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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 15.11.1935
Umfang: 8
jahrshut. Sie winkte ihm energisch zu. Als er aber die Konditorei betrat, entdeckte er in dem einen Sofa Betzy mit ihrem kleinsten Mädchen und in dem anderen Rose mit dem ältesten. Betzy ries überlaut „Guten Tag. guten Tag!" und gab ihm die Hand. Er ergriff sie und reichte dann Rose die Hand, wagte aber nicht, sie den kurzen Augenblick lang anzusehen, den er ihre Hand hielt. „Ach richtig, ich gratuliere," sagte Betzy obenhin. Tor- kild sah sie dumm an. „Zu eurer Scheidung natürlich

und ihr Geschwätz über sich ergehen zu lassen — während Rose gerade gegenüber auf dem Sosa faß. „Torkild, was bist du sür ein Ochse geworden," sagte Betzy kaltblütig. „Bitte, nimm dir einen Stuhl und setz dich zu uns. Du mußt doch zeigen, daß du ein zivilisierter Mensch bist und mit deiner geschiedenen Frau natürlich Md ungezwungen verkehren kannst, wenn ihr euch im ge- stäbe europäischer Schönherts- und Lerstungssormen bei seite lassen, und dann kommt die Schwierigkeit des Ver- handelns, wobei meine 'chon

Chancen ge schaffen, den Preis zu gewinnen. An der Spitze steht Frau sellschaftlichen Leben trefft. Hübsch Guten Tag zu Onkel Torkild sagen, Kinder — ich glaube, da war ein kleines Mädchen, das keinen Knicks gemacht hat — so ist's recht, Kaja. Willst du Kaffee trinken?" „Danke, ich habe eben getrunken. Ich muß zur Bahn." „Ach was, zu dir hinaus verkehren ja den ganzen Tag Züge, hat Rose gesagt, wie ich mich erinnere. Im übrigen gingst du ja die Straße hinauf. Du wolltest irgendwo hin und einen Whisky

trinken, glaube ich. Setz dich also. Du hast wohl keine so große Eile." „Willst du zur Jagd?" sagte Rose gedämpft, ohne ihn anzusehen — sie ordnete gleichzeitig Jngeborgs Haar schleife. Es war das erste Wort, das sie überhaupt gesprochen hatte. „Ja. Ich wollte gern den Zug 5.36 erreichen — und habe vorher ein paar Besorgungen zu machen." Er be reute e's im selben Augenblick, als er es sagte. Jetzt, wo er sie zufällig getroffen hatte, wollte er für sein Leben gern mit ihr sprechen. Wie unsagbar süß

und mädchenhaft jung sah sie aus in dem glatten, mausgrauen Kostüm und dem kleinen weißen Filzhut auf dem goldenen Haar. „Ach, es kommt wohl nicht so genau darauf an, mit welchem Zug du fährst," sing Betzy wieder an. „Die Nächte sind jetzt lang. Das heißt, es ist ja möglich, daß du einen besonderen Grund hast, keine Stunde der Nacht zu verlie ren. Vielleicht sind dort Sennerinnen, deren Sonntag du in deinen Jagdgründen versüßen willst?" Torkild würdigte sie keiner Antwort. „Sind da welche, Rose — weißt

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Dolomiten
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Seite 6 von 8
Datum: 23.07.1934
Umfang: 8
ist seine „Missa solemnis' (auch mtt Orchesterbesetzung), die auf den meisten größeren Thören Deutschlands und Oester- reichs oufgefühtt wird. Auf derselben Höhe steht sein „Te De um' op. 50 und sein großes Requiem, sowie die Missa solemnis II und Motetten, z. B. Miseremini. Er war zugleich „praktischer' Komponist, das bezeugen feine a und trugst mit Recht mein ganzes Vertrauen. Ich will, daß Du weiter es tust, um Rose willen und ich bitte Dich, Rose im Leben edr Helfer zu sein. Sieh, lieber Hans, als ich Rose

an meine Seite nahm, da glaubte ich, noch jung zu sein und ein Recht auf die Jugend zu haben, aber ich war alt, und das Schicksal korrigierte meinen Fehler. Und es war wieder richtig. • Und da es mich jetzt wegnimmt nach der un vergeßlich schönen Glückszest, trotz allen Schlägen, die mir nicht erspart blieben . . . immer ist es richtig und gut. Ich denke an Rose, die glücklich werden soll und jetzt im Leben das Glück finden soll, das ihr der alternde Mann nicht geben konnte. Rein ist sie zu mir gekommen

und unberührt habe ich sie verlassen. Hans, aber eine Gewißheit nehme ich mit in den Tod, die Gewißheit, daß Rose nicht allein stehen wird, denn Rose hat immer Dich geliebt, selbst wenn sie es nicht wußte, wenn sie sich darüber nicht klar wurde. Hans, hast du Rose lieb? Dann nimm sie und trage sie im Leben und alle meine Wünsche sind erfüllt. In Liebe und Freundschaft Dein Herbert Arndt.' Hans las den Brief, las ihn immer wie der, sein Gesicht wurde von dunklem Rot überslutet. „Rose . . . liebte

ihn!' Da, erst in diesem Augenblick, da wurde alles klar vor seinen Augen und er wußte, was er vordem nie gewußt hatte — Rose liebte ihn — und er hatte sie geliebt, sein ganzes Leben lang. Und jetzt sollte er Erfüllung finden. Er sah sie mtt glanzenden Augen an. Faßte nach ihrer Hoaü». „Rose!' Sie startte $n an, in seeliger Verwirrung. „Hans!' „Rose, lies den Bttef, und dann . . . dann sag' mir ein Wottl' Sie nahm den Bttef des Toten und las ihn. Ihre feinen Hände zittetten. Dann barg sie den Kopf

in den Händen und weint« und schluchzte. Hcms stand aus und trat neben das ge liebte Weib. „Rose!' Da sahen ihn zwei Augensterne voll Liebe und Hingabe an. „Rose, sag' mir ein Wort — nur ein Wort — darf ich dich nehmen und mit meinen starken Armen durch das Leben tragen? Ich habe dich geliebt mein ganzes Leben lang, und hab's doch selber nicht gewußt, w i e ich dich liebe, kleine, liebe Rose!' Da lag sie an seinem Herzen und umschlang ihn unter Lachen und Weinen. „Du. . Du . . mein lieber, geliebter Hans

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 13.09.1924
Umfang: 10
, starb. Durch Agnes, eine Base Peters, kam der Hof «n Vi« Stasnvifl. da sie Mit Joh. Stampfl. Richter von Gufivaun, lsich verheiratete. 1421 >kam der Hof (wieder durch Verheiratung) an die Herren von Maierhöfen. — Dom Hos Putzes ist der Umstand zu eigen, daß für ihn Rose s erster Heiratsantrag. Eine Sommevgsschichite von Paula Mart-T itz. Roife-Mjarie stählte MHzelhn Jahre. Sie ging an ebnem schönen, heißen Sommertag mit ihrer BabslvläPche unterm Ämn zur Schwimmschule. Seit ihrer Kindheit mar

sie in Meran; 'Vater Mußte hier sein, der Gesundheit wegen. Vater war vor einem Lahr gestorben, mm zogen sie weit heraus aus der Stadt, nahe an die For- sterstraße; da waren die Wohnungen billiger, aber der Weg zur Stadt weit und zur Bade anstalt «Mos lang. Damals ging noch keine Tram: nur dem Post-- und Stellwageih der aus dem Wmschigau kam, Voninte man begegnen^ hie und da auch wohl einem kleinen Bauerngefährt: Rose wußte jedesmal die Augen schließen — denn vor Staub war dann nichts zu sehen

. Der Weg dehnte sich und Rose sann. Warum wohnten sie nicht mehr in der Stadt? Wo es so Mm war, in dem kleinen Haus oder an der Promenade. Ja! Das war damals, als Vater noch lebte, da die Rosen um das Häuschen rankten und die Schwalben mrterm Deich ihr Nest bauten. Mutter hatte eine karge Pension. Roses Bvuder war in Wien auf der Schule. Und sie lobten nun hier draußen und lfparten Am Havtse war ew kleiner Garten, an diesen dachte Rose gerne. Blaublülhender Rosmarin, brennende Liebe wuchs darinz, nahe

dem Holz, zäun standen vielfarbige, steife Georginen^ Son nenblumen und über ihn seibist wucherten feu rige Bohnen. Bunte frühe Astern, Goldlack, volle rote Nelken waren dort und ein riechendes Kräutlein; dieses durste in einem Bauerngarten niemals fehlen-. Die kleinen« Beete kränzte jun ger, kurzgeschorener Bux. Rose besaß auch eines davon;, dort zog sie dunkle Veilchen und Resieden», die liebte ne. Auch einen kleinen Rosentdaum hatte sie Hierher verpflanzt, den Aater selbst veredelt

. U«d bei jeder Rose, die daran erblühte, mußte sie an Bater denken. Ghnsllchtig wartete sie, bis die ersten sich er- Wossen. Die brachte >ske dann auf Vaters Grab nach Mermu, Wßte sie, steckte sie in den mmlken- den dichten EM am Kreiug und sprach wohl leise: Von deinem roten Rosenbauml Äiuch ein «kleiner, pläiischenOer Brunnen stand »m Garten mit Holzröhre, in dessen Rinne die Bäuerin vom Haus morgen!» täglich den Salat roulsch. 'Und wenn nachts der Brunnen vauWe, lag Roman ostmaLs wach, dann -fang

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Alpenrosen
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Seite 4 von 4
Datum: 15.04.1916
Umfang: 4
seiner Kameraden in der Fremde Ruhe gefunden hatten für immer. Und nun kam auch ihm die Heimat mit einem Rosenstrauß entgegen. Ein richtiges Tesreggermädel war's in geblümtem Dirndl kleid mit ein Paar braunen, ums Köpfchen gewundenen Flechten, das da plötzlich vor ihm stand und ihnl mit einem beinah' zu anmutigen Knix für ein Tiroler Naturkind eine erblühte rote Rose entgegenhielt. Das hatte Alois gerade noch gefehlt in seinem übersprudelnden Heiinatrausch. Herzhaft griff er zu und erwischte, wie der Teufel

von Martin!" Mit ein paar raschen Schritten kam ein junges Mädchen durch die Tür geeilt, blieb aber dann betroffen auf der Schloelle stehen. „Ach, Sie sind das?" fragte cs frostig erstaunt, als Alois seine respektvollste .Ver beugung machte, die vor Verlegenheit sogar ein bißchen Uefer als nötig ausgefallen war. Hatte ihn der Zufall doch plötzlich seinem Defreggerdirndl von gestern entgegengeführt, dessen Rose er getreulich in seiner Brieftasche trug. „Ja, kennst du den Herrn Leutnant denn schon, Inge

, je näher wir Innsbruck kamen. Andre, die nach der Hei- mat zurückkehren, küssen die Erde vor Freude, denn irgendwie muß sie sich doch Luft macheu. Ich dagegen dachte mir: Muß es denn just der kalte Erdboden sein? Das erste liebe Tiroler Mädel, was du siehst, soll deinen Knß bekommen!" „Und das traf dich, Inge?" fragte Frau Veronika belustigt. „Ja," verteidigte er sich forsch weiter, „das gnädige Fräulein war mir doch mit einer Rose entgegengekommen, als ich ausstieg!" „Dann ist Ihr Kuß aber wirklich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 04.11.1935
Umfang: 8
zu deinem Jungen zurückkehren müs sen. Rose — er wird nicht ohne dich leben können — Aber als er sich zur Ruhe gelegt hatte, begannen seine Gedanken ihre ewige Wüste Umänderung durch Vergangen heit und Zunkuust —. Die Tage vergingen. Sie wechselten Briefe, berührten aber die Frage der Scheidung nicht. Sie schrieben sich, als ob Rose zu einem gewöhnlichen Besuch weggereist sei. Tor- kild berichtete über Doris, von der er einige lange Briefe er halten hatte. Sie war begeistert von ihrem Pariser Aufent halt

, wohnte bei einer Professorenwitwe, hatte viel zu tun. war aber auch oft eingeladen. Sie hatte viele liebenswürdige Menschen kennen gelernt, sowohl Franzosen wie Finnen und andere Ausländer. Rose und Torkild hatten beide gedacht, ob das mit der Reise nach Paris wohl auch wirklich alles so zusammen hinge wie Doris erzählte, oder ob es mehr oder weniger er funden sei. Torkild hatte sogar an die Möglichkeit gedacht, daß sie gar nicht nach Paris gefahren wäre. Aber da jetzt so oft Briefe von ihr kamen

, glaubte er nur zu bereitwillig an alle ihre Erzählungen. Todmüde und zerquält. konnte er sich nicht denken, daß er noch mehr zu tragen oder auch noch die Sorge für seine Schwester ausgebürdet 'bekommen sollte. Er schrieb auch an Rose, wie tüchtig Agnes, das Mäd chen. sei und wie er Roses Pflanzen hege. Und ein einzig? Mal. mit klopfendem Herzen und brennenden Wangen, wagte er zu schreiben: „Deine Pariser Zwiebeln halbe ich noch ’JLad) oen m Budapest geinachten Feststellungen ist Straffer

prickelndes Gefühl im Körper. Die kleinen Blutflecken brauchten nichts zu bedeuten — und sie konnten den Tod bedeuten. Ein sonderbarer Schauer durchrann ihn. als strömte ihm eine unendliche Kältewelle entgegen. Er mußte an das große Eishaus oben im Walde denken, an dem er und Rose im Sommer oft vorbeigegangen waren, und an den Strom von Kälte, der von ihm ausging. Tovkild lächelte bei dem Gedanken über sich seliber. Der Tod fürchtete er nicht, das wußte er jetzt — wo der Tod plötzlich etwas Wirkliches

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 4
Datum: 04.05.1916
Umfang: 4
?' „Ja. Trina — ja. Nun schnell — sage es den Leuten. Und alle Hände ans Werk, um das Haus zu richten, damit alles bereit ist. Ich laufe zum Verwal ter hinüber, um es ihm zu sagen/' Da wurde es nun mit einem Schlage wieder leben dig in Falkenried. Alle Hände regten sich, um dem gnädigen Herrn einen festlichen Empfang zu bereiten. In den ersten Trubel kam an Rose ein Brief von Rita: „Meine geliebte Rose! Dir muß ich nun endlich melden, daß mein Rainer nicht wieder in den Krieg ziehen muß. Sein rechter Arm

ist wohl geheilt, aber trotz aller Kuren ist er steif geblieben: er kann ihn nur mit Mühe bewegen, weil eine Sehne verletzt ist. Mein Rainer ist sehr betrübt darüber: noch ist ja Oesterreich von Feinden bedroht, und es quält ihn, daß er nun tatenlos daheim bleiben muß. Aber ich, meine Rose — Dir kann ich es ja gestehen — ich danke Gott dafür, daß erblicht wieder fort muß. Wenn ich an unsere arme Joseph« denke, die so bloß und traurig ist und nur immer mit tränenden Augen auf ihren kleinen Rudi

herabsieht, da komme ich mir unsagbar reich und beneidenswert vor. Möchte doch bald Frieden werden, daß in alle Herzen wieder Ruhe kommt. Grüße Hasso herzlich, wenn Du ihm schreibst. Deine Rita.' Rose antwortete auf diesen Brief mit einem Tele gramm: „Hasso meldet mir eben seine bevorstehende Ankunft in Falkenried. Sobald er angekommen, be richte ich mehr. Rose.' Viel zu langsam vergingen die beiden Tage bis zu Hassos Ankunft. Endlich war die Stunde gekommen. Rose wäre zu gern nach dem Bahnhof gefahren

. Aber sie dachte daran, daß ihr Hasso einmal geschrieben hatte, daß er sich ausmalte, wie sie ihn am ^arktor in einem weißen Kleide empfangen würde, und so erwar tete sie ihn hier. Nicht zwei Minuten mußte sie warten, bis der Wagen kam. Hasso sprang heraus. Rose flog auf ihn 265 zu — er fing sie in seinen Armen auf und preßte sie in nig an sich. Sie sahen sich in die Augen, heiß und tief, und die Blicke wollten nicht von einander lassen. „Meine süße Rose? Hab' ich dich endlich wieder! Run lasse ich dich nimmer

, nun bist du mein mit Leib und Seele, für alle Zeit,' flüsterte er mit tiefer Zärt lichkeit und küßte sie wieder und wieder. Und hinter Rose war Trina vom Schloßpark her- übergebaufen, wo die Leute sich aufgestellt hatten, um den gnädigen Herrn zu begrüßen. Und vom Kutschbock war der Frieder herabgesprungen und hielt nun die Trina in seinen Armen. Sie kümmerten sich so wenig wie ihre Herrschaft um das, was um sie her vorging. Als Rose hörte, welche Aufgabe Hasso von Exzel lenz von Bogendorf erhalten hatte, hätte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 4
Datum: 04.05.1916
Umfang: 4
denn auch wahr, gnä' Frau?' „Ja. Trina — ja. Nun schnell — sage es den Leuten. Und alle Hände ans Wert, um das Haus zu richten, damit alles bereit ist. Ich laufe zum Verwal ter hinüber, um es ihm zu sagen.' Da wurde es nun mit einem schlage wieder leben dig in Faltenried. Alle Hände regten sich, um dem gnädigen Herrn einen festlichen Empfang zu bereiten. In den ersten Trubel kam an Rose ein Brief von Rita! „Meine geliebte Rose! Dir muß ich nun endlich melden, das; mein Rainer nicht wieder in den Krieg ziehen

mus;. Sein rechter Arm isr wohl geheilt, aber trot; aller Kuren ist er steif geblieben: er dann ihn nur mit Mühe bewegen, weil eine ^ehne verletzt ist. Mein Rainer isl sehr betrübt darüber: noch isr ja Oesterreich von Feinden bedrohr, und es quält ihn, das; er nun tatenlos daheim bleiben muß. Aber ich, meine Rose — Dir tann ich es ja gestehen — ich danke Gott dafür, das; er nicht wieder fori mus;. Wenn ich an unsere arme Iosepha deute, die so blas; und traurig ist und nur immer mit tränenden Augen

aus ihren kleinen Rudi herabsieht, da komme ich mir unsagbar reich und beneidenswert vor. Möchte doch bald Frieden werden, das; in alle Herzen wieder Ruhe kommt. Grüße Hasso herzlich, wenn Du, ihm schreibst. Deine Rita.' Rose anrwonete aus diesen Bries mit einem Tele gramm: „Hasso meldet mir eben seine bevorstehende Ankunft in Falkenried. Sobald er angekommen, be richte ich mehr. Rose.' Viel zu langsam vergingen die beiden Tage bis ,zu Hassos Ankunft. Endlich war die Stunde gekommen. Rose wäre zu gern

nach dem Bahnhof gefahren. Aber sie dachte daran, das; ihr Hasso einmal geschrieben hatte, das; er sich ausmalte, wie sie ihn am ^arktor in einem weißen Kleide empfangen würde, und so erwar tete sie ihn hier. Nicht zwei Minuren muhte sie warten, bis der Wagen kam. Hasso sprang heraus. Rose flog aus ihn 265 zu — er fing sie in seinen Armen auf und preszte sie in nig an sich. Zie sahen sich in die Augen, heiß und ties, und die Blicke wollten nicht von einander lassen. „Meine süße Rose! Hab' ich dich endlich

wieder! Run lasse ich dich nimmer, nun bist du mein mit Leib und ^eele. für alle Zeit.' flüsterte er mit tiefer Zärt- lichteir und küs;te sie wieder und wieder. Und hinter Rose war Trina vom Schloßpark her übergelaufen. wo die Leure sich aufgestellt hatten, um den gnädigen Herrn zu begrüßen. Und vom Kutschbock war der Frieder herabgesprungen und hielt uun die Trina in seinen Armen. ?ie kümmerten sich so wenig wie ihre Herrschaft um das, was um sie her vorging. Als Rose Höne, welche Ausgabe Hasso von Exzel

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 4
Datum: 11.03.1916
Umfang: 4
fortgefahren.' Nataschka machte ein gan-z betrübtes, enttäuschtes „Ach, wie schade — da habe ich mich doch verspätet. Wir haben uns verfehlt. Wissen Sie, wohin sich die Herrschaften begeben haben?' Riemer entging der lauernde Ausdruck ihrer Augen. „Nein, gnädiges Fräulein, ich glaube aber, die Herrschaften wollten einen Besuch- machen.' Nataschka stand wie unschlüssig. 85 „Aber was tun wir nun mit Rose, solange wir bei den Damen von Kowalsky zum Tee sind, Mama ?' fragte Hasso, jetzt erst daran denkend

, daß Rose sie nicht begleiten konnte. Frau von Falkenried sah Rose unschlüssig an. „Ja, richtig, Rose, was tun wir mit dir?' Rose hatte allerdings angenommen, daß sie Mut ter und Sohn begleiten würde und hatte sich vor diesem Besuch nicht wenig gefürchtet. Da Hasso jedoch ganz vergessen hatte, Rose bei den Kowalsky'schen Damen zu erwähnen, war diese auch nicht eingeladen, und unge laden konnte sie nicht mitgehen. Jedenfalls war sie im Innern froh darüber. Sie traute sich noch nicht die Kraft

zu, Nataschka ruhig zu begegnen. „Ich kann vielleicht inzwischen noch einiges besor gen, Tante Helene,' schlug sie vor. Die alte Dame überlegte. „Das sehe ich eigentlich nicht gerne, Rose. Du kannst das nicht gut allein tun, bist hier zu unbekannt, höchstens die Bäckereien für den Christbaum könntest du besorgen. Ich sah, als wir hierherfuhren, nur we nige Häuser von Hassos Wohnung entfernt eine große Zückerbäckerei. Da könntest du allenfalls hingehen und hättest immerbin eine gute halbe Stunde damit zu tun

.' „Und die übrige Zeit machst du es dir hier bei mir bequem, Rose. Riemer kann dir Tee bereiten, und wenn du dich langweilst, da findest du drüben in mei nem Arbeitszimmer Bücher und Zeitungen. Wir kom men auf dem Wege nach dem Hotel doch hier vorbei und holen dich dann ab. Ist dir das recht so?' Rose nickte. „Gewiß, Hasso. Ich gehe dann jetzt gleich in das Zuckerbäckergeschäft.' „Wirst du es finden, Rose?' „O ja. ich habe es auch gesehen, als wir oorüber- — Ich erwarte euch hier.' Sie reichte Hasso und Frau

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 4
Datum: 11.03.1916
Umfang: 4
sind vor kaum fünf Minuten fortgefahren.' Nataschia machte ein. ganz betrübtes, enttäuschtes Gesicht. ..Ach, wie schade — da habe ich mich doch verspätet. Wir haben uns verfehlr. Wissen Sie, wohin sich die Herrschaften begeben haben ? ' Riemer entging der lauernde Ausdruck ihrer Augen. ..Rein, gnädiges Fräulein, ich glaube aber, die Herrschaften wollten einen Besuch machen.' Nataschka stand wie unschlüssig. 85, „Aber was tun wir nun mit Rose, solange wir bei den Damen von Kowalski) zum Tee sind. Mama

?' fragte Hasso. jetzt erst daran denkend, daß Rose sie nicht begleiten konnte. Frau von Falkenried sah Rose unschlüssig an. „Ja, richtig, Rose, was tnn wir mit dir?' Rose hatte allerdings angenommen, daß sie Mut ter und Sohn begleiten würde und hatte sich vor diesem Besuch nicht wenig gefürchtet. Da Hasso jedoch ganz vergessen hatte. Rose bei den Kowalskri'schen Damen zu erwähnen, war diese auch nicht eingeladen, und unge laden konnte sie nicht mitgehen. Jedenfalls war sie im Innern froh darüber

. Sie traute sich noch nicht die Kraft zu, Nataschka ruhig zu begegnen. „Ich kann vielleicht inzwischen noch einiges besor gen. Tante Helene.' schlug sie vor. Die alte Dame überlegte. „Das sehe ich eigentlich nicht gerne, Rose. Du kannst das nicht gm allein tun. bist hier zu unbekannt. Höchstens die Bäckereien für den Christbaum könntest du besorgen. Ich sah. als wir hierherfuhren. nur we nige Häuser von Hassos Wohnung entfernt eine große Zuckerbäckerei. Da könntest du allenfalls hingehen uud hättest

immerhin eine gute halbe Stunde damit zu tun.' ..Und die übrige Zeit machst du es dir hier bei mir bequem. Rose. Riemer kann dir Tee bereiten, und wenn du dich langweilst, da findest du drüben in mei nem Arbeitszimmer Bücher und Zeitungen. Wir kom men auf dem Wege nach dem Hotel doch hier vorbei nnd holen dich dann ab. Ist dir das recht so?' Rose nickte. „Gewiß, Hasso. Ich gehe dann jetzt gleich in das Zuckerbäckergeschäft.' „Wirst du es finden, Rose?' „O ja, ich habe es auch gesehen, als wir vorüber

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Dolomiten
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Seite 6 von 9
Datum: 12.02.1930
Umfang: 9
höflichst ein geladen werden. Eintritt 10 L. Anfang 9 Uhr abda. R. R E H E I S. Die Rofenkönigin Der Roman einer Dollarprtnzessin von Felix R a b o r. (Nachdruck verboten.) IS. Fortsetzung Er hatte einen heiteren Ton angeschlagen, aber Rose-Mary ging nicht daraus ein. son dern deharrte in ihrer frostigen, feindlichen Abwehr. „So sind Sie also nach Europa ge kommen, um den Kampf mit mir aufzuneh men?' fragte sie mit blitzenden Augen. »Ich gegen' Sie kämpfen?' rief er schmerz lich überrascht. »Ach

zu sein; bei dem Haß, den er aus naheliegenden Gründen auf Sie hat, wäre das Schlimmste zu befürchten.' Erschrocken und verwirrt rief Rose-Mary: „Mein Gott, das wußte ich nicht... Es ist ein Versehen — und ich gehe schon...' Er drohte mit dem Finger. „Tja — das ist nun eine schlimme Sache In flagranti ertappt, mit der Büchse kn Arm... Wild- freveil... Di« Gesetze hier sind sehr streng —' „Wie,' schäumte sie auf, „Sie wollen mich dem Gesetze auskiefern? ... Das ist nicht ritterlich... Uebrigens

ist das nicht zu machen, das kostet Gefängnis —' „Gefängnis? ... Oooo—' „Ja. Gefängnis! Bedenken Sie doch: ge wildert in fremdem Revier! Gewiß haben I Sie auch schon einen Bock geschaffen —“ | „Rem, gewiß nicht.' beteuerte sie. „Doch, doch!... Herzschuß auf Ehret' Er lachte fröhlich und zwinkerte lustig mit den Augen. Unwillig über seinen Spott wandte sie sich zum Gehen, aber da stand er auch schon bei ihr und erfaßte mit warmem Druck ihre Hand. „Liebe Rose-Mary.' sagte er voll Wärme, »es war entschieden ein Herzschuß

, denn ich bin von der schönsten Jägerin ins Herz getroffen, schon lange, ach so lange!... Liebe und Heimweh haben mich übers Meer getrieben — zu dir, du süße Rosenkönigin. Am Rosenfest, in jener trauten Stunde im ' Wintergarten, schlugen sich unsere Herzen entgegen — willst du das leugnen? Du hast, dem Gebote deines Darers folgend, dein Herz mit Erz gepanzert, aber tag an: hast du nicht heiße Qual gelitten unter diesem Panzer? Wenn es so ist, liebe teure Rose-Mary, dann sprich ein einziges Wort — und alles ist gut. Warum

uns bekämpfen, wenn doch unsere Herzen zusammenschlagen und uns gut sind? Dein Racheschwur am Sterbebette deines Vaters war unnatürlich und ungerechtfertigt. Ri« habe ich deinem Bater, noch weniger dir ein Leid getan — warum also diese Feindschaft?' „Weil ich Sie und die ganze Sippe hasse!' „Einbildung, Rose-Mary! Laß dein Herz sprechen, es wird dir den rechten Weg zeigen — zu mir! Lassen wir doch das Vergangene! Wir wollen ln der Gegenwart und nur der Liebe leben. Wozu sich dos Leben durch Haß verbittern

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 05.03.1916
Umfang: 8
du dich anvertrauen?' .^lnl,edentlich,' . Und ganz ol?ne ^urchr ,.<5anz surchtlos.' Mir leuchtenden Augen sah er sie an. ..Das gefällt mir, Rose. Und wer weist, vielleichi gib! sich einmal eine Gelegeirbeir, dann will ich an dich denken.' Ihre Augen leuchrelen in einem warmen tiesen Glänze. Das Weh, das ihre Seele bedrückre, erschien ihr jelzr, da ei so freundlich und gur zu ihr sprach, etwas leichter. Das hatte sie sich immer als erwas Wunderbares gerräuinr, einmal mir ihm hinaufsteigen zu dürfen in den blauen

führst, werde ich mich sehr freuen.' „Ich will es im Auge behalten, Rose. Es wird sich entrichten lassen.' Ehe sie weitersprechen konnten, traten 5>assos Eltern ein und man nahm nun am Teetisch Platz. Rose füllte die Tassen und reichte sie herum. Und Frau von Falkenried gab dann Rose den Austrag, sich zur Abreise zu rüsten. Am nächsten Morgen suhr Hafso mit den beiden Damen nach Berlin. Während der Reise war er in einer sehr heiteren, erwanungsvollen Stimmung. Fast übermütig erschien er Rose

. Er neckte sie ein wenig, weil sie so blast aussah. „Du hast entschieden Grostsradt- und Reisefieber. Rose.' sagte er lachend. Sie liest ihn bei dieser Vermutung. Wie hätte sie ihm auch ihr blasses, elendes Aussehen erklären sollen! Si>' '.-,-att.' di.> ganze Nacht wach gelegen und war nur am frühen Mvrgen auf ein Stündchen eingeschlafen. Unerträglich schwer schien es Rose, immer wieder von Hasso zu hören, wie er von Nataschka schwärmte. Sein ganzes Wesen schien erfüllt von Sehnsucht nach der Geliebren

. Und seine Stimme klang so weich und zärrlich, wenn er von ihr sprach. Rose hatte dann immer das Gefühl, als würde ihr das Herz durchbohrt. Ach, wie neidete sie der jun gen Russin Hassos Liebe! Od sie dieselbe wohl zu sehen bekam in Berlin? Sie wünschte es und fürchtete es zugleich. In Berlin angelangt, brachte Hasso seine Mutter und Rose ins Hotel. Er verabredete mit ihnen, dast er am nächsten Tage das Mittagsmahl mit ihnen im Hotel einnehmen würde. Am Vormittag wollte er sofort zu Nataschka gehen uitd

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Brixener Chronik
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Seite 14 von 16
Datum: 05.03.1916
Umfang: 16
bin ich doch, daß ich mich nicht einem andern anvertrauen möchte.' „Und mir würdest du -dich anvertrauen?' „Unbedenklich.' ..Und ganz ohne Furcht?' „Ganz furchtlos.' Mit leuchtenden Augen sah er sie an. „Das gefällt mir, Rose. Und wer weiß, vielleicht gibt sich einmal eine Gelegenheit, dann will ich an dich denken.' Ihre Augen leuchteten in einem warmen tiefen Glänze. Das Weh, das ihre Seele bedrückte, erschien ihr jetzt, da er so freundlich und gut zu ihr sprach, etwas leichter. Das hatte sie sich immer als etwas Wunderbares geträumt

, daß du mich einmal auf den Flugplatz führst, werde ich mich sehr freuen.' „Ich will es im Auge behalten, Rose. Es wird sich einrichten lassen.' Ehe sie weitersprechen konnten, traten Hassos Eltern ein und man nahm nun am Teetisch Platz. Rose füllte die Tassen und reichte sie herum. Und Frau von Falkenrbed gab dann Rose den Auftrag, sich zur Abreise zu rüsten. Am nächsten Morgen fuhr Hasso mit den beiden Damen nach Berlin. Während der Reise war er in einer sehr heiteren, erwartungsvollen Stimmung. Fast übermütig! erschien er Rose

. Er neckte sie ein wenig, weil sie so blaß aussah. „Du hast entschieden Großstadt- und Reisefieber, Rose,' sagte er lachend. Sie ließ ihn bei dieser Vermutung. Wie hätte sie ihm auch ihr blasses, elendes Aussehen erklären sollen! Sic > atto die ganze Nacht wach gelegen und war nur am frühen Morgen auf ein Stündchen eingeschlafen. Unerträglich schwer schien es Rose, immer wieder von Hasso zu hören, wie er von Nataschka schwännte. Sein ganzes Wesen schien erfüllt von Sehnsucht nach der Geliebten

. Und seine Stimme klang so weich und zärtlich, wenn er von ihr sprach. Rose hatte dann immer das Gefühl, als würde ihr das Herz durchbohrt. Ach, wie neidete sie der jun gen Russin Hassos Liebe? Ob sie dieselbe wohl zu sehen bekam in Verlin? Sie wünschte es und fürchtete es zugleich. In Berlin angelangt, brachte Hasso seine Mutter und Rose ins Hotel. Er verabredete mit ihnen, daß er am nächsten Tage das Mittagsmahl mit ihnen im Hotel einnehmen würde. Am Vormittag wollte er sofort zu Nataschka gehen

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 31.03.1916
Umfang: 8
für sie wie ein Schmuckkästchen - Ungerichtet worden war. Das helle Glück lachte diesen beiden jungen Men schen fast übermütig aus den Augen. Sie hatten es auch als würdiges Ehepaar durchaus noch nicht gelernt, ernsthaft zu sein, und kosteten jede Minute ihres Da seins jubelnd aus. Rose hatte naturgemäß mit den Vorarbeiten zur Hochzeitsfeier am meisten zu tun gehabt. Frau v. Fal- 'enried und Rita waren durch die -Beschaffung der Ausstattung reichlich in Anspruch genommen gewesen und hatten ihr alles überlassen müssen. Rose

war ihrer Aufgabe auch hier vollständig gewachsen gewesen, es ^ab für sie überhaupt keine Schwierigkeit. Sie war von .iner bewundernswerten Leistungsfähigkeit. 149 „Sprich doch nicht von Dank,' sagte Rose. „Ich bin doch froh, wenn es mir das Schicksal vergönnt, dir ei nen kleinen Dienst zu erweisen. Ich stehe ja noch in deiner Schuld.' Hasso schüttelte ärgerlich den Kopf. „In meiner Schuld? Du weißt wohl nicht, was du sprichst?' „Doch, dir verdanke ich es, daß mir hier jetzt alle mit so viel Liebe

entgegenkommen.' „Aber Rose — komm doch nicht immer wieder darauf zurück.' schalt er fast zornig. Ein tiefer Atemzug hob ihre Brust. „So laß uns unsere gegenseitige. Rechnung still begleichen,' bat sie leise. ..Stolze Rose — stolze Rose!' schalt er mit einem leisen Lächeln. „Sprichst du mir die Berechtigung ab zu diesem Stolz?' fragte sie halb ernst, halb scherzeind. ..Nein, nein, gewiß nicht. Aber eine Bitte habe ich an dich. Schenke mir deine Freundschaft, Rose. Ich habe dich in der letzten Zeit

von einer Seite kennen ge lernt, die mir so gut gefällt, daß ich dir diese Bitte aus sprechen muß. Du kaninst mir viel, sehr viel sein, Rose — und ich bin nicht stolz in dieser Beziehung, ich wehre mich nicht dagegen, dir verpflichtet zu sein. Mit dei nem feinen Takt, mit deinem Verständnis, uind nicht zuletzt mit deiner Tüchtigkeit und deinem Fleiß kannst du Mir viel, sehr viel geben. Ich möchte dich hier fest halten für alle Zeit, gerade, weil ich meine Kräfte mehr für meinen Beruf als für Falkenried

einsetzen werde. Ultd du kannst in deiner zarten, verständigen Art zwi schen meinen Eltern und mir vermitteln, wenn wir einmal aufeinanderstoßen. Nicht wahr, Rose, du stehst mir treu zur Seite? Natürlich kann ich dich nur so lange in Falkenried festhalten, bis du dich eines Tages verheiraten wirst.' Sie hatte schnell, ohne zu Zaudern, ihre Hand in die seine gelegt. In ihren Augen lag ein Helles Leuchten.

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Volksbote
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Seite 5 von 12
Datum: 20.06.1929
Umfang: 12
sie eine Besserung von zirka 200.000 Arbeits losen gegenüber dem April 1922 und «inen Auffchwung auch in Bezi ehung zum April 1923. Die Zahl der beschäftigungslos« Indu striearbeiter betrug im vergangenen April 164.540, was eine Verminderung von 33* gegenüber dem April des vergangenen Jah res bedeutet. , Bl LAX Verstopfung,Blähimg,Ver dauungsstörungen,Gallen- besohwerden, Leber- und Magenleiden. Fläschchen mit 60 Pillen L 4450 HapplnlederlasG C. Dlonpo, Milano (108) JWe geltet» Rose' ter Päpste Da man davon

spricht daß in nächster Zeit in der Stadt des AaMans die feieMche Jena monie der Wethe dar »goldenen Rose^ stabt- findet, «ln symbolisihes Geschenk, das einer katholischen Fürstin verliehen werden soll, dürste es ganz am Platze fein, etwas über Ursprung und Bedeutung dieser Zeremonie zu hören. Mehr ab 10 Jahrhunderte hatte dies« Geschenk «inen großen Wert im Verkehr des Papsttums mit den Rationen. Die Zeit des Ursprunges dieser troditionellen Einrichtung kann man nicht genan angoden, wohl aber läßt

die DoodWcm Gregor den Großen als Stifter gelten. Historisch jedenfalls fft es richtig, daß Papst Leo IX. (gest. 1054) von der Weihe der goldenen Rose wie von einer schon lange bestehenden Einrichtung der römischen Papste sprach, als er dem Kloster HMg-Kreuz tn der Diözese Dulle, Frank reich, zum Entgelt für verliehene Privilegien die Verpflichtung auserlvgi«, «ine goldene Rose oder zwei römische Unzen Goldes zur Herstellung derselben dem Papste zu senden. Me goldene Rose, «in SbnnbiD Christi, wurde

von hohen Persönlichkeiten, Korporationen, Heiligtümern und Städten zur Auszeichnung geschenkt. Den größten Herrschern, van Lud wig VH. bis Karl VII. von Frankreich, von Kaffer Sigismund bis Ludwig I. von Ungarn, von Karl HI. von Savoyen As Cosimo bei Medivt wurde das Geschenk der grWenen Rose gegeben. Außerdem stehen die Ramen großer Heerführer, wichtiger und mächtiger Städte und bekannter Heiligtümer, wie St. Peter, St. Maria Maggiore und Loretto in den Reihen jener, welche dieses Ehren geschenk

«hielten. In uns viel näheren Zeiten war es Papst Pius IX., der dreimal die goldene Rose ver lieh. 1847 an die Königin von Sardinien, 1840 an die Königin Maria Theresia von Neapel Md 1868 an die Königin Jsabella von Spanien. Leo XIII. hatte lebhaftes Interesse cm der Einrichtung dieses Ge schenkes und errichtete sin eigenes Amt dafür, ein Amt »der Urberbringsr der goldenen Rose', das Sen. Graf Soderini bekleidete. Dreimal oerlich auch Leo XU. die Aus zeichnung, an die Königin Chrfftina. von Spanien

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Sterzinger Bezirks-Anzeiger
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Seite 3 von 8
Datum: 26.01.1908
Umfang: 8
: Touristen- £ Christbaum rm „Hotel Rose'; 15. Jänner: Feuerwehr-Theater: „Der verwunschene Prinz'; 22. Jänner: Feuerwehrball im „Hotel Rose'; 29. Jänner: Faschingsliedertafel im Hotel „zur alten Post' (erstes Auftreten des Orchesters); 5. Februar: Feuerwehr-Theater: „Ter Arzt wider Willen' und „Ein in Gedanken stehen gebliebener Regenschirm'. Und vor zehn Jahren: 1. Jänner: Touristen-Christbaum im „Hotel Rose'; 2 . Jänner: Gesellenvereins- , Theater: „Ein Stockwerk zu hoch' und „Ter j Prozeß'; 9. Jänner

: Feuerwehr-Kränzchen in | der „Rose' (Kaiserjägermusik aus Trient); 23. § Jänner: Schützenkränzchen in der „Rose' (Mili- 1 tärmusik aus Trient); 30. Radfahrerkränzchen § in der „Rose'; zu gleicher Zeit Müller- und | Bückerball im Hotel „zur alten Post'; 13. Fe- Ü bruar: Familienabend des Wintersportklub und des Gesangvereines im „Hotel Stötter'. Generalversammlung. Bei der a,n 20. d. M. im Hotel „Rose' abgehaltenen General- » Versammlung der Schützen des hiesigen k. k. Be- Izirksschießstandes wurden

Wieser lehnte eine Wiederwahl ab. Freischietzen. Beim Freischießen, welches am am 20. Jänner im. „Hotel Rose' stattfand, er hielten folgende Herren Beste: Hauptbeste: Franz Girtler, Josef Girtler-Telfes, Johann Rainer, Paul Häusler, Wilhelm Haas, Johann Plattner, Johann Ueberegger. Serienbeste: Johann Rainer-Telses (25), Josef Plattner (25), Franz Ninz (24), Josef Girtler (23), Karl Carli (22), Franz Girtler (22); als Nachlöser: Wilh. Haas (22). Schleckerbe st e: Franz Ninz, Josef Plattner, Josef

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 12.07.1917
Umfang: 8
er dies und das befahl, schienen auf eine goldene Stimmung zu deuten. Frau Josefas Stimme klang dazwischen wie der feierliche Akkord ei nes Liedes. Roses fröhliches Lachen hatte nichts von seiner Harmlosigkeit eingebüßt, nichts — wie sehr Joses auch spähte und horchte. Da löste sich der Bann, der ihn gefesselt hatte, seine Brust hob sich und wurde frei. Rose war da seine Rose! „Gute Nacht, du!' flüsterte er. Nur der Wind hörte ihn, der durch den Garten strich. 39 Sie Sonne lag mit hohem Glänze auf der Erde, als Frau

Josesa über den vergrasten Weg schritt, der von einer kleinen Pforte des Schlößchens hinaufführte auf den Hügel dicht an der Parkmauer. Sie hatte den Strickbeutel am Arme und strickte im Gehen. Sie sah sehr bekümmert aus. Auf einmal schreckte sie zusammen, denn Rose flog wie ein Wirbelwind auf sie zu. Josefa hob den Arm mit dem Strickzeug hoch. „Sachte, Kind, die Nadeln.. „Ach,' rief Rose, ihr Gesicht in den Kleiderfalten Josefas bergend, „ich bin ja so selig, Tante, so selig!' Em wehmütiges Lächeln

zuckte um den Mund Jo sefas. Sie drückte Rose mütterlich an sie, strich über ihr krauses Haar und fragte zärtlich.- „Hat dich der erste Flug aus dem Neste so de rauscht, kleine Rose?' Es war etwas in ihrer Stimme, das das sonnige Empfinden Roses dämpfte. Sie hob den Kopf und sah ängstlich fragend in das blasse Frauengesicht: „Fehlt dir etwas, Tante?' „Nein, nein es hat dir also gefallen, ge stern ? ' Rose nickte. „O, wie herrlich war's! Ach, Tante, ich habe ja gar nicht gewußt, wie schön die Welt

ist.' „Du wirst es'noch kennen lernen, du Wildfang, du, daß die Welt am allerschönsten dort ist, wo du zu Hause bist. Zu Hause, Kind merk' dir das Wort, ver liere es nicht, wenn dich die Fremde ruft: behalte es wert als ein köstliches Gut.' „Ja, Tante, ja — ja!' Sie sah mit heißen Augen auf. „Zu Hause — es ist ein schönes Wort; aber ist denn der Adamhof die Fremde?' Frau Josefa zuckte zusammen. Sie hätte schreien mögend „Mir dich — ja, du wilde Rose! Für dich, ja ^ es ist kein Boden dort für die feinen Wurzeln deiner

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 31.03.1916
Umfang: 8
hatte naturgemäsz mit den Vorarbeiten zur Hochzeitsfeier am meisten zu tun gehabt. Frau v. ^al- kenried und Rita waren durch die Beschaffung der Ausstattung reichlich in Anspruch genommen gewesen und hatten ihr alles überlassen müssen. Rose war ihrer Aufgabe auch hier vollständig gewachsen gewesen, es gab für sie überhaupt keine Schwierigkeit. 5ie war von einer bewundernswerten Leistungsfähigkeit. l49 ..sprich doch nicht von Dank.' sagte Rose, ..Ich bin doch froh, wenn es mir das Zchicksal vergönnt, dir ei neii

kleinen Dienst zu erweisen, stehe ja noch in deiner Schuld.' Hasso schüttelte ärgerlich den Kops, ..In meiner Schuld,' Du weiszi wohl nicht, was du sprichst „Doch, dir verdanke ich es. das; mir hier jetzt alle mit so viel ^iebe entgegenkommen,' ..Aber Rose komm doch nicht immer wieder daraus zurück,' schalt er fast zornig. Ein tieser Atemzug hob ihre Brust, „Zo lasz uns unsere gegen'seitige Rechnung still begleichen.' bat sie leise, ..Ztolze Rose stolze Rose'' schall er mit einem leiien Lächeln

. ..sprichst du mir die Berechtigung ab zu diesem Zcolz?' sragte sie halb ernst, halb scher,zemd. „Rein, nein, gewisz nicht. Aber eine Bitte habe ich an dich, schenke mir deine ^reundschast. Rose. Ich habe dich in der letzten Zeit von einer Zeile kennen ge lernt, die mir so gut gefällt, dafz ich dir diese Bitte aus sprechen mufz. Du kamtst mir viel, sehr viel sein, Rose - und ich bin nicht srolz in dieser Beziehung, ich wehre mich nicht dagegen, dir verpflichtet zu sein. Mit dei nein feinen Takt

, mit deinem Versrändnis, nind nicht zuletzt mir deiner Tüchtigkeit und deinem ^leis; kannst du.mir viel, sehr viel geben. Ich möchte dich hier fest halten siir alle Zeit, gerade, weil ich meine Kräfte mehr für meinen Beruf als sür ^alkenried einsetzen werde. Und.du kannsr in deiner zarten, verständigen Art zwi schen meinen Eltern und mir vermitteln, wenn wir einmal aufeinanderstoßen. Richt wahr, Rose, du stehst mir treu zur ci-eite? Natürlich kann ich dich nur so lange in ^alkenried sesthalten

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