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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 30.06.1912
Umfang: 16
und auf ihre Zucht große Sorgfalt ver wandt hat. Wahrscheinlich stammt die Rose aus Zentralasien, wo sie heute i och als Zentifolie wild wächst; von dort kam. sie über Griechenland, sti allen zu uns. Atu häufigsten finden wir die Rose in Persien, und hier wiederum hauptsächlich in der Provinz Schiras, wo sie auf Hügeln und in Hainen ohne Pflege prächtig gedeiht; auch in Aegypten und namentlich in der Türkei ist sie heimisch und dient zur Bereitung des kostbaren Rosen öls, von dem ein Kilogramm mit ca. 1200 Mark

in Venedrg, wo das Innere des wundervollei, Markusdomes Tausende von blutroten Rosen barg, die sch um die hohe», goldenen .Kirchenleuchter waichen und in breiten, sch mmer"den Girlanden das Schiff des Gotteshauses durchzogen, ihre süßen, schweren Düfte mit denen des Weihrauchs vermählend. Bei den Römern und Griechen war die Rose das Symbol der Liebe, Freude und zugleich der Sinnenlust; dem Christentum verkörperte sie Keuschheit und Tugend, daher entstand die Sitte der Päpste, die Tugendrose

zu verschenken. Im Mittelalter galt die Rose als Sinnbild der Verschwiegenheit, deshalb hing man in den Sitzungssälen der Rathäuser eine aus Holz oder Metall gebildete künstliche Rose auf. Die Redensart: sub rc>88. (d. h. unter dem Siegel der Verschwiegenheit) entstand in jener Zeit. Heute ist die Königin der Blumen in erster Linie das Wahrzeichen der Liebe und Unschuld. Dem hohen Ansehen entsprechend, dessen sich die Rose allzeit zu erfreuen gehabt hat, scheint es nur zu begreiflich, daß sie zu vielen

zünden Und hier auf Erden Herz zum Herzen trachtet" . . . Von den modernen Rosendichtern erwähne ich noch: den so früh verstorbenen Ludwig Jakobowsky, Hernrann Conradi, O. E. Hartleben, Georg Busse-Palma, Franz Evers, Dehmel, Rudolf Herzog, den ge feierten Romanschriftsteller, der auch eine Anzahl trefjl cher Rosentieder verfaßte, Gustav Felke, Prinz Emil von Schönaich-Carolath, Emanue! von Bodmann, Salus, Presber, Greif, Lilencron rc. rc. Sie alle und noch viele, viele mehr pre.sen die Rose

als Blume der Liebe in begeisterten Liedern. Es möge noch kurz erwähnt werden, daß auch für die Malerei und Baukunst das Bild der Rose stets große Bedeutung hatte. Die Königin der Blumen, deren bunter Blütenzauber uns hier im Norden nur wenige Monde lrng erfreut, will aber nickt allein ein Symbol der Liebeslust und Freude sein, sie mahnt uns zugleich an die Vergang- l chkeit alles Schönen, an den ewigen Wechsel, dem Irdisches unterworfen ist. Kurz sind die Tage der Rosen, und nicht allzulange dürfen

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Tiroler Post
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Seite 1 von 8
Datum: 15.07.1910
Umfang: 8
, was mit den Steuerkreuzern geschieht. Es sei ein Ausgleich mit Ungarn geschaffen, der beste, der je abgeschlossen worden. Dabei sei aber hie Ueberwindung der großen bosnischen Krise in Berechnung zu ziehen und die politischen Ver- sNachdruck verboten.) w Die wilde Rose vom Kapland. Gerald und Rose reiten langsam weiter. Beide schweigen. Das Mädchen ist auffallend blaß. Die Wangen des Jünglings glühen. „Rose!" bricht Gerald endlich das drückende Schweigen, indem er sein Pferd dicht an das ihre heranlenkt, „Liebe Rose

!" Ein eigentümliches Gefühl beschleicht das Mädchen bei dem bebenden Ton seiner Stimme. Und doch — nicht süße Befangenheit ist es. Eher etwas wie Verwunderung, Neugierde, was nun kommen werde. „Rose!!!" wiederholt er dringender, ihre Hand ergreifend. „Wissen Sie, weshalb mir Lady Arabella Russell, die schönste Frau Eng land, jetzt nicht mehr schön erscheint?" Sie hebt die Lider und blickt ihn an — voll, ruhig, wie sie vor kurzem Paul van Gülpen an blickte, als sie ihm in kindlicher Unbefangenheit um den Hals siel

. Auch ihre Hand entzieht sie ihm nicht, die er mit heißem Druck umspannt halt. Ihr Emp finden steht wie unter einem Bann. Wird es kommen, das Wunderbare, von dem sie so oft gelesen und das ihr Herz doch nie begreifen konnte? „Rose!!" ruft er aufs neue, diesmal im Flüsterton, sich von seinem Pferd tief zu ihr her abneigend. „Rose! Weißt du nicht, daß ich dich liebe? Mit der ganzen Glut, wie nur ein Wicklungen in Ungarn. Schuld an unseren poli tischen Verhältnissen, die oft mancherorts eine gewisse

kann. (Beifall.) Nur die Sozialdemokraten haben den Profit davon, wie die Errichtung des neuen Arbeiterheims in Bo zen beweist. Und doch gehe es leicht, Frieden zu machen, da eigentliche prinzipielle Hindernisse Menschenherz zu lieben vermag? Daß ich nicht leben kann ohne dich? . . . Rose! Rose! Blick nicht so still daher! Rede ein Wort! Sage mir, daß auch du mich liebst! Daß du die Meine werden willst! Sieh, ich kann nicht mehr allein nach meiner Heimat zurückkehren! Ich will dich mit mir nehmen

— als mein teures Weib vor Gott und den Menschen! . . . Rose, war um sprichst du nicht? Sag mir, daß du mich liebst!" Immer leidenschaftlicher, immer glühender fließen die Worte von den Lippen des tiefer regten Jünglings. Doch merkwürdig — sie erwecken keinen Widerhall in Roses unberührtem Herzen. Nur ihr Ohr vernimmt den Klang seiner Stimme und wird davon betroffen — nicht ihr Inneres. Sachte entzieht sie ihm ihre Hand. Die schwarzen Augen blicken enttäuscht, wie traum verloren ins Weite. Totenblässe

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Tiroler Grenzbote
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Seite 6 von 8
Datum: 21.10.1933
Umfang: 8
nicht an die Möglichkeit eines ernsten Ausgangs zu denken. Ihm war nur eines schrecklich: die völlige Trennung von Rose. Täglich schrieb er ihr leidenschaftliche Briefe, deren Be sorgung Graf von Rüden übernahm, der aber die Briefe nicht selbst zu Rose brachte. Eine starke Scheu war in ihm, ihr jetzt zu begegnen. Und doch kreisten feine Ge danken unausgesetzt um sie. Würde es ihm möglich sein, diesem holden Geschöpf gegenüber Ruhe zu bewahren? Würde er imstande sein, in ihr nur die Auserwählte seines besten Freundes

zu sehen und nicht mehr? * . * * So gingen die Tage hin und reihten sich zu Wochen. Der Frühling kam und mit ihm goldene Sonne, laue Luft und Vogelgesang. Das kleine Jagdschloß lag in duftiges Grün eingebettet mitten im Lenzwald. Aber Rose Demareau sah von all der Schönheit kaum etwas. Alle ihre Gedanken weilten nur bei dem Geliebten. Alle Glückseligkeit schien verlöscht. Ihr Liebster war erkrankt, und sie konnte ihn nicht pflegen, ihm nicht die kleinsten Liebesbeweise geben. Alles, was in ihrer Macht

stand, waren tröstende, zärtliche Briefe, die sie dem Geliebten schicken konnte. Von ihm aber kamen die Nachrichten immer spärlicher. Rose sah, daß die Hand, die die wenigen Zeilen schrieb, zitterte. Manchmal war es eine fremde Hand, die für den Geliebten geschrieben. Rose verzehrte sich in stummer Qual. Sie wußte nicht einmal, wo er wohnte. Nur daß er Graf von Rüden hieß, das wußte sie. Es war an einem stürmischen, wolkenschweren Früh lingsabend. Eine seltsam düstere Stimmung lag über der Welt

. Die alten Kastellansleute hatten sich schon zu Bett be geben, nur Rose fand noch keine Ruhe. Sie schlüpfte in ihren Mantel und ging ins Freie. Eine namenlose Unruhe hatte sich ihrer bemächtigt. Eine Ahnung sagte ihr, daß ihr Schicksal in eine andere Bahn geleitet würde. Rose stand neben der kleinen Tür, die den Garten ab schloß gegen die Waldgrenze. Klang da nicht leises Räderrollen auf? Rose hielt den Atem an und horchte. Mit geschärften Sinnen hörte sie das Zuwerfen eines Wagenschlages. Dann kamen

Schritte näher. Rose trat ein wenig zurück in den tiefen Schatten eines Gebüsches. Ihr Herz schlug zum Zerspringen. War es der Geliebte? Schon hielt der Schritt vor dem Türchen. Aber diese Gestalt war nicht die des Mannes, den sie erhofft hatte. Sie schien größer, kraftvoller. Ein Erinnern kam Rose. War sie nicht die des Freundes, der einst so tapfer für sie eingetreten? Mit wankenden Knien trat Rose aus dem Schalten hervor. Ein leiser Ruf klang auf von jenseits des Türchens. »Rose Demareau

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Tiroler Grenzbote
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Seite 5 von 8
Datum: 28.10.1933
Umfang: 8
Ihre Zähne mit Kalodont! Denn einzig und allein Kalodont enthält in Österreich das gegen Zahnstein wirk same Sulforizin-Oleat nach Dr. Bräunlich. Es entfernt allmäh- RichtigeZahnpflege heißt: 2x|ährlich zur Kontrolle zum Zahnarzt 2* täglich Kalodont lieh den Zahnstein — und ver hü t e t seine Neubildung» KA \SJULHt gegeiwZahnstein LTCa? gutind VV/n IWKUbbVn. KUP'VMIN WN HUI J NfcK-UKfcHr ' Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle (Saale) [39 Rose wußte es kaum, wie sie den Weg zum Wagen zurücklegte

. Er warf ihr den Domino über das Kleid und zog die Kapuze über das schimmernde Haar. Dann hob er sie in den Wagen und schloß die Tür. Rose sah, wie er sich auf den Kutschbock schwang und die Zügel zur Hand nahm. Noch einmal beugte er sich zurück zu ihr. „Ruhe", sagte er, „um Gottes willen Ruhe. Und haben Sie keine Angst! Ich bin Ihr bester und getreuester Freund." „Ich habe Vertrauen zu Ihnen!" Die Pferde zogen an. Sie wußte nicht, wie lange sie gefahren waren, als der Wagen plötzlich

mit einem scharfen Ruck hielt. „Schnell!" rief Rüden mit unterdrückter Stimme. „Der Wagen wird auf uns warten!" Er half ihr sorglich beim Aussteigen und zog ihren Arm unter den seinen. „So", sagte er, „und nun bitte ich Sie, Demoiselle, sprechen Sie kein Wort, wer immer Sie vielleicht an sprechen mag!" Sie schlüpften durch ein kleines Tor in der langen Parkmauer. Hier waren sie gewiß weit entfernt von dem Fest. Rose rührte leicht an den Arm ihres Begleiters. „Ich habe Angst!" flüsterte sie. „Denken Sie daran

, Rose", beruhigte er sie, „daß Sie eine heilige Mission zu erfüllen haben!" Sie antwortete nicht mehr und schloß die Augen, denn alles, was sie sah, ängstigte sie. So ließ sie sich von dem Grafen weilerführen. Laut hallten ihre Schritte auf langen, völlig einsamen Korridoren. Dann sagte ihr Begleiter: „Wir sind am Ziel, Rose! Nehmen Sie sich zusammen, Demoiselle! Unser gemeinsamer Freund ist sehr schwer krank. Aber nun gilt es. Wir sind Verbündete, Sie und ich. Ich sehe

die beiden über die Schwelle zum Zimmer des Prinzen. „So", sagte Rüden, „nun nehmen Sie rasch den Schleier ab und die Maske. Werfen Sie auch den Domino ab. Der Kranke könnte sonst erschrecken." Gedämpftes Licht fiel gerade über die feinen Züge des Schlummernden. Erschreckend deutlich hob sich das ab gemagerte, totenblasse Gesicht ab gegen den dunklen Samt der Lehne. Rüden war neben Rose geblieben. Aber Rose Demareau war nicht mehr das unerfahrene Kind von früher. Sie war in diesem Jahr gereift

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 31.01.1891
Umfang: 8
Da auch die Abnahme der Excentricität der Erdbahn eine Grenze hat und sodann wieder eine Zunahme ftattfinden wird, so ist folgerichtig, daß unter der Ein wirkung der Sonne der Mond sich wieder langsam entfernen wird. Man sieht also aus den ersten Blick, daß auf die durch viele Jahrtausende fortgesetzt statt findende Annäherung des Mondes an die Erde, nach einer Epoche von 42.000 Jahren ein umgekehrtes Verhältniß Platz greifen wird. — Etwas über die „goldene Rose

". Nach einer bis jetzt unbestrittenen Meldung soll die goldene Rose diesmal bekanntlich der Kaiserin Elisabeth zu gedacht sein. Es interessiren vielleicht einige Details über.diese Rose selbst und das Ceremoniell ihrer Uebergabe. Die Herstellung des Kleinods kostet nicht weniger als 10.000 Franken. Die Rose wird von einem Zweige getragen und steht in einer Vase von vergoldeten Silber, die an den Seiten die päpstlichen Embleme und eine Inschrift trägt. Die symbolische Bedeutung des Geschenkes ist folgende: Das Gold stellt

die Allmacht dar, der Glanz und der Reichthum der übrigen Metalle das Licht der himmlischen Weis heit. Der Akt der Weihe ist ein höchst feierlicher. Der Heilige Vater in die priesterlicheu Gewänder gehüllt, liest die Segensformel aus einem Buche, das ein Bischof hält, während zwei andere Bischöfe ihm zur Seite Kerzen tragen. Die höchsten päpstlichen Würden träger stehen um den Pontifex. Einer der päpstlichen Kämmerer überreicht dem Papste knieend die Rose. Der Heilige Vater spricht nun sein Gebet

und be sprengt die Rose mit geweihtem Wasser und Balsam. Die Ueberreichung des Geschenkes geht fast mit gleichem Ceremoniell vor sich. Der mit der hohen Mission betraute Kardinal spricht zur Empfängerin die Worte: ..Nimm aus unseren Händen die Rose, die wir in besonderem Aufträge des Heiligen Vaters Dir über reichen. . Diese Blume bedeute Dir die Freude der kämpfenden und siegenden Kirche, denn die 'Rose, die Königin der Blumen, ist ein Symbol der ewigen Ruhmeskrone." Ist die Empfängerin eine Kaiserin

oder Königin, so fügt der Legat hinzu: „Eure Ma- jestät wollen geruhen, dieses Geschenk und mit ihm die göttliche Gnade hinzunehmen, die der Heilige Vater für Eure Majestät von dem Herrn der Zeilen und Ewigkeiten erfleht." Die hohe Frau küßt darauf die Rose und der Legat verkündigt den Anwesenden den pästlichen General-Ablaß für alle Glieder ihrer Familie. — Das durchlöcherte Haar der Königin. Während ihres letzten Aufenthalts in England besuchte die Königin von Rumänien auch eine Nähnadel-Fabrik

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Tiroler Post
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Seite 10 von 12
Datum: 03.06.1910
Umfang: 12
zu werfen. Das gelang. Im Mo- ment, da der Löwe das Tau um den Hals fühlte, Wärterinnen, als dieser kleine Findling von Mutter Barbara, die alles, was in ihrem alten Herzen an Zärtlichkeit und mütterlichen Ge fühlen seit Jahren zurückgedämmt lag, jetzt aus die kleine Waise ergießt. Und nun gar die „Jungens", die Gold gräber! Ihre Liebe zu Rose kennt keine Grenzen. Freilich gehört sie dem Oberhaupt an — Paul van Gülpen! Er hat sie durch Würfel spiel redlich gewonnen! Aber das ganze Büffel- Goldfeld

betrachtet sich als ihren Pflegevater. Während der wichtigen Periode des Zah nens ist ganz Büffel-Goldfeld voll Angst und Aufregung. Als Rose von den Masern befallen wird, schleichen die „Jungens" mit umwölkten Stirnen umher und dämpfen ihre rauhen Stim men zu Flüstertönen. Und als das Kind dann, bleich und abgemagert, zum erstenmal nach glücklich überstandener Krankheit von Mutter Barbara sorglich vor die Tür in den warmen Sonnenschein gesetzt wird — da überschüttet man es. geradezu mit Geschenken

. Die sonderbarsten Gegenstände hat man für das kleine Mädchen eingekaust: alte Bücher, Kupferstiche, antike Münzen, Fingerringe, bei nahe groß genug für ihr zierliches Handgelenk, Riesentaschenmesser, silberne Uhren. . . . Und für jedes dieser gutgemeinten Gaben hat Rose ein herziges Grübchenlächeln, für jeden der Spender ein fröhliches Dankeswort. Als sie heranwächst, wetteiferten die „Jun gens", ihr Freude zu bereiten. „Oberländer Wochenpost" Nr. 22. fuhr er knurrend auf, die Schlinge zog

und Bewunderung blickt ihr ganz Büffel-Goldfeld nach, wenn sie ohne Sattel, mit heißglühenden Wangen, die dunklen Locken im Winde flatternd, davonsprengt. Oft auch begleitet ihr Pflegevater sie auf seinem braunen Hengst, und beide überbieten einander dann in den waghalsigsten Reiterkunst stücken. Je mehr Rose sich dem jungfräulichen Alter nähert, umso herrlicher erblüht ihre Schönheit! Die wilde Grazie ihrer Bewegungen, wenn sie wie ein Eichhörnchen eine Palme erklettert, die unfehlbare Sicherheit

, mit der sie von ihrem in rasendem Galopp dahinjagenden Pferdchen ans einen Vogel im Flug trifft, das ftische, be zwingende Lachen, das silberhell von ihren roten Lippen perlt und in den Herzen der Gold gräber längst verklungene Saiten berührt — es ist alles von unwiderstehlichem Reiz. Was wunder, daß ganz Büffel-Goldfeld die „wilde Rose vom Kapland" als seinen guten Engel betrachtet und weniger spielt und trinkt und flucht, als früher! Der alte Johny, ein halber Gelehrter, der in früheren Jahren droben in Cambridge

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 24.04.1910
Umfang: 16
. Das Mädchen springt auf, lacht, wirst dem Mauue eine Kußhand zu, läuft zum Tabakskasten und springt hinein. Noch einmal öffnet sich der Deckel — Prinzessin Nikotin und ihre kleine Fee verspotten den Raucher. Die Szene wechselt. Der Mann sitzt wieder vor seinem Tische, aus dem Tabakskasten streckt sich ein Arm der Prinzessin hervor. Der Raucher greift danach, aber nun sieht er, daß es gar nicht ein zierlicher Mädchenarm, sonder» der Stiel einer Rose ist. Der Deckel öffnet sich ein wenig, der Mann hält

die Rose in der Hand, führt sie an seine Nase, hustet und ivürgt, denn aus der Blume steigt nicht angenehmer Dust, sondern beißender Rauch. Es ist fast überflüssig, zu betone», daß die Auswechslung des winzigen Puppenarms gegen eine Rose mit Hilfe der Abstellvorrichtnng geschieht. Mit anderen Worten: Die Kamera wird abgestellt, der Arm durch eine Rose ersetzt und die Bewegung wieder ausgenommen. Bei Vorführen des Bildes wird der Film aber ohne Aul,alten abgerollt, so daß scheinbar eine Verwandlung

des Arins i» eine Rose erfolgt. Der Stiel der Rose ist hohl und niit einem durch den Kasten gehenden dünnen Schlauch verbunden, durch welchen ein unter dem Tische sitzender Mann Ranch bläst. Er wird aus dem photographischen Bilde nicht sichtbar, da die Tischdecke weit genug herunterhängt. Der Raucher blickt durch das Vergrößerungsglas, und was er sieht, wird wiederum dem Publikum zur Erscheinung gebracht. Der Kops der kleinen Fee im Innern der Rose wird sichtbar; sie raucht eine Zigarette und bläst

lachend den Rauch von sich. Die Rose ist selbstverständlich jetzt eine große, künstliche Blume, in welcher das Mädchen bequem Platz findet, um in dieser Situation ausgenommen werden zu können. Wieder verändert sich die Szene; der Raucher läßt erschreckt die Rose fallen ^diesmal ist es eine Papierrose normaler Größe) und läuft hinaus. Sosoxt lösen sich die Blätter von selbst und tanzen nach der Mitte des Tisches, um sich zu einer Zigarre zusammenzurollen. Es ist sehr amüsant, zu erfahren

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Tiroler Grenzbote
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Seite 6 von 8
Datum: 29.07.1933
Umfang: 8
doch nicht verkauft. Die gab es nur in Schönbrunn. Rose wurde noch blasser. „Ja, Kinderl, gelt, da schaust halt?" fragte schmunzelnd die Kathi und schnitt dabei ein Stück Gugenhupf ab für ihren Liebling. „Denk' dir nur. das große Bukett hat heut' schon in aller Frühe der junge Herr Leopold Koller ge schickt. Der Laufbursch' vom Geschäft ist damit gekommen im Wagen." Rose sah verwundert auf. „Ja, wieso denn?" fragte sie. „Der Herr Koller? Der ist doch immer in seinem Geschäft im Michaelerhaus, wo wir auch wohnen

im Winter. Solange ich denk', Hab' ich ihn alle Tage gesehen, wenn ich in die Schul' gegangen bin oder zur Französin. Immer ist er dagestanden und hat artig gegrüßt. Aber Blumen hat er mir doch nie ge geben/' „Ra ja", sagte die Kathi, wieder lächelnd, „einem Kinde gibt man doch kein Bukett. Aber wenn man einmal sechzehn Jahre alt ist und eine junge Demoiselle..." „Ich bitt' dich, hör' schon auf", sagte Rose, „der Herr Koller geht mich gar nichts an." Die Kathi schob ein himmelblaues, kleines Briefchen

während der Ruhepause beim Auf- und Ab laden, beim Warten usw., in den Schatten gestellt werden. Speziell an die Fuhrwerker ergeht das Ersuchen, während Rose riß ungeduldig den Umschlag auf. Neugierig stand die Kathi hinter ihr. „Mein Gott, das ist aber schön!" sagte sie bewundernd. Und schön war das Billett. Wirklich! Zwei weiße Täubchen waren da. die auf einem Grabstein saßen. In ihren Schnäbeln hielten sie ein himmelblaues Band. Auf dem stand in goldenen Lettern geschrieben: „Getreu bis in den Tod." Rose

kennt ja der Herr Vater. Aber wer weiß, von wem das ist?" „Gib's nur her!" Rose nahm mit einer raschen Bewegung der Alten das weiße Papier aus der Hand. „Der schönen Demoiselle Rose Demareau einen Morgengruß!" Aber das junge Mädchen glaubte doch bestimmt zu wissen, von wem diese wunderbaren Rosen kamen. Sie waren von „ihm"! Von ihm, der ihr Herz im Fluge erobert hatte. Rose nahm den Strauß und barg ihr glühendes Ge sicht zwischen den Blüten. „Die andere Vase kannst in den Salon stellen", sagte

der Veitenkramer. Unverbesserlich. Ein schwerreicher Mann, Aufsichtsrat bei verschiedenen großen Unternehmungen, lag krank darnieder. Der Herr Pfarrer besucht ihn, brachte ihm Trost und sprach auch von guten Werken. „Gute Werke sind", meinte der Kranke, „Bamberger & Co., Seligmann Söhne —" „Sie verstehen mich falsch," unterbrach ihn der geistliche Herr, „ich meine christliche Werke." „Ach so — christliche Werke — da sind einmal Siemens, Faber, Thyssen und andere." „Jessas, vom Herrn Vater", sagte Rose ganz

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Tiroler Grenzbote
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Seite 5 von 8
Datum: 29.07.1933
Umfang: 8
ja auch im Interesse der „K. N.". Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle (Saale) [4 Die Ambrosi wackelte mit ihrem Kopf und murmelte unverständliche Worte vor sich hin. Sie wollte nach Roses Hand greifen, um nach den Linien darin zu sehen. „Ich will aber nicht", sagte Rose mit zuckenden Lippen, „ich fürchte mich!" Aber die Kathi drängte. „Hören Sie nicht auf das Kind", sagte sie. „Und wenn das Roserl nicht aus der Hand gelesen haben will, so nehmen Sie die Karten. Kommt ja auf eins heraus." Die Wahrsagerin zog

ein Paket kleiner französischer Karten aus ihrer Tasche und breitete sie auf dem Tisch aus. Und während ihre dürren Finger unruhig darüber hinfuhren, begann sie: „Der Hund muß weg! Ich wiederhole es noch einmal. Ihre ganze Zukunft ist mit ihm verbunden, Demoiselle. Zerreißen Sie selbst und jetzt gleich die Kette; denn die Kette der Liebe, die Sie umschlingt, kann Sie auch erwürgen!" Zitternd drängte sich das Hündchen ganz nahe an Rose. Schmeichelnd fuhr ihre weiße Hand über sein weiches Fell

sagen, was für ein junges Mädel paßt." Die Wahrsagerin schob mit einem seltsam höhnischen Lächeln die Karten zusammen und zuckte die Achseln. „Ja, was kann man da machen", sagte sie, „die Karten lügen nicht. Ich kann nur sagen, was ich sehe. Die Liebe, die Krone, eine schöne Frau und der Tod. Hüte die Kleine, Frau Kathrin! Das rat' ich dir!" Rose hatte die Augen schon wieder geöffnet. Es war keine Ohnmacht gewesen, nur ein leichter Schwächeanfall. Ganz deutlich vernahm sie die Worte der Ambrosi

, aber sie antwortete nichts. Scheu blickte sie um sich. Wo war der kleine weiße Hund? Der war weg! War angelockt worden durch einen leisen Ruf uno war nach einem der blühenden Gebüsche hingestürzt. Dort schnupperte er an einem winzigen Papierchen herum, das wie vom Wind hingeweht dalag. Die Ambrosi erhob sich, blickte nach derselben Richtung und ging gerade auf das Tier zu. Plötzlich begann sie zu laufen, denn sie sah, daß der Hund sich in seltsamer Weise aufbäumte und dann niederfiel. Auch Rose hatte es gesehen

des schönen Kindes, das immer noch den weißen toten Hund im Arm hielt. Erst als die Wirtschafterin herauskam, ging Rose, langsam geführt von der alten Frau, fort aus dem blumigen Garten, der geheimnisvoll hinter ihr zurück blieb, überschimmert vom blauen Mondlicht. Ihr schien es, als wäre er das Land ihrer Kindheit, das nun für ewig hinter ihr versank. Als der andere Morgen strahlend anbrach, erwachte Rose Demareau mit einem schweren, brennenden Kopf und heißen Wangen. Sie war noch ganz benommen von all

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Tiroler Post
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Seite 9 von 12
Datum: 07.10.1910
Umfang: 12
für eine bis drei Gaben (6 bis 15 Bücher) beträgt 60 h oder 50 Pfg. Name und Adresse, besonders Postort, schreibe man recht deutlich. Man gebe an, daß man die 16. Jahresgabe wünscht. Bauerngut auf welchem 1 bis 3 Stück Vieh gehalten werden können, mit Obst- und Gemüsegarten, Feld und Wald, möglichst in Waldesnähe in Innsbrucks Umgebung, wird auf später aus freier Hand zu kaufen oder zu pachten gesucht. Johann Kircher in Hohenems. 1561 (Nachdruck verboten.) 22 Die wilde Rose vom Kapland. Die Wangen des jungen

Mädchens sind heiß gerötet vor Jugendlust. In den ernsten Augen des Mannes glimmt ein Funke von Bewunde rung, wenn sie auf die schlanke Gestalt blicken, die, kerzengerade aufgerichtet, mit männlicher Kraft die feurigen Pferde im Zaum hält. Heute früh hatte Norbert Gräfin Diana und Rose zu einer Spazierfahrt in die Umgebung Londons abgeholt. Die Gräfin willigte ein, seufzend zwar. Aber was tut man nicht für sein Mündel! Voller Todesangst saß sie in dem eleganten kleinen Automobil, jeden Augenblick

— ist bequem geworden, Zumal Korsett und enge Stieselchen nicht zur Behaglichkeit beitragen. So kutschierten Norbert und Rose allein da von. Und Rose läßt ihrem Uebermut einmal nach Herzenslust die Zügel schießen und tobt sich aus durch rasendes schnelles Fahren — eine Er frischung für ihre kraftstrotzende Natur nach der wochenlangen Gefangenschaft Zwischen dem Häusermeer der Weltstadt. Auch Norbert fühlt sich zufrieden. Er läßt sich erzählen von Roses früherem Leben, von Büffel-Goldfeld, von den „Jungens

. Ein Regenguß setzt ein. Und nun — Regen, Regen, Regen: in feinem Gesicker, in plätschernden, dicken Tropfen, in schiefen, eiligen Strahlen, als ob die ganze großbritannische Insel vom einsturzdrohenden Himmel gründliches Durchfiltrieren benötige. Rose lacht zwar und meint: „Gut, daß Gräfin Diana nicht dabei ist! Mir schadet es nichts!" Aber ihrem Begleiter wird die Sache doch unheimlich, je mehr die Kleider durchnäßt werden. Und kein Schutzdach in absehbarer Nähe! Rasch entschlossen zieht er seinen Staub

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 13.09.1924
Umfang: 10
, starb. Durch Agnes, eine Base Peters, kam der Hof «n Vi« Stasnvifl. da sie Mit Joh. Stampfl. Richter von Gufivaun, lsich verheiratete. 1421 >kam der Hof (wieder durch Verheiratung) an die Herren von Maierhöfen. — Dom Hos Putzes ist der Umstand zu eigen, daß für ihn Rose s erster Heiratsantrag. Eine Sommevgsschichite von Paula Mart-T itz. Roife-Mjarie stählte MHzelhn Jahre. Sie ging an ebnem schönen, heißen Sommertag mit ihrer BabslvläPche unterm Ämn zur Schwimmschule. Seit ihrer Kindheit mar

sie in Meran; 'Vater Mußte hier sein, der Gesundheit wegen. Vater war vor einem Lahr gestorben, mm zogen sie weit heraus aus der Stadt, nahe an die For- sterstraße; da waren die Wohnungen billiger, aber der Weg zur Stadt weit und zur Bade anstalt «Mos lang. Damals ging noch keine Tram: nur dem Post-- und Stellwageih der aus dem Wmschigau kam, Voninte man begegnen^ hie und da auch wohl einem kleinen Bauerngefährt: Rose wußte jedesmal die Augen schließen — denn vor Staub war dann nichts zu sehen

. Der Weg dehnte sich und Rose sann. Warum wohnten sie nicht mehr in der Stadt? Wo es so Mm war, in dem kleinen Haus oder an der Promenade. Ja! Das war damals, als Vater noch lebte, da die Rosen um das Häuschen rankten und die Schwalben mrterm Deich ihr Nest bauten. Mutter hatte eine karge Pension. Roses Bvuder war in Wien auf der Schule. Und sie lobten nun hier draußen und lfparten Am Havtse war ew kleiner Garten, an diesen dachte Rose gerne. Blaublülhender Rosmarin, brennende Liebe wuchs darinz, nahe

dem Holz, zäun standen vielfarbige, steife Georginen^ Son nenblumen und über ihn seibist wucherten feu rige Bohnen. Bunte frühe Astern, Goldlack, volle rote Nelken waren dort und ein riechendes Kräutlein; dieses durste in einem Bauerngarten niemals fehlen-. Die kleinen« Beete kränzte jun ger, kurzgeschorener Bux. Rose besaß auch eines davon;, dort zog sie dunkle Veilchen und Resieden», die liebte ne. Auch einen kleinen Rosentdaum hatte sie Hierher verpflanzt, den Aater selbst veredelt

. U«d bei jeder Rose, die daran erblühte, mußte sie an Bater denken. Ghnsllchtig wartete sie, bis die ersten sich er- Wossen. Die brachte >ske dann auf Vaters Grab nach Mermu, Wßte sie, steckte sie in den mmlken- den dichten EM am Kreiug und sprach wohl leise: Von deinem roten Rosenbauml Äiuch ein «kleiner, pläiischenOer Brunnen stand »m Garten mit Holzröhre, in dessen Rinne die Bäuerin vom Haus morgen!» täglich den Salat roulsch. 'Und wenn nachts der Brunnen vauWe, lag Roman ostmaLs wach, dann -fang

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Tiroler Post
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Seite 9 von 20
Datum: 09.02.1912
Umfang: 20
über hundert! Macht dich das nicht müde, Kind?" Magdalene lächelt. „Durchaus nicht; ich fühle mich sehr wohl. Nun aber komm' ins Musikzimmer, Vater! Hörst du das prächtige Violinspiel? Das ist Rose — deine kleine Tochter Rose!" Behaglich schmunzelnd läßt der Farmer sich durch die Flucht der Zimmer geleiten, während Magdalene heiter fortplaudert. „Siehst du, Väterchen! Da hinten am Fenster ist ein hübscher, ruhiger Platz. Von dort aus handelte. Der Mörder aus Liebe zur Mutter wurde dem Landesgerichte

schüttelt den Kops. „Nein, Magda, das geht nicht. Höchstens zwei Tage. Jack Robinson, der neue Käufer unserer kleinen Farm — übrigens ein prächtiger Junge; er kommt fast alle Wochen zu uns herüber geritten, um mit Rose vierhändig zu spielen — will mit mir etwas Wichtiges besprechen wegen der Rübenkultur. Muß auch deinen Rat hören, Kind!" „Schon gut, lieber Vater — später? . . . So, da sind wir! O, das Stück ist gerade zu Ende! Na, schadet nichts. Sie spielt nachher noch eins. Setz' dich, Vater! Ich hole

Rose." Um ein junges, hochgewachsenes Mädchen hat sich soeben ein dichter Kranz von Bewunderern geschlossen. Das Mädchen ist ganz in Weiß ge kleidet, mit kleinen Sträußchen von Heckenrosen im Gürtel und im dunkelblonden Haar, das in natürlichen Locken über Schultern und Rücken fällt. Als sich die ohnehin frischen runden Grübchen wangen jetzt bei den überschwenglichen Lobes- beteuerungen noch tiefer färben, als die großen, dunkelbraunen Augen funkeln vor Vergnügen, als ein ftohes Lächeln die roten

Lippen teilt und zwei Reihen blendendweißer Zähnchen ausblitzen läßt — da kann man sich kaum ein liebreizenderes Bild vorstellen, als Rose Harrison — eine wahre Verkörperung des Frühlings. „Ich komme gleich, Magda!" beantwortet sie fröhlich lachend den Ruf der Schwester. „Ah, da bist du ja, liebstes Väterchen! Nun, was sagst du zu meinem Debüt? Bist du auch so entzückt, wie all meine Freunde hier?" Und halb stolz, halb humoristisch, weist ste auf den Troß von jungen Herren, der beim Herannahen

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Tiroler Post
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Seite 2 von 12
Datum: 10.06.1910
Umfang: 12
nicht das eleganteste, daß auch er einq für die Menschheit verlorene Existenz ist — ge scheitert im Schiffbruch des Lebens. „Du mußt bald siebzehn Jahre alt sein, Rose!" versucht er in gleichmütigem Tone an seine früheren Worte anzuknüpfen. „Wirklich?" Sie lacht und steckt ihm eine bunte Papagei feder ins Knopfloch, die sie soeben im Sande ge sunden — mit zur Seite geneigtem Köpfchen den Effekt studierend. „Wie hübsch du bist, Paul! Biel hübscher als die anderen Jungens!" Er lächelt gezwungen. „Danke

für das Kompliment, Rose! Aber —" „Was — aber?" „Warum willst du durchaus nicht lernen?" Mit weit geöffneten Augen blickt sie ihn an. „Du meinst: bei Johny! . . . Wozu? . . . Diese dumme Geographie und diese Welt- Das Ansuchen um Urlaub hat in normaler Weise vom Mann beim R a p p o r t zu er folgen; die Bewilligung steht dem Truppen kommandanten zu und bleibt natürlich von den dann bestehenden konkreten Dienstverhältnissen sowie von der Konduite des Mannes abhängig. Die zu Erntezwecken beurlaubte Mannschaft

bei ihrem aus gelassenen Temperament. „Leider — nein! Sonst könnte ich auch Gold graben und spielen, wie ihr!" Sie sieht so betrübt aus, daß Paul wieder ganz weich ums Herz wird. „Nicht traurig sein, Rose! . . . Aber siehst du, ich muß dich doch nach besten Kräften er ziehen. Wenn dich über kurz oder lang irgendein —" mit einer großen Geste und spöttischem Augenzwinkern — „vornehmer Herr als seine Tochter reklamiert —" „Der hätte sich längst gemeldet!" „Oder es kommt jemand und will —" er zögert ein wenig

bezwingt er sich. „Das wirst du wohl bleiben lassen, Rose!" „Warum?" „Weil ich mehr als doppelt so alt bin als du!" „Ah, bah!" „Und weil du zu etwas Besserem geboren bist, als einen rauhen Goldgräber zu heiraten!" fügt er ernst hinzu. Wieder lacht sie fröhlich auf. „Wie du redest! Du bist der reizendste Mensch, den ich kenne. Und ich habe dich lieb — so lieb!" Und zärtlich schlingt sie aufs neue den Arm um seinen Hals und küßt ihn aus die bärtigen Lippen — einen reinen Kuß vollster Unbefangen heit

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Alpenland
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Seite 5 von 8
Datum: 08.08.1922
Umfang: 8
mit dem Oberstjägermeister, das sie soeben begonnen, unter brach. Daß ihr leiser Wunsch Befehl war, versteht sich von selbst, und wenn auch das ganze Bukett darüber zugrunde gegan gen wäre, so würde doch jeder der Anwesenden die Rose mit einem wahren Enthusiasmus hervorgezogen und über bracht haben. Helenens zarte Hand tat übrigens den andern Blumen keinen Schaden; als sie die Rose hervorzog. hatte sie dem Fauteuil der Prinzessin den Rücken zugekehrt und ehe sie sich wieder herumwandte, fuhren ihre leuchtenden, Blicke

eine Sekunde über den Kreis der Herren, die sowohl das Bukett als die Rose und das schöne Mädchen mit außer ordentlichem Interesse betrachteten. Herr von Fernow, der noch immer halb verdeckt hinter dem Fenstervorhange stad, Hütte viel darum gegeben, mit seinen Augen den Blicken Helenens begegnen zu dürfen. Er hätte es gewiß gefühlt, wenn diese Blicke auch nur den tausendsten Teil einer Sekunde bei ihm verweilt hätten. — Ah! diese süßen, heißen Blicke! Wie sich der Versinkende an einen Strohhalm anklammert

, so war es ihm ein Trost, sich sagen zu können: Hätte Helene dich gesehen, vielleicht würde sie dir durch ein Zucken in ihren Augenwimpern gesagt haben, daß ihr die Szene soeben am Fauteuil schreck lich gewesen. Unterdeffen hatte Fräulein von Ripperda der Prinzeffin die Rose überbracht, welche ziemlich gleichgütig daran roch und zu dem Oberstjägermeister gewendet sprach: „Wenn ich mich nicht sehr täusche, so ist das Amour offenste!" » Der gewandte Hofmann verbeugte sich mit einem augen scheinlichen Entzücken und sagte

: „Euer Durchlaucht haben auch in der Botanik einen sichern Blick, der Sie nie täuscht; es ist in der Tat Amour offenste. Nicht wahr, eine schöne Rose, Fräulein von Ripperda V wandte er sich an die junge Dame. „Amour offenste;* sagte auch diese: doch flogen ihre Blicke über die Rose hinweg, abermals durch das Zimmer. „Amour offenste!" murmelten die zunächst stehenden Hofdamen entzückt; „Amour ossensoe;* pflanzte sich von Mund zu Mund fort; sämtliche Kammerh-erren sprachen es aus mit dem Ausdruck

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 29.12.1937
Umfang: 6
. 12 . In der Villa Rose angekommen, fand Eva ihre Tante wie am Wolken wandeln'- vor. Sie streckte der Nichte die Hände entgegen und zog sie an sich. Mit Mühe entging das Mädchen einem gefühlvollen Kuß. „Ist etwas Besonderes geschehen, Tante Rose?" fragte Eva erstaunt. „Jawohl, mein Herz, es ist etwas Besonderes geschehen," strahlte Rosalie. „Etwas, worüber du dich bestimmt freuen wirst." Frau von Werner sah ihre Nichte voller Triumph an. Sie genoß schon im voraus den Bombenschlag ihrer Mitteilung. „Du sollst

würde es schwerhalten, mit Rosalie über diesen Punkt einig zu werden, aber sie mußte es versuchen. „Meinen Glückwunsch, Tante Rose," sagte sie matt. „Ich hoffe, daß du dir diesen Schritt gut überlegt hast?" „Was gibt es da zu überlegen, du närrisches Mädchen?" lachte Rosalie belustigt. „Würdest du lange zögern, wenn du Fürstin werden kannst?" „O ja, Tante. Ich würde mein Herz und . . . und sonst noch einige Dinge prüfen." Frau von Werner kicherte. „Mein Herz ist geprüft, liebes Kind. Fedor und ich lieben uns. Minna

ihn also sehr gut. Was willst du mit deinem albernen Einwand übrigens bezwecken, he?" „Ich meine ... ich dachte ... du solltest lieber noch ein bißchen abwarten, Tante Rose. Solltest Erkundigungen einziehen, wer der Mann ist. Ob ... ob er den Fürstentttel zu Recht trägt!" Frau von Werners glückstrahlende Miene wandelte sich im Nu. Sie stemmte die Hände in die Hüften und schrie zornig: „Aha, daran erkenne ich deine wahre Gesinnung! Weil du erfahren hast, daß der Flieger, in den du verschossen

bist, sich nichts aus dir macht, bist du neidisch. Du gönnst mir mein Glück nicht und willst mir einen Floh ins Ohr setzen, Mißtrauen säen . . ." „Aber Tante Rose, so höre doch nur. . ." „Ich will nichts hören," gellte Rosalie. „Am Sonntag ist Verlobung und damit basta! Die kleine Feier für deine leib liche Tante auszurichten, die so viel für dich getan hat, ist einfach deine Pflicht!" Bums! Die Tür schmetterte ins Schloß. Eva war allein. Sie wußte nicht, ob sie lachen oder empört sein sollte. Schließlich beschloß

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 01.08.1931
Umfang: 8
getröstet \ worden. Dr. Dollinger aber hatte auf Julius Bitte Regina mit Agnes und Gerhard für ein paar Wochen mst ins I Unterland genommen. Regina bedurfte nach allem Erlebten : doch ein wenig der Pflege und Aufheiterung, und Julius, j der so viel vom Hause fort war, konnte ihr dies weniger i angedeihen lassen. Regina hätte vielleicht nicht eingewilligt, j sie verlangte es jetzt, gerade an Julius' Seite zN bleiben, auch j wenn er ihr nur täglich wenige Stunden schenken konnte!. ! Aber Norbert und Rose

hatten sie herzlich gebeten, mit i ihnen zu kommen. Vater Dollinger sei seit seiner Amtsent- j setzung manchmal von Schwermut gequält. Er würde viel- - leicht in den Kindern ein wenig neue Lebensfreude finden, j Und dann auch — Rose wünschte Reginas Beistand und j Rat. ! So war denn die Walthersburg mit den Stürmen des j Herbstes verödet. Durch Dollingers Haus aber verbreitete . das Wesen der geliebten Tochter Wärme und Licht. Re- i gina war es, als sei dies alte liebe Haus verändert — Rose, in ihrer harten

, scharfbegrenzten Art, hatte bisher noch nicht den Schlüssel zum Herzen des Vaters gefunden; und das Geheimnis und Vorrecht des Weibes, durch die i bloße Gegenwart zu beglücken, hatte sich ihr noch nicht er- j schlossen. Alles, was sie tat, wirkte herb und hart. Regina fühlte, wie Rose sich darum mühte, wie sie darunter litt, daß es ihr nicht gegeben schien, restlos zu beglücken. Die Hoffnung aber, irgend einen ihrer Lieben etwas zu sein, helfen, ausgleichen, Gutes schaffen zu können, richtete Regina

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 13.01.1920
Umfang: 8
wird. /In der Ausstellung hängt auch eine interessante Por- i trätzeichnung Prachenskys von I. S. Humer. Im ganzen endlich wieder eine wirkliche Kunst- Ausstellung, die dies Wort wieder rehabilitiert, woran wir uns freuen wollen, I. A. S. Kino. ! «Rose Bernd" im Film. Während unser Stadttheater, ! ohne daß jemand sich darum kümmerte, wieder einmal / seit langem auf einer Stufe steht, die wohl nicht gut un* | terboten werden kann, nehmen unsere Lichtspielhäuser, ! eines nach dem anderen, Anläufe, die Oede ihres Neper

- Moires durch künstlerische Oasen zu beleben und einmal wirklich Kunst zu bieten, wirkliche, echte Kunst. So zeigt 'gegenwärtig, nachdem der Zentralkino mit Strindbergs gefilmtem „Rausch" mit Asta Nisten in der Hauptrolle vorangegangen war, der Triumphkino Gerhard Haupt- manns ergreifende „Rose Bernd", Tragödie mit Henny Porten, einen Film, bei dem wirklich einmal kein : Ucberschwang eine Uebertreibung mehr ist und von gro ßer und echter Kunst gesprochen werden muß. In der ,Tat, wenn unsere Kinos

mit solcher Kost aufwartetsn. würde man ihnen ruhig das Theater räumen können, ja müssen, es würde aber auch das im Kino stumpfsinnig gewordene Publikum allmählich wieder sich benehmen ler- nen und z. B. bei einer großen Künstlerin, wie es die Porten in „Rose Bernd" ist, lieber aus das ousürucks- volle Gesicht als auf den „schwangeren" Leib schauen, ob wohl auch dies Schicksal der armen Rose Bernd genug sam den Ernst bewahren lassen sollte. Auf jeden Fall ist diese künstlerische T'a t unserer Kinos

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Der Südtiroler
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Seite 5 von 8
Datum: 01.06.1929
Umfang: 8
. Und jede Men schenseele steht ergriffen von diesem unerhört großartigen Naturspiele." Bozen, Dr. Streitergasse. Gasthöfe a) Luxushotels: Hotel Laurin und Bristol im Besitze von Franz und Max Staffier. b) Hotels: „Schwarzer Greif" (Franz und Max Staffier), „Stiegl" (Trafojer), „Mondschein" (Mayr), „Riesen" (Groß), „Zentral" (Erberl), Pension „Lindelehof" (Forcher-Mayer). c) Gasthöfe: Bayrischer Hof (Forstinger), Eisenhut (Am- ' platz), Figl (Mayr), Etschländerhos (Twerdeck), Goldene Rose ! (Cora), Kusseth

(Zischg), „Zum Mohren" (Dannerbauer), Roter ! Adler (Kamaun), Pfau (Bachmann), Sargant, Sonne (Plan kensteiner), Täubele (Muck), Weißes Kreuz (Cora), Weiße Gans, Weißes Rößl (Kölbel). d) Italienische Wirtschaften: Stadthotel, heute Grande Jtalia, Hotel Roma, Bahnhofwirtschaft. e) für Weinbeißer: Batzenhäusl, Torggelhaus, Rathaus keller, Außerbrunner, Goldene Rose, Mohr, Pircher, Weißes Kreuz, Unterhofer (genannt schlutziger Luis), Schlüssel, Schwe- ninger, Telser (Gries), Figl (genannt betender Joggl

, Hotels: Austria (Schütz), Regina, Guntschnahof, Savoy (Malfer). Gasthöfe: Trafojer (Malfertheiner), Kreuz (Thaler), Draxl- mühle, Post (Berger), Badl (Trafojer), Weiße Rose (Rotten steiner), Reichsrieglerhof (Minatti). Pensionen: Clara (Mumelter), Edelweiß (Baumgartner), Wickenburg (Seberich), Quisisana (Frau Bernhard), Astoria (Ueberbacher), Vielanders (Mitterrutzner), Sonnenheim. Sanatorium: Grieshos (Dr. Rößler). Bozen, Walter-Denkmal. kleine Gvazrei?gönge Die Promenaden: Wassermauer, St. Oswald

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 01.09.1931
Umfang: 8
von Hohn und Höflichkeit: „Buona sera, Signora." Der alte Gärtner, ganz in sich zusammengesunken, skeht am Türpfosten und ringt die Hände: „Das kommt deinem armen Herrn teuer zu stehen..." „Laß dich nicht auslachen . . .! Ein alter Hirschfänger ist doch keine Waffe!" grollt Rose, und doch bebt ihr Herz, ^lkse Verwüstung rings in der Weihnachtsstube! Und dro ben singen die Kinder immer noch das holde Lied. Nicht zum Aushalten das! „Nlose! Waren die Karabinieri bei uns?" Norbert Wtt ins Zimmer

. Etwas hastiger, erregter als sonst. „Darum brauchst du doch nicht so entsetzt dreinzublicken, sagt er beschwichtigend. Fast zärtlich klingts. „Gelt, Julius, als Rechtsanwalt weiß man zur Genüge, daß Haus suchungen in unserem Land zu den alltäglichsten Dingen gehören!" Julius steht mit Martin im Rahmen der Tür. .. ..Rose, ist Vater daheim . . .?" fragt Martin über ,eine Schulter ins Zimmer hinein. ..Er wollte Julius von der Bahn abholen." , ..Ganz recht! Der Wagen war auch da — er hielt, wie 10 oft

. . ." „Da ist der Gärtner . . ." Der unselige Mann hockt auf einem Stuhl bei der Tür. „Der^ Herr Doktor ist selber zur Bahn gefahren. Ich bin nicht'vom Hof gegangen! EP gibt ein Unglück! Ein Unglück! Sie haben Waffen gefunden!" jammert er. „Waffen . . .?!" schreien die Männer . „Einen verrosteten Hirschfänger. . ." „Wo ist Regina? — Ich will zu chr . . ." ächzt Julius . «Regina. . .? Vor einer halben Stunde haben — ! sie Karabinieri. . ." „Erbarmen . . . Rose . . ." ! „. . . . davongesührt. . .!" Und droben fingen zwei

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