stirne höher, sein Haar dunkler, der Blick seiner Augen tiefer ge worden? Ein anderer stand vor ihr als der Spielgefährte ihrer Jugend: ein anderer . . . und doch derselbe. E sprach aus seinen Augen zu ihr die alte Treue. Da flutete es heimatfroh durch ihre Seele. — Alles, was sie in den letzten Tagen gedrückt undtraurig ge macht hatte, floß

in der Kinderzärtlichkeit zusammen, die oft, ach so oft, in sein Ohr gedrungen, wenn die kleine Rose vor irgend etwas erschrocken war: „Mir wird so bange nach dir, Joseph?' Es zuckte in seinem Gesicht. Ueberrascht, ja be stürzt sah er sie an. Unwillkürlich streckte er die Hand nach ihren kleinen Händen aus, die sie ihm entgegen hielt. Sie stand noch immer unten an den Treppenstufen und sah zu ihm auf: ihr weißes Gesicht lag im Schat ten. Es war die alte Rose, im hechtgrauen Täckchen, das aus ihres Vaters Mantel

gearbeitet worden war. Die alte Rose, und doch ... der Ring an ihrem Fin ger . . . nein, es war die alte Rose nicht. Seine Brauen zogen sich zusammen', die Hand, die sich ihr entgegengestreckt hatte, griff nach dem Flinten riemen, seine Lippen riefen den Hunden, die freudig bellend an Rose aufsprangen: „Pfui, Lord, pfui, Bagatell!' Die Tiere legten sich gehorsam zu seinen Füßen nieder, wedelten mit der Rute, sahen zu ihrem Herrn und wieder zu Rose hinüber, als wollte sie sagen: „Nanu, ihr zwei . . . habt

euch doch nicht so. 89 Rose war in eines ihrer alten Kleider geschlüpft. E<.- paßte nicht mehr, war hier zu eng, dort zu weit. Ihr junger Körper hatte sich gewandelt unter den pfle genden Händen einer geschickten Zofe. Aber sie behielt es an — sie fühlte sich im Forsthause nicht wohl in den modernen Kleidern-, nach und nach kam ihr auch das Gefühl des trauten Zuhauseseins wieder zurück. Sie lief durch alle Zimmer, lächelte den alten bil ligen Großvaterstand an und freute sich darüber. An jedem Stück hing

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 10.06.1910
Umfang: 8
in den Wolken fest; darüber vergaß er die Erde, und Alice birgt in ihrer schönen Hülle eine niedrige Seele — sie haftet am Gemeinen und zieht ihn in den Staub hinunter.' Onkel Peter sah Rose mit leuchtenden Augen an. „O Rose, du bist groß, du wirst ihm nun ein Leben zeigen, zwischen Wolke und Staub, wie du immer sagst, und es wird, es muß dir ge lingen, du kannst ihn retten. Mir aber verzeih die Anmaßung, mit der ich dein Leben an meines ketten wollte.' ,Nnd mir vergib die Abweisung — es schmerzte

mich, aber ich konnte nicht anders.' Eie reichten sich die Hände, und dann ging Rose den Kindern entgegen, die soeben mit dem Rufe: „Papa kommt, Papa kommt!' die Stufen hinaufstürmten, um sofort wieder zu verschwinden und dem Angekündigten entgegenzulaufen. Peter sah Rose an: ihr Gesichtsausdruck war unverändert; nur in den Äugen glomm sekundenlang ein eigentümliches Licht. „Wußtest du, daß er heute kommen würde?' „Bestimmt nicht. Als ich ihn beim Fortgehen fragte, ob er an euch etwas zu bestellen habe, verneinte

ihm seit längerer Zeit ein bißchen so 0!.'^' ew bißchen n, ^uchs rät uns :s, di^ »ü:-in den Alpen; er meinte 'auch, Vöslmi sei für ne > la vor. ^^^.Niko - lachte. „So so, la la, Rose? Wo will das Kind- itstr' Sehnsucht nach dem Lande deiner nach der schönen, grünen Steiermark, und hast den viel davon erzählt, daß sie nun deine Sehnsucht ächten?' einen Sommer in diesem Dorado zubringen was Wahres ist daran, Onkel, aber uns wirklich — und ganz aus eigenem merke Bad nicht brauchen, eigentlich zwecklos

einer, der sein Herz an Steine hängt? -SU MiKK. De.S ^t.k°t W-k°r hen>°^ « er »Ja wehrte Rose. j 'Dak d„ ^ damit gesagt haben?' -»kaufen sollst- - ? R°s°! Denn sie! n der Denn frei nach Peter Petrus er- Nr. y j.- I. der Vtlla Nr. 1 eine große Summe, dann ^ch kostet- „^Aende gespart, die die Erhaltung der Villa ' es konnten Nr. 3 ein paar Pferde abgeschafft werden,'und Nr. 4 bekäme man seinen Spinat am Märkte billiger als aus dem eigenen Gemüsegarten usw. usw. Rose, Rose, wenn du wüßtest, wie komisch dergleichen

aus deinem Munde klingt!' ' Aber Rose ließ sich nicht beirren, in ihrer ruhig ernsten Art fuhr sie fort, ihn für den Verkauf der Villa und für einen Sommeraufenthalt in den steierischen Alpen zu erwärmen.. Sie vermied bei ihrer Auseinandersetzung jeden überflüssigen Wört schwall und nahm von Nikos spöttischen Einwürfen gar keine Notiz. Es dauerte nicht lange, so hörte er auf zu spotten und sah nur immerzu interessiert in das hübsche, verständige Gesicht. Rose war allmählich unter seinen forschenden Blicken

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 4
Datum: 11.08.1917
Umfang: 4
zum Schlage aus. Da stand Josef auf und reichte Rose die Hand. Sie legte ihre weißen Finger in seine seste Männerhand, und es ging wie ein elektrischer Funke von einem zum andern, daß keines Worte fand zum Abschied. Jeder dachte nur. Muß es denn sein, daß wir uns trennen? Eines fühlte des anderen Beben und beide sahen sich zu gleicher Zeit in die Augen. . . . Willenlos, in süßer Betäubung lehnte Rose plötzlich an Josefs Brust. Zur rechten Zeit kratzte Lord an der Tür. Da rich tete sich Rose auf, strich

langsam über ihr schönes Haar und sagte tonlos: „Mein Gott!' . Ihr Ehering blitzte gleißend auf, sie hielt die Augen Itarr darauf gerichtet und ihre Wangen brannten. Josef riß sie an sich, wild und stürmisch, und fragte: „Ist es dir leid. Rose, daß wir uns lieben?' „Nein — nein — aber ich bin ja nicht frei ich darf dich nun niemals mehr wiedersehen!' Sie wand sich aus seinen Armen und verließ rasch das Zimmer. „Sie liebt mich!' In die Weld hätte er es hinaus schreien mögen, jubelnd vor Glück

. Zwar sagte er sich immer wieder, daß Rose ja noch die Frau eines anderen war: allein er hoffte, daß ein glücklicher Zufall ihm zu Hilfe kommen werde. Der Ba ron hatte seine Frau verlassen, böswillig verlassen und trieb sich in fremden Ländern und fernen Erdteilen herum. Vielleicht war er schon verdorben und gestorben. Auch mit seiner Mu-tter sprach Josef über seine Hoff nungen und sie hörte ihm lächelnd zu. Auch sie glaubte, was sie wünschte. „Es ist ein Glück,' sagte Josef, „daß meine Ernen nung

mich so rasch zurückgeführt hat.' 141 Und dann erging sich Tante Josefa in Erinnerun gen, erzählte von dem Tag:, der ihr den elternlosen Josef geschenkt: von ihrer Liebe, von ihrer Sorge um ihn, kam so ins Vergessen und erzählte auch von jener Stunde, in der sie Joses das Wort abgenommen oben auf dem Hügel, das Wort, Rose dem andern zu lassen. Rose hörte es mit tiefem Schreck. Wie ein jähes Erwachen kam es über sie. ihr Leben stand plötzlich im grellen Licht der Erkenntnis vor ihr. In diesem Lichte sah

sie deutlich sich selbst und Josef — sah es, daß sie zu sammengehörten als zwei sich innig ergänzende Na turen. Ihr wurde auf einmal das Benehmen Josefs klar, sein plötzlich so abstoßendes Wesen — seine Derbheit vor dem Forsthause im Walde — damals war sie noch — Braut . . . Rose brauste es in den Ohren, quälende Gedanken stiegen in ihr auf. Sie lehnte den Kopf zurück und schloß die Augen. „Du bist müde. Kind' — sagte Frau Josefa, küßte sie und ging. In dieser Nacht lag Rose lange schlaflos in ihrem Bett

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 09.08.1917
Umfang: 8
des Benefizial- rschts, der Patronate, des Baues der Kirchen und Pfarrgebäude, des Ordinationstitels wird sich daher durch den neuen Kodex keine Abän derung für Oesterreich ergeben. Abt Eugen Notz von Mehreren» gestorben. Am 4. August starb im Zisterzienserstiste Meh- » eG, der Liebe.' Roman. 136 Der Tag verran und als die Abendschatten hernie dersanken, da hob Rose ihr tränenfeuchtes Gesicht zu Josefa auf: „Nimm mich mit, nach Haufe!' Frau Josefa zuckte zusammen. Aus ihren Augen sprach ein großes Leid

: „Wir haben kein Heim mehr, Rose!' Leise, müde kam es von ihren Lippen. Kein Heim — plötzlich erfaßte Rose die volle Be deutung der Worte. „Kein Heim?' schrie sie auf: ihr Körper schüttelte sich im Krämpfe ungeweinter Tränen. Frau Josefa nahm sie in ihre Arme: „Wir müssen uns ein neues Heim schaffen, Rose. Die alte Wohnung ist bereits von anderen Menschen be zogen. Jedes Ding will seine Ordnung und sein Recht. Dieses Recht fragt nicht nach Tod, fragt nicht nach Leid : es geht seinen Weg und blickt nicht nach rechts

noch links ' Ein Zittern ging noch immer durch Roses Glieder, aber sie bezwang sich. Sie wollte stark sein: ..Erzähl' mir von zu Hause.' bat sie. „Was macht der Hannes und die Suse, sind sie noch immer bös mit einander ?' „Der Dorfschmied will die Suse heiraten, der Han nes mag sie nicht mehr.' „So, so,' sagte Rose, wälzte aber bereits eine an dere Frage durch ihren Kopf, scheute sich, sie auszuspre chen und tat es schließlich doch: „Was macht Josef?' „In Ungarn ist er: er hat sich versetzen lassen

.' Rose sagte darauf lange Zeit kein Wort. Auch Frau Josefa schwieg. Beider Gedanken gingen einem Ziele zu: Josef. Endlich fing Rose wieder an: „Mama will nach dem Süden. Ich soll mitgehen: sie will mich recht bald wieder rot und froh sehen. Aber ich werde nur zu Hause wieder gesund.' 133 „Es ist so finster hier.' sagte Karsten. „Ja.' — Mehr sprach die Baronin nicht. Ihre Stimme war tonlos, sie rührte sich nicht. Karsten griff nach dem Halse — das aufsteigende Blut beengte ihn: „RoseRose

!' stotterte er. „Rose ist in ihrem Zimmer bei der Kleinen.' sagte die Baronin. „Soll ich sie rufen lassen ?' Karsten richtete sich auf. Er hatte nicht gemerkt, wie matt die Stimme der Baronin war. Er hatte nur eines gehört: „Rose ist gesund. Sie nimmt es gleichgültig hin. daß Bela ' Frau von Orzi sah den Forstmeister zweifelnd an — sollte >er es wirklich noch nicht wissen, was die Spatzen von den Dachern pfiffen? Er allein nicht? „Bela — Bela ' sie hielt ihr Riechsläschchen an die Nase — eine Ohnmacht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 9 von 10
Datum: 14.09.1901
Umfang: 10
, Scrinzi und : Pnsterer . Dicncsag n. Freitag, Grcißin'g Brez (Nenöbcrg): . - - Montag und Frcita.j, Amann und . ' Gasthaus „znm Eisenhut' Brixen: ' - : Dienstag und Doimnötag, Con- ' scrven-Actiengesellschasl Cavalese: Donnerstag. Pfistercr nud einmal wöchentlich „zum Greifen' Dentschnoven: Samötag, Josef Lang, vormals Greiszing Eggenthal: SamStag, Pfisterer, GanhanS „weiße Rose' ilnd Gasthaus „Sargantü EPPa«: . ! SamStag, Pfisterer Mittwoch u. SamStag, Commissionär in der Restauration Kurll, „Sar

: 3mal wöchentlich, Greißing SamStag, Thaler und Vinatzer Kältern: Samstag, Pfisterer u. Commissionär bei .schwarzer Adler' u. „Eiserhut' 2mal täglich, Amonn Mittwoch und Samstag, Gasthaus „zur weißen Rose' u. „Sargant- Kastelrnth: Freitag, Krautschneider; von Juli . bis. Sevt,. Mittwoch und Freitag . und GastbauS „Rössl'' Donnerstag, Conserven-Actienae- s-llschait > SamStag, Gasthaus .Sargant' Klausen: SamStag, Lederhändluug Kemenater KlobensteU« Mittwoch üiid SamStag, Gasthaus .zum Pfauen

-, Bindergasse und GastbauS .Sargant*; Sommer täglich, Winter 2mal wöchentlich Taglich, Gasthaus ^Eisenkut* Samstag im Juli und im August jeden Tag, Krautschneider Kurtatsch: SamStag, Pfisterer LaaS: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Nose' Lana: SamStag. Gasthaus .Sargant' ' Latsch: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur .' weißen Rose? Unbestimmt .Sargant' LengmooS: ül ittwoch uud SamStag, GasthauS „zum Pfauen' LeiferS: Sametag, Malferteiner u. Pfisterer Lengstein: Freitaa, Pfisterer Lichtenberg: Unbestimmt

, Gasthaus „zur weißen Rose' Mals: lmal wöchentlich, Gasthaus „zum Rössl- Mendel: Lmal wöchentlich, Gasthaus .zum Erzherzog Heinrich' und Hotil „Greif' im Sommer täglich. Montag und F'.eilag, Scrinzi Meran: Täglich^ Greißing und Gasthaus . '„zuni schwarzen Adler'. Mölten: SaMötag, Pfisterer . - Freitag, Kelderer Montan: Donnerstag Pfisterer NätS: »zur ig und Freitag, Reinisch Naturns. 2mal wöchentlich, Gasthaus weißen Rose' Neumarkt: . SamStag, Pfisterer v. Krautschneider Oberbozen: SamStag, (im Sommer

täglich) Krautschneider und Tha'er Oberinn: .. Samöiag, Thaler und Francivcaner-' Bäcker . Petcrsberg: Samstag, Kclderer Prad: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' , Predazzo: Unbestim't/Scrinzi lmal wöchentlich, Hotcl „Greis' ?! Ritten: Samstag, Krautschneider) im Som- - mcr taglich) Zn-al wöchen'lich> Amonn und Gast- - hauS „zum Eisenhut' (lin'Som-' mer täglich) ' Romeno: . ! . 2mal wöchentlich, Gasthaus „zum Eisenhut' Sarnthal: ^ ' San,ötag, Krautschneider ü. Pfisterer Täglich, Gasthof

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 10
Datum: 21.09.1901
Umfang: 10
Cavalese: Donnerstag. Pfisterer und einmal wöchentlich .zum Greisen' Deutschnoven: Samstag, Josef Lang, vormals Greißing Eggenthal: SamStag, Pfisterer, Gasthaus „weiße Rose' und Gasthaus „Sargant' Eppan: Samstag, Pfisterer Mittwoch u. SamStag, Commissionär in der Restauraticu Km ll, „Sar gant' lu Thaler 2mal wöchentlich, Greißing Montag, Mittwoch lind SamStag, Kotier, Wachöhandlung EyerS: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rost' Fassa: Wöchentlich, aber unbestimmt, bei Scrinzi Fonds: 2mal

wöchentlich, Gasthalls „Erz- Herzog Heinrich. Montag uud Freitag, Scnuzi Girlan: 2mal wöchentlich, Cass Pitscheider Samstag, Krautschneider Gröden: ^ SamStag, Krautschneider Freitag, Thaler u. „weißes Kreuz'? Freitag uud' SamStag, Vinatzer' (3 Boten) Jenefie«: 3mal wöchentlich, Greißing SamStag. Thaler und Vinatzer Kalter«: Samstag, Pslsteler u. Commission«? bei .schwarzer Adler' u. „Eise» Hut' 2mal täglich, Amonn Mittwoch und Samstag, Gasthaus „zur weißen Rose' u. „Sargant' Kastelruth: Freitag

, Krautschneider; von Juli bis Sept. Mittwoch uud Freitag , uud Gasthaus „Rössl' Donnerstag, Conseiven-Actienge- stllschait SamStag/. Gasthaus .Sargant' Klausen: Samstag, Lederhandlung Kemenate? Klobenstein: Mittwoch und SamStag, Gasthaus „zum Pfauen', Bindergasse und Gastdaus .Sargant'; Sommer täglich, Winter 2mal wöchentlich Täglich, Gasthaus „Eisenhut' Samstag im Juli und im August jeden Tag, Krautschneider Kurtatsch: SamStag, Pfisterer Laas: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' Lana: SamStag

. Gasthaus „Sargant' Latsch: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' Unbestimmt „Sargant' Lengmoos: M ittwoch uud Samstag, Gasthaus „zum Pfauen' Leisers: Sametag, Malserteiuer u. Pfisterer Lengstein. Freitaq, Pfisterer Lichtenberg: Unbestimmt, Gasthaus „zur weißen Rose' MalS: . lmat wöchentlich, Gasthaus „zum Nösol' Mendel: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zum Erz' erzog Heinrich' und Hotcl „Greis' im Sommer täglich. Montag uud Fleitag, Scrinzi Meran: Täglich, Greißing und Gasthaus „zum schwarzen Adler

' Mölten: Samstag, Pfisterer Freitag, Kelderer Montan: Donnerstag Pfisterer NalS: Dienstag und Freitag, Neinisch Naturns: Sinal wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' Neumarkt: SamStag, Pfisterer u. Krautschneider Oberbozen: SamStag, (im Sommer täglich) Krautschneider und Thaler Oberinn: Samsiag, Thaler und FranciScaner- Backer Petersberg: Samstag, Kelderer Prad: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' Predazzo: Unbestimmt, Scrinzi Z mal wöchentlich, Hotcl „Greif' Ritten: SamStag, Krautschneider

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 27.07.1917
Umfang: 8
92 Als er Nose sah. ging ein heißer Schreck durch seine Glieder, seine Augen wurden weit und dunkel. Er blieb oben auf der Treppe stehen, sprach kein Wort, sah Rose wie eine Erscheinung an. War es das Mond- licht. das seine Gestalt so schön und stattlich aus dem grünen Türrahmen hob? War er gewachsen, seit Rose ihn das letztemal gesehen? War seine Stirne höher, sein Haar dunkler, der Blick seiner Augen tiefer ge worden? Ein anderer stand vor ihr als der Spielgefährte ihrer Jugend

: ein anderer . . . und doch derselbe. E? sprach aus seinen Augen zu ihr die alte Treue. Da flutete es heimatfroh durch ihre Seele. — Alles, was sie in den letzten Tagen gedrückt undtraurig ge macht hatte, floß in der Kinderzärtlichkeit zusammen, die oft. ach so ost, in sein Ohr gedrungen, wenn die kleine Rose vor irgend etwas erschrocken war: ..Mir wird so bange nach dir, Joseph!' Es zuckte in seinem Gesicht. Ueberrascht, ja be stürzt sah er sie an. Unwillkürlich streckte er die Hand nach ihren kleinen Händen aus, die sie ihm entgegen hielt

. Sie stand noch immer unten an den Treppenstufen und sah zu ihm auf: ihr weißes Gesicht lag im Schat ten. Es war die alte Rose, im hechtgrauen Jäckchen, das aus ihres Vaters Mantel gearbeitet worden war. Die alte Rose, und doch ... der Ring an ihrem Fin ger .. . nein, es war die alte Rose nicht. Seine Brauen zogen sich zusammen: die Hand, die sich ihr entgegengestreckt hatte, griff nach dem Flinten riemen, seine Lippen riefen den Hunden, die freudig bellend an Rose aussprangen: „Pfui. Lord, pfui

, Bagatell!' Die Tiere legten sich gehorsam zu seinen Füßen nieder, wedelten mit der Rute, sahen zu ihrem Herrn und wieder zu Rose hinüber, als wollte sie sagen: „Nanu, ihr zwei . . . habt euch doch nicht so.' 89 Rose war in eines ihrer alten Kleider geschlüpft. Es paßte nicht mehr, war hier zu eng, dort zu weit. Ihr junger Körper hatte sich gewandelt unter den pfle genden Händen einer geschickten Zofe. Aber sie behielt es an — sie fühlte sich im Forsthause nicht wohl in den modernen Kleidern

. Rose verzog den Mund und warf trotzig die Lip pen auf, wie sie es immer als Kind getan: „Grüß Gott!' hätte er mir schon sagen können, wo wir uns so lange nicht gesehen haben!' Das klang so ehrlich gekränkt. Tante Josefa legte die Gabel, die sie eben zum Munde.führen wollte, weg und sah Rose erstaunt und ungläubig an. Hatte sie wirklich keine Ahnung von Josefs Her- zenszustand? Dann freilich sie wurde nachdenk lich. Am Ende sind wir alle für diese Dummheit ver-

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Sterzinger Bezirks-Anzeiger
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Seite 3 von 8
Datum: 26.01.1908
Umfang: 8
: Touristen- £ Christbaum rm „Hotel Rose'; 15. Jänner: Feuerwehr-Theater: „Der verwunschene Prinz'; 22. Jänner: Feuerwehrball im „Hotel Rose'; 29. Jänner: Faschingsliedertafel im Hotel „zur alten Post' (erstes Auftreten des Orchesters); 5. Februar: Feuerwehr-Theater: „Ter Arzt wider Willen' und „Ein in Gedanken stehen gebliebener Regenschirm'. Und vor zehn Jahren: 1. Jänner: Touristen-Christbaum im „Hotel Rose'; 2 . Jänner: Gesellenvereins- , Theater: „Ein Stockwerk zu hoch' und „Ter j Prozeß'; 9. Jänner

: Feuerwehr-Kränzchen in | der „Rose' (Kaiserjägermusik aus Trient); 23. § Jänner: Schützenkränzchen in der „Rose' (Mili- 1 tärmusik aus Trient); 30. Radfahrerkränzchen § in der „Rose'; zu gleicher Zeit Müller- und | Bückerball im Hotel „zur alten Post'; 13. Fe- Ü bruar: Familienabend des Wintersportklub und des Gesangvereines im „Hotel Stötter'. Generalversammlung. Bei der a,n 20. d. M. im Hotel „Rose' abgehaltenen General- » Versammlung der Schützen des hiesigen k. k. Be- Izirksschießstandes wurden

Wieser lehnte eine Wiederwahl ab. Freischietzen. Beim Freischießen, welches am am 20. Jänner im. „Hotel Rose' stattfand, er hielten folgende Herren Beste: Hauptbeste: Franz Girtler, Josef Girtler-Telfes, Johann Rainer, Paul Häusler, Wilhelm Haas, Johann Plattner, Johann Ueberegger. Serienbeste: Johann Rainer-Telses (25), Josef Plattner (25), Franz Ninz (24), Josef Girtler (23), Karl Carli (22), Franz Girtler (22); als Nachlöser: Wilh. Haas (22). Schleckerbe st e: Franz Ninz, Josef Plattner, Josef

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 02.08.1917
Umfang: 8
der Berlagsanstalt „Tyrolia' tSMyen werde«. „Irrwege der Liebe.- Roman. 112 Rose fiel ihr ins Wort: „Mit ihren Leistungen bin ich auch zufrieden, aber ich kann das Schmeicheln nicht leiden!' Die Zofe rümpfte die Nase. Es blitzte in ihren Augen herausfordernd, aber sie wagte keine Gegenrede. Diese Derbheit, wie sie Rose natürliche Art bei sich nannte, machte ihr die Stelle äußerst angenehm. Sie sank im Dienste der jungen Frau nicht so zur Null her ab wie in anderen Häusern. Die verstand es gar

nicht, die Dienerschaft abzuhetzen und zu quälen bis zur Be- sinnungslosigkeit. Ja, Rose war es lästig, stundenlang vor dem Spie gel sitzen zu müssen und sich von fremder Hand anklei den zu lassen wie eine Gliederpuppe. Sie begriff nicht, daß sie bei den Mahlzeiten in der Familie im Gesell - schaftsanzuge erscheinen mußte. Sprach sie darüber zur Baronin, war ein Lächeln die Antwort, das ihr das Blut in die Wangen und den Schweiß auf die ntirn trieb. Im Anfange hatte es wohl auch geheißen: „Aber Kind . . . das muß

eben sein . . . das ver langt der gute Ton.' Der gute Ton ... sie haßte ihn beinahe schon .. Es gab da so vieles, was da auf den guten Ton gescho ben wurde ... ach so vieles . . . Die Nennen, die Be la tagelang in Wien festhielten; Spielabende in den Herrenklubs .... ach, sie konnte sich da nicht zurecht finden! Die Frisur war fertig, aber kein Blick, kein Wort lobte das gelungene Werk. Gleichgiltig sah Rose in den Spiegel, aus dem ihr berückend schön das eigene Ich entgegensah

. .. Mit einer raschen Handbewegung schleuderte siedie Puderquaste weg, mit der die Zofe ihr Gesicht bestäu ben wollte. Sie'stand auf und schickte sich an. die Robe anzulegen, wobei ihr die Zofe eifrig half, in Wirklich keit aber durch geschickte Handgriffe jede Selbständig - keit beim Ankleiden unmöglich machte. Mit kurzem Auflachen ergab sich Rose, stand und drehte sich, wie es die Zofe für nötig hielt. 109 Es brannte in Josefs Blute wie feurige Kohlen, ließ es aufschäumen in wilder Glut, schmiedeten neue Ket ten

für ihn; unzerstörbare feste Ketten. Sein Kopf sank schwer auf die Tischkante. „Wenn er — der Baron — die Rose wenigstens verdient hätte, wenn er ihrer würdig wäre! Man spricht nicht gut von ihn. Er soll ein wüstes Leben führen.' „Ich habe auch davon gehört,' sagte Josefa. „Aber die Menschen übertreiben. Die Hälfte können wir von allem streichen, was uns zu Ohren kommt. Wenn et was an der Sache wäre, hätte ich es schon erfahren. — Rose kann sich nicht verstellen.' „Du hast sie wochenlang nicht gesehen,' rief Josef

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 10.08.1917
Umfang: 8
Anfragen unter „C. D. 456'. SIS 138 Das runde Eckzimmer vertrug recht gut die feine Aus stattung aus Roses Salon. Die anderen Zimmer hatte sie mit Möbeln aus dem Forsthaus eingerichtet. „Solch alter Hausrat ist ein Band, das uns zurück führt zu unseren Lieben, die nicht mehr sind.' Sie sagte es zu der alten Marie, die im Forsthaus entbehrlich geworden und mit tausend Freuden zu ih rem „Fräuleinchen' zog. Sie nannte Rose immer noch so, trotzdem dieselbe schon Frau geworden war. „Ich denke

, sie wird hier gesunden,' flüsterte Josefa vor sich hin, „es ist nur ein kleines Heim, aber dafür traulich.' Sie stellte einen Strauß auf den Tisch, dann band sie die blaue Leinenschürze ab, strich ihr Haar an den Schläfen zurecht, zupfte die schwarzen Spitzen, die fein gefältet auf dem grauen Scheitel lagen, glatt, und trat vor das Haus. Sie hatte das Rollen eines Wagens gehört. Bald darauf hielt das Gespann aus Adamhof vor dem Holzgitter des Häuschens. Die Wärterin mit dem Kinde stieg aus, Rose folgte

ihr. Sie reichte Josefa die Hand-, beide Frauen begrüßten sich stumm, sie waren so bewegt, daß kein Wort über ihre Lippen wollte. Rose ging rasch ins Haus. Josesa wandte sich dem Kinde zu, das schon auf dem Arm der Wärterin saß. Sie riefi „Marie, führe die Frau in das Kinderzimmer — zeige ihr, wo sie wohnen wird.' Sie wollte allein mit Rose sein und ihr Zeit lassen, sich zu sammeln. Nur schwer bezwang sich ihre Weh mut: Wie elend sie aussieht! dachte sie. Nun, sie ist ja jung, sie wird noch gesunden

! Die im Leid erstarkte Frau hob den Kopf und nahm eine ernste aber ruhige Miene an. Sie ging Rose nach, küßte sie und tröstete sie mit weicher Frauenstimme: „Armes Hascherl, arg zerzaust hat dich das Leben — nun aber — du wirft sehen, hier wird alles gut, hier in der Heimat!' 139 „In der Heimat — ja, ich hatte Heimweh,' gab Rose mit müdem Lächeln zur Antwort. Sie legte Hut und Mantel ab, warf einen Blick um sich und es trat ein Ausdruck stiller Glückseligkeit in ihr blasses Gesicht. „Vaters Lehnstuhl

soll!' „Es ist Gottes Wille,' sagte Josefa, „Tränen än dern daran nichts. Es liegt Gutes in dem Glauben des Volkes. Wir sollen dem Toten die Ruhe gönnen und unsere Kräfte nicht im Schmerz vergeuden.' „Ach, wenn das alles so von unserem Willen ab hängig wäre!' rief Rose und trat an das Fenster. Es lag auf der Waldsiete. Der Zufall hatte hier einen breiten Durchblick geschaffen. Eine Holzabsuhr führte zum Donaustrom. Hell blitzte in der Ferne das Was ser auf. Sie wandte sich ab, zurück in das Zimmer: „Es ist schön

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 02.08.1917
Umfang: 8
! durch die Buchhandlungen der Verlags anstatt „Tyrolia' bezogen werden. .2 r r » e > e der Liebe.' Roman. 112 Rose fiel ihr ins Wort: „Mit ihren Leistungen bin ich auch zufrieden, aber ich kann das Schmeicheln nicht leiden.'' Die Zofe rümpfte die Nase. Es blitzte in ihren Augen herausfordernd, aber sie wagte keine Gegenrede. Diese Derbheit, wie sie Rose natürliche Art bei sich nannte, machte ihr die Stelle äußerst angenehm. Sie sank im Dienste der jungen Frau nicht so zur Null her ab wie in anderen Häusern

. Die verstand es gar nicht, die Dienerschaft abzuhetzen und zu quälen bis zur Be sinnungslosigkeit. Ja, Rose war es lästig, stundenlang vor dem Spie gel sitzen zu müssen und sich von fremder Hand anklei den zu lassen wie eine Gliederpuppe. Sie begriff nicht, daß sie bei den Mahlzeiten in der Familie im Gesell - schastsanzuge erscheinen mußte. Sprach sie darüber zur Baronin, war ein Lächeln die Antwort, das ihr das Blut in die Wangen und den Schweiß auf die Stirn trieb. Im Anfange hatte es wohl auch geheißen

: „Aber Kind . . . das muß eben sein . . . das ver langt der gute Ton.' Der gute Ton ... sie haßte ihn beinahe schon... Es gab da so vieles, was da auf den guten Ton gescho ben wurde ... ach so vieles . . . Die Rennen, die Be- la tagelang in Wien festhielten', Spielabende in den Herrenklubs .... ach, sie konnte sich da nicht zurecht finden! Die Frisur war fertig, aber kein Blick, kein Wort lobte das gelungene Werk. Gleichgültig sah Rose in den Spiegel, aus dem ihr berückend schön das eigene Ich entgegensah

. Mit einer raschen Handbewegung schleuderte sie die Puderquaste weg, mit der die Zofe ihr Gesicht bestäu ben wollte. Sie stand auf und schickte sich an, die Robe anzulegen, wobei ihr die Zofe eifrig half, in Wirklich keit aber durch geschickte Handgriffe jede Selbständig - keit beim Ankleiden unmöglich machte. Mit kurzem Auflachen ergab sich Rose, stand und drehte sich, wie es die Zose sür nötig hielt. 109 Es brannte in Josefs Blute wie feurige Kohlen, ließ es aufschäumen in wilder Glut, schmiedeten neue Ket ten

für ihn: unzerstörbare feste Ketten. Sein Kopf sank schwer auf die Tischkante. „Wenn er — der Baron — die Rose wenigstens verdient hätte, wenn er ihrer würdig wäre! Man spricht nicht gut von ihn. Er soll ein wüstes Leben führen.' ..Ich habe auch davon gehört,' sagte Josefa. „Aber die Menschen übertreiben. Die Hälfte können wir von allem streichen, was uns zu Ohren kommt. Wenn et was an der Sache wäre, hätte ich es schon erfahren. — Rose kann sich nicht verstellen.' „Du hast sie wochenlang nicht gesehen,' rief Josef

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 10.08.1917
Umfang: 8
. „Solch alter Hausrat ist ein Band, das uns zurück führt zu unseren Lieben, die nicht mehr sind.' Sie sagte es zu der alten Marie, die im Forsthaus entbehrlich geworden und mit tausend Freuden zu ih rem „Fräuleinchen' zog. Sie nannte Rose immer noch so, trotzdem dieselbe schon Frau geworden war. „Ich denke, sie wird hier gesunden,' flüsterte Josefa vor sich hin, ..es ist nur ein kleines Heim, aber dafür traulich.' Sie stellte einen Strauß auf den Tisch, dann band sie die blaue Leinenschürze ab, strich

ihr Haar an den Schläfen zurecht, zupfte die schwarzen Spitzen, die fein gefältet auf dem grauen Scheitel lagen, glatt, und trat vor das Haus. Sie hatte das Rollen eines Wagens gehört. Bald darauf hielt das Gespann aus Adamhof vor dem Holzgitter des Häuschens. Die Wärterin mit dem Kinde stieg aus, Rose folgte ihr. Sie reichte Josefa die Hand: beide Frauen begrüßten sich stumm, sie waren so bewegt, daß kein Wort über ihre Lippen wollte. Rose ging rasch ins Haus. Josefa wandte sich dem Kinde

zu, das schon auf dem Arm der Wärterin saß. Sie rief: „Marie, führe die Frau in das Kinderzimmer — zeige ihr, wo sie wohnen wird.' Sie wollte allein mit Rose sein und ihr Zeit lassen, sich zu sammeln. Nur schwer bezwang sich ihre Weh mut: Wie elend sie aussieht', dachte sie. Nun. sie ist ja jung, sie wird noch gesunden! Die im Leid erstarkte Frau hob den Kopf und nahm eine ernste aber ruhige Miene an. Sie ging Rose nach, küßte sie und tröstete sie mit weicher Frauenstimme: „Armes Hascherl, arg zerzaust

hat dich das Leben — nun aber — du wirst sehen, hier wird alles gut, hier in der Heimat!' 139 „In der Heimat — ja. ich hatte Heimweh.' gab Rose mit müdem Lächeln zur Antwort. Sie legte Hut und Mantel ab, warf einen Blick um sich und es trat ein Ausdruck stiller Glückseligkeit in ihr blasses Gesicht. „Vaters Lehnstuhl, und das Glas, aus dem er am liebsten getrunken! Die lange Pfeife, ach, wie die mir den Nater lebendig machen'! Du hast doch auch den alten Schlafrock, der aus 'Großmütterchens Brautkleid zurecht

vergeuden.' „Ach. wenn das alles so von unserem Willen ab hängig wäre!' rief Rose und trat an das Fenster. Es lag auf der Waldsiete. Der Zufall hatte hier einen breiten Durchblick geschaffen. Eine Holzabfuhr führte zum Donaustrom. Hell blitzte in der Ferne das Was ser auf. Sie wandte sich ab, zurück in das Zimmer: „Es ist schön hier! Ich danke dir tausendmal — ach. nur mit Worten kann ich dir danken, nur mit Worten!' Und dann suhr sie fort: „Mama läßt dich grüßen. Sie dankt dir auch sehr. Sie ist ganz

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Dolomiten
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Seite 9 von 16
Datum: 15.03.1930
Umfang: 16
Zeit traf mich der Amtsdiener sin und überreichte ihr sin Schreiben des Bezirksamtes, in dem die „hosentragenden Weibchen, die durch chr unziemliches und schamloses Benehmen all gemeines Aorgernis erregten', mit sofortiger Wirkung ausgewissen würden. Ein Ungewrtter entlud sich über den Un glücklichen. „Fort, aus meinen Augen!' rief Rose-Mary zornig. „Ihr blamiert mich vor der gangen Welt!... Rasch ins Auto — und fort nach München!' Unten wartete schon das Auto. In wilder Angst rafften

die gezüchtigten Dämchen ihre Habssligkeiten zusammen, stürmten aus der -Alpenrose' und verkrochen sich in das Auto. Es fetzte noch einige Rutenhiebe ab, dann trug sie das Auto davon. Rose-Mary verbrachte eine schlaflose Nacht Der Aufenthalt im Dorfe war ihr verleidet. Sie schämte sich vor der Bevölkerung und vor Otto Heinrich, der ihr so gründlich die Wahr heit gesagt hatte. Seine Worte brannten wir Feuerflammen in ihrer Brust. Traudl, das liebe Kind, nahm sie mit sich, um wenigstens ein Herz

zu haben, das ihr ohne Falsch, in selbstloser Liebe, ergeben war. Beim Abschied von Dater und Geschwister brach Traudl in herzerschütterndes Weinen aus, nur die Versicherung Rose-Marys, daß sie im Frühling wieder in die Berge zurück kehren würden, tröstete sie und stillte ihren Schmerz. Um die Familie des Schnitzers vor Not zu schützen, kaufte Rose-Mary dem Meister Se- wald sechs vollständige Krippen ab und ließ sie an ihre Freundinnen in Newyork absen den. Und da sie in Dollars bezahlte, besaß Sewald einen Reichtum

Blasen eines Sumpfes. In den vornehmen Vergnügungsstätten herrschte wohl ein feinerer Ton und die ge sellschaftlichen Formen wurden wenigstens äußerlich gewahrt, aber auch hier spielten Ge sinnungslumpen die erste Rolle und zu den Negertänzen, zu Boston und Jazz gesellte sich der Tanz ums goldene Kalb, der an Scham losigkeit alles Dagewesene überbot. In diesem mit raffiniertem Luxus ausge statteten Bars und Tanzsalons war auch Rose-Mary täglich zu finden und es schmei chelte ihr, auch in Europa

als Rosenkönigin gefeiert und umworben zu werden. Sie er schien stets mit ihrer Leibgarde, den sechs schlanken Gibson-Girls, die sich hier austob ten und in Begleitung Henry Bakers, der sich eifriger als je um ihre Hand bewarb. Zwar fand er am Tanze kein Vergnügen, aber was hätte er Rose-Mary zulieb nicht getan? Sogar an den Jazz wagte er sich, gab jedoch den Versuch, ein flotter Tänzer zu werden, bald wieder auf. Rose-Mary aber war unersättlich. Wem»: alle anderen, vom Tanze ermüdet, di« Flügel- Hängen ließen

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Dolomiten
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Seite 6 von 8
Datum: 20.01.1930
Umfang: 8
Der Rosenmontag, ter dem Feste folgte, war ein grauer, trüber Dag, ebenso düster wie Rose Marys Stimmung. Sie verbrachte qualvolle Stunden und als am Abend noch kein Telegramm da war, fuhr sie mitten in ter Nacht zu ihrem Vater, um chm im Kampfe gegen die Rebellen beizustehen. Cs war nicht mehr nötig; der Aufstand war niedergeschlagen, der Brand gelöscht, aber chven Vater fand sie als Sterbenden. Eine Kugel hatte ihm die Lunge durchbohrt, daß er innerlich verblutete. Rose-Mary warf sich weinend über ifytt

und räche mich m meinen Feinden. Wllst du?' „Alles, was du willst, Pa... Aber ich kann es nicht glauben, daß du sterben mußt. Gestern noch ein König, ein Riese an Kraft — und heute...' „Liebe Rose-Mary, der Tod ist stärker als alle Herrscher ter Erde. Riesen und Zwerge, Könige und Bettler müssen sich ihm beugen — er ist der Herr der Welt.' Das Atmen wurde ihm schwer, gleichwohl fuhr er fort: „Du wirst nach meinem Tode über Millionen verfügen. Sei klug und laß dich nicht von Schmeichlern umgarnen. Lebe

, frei und unabhängig und wenn du dir einen ' Gatten nimmst, so wähle nach Deinem Herzen.' „Ja, Papa, ja! — Ach, bleib doch bei mir!' Marshall bewegte abwehrend «den Kopf, i „Nur keine Selbsttäuschung,' sagte er. „Ich ' sühl's, daß es zu Ende geht. Ach, wie ist das Sterben so schwer, wenn man einen Berg von Sünden trägt.' „Du warst immer gut, Po, und hast im Stillen vielen Gutes getan...' „Diese guten Werke sind die einzigen Freunde, die mich in di« Ewigkeit begleiten und für mich sprechen, Rose-Mary

. Ich habe im Leben zu viel an den Mammon und zu wenig an den Himmel gedacht. Das rächt – sich jetzt. Wenn die Welt versinkt und der Sensenmann langsam die Pforte der Ewig keit öffnet, werden alle Sünden wieder lebendig und springen uns an. Was wird mich drüben, hinter der dunklen Pßovte erwarten?.. .* Ein Schauer lief durch feirren Leü» und von jäher Angst gepackt, evgriA er Sofc» ' Marys Hand, als ob er sich an ihr fest klammern müßte, damit er nicht versinke. Rose-Mary zitterte vor Angst und Grauen

... da liegt mein Testament.' Sie tat es und zog ein versiegeltes Kou- vert hervor, das in ihrer Hand zu zitterin begann. „Du wirst alles erfüllen, was hier ge schrieben steht — Punkt für Punkt,' hauchte er. „Ja, Papa,' würgte sie he-roor. „Du bist die Erbin meines Namens und meines Vermögens, aber auch die Voll streckerin meiner Rache. Schwöre es mir!' „Ich schwöre!' Seine Züge entspannten sich, seine Hand legte sich auf ihren Scheitel und leise kam es von feinen Lippen: „6ei gesegnet, Rose- Mary

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Der Burggräfler
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Seite 12 von 14
Datum: 26.07.1890
Umfang: 14
: Karlinger’s Gasthaus. Au [b. Langenfeld]: Hell’s Gasthaus. Axams Fr. Bücher, Keuwirth. Jtad Egart: Peter Berger. Bad Oberhaus. Bartvies [Oberinnthal]: Gastwirth Jos. Platter. Blumau: Brauerei Kräutner. JBozen: Gasthos z. weissen Rose; Cafi Nussbaumcr, Schöpfer, Walther von der Vogelweide, Restaurant Bacher, Cafö Stadt München, Kräutner’sche Bierhalle, Cafi Cusseth, Forsterbierhalle. Brenner: Stcrzinger Hof u. Brennerbad. Brixen: Hotel z. Stern (P. Kinigader), Gasthöfe z, Krone und z. Rössl, Cafd

. J. Stocket, Gasth. z. Steinbock. Grätsch : „Kircher“ (Geschw. Bixner), Wcssobronn. Graun : Frz. J. Blaas, Reinhardwirth, Josef Alber’s Gasthaus, Fr. Warger, Wirth, Crescenz Federspiel, Gastwirthin, Fischmannsloch. Gries bei Bozcn; Hotel Badl. Grins [b. Plans, Oberinnthal]: Zandl’s Gasthaus. Gröden (St. Ulrich): Gasthos Adler. Grossari [Pongau]: J. Äusserer, Keuwirt. Bäselgehr [Lechthal]: Gasthos z. Krone. BafUng : Gemeinde-Gasthaus. JZall: Restaurat. Lamprecht „Zur Rose“ Bösen, AI. Schreiber, Kronenwirih

. linst: Gasthos z. Lamm. Innsbruck : Hotel Krone. Rother Adler, Goldner Stern, Dornaucr’s Cafe. Iiizing: Gasthof Klotz. Jenesien : Oberwirth. Judenstein [b. Hall]: Pircher’s Gasth. Kalch [am Jausen]: Klotz Gasthaus. Kaltenbach: Franz Stadl, Gastwirth zur Brücke. Kaltem: Gasthos z. Mondschein. Kastelruth, Peter Mayregger z. Lamm, Prossliners Gasth. z. gold. Rössl. Karr es [Oberinnthal]: Gasthos z. Post. Kardaun: Gasthos z. goldenen Rose. Kastclbell, Josef Telfser, Unterwirth. Klausen: Gasthos

z. Mohren, Gasthaus zum Engel. Klerant [b. Brisen]: FischePs Gasthaus. Kortsch [Vinstgau]: Hohenstüm’s Gasth. Kranisach [b.Brixlegg]: Angerers Gasth. KtlfStein: Daxenbichler’s Gasthos. Kurtatsch : Gasthof z. Rose. Lana : Gurschner’s, Gamper’s und Kof- ler’s Gasthäuser, Pilasterwirth, Gasthos Theis (z. weissen Rössl), Caf6 Reich halter. Gasthaus Tanuer, Haseuwirth, Schicssstandwirth, Gasthaus d. H. Tribus, WallbauePs Restauration. Laatsch [b.Mals]: Bärenwirth, Gerstl’s Gasthaus. Litngenfeld [Oetzthal

, Stroblwirth, Theiswirth, Gasthaus des Tschöll. Liens: Vergeiner’s Gasthaus. Äs. Lorensen [Pusterthal]: Gasthos zur Rose. Mals: Gasthof zum Hirschen, zur Post, TappeinePs, Nogglers u. Hafner’s Gast häuser. Mareit: Wegscheider’s Gasthaus. Maiern [b. Sterzing]: Gasthos des J. Eisenstecken. Marling : Oberwirth, Schloss Lebenberg, Anna Gampcr, Unterwirth, Weithaler Ludwig, Keuliauser, Wirth, Restaurat. Thurncr, Schickenburg, Jakob Platter, Eggerhof. Martell : Josef Holzknecht (Bad Salt), Dion. Oberhofer

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 24.09.1937
Umfang: 6
Freundschaftsspiele in der neuen Saison, das mit 7:2 (5:1) verdientermaßen zugunsten der Hausherren ausging. Auf diese kurze Feststellung MWn Tagen derRosen Der Trost im herbst: die dustende Retorte. Von Ludwig Voß-Harrach. Nicht lange mehr wird es dauern, dann hat der rauhe Herbstwind sie entblättert, die letzte Rose... Der Garten ist schlafen gegangen. Und wer dennoch ihres Duftes nicht entraten mag, der muß zu der kostbaren Flasche greifen, die aus dem fernen Bulgarien stammt, zu dem Ro senöl

. Besonders drei sind es: der Phenyl- Aethyl-Alkohol, das Geraniol und das Zitronel- lol. Sie alle atmen den Duft der Rose. Aber bei allen ist er von ausgeprägter Eigenart, und es bedarf nur eines geringfügigen chemischen Ein griffs — man raubt vielleicht nicht mehr als die Winzigkeit eines Wasserstoff-Moleküls —, sofort stellt sich die gänzliche Verschiedenheit heraus. Es darf jedoch nicht verschwiegen werden: Es hat viel Arbeit gekostet, bis man endlich in der Lage war, den Duft der Rose künstlich

herzustel len. Harte Nüsse haben die Chemiker knacken müs sen. lleberdies dient das Rosenwasser nicht einmal lediglich der Schönheitspflege, nicht zur Bereitung von Düften, Pomaden und ähnlichen Dingen. — die Liebe zur Rose geht zum Teil auch durch den Magen, weil ihr Oel dem Marzipan, dem Zucker werk und ähnlichen Leckereien, schließlich gar dem orientalischen Sorbet zugesetzt wird, einem erfri schenden. aromantischen Getränk, nachdem das wohlriechende Oel früher selbst zu Heilzwecken verwendet worden

ist, als Rosensalbe, Rosenöl- zucker, Nosenhonig... Eines schickt sich nicht für alle. Der Wanderer wird vom Anblick der Heckenrose zu gefühlvollen Liedern ermuntert. Der Chemiker aber weiß: Die ser Geruch stammt von einer efsigsauren Verbin dung eines Rosenalkohols, nämlich des Geraniols. Wo bleibt da des Ideales Reich? Essig und Alko hol an der Wiege der Vlumenkönigin! Und auch die Moosrose, die nach Veilchen duftende Banks rose, die welkende Blüte — sie und ihre vielen Verwandten werden von der Retorte

nachgeahmt. Und diese künstlichen Düfte sind weit billiger als die Erzeugnisse im Tale der Rosen. Kein Wunder also, daß die Liebhaber solcher Wohlgerüche sich außerordentlich vermehrt haben. Soll man das bedauern? Gewiß ist ein nach Pomade duftender Jüngling keine erbauliche Erscheinung. Der Atem der Rose aber ist mehr als ein bloßer Sinnen genuß. Er kräftigt und belebt die Nerven, die der Daseinskampf zerzauste. sei — für diesmal — rücksichiM Chronik beschränkt. Am kommeànl wartet man eine starke

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