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Tiroler Post
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Seite 1 von 8
Datum: 15.07.1910
Umfang: 8
, was mit den Steuerkreuzern geschieht. Es sei ein Ausgleich mit Ungarn geschaffen, der beste, der je abgeschlossen worden. Dabei sei aber hie Ueberwindung der großen bosnischen Krise in Berechnung zu ziehen und die politischen Ver- sNachdruck verboten.) w Die wilde Rose vom Kapland. Gerald und Rose reiten langsam weiter. Beide schweigen. Das Mädchen ist auffallend blaß. Die Wangen des Jünglings glühen. „Rose!" bricht Gerald endlich das drückende Schweigen, indem er sein Pferd dicht an das ihre heranlenkt, „Liebe Rose

!" Ein eigentümliches Gefühl beschleicht das Mädchen bei dem bebenden Ton seiner Stimme. Und doch — nicht süße Befangenheit ist es. Eher etwas wie Verwunderung, Neugierde, was nun kommen werde. „Rose!!!" wiederholt er dringender, ihre Hand ergreifend. „Wissen Sie, weshalb mir Lady Arabella Russell, die schönste Frau Eng land, jetzt nicht mehr schön erscheint?" Sie hebt die Lider und blickt ihn an — voll, ruhig, wie sie vor kurzem Paul van Gülpen an blickte, als sie ihm in kindlicher Unbefangenheit um den Hals siel

. Auch ihre Hand entzieht sie ihm nicht, die er mit heißem Druck umspannt halt. Ihr Emp finden steht wie unter einem Bann. Wird es kommen, das Wunderbare, von dem sie so oft gelesen und das ihr Herz doch nie begreifen konnte? „Rose!!" ruft er aufs neue, diesmal im Flüsterton, sich von seinem Pferd tief zu ihr her abneigend. „Rose! Weißt du nicht, daß ich dich liebe? Mit der ganzen Glut, wie nur ein Wicklungen in Ungarn. Schuld an unseren poli tischen Verhältnissen, die oft mancherorts eine gewisse

kann. (Beifall.) Nur die Sozialdemokraten haben den Profit davon, wie die Errichtung des neuen Arbeiterheims in Bo zen beweist. Und doch gehe es leicht, Frieden zu machen, da eigentliche prinzipielle Hindernisse Menschenherz zu lieben vermag? Daß ich nicht leben kann ohne dich? . . . Rose! Rose! Blick nicht so still daher! Rede ein Wort! Sage mir, daß auch du mich liebst! Daß du die Meine werden willst! Sieh, ich kann nicht mehr allein nach meiner Heimat zurückkehren! Ich will dich mit mir nehmen

— als mein teures Weib vor Gott und den Menschen! . . . Rose, war um sprichst du nicht? Sag mir, daß du mich liebst!" Immer leidenschaftlicher, immer glühender fließen die Worte von den Lippen des tiefer regten Jünglings. Doch merkwürdig — sie erwecken keinen Widerhall in Roses unberührtem Herzen. Nur ihr Ohr vernimmt den Klang seiner Stimme und wird davon betroffen — nicht ihr Inneres. Sachte entzieht sie ihm ihre Hand. Die schwarzen Augen blicken enttäuscht, wie traum verloren ins Weite. Totenblässe

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Tiroler Post
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Seite 9 von 16
Datum: 30.12.1910
Umfang: 16
war. 7.000,000.000 Zigarren haben die Einwoh ner des Aankeelandes innerhalb des letzten Jah res verpafft. Berechnet man jede Zigarre mit 10 Zentimeter Länge, so bekommt man, wenn 33 Die wilde Rose vom Kapland. Paul meint, sein Herz müsse stille stehen. „Rose!" schreit er auf. „Rose!!" Mit bebenden Händen hebt er den Kops des gestürzten Tieres in die Höhe. „Paul! Paul!" jauchzt es matt auf. Und zwei weiche Arme schlingen sich um seinen Nacken. Und zwei warme Lippen pressen sich auf die seinen. Paul

ist totenbleich. Nicht fragt er das bebende Weib, woher es kommt. Ein Blick in das blasse Gesichtchen sagt ihm, daß es leidet. Mit starkem Arm umschlingt er die schwankende Gestalt, hebt sie auf sein Pferd und jagt mit ihr davon — gegen Büffel-Gold feld. Roses Begleiter aber, ein Fremdenführer aus Kapstadt, der Rose durch die Karroo nach Büffel-Goldfeld geleiten sollte, macht Kehrt und verschwindet bald darauf im Dunkel der Nacht. Die „Jungens" wollen es nicht glauben, daß es ihre Rose ist, die Paul

ihnen da, matt im Sattel hängend, mitbringt. Doch als sie sich vergewissert haben, daß es kein Traum ist, keine „Fata Morgana", sondern Wirklichkeit — da jubeln sie auf und lachen und weinen vor Freude. Paul aber winkt ihnen ab. Er sieht, wie angegriffen Rose ist und daß sie sich nur noch mit Mühe aufrecht hält. Zärtlich wie ein sorgender Vater, geleitet er sie in Mutter Barbaras Hütte. man die Zigarren aneinander legt, die stattliche Zahlenreihe von 700.000 Kilometern, die zwei mal um den Aequator

. In der Nacht wollte es das Unglück, daß im Laden Feuer ausbrach. Die brave Alte gerät in einen Taumel von Entzücken. In einem Atem lacht und weint sie und streichelt immer wieder mit ihren ver knöcherten braunen Händen die bleichen, schmalen Wangen ihres Lieblings. Niemand belästigt Rose heute mit Fragen. Erst am nächsten Morgen, als sie ausgeschlasen hat und - gegessen und getrunken — da nimmt Paul sie vor und fragt sie nach- dem Grunde ihres seltsamen nächtlichen Wüstenrittes und wo ihr Gatte ist. Rose

erzählt — erzählt alles, ohne ein Tüpfelchen zu verschweigen. Und ihr ist, als schmelze die Eiskruste, die ihr armes Herz während der letzten Monate um schlossen hielt, als schwände all das Weh und Leid und sie sei wieder das harmlose fröhliche Naturkind der südafrikanischen Karroo, die „wilde Rose vom Kapland". Paul unterbricht sie mit keiner Silbe. Aber in seinem gebräunten Gesicht zuckt es drohend. Als jedoch die „Jungens" erfahren, daß Rose, „ihre Rose", fortan wieder bei ihnen bleiben

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Tiroler Grenzbote
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Seite 6 von 8
Datum: 02.09.1933
Umfang: 8
— wie die Schweiz — die Entwicklung zur Vermehrung der landwirtschaftlichen Zwerg- und Kleingüter, seit die neuen Grenzen und die Industrielage zur stärkeren Bodenintensivierung zwin gen. In der Schweiz rechnet man Betriebe unter einem halben Hettar nicht mehr zu den landwirtschaftlichen: es sind 41 Prozent sämtlicher landwirtschaftlichen Betriebe DES SOHNS VON NAPOLEON, roman von a.mottner-grefc'^ Copyright by Martin Feuchtwanger. Halle (Saale) [21 „Was wissen Sie von mir?" stieß Rose zornig hervor. „Wer

!" „Ich heirate ja gar nicht", stammelte Rose fassungslos. Sie schwieg jäh, denn sie fühlte, daß sie zuviel ge sagt hatte. Die fremde Frau aber begann zu zittern. „O Gott", sagte sie, „das wäre schrecklich! Darauf baute ich ja meine größte Hoffnung! Aber wenn Sie nicht heiraten, Demoiselle, dann, um Gottes willen, gehen Sie rasch fort von Wien. Ich flehe Sie an, Rose! Machen Sie ihn nicht unglücklich! Von Ihrem Entschluß, Demoiselle, hängt das ganze Geschick eines Menschen ab." Flehend hatte Lori die Hände

zu Rose erhoben. „Haben Sie Erbarmen", flüsterte sie heiß. „Es ist das einzige, was Sie für den Geliebten tun können!" Roses warmes Herz war bis ins tiefste erschüttert. Außer sich starrte sie auf die Gestalt, die nun mit gefalteten Händen vor ihr stand. „Wohin soll ich gehen?" flüsterte Rose. „Ich habe keine Verwandten, keine Freunde, nirgends eine Zuflucht." In diesem Augenblick klang ein leises Präludieren der Orgel durch den Dom. Durch das Portal kam feierlich ein reizender Zug von Mädchen

. Gehen Sie dorthin, Rose! Sie werden dort vieles lernen, was Ihnen nützlich sein wird, und Sie sind für einige Zeit der Welt völlig entzogen. In einem Jahre können Sie wieder Ihre volle Freiheit genießen. Aber während dieses Jahres soll niemand wissen, wo Sie sich befinden!" „Mein Vormund wird nie freiwillig dareinwilligen", entgegnete Rose, „das ist mein Bräutigam, Herr Leopold Koller!" . ' Da faßten die Hände der unbekannten Frau rasch nach den schlanken Fingern des Mädchens. „Hier wäre

. Für , 1933 ist ein Wohnbauprogramm von 175 Millionen Rubel vorgesehen, das den Bau von etwa 1000 Häusern ermöglicht. Der Plan von Grotz-Moskau schließt ferner ' den Vau von 6 neuen Bahnhöfen und einer Reihe von Wolkenkratzern für öffentliche Organisationen ein. Sie an Herrn Koller. Wenn Sie den ausgesprochenen Wunsch haben, ein Jahr bei den frommen Schwestern zu verleben, kann und wird er Sie nicht daran hindern. So ist Ihnen der Weg geebnet, Rose Demareau. Sie müssen ihn gehen!" Rose war ihrer Sinne

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Gardasee-Post
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Seite 3 von 12
Datum: 11.06.1910
Umfang: 12
Tochter, die den Vater suchen kam, versprach, seine Gattin zu werden. Nach der Hochzeit verwandelte sich das Ungeheuer in einen Prinzen, und das sanft mütige Mädchen lebte mit ihm herrlich und Freuden, während die böse Schwester nur einen Knecht zum Mann bekam.“ Ein bunter Sagenkranz schlingt sich auch um die Rose in Adelswappen, und lohnend ist oft der Weg, der zu ihr führt. „Ein Graf von Berge“ berichtet eine Mär, „hielt seine Gattin für treulos, er lies sie daher töten und ihre Kinder

in der Wildnis aus setzen. Aber die Gottesmutter, die die Unschuld der Gräfin kannte, erbarmte sich der Kleinen und schuf einen dichten Hag wilder Rosen um sie, so daß kein Raubtier ihnen schaden konnte. Als der Graf einige Tage später auf der Jagd zufällig an diesen Ort kam und das Wunder sah, erkannte er sein Unrecht, nahm die Kinder zu sich und setzte in sein Wappen zum Zeichen der Sühne statt des bis dahin geführten Szepters die Rose.“ Interessant ist auch eine andere Sage, die davon erzählt

, wie ein armer Knappe zum Adel kam. Der lag aus drei Wunden blutend im Schlachtgetümmel, als ein Herzog im Vor überritt ihn teilnehmend fragte: „Mein armer Knabe, was ist dir ge schehen ? ‘ Heitern Muts antwortete der Knappe: ,0 Herr, ich habe drei Rosen ge pflückt, die ich meiner Mutier bringen will.“ Der Herzog, von dem frischen Mut erfreut, schlug ihn zum Ritter und sagte: „Du sollst hinfort Herr von Rosen heißen !“ So kam das Geschlecht zu der Rose im Wappen. Vielleicht daß es im ersten Zuschauen wunder

nimmt, wenn die Rose, die Kün derin der Liebe and Lust, auch als Symbol des Todes in der Sage lebt, aber die Ver gänglichkeit selbst ihrer blühenden Schön heit gibt dem Todesgedanken den um so größeren Reiz des Gegensatzes, ln den Mythen der nordischen Völker kommt das Bild von der -Rose und einem Baum, die aus den Gräbern zweier Liebenden sich ver schlingend wachsen, häufig vor. Das eng lische Lied von dem süßen Wilhelm und der schönen Anna schließt: „In der Kirche Marias lag der Than, Die Maid

im Marienchor. Aus seinem Grab wuchs die Birke heran, Aus ihrem die Rose hervor. Sie neigten sich und verzweigten sich, Wär’n gern beisammen recht nah ; Und jeglicher, der vorbeigeht, spricht: Zwei Liebende ruhen allda.“ Von einer rührenden Sage erzählt Schlei den, die in ihrem Ausklang den inneren Zusammenhang nicht ausspricht, aber gerade in dieser geheimnisvollen Weise einen wun dersam nachdenklichen Reiz ausübt. In Pirna, heist es, hing eine Jungfrau einen Rosenkranz bei einem Kirchweihfeste an die Wand

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Tiroler Grenzbote
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Seite 6 von 8
Datum: 09.09.1933
Umfang: 8
des bläulichen Lichts stand wie erstarrt eine süße, schlanke Gestalt mit schreckhaft geweiteten Augen. „Rose!" schrie der Herzog. Undurchdringliches Dunkel herrschte in dem kleinen Raum. Nur der Donner erschütterte die Lust. Ein Mann, der draußen vor dem einzigen Fenster stand, preßte sein Ohr an die Scheibe und war so gegen die Nässe geschützt. In diesem Augenblick hätte Fürst Metternich — er war es — den Regen auch kaum gespürt. Er lauschte mit allen Sinnen auf das, was in der Hütte vorging. Kein Zweifel

, er hatte den Namen gehört. Dieses aufdringliche Bürger mädchen hatte dem Herzog hier ein Stelldichein gegeben! „Rose, sind Sie es wirklich?" unterbrach die weiche Männerstimme die Stille. Keine Antwort, nur ein schweres Atmen war hörbar. „Ja!" rief der Herzog außssr sich. „Sie sind es, Rose! Tag und Nacht habe ich an Sie denken müssen. Wie habe ich diesen Augenblick herbeigesehnt! Was kümmert es mich, daß Sie verlobt sind. Ich fühle es ja doch, daß Ihr Herz nicht diesem Manne gehört, sondern mir. Nich' wahr

, Rose?" In das Tosen des Gewittersturmes hob sich die junge, klare Stimme des Mädchens. Es klang darinnen etwas wie von heimlichen Tränen. Aber Rose war tapfer. „Halten Sie ein!" rief sie mit umflorter Stimme. „Sie dürfen nicht so zu mir reden!" „Weil Sie die Braut eines anderen sind?" fuhr der Herzog dazwischen. Einen Augenblick zögerte Rose. Dann sagte sie schlicht: „Ich habe meine Verlobung gelöst, denn mein Sinn steht nicht mehr nach dieser Welt. Ich trete noch heute in das Kloster ein!" Mochte

er doch glauben, daß sie den Schleier nehmen würde! Dieser Entschluß mußte eine unübersteigbare Mauer zwischen ihnen bilden. Ein Ruf des Entsetzens kam über seine Lippen. „Rose!" rief er. „Das können und dürfen Sie nicht tun! Warum flüchten Sie hinter Klostermauern? Sie lieben mich doch! Wollen Sie mir entfliehen? Sie wissen nicht, wer ich bin. und können darum auch nicht ermessen, was ich gewillt bin. für Sie aufzugeben. Aber ich werfe alles lachend hin. wenn Sie mir Ihre Liebe schenken!" Ein furchtbarer

Kampf war in Rose. Lockend, in zaube rischer Schönheit, erschien ihr eine Zukunft an der Seite des Geliebten. Aber durfte sie ihn ins Unglück reißen? Nie würde sie sich das verzeihen können. „Sprich, Rose!" drängte der Herzog. „Nur ein einziges Wort! Und wir sind aneinandergekettet für ewig!" Der Mann draußen am Fenster preßte sich noch dichter an den Spalt. Er wollte genau Roses Antwort hören. Das Mädchen aber brachte kein Wort hervor. Zu lockend war diese Stimme, zu stark die Versuchung

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 14
Datum: 23.11.1924
Umfang: 14
, dann darf ich ja gar nicht mehr wie bisher an ihn denken. Mein lieber Herrgott, das ist doch wohl recht hart, schier zum Herzabstoßen!" Und dabei ließ sie den schönen Kopf auf die Brust herabsinken und weinte erst leise, dann so bitterlich, daß sie die Hände vor das Gesicht hielt, um die Tränenslut aufzufangen, und endlich auf der Schwelle der Haustüre Zusammenbrach. Gelt, armes Kind, du denkst wohl nicht mehr an die Rose, die du Zwischen den Fingern hieltest, als du der Bäuerin sagtest, du gingest

aus dem Weidhofe fort; und denkst nicht mehr an das, was dir dort wie ein tröstend Denken aus der Blume Kelch ins Herz kam: Was dir jetzt weh lut, das sind die Dornen, aber über den Dornen ist dann die Rose! Der Spitzhund bellt, daß ihm schier die scharfe Stimme überschlägt, und die Katze neben der Nach tigall fährt erschrocken aus und setzt in großen Sprüngen durch den Hausflur und über die Stiege und verkriecht sich aus dem Heuboden. Bon der Straße her hört man das Knarren von flüchtigen Wagenrädern

nicht aufgetragen, denn er weiß ja nicht, daß ich zu dir gefahren bin; aber schau, die Rose da hat er ge stern in der Hand gehabt, wie er mir so warm und lieb von dir ins Herz geredet hat. Nimm das Blümerl, Nachtigall, als einen Gruß aus der alten Heimat." Trine schüttelte leise den Kopf und wehrte die Rose von sich ab. „Tank schön, Bauer," sprach sie; „die Rose hat gar zu scharfen Dorn." „Und du nimmst sie doch noch," rief der Weid hofer plötzlich fröhlich aus. „Und wenn du mich später um das Blümerl bittest

, das du uns oft ge sungen hast," rief der Bauer; „ich aber sag anders. Meine Nachtigall stelle ich auf den Tannenbaum, das ist der Weidhos, und der Isidor geht zum Pfar rer, und d e r, Mädel, der sagt so gern Ja und Amen als der Isidor, meine Bäuerin und ich." Da saß sie, die Rose nach dem Sturme, und ließ die letzten Tränen von ihren tiefglühenden Blät tern abgleiten, und dann ging der Kelch leise aus einander. und die Sonne schien hinein, voll und warm und beseligend. „Ja, Mutter — ja, Vater, lieber Vater

nach dem Kirchlein. Die Nachtigall hatte darum gebeten. Als der Isidor und die Trine einander erschau ten, da zitterten sie beide, aber es war Freude, un gemessene Freude. „Lieber Bub," sprach der Weidhofer, „die Mut ter und ich bringen dir dein künftiges Weib. Nimm sie. Gottes Segen und der unsere sind mit euch." Nachtigall aber nahm rasch dem Bauer die Rose ab, ergriff des Isidors Arm und ging mit ihm ins Heiligtum. Dort steckte sie die Blume in des Hei lands Hand, sie selbst aber betete viel und lange

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Tiroler Post
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Seite 10 von 12
Datum: 22.07.1910
Umfang: 12
zu. „Noch eins!" sagt er scheinbar ruhig, und doch kommt es dem aufmerksamen Ohr des Ad vokaten vor, als zittre die sonore Männerstimme ein wenig — „wann wollen Sie Rose mitneh men in Ihre nordische Heimat?" „Sobald wie möglich. Mit dem nächsten Schiff." „Also — schon morgen!" „Ja. Schon morgen." Paul van Gülpens Gesicht ist auffallend bleich, als er die Tür öffnet und hinausruft: „Rose!" Draußen leichte Schritte. Voll brennenden Interesses hängen Mister Tickletons Blicke an der offenen Tür

Beschäftigung bei Zimmermeister Lechner, Landeck, Tirol. 270 „Gestatten Sie, Mister Tickleton, daß ich Ihnen die „Rose vom Kapland" vorstelle. Oder vielmehr Miß Dolores Arevallo, die Millionen erbin!" Tiefes Schweigen. In sprachlosem Erstaunen weiten sich Roses Augen, während sich Mister Tickleton, nachdem er sich von seiner ersten Verblüffung er holt hat, mit weltmännischer Routine verbeugt. Rose bricht zuerst das beklommene Schwei gen. Von dem Pflegevater auf den Fremden blickend, fragt sie etwas erregt

: „Was redest dn da, Paul? Was will der Mann von mir?" „Er ist gekommen, um dich nach Hause zu holen." Ein kritischer Blick streift das glattrasierte trockene Gesicht des Advokaten. „Nach — Hause?" „Ja, Rose. Was ich dir wiederholt ange deutet habe, ist eingetreten. Dieser Herr ist der Bevollmächtigte deines Großvaters —" „Meines — Großvaters?" „Ja, des verstorbenen Bankiers Edward Belfar." Ehe Rose sich von ihrem grenzenlosen Er staunen erholen kann, hat Mister Tickleton be reits seine beiden Photographien

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Tiroler Post
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Seite 10 von 10
Datum: 29.06.1900
Umfang: 10
, Jnnstraße. „ z. schwarzen Bären. Mariahilf. „ z. weißen Kreuz, Herzog Friedrichstr. „ z. Alpenrose, Bürgerstraße. „ z. goldenen Rose, Herzog-Friedrichstr. „ z. gold. Stern, Jnnstr. „ z. Mondschein, Mariahilf. „ z. Ausstellungshalle. „ z. Bürgerl. Brauhaus. „ z. Bärnwirt, Hötting. „ z. roth. Adler, Hötting, Ad. Steffan. z. unteren Tenglerwirt, des Carl Margreiter, Höttingerau. A m r a s, Bierwirt I. Geyer. Abfalters b ach, Gasthof Ortner und Kantschieder. A l d r a n s, Plattners Gasthaus. Au, Längenfeld

, Gasthaus Hell I. S t. A n t o n (Montafon Vorarlberg), Gasthof zum Adler, Jg. Batrlogg. A r z l (Imst), Gasthof zum Lamm, Schnegg S. „ Bad Steinhof, D. Fink. Axams (Kematen), Gasthaus zum Neuwirt, Bücher Franz. A l b e r s ch w ende, Gasthof z. Löwen I. G. Spettl. Baumkirchen (Hall), Gasthaus I. Schindl. Bozen, Gasthof zum Eisenhut, I. Ladinser. Bozen, Gasthaus z. weißen Rose, A. Trafojer. B i ch l b a ch , Gasthof z. Hirschen, R. Gundolf. B e r w a n g. Gasthof zur Rose. Bregenz, Gasthof

zum Tirolerhof, Al. Knapp. „ Gasthof zur Rose. „ Cafo Drechsel. B r i x e n, Cafö Pirchner. „ Gasthof gold. Adler. B r i x l e g g. Hotel Vogl, M. Mössmer. Bruneck, Gasthof zum Hirschenwirt. Schifferegger A. B r u n e ck, Johann Hibber's Gasthaus. Egerdach, (Innsbruck), Gast- und Badehaus. Eisenerz (Steiermark), Gasthof Fr. Fischer. F l i r s ch , Gasthof zum Löwen. F r e i e n f e l d, Bad Möders, M. Wollerisch. F u l p m e s , Gasthof zur Post. Feldkirch, Gasthof Hecht, I. Winkel. Grins (Pians), Gasthof

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Tiroler Post
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Seite 8 von 16
Datum: 01.09.1900
Umfang: 16
. Seilergasse. „ z. Einhorn, Jnnstraße. „ z. schwarzen Bären, Mariahilf. ,. z. weißen Kreuz, Herzog Friedrichstr. „ z. Alpenrose, Bürgerstraße. „ z. goldenen Rose. Herzog-Friedrichstr. „ z. gold. Stern, Jnnstr. „ z. Mondschein, Mariahilf. .. z. Ausstellungshalle. „ z. Bürgerl. Brauhaus. „ z. Bärnwirt, Hötting. „ z. roth. Adler, Hötting, Ad. Steffan. ,. z. unteren Tenglerwirt. des Carl Margreiter, Höttingerau. Amras, Bierwirt I. Geyer. Abfaltersbach, Gasthöf Ortner und Kantschieder. A l d r a n s , Plattners

Gasthaus. Au, Längenfeld, Gasthaus Hell I. St. Anton (Montafon Vorarlberg), Gasthof zum Adler, Jg. Battlogg. A r z l (Imst), Gasthof zum Lamm, Schnegg S. „ Bad Steinhof, D. Fink. Axams (Kematen), Gasthaus zum Neuwirt, Bücher Franz. Alberschwende, Gasthof z. Löwen I. G. Spettl. B a u m k i r ch e n (Hall), Gasthaus I. Schindl. Bozen, Gasthof zum Eisenhut, I. Ladinser. Bozen, Gasthaus z. weißen Rose, A. Trafojer. B i ch l b a ch, Gasthof z. Hirschen, R. Gundolf. B e r w a n g. Gasthof zur Rose. Bregenz

, Gasthof zum Tirolerhof, Al. Knapp. „ Gasthof zur Rose, Galehr. „ Cafö Drechsel. B r i x e n , Cafö Pirchner. „ Gasthof gold. Adler. Brixleg g, Hotel Vogl, M. Mössmer. Bruneck, Gasthof zum Hirschenwirt. Schifferegger A. B r u n e ck, Johann Hibber's Gasthaus. Egerdach, (Innsbruck), Gast- und Badehaus. Eisenerz (Steiermark), Gasthof Fr. Fischer. F l i r s ch , Gasthof zum Löwen. Freienfeld, Bad Möders, M. Wollerisch. F u l p m e s, Gasthof zur Post. Feldkirch, Gasthof Hecht, I. Winkel

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 22.10.1935
Umfang: 8
in den ‘Jxüfdittg) Von Sigrid, iütdsel 36 Sie saß auf seinem Schoß still und fügsam wie ein kleines Mädchen, das unartig gewesen und dem verziehen worden ist. „Torki'ld, wenn du in die Stadt telephonierst, dann könnten wir vielleicht Karten bekommen. Es tut mir so leid, daß rch gestern nicht wollte. Wir können es noch erreichen, wenn wir uns beeilen —" Es handelte sich um ein Konzert, das er gestern hatte hören wollen. Rose hatte aber keine Lust gehabt — und er war nicht aufgelegt gewesen, allein zu gehen

im Automobil nach Haufe. Und wieder brach eine Zeit an, in der ein Widerschein der guten Ka meradschaft alter Tage über ihrem Zusammenleben lag —. Sie waren übereingekommen, dieses Weihnachtssest in einem Sanatorium im Gudbrandsdal zu verleben. Rose schloß sich schwer an, so daß sie meist sich selbst überlassen' waren; sie machten lange Skifahrten, tanzten des Abends fast nur miteinander und kamen schließlich zu dem glei chen Ergebnis wie die Gäste des Sanatoriums, daß sie im Grunde sehr glücklich

; sie hatten immer noch ihre Hütte, wo sie den größten Teil ihrer freien Zeit zubrachten, und die in einer ganz anderen Gegend lag. Im übrigen verkehrten sie fast nur mit Lieds. Rose war ständia mit der Frau Zusammen, nicht weil sie besonderes Interesse für sie gehabt hätte, sondern weil Mary diese Bekanntschaft eifrig pflegte, da Rose sie geduldig reden ließ und selbst nur wenig sprach —. Eines Abends gegen Ende des Wint-r» als Torkild bei Rose saß, während sie sich entkleidete, sagte sie plötzlich

Rose ernsthaft. „Gewiß, sie ist in mancher Hinsicht albern, aber abgesehen von all ihren Phrasen und der schrecklich theatralischen Art, sich auszudrücken, ist es ihr diesmal ernst. Sie liebt diesen Menschen wirklich, — und leicht hat sie es auch nicht —" „Und eines an ihr mag ich sehr gern. Ihren Mann betrügen will sie nicht. Sie will sich scheiden lassen, weißt du. Sie hat es aber noch nicht gewagt, mit Lied darüber zu reden —, und da der Freund ziemlich verliebt zu sein scheint

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Gardasee-Post
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Seite 2 von 12
Datum: 08.06.1907
Umfang: 12
!“ Schon in alter Zeit, wo die Zahl der Blumen, die sich der Mensch in seinem Heim und seinem Garten hielt, noch recht klein war, genoß die Rose bereits den Ruhm, die „Königin der Blumen“ zu sein! Ihr ! kommt an Pracht keine gleich, und sie I schmückt mit derselben Schönheit den Busen ! der Fürstin und das fadenscheinige Mieder des ärmsten Mädchens. Sie herrscht im | Ballsaale und glänzt im Prachtbukett auf l königlicher Tafel. Das Geschlecht der Rosen j zeichnet sich aus durch eine übergroße

! Manigfaltigkeit, und keine Blume ist so der Tyrannin „Mode“ unterworfen worden, als sie gerade. Geheimnisvoll, wie der Zauber, der ihre Blüte umgibt, ist auch das Land ihrer Her kunft. Sie ist heimatlos, wie das Mädchen aus der Fremde, das sich die Liebe der ! Menschen zu erwerben verstand, und diese i Liebe ist noch im Steigen begriffen. In der Rose lebt die ganze Poesie des | Orients auf, welche die Liebe der Nachtigall zu der Rose vorbildlich hinstellt für jene Liebe des Menschen zu einem unerreichbaren

Ideal, die Großes und Erhabenes zeitigt! „Wo hast du deine Lieder her, o Nachtigall? Ich danke sie der Liebe zu der Rose!“ Neben der „Königin aller Blumen« schmückt im Juni den Garten noch die Nelke, i die von jeher als das Sinnbild der Freund schaft galt. „Nelke, du wandelst die Farbe nicht eh’, als der Tod dich entblättert, Inniger Freundschaft Symbol, darum erwähle ich dich!“ . .. Während die Blumen durch ihr präch tiges Gewand zu unserer Freude beitragen, erfüllt der Vogel durch sein munteres

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Alpenland
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Seite 6 von 12
Datum: 19.08.1920
Umfang: 12
Füßen auf' dieser Erde stehender Othello von Fletsch und Blut (Herr Hofbauer), eine innige, ergreifende Des, demona (Frau Jmle), ein kühler, auch in den schwierigsten Szenen nicht zum schwarzen Schemen verknöcherter Jago (Herr Wagner)- — ein Dreigestirg, das den Grazer Kunsffreunden im wmmendet Jahre über manchen halben, unbehaglichen Eindruck hinweghelfen dürfte! ' 7 P. „lfm — bf5 Himmels willen! Wieder eine Rose?" schraf wie vor dem unfaßlichsten Rätsel der Vater zusam men, als ' er ein paar

Schritte oberhalb Sankt Ifidor eine zweite Rose im Wege liegen sah! Zwei Rosen? Aber diesmal wars eine weiße! „Ilm Gottes Christi Willen! Was bedeutet das?" -Ja. wenn sie's erzählt hätte! Oder wenn >es die, Räume rundum, die es doch ganz genau wußten, ver raten hätten! Wie der Amtsdrener Maier, der älteste, we'-nsesteste. kinderreichste Amtsdiener des Stadtmagistw- tes Bozen, vor knapp einem Stundet mit einem R'esenrad Rosen auf dem Schimmel des Burger Toni den Weg heraufgeritten —-was: geritten

weiß- rote Schleife! Ja, ryenn sie's verraten hätte, die Rose! Aber sie verriet es nicht! „Eine rote Rose — eine weiße Rose? Zwei Rosen im Wege? Was das nur bedeutet?" fragte immer rat loser, immer dringender der Vater sein verzaubertes Herz. „Und:" eine weiße Rose tragt er, und eine rote Rose! Was das nur bedeutet, fragte immer verwunderter gespannter d ie Mutter ihr verwandeltes Herz, als sie ihn endlich, nach herzbangem Warten, im Wea vorm Kreuz auftauchen sah: und lief ihm auf eiligen Füßen enb

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Tiroler Post
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Seite 2 von 12
Datum: 28.10.1910
Umfang: 12
aufmerksam, welche spieziell die Halbie rung der Prälatenkurie mit sich bringe. Dr. W e n i n erklärte, seine Partei stehe auf dem Standpunkte, daß die Interessenvertretung aufrechterhalten werden solle. Da aber der Be- Dann stürzt er mit einem seltsamen Aus ruf von Jubel und Angst auf sie zu. „Rose!!!" In heftiger Abwehr hebt sie die Hand. Welch böser Dämon trieb sie, aus Zart gefühl ihrem Bräutigam die Begegnung mit Gerald zu verschweigen? Sie wollte den Jüng ling schonen, ihm eine Niederlage ersparen

zusammen. Mit ge senktem Kopf tritt er zurück, sich zu einem Lächeln zwingend. „O nichts, nichts! ... Ich bitte tausend mal um Entschuldigung . . . Die Ueber- raschung, Miß Rose hier wiederzusehen —" „Wiederzusehen?" wiederholt Norbert er staunt. „Du kennst meine Braut?" „Ja, flüchtig . . . Ich begegnete Miß Rose — Pardon, Miß Arevallo — in der südafrikani schen Karroo ... in Büffel-Goldfeld ... Ich hatte keine Ahnung davon, daß sie inzwischen — — nochmals: Verzeihung, daß ich Sie erschreckt

habe!" fügt er mit jenem knabenhaften Erröten hinzu, das manchem Jüngling so wohl ansteht. Norbert lächelt gutmütig. In seinen Augen ist Gerald noch ein halbes Kind, dem man nichts übel nehmen darf. „Schon gut, mein Junge! . . . Komm, Do lores! Blick nicht so ernst drein! Die Sache hat nichts auf sich!" Und zärtlich streichelt er die kleine kalte Hand, während Rose leise bittet: „Sei mir nicht böse, Norbert! ... Ich wollte es dir schon längst sagen . . . aber — —" Sie stockt. Arabellas scharfes Auge

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Sterne und Blumen
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Seite 2 von 8
Datum: 17.06.1917
Umfang: 8
er. „Ach ja! Sie wissen nicht, was diese Rose mir gewesen ist. Sie ist tapfer für zwei. Immer lackst sie, nicht wahr? Ich nenne sie meine kleine Soldatin!" „Unsre kleine Soldatin", wiederholte Gerhard sinnend. „Das ist eine gute Bezeichnung für sie. Aber sie schlägt ihre Schlachten allein. Ganz allein." In seinen auf mich nieder blickenden Augen lag ein Ausdruck, der mir das Blut sie dendheiß bis in die Fingerspitzen trieb. Zu steifer militärischer Ehrenbezeugung legte ich meine Hand an die Schläfe

beide Hände umfaßten die meinen. „Rose> darf ich Ihnen helfen, eine Wohnung suchen? Sie können un möglich die ganze Woche umherlaufen. Wir wollen uns eine Liste von Adressen verschaffen und können dann im Auto innerhalb einer Stunde alles erledigen. Das wird Ihnen wenigstens etwas Zeit und Mühe ersparen." „In einem prachtvollen grünen Auto auf Suche nach einem pensionszimmer umherfahrenj" rief ich. von meinem er höhten Standpunkt auf der Treppenstufe konnte ich auf ihn hinabblickeu, und mich überkam

verzweiflungsvoll die Achseln. „Na, es ist aussichtslos. Sie erweichen zu wollen. Manchmal denke ich, ob Sie nicht nur mit mir spielen, vielleicht um literarischen Stoff für Ihren Roman zu sammeln oder um Ihren ver schiedenartigen Erfahrungen noch eine neue hinzuzufügen." Ich drehte ihm rasch den Rücken zu, damit er meinen Schmerz nicht sähe, und begann, die Lreppe hmaufzusteigen. Mit einem Satz war Gerhard neben mir. Sein Gesicht zeigte Reue und Kummer. „vergeben Sie mir, Rose! Ich bin überzeugt

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 22.02.1926
Umfang: 4
Hello, der mehr Wunden als Falten im Gesichte hatte, wurde an diesem Tage die Ehrenmedaille für lange, treue Dienste zuteil. Dar Kapitän des „Heron' hatte ihn denn auch zur Tafel geladen, wo er soviel von seinen Heldentaten erzählte, daß sich die junge Bohnentönigin — Marie Rose war ihr Name — nicht genug darüber wundern konnte. Marie Rose streichelte die Hände des alten Seemannes und das Herz des alten Seebären pochte bei diesen Liebkosungen ebenso laut und erregt, wie bei der Ver leihung

der Ehrenmsdaille. Doch am Tage nach ihrer kurzen Regent schaft war die kleine Ex-Bohnenkönigin sehr „Seien Sie unbesorgt. Mademoiselle,' tröstete Pierre Hello, „wenn dem „Heron' je ein Unglück zustoßen sollte, so halten Sie sich nur an meinem Gurt fest — so — und da hoff' ich, mit Gottes und meines traurig und namentlich, sodaß W ber alle Seewolf vor sie hinstellte und Marie Rose unruhig und kummervoll ansah, wie ein udel, der seinen Herrn weinen steht. Ge rührt von so viel Teiln<chme, erzählte die kleine

Kreolin d^m alten Matrosen von einer Begebenheit, die sie vor kurzem erlebte und deren Erinnerung sie heute besonders be drücke. In Martinique hatte Marie Rose einer alten Negerin, die für eine Hexe und Wahrsagerin galt, oft heimlich Brot in den Wald getragen, und das alte Negerweib hatte ihr prophezeit: „Gutes kleines Fräu lein, ich habe gesehen zu den Wolken einen großen Kondor hoch steigen, — sehr hoch — mit Rose im Schnabel — Rose bist du — du sehr unglücklich, —« dann Königin — dann großer Sturm

— dann sterben!' Und h^its nach dem fröhlichen Feste mußte Marie Rose der seltsamen Prophezeiung der Alten gedenken. „Gestern war ich nun Königin!' sprach Marie Rose traurig, „ich erwarte jetzt nur noch den Sturm, der mich tötot.' patrones Hilfe sollen Sie so sicher ans Lar gesetzt werden, wie eine durch einen Drei master bugsierte Goelette.' Bedeutend getröstet durch die treuherzigen Worte des Matrosen, belohnte sie ihn da durch, daß sie eine Ballade sang, die bis da hin noch niemand vernommen

hatte. Nach wochenlanger Fahrt rief die Wäche des „Heron': „Land!' Die Abschiedsstunde schlug und der Ab schied fiel der jungen Kreolin und dem alten Matrosen unendlich schwer. „Ich werde immer Euer gedenken und Euere Schuhe stets als eine Reliquie ausbe wahren', sprach Marie Rose tröstend zu Pierre Hello, der «sich mit «dem Mcken seiner schwieligen Hand «die feuchten Augen trock nete. Er antwortete topfschüttelnd: „Ach, Made- moiselle, Sie gehen nach Paris, da finden Sie neue Freunde, die Ihnen nicht Zeit lassen

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 25.05.1911
Umfang: 12
war. Nun saßen sie glücklich und zufrieden beisammen, plauderten über die Zukunft und kamen auch bald auf das nicht zu vermeidmoe Zusammentressen mit dem roten Klaas und auch dem Bater von Rose zu sprechen und da sagte Onnen denn: „Sieh mal, Rose, selbst wenn ich Deinem Vater aus dem Wege gehe, so kann ich das mit dem Klaas nicht tun, denn der gehört mit zur Steuerbordwache, die ich befehlige. Hat er mich erst gesehen, so weiß es Dein Vater in kürzester Zeit, denn auf sein Anstiften hin bist Du ja damals

so HUSÄ geraubt worden.' . Als Rose ihn fragend ansah, fuhr er fort: „Du mußt doch einmal alles erfahren/ Dann begann er ihr die ganze Geschichte zu erzählen, wie er in Kiel durch Zufall in jenem ^ Lokal erfahren habe, was mit ihr geschehen sollte, .kurz, er klärte sie über alles auf, versuchte aber immer noch den alten Jensen in Schutz zu nehmen. Kälter und kälter war es beim Erzählen der ganzen Geschichte im Herzen des jungen Mädchens geworden, endlich sagte sie leise und mit tonlose, Stimme: „Onnen

, auch ich bin einsam, für mich gibt es auch nur noch einen Menschen auf der Welt — und das bist Du — einen Vater habe ich nicht mehr, nur noch dem Namen nach!' Ein heftiges Schluchzen brach aus dem ge quälten Innern des jungen Mädchens hervor und ein Tränenstrom machte dem bedrückten und kummer schweren Herzen Lust. Lange hatten die beiden, Rose und Onnen, so still nebeneinander gesessen und jedes hatte seinen eigenen Gedanken nachgehangen, als sie durch wiederholtes Trampeln über sich aufmerksam ge macht

aus der Tasche und rief dann dem Mm zur Antwort ins Boot hinein: „Da irren Sie sich, Herr JnHn, ms die Rose ist, da gehört auch der Onnen Tomsen hm, hier steht er und nun heraus mit Euch beiden dce aus vem Boote,' donnerte er denen da drin zu. Dm beiden erstarrten bei diesen Worten alle Glieder, und sie glaubten nicht anders, als das Ganze sei ein furchtbarer Seemannsfpnk, aber als Onnen dann wieder rief: „Sosort kommt Ihr beiden Hallunken heran? oder ich pfeife die Wache und lasse Euch in Eisen legen

, als daß er ging. „Ich konnte nicht anders handeln,' sagte der vollständig erschöpfte Onnm für sich. Er ließ das Boot wieder klar machen und schritt schweren Ganges zum Salon zurück, in dem Rose in bangem Warten seiner harrte. Schweigeiid setzte er sich zu ihr und sie ergriff seine zitternde, eiskalte Hand. Die Sache mit dem Alten hatte ihn doch mehr aufgeregt als er es gedacht hatte. „Nun, was gab es denn dort oben,' fragte Rose endlich leise und fast ängstlich. Etwas Außergewöhnliches mußte vorgefallen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 02.06.1931
Umfang: 8
im Arbeiterheim, Gast-Hof „Rose". Reserentin Lehrerin Genossin Kuprian. Gewerkschaften. Bund der öffentl. Angestellten. Mittwoch den 3. ds. 8 Uhr abends Landesgruppenleitungssitzung im Sekretariat. Eisenbahner-Ortsgruppe Innsbruck. Mittwoch den 3. Jum findet um 20 Uhr nn Hotel „Sonne". Zimmer 5. die obligatorische Ortsgruppensitzung statt, zu welcher auch alle Bezirks- und Lokal- Exekulioobrnänner sowie die Kassiere und Subkasiiere. die Vorsitzen den und Mitglieder der Wahlausschüsse und deren Mitarbeiter

ein geladen ivevden, da über die Personalvertretungswahlen beraten und das Wahlmaterial entgegengenommen wrden muß. Eisenbahner Wörgl. Mittwoch den 3. ds. 8 Uhr abends im Gasthaus „Rose". Referenten: Gen. NR. Scheibein und PAM. Argner. Tagesordnung: Die Personalvertretungswahlen. Lokalorganisation Kufstein. Samstag den 6. ds. 8 Uhr abends im Gasthaus Aurachergarten (Arbeiterheim) Parteiversammlung mit sehr wichtiger Tagesordnung. Pünktliches und vollzähliges Erscheinen Pflicht! Xermblltauischer Schutzbund

Innsbruck. Die Gruppenleitungen wollen sofort. die Delegierten zur Kreiskonferenz im Jugendsekretaviat bekannt- ; geben. SAJ. Hötting. Mittwoch abends 8 Uhr im Turnsaal (Hötting) ' Jugendversammlung. Referent: Gen. Pleyl, Verbandsvorstands- Mitglied aus Wien. # SAJ. Kufstein. Heute abends wichtige Versammlung. Rose- : reut: Gen. Pleyl aus Wien. Bereinruachrichte«. Dolkschor und Thpographia. Heute Probe im Hotel „Sonne" : für Landecker Fahrt. Pünktlich und vollzählig erscheinen! Kanarienzucht

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